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gen-z- ist«-ki- BDTZZZJXEH Emspätmåi » n - erz e wur Anee v der Gilde-seit ab nnd es sei von der qdrfsßtmdalichen Bedeutet-is daß der britische Standpunkt in dieser raae völlig klargestellt werde. Erstens müsse die Sicherheit« die Frankreich ge geben werde, nicht als eine separate Garantie gegeben werden, sondern als Teil einer Allsmeins Aussichtqu Grdsbriiannien aus Grund« der· elkers Hund subuüm zweitens müsse die Frankreich ange botene Sicherheit« welcher Art sie auch sein könnte, gleicher Weise auch Deutschland ange l) o t e n w e r d e n ; drittens, damit dies möglich werde, set es xlar, - das- Dentschland in dein stille-bund aufgenommen nnd einen Sitz im Völkerbundörat erhalten miisse Aber dies sei nicht genug. Seiner Ansicht nach seien die Franzosen berechtigt, noch mehr zu fordern, En a land müsse sich verpflichten, Frankreich und Deutschland den Gebrauch seiner Macht gegen jeden der beiden Staaten zu aar a n tie re n, der dem andern einen Streit aus-» drängt, ohne die Maschinerie des Völkerbnnded inl Gang zu set-en. Dies dürfte jedoch nicht aus Frank reich und Deutschland allein Anwendung finden, so n dern müsse kollektiv allgemein sür die im Völkerbund vertretenen Mächte gel ten. Dies sei die einzig wirksame und praktische Ge stalt, in der irgendeine Sicherheitsgarantie ge aelsen iverden«könute. Bevor eine Garantie zur Durch führung gebracht werden könne, müsse jedoch das bri tische Reich seine Zustimmung geben. Asauith schloß unter Beifall, wenn man dies erreichen könne, und er glaube, es sei möglich, so werde man darin einen guten Schritt- aetan haben, um das Ziel des Völker lsundes zu erreichen, nämlich die Verbinde runa unnötiger Streitigkeiten und die Aufrechterhaltung eines dauernden .Weltsriedens. » Nach Asquitb ergriff Aaldwiu das Wort. Er erklärte, Asquith habe Argumente ent wickelt, mit denen er in hohem Maße sym pathis i e r e. Baldtvin spottete dann, weil die Regie rung seit ihrem Amtsantritt ihre Ansichten geändert habe. Er wies darauf hin, daß die A r b e i t e r p a r t e i im letzt-en Jahre und bei den Neuwahlen eine R evi - sion des Versailler Vertrages gefordert habe» und sagte, die Regierung erhalte» die volle Kontinuität der konservativen A u ß e n p o l i t i k bezüglich des Versailler Vertrages und der daraus entstehenden Fragen anfr e cht Seiner Ansicht nach bestände alle Hoffnung- daß die Konterenz etwas erreichen werde, Baldusin fragte weiterhin, ob Sanktionen vereinbart werden sollen, b e v o r die Frage eines Verzuges entstehe, oder ob sie erst erwogen werden würden» n achd em ein Verzug stattgefunden habe. Er höre, daß die Konferenz ohne Deutschland beginnen werde, dass aber die deutschen Vertreter zur Teilnahme aufgefordert werden würden, wenn die Alliierten ein Uebereinkommcn erzielt hätten. Baldwin betonte die großen E r let eh te r u n g e n, die Deutschland durch den Dawes-Bericht angeboten wür den, und sagte, es würde auf seiten Deutsch lands kein Zögern bestehen, ihn anzu nehmen. Er hoffe, die Konserenz werde ihre Aus-- gabe so lösen,s daß sie diese Zustimmung von Deutsch land mit der geringsttnöglichen Verzögerung erhalten werde. Baldtvin untersuchte die