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Dresdner neueste Nachrichten : 04.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192405043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240504
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-04
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.05.1924
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s- set extremen sarlantentariptnnh wie er beste in Deutschland herrscht, nnr allzu peinlich Mk dcllt Idee ibre Stinden lind int Vergleich en deut- Isss unsrer warten wurde, wenn die extremen Var-» W der Linken nnd Rechten ans Ruder lautet-, ge- UUC du bewertet-. Wir glauben nicht alle-, was in ichs-ten Bablantrnien geschrieben wird, auch wenn sie von den Mittelparteien stammen. Denn ed ist gut skeptifch zu few. Wir haben gelernt, daß man mit Dog m en nicht praktische Politik treiben kann. Der Zulammenbrncb des mnrxiltischen Dvnmaö vvt den ebernen Tatsachen der wirtschaftlichen Wirklichkeit war eine gewaltige, beilsame Lehre. Aber wir glauben, daß die bürgerlichen Mittelparteien, di e leid e r nicht den Mut zu dem einzig richtigen und dem Gebot der Stunde entsprechendes- Entschlnsfe fanden nnd sich zu einer großen liberalen Partei zusammen fanden, den Willen haben, jene gesunde, besonnene und nüchterne Politik in großen Umrissen fortzusetzen, die uns aus dem Chaos des vergangenen Herbstes het ancsfiibrt und uns jene verhältnis-mäßige Ruhe und Stetigkeit des wirtschaftlichen und sozialen Lebens wie dergegeben hat, deren wir uns heute erfreuen. Aber vergessen wir nicht, daß diese Sicherunan vronisorischer und vorübergehender Natur find, daß sie nicht mehr Schutt gewähren, als die Sicherungsmaßnaymcn der italienischen Regierung im Golf von Salerno, dasz wir von Stunde zu Stunde von neuen Katastrophen bedroht sind, wie die Fischer im Golf von Salerno, und daß wir uns in der glei knen Lage befinden nnd die gleichen Tage und Nächte durchleben wie die Bewohner von A m a l f i. Man hat Bismant, bei dessen Eintritt in die deutsche Politik die zentrisugalen Kräfte in Deutsch land ebenfalls außerordentlich stark, wenn auch nicht entfernt so bedrohlich wie heute waren, mit dem De i chb aupi m a n n verglichen, der " den Damm schützt, der das Land vor lieberflutnng bewahrt. Auch heute erklingt wieder der Rn f de s Deichh a u p t - m a n n s, und wer diesem Ruf nicht folgt, wer nicht auf die Dämme eilt, um dem drohenden Verderben zu stenern, wer heute nicht zur Wahl gebt nnd aus Müdigkeit und aus Faulheit seine Stimme nicht abgibt, der macht sich schul dig des Verrates an der Volks-»mein sch aft, der darf sich nicht beklagen, wenn die Ele mente die Dämme und Sicherungen zerbrechen und Verbrechen und Unglück über Deutschland bringen, wie die vom Regen zerwaschenen, unge iicherten Crdmassen ülLer Amalfi. Theoaok senkt-e- Wie Linn nie Wahlauslistnew Von unserm BsMitarbeitcr Berlin-, Z. Mai. (Ei.a. Dra-l)«tbcrikl)t) Die Ssx»-E:·IT-Jwe:.iuug, die in den letzten acht bis-« zehn Tagen urm doch ieljr laute, zum Teil itiirmissche Formen annensonmren nat-, geht zu Ende. Lelslnrfter alo bis-her beschäftigt jetzt die Gemüter die Frau-et Wass- wird du 33 E rigebvis sie in ? In den Kreis-en der Reichs regiernng iit nnm im albjcnreinen guten Mut-» Im der Umgebung des Reichskanzler-Z rechnet man sogar damit, daß die Wahlen für die Va rte i c n d e. e aro ß e n Koalit i o n lvou Deutscher Volkspartei til-Z Sozialdemokratie- eine Mehrheit von tm Stimmen ergeben könnten Dei-let Srlkäiznmen sind natürlich immer unsicher Gewiss scheint nur das eine zu