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Dresdner neueste Nachrichten : 19.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192407199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240719
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-19
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.07.1924
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W Neuestr Nachrichten Sonnabeuhz M. Srls IM ; angenehmen, weichen, echi flawifchensiigem gutgwfldgt zund tadellos gekleidet - tnnn fah ihnen die wollüfiisie Grausamkeit nicht an. Soaab es in Moskau einen Kodcdtommifsar Jwanow. Er fuhr in regelmäßigen Abständen in seinem gefchlvffenen Auto am Gefängnis vor und nahm seine Opfer mit. In den Korridorem in den Gemeinschastds und Einzelzellen herrschte fofvrt eine unheimliche Stille, niemand wußte, wer nun an die Reihe,komme. Die Gefangenen versteckten fich unter den Pritschen, gaben kein Lebenszeichen von sich, wenn sie ihren Namen aufrufen hörten, sie klammerteu sich krampfhaft an die Eifenstäbe der Pritschem wenn man sie gewaltsam weaeufchlepven versuchte, nahmen bin und wieder schnell wirkendes Gift ein, um so der Band des Henkers zu entgehen. Noch größer war die Pein verfertigen Menschen, die zu friib and dem Gefängnis in die Tscheka abgeführt wurden und dort einige Tage warten mußten, bis eiue genügende; Zahl von Todeskaudidateu fich auaehiiuft hatte. Nicht selten wurden diefe Menschen in Erwartung ihrer Hin richtung geisteskraut Mit Geisteskraukheit endeten aber auch nicht wenige der Henker. - Man kann allem Anscheine nach doch nicht gänzlich ungestraft feine Mit menschen hinmorden. Von diesem Standpunkte aus sind auch die Selbstmorde interessant, die vor nicht all-( zu langer Zeit zwei deutsche Henker begangen haben. Daß russische Henker sich in der letzten Zeit das Leben genommen hätten, ist nicht bekannt geworden; dagegen wird von verschiedenen Seiten über eine spezielle Henkerskraukheit berichtet. Der Henker wurdenlötzs lich von Tobsuchtsanfällen betroffen, wand fich in Krämpfeih litt am Verfolgungswahw « Nicht selten passierte es mit Matrosseiy die an den. Eisenbahn tribunalen Henkersdienste zu leisten hatten. Pros. M e l g u n o ff erzählt u."·a. von dem Moskauer Haupt hcnker Maga. Nachdem er 15 bis 20 Mann in einer Nacht hingerichtet hatte, warf er sich plötzlich auf den den Hinrichtungen beiwohnenden Kommandanien der besonderen Abteilung der Tscheka, P opoff, mit den Worten: ~Kleide dich aust« Es kostete nicht wenig Mühe, ihn zu beruhigen. Groß ist auch die Zahl der Henker und sonstiger Tfchekiften, die durch Kokaim genusz ihr Gewissen betäubteu und ihre Nerven aus neitschten. Als Folterskncchte sungierten oft die Unter suchungsrichter der Tscheka selbst. So kam es in einem senfationellen Prozeß vor dem Moskauer Tribunal zur Sprache, daß der Untersuchungsrichter Lukirskydie von ihm vernommenen Untersuchungsgesangenen mit dem Revoloerkolben bearbeitete-. Daß unter diesen Menschen sich eine ungeheure Zahl von Pfochopathen befanden, liegt auf der Hand. Ein ausgesprochener, und zwar gemeiugefiihriicher Piychopaih ist der eigent liche Schöpfer der allrufsifchen Tfcheka, ihr früherer Borsitzender und auch jetzt noch einer der.einflufzreich sten Kommunisten, der Pole Felix Dfcherfziufki. Eben so wirkt schon allein seinem Aeußeren nach als Degene rat einer der bedeutendsten .Tschekisteii, der- Lette Peters, dem übrigens seinerzeit in England für ein Verbrechendie Todesftrafe drohte. « , »Das Licht aus Osten-« Die