Vorteile, die der Be richt Deutschland biete und wie s in s b e s o n d e r e auf die Stabilität der Währung sowie aus die Anleihen hin, was, wie er sagte, eine sehr bemerkenswerie Behandlung eines geschlagen-en Feindes darstelle. Mart-unalt- erklärte, er wolle die Frage, warum in der letzten Woche gewisse Sachen anftauchitem nicht erörtern. Im Augenblick sei-en sie erledigt und er sei vielmehr inter essiert an dem kommenden Mittwoch, als an dem vor angegangenen Donnerstag. Hinsichtlich der Verpflich tungen, die Deutschland durch den Da-wes-bcricht auf erlegt würden, sei es die Frmie, ob bei einem Punkt oder zwei Punkten des Berichte-Z mscm verswchc, von Deutschland Verpflichtungen zu umklaan - die nicht legal im Bereiche des Vetfailler Ver trages liegen Diese Fragen seien den Rechts-sachverständigen vor gelegt und würden bei ihnen bleiben, bis deren Be richte der interalliierten Konsercnz vorgelegt würden. Es sei eine einfache Tatsache, daß es nach der Ver öffentlichung der Daivesberichte unbedingt wesentlich sei, daß irgendwelche Abkommen zwischen den Ländern, Besprechungen zwischen den Ministerpräsidenten und Auszeic ni i niste rn vo rans gingen. Dies sei geschehen, Macdonald fwhr fort, es sei ihm gleichgiiltdg, ob man sage, das sei geheime oder öffentliche Diplo- In ati e. Die Politik, die seitdem Tage, an dem er die Schwelle des Answärtigen Amtes als Staatssekretär des Aus-wärmen überschritten habe, von ihm befolgt worden sei, sei aus die Meinung gegründet, tm- c s-——s-—--—.—- Nica rd a Hu eh Zum 60. Geburtstag der Dichterin am 18. Juli Von Dr. Otto Brust Eos-so Eine Frau, die in einem Riesenwerk nur ein ein ziges Malemausgesprocheneö Frauenthema behan delt» hat« sallt m einer Zeit, der-en Fiihrersrauen so fennnntcsch eingestellt sind, daß man fast von einem semi ncstcschen Zettalter sprechen kann, auf. Es gistücher, von Ricarda Huch, besonders von der älteren-, die kaum ahnen lassen, daß elne Frau sie geschrieben hat« So lonnte man fast ans den Gedanken kommen, diese Frau ware unsrcjrclich, wäre nicht Weib, das dem Welstbild des Mannes ein Weltbild der Frau gegiensüberzustellen trachtet. Dieser Gedanke darf gedacht werden. Er muß gedacht werden, weil hinter seiner lFormulieruna die Enge und die Weite dieser großen Frau beginnt. Negativ ausgedrückt wäre zu sagen: Ricarda Hurh hatl als·Weib nnd mit ihrem Fraueutum keine kulturelle Position acsehassem darin sind ihr kleinere Frauen aber-. Positiv gesagt: Rieavda Hnch ist die einzige lebende deutsche Frau, die das Format und das geistige Recht hat« mit den ersten Männerköpfen auf einer Ebene zu atmen und zu schaffen. Man muß diese Antinomie von vornherein fest legen, um Ricarsda Huch gerecht zu würdigen. Es soll nicht heißen, daß diese Frau ein Manniveib sei. - Darunter ver-steht man das Gegenteil non dem, was Rieavda Huch ist: ein männliches Weltbewußtsein, ge brochen in einem sehr distanzderten weiblichen Ein -fühlungsuermögen. Es muß späterer gründlicher Analyse ihres Entwicklungsganges überbassen bleiben, alle - scheinbaren Gegensätze und Widersprüche Greis literarischen Schaffens aus diesem Unwidersprurb abzuleiten. Hier und heute kann nur die Situation gezeichnet werden, in der die Dichterin und Schrift