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Ar. 242. int^lver-kl2glich. ^ Für ! iühclich frri G^jchästsstellc odt.r AS Mark bci ^>ostü^ ?rrrx?i1uv§ für 6. N 2N. stcrit 1SM. St^^cngeluche werden mit 101>f. pro !»nnsrhaih des DsutZcyen Ltefc!)«». 4i>chtwrtgiied«e irs-»»Aei' " - -- - -- . ^ nli^lieder 4S ^>s., 32 M-, SO Ä1.. ISO M. — Leilagen werden « KMMdÄMrseiMrLMöÄMiutWMWNM^u2eM^ Leipzig, Dienstag den 17. Oktober IS16. 8S. Jahrgang. RedattisnelLsr Teil. Bekanntmachung. Wir geben bekannt, daß die Firma Müllcr's Druckerei Inh. Albert Müller, Leipzig, Brüderstraßc 19 im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels gestrichen worden ist, weil sie der Firma Paul John in Leipzig, Brüder- straße 19, ermöglicht hat, sich durch Benutzung der Firmen stempels »Müllers Druckerei Versand - Abtlg.« Gegenstände der Buchhandels zu berschaffen. Leipzig, den 16. Oktober 1916. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Orth, Syndikus. Württembergischer Buchhändler-Verein. Einladung zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Sonntag, den 22. Oktober 1916, vormittags 11 Uhr im Gartensaal des Hotels Banzhaf (Nohal). Tagesordnung: t. Bericht des stellvertr. Vorsitzenden über den Stand der Ver handlungen mit dem Kgl. würit. Kultusministerium wegen Aus hebung des Behörben-Rabatts. Z. Beschlußfassung über Aufhebung bzw. Abänderung des Kundcn- Rabatts (Skontos), K8 2 und 3 der den Statuten angehängtcn Vcrkaussordnung. 3. Besprechung buchhändlerischer Angelegenheiten. Da nach der Vcreinssatzung zur Gültigkeit eines Beschlusses der Mitgliederversammlung die Anwesenheit oder die Vertretung durch Vollmacht (K 29) von wenigstens einem Drittel der stimm berechtigten Mitglieder notwendig ist, so bitten wir Sie drin gend, Ihre persönliche Teilnahme an der Versammlung zu er möglichen. Falls Sie jedoch verhindert sein sollten, so wollen Sie nicht unterlassen, das Ihnen direkt zugegangene Vollmachtsformular behufs Übertragung Ihrer Stimme auf ein anderes Mitglied rechtzeitig vorher unter zeichnet an unfern stellvertretenden Vorsteher, Herrn Hermann Aigner in Ludwigsburg, einzusenden und dabei etwaige Bedenken gegen die beabsichtigte Aufhebung des Kundenrabatts schriftlich einzureichen. Stuttgart, Ludwigsburg und Kirchheim u. T., den 12. Oktober 1916. Der Ausschuß des Württcmbergischen Bnchhkndlcrvcrcins. Herma nnAigner. CarlBerkhansz. Z. im Feld). vr. Alfred Druckenmüller. Richard Haag. Konstantin Wtttwer. Äb ergangswirtsch aft. Zur Zusammenkunft der Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine mit dem Verbandsvorstand in Goslar, 21. und 22. Oktober 1916. Wenn man den Unterschied zwischen den mittelalterlichen Zünften und den Berufsvereinen der Gegenwart auf eine Formel bringen wollte, so könnte man etwa sagen, daß sie sich zu. einander wie Ausschließung und Zusammenfassung Verhalten. Je weniger wir sind, desto besser, sagten die alten Handwerksmeister, während die Entwicklung im Vereinsleben unserer Zeit darauf gerichtet ist, so diel Kräfte als möglich zu sich herüberzuziehen, auch wenn sie oft nur in losem Zusammenhänge mit einander stehen. Der Börsenverein hat wie in vielen anderen Fragen so auch hier eine mittlere Linie eingehalten. Gleich weit entfernt von der konservativen Anschauung der alten Zünfte wie von der liberalen Gleichmacherei moderner Vereinsbestrebungen, ist er in fast hun dertjähriger Entwicklung immer seinem Charakter als Berufs- Verein treu geblieben, indem er an gewissen Voraussetzungen für die Aufnahme in seine Reihen wie für die Zugehörigkeit zu dem von ihm vertretenen Bcrufsstande festgehalten hat. Auch diese Voraussetzungen haben sich dem Geiste der modernen Zeit entsprechend gewandelt. Aber die Entwicklung hat sich im Buch handel nicht so sprunghaft vollzogen wie im Wirtschaftsleben überhaupt, wo das alte Zunftwesen, durch die Gewerbefreihei! abgelöst, vollständig von der Bildfläche verschwand und erst schüchtern wieder mit dem Einzuge der Gewerbeordnung sein Haupt erhob. Vielmehr hat der Börsenverein von altersher an dieser »Gewerbeordnung« sestgehalten und so, von den einen als mittelalterlich rückständig verschrieen, von den anderen seiner frei sinnigen Tendenzen wegen mit Mißtrauen betrachtet, sein Schiff lein durch Zunftgeist und Gewerbefreiheit gesteuert und Recht und Ordnung im Buchhandel aufrcchtzucrhalten gesucht. Lehrt die Entwicklung unseres modernen Geschäftslebens einerseits, daß ein Berufsstaud sich nicht vom Strome treiben lassen darf, sondern mit bewußtem Willen Einfluß auf die Ge staltung seiner Verhältnisse nehmen mutz, wenn er nicht beiseite geschoben werden und zugrunde gehen will, so läßt sie anderer seits deutlich erkennen, daß ein dauernder Erfolg diesen Ein wirkungen nur dann beschicken ist, wenn sie sich von jeder Über spannung frei halten. Nicht darauf kommt es an, daß über haupt Grenzen gezogen werden, sondern darauf, wo die Grenz pfähle stehen. Eine uferlose, in ihren Folgen nicht absehbare Entwicklung wird ein Berufsverein ebensowenig gutheitzen können wie Forderungen, die, unter der Streikformel: Zuzug ist fernzuhalten! stehend, nur das eigene Interesse im Auge haben, ohne nach anderen zu fragen. Wenn es nun auch im Börsen verein weder an Vertretern der einen noch der anderen Richtung fehlt, so haben die Wünsche und Bestrebungen dieser extremen Parteien doch fast immer ihr Korrektiv in der Eigenart der Zu sammensetzung des Börsenvercins selbst gefunden. Da er Ver leger und Sortimenter — um nur die beiden Hauptgruppen zu nennen - in gleicher Weise umfaßt, so muß das Recht der einen seine Grenze an dem Rechte der anderen finden, solange eine Arbeitsgemeinschaft und damit die Notwendigkeit gegenseitiger Verständigung zwischen ihnen besteht. Deshalb wird auch die vornehmste Tätigkeit des Börsenvereins immer auf einen Aus gleich der einander entgegenstehenden Interessen gerichtet sein 1LVS