rufstfchen Henker an ver Arbeit Die spanische anuisition - v weit übertrumpft Der »Vorw ä r t s « veröffentlicht einige inter essante Abschnitte aus einem wichtigen, demnächst er scheinenden Buche von Professor Melgunosf itber deu roten Terror in Russland. Das sozialdemo kratische Blatt nennt dieses Bucb den »ersten Versuch, das während der letzten sieben Jabre in Rußland ge flossene Blut in einem großen Sammelbecken einzu sanaen und den Quellen dieser Vlutftrdme nachzu gehen«. Man hat schon viel über die entsetzlichen Vor gänge gelesen, die sich unter der tommunistischen Herr schaft in Russland abipielten. Das furchtbare und grauenvolle Bild aber, das Professor Melgunosfif ent rollt, übertrifft alled, was wir bisher über diese Dinge wußten. Es ist ein erschütterndeö Zeugnis dafür, wie unendlich unsinnig das bysterifche Geschrei deutscher Literaten nnd Jdeologen ist, die zwar den Kommunis mus wirtschastlich ablehnen, aber den «russiskhen Geist«, der in ihm lebt, als das neue ~Licht aus dem Osten-« preisen, das Europa erlösen soll; denn nie war« weniger Licht, nie größere Dunkel heit, nie gräßlichere Barbarei in Rußland zu finden, als seit der Uebernabme der Regierund durch die Kommunisten. Wir veröffentlichen im folgen den cinige besonders bemerkenswerte Absätze des Buches: Die Anwendung der Sodessirase Die Todesstrase war sofort nach der Februar revolutiou durch die poviforifche Regierung abgeschafft, dann aber an der Front wieder eingeführt worden. Die erste Maßnahme der siegreichen Oktoberrcvoluiion war, mit der Todesftrafe von sneuem aufzuräumen· Es dauerte jedoch nur kurze Zeit, als sie wiedererftand. Und ed waren erst einige Monate ins Land gegangen, als sie zur Generalstrase erhoben wurde. Während die Gerichte sich an sie nur langsam und vorsichtig heran wagten die erften Todesurteilc des obersten revo lutionären Tribunals fielen im Juli 1918, das erste Todesnrteil des Mostaner revolutionären Tribnnals wurde erst im Frühling 1919 gefällt —, verhängten die zahlloer Tfchekas im ganzen unüberfehbaren Terri torium Rußlands unzählige Todesstrasen slir alle nur möglichen Verbrechen nnd Vergehen. Die Konter revolutionäre, die ehemaligen zaristischen Generale und Minister, Polizeibeamte und politische Spitzeh Fabrikanten und Grundbesitzer, Offiziere und Beamte, Mörder und Räuber, Brandstifter und kleine Diebe, Trunkenbolde und Zuhälter, ganz geringfügige Spe kulanten und Händler, Falschmünzer nnd Menschen« die zufällig ein oder zwei falsche Banknoten zahlten —- nietnand wurde von ihr verschont, es gab überhaupt kein Vergehen, das mit der Todesstrafe nicht gesühnt worden wäre. Das Recht, unbeschränkt Todesurteile zu fällen, hatten die Tschekaoraane, die selbst in den klein ften Nesternnicht fehlten. Beschwerderecht gab es nicht. Die Tfchctiftem die über Tod und Leben ihrer Mit-J bürger entscheiden durften, waren nur in wenigetH Fällen« ehemalige Revolutionärr. Es. waren unter! ihnen die verschiedensten Bevölkerungsschichten ver-! treten, sehr oft rekruticrien sie sich aus unlauterenj Elemente-n, aus« Psychopaihen, Sadisten u. a. m. - Formen der Todesstrqfe nnd die Folternngen s Wie und von wem aber wurde die Todesstrase voll streckt? Ihre meist übliche Form war das Erschieszen. Gewöhnlich wurden mehrere Vernrieilte gemeinsam hingerichtet. Das geschah nicht selten in geschlossenen Räumen, z. B. in Moskau in einer unter dem Hause sich befindlichen Autogarage, die sogar mit einem Ab slußrohr für das Blut der Hingerichteten versehen