sein, daß die sogenannte kleine Kvaslitio n, also die Kmlition von Weimar, im kommenden Reichstag keine Melyrsheit halten wird. An andern amtlichen Stellen glaubt man zmeierlei würde möglich fein: der Bürger b l o ck oder die große Koalitiom An sich würde man in diesen Kreisen nach ·der Entwicklung der Tsinne in den letzten Monaten den Bürger-Rock für dass Gewebene halten Aber man meint. diese Möglichkeit wär-e d u·r chl die Washlpropaganda der » D«eutschnatto-J nal en ze rfchlag en worden Die bei-taten sich, zumals durch ihre glatte Ablehnung der Ssmclwerstiinzdigenzl berichte, so festgelegt. daß eine Ansammelns-L wie das! Reich sie in der dermaligen Situation Gran-che, mit ihnen nicht zu machen sei. « · So neigt man denn hier zu dem Schluß; es wnxde wohl nichts andres übrigbleiben, als z u n a ch st w i e - der eine Minderheitsregierung einzu feßze n, die bis zur neuen Auflösung die Geschäfte zu fii Jren hätte. Indes scheinen die Meinungen innerhalb des Reichskabinetts in der Beziehung nicht ganz ein mütig zu sein: vereinzelt stößt man doch auch« ans die Auffassung, daß unter allen Umständen zunachft die W M Nachrichten Sonntag, 4. Mai 1924 Deutschuattonalen zur Mitwirkung Veranda-schen wären, und erst wenn sich etwa die Segel-nier vom letz ten Vorwintet, vor der Bildung des cabtnetts Marx, wiederholten, der Versuch mit der Minderheiter rung zu machen wäre· Alles in allem wird man sich darauf einzurichten haben, daß die Bilduna der neuen Regierung auch-dies mal wieder und vor e ne schwere Nervenprdhe stell-en wird. Zunächst wird nnd wohl noch, wenn man so will, eine lleine Ruhepause beschieden sein« Das Verfahren mit den neuen amtlichen Stimmzetteln wird kaum auf Anhicb funktionieren. Mehr als sonst wird man mit ungültigen Stimmen zu rechnen haben. Auch die Beanstandungen werden wohl Pahlreicher sein als ingrühercn Fällen. Nach alledem a aubt man in unter ri tetcn Kreisen nicht daran, daß der Reichstag früher als vor dem 2(). bis 24. Mai zusammentreten könnte. Und dann erst wird die Qual der Kabi nettsbildung anbeben. Vier Riesenlantspxechzr fjjr den Wahcfomttag in Berlin B. Berlin Z. Mai. (Eig. Drahtbetikllt.) Jn der Sonntaonacht sollen in Berlin vier Ricsenlauts sprecher - zwei im Westen, einer im Osten der Stadt, nnd einer in der Kolonic Grnnenmld - auf gestellt werden. Tiefe Riesenlantsprechcr haben eine Höhe von 1,20 Meter, sind aus leuchtendem Messing lilech hergestellt nnd so tnontiert, daß man sie schon aus weiter Ferne erblickt. Angeblich wird man aus viele Meter bin das gesprochene Wort klar und deutlich ver stehen können. Das lust- und nachtwandelnde Berlin wird also schon in der Sonntagnacht im Besitz eines wesentlichen Teils der Wahlergebnissc sein können. Die Deutschnationalen versprechen Wahl belohnen-gen I B. Berlin, s. Mast. CEiax Dmht-beriicht.) Der Landesverbamd Anhalt »der Deutschnattonalen Volks partei hat eine Summe von»150 Rentenmark ausp a·esctzt als B e l obnu ng für diejenigen beiden anhal- Mchcn Gemeinden, in denen die Washlbeteiliamm am stärksten und die Stimmabigabe für die Deutfchnationale Partei am Heft-zu jei. Damuf hat, wie man dem »B. T.