yktellerin im sachzigsten Lebensjahr siebt. « Man erinnere sich. Mit Gedichten und ein paar Drinnen begann sie, bis der Neunundzwanzigiabrigen in den »Erinnerungen von Ludols Urgleu ezn Jüngere n« der erste epische Wurf gelang. W ·Gedichte und Erzählungen und erste theoretisch h ehe Arbeiten. Dann 1899 »Bltitezeit der Romantik«, der 1902 »Ausbreitnna»und Ver fall de r Ro m a ntik« folgte. Selbst die Fachleute smhten über dieses Buch, daß Anstoß- nicht nur einer Maisignce »der Roman-tit- .igud«e.tn Meinst-ALLE daß in Europa nicht Frieden herrschen Isme· ele Frankreich und Grosiritanuieu das M »Don Einigkeit erreicht Hätte-, das ihnen einige Jiitc lang fremd gewesen lei Matt müsse jedoch, während man sich bestrebe. Frank reich alle Sicherungen nach dem Versailler Vertrag du verschafer, bemüht sein zu verbindet-up daß Frau reich die, gesetzlichen Be stimmungen des - Versailler Vertrags üb e rsch reit e. Er werde sein Bestes versuchen eine vollständige Einigung zwischen Engjand und Frantreich zu erreichen, und dafut sor gen, daß den Ko italgebern jede Sicherheit verschafft werde. Bezüglirck der Teilnahme der Bereiniqteu Staaten an der 4 Repuatiouskouierenz erklärte Macdonald, es sei.itotwendia·stir Amerika, aus dem vorgeschriebenen ges-Fliehen Wege darüber zu bestimmen, ob etn ossizieller ertreter ernannt werde. Die Frage des Schiedsrichteramteg A merilaö sei in dem Konserenzprogramm als Alternative ausgenommen. Er wies weiter daraus hin, daß das Abkommen von Spa auf der Lon doner Konsercnz nicht wieder erörtert werde. Es werde kein Sanktionsprogramm, sondern nur ein im allge meinen Interesse der Alliierteu stehendes Programm im Falle einer Verfehlung festgestellt werden. Im Schlußteil seiner Rede ertlärte Mardonald: Die sofortige Aufstellung eines Sanktionsprogramsns würde nur bedeuten, daß Deutschland eine .W ar nnng erteilt werde, wie man es im Falle eines Ver zuge bestrafen würde. Nur ein Tor könne daran denken, etwas Derartige-s zu tun. Was W Neues-e ,Moeu Woch, ts. sung-;- die Sicherheilsirage anfange, so sei der Standpunkt, den Asquith entwickelt habe, auch immer sein eigener Standpunkt gewesen. Er habe vor kurzem im Unterhause erklärt, daß, soweit er sehen könne,allein der Weg über denVölker bund zum Ziele führen werde. Der zu schließende Pakt, wenn man die-s Wort gebrauchen könne, dürfe nicht ein zweiseitiger, cs müsse ein allseitige r, ein allgeznejngz Pakt sein, « « » sp « , «"«Ekstss"szxivberrvkijä EKlerhausmitglied Spears bat um Informationen über die Lage, die durch die Räumunq des deutschen Gebietes durch die britischen Trmwcn geschaffen werden würde. Er habe, sagte Redner, von zuständiger Seite gehört, daß die Zone, die einmal ge räumt worden sei, nicht wieder besetzt werden könnte, wenn nicht eine erneute Verzugserklärung er folgte. In diesem Falle würde die Aölner Zone, nach dem sie von den Eugläudern geräumt sei, nicht durch französische Truppen besetzt werden können, außer wenn jene Eventualität eintrete. Aussen Chamberlqin kritisierte hierauf heftig Maedonalds Verhandlungen mit Herriot in Cl)equers. In seiner Einladung zur Londoner Konserenz habe Macdonald die Rechts gültigkeit des Versailler Vertrages in Frage gestellt, die Autorität