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4 Die ältesten Mrtshcrrschaften von Hirschfelde. Jahres) einen Geistlichen zum Pfarrer in dem unter Rohnau gehörigen Zeitendorf präsentirte, wie er denn auch 1,403 seinen Konsens zu einem Ztellentausche zwischen den Pfarrern zu Zeitendorf und zu Aralup ertheilte'). Und als er )405 drei pufen und drei Ruthen, ebenfalls zu Zeitendorf, völlig dem Aloster Marienthal überließ, nennt er sich selbst „Herrn zu Pirsch felde und Falkenstein p. Als in Geschäften des Aönigs viel in Anspruch genommener „königlicher Rath", konnte er sich nur selten in Pirschfelde aufhalten. Dann aber wohnte er, da die Burg Rohnau in Trümmern lag, jedenfalls in dem herrschaftlichen Pause auf den: Markte von Pirschfelde. Und so sendeten die Görlitzer s406 und ssisiO Rathshcrren und den Ztadt- schreiber in Geschäften „nach Pirschfelde zu perrn URntsch v. Donyn" und nahmen Geschenke an ihn mftb). In seiner Abwesenheit aber wohnte daselbst, als sein bevollmächtigter Verwalter,sein Bruder Stephan v. Donyn, der z. B. 1406 einen Pfarrer nach dem ebenfalls unter der perrschaft Rohnau stehenden Reichenau präsentirte''). Mährend das ganze erste Jahrzehnt des )5. Jahrhunderts hindurch Mentsch v. Donyn als Besitzer von Pirschfelde und den übrigen Resten der einstigen perrschaft Rohnau erscheint, erfahren wir, daß in dein zweiten Jahrzehnt zwischen ihm und peinrich v. Ayaw auf Reibersdorp) „An sprache und Zwietracht" bestand „von der Güter wegen pirschfelde, Rohnau, Zeitendorf, des Airchlehns und des Gerichts zu Reichenau und von Zittau zu tagen, „als Herrn Anshclms Bruder Rohnau wieder wollte haben", und bald darauf luden die Zittauer die übrigen Sechsstädte zu einem Tage nach Löbau, „als die Botschaft gekommen war, daß unser Herr, der König, Rohnau das Haus wollte wieder haben". Der König selbst schrieb an die Städte „einen Frieden aufzunehmen mit Herrn Anshelm" (Görl. Rathsrechn.); l»(2 aber verpfändete er die Burg Woschitz in Böhmen nebst Zubehör an Anshelm v. Ronow und dessen Söhne Johann, Wilhelm, Materna und Christoph um 2200 Sch. Gr. (Archiv O^ssky, I. 532). — Nach alledem vermuthen wir, daß Anshelm von Hinko Berka weder bei dem eiligen Verkauf der Herrschaft Rohnau, noch nachher, trotz der Zusage von (3YY, Zahlung erhalten hatte, um so weniger, als (40( der König selbst die Entschädigung an Anshelm zu übernehmen versprach. Allein auch dieser entrichtete die jährlichen Zinsen von 800 Sch. nicht. Daher beabsichtigte Aushelms Bruder (Przcdebor) M6, natürlich im Interesse seines Bruders, sich, wo nöthig, mit Gewalt, wieder in den Besitz von Rohnau zu setzen, und auch der König „wollte es wiederhaben", um es an Anshelm zurückzugeben und sich so von der eingegangenen Verpflichtung jener Zinszahlurig zu befreien. Da das eine, wie das andere an dem Widerstreben der Sechsstädte scheiterte, sah sich endlich (4(2 der König genöthigt, Anshelm durch Verpfändung von Woschitz zu entschädigen. Wentsch v. Donyn aber, der einflußreiche „königliche Rath" von Wenzel, hatte sofort nach der Zerstörung der Burg den damaligen Zorn des Königs gegen Anshelm, Berka und Jobst zu benutzen gewußt und sich die Herrschaft Rohnau selbst erbeten, auch sogar „Majestäts briefe" darüber von ihm erlangt, wie aus einer später zu erwähnenden Urkunde von (420 hervorgeht. Und so hatte er sich, trotz des bekannten wankelmuths des Königs, im Besitz der Herrschaft Rohnau zu behaupten verstanden. H Emler, luder sontirinationnin VI. 25 und (58: „äs oonssnsn lainosi 3VsnossIai puvAiavii äs Donyn alias äs Ronow". 2) Schönfeldcr, Marienthal, S. 83. 2) Görlitzer Rathsrechnuugen. H Emler, lid. oonl. VI. (yo: „äs eonssnsu nodilis äoinini 8tspdani äs Donyn in Rsrslsläia rssiäsnbis". 5) Ausführlicheres über ihn s. bei R. v Kyaw, Familie,,-Chronik des Geschlechts v. Kyaw, Leipzig (870, S. 5( ffg., und AG- (23 ffg.