« aus Deftau schreibt dms »anhaltische Staatswimästcrmm erklärt, daß das Versprechen eines Entgelts für die Stimmadzvabe an den durch das Strafgesetzbuch vevbotenen Stimmcyckauf arensze swns auch nach Unsrer Ihnssasssuna tatsächlich der Full JkstsA Der (s)«elneindcoorsteshser, der die Vezahsnnq aunähmc, würde vom Staacksministekimn wegen Ver letzung der Amtspflicht djfsziplmarhch zur Verant wortung gezogen wenden. « Ein Wem-d km Wahllampf VDZ. Berlin Z. Mai. In Köpcnick bei Berlin ist in der neraaugcuen Nacht der 24jährinc Arbeiter Walter chtkc nach einem voraufgegangenen Wortwechfel mit Angehörigen der Deutschoölkifchen Freiheitspartei von einem jungen Burschen tiamcns Paul Pcpe mit einem Revolver ers-hoffen worden« Fürst Vükvtvs Schuld Die deutschen Blätter feiern heute mit ganz ge ringen Ausnahmen den 75jiiljrigen Fürsten Bill-am Man wird dem liebenswürdigen nnd knltioierten Manne diese Huldigungen gern gönnen. Nur soll man dabei nicht versuchen, den Fürsten Biilow als- den »aröszten Staatsmann der nachbisniarck schen Zeit« hin.3l(slellen und seine Mitschnld an dem deutschen Niedergang wegzu retuschieren. Man mag den Anteil Wilhelms 11. und seiner besonderen Art sür noch so groß hätten, daran ist nach dem Stande der heutigen Literatur nun einmal kein Zweifel mehr: Die Schuld zwische n 1898 nnd 1902, die Stunde der großen Wahl für Deutschland verpaßt nnd Eng land dauernd in die Arme Frankreichs getrieben zu haben, fällt aus das Konto des Fürsten Bülow. » , Bevorstehender Rücktritt des Kabinett- Knilling B. Berlin 3. Mai. (Eig. Drahtbcrici)t.) Hiefigcu Blättern wird aus München gemeldet, daß as Ministerium Knilling unmittelbar nach den Landtagswahlen in der Pfalz, die Ve kanutlich morgen zusammen mit den Reichstagswahlen stattfinden, zurückt r e t e n wolle. Das Ministerium Kuilling wird aber bis zur Bildung der neuen Regierung die Geschäfte weiterführeu. New Südafrikanische Probleme Die Sude-, eine Beiser des englischen Wectreschs Von Mut-o. R. Bkoynm Dozeut am Orient. Seminar der Universität Berlin Südasrika bleibt vorläufig wohl noch das Land der ungelöften Probleme und der großen Schwierigkeiten. Lieben den schon älteren schwierigen Fragen der xüdasrikanisrhen Politik wie erstens die Eingeborenen rage« zweitens das S racheiiproblem und drittens das Verhaltuisnswb schen Lriten und Vureu sind ietzt noch das J er problein und das der ~armen Blanken« Zinziigetretem Die Jnderfrage ist gewiß eine der aktue steii und der brennendften in der südasrikanillfchen »Politik. Sie ist nicht nur für Südafrika von a ergrdßter Bedeutung, sondern auch flir das gefainte britische Weltreich. Die Frage ist folgende: »Welche Haltung muß den Vritisch- Indern gegenüber eingenommen werden?« Ueberall, wo die Inder sich festgeankert haben, in Kenych in Trandoaal und hauptsachlich in »Natal. drängen sie die weiße Bevölkerung insofern zuriick, als sie die Entwicklung und das Aufblühen der Weißen so gut wie unmöglich machen; denn ed ist eine Tatsache, daß mit britischeu Indern tcine Konkurrenz nioglich ist. Von der Lösung dieser Frage bangt sur die Zu kunft der weißen Rasse in Siidafrika und nuch in an dern Gebieten kehr viel ab. Sie ist auch mit der brin schen Retchskon ereiiz in stenna und in Natal sehr alut geworden. Vor vielen Jahren sind die Inder als Sklaven und billige Arbeiter in Siidafrika iinportiert»ivorden. kini ganzen gibt es 165 731 Inder, wovon fur Njatal allein 141649 zu berechnen sind. Trotz» Indiens Widerstreben hat Siidafrita seit 1914 ungefahr 25«l1»00 Inder nach ihrem Vaterland zuriictgeschictt Tini Laufe der Jahre haben die Inder sich aus ihren Ar beitsverhältnissen losgelöst und sich anfange· des Klein handel-S, hauptsächlich in Fischen und»Geuiuse, bewach tigt. Durch den Anlauf oou Geschaften und Eigen tiiinerii sind sie mit der Zeit aiisässig geworden und spielen jetzt z. B. in Natal im öffentlichen Leben eine sehr große Rolle. Man kann sagen, dass fur diese Pro vinz das indische Element durchweg überwiegend ist. Es genüge, als Beispiel anzuholem daß allein in Dur ban die Inder über mehr als 12 Millionen Besitz ver fügen; diese Zahl ist dauernd im Wachsen begriffen. Auf Grund dieser Tatsachen sind die Jnderso weit gekommen, für sich in Südafrika wie im Bereiche des gesamten britischen Welireiches oollloiiiniene Gleich berechtigung zu fordern. Einer ihrer Wortsuhrer äußerte in einer Riesenversammlung in Picterniaritz barg: »Hier ist unser Land, wir werden es nach unsrer eigenen Art und Weise regieren.