war. Jn der Regel wurden während der Exckution die Motoren der Automobile in Tätigkeit gesetzt, damit die Schüsse überiönt wurden. Oesterd aber fand die Hin richtungiin Freien statt, auf einem Hofe oder irgendwo außerhalb der Stadt. Den Opsern wurden die Augen verbunden und die Militärabteilung der Tscheka gab eine Salve ab, oder die Todeskandidaten wurden ein zeln durch einen Schuß in den Nacken ins Jenseits befördert. Lebten sie noch, so gab man ihnen mit dem Gewehr- oder Revolverkolben die »Gnadenschläge« auf dei- SchädeL Bei Masseubinrichtuuaeu wurden die Verm-teilten oft aezwnnaeu,·tm) ieioir das Grab an schautelir Es gab aber noch mebr Todesartem Be sonders mannigfaltig waren sie während des Bürger krieged man wetteiferte direkt im Ausbecken neuer. Da wurden die Kbpse auf chinesische Art abgeschlagen dte Opser mußten dabei ibre Hälse recken so kam der berühmte General Rnßki ums Leben. Dann wieder vergrub man iie bei lebendiaem Leibe oder verbrannte »tie; man verwandelte die Menschenin Eissiiulem in dem man sie im Winter draußen mit kaltem Wasser be- Wgosm oder man tauchte sie iu siedeude Flüssigkeit; man srädertr. vsäblte und kreuzigte sie, man erbängte sie zu shunderten und ertränkte sie in Massen. s Das Schlimmste jedoch war, daß selbst unternim liche Foltetuugeu mit oft eigens hierzu ersunbenen yWerkzeugen praktiziert wurden. Letzteres ist ossiziell lbestätigt und sogar Gegenstand von Gerichts-verband s lungen geworden. So äußerte sich die Tochter des vom Isiönixksberger Hmbverratsprozeß ber bekannten Pro fessors Reißner, die als Kommnnistsin kein Blatt lvor den Mund nahm, über die Peterstburger Tschekm »Ich erröte beim Gedanken an eure Folterkammer.« Jsm - offiziellen Organ der russischen Regierung, ~Js«westija«, vom 12. Dezember 1923 konnte man die Worte des Vorsitzenden des revolutionären Tribunals in Omsk lesen: ,-Solche Mittel, die an die spanische annisition erinnern, sind unzulässig«, meinte er. Doch nicht immer sprachen so die Vorsitzenden der revolu tionären Tribunale nnd direkt entgegengesetzt han delnde Vorsitzende der Dieben-Organe Sie spielten oft sogar selbst die Rolle von Folterknechtem sie folgten darin übrigens nur den geheimen Anweisungen aus Moskau. Es wurde dabei nicht allein das durch das Omsker revolutionäre Tribunal geriigte Vegießen mit brennendeui Siegellack und Abreißen der wunden Haut ausgeführt, sondern noch verschiedenes andre. So wurden Naveln unter die Nägel gestochen, die Ge schlechtsorgane geqnetscht, Daummsschrauben angelegt, die Glieder anscinandergerenkt, die Augäosel gedrückt, der Schädel mit Revolverkolben blutig geschlagen, siktives Schießen geübt u. a. m. Ausgegrabene Leichen sviesen nuglaubliche Verstiimmelmigen auf. Die Henker Wer aber waren die Henker? Im zaristischen Nuß land gab es wie in allen andern ~zivilisierten« Ländern Scharfrichter. Größtenteils waren es frühere Kennt nelle. Als ehrbar wurde der Beruf nicht angesehen. Der·Henker erhielt pro Stück bezahlt. Es kam unter Umständen sogar zu zivilrechtlichen Streitigkeiten. So crfchien einmal in einer juristischen Konsultation ein Henker, dem der Staat statt der vereinbarten 160 Rubel für zehn Hinrichtunan nur 100 Rubel gezahlt hatte. Bei den ersten Hinrichtungennach der Oktoberrevolntion machte es nicht selten Schwierigkeiten, einen Henker zu finden ·- die Bluthypnose hatte die Seelen der Menschen noch nicht in ihren Bann genommen So weigerten lich z. B. die Rotqardisten des Moskaner tenolutioniiren Teil-unabs, dessen Todesnrteile