der Reparationskoumrission ver leuguet und Deutschland einen Vormund zum Zögern und Feilfchen über die Annahme der Bedingungen des Dameskomitecs gegeben (!). Die Konf e rv ativ en bestände-n auf folgender Politik: ) l. Wolltcn sie aufrichtig den Beriailler ; V e rtrng annehmen nnd anfrechtcrhalten, als einzige mögliche Grundlage fiir das öffentliche Recht Europas. s. Wollten sie die Anfrechterhaltnnn der Enteute mit Frankreich zum Kardinalpnnkt ; ihrer Politik mass-en. ! TI. Wollt-en sie die Forsetnnm daß Deutschland feine Verpflichtunqu erfülle, zur Richtliuie ihrer auswärtigen Politik machen. Dafür wären fie, wenn Deutschland die Verpflich tungen, wie fie ihm jetzt vorgelegt würden, aufrichtig annehme und lnnal erfüllte, bereit, die Juteariiät Deutschlands zu respektieren und feine tiiiickkehr in die Gemeinschaft der Nationen willkommen zu heißen. Außerdem suchten sie die Verbindung mit Am erika zu sichern, wo immer es möglich sei. Morel erklärte, der Dawessßerichtsei von Anfang an mit der großen Befürchtung betrachtet worden, daß er eine Enttiiufchuna bedeute, und diese Befürchtung sei durch die Ereignisse der letzten Tage und durch des, was man im Laufe der Debatte gehört hätte, nicht ver mindert worden. Die bemerkenswertcste Erklärung in Herriots letzter Rede sei die gewesen, daß er dem fran zösischen Volke versprochen habe, daß man 40 Jahrei lang 125 Millionen Pfund Sterling von Deutschlands erhalten werde. Das sei l ein Sommernachtsiranm der gefährlichsten Art, da er Hoffnungen erwecke, die sich nicht erfüllen könnten. Mokel hob hervor, daß die ganzeßevarationspolitik eine furchtbare Gefahr ent halte, weil sie, wenn sie erfolgreich wäre, die deutsche Ausfuhk verftärke nnd dadurch den Ruin für die eng lische Industrie herbeiführen würde. Art, Literatur- und Kulturgeschichie mit Phänomene logie zu verknüpfen, wurde. Die berühmt gewordenen Lebens-skizzko ~A u s d e r T r iu m v h a a s s e« folgten, es folgte der Roman »Viia sowoij brave« und der iippige Roman »Von den Königen und der Kr o n e«. Dann 1906 und 1907 der ersie·monumentale, doch nicht vollendete Eposverfuch, »Die G escbich te n v o n» G a r i b a l d i«, eine italienische Epoche anhebend, die sieh in den Essans »Das Risorgimenio« nudj dem »Leb·en des Grafen Fererigo Con-» falo uiert« aus«-wirkte Dann, nach Nebenwerken, die Trilogie über den JOjiihrigen Krieg, »D e r g r o sz e K r i e g in D e ntfch la nd« und, das Thema essayistiseh fortsninnend, ~W allen st e i n«, »L uthersG l a u b e« und der »Sinn der Heiligen Schrift«. Schließ lich die philosophische Situationsbesiimmnng in der ~E ntpe r s ö n lich nn g« und die Anwendung der gefundenen Erkenntnisse auf die Entwicklnngsgeschichte Europas im 19. Jahrhundert, wie sie sich im letzten Werk, ~Michael Bakunin und die Anarchie«,- im voriaen Jahre kristallisierie. Mit Unterschlagung von einem Dutzend Bücher titeln - welkh riesenhaftes Werk! - sind damit die Hauptstationeu des Werkes gegeben. Eine verwir rende Fülle, ein fcheinbares Chaos von Themen und Stoffen, ein ganzer Korb vell von Widersprüchen und Antinomienx und doch der Kost-los eines Geistes, der sich folgerichtig answiiclis. Wir wissen nichts Privates von Ricarda Huch, und auch dies