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14 Geschichte der Ortstierrschaftcn von Hörnih. derselbe, daß sie dein Zittauer Bürgermeister Nikolaus von Dornspach „für seine dem Rathe und der Stadt nach dem pönfalle geleisteten guten Dienste überlassen und zu dein Dorfe Poritsch, welches Dornspach besaß, gezogen worden". In welcher Weise sie 1734 wieder zum Rittergute Alt- Hörnitz gelangten, ist schon früher mitgetheilt worden h. Ob Dornspach diesen Zuwachs zu Poritsch durch Rauf oder Schenkung erlangt hat, davon schweigt die Handschrift. Laut Kaufbrief blieb das Vorwerk hinsichtlich der Steuer bei der Landschaft des Zittauischen Kreises. Hans Engelmann verkaufte sein Vorwerk zu Hörnitz am 18. Sep tember >549 an Matthäus Hauenschild, Münzmeister zu Görlitz, für lOOO Zittaische Mark. Da er im Jahre 1551 den 15. April von König Ferdinand I. die Begnadigung erlangte, anstatt der früheren vier Gärtner von dem Gute und Vorwerke Gärtner und Häusler auszusetzen, auch einen Richter und fünf Gerichtsälteste zu ernennen und das zu begründende Dorf Neu-Hörnitz zu heißen, so hat man ihn als Gründer des Dorfes zu be trachten. Zweierlei Umstände hatten ihn veranlaßt, bei König Ferdinand I. diesen Begnadigungsbrief zu erbitten. Bei seiner häufigen Abwesenheit konnte er das Vorwerk nicht in wünschenswerther Weise bewirthschaften und außerdem war er mit dein Rathe zu Zittau wegen Lehn und Gericht in Streitigkeiten verwickelt. Er überließ daher die meisten Aecker des Gutes 24 Gärtnern und einer Anzahl Häuslern. Endlich verkaufte er, der Streitig keiten überdrüssig, Neu-Hörnitz 1553 am Montag nach Galli an Augustin von Kohls, königlichen Richter zu Zittau, um 704 Thlr. 32 Gr. Dieser besaß später auch Türchau, Reibersdorf und einen Theil von Eibau. Belehnt wurde er mit Neu-Hörnitz durch den Burggrafen von Dohna 1553 Montags nach Leonhardi. Lehnszeugen waren Erasmus von Gersdorf zu Lautitz und Hans von Temritz auf Diehsa. Augustin von Kohls stammte aus einem alten niederlausitzischen Adelsgeschlechte, das sich nach dem Dorfe Kohlo bei Guben benannte. Er war der Sohn des Andreas von Kohlo, geboren 1502, Erbsasse auf Schenken, Dober und Kohlo. Als Augustin von Kohlo diese Güter verkaufte, wandte er sich nach Zittau, wo er 1530 Katharina Oppelt, die Tochter des dasigen Rathsfreundes Lukas Oppelt, heirathete, mit der er 66 Jahre hindurch in der Ehe lebte. Erst nach dem pönfall, durch welchen die Sechsstädte auch die freie Rathskür verloren hatten, wurde er 1548 durch die königlichen Kommissare in den Rath der Stadt Zittau ausgenommen und zwar als „königlicher Richter". Auch nachdem die Stadt die Rathskür wieder erlangt hatte, blieb er noch einige Zeit „Stadtrichter" und wurde 156Y Bürger meister. Wie oben erwähnt, kaufte er im Jahre 1553 das Dorf Neu- Hörnitz. Außerdem erwarb er, wahrscheinlich von der Wittwe des Nikol von Falkenhain einen Antheil (das Niedergut) von Türchau, wo er schon 1576 als Erbherr genannt wird. Auch dies Gut verkaufte er 1588 um 3300 Thlr. an den Rath von Zittau und erwarb 1587 halb Libau, wie h Vogts Lhronik von Hörnitz, s. 24 und und Haupt, Nikolaus Dornspach rc., S. l24.