zn volliirecken. Die Henkersdienste leistete dann freiwillig ein 19jähriger Student, der sonst die Funktionen eines Untersuchungs richters . innehatte. Später machte es weniger- Scherereiem man hatte immer genug Henker zur Hund« Frauen als Henker » Die Frauen als Henker bilden ein Kapitel sür sich, und zwar eines der grauenbastesten. Solche-Frauen gab es nur in Odessa, in Wologda, in Bahn in Moskau und wer weiß wo noch. Eine der markantesten Figuren der allrussischen Tsrheka war ein Arzt. namens Kedross. Er bereiste ganz Rußland mit seinem besonderen Straf eisenbahnzug, stellte überall Listen von Todeskandidaten aus und ließ sie zu Hunderten erschießen. Seine Frau hat eigenhändig Hunderte von Menschen ins Jenseits besördert. Kedross selbst bat im Irrenhanse geendet. Berüchtigt war eine Frau als Henker in Moskau. Sie erschien gewöhnlich mit einer Zigarette im Munde, einer Peitsche in der Hand und einem Revolver am Gurt in dem Gefängnis Butyrki, um ihre Opfer abzuholen. Nicht selten waren es ganz innae Menschen von Amnestie in Bulgarien I IX Sosia, 18. Juli. CMelduna der Bulg arisch e n TelegraphemAgenturJ Jn der Absicht, die schmerz lichen Spuren der Vergangenheit zu verwischen, und eine Befrieduna der Geister-herbeizuführen. brachte die Regierung ein Amnestieaeseiz ein, welches em schließt: I. die Minister der liberalen Partei, die vom Obersten Gerichtshof verurteilt worden waren, mit Ausnahme des ehemaligen Ministerpräsidenten Rados lawow und des ehemaligen Finanzminisiers Tonisrhew; »si» allen von Militärpersonen begangenenz Verbrechen und Vergehen, ausgenommen diejenigen, durch die der eTod oder schwere Verwundung von Menschen hervor gerusen wurden; s. alle vom Gesetz über die soziale Fürsorge vorgesehenen Vergehen sowie aegen das Wahlgcseiz begangene Vergehen; 4. alle Vergehen der Agrarvartei, die bei den Ereignissen im September 1922 in Tirnova begangen worden seien, wobei aber die schuldian Funktionäre ausgeschlossen werden; 5. alle Pressedelikte bis zum 31. Dezember 1923. Nach leb haster Aussprache nahm die Sobranie gestern in dritter Lesung dieses Amnestiegesetz ·an. Von den Wohltaten des Gesetzes bleiben danach ausgeschlossen Radoslawow nnd Tontschem jedoch wird lehierer wean seines hohen Alter«-Z und da er seinen Sinn vollständig geändert habe, begnadigi werden. « Ausfchreitungen gegen Fremde in China « sls Peking, 18. Juli. (Eig. Drahtbericht.)- an Kanten haben sich Ausschrettungcn gegen die auslän dischen Konsuflafte ereignet. MS NO Benesch jähey Leut-vix Lin W der Laufes-se Meishiossq D r is. Juli.isigener Mtbetichti Augen« minekänesseauberte sich bemalt-b der Londe Konfereuo folge nur-seu- Das Reis-annoan problem ist schon Zu drei Vsierteln gelöst sobald sich England un Frankreich-auf der London-Hi Konferenz über die Art und Weise-der citoeltendmachuu des Sachverständigenberichteö einigen. Für Deutszj land wird dann eine neue Aera beginnen, die Wes-se Ists wies »O Unsinn-eins ur em t . werer , a d MrFmeng des Sasverstiindigenbetitdtes eine Dies flationopolitik, neue »gute Steuern, innere Ekgqch»· runa und soziale Kampfe darum, wer diese Steuern zu begleichen hat« bringen wird. Im großen und ganzen werden aber alle europiiischen Staaten in d» wirtschaftlichen Konsolidierung weiter fortschreiten. Eine von den großen Antwqu die sich in der Zukunft der definitiven Lösung der« Neparationen nach Verwirklichung Des Sachverstän digenberichted noch entgegenstellen können, ·wird die Schwierigkeit fein, mit der die Kommission sur