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X- 295, 2«. Dezember 1930, Redaktioneller Teil, — Sprechsaal, Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. So hat die Deutsche Graveur- und Stempelzeitung diese Zeitschrift als eine vorbildliche Werbeschrift bezeichnet, da sie vornehm in In halt und Ausstattung sei und überzeugend in Text und Abbildungen. Durch geschickte Darstellung der Arbeitsgänge würde für die Vor züge des handwerklichen Erzeugnisses Interesse geweckt und damit diesem neue Freunde gewonnen. Lateinschrift oder Nationalschrist? — Die Internationale Gesellschaft für Schrift- und Buchkunde hielt am 7. Dezember in Halle a. S. in der Moritzburg ihre diesjährige Hauptversammlung ab, auf welcher die Frage, ob die Staaten ihre Nationalschrift beibehalten oder zur Lateinschrift über gehen sollen, der Klärung nähergebracht werden sollte. Universi täts-Professor vr. Weißbach -Leipzig erstattete ein Referat über das, was in der Türkei getan und erreicht worben ist. Uber China und die chinesischen Verhältnisse insbesondere sprachen dann Missionar Wichner und Universitäts-Bibliothekar vr. Schu bert vom wissenschaftlichen Standpunkt. Für Japanisch sprach vr. Hatsukade, der die drei Strömungen, die in Japan sich geltend machten, hervorhob und auch zu dem Resultat kam: Latein schrift und Nationalschrift. Oberstudiendirektor I)r. Dewischeit - Halle faßte öamr die Referate zusammen, die die Versammlung mit großem Interesse verfolgt hatte. S. Literaturpreise. — Der Münchener Dichterpreis ist an Hans Brandenburg verliehen worden. Die drei früheren Preis träger sind Hans Carossa, Willi Seidel und Magnus Wehner. Tie diesjährigen Preise der Julius-Reich-Stiftung wurden von dem Kuratorium dem Berliner Dichter Heinrich Hauser, den Lyrikern Erika Mitterer und Josef Weinheber in Wien und dem Erzähler Karl Heinrich Waggerl (Salzburg) zu erteilt. Der von der Literarischen Gesellschaft in Frankfurt a. M. ge stiftete und zum ersten Mal verteilte llbersetzerpreis wurde Alfred Wolfenstein verliehen für sein Buch: Rimbaud, Leben, Werk, Briefe (Internationale Bibliothek). Der Musikpreis der Stadt München wurde dem Professor an der Akademie der Tonkunst, Gustav Gcierhaas, verliehen. Die europäische Wirkung Stefan Zweigs. — Wie aus einer Mit teilung im »Jnselschiff« (Jahrgang XII, H. 1) hervorgeht, sind von den Veröffentlichungen des Insel-Verlags in diesem Jahr die Werke von Stefan Zweig besonders zahlreich übersetzt worden. »Amok« erschien bulgarisch, französisch, italienisch, der »Brief einer Unbekann ten« und die »Vierundzwanzig Stunden ans dem Leben einer Frau« bulgarisch, die »Mondscheingasse« französisch, »Die Augen des ewigen Bruders« holländisch, »Die unsichtbare Sammlung« tschechisch, die »Drei Meister« englisch, »Nietzsche« französisch, »Casanova« franzö- sich, die »Sternstunden der Menschheit« in einer englisch-deutschen Schulausgabe, »Joseph Fouch6« englisch, französisch, holländisch, ita lienisch, norwegisch, tschechisch und russisch; ferner wurde eine deutsch holländische Schulausgabe »Ausgewählte Prosa« herausgegeben. Zeitschriften-Vcrbot. — Der Oberpräsident der Provinz Sachsen hat das Erscheinen der Wochenzeitung »Harzer Trommler« auf die Zeit bis zum 31. März 1931 einschließlich verboten. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 295 vom 18. Dezember 1930.) Verbotene Druckschriften. — Die Zeitschrift »Die Neichsmarine«, Zeitung der revolutionären Matrosen Nr. 1 Jahrgang 1930 und das Flugblatt »Die rote Armee marschiert« sowie die zu ihrer Her stellung bestimmten Platten und Formen sind im Nahmen des 8 41 Abs. 2 StGB, unbrauchbar zu machen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 821 vom 18. Dezbr. 1930.) Serkebrsnackriekten. Bahnhofspostlagerndc Sendungen. — Um zu erreichen, daß Sen dungen mit der Bezeichnung »bahnhosspostlagcrnd« oder einer ähn lichen Angabe von den Bahnposten besser erkannt und den im Bahn hofsgebäude uutergebrachten Postanstalten unmittelbar zugeführt wer den können, empfiehlt es sich für den Auflieferer, die Angabe »bahn hofspostlagernd« in die Augen fallend farbig zu unterstreichen. Auflieferung der Neujahrsbriessendungcn. — Das Postamt Leipzig C 2 (Brandenburger Str.) — Stempelsaal — nimmt Mafsenauflieferungen von Neujahrssendungen bereits jetzt entgegen, Berantwortl. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen Druck: E. H e L r t ch N a ch s. Sämtl. tn Leipzig. — Anschrist d. Schriftleitung 1184 versieht sie mit dem Aufgabestcmpel vom 31. 12., bringt sie jedoch erst am 31. 12. zur Versendung. Massenversender tun gut daran, Bei Auflieferung solcher Massensendnngen wäre ausdrücklich mündlich oder schriftlich zum Ausdruck zu bringen, daß es sich um Neujahrspost handelt, die erst am 31. 12. abzusenden ist. 'kersonalnacbrickten. 80. Geburtstag. — Am 26. November konnte, wie wir erst nachträglich erfahren, der in allen musikalischen Kreisen hochgeschätzte und verehrte Hofrat Stadtrat Franz Plötner, Inhaber der Firmen Adolph Brauer (F. Plötner), Musik-Verlag und F. Nies, Hof-Musikalienhandlung, Piano-Magazin und Konzert-Direktion, beide in Dresden, in seltener Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag feiern. Immer noch besucht der Jubilar Abeud für Abeud den Kouzertsaal und auch heute noch liegt die Leitung seiner großen Unternehmungen in seinen Händen. — Uber den Lebensweg und das Lebenswerk des Jubilars berichteten wir schon bei Anlaß des 75. Geburtstages im Börsenblatt; auch dürften die Unternehmun gen des Jubilars, die zu den größten deutschen ihrer Art zählen, zu bekannt sein, um nochmals darauf Hinweisen zu müssen. / — Außerordentliche Ehningen wurden Herrn Hosrat Plötner zu ) seinem Geburtstag zuteil. Abordnungen wechselten mit den Herr- ( lichsten Blumenspenden, Zuschriften und Telegrammen von Promi- / nenten der Musikwelt, Vertretern der Stadt Dresden, der Dresdner Presse und Kaufmannschaft, dem Alpenverein, der Dresdner Kunst genossenschaft, dem Turnverein und vielen anderen Vereinen und hochstehenden Persönlichkeiten. Sprecbsaal Abrechnungsarbeiten während des Weihnachts geschäftes! Die Zahl der Verleger, die gerade jetzt im Dezember Rech nungsauszüge zur sofortigen Prüfung versenden, ist so groß, daß wir uns genötigt sahen, nachstehende gedruckte Karte zu versenden: Es ist wirklich erstaunlich, daß es immer noch Verleger gibt, die der Meinung sind, daß der Sortimenter im Dezember Zeit habe, Auszüge zu prüfen, abzurechnen und zu bezahlen. Der Dezember ist zum Verkauf da und für den Verkehr mit dem Publikum — auch im Interesse der Herren Verleger, denen ja am Absatz liegt. Also das Personal brauchen wir im Dezember für das Weihnachts geschäft im Verkauf. Dazu ist jede Hand nötig. — Abrechnungen im Dezember müssen wir ablehnen. Ev. Postnachnahmcn lösen wir nicht ein. — Bitte warten Sic bis nach dem Fest, am besten bis zum Januar. Uuser Publikum will jetzt bedient sein und wartet nur mit dem Bezahlen bis nach Neujahr. Mit besten Wünschen für ein gutes Weihnachtsgeschäft für beide Teile hochachtungsvoll Landsberg (Warthe). Fr. Schaeffer L Co. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachung des Vereins Leipziger Kommissionäre betr. Bllcherwagenverkehr. S. 1181. Artikel: Gegen den Abbau der Kulturetats. S. 1181. Weiteres zur Vorgeschichte des »Malerischen und romantischen Westfalen«. Von Prof. N. Löffler. S. 1182. Adreßbuch des Deutschen Buchhandels. S. 1182. Kleine Mitteilungen S. 1183—84: Ausstellungen / Fach gruppen der Verlagövertreter / Allgem. Deutscher Buchhand- lungsgehilfen-Verbaud, Ortsgruppe Dresden / Hauff, Stutt gart / Insel, Tübingen / Blätter für Buchgestaltung und Buch pflege / Lateinschrift oder Nationalschrift? / Literaturprcise / Die europäische Wirkung Stefan Zweigs / Zeitschristen-Verbot / Verbotene Druckschriften. V e r k e h r s n a ch r i ch t e n S. 1184: Bahnhosspostlagernde Sen dungen / Auslieferung der Neujahrsbriefsendungen. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 1184: 80. Geburtstag Franz Plöt ner, Dresden. Sprechsaal S. 1184: Abrechnungsarbeiten während des Weih nachtsgeschäfts. . Expedition: Leipzig, Gerichtswegs« l^uchhänLlerhauö?/PosttchttebiachS74,77i.