ist eine männliche Erscheinung: daß ihr Wert von allem Privaten gelöst als geistiger Wachstumvorgang zu begreier ist. Die produktive Art und die interpretierende Be ; gabung oder, einfacher gesagt, Herz und Hirt-, Fantasie nnd Verstand liegen bei ihr immer im Kampf. Wenn ’man will: ihre geistige Haltung der Welt gegenüber war anfangs alexandrinisch. Ueberscharfe Bewußtheit lichkeit entrücktensic dem Leben, in das sie sich immer wieder stürzte, um eine neue Lebensnaivität zu gewin nen. Diese Gebrochenheit des Fühlens und Denkens machte sie zu der großartigen Interpretin der Roman tik. Das Problem des Bewußtseins, des analpöierenden Verstandes, der das Leben wegsrißt, ist bis eute ibr Problem geblieben. Es ist lächerlich - wie es ge schehen ist Abgründe mischen einer frühen nnd einer streiten Riearda Huch fegen zu wollen. Es führen deut l ch die Wege und Pfade von den Romantikbiikhern zu der »Entpersiinlichung« und dem »Bakunin", und diese Wege und Pfade sind die Wege und Zsade einer Kämp ixxxtx gesetz eigene-ze- ygpsxbexppßx Lichxxtis ~«« - . Jst -Mnsssolini unentbehrlich? » sp- Juki Die Mahnung eines blinden Seh-is WCCUMI SPMMMIS in Italien -- Ein bedenkliches Verzweislnnqemittel der Regierung Von tiefer-n tierischen V - Mit-Nisus « «· « Ren-. U. Juli Trotz aller Berichigungsversuche, trotz aller Schön rednerei, fa- trod aller Windstillen und Flauten, die für Stunden und Tage scheinbar immer wieder den politischen Sturm unterbrechen, den der Fall Matte otti in Italien erregt hat,· ist die wachsen-de Schwierig keit der innenpolitischen Situation des Faseismus doch unverkennbar In seinem ersten Ministerrat hat das umgebildete Ministerium diesen Zustand feststellen müssen. Der Jnnenminister Fede r z o ni, ein reiner Fascist, »hat«, so drückt sich das offizielle Commumauo aus- »ausführlich über die Lage im Lande berichtet, die einen Zustand wachsender Spannung zwischen den sascistischen Massen nnd aufriihrerischen Elementen zeigt besonders in einigen Gegenden«-. Der Minister-rat hat sich dann ausführlich mit den Maßnahmen beschäftigt, die geeignet erscheinen, um diesem Zustand ~wachsender Spannung« entk gegeuzutreten. Die wichtigste Maßnahme, die er bei dieser Gelegenheit beschlossen hat, besteht nun in der Einschränkung der Presfefreiheit. Schon am 12. Juli lssshatte sich dass damals ausschließlich aus Faseisteu zusammengesetzte Ministerium mit dieser Frage beschäftigt und ein Dekret beschlossen, das wesentliche Beschränkungen der im liberal ausgebeutet- Staatswesen Italiens felbstverständlichen "Prene.frei heit enthielt und vor altem eine entscheiden-de Brutm mung von großer Tragweite-, nämlich die Abschiafinng des sogenannten ~Sitzredakteurs«; nach den neuen Bestimmungen sollte der Cshefredaktenr des Blattes direkt für den Inhalt seiner Zeitung ver antwortlich sein. Dieses Dekret aber ist, wiäsich die hiesigen Blätter ausdrücken, seit-dem in N ssolinis iSchublade liegeuaebliebsen Warum, weiss man nicht ;genau. Jedenfalls war man Mitte 1823 der öffent lichen Meinung wesentlich sicherer und konnte sich den ",,Lurusf« der Presfefreiheit erlauben. Aber heute ist das anders geworden. Der Fall Matteotti hat Italien aufgeriittelt Man-« cher Schweiger hat seine