Ueber tragung der Zahlungen zu rechnen haben wird. Auch liegt diese Gefahr fiir die Zutun-It nahe, falls Deutsch land nicht zahlt. Die auptsiiehlichstev Schwieri g k e i t e n der Londoner Verhandlungen bestehen heute in der Frage des Umfanges der Rechte der Reparationskommisfion und in der Freq ob Frankreich wiederum freie· Hand gegen cinc Anzahl von deutschen Gebieten besitzen ·soll. Benesch gxaubtf daß bei-einem Mißiingen er Lesung dieser Frage dssp Folgen nnabiehbar sein müßten. Er halt aber ci» vollkommenes Scheitern der Londoner Konscchz skjk ausgeschlossen, da das eine ganz verworrene Situation herbeiführen würde. Ertklenz illiek seine Eindrücke in Paris B. Berlin, 18. Juli. (Eig. Drahtlierichtys VVr einem kleinen Kreise berichtete der Reichstags abgeordnete Erkelenz, der sich wahr-end der Tagung der anternationalen Arbeitskonserenz in Gens und anschließend daran in Frankreich aufgehal ten hat, über seine politischen Eindrücke· Er glaubt, dasi dies deutsche Presse, ebenso wie dje französische Linke, Herriot etwas überschätzt habe, der kaum als Mann von großem Format an aesprochen werden kann. Trotzdem hat Erkelenz die Ueberzeugung gewonnen, daß der Umschwung in Frankreich echt und dauerhaft ist nnd daß » weitergehen wird, wenn man auch die Frage aus werfen muß, ob die Regierung vHerriot nicht zu sküh die Verantwortung übernommen hat. Jn der poli tischen Haupthaar-, der Räumung des Ruhr gebiets, sind die Franzosen nach Erkelenz’ Ansicht durchaus bereit, die wirtschaftliche Räumung durch zusühren.·Dagegen glaubt er nicht, daß eine vorherige Festlegung aus eine terminmäßige militärische Räu mung zu erzielen sein wird. Erkelenz wies dann auf den Trumps hin-« den wir dadurch in der Hand haben, daß wir am 10. Januar 1925 nach dem Versailler Ver traa unsre handelspolitische Freiheit wiedergetvinmu, Dieser Tatsache säheman in Frankreich mit einer ge wissen Unruhe entgegen. . «-.. Houghtvn in London 0 London, 18. Juli. (Eia. Drahtbericht.) Der Berliner amerikanische Botschafter Ho u g h t o u ist iu L o n d o n eingetroffen. - « Die Lage in Sctv Paulo X London, 17. Juli. Wie Reuter meldet, gaben aus Brasilseu in Montevideo eingetroffene Passagiere eines italienischen Schiffes an, die Lage in Sao Paulo sei ernst. Man erkläre, die Rebellen gingen nicht nur nicht zurück, sondern rückten täglich vor. Ihre Stärke würde auf 20 000 Mann bezssfcrt. Hierbei seien jedoch die zivilen Hilfstruppen nicht eingerechnet. Tie Rebellen seien völlig Herr von Sao Paulu, wo sie cinc Regierung in Form eines Triunwirasts errichtet hätten. S anto s würden sie jederzeit nehmen können, da es schlecht verteidigt und voller zParteigänger der Ausstänsdischen sei. . . , » China speist die fraiizssifcheu Proteste zurück Ost-. Peking. 18.«Juli. (Etg. Drahtbericht.) Die chinesifche Regierung bat die französischen Pro tefte gegen das deutsch-chinesifche Abkoms menzurückgewiefem , - . K s cltex vvl e ! LJ spie 111 sites-W Mcks M einem Les par die . Feindesbck dem den« lFurt-en e sent schk Griechen kaut wie Ich mit « ein« DW schickte ab nach Fra stammen Ein einer Pek w Chan wie in MI wird K CI Mr durch treter an würde. u de leiclssbani Men. erf» keireue B cr schvU 1 gch überal kzkfehlun cis-sind W deten I t? ö r f e U «- Eummen s quvertraw Marter ko und IVde oder in de Mehr die Kasse cntn Ichlcicr Unterscle entdeckt fa Eine in di dere Komt heitcn erst Jn M meldct w imgem C aästc Mit wurden a« tchlcudert ihnen wa! verletzt W Wie : Strecke N der Opfe! sich vier S unglücktel