« Als Grund dieser Forderung, die, nebenbei bemerkt, non der Arbeiteispartei in England unterstützt wurde. geben die Inder an, daß es ein Reiilwbürgertnm gibt, das sämtlichen Einwohnern diese-I Reiches dieselben Rechte gewährt. Dagegen wehrt sich Siidafrika und hält an feinem alten Rafiestandonntt fest. Wenn inan an nähine, daß nach der Anschauung der Inder wirklich ein Reichsbiirgertum vorhanden wäre und die Inder als- gleichberechtigt zu betrachten wären. würde das- als sichere Folge haben, dafz bald sämtliche Tonkisiicn »in-at tisch von Jiidieii abhängig sein würden, denn bekannt-« lich ist die iiidische Welt an und für sich ebenso aresz als die gesamten übrigen Teile des lit-itis«.l)eii Welt reiches zusammen. Siidrifrila sieht in der Jitderfr-Ige eine Lebens-frage; die Inder betrachten sie til-Z eine dserabfeizung ihrer Rasse und als- nicht human. Mit großer Spannung hat innii damals den Entschluß der britifchen Regierung in Sachen Ren-im eutgegengefehen; die Antwort war aber nicht befriedigend. Jni britischen Parlament bat man sie als Flickmittel betrachtet, und die Inder sind sehr unzufrieden Sie heißt uämlichH die Weißen behalten ein Vorrecht nnd die Rechte der» Inder werden uatlj Möglichkeit geschont. f Auch in der Reichskonsereuz des vergangeneii Jahres- ist man iii dieser Frage zu keinem Rcsn l -l tat gekoin m en, wie stark auch der Druck war, den zman aus Smiits, den Vertreter Südafrikajsz auszuüben .versuchte. Der iiidische Vertreter, Sir. Tei Bahadur Sapru, wandte sich·ganz besonders an General Smuts und berief sich auf ihn in dreierlei Hinsichtem J. in seiner Eigenschaft als Menschenfreu.ld, »Z. als tun-erfa listischeii Staatsmann und 3. als Premierminister der siidafrikanifchen Union. Er betonte, daß in der ganzen Angelegenheit eine wirkliche Bedrohuug nicht nur sur Sudafrika und Indien, sondern für daiz ganze britifche Weltreich lage. Smuts antwortete: »Das Band, das die » verschiedenen Teile des Reiches zu sammenknupst, ist nur das gemeinschaftliche Aner kennen eines einzelnen souveräaeii Fauptez daraus geht nicht hervor, daß die Einwo uer des tÄien Teiles politische Rechte in dem andern Teile des Rei es betiven.« Er deutetk weite- da hin, daß es hixhr nicht um eine humanitarztz hypean etne Lebenssache für Sitdafkika zu·tnn make, nicht M Frage der Hantfarbe; »Sudafrita. warc yazu ge wannen, weil die Europaer in Slfkika dtc kleine Mill« Zerbeit in dem grasen schwarzen Weltteil ausmqull und daraus die gro e Gefahr entsteht, auch auf ökono· mischem Gebiete einfach verschlungen zu. werden; den« es ist eine Unmöglichkeit, den Indern ein »Man zu m uiiihrem das dem Eingeborenen, dem Okt)quzc·»« »dr enthalten wird. ~Niemand«, führte Sttitttg wettet a» »denkt in Südafrika, daß der Inder im Lsxkgkelch W Europäer minderwertig ist« Man kanch abek dich kleinen Gruppe, diesen« Ptonieretk del cxxkopmschm Kultur in Stidafrika und Zentralaxrita nntn übel· nehmen, daß sie mit Hand nnd Futz diepszinltuk m» teidigen, die sie dorthin gebracht haben. » wir skpd nicht dort, um die indifche Zimlifatiosz iurdem tukaka lediglich, um die abcndlandtfche Kultur h o chzu halt en, nnd betrachten deswegen ques, W ihre Stellung bedroht, ald eine sehr ernste F-kV·-»z W» man dabei noch in Betracht ziehen will, day pudafma noch sehr viele Und andre große Schwierigkeiten in M trägt.