Stimme wieder erhoben, man cher Aenastliche hat neuen Mut bekommen, mancher lsnterdrüctte verstirbt die Fesseln abzustreisen. Italien besinnt sich in diesen Taaen auf seine demokratische Hainan Leider sehen wir auch manche Feigheit, manchen Opportnnismus, manche Charakterlosiakeit, die dieses an sich erfreuliche Bild trüber-. Wenn die Regierung die gewisseulose Haltung eines guten Teiles der italienischen Presse anläßlich der jüngsten Ereignisse tadelt, so hat sie nicht unrecht: falsche nnd tendenziöse Nachrichten, eine Art journalistisches Ver fahren in der Sache Matteotti neben dem Gerichts-ver fahren, eine unglaubliche Freude und Schadensreude an Sensationsmeldunaen aller Art - das sind gewiß keine Erscheinungen, die zur Beruhigung des Landes beitragen können. Aber eine andre Frage ist es doch, ob die Aus-—- grabung jenes Dekrets über die Freiheit« der Presse, heute nach fast einem Jahr. das geeignete Mittel zur Beruhigung der Oeffentlichieit ist. Bis weit in die Reihen der fascistcufreuudlichen Presse hinein wird das neue Dekret mit aller Eutschiedenheit abgelehnt, die Presfevereiue protestiereu, selbst uninteressierte Kreise des Volkes murren. Da habt ihr-, so sagt man der Re aieruna. die Sezession der oppositioncllen Parteien aus der Kammer beklagt, weil ier saat, dass auch die Stimme der Gegner, klärend nnd mahuend, von Nutzen sein kann, und nun wollt ihr die Stimme der Opposi tion nicht einmal durch die Presse vernehmen? Der Vorwurf scheint nicht unberechtigt. Für den weniger leidenschaftlich interessierten auswärtigen Beobachter ist die Problemstellnng indessen doch eine andre. Sie lautet: Wohinstenertdießegierung? Man hat den Staat oft genug mit einem Schiff ver »glicheu. Leider ist der feste, zielbewufzte Knirs, mit dem lMussolini das italienische Staatsschiff in einer bestimm ten, non ihm bestimmten Richtung aelenkt hat, durch zden Sturm der Afsaire Matteotti unterbrochen worden. Der Sturm treibt das Schiff hin nnd her, und dem Steuermann bleibt nur die eine Aufgabe: zu retten, in den Hafen zu gelangen. Und wie bei allen gefährlichen Stürmen bläft es von allen Seiten. Wir schilderten schon das Erwachen der Opposition. Leider ist aber auch eine alte große Gefahr innerhalb des Faseismus erwacht-: der ~Squadrismus«. Was das eigentlich ist, läfzt sich nicht so aenau definie-» ren: Patriotische Krieg-iteilnehmerverbiinde, gewisse Gruppen d’i)lnnunzioscher Legioniire, abenteuerliche Linsaeburten der Kriegs- und Narhkriegspsnchose, mit einem Wort aute und schlechte Elemente, welche das Erlebnis des Weltlricaes entscheidend beeinflußt hat. Diese Leute haben das Waffenhandwcrk leider zu ant erlernt und wollen vom Gewohnten nicht lassen. In den Zeiten, da der Faseismus seine große reinigen-de Aktion gegen den Sozialismus oft mit Gewalt durch snhren mußte, konnten sie der Bewegung nützlich : Das Buch ~Entpersiinlichung«, das das Lutherburh nnd darf-· Bibelbuch zusammensaßt nnd weiterführt, hietze besser »Entw«tcklung« oder »Einrationalsisiernwg«««. Denndie Phiioiophin meint mit Entpersönlichung eine vertiette Vernersönlichnng Sie sieht sie - hegeliich —- in einer Beiahung der Antinomien, die das Leben haben muß, wenn es« fruchtbar, wenn es lebendig » bleiben