In L wird, bei s c s fü r vielen Re umvütdig heftig ang besonders er sprach schoiz sich Kug e l i Die Die fischen sprüchem Canadc bei Tag r dringende durch ei Mat e r i Acckcr un geworden Sonntag jag: ~Rai Die Kreuzfeuer »Kreuzseuer" Lustspiel von Rudolf Prcsber und Leo Walther Stein, das seine Uwussübmng im Neuen Theater erlebte ist eine Kreuzung innerhalb einer Schwägerschaft Gin Frauentausch· Willi ist mit Mnbel verheiratet, sein Brit-der Fritz mii Walli. Das ist eine Eheirrung. Fritz will zu Mabel uan Willi zu Walli. Man wird sich scheiden lassen. und man wird sich« übers Kreuz verheirmn Zwei Eben am Anfang, zwei Eben am Ende. Was krumm ist wird gerade. Gleich nnd gleich gesellt fiel-: Willi und Walli, Fritz und Nabel. « Nun, wenn mal-. Was liegt daran! Die Amelegenheit ist nicht - wichtig. Sie kriegen sich. An das ~Krenz« läßt sich til-neben weniger ans ~F,euer",.da man sich nicht recht entzündet sieht. Die Geschichte ist billig. Alles schon dagewesen. Nichts Neues unter der Theater-stumm Der Anlaß läßt einen unberührt . Die Gefühlswelt ist von beliebtester Flach heit. Bleibt die Stossbehandlunm das Kneuzseuerwerk ist nicht sehr kmvstreich. Ansanss will es nicht recht brennen, später steigen ja eine Anzahl Raretm aber der große Funkcnransch mn Schluß blewt aus-. - Geist isst in diesem dreiaktigem etwas lang- gerairnen Fami lienstiick natürlich nicht ausweichen Es ist eine un beschwerie Saum-erarbeit, mit Laune gemacht, mit einigen Witzen beflaggt und mit Frau Uebersee be srachtet. Mabel ist natnrlich eine wahnsinnig reiche Amerikanerin, die in U. S. A. mit ihrem Bill einen kostspieligem lang-wenigen Pwlwce bewohnt, auss- DanMener Moscheenan beumspazierh einen stellnngslosen Reichsgrasen zum Wmeister hnt nnd einen MunXo nerhätschelt - »kurz, der Tw einer modernen Amerikaznertm gesehen mit der Pupille Sprecher-. Wan hingegen lt eine Kangeriw im· Gegensatz zur Schwägerin Nabel vieler mit Innen -leben ausgestattet Den Eheleuien gegeniibevgestellt ist M—kleinbürgerltche deutsche Eltertwatrr Iner Mini- Frans-——: ein mstsanter Kontrast Das ist W Miliem ein dentsches MiatnrsSeebad. . ; Bei guter Ilan fand des-Stück beim größten Teil des zahlreich erschienenen Publikceniss lebhaften Beifall Olga Limbnrg als Gast in der Rolle Nabel 9kitzelte mit strahlendem Temperament « » « »und Weist s Obwohl vie Bele der Mel-W Sprache nicht buvchwea echt klam, war I Getrost dal- recht til-erzeugend, bluwosll Mut-kund ihre Wirkung brillant. Elise Berns 111 Ban gewann sich wertvolle Sympathien durch M Lieblichkeit und Schlichtheit. »Für ihre schöne Be-. I wa- ibre Rolle allerdings etwas sehnte-L Die« .—-W:Mi M SN»W« M- Bartelmus und Hugo Flink lebendig, frisch er quickend. Richard Givenack Or. Howe) gab einen Apotheker voll pharmazeutifchem Entdeckerspleen gie wisseirhaft und humorig. Seine Frau Maria St e in - If e l e bewährte sich an seiner Seite durch gut geschilderte Kleinbüvgerlichkeit. Hans Stock (v. Lindner), ein winziger Don Inan, der abbliizt, san-d sich mit den kleinen Schwerenöierciety die ihm die Autoren zubilligteiy genügsam ab. Hingegen war die Wirtschafterin bei Apothekers, Sofie, von Christl v. P o mm e r vorzüglich charakterisiert Die Spielleitung führte Lev Wall-her Stein, dem dank geschickter Arbeit ein Haupt-teil des Erforges anzurechnen ist. Das hübsch ausgestaltete Bühnenbild stammte von Leopold Lustig. Pr. seh. Der Ueber-Veckmesser und das Notizbuch Kothners Im letzten Heft der ~Mus ik«, der in der Deutschen Verlægsanstalt CStuttgarU