« « « Was die Stellung Südafrikas unbedian muß W folgendes in Betracht ziehen: In der i.l»liioii·niuinit cink Eiimeborenenbevölternng pon niigefill)2«»»hl.liiilii-««»3« Seelen, daneben eine weiße von niixieiahr »I’,·.- Mu, lionen und eine iiidische von int) 000 ditspicnz die nun-» sachl« in einer einzigen Provinz, Ratt-h isonszkkjm sind. Tsaimch gibt eg in dieser Provinz eine Metirhkix der Inder nnd eine Minderheit-der britischcn MU nisteii. Wenn nnii die Inder daø Wahlrecht bekämen dann müßten sie auch alles haben, wag-»dem Wein zusteht; sie würden sicher keinen Untertanen erlauben nnd mit Recht. llnd das- Refziltat wurde sein, nimm stens fiir Rats-L unmittelbar eineindischF gnnhlernictip heit. Das sind aber nicht die gxoßten Schwierigszm Südasrika, wie oben schon angetnhrh hat nokh nebenbei das Eingeborenenproblem zu losen, das Problem W Schwarz und Weiß. Wenn nur ein gleichbere-ctnimes Kopfwahlrecht existierte, dann würde das »iicher eine unvermeidliche Ueberschivemmnng der Weißen durw die Schwarzen bedeuten, denn man konnte gewiß keinen Unterschied machen zwischen Indern nnd anhxstkvm Eiiiaeborenen, hauptsächlich nachdem sie in dein großen Weltkriege für die Entente gegen Deutschland gckkimpsk haben. Di Macht der Logik-. würde selbstverständlich dazu zivinkfem und das Endresultat itzlirde sein, daß die Weißen durch die Inder in Natal nicht niir zukij getrieben würden, sondern auch, daf; die Weinen i« ganz Siidafrika durch die Schwarzen nberruinpelt niin den nnd die Stellung, woiür sie niin»:ij Jahre lang gekiinipst haben, aufgegeben werden munte. Es ist fich«·ik, daß keine Regierung in Siidafrika nur einen Anacubliit daran zweifeln kann, sei eiri auch, m» dem indischen Standpunkt ein Entgegenkommcu m zeigen. Smtsigs wie-S zum Schluß noch daraus hin, M nach seiner «.«Ji-.·,innng Die Inder in Slidafl«it«akciue» Grund hassen- sich zu beklagen, und daß das-«- Gcsktz keinen Kniee-schied macht. als nnr auf dem Gebiete dkk politischen Recht-Z Er schloß mit den Worten: »W» stehen hier abermals vor einem steinernen Wall, morsiber wir nicht, binwea können.« Seitdem ist die käanka zwischen Siidafrika und Indien stark gewachsen. Jn indischen nationiilistjsehett Kreisen mi: man bereit-z angefangen, die Einfuhr siidasriianiiclier Produkte zu boykottierem die siidafritaniiche Stein kohle hauptsächlich sollte mit großen Einfuhrzöllen be lastet werden. Wenn das Fritifche Weltrcich auch bis jetzt noch nicht erschüttert Ut, fo»katnx man doch auf Grund dieskk Vorsällc ein Krachen m seinen Fugen Ival)rucs)nnkn. s Die Lage in Syrien s Tclcgrammunsressiorrespondcuien c«11. Paris, 3 Mai. Die Lage der fertuzösh schen Zinntingente in Syrien scheint nach Londoner Meldnngen kritischer Natur zu sein. Täg lich finden Zusammenstöße zwischen soge nannten irregulären türkifchen Abteilungen nnd fran zösischen Truppen statt. In Angora wird davon ge sprochen, daß man in nächster Zeit die Franzosen von Alexandrette nnd Umgebung vertreiben werde. Vor einigen Tagen wurde der franzöfifchsrumänifche Flug- Pofts und -Passagierdienft in der Türkei verboten Der türkische Kriegöminifter hat mit dem italienischen Agenten Montagna einen Lieferungsvertrag für Waffen und Flugzeuae abgeschlossen F·’celeqt Das-IF W, sss er SWM I-- " treffe Vom F alten wich. fresse aller küßt, zeigt .. est