Schlesien und das nördliche Mähren.*) Dr. Adolf Ficker sagt: „Bei den Einwanderungen in Nord böhmen, in Mähren und Schlesien waren hauptsächlich jene Mittel deutschen betheiligt, welche seit dem zehnten Jahrhunderte schritt weise über die fast ganz slavisirten Länder im Osten der Mittel-Elbe bis zur Oder sich ergossen und als „Sudetenstamm" allmählich einen eigentümlichen Typus annahmen". Die allerersten Ansiedler aber mag, wie d'Elvert mindestens sehr wahrscheinlich macht, Flandern und überhaupt der Niederrhein geschickt haben. Einzelne deutsche Handelsleute und deutsche Missionäre haben gewiß schon im eilften und zwölften Jahrhunderte das damals ganz slavische Mähren besucht, einige davon sich auch dauernd niedergelassen, aber eine planmäßige Colonisirung begann erst unter dem Mark grafen Wladislaw (um das Jahr 1220). Sie wurde von allen nachfolgenden P?emysliden, bald mit größerem, bald mit geringerem Eifer, fortgesetzt. In dem kurzen Zeiträume von kaum anderthalb *) S. G. Biermann: Geschichte der Herzogthümer Troppau und Jägern- dorf, Teschen 1874 und Geschichte des Herzogthums Tesche». Teschcn 1863. Christian Ritter d'Elvert: Zur Geschichte des Deutschthums in Österr.-Ungarn, Brünn 1884 und die übrigen Schriften der histor. stat. Section der k. k. mähr, schles. Gesellsch. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur und Landeskunde. Anton Peter: Das Herzogthum Schlesien. Wien 1884; Burgen und Schlösser in Schlesien, Teschen 1879; Volksthümliches aus österr. Schlesien, Troppau 1865. Wilibald Müller: Führer durch die mähr.-schles. Sudeten. Freiwaldau 1883. Karl Umlaufs: Chronik der Stadt Schönberg, Proßnitz 1876. Dr. L. Smolle. Tie Markgrafschaft Mähren. Wien 1881 u. a.