erscheinenden Monatsschrift, vergeudet der Mustkschriststeller Richard Sternseld, einer der hehrsten Recken und wacker sten Kämpen der Bayreuther Magen- und Mannen sippe vie-l Verstand eine »bi«sher unbeachtete Stelle in den Meist-erstmng zu erhellen. Er sagt wörtlich: »Wenn via-net im I. Akt der ~2)ieister.sinsger« seinen Preis gestellt und die Debatte darüber stattgefunden hat« fragst Kothnen Wer schreibt sich als Werber ein? Man soilte doch nun denken. daß cr dar-ans etwa ein Büchlein vornehmen und den Teilnchmem am Sängerwettstreit zur Eine-etw aian ihrer Namen dar-bieten wtivde Doch nichts der art pflegt bei allen Awfßüsdrungen zu geschehen . . .« Wie bedauerlich diese Unachtsamkeit aller Regisseure ist, wird nun in einem reichlich langen Artikel mit einem großen gelehrten Apparat Inatürliich mit Fußnoteny pedantisch erläutert Es ’wiw die Fluge ~angeschtritten«, wie viele der -Mei«ster denn im Wetwamps austreten können. Daran wird noch ein Zttat Gustav Roethes angefüer der Pogners Antrag ~brntal und anstößig« findet. Das ist doch wohl sit stark und rennt zudem nur osfene Türen ein-; »als obs nicht Hans Sachs diese Bedenken viel gewich- Ltiaer nnd lieben-würdiger vmärächtec »Ein Mädchen »herz nnd Meistertmtst ergläih’n nicht stets in gleicher Beten-fu« Dann wird Wird erwogen nnd berechnet, welche won den anwesenden Meisterns ful- be werben könnten. Sternseld sagt scharfsinnig: »Zwöls Meister sind es; Wegs witiavfon vxereiiiwalk Vogelk- Wl3—-ss -.er osge eanck er neu ; ge tmM sollten unter ihnen nicht etwa drei Junggesellen fein?" Und er fordert emsishash daß sich auf der Bühne zwei oder drei Meister in das besagte Notizbuch Kothners eiiizeichn’eU’lniißiCU. Es ist nur nicht recht ersichtlich, warum sich dann auch nicht Beckmesscr einzeichnen sollte, der doch am asllerdeutlichsten auf Freier-Müssen geht. Und nicht auszudeuten wäre der Fall, wenn Herr Nirlaus Vogel, der doch bloß für diese eine Sitzung krankheitshalber entschuldigt ist, ebenfalls Junggeselle wäre und ein Auge auf die Pognerin ge worfen hätte. Es ist nicht schön von Herrn Sternseld, dasß er ihn so brutal von der Werbuna ausschließt Doch müht ihn auch ernsthaft-die Frage, ob Sachsnicht ernstlich als Bewerber in Betracht käme, sich abfo auch ~einzeiichuen« müßte. Darauf aber beruhigt er sich, in dem er Sachsens Zurui an Beckmesser zittert: »Nicht doch, Herr M eisier. (i), aus jüngercm Wachs als ich und Ihr muß der Freier sein . . .« lWass wird man in Wahnsried wähnen, wenn selbst iein Stemfeld fester baft zittert, wo es doch richtig: »Nicht doch, Herr M e rke r« heißt?) Der Ueber-Veckmesser ~irrt, wie dort,sauch hier«: er sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, sieht nicht, daß Sachs klar und deutlich alg Werber in Betracht toutmen rann, daß der eigentliche Konflikt des Dvamas geoaade in der Neigung Sachsens zu Evchenliegt und daß sein innerer Kampf, ob er wohl noch mitwersben dürfe, und schließlich die Resignation doch menschlich das Wertvollste der Oper ist, weit wichtiger als der Streit um ~Zal)l und Ge bund-A Stern-seid sagt: »Man sieht, wie w ichti g das alles isst und wie wenig bis zum Ende durch dacht i« Es ist allerdings nicht klar. wem biet dieser Vorwurf gemacht wind. Am Ende gar Wagner oder nur dem Kothner ohne NotizbuchP Unid Stern-few stellt den Antrag-, man möge demnächst auf der Bühne Mkolziekrem wie jene Stelle mit dem Wein Kot-h -nsevö w r e. , . Welche Probleme öffnen sich! Man wird Wagners Opern aus solche Unterlassungssünsden hin