von- Rund um den Kreuztjifis Geburtstagswkinsche Alle Uhren im Volkskuwstmiuseuen die bunten, lustigen Schürzeuuhrent iicken sehr a-r-beitsfreusdig; denn das große Osterreinemachen ist beendet, unid der säubernde Pinsel, der sorgfältig iisber ihre geblumten Ziffer-blauer strich, hat allen Alters-staut) weggsewischt Es riecht frisch und eigenartig lustig nach weißen Gar dinen, neuwascheneu Puppen-bearbeit. So start, gar nicht museumsmiißig, dustet die unerhorte Sawberkeit, daß man den feinen Atem ver Forsytljiazweige unsd Oster lilien auf den Fenstersthlen kaum verspürt. Auch der gemalte Geburtstiigsavunsch drunten in der Lausitzer Stube, neben dem ftumpsen Turm des grünen Kachelofen-T ist wieder durchaus ansehnlich ge worden, seit fiiribrgliche Hände ihm Glas und Rahmen putztem Gustav bat das riihreUde Kunstwerk gepinselt, in kräftigen Li;-asserf-ai"ben, auf starkem weißen Papier: dcn Xiraniz der bunten Vögel rings um das Glück-wusch vergrhem »aus Liebe uuo Danöb.ll·leit«, iiir die »Viel tei«n«. Es ist das einzige, mar- ivir missen: Gustav, ein dankbares Kind. Wann nnd wo, in welchem ver schwiegen-en Sachsendors bat er gelebt? Wo ist der sei-« fallende Hügel ülber seine-m Grab? Jst er ein kleiner Träumerischer gewesen, der lieber aus die Vögel itn Wald horchte als dem Vater bei der derben Wirtschafts arlieit hals? Oder hat er die gelben, blauen, purpur roten Vögel nur ein-mal in der flüchtigen Stimmung einiger innerlicher Tage, vielleicht um die Einsegnung hemm, ersonnen? Leute mit romantischen Gefühlen pbantasieren den jungen Vogelmalek oft-ne weiteres in die Lausitzer Stube hinein, in der ietzt sein Gliickwunsch hängt. Sicher wäre es. zu denken, »daß er auf einem dieser bochsbeiuigen Holzftsiible mit »dem Herzausschnitt in der Lehne am klo 4lbigen Tisch saß und fabelhafte Farben zerrieb und mengte. Vielleicht war es um die beißen Mittag-s -stundett Die Eltern ernteten auf dem Feld. Groß vater, der Kinder-hatten schmauchte im Ohren-stuhl, unter der schnarrenden Uhr. Traumlos, mit roten Backen, schliefen die kleinen Schwestern, müde vom Spiel mit der großen, erntstthaften LedexGalgpuppe, unterm lbsölzevl nen Himmel des breiten Bettes. Dem slsachsköosigenz Buben am Tisch aber schien die ganze Stube voll sitt-Mit sinnend-er Vitnel · Der ktmsstverstiindige Mensch, der die kleine Arbeit kritisch betrachtet, sagt: daß sie stilistisch meisterhsast fei. Messennstkenner sagen eg· Und der unbekannte Gustav wird damit so »etwas wie eine Berühmtheit Die Väter M Mütter aber, die an sonnigen Nachmittag-en durch WM ALLE M Mr gener-i- die vielen Lehrer, die ichre Schulkinder hier ihre lustigen osder melancholischen Volksslieder singen lassen, erkennen etwas andres- Immer wieder nur: den dankbaren kleinen Sohn. . Er wollte rein Meister-wert schaffen, Ver brave Bauerniunge, konnte es auch nicht« Auatomische Wissen sschaft war ihm fremd. Die elf Brig-eh die shick auf den fdünnen Reben eines hopfenartigen Gewächses, in einem fgriinen Kranze sitzen, sind in den mer«k-w-ürdigstcn Bie gungen zu seh-en. Sie zeigen manchmal einen get-ten schlauken Leib und manchmal einen Kropf an- völlig falscher Stelle-. Natürlich anli haben niemals im deut schen Wald derart lo«b-altblaue, seltsam g·esprenkelte, eiergelbe Häher und Trosseln gesungen, wie Gustav sie meszeichnete Oh, es kam ihm gar nicht drauf an! Er malte einen Goldsasan in Jsinkensformat und setzte auch ihn auf eine Hopfenrebep gab einem Geschöpf, das zwei-—- fellos so etwas wie ein Rotkehlchen darstellen sollte, drei Reiherfedern als-s Schwanz. Woher sollte er es denn