sollt Mit klarste-m Bewußtsein kehrt die alternde Hnch sich gegen das Bewußtsein, dessen Steige rung und Uebersieiaernng ins Nichts, in die Auflösung des Leben-F in die Regierung Gottes fiiljren muß. Der Mensch kann nicht alles wollen. Es gibt Pnntte, wo er aufhören musi, zu wollen. Es gibt eine schaffende Kraft, von der alles Leben ausgeht, und die ist non unserm Willen unabhängig Wille, der aus der Ueberlegung des analysierendcn Bewußtseins kommt, kann sich mit» dieser Kraft nicht auseinandersetzen Die Kraft, mit; der wir dieser vlrafiknahen dürfen, ist der Glaube , Der Glaube führt den Einzelnen immer wieder zum ) Ganzen, zu Gott zurück. Man man ihn sich wahren um nicht in der Einzelheit steril zn werden, nm nicht als faules Individuum dein Tode zu verfallen. » Zeigt sie in der »Etitpersöiilicl)uxta" hauptsächlich an Goethe diesen Kampf zwischen isolierendein Selbst bewußtsein und immer wieder befruchtendem Gott bewufztsein, so wird ihr Balnnin im letzten Werk ein neuer Anlaß, den gewonnenen Standpunkt zn dom mentieren. Es gibt in diesem prachtvollen Bnrh ein Kapitel ~M a r x n n d V a k n n i n«, das für die Dichte rin selbst gleichnishaft ist. Die zwei Seelen, die in ihrer Brust leben, findet sie in nerfkhiirfter Jndividnalifie rung in Bakunin und Marx wieder. Der Kani,-)f, der zwischen den beiden sich abspielt, ist das Symbol ihre-s eigenen Lebettskanipfes. Marx: das ist die Ueberzii-h -tnng des isolierenden nnd regulierenden Verstandes »in ihr; Batunim das ist ihre Sehnsucht nach wider spruchsreichem, alle Antinomien beia endem Da-Sein. Stand sie in den Romantikbiichern jener Ueberbewnßi heit der Urromantiker noch sympathisch, ja heiahend gegenüber, so hat ge lgie jetzt ais die giroize »Gefahr Europas erkannt. ie iilt nnn ganz zu Baknntn, d. h. sie hat in sich den Individualismus überwunden nnd predigt ein Gemeinschastsgefühh das, ohne verschwom men und unklar zu fein sowohl die germanische Sozial hingabe wie den«gläubigen Atheisnius der germani schen Mystik cinbegreift. - Man sollte es als ein wunderbareö Beispiel be trachten, tote das Entgegengesetzte »aus einer Brust geele xchn ohne ite. su. zexxeiiienc LM Le ig s ein aber te find diese Leute eine schwere Last. » Ivaren einhentotenig zur Ruhe gecvaeUi .NUU, dass-sit Lage wieder kriegerisch ist, da die Opposition erwacht« ’ erwachen die alten Justinkte dieser Leute. » Unter der Führung eines ihrer Haupte-:s des IM« fordneten Farinaeei, erheben fte drohend as HM »Und fchlieggicku auch die Mannfchast an Bord z» lauf diese eise von allen Seiten umxnrmten Staakz ;fchifses zeigt nicht immer Disziplin. etzt zeigt es sich "wer sich Mussolini lediglich aus Opportumz mus anlkeschlosfeu hat. letzt zeigt es sich« daß vor a em ein guter Teil der vielsarbigen Liliekaken Partei nur unsichere Vundesgenoisen sind. Altertums wahrlich, kann sich wünschen, in diesem Augenblick s« der Haut des »den-S« zu stecken. Er muß weiter steue» und weiß doch, daß er das Ziel nicht erreichen kam-, Das neu-e Delret gegen die Freiheit der Presse ist eine Maßnahme hdchftek Not. »Es konniesp aussehen, als ob er damit sich dem Winde, dck M rechts weht, anvertrauen will, utu hart gegen Den Wind, der von links weht, anzitkämpsem