gen-ander Wehen und solche Mängel bald berichtigen müsse-n Da ist gleich im ~Rheinqold« eine solche unverständliche Stelle. Wenn Freia von den Riesen weggeschleppt wird, werden die Götter welk und matt. Ler erklärt dies: »Von Frei-is Frucht genoßt ishr heut’ nicht« Er meint die goldenen Aepfel, die ewige Jugend verleihen. Abs am M Freia wieder gebracht wird, erhalten, wie es heißt-« die Götter ihre Frische wieder. Aber mit keiner Zeile wird erwähnt« daß sie inzwischen ihre Aepscl erhalten hätten. Man sieht, wie wichtig dass ist und wie wenig- bis zum Ende! duochdmhtl Wir schlagen vor, daß Freia gleich beideri Widrige MZW jedeg die-r ."GW- goes dabei mit deutlichen Gebärden für ihre Versäumnis am Morgen entschuldigt Noch wichtiger wäre es aber, in der ~Walküre« die Stelle zu verdeutlichen wo Hunding, Siegmmtd und Siegliwde betrachtend, ent deckt: »Wie gleicht er dem Weibe, der gleißende Wurm glänzt auch ihm aus dem Auge.« Unsres Wissens hat noch keine Ausführung deutlich davgetam daß, wie schon einmal ein Krittler festgestellt hat, das Paar an gleißendeu Würmern leide. Das wäre unbedingt drmmtuvgisch interessanter als M Notizbuch Koth ners. Aber im Ernst: Ist es nicht beckmesserifcher als Beckmesser selbst, Fragen, die so deutlich doch nur bilsdlich uni- rhetorsifch gestellt sind, wörtlich zu nebimtni Weines- leuklletou = Programm für Sonnabend. O ernhaus: »Die Bohåme«, -48. - Schauspielhaug: Gefckklosszew - Opct am Albertplatz Meulåädter Schauspielhaus : »Orphclls in der Unterwelt«, s. Neues Theater: «,,Kreuz-« feuer«, MS. - Rcsidenztheater: »Der fidele Bauer«, M = Wocheugielplan der Dresdner Theater vom 21. bis 28. Juli. pernh a u s: Geschlossen. —S ch AU spielhaus: Gcåchlossew - Oper am Albert platz (Neuftädter chauspielhaus): Montag: Orpheus in der Unterwelt«, MS. (BVB. Gruppe 1 wol-SCHU- Gruppe 2 281—ZSO.) Dienstag: »Der Slsaffenfchmled von Worm6«, Dis. (BVB. Gruppe 1 2001——2600- Gruppe 2 361—42t).) Mittwoch: »Orpheug in der Unter welt«, Yas. (BVB. Gruppe -1 Zool-säm, Gruppe 2 461 bis 620.) Donnerstas »Die Entführung aus detzr Serail«, zis. BVB. nasse 1«2601—8000, Gruppe »2 421—460.) Freitag: »Der affenfchmied von Worms - zis. (BVB. Gruppe 1 Pol-Moo, Gruppe 2 81——160·I Sonnabend: »OrpheuB in der Unterwelt«, zis. (BVB- Gruppe 1 5201-—ösllo. Gruppe 2 I-—80.) Sonntag CzUM ersten Male): »Niaoletto«, As. CBVB Gruppe l BPUI bis 4000, Giequ 2 521—500.) Montag: ,Dte Ernst-b -rung aus dem erail«, As. (BVB. Grup e 1 4001 bis 4600 Gruppe 2 601—710.) - Neues Its-eurer sitzt Haufe der Kaufmanns-both: Montag: Freuderer -8. wolköbühne N91—297g.3 Dienstag: »Krruzer« - zis. Wolksbübne VII-U B Mittwoch: Gefchlvsscns Donnerstag: «Kreuzfeuer«, s. Wolksbübne 3151 bis »M) Freitag: ,Kreusfeuer«, zis. walksbübne 3321 bis sum Sonnabend: Aussteuer-z zss »Volks bükne wol-som) Sonntag: Kreuzseuerc zis. walks bü net war-May Montag: Maxime-, »Es kVorksbühue 8881—4()oo.) Residenztheaterz Montag, Dienstag, Mittwow »Der idele Bauer«- ZW- Donnerstaq such FreitMe eben-aus«- K M lag-111 W - - »s« =- I Ope r n 1 ge n« sit Herrn Lt Deutschen Hoffmann Fcrient Heinrich, Staaistht Charlotte pauer. 2 Toller. s mit Som neue Sp( einer A Rür n b seinen 80 vereinigt feinem L Ziele vet 'ein Konz burg folk der »Wal Gesänge Man lvk Stimmat bynamijq deutschen Wüer teilten, I nahmen barkei lands di richten d diese Ab gefordert bei der schließen einen bereiten. träge un alg sie spielen Tenernn hielten- Gauen denn es Wahn a Blöde 1
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