auch wissen-R Die Vögel, die er im Wald sah, hielten niemals stille, uan die andern, die er in seiner Stamsnebuchbliitnchensammlung und auf den Paten-» brieer der Eltern sand, nun, die waren eben auch mit allerhand Mängeln behaftet. So schuf und phantasicrte syst sicd eine eigene Naturgeschichte Einmal hat ihn! auch sein stilistisches Gefühl verlassen Den-n sicher wollte er zum Geburtstag der Eltern der seltsameul weise siir Vater und Mutter auf bas- aleiche Datum fiel zwölf Vögel malen, ein-en Glücksnogel für jeden-« Monat im Jahr. Aber plötzlich war kein Platz mehr für den zwölften da, und Gustav innszte sich mit einem Laiebkrinael helfen. Nnr Freude wollte er machen mit seinem freundlichen Blatt, das dann so bunt und ein-—- sallsreich wurde. Dankbar wollte er sein mit dieser sehr mühsamen Arbeit So zeichnete er als erste-I einen Bleististkreis in die Mitte-, lden er dann wegradierte, so gut es ging, und schrieb seinen Glückwunsch hinein, lher vielleicht noch rühren-der ist als der Vogelskranz. Folgendermaszen unt-schrieb er seine Gefühle-: Aus Liebe! " New Sie die Kleinigkeit Die Ihr Kind Sie weiht, Aelternl gütig hin. Bessre, schönre Gaben Solln Sie von mir haben, Wenn ich älter bin. Von Ihrem Sie liebenden Sohn Gustav aus Liebe und Dankbarkeit gewidmet . Die Eltern nbcy Idtc den Vpgelglüctmunich Fuss-s CAN Mart-L ggt QLII Mfgcxth ME- WILL-W sehr in Ehren gehalten-, uwd so isst er Ris- atrf unsre-Tage gekommen. Wer nnn ein paar Minuten aufmerksam vor »dem Geburtstaasspruch steht, erlscjlt eine sehr wichtige Les tion. Und wen-n er nicht ganz ksberfliäcljlich oder auch treuherzig ist aber solche Leute kommen meist nicht in dieses Museum ——, gleichviel, ob Kind oder Großes wird er sich am Abend die Sache mit Gustav noch ein wenig durch den Kopf gehen lassen. Er win an seine guten Freunde den-ten nnd an die Eltern und wird sich schämen. - Denn wir sinid nüchtern, gedankenlos und unerhört bequem geworden in allen Dingen des Gefühls-» Der Krieg und was nach ilnn kam, hat uns gekehrt, zu spa ren, auch an Gesicht So sparen wir noch jetzt und an den Fest- nnd Eslnentagen derer, die uns nahe sind, ganz besonders. Einmal, aber das scheint nun schon sehr weit zurück, waren wir wie der kleine Maler aus dem Museum. Wir strengteu uns an, taten manchen weiten Gang, dachten lang und sorgfältig nale ver ·borqene Wünsche zu erraten. Freude machen wollten wir unter allen Umständen! Damals waren auch unsre Kinder, wie dieser Dorsiunge, voller Eifer und Ein fälle und voller Ausdauer. Sie opserten den schönen -Sonntagnachtnittag, gaben isisn hin an die Arbeit ssiir Vater und Mutter, sparten sich ab, um Geschwister be sehen-ten zu können. Aber dann stellten wir uns um. Noch eine Weile, in kargen Zeiten, schenkten wir aus unsern eigenen Bestand-en her, usosch einmal schrieben wir dann sehr eilig die Glsiickmnnschkarte und dann sirfchen wir diese Tage aus unserm Gediichtitig. Ohnes gutes Wort und guten Wunsch gehen viele, die uns lieu sind, aus sden langen Weg durchs neue Lebensjahr. Die alten Leute, die altmodischsen glüchiinschten nsit jedem Geschenk, das sie einander zum Geburtstag math ten. Sie hatten den Wunsch meist der Gabe qieich in irgendein-er shiibschem versteckten oder sichtbaren Art bet gegeben »Ich gratulire« stand in geschwännter. nn verwaschsbarex Golsdschrist zwischen den Rosen- uud Ver gißmeinnicht der geschweisten Tasse, die die jungen Mädchen von damals ein-ander aus den Geburtstagsttsch stellten. Noch heute bitten wir die alten Tassen, die Schmuckstücke mit dem eigens für diesen Tag eiugravter ten Wunschspruch in der Servante und freuen uns ge slegentlich data-n. Aber wir verstehen nicht mehr-, was das jagen zvill sp » - , , · I VFr est-ifer Tagen war Geburtstag in einem Haus-an der Heide- Gebmtskag dervjnngen Tochter. Die Fenster sdcs Ekkzimmerö ragmten blansk die Land schaft, die sbcglänzten sähen des .