Aber ych leicht bringen uns die nächsten Tage schon wieder eine Kursveriinderung Jedenfalls ist Vorsicht geboten« denn jede falsche Wendung des Steuers könnte gefähr» lich werden. Mussolini darf in diesem Augenblick eigentlich nur auf sich selbst vertrauen Das ist der Grund, waran dieser Mann weiten Kreisen, selbst Kreisen, die ihn persönlich nicht lieben noch immer als unentbehrlich gilt. Zwar rüstet sich die Opposition zur Nachfolge, aber wie eine solche Nachfolge aus-sehen bann, kann sich eigentlich niemand recht vorstellen. Um so schlimmer, um so trauijr unt so tragischer ist es, daß nun von sehr weiser, khkj licher, unvoreingenommener Seite das Wort gefallen ist, daß auch Musfolini entbehrlich sci· Ein blinder Seher hat diese Meinung aus gesprochen: Carlo del Croix. Dieser Mann, dez sein Augenlicht während des Krieges eingebüßt km ist seit Jahr und Tag Vorsitzendser des großen Und einflußretchen Verbandes der italienischen Kriegs invasliden. Als solcher hat er die Regierung Mussolini lebhaft unterstützt und ist bei den letzten Wahlen ais Abgeordneter der Mehrheit auf dem Monte Citorip eingezogen Immer war er ein treuer Freund M ~tluce«. Aber dieser Blinde, der von diesem Leben nicht mehr viel zu erhoffen hat, hat es von jeher yet stsau-den, mit seinem geistigen Auge in das Innere des Dinge zu dringen und die Zukunftsmögslichkciteii, besser die Etvisgkeitswerte der Tageserscheinungeu zu pru en. Es war in den Tagen nach dem großen fascistisclsess Wahlsieg. Del Croix und zahlreiche seiner Freuqu hatten sich zu einem Felsltessen zufammengesunden, das in einem einfachen, fti en Reftauraut der römischen Jnnenstadt stattfand. Ich saß am Nachbartisch Dei Croix wurde erwartet. Die andern saßen schon fass alle um die gedeckte Tafel, mit südlicher Lebhaftiglcjt, Ituit auggelasseuer Heiterkeit, mit witzigeu und emsig-«- Ttisclhen Reden den Raum erfüllend. Da betrat dcx lB iude den Saal: eine große, schwere Gesiall, letn mächtiger-, auadratischer Kopf, der etwas an den Kopf Mussolinis erinnert, und darin die zwei zer rissenen, leblosen Augen. Er ging zugleich mit Uti ficherheit und Sorglosigkeit, wie es den Blinden eigen ist, am Arme seiner schmiichtigen,—kleinen Frau. Er grüßte alle freundlich, er sprach mit jedem ein höf lichcs Wort, auch its-it dem Wirt und den Kelluerm die sich um ihn bemühten, aber durch seine Anwesenheit legte sich doch etwas wie schwerer, nachdenklicher Ernst über die laute Gesellschaft, und eine Stille umgab diesen Maun, dessen tote Augen in eine andre, in eine weitere und größere Welt hinüberblickten. Tcu Ernst den damals seine Freunde cmpfandcn, kann heut-: das italienische Volk cmpsindeu, wenn cs die Worte liest, die er in Finute auf dem Kongreß der Invaliden vereiniguugeu mitten in das laute, häßliche Durch leinander der jüngsten italienischen Politik· hinein gefprocheu hat. Und auch die Regieruna," auch Illusio ,litti wird diese Worte hören müssen, die unmittelbar san sie gerichtet sind: »Wenn ihr«, so hat Del thiir ’zu den Herrschende-n gesagt, »auf den Wegen der Ein tracht, auf den Wegen des Gesetzes tveiterschreiten mer det, so werden alle Kriegsverletztely alle Jtaliencr mit euch sein. Aber wenn ihr das nicht wollt, nicht könnt, erