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6 Die v. Hochberg in der Oberlausitz. Herr," Peter Haynolds Kindern ihr Erbe und Gut um 63 Mark Groschen abgekauft habe; und daß auch Heinrich in unmittelbarer Nähe von Wilka ansäßig gewesen sei, ergiebt sich daraus, daß er 1399 unter anderen zwei Knechte Herrn Jone's (seines Bruders) zu Wilka wegen Entwendung der Fische aus seinem Teiche nach Görlitz vor Gericht laden ließ, und daß er selbst 1397 von Peter v. Grißlau, dem damaligen Pfandinhaber von Wilka „weg n offener Drohungen" gegen denselben vorgeladen wurde, 2s) Diese beiden Brüder besaßew daher jedenfalls Hof und Vorwerk zu Bora und nur Antheil an Wilka, wie jenes früher behandelte Brüderpaar Höf und Gut zu Wilka und Antheil an Bora. — Heinrich war übrigens (1405) der Schwager Jone's v. Gersdorf auf Radmeritz, was nicht hinderte, daß dieser ihn (4398) vor Gericht citiren ließ, „das her sich des Rechtes gewert." — Aus Allem geht hervor, daß Heinrich ein äußerst gewaltthätiger Herr- gewesen. 1398 hatte er mit Rentsch v. Temritz in der Görlitzer Haide einen» Raub gethan, weshalb die Stadt Görlitz Mannschaft gegen sie auf stellen mußte. 1403 ward er sammt seinem Sohne Peter von Jan eM Hoberg, also von seinem eigenen Bruder vor Gericht gefordert, daß er diesen in mörderischer Absicht verfolgt habe. 27) Schon 1390 hatte er Fehde ge habt mit seinem „Vetter" Conrad von Kottwitz zu Beskow, und Boten gingen deshalb von Görlitz nach Pribus zu dem v. Hakenborn „von Heinrichs v. Hoberg wegen." 1405 gingen Boten an ihn „nach Böhmen" von seines „Schwagers Hannes v. Radmeritz" wegen. In Böhmen scheint er und sein Sohn Peter von da an geblieben zu sein. Mit einer Tochter von ihm, Katharina, „seiner Vetterin, Heinrichs v. Hoberg Tochter," verglich sich 1412 Conrad v. Hoberg auf Wilka, so „daß sie von einander nichts, denn Liebes und Gutes wissen und einander aller Ansprüche los und ledig gelaffen haben." Heinrich lebte noch 1429; in diesem Jahre verglich er sich nach dem Tode seines Bruders Jone mit dessen Erben „um die Ansprüche des Ange fälles, von Margarethe, Heinrichs und Jones Schwester wegen," 2«) welche noch 9 Mark von den väterlichen Gütern ausgezahlt erhalten sollte. Heinrichs Bruder Jone besaß außer Bora und Antheil an Wilka übrigens auch zu Radmeritz Güter; denn 1416 gelobte er und Jone v. Gersdorf, beide zu Radmeritz gesessen, eine Zahlung von 12 Mark. Auch hatte er von einem „Bernhard v. Radembricz (Radmeritz) 20 Mark Erbe geld zu fordern, die ihm auch 1419 „auf Bernhards Gütern zu Radembricz" zuerkannt wurden. 22) Eben zu jener Zeit war er auch Burggraf (d. h. Hauptmann) auf der Landskrone, die damals denen v. Kottwitz gehörte, und noch in dem Jahre 1419 an Vincenz Heller aus Görlitz verkauft ward, der das Schloß auf der Landskrone selbst bezog. Jone v. Hoberg, „gesessen zu Bora," erscheint öfter als Schöppe im Görlitzer Hofgericht und wird spä ter als „Ritter" bezeichnet. Er starb 1429 und hinterließ eine Wittwe Agnes („Nisa"), nicht Margarethe, wie Kloß (Laus. Mag. 1774, 291) und ihm nach Neumann (Laus. Mag. 1859, 252) behaupten, und zwei Söhne 25) lid. voe. III. 2») Raths-Rechnungen. 2') litz. voe. III. „pro eo guocl in8eeutu8 8it »ä oeeiclenäum et. c-eptivunäum " 22) Entscheidbuch. 2») lib. voe. III.