-rzgebimcs. Und-alle, IMM- Mest M M Hang-M zumeisr. Die Schalenund Krüge reichteu nicht aus für alle Idie Veilchen, Anemonen, die blasssen Mag-Iwlien. Kränze von Aurikcln umwunden den Tisch und schmal wie Ketten, die Bilder des toten Vaters, dies gefallencn und des fernen Bruders. Es wax ein glücklicher Tap- Weil alle an die Blumen gedacht hatten, die jene so liebte unsd die, sso in Liebe lyerbetgetragem beseelt mm schienen: unasusgefprochene Wünsche Weil «alle mit in den Kreis gezogen schienen, auch die nicht mehr warm All-e sprachen gütig-e Worte, und jede-Z schien ein Wunlm für die-se eine. Eine gansz starke Welle von guten Ge danken, Wunfchgedansken, floß mit dem Blumen-irrem Durchs Zimmer. Der Geising usnsd ider gezackte Wiliscti schauten zwischen Erlenkätzchen fern-er Gärten hcrctnt Höhen, die zu locken schienen. Und die, ganz hell im blanken Licht, Erfüllung verhießetx Es Berliner Theater Berlin. 2. Mai » s Jdentitiiten des Schauspielers mitder Rolle sind überall Grunde und Erfolge von Ausführungen Für Gerd a M ülle rs Temperament, das sich in der letzten Zeit gus feiner Vielseitigkeit sehr erleichtert bat mdi man mt Künstler t h e a t c r drei Emakterx W i ld c s «Florentinische Hochzeit-« in aller gespannten altikichterhaften Drximaiit Heinrich Manns seht Tmiisanteø ~VarietB« und Sh aws entsetzlich schxechth Stark »M»ltsikalische Kur-C Das Ereignis ist schließlich weniger Gerda Müller in den drei Frauenrollen als K u rt B ·o1 s als junger Varietömufiker bei Heinrich Manm ·emer der vollendeisten Charakterfchmttr. M Yahrhett und Begabung gleichzeitig zusammen-gefest- Vehenswert und hörengwern wie er den Typ M heruntergekommenen Varietöstarsßegleiters mit net vqiem Kopf gestaltet, Schimmer von künftleriichem Ge wissen in all der Schwiere, Bube-ne, gewinnsiichtia- mit Humor-, falscher Stolz- echte Kriechetei. Merreichistbw Jgtgmy und dabei spielt er selbst qui dein Klavie- Tanze und Pantomimem während er spricht, Musik«- lisch, technisch sahelhast Wie nnd sicher-, eine Meiste leifnzng vgn Breitltnnit cui der literarischenpüpxk Daß Brunnens »Nun-sie ja SillianN üb vereu Erstaussillmma in der Matt-see der JMM Bühne ich hier bericher Wehr iu- Repektoire des Reuaifsaucetbeaters ausgenommen wurde ist als einer der wenigen literarischen Gefolge der Mka Zeit zu buchm Bedeuts- »cöui·s Nie-old i immer wieder mal gegeben, erscheint lett tu einer im fälttgeu Jeßnerfchen sufftllzruuq im- Seh illecs th e»·a t e r , das ja seine Bolksiiliqle der SMW darstellt Das Stück wird spitzt besser. . Bei-M E Y—M.Q.W - blemaiik des stattlos und den subjektiv Pirchans pul digcn Farcc wollt« get-set diskrct bleibt Und wie »V as a n t a Versucht. Es Wo nAc k. f Gertrud Km ·Bajadcre, di· lcj Wirrnisst kann nicht sc griffe- Wortt Uvch rührt. « = skro 1 rcthc«, THO flädjcr Skhm Theater (im sdkr Herzogi« «Tcr Fig-It sLo e r n h at såinklus di Ewirid auch da zaebrarht wer jsonzetles a Sollst: Jat Ferner die et Häutzschbakh -,-Martl)a« Rüssel, Him lIL Spielleil den 6. Mai EVENqu Pu- W Sufonm Lsstlmm K« 7llljr. - I WIW fix eteins in T Plt Erstaan retten-wach » Its. S J lAUtechtsrei-. M Shakespi WH. Kreis mirs-kiij tollen. Spi-· FREESE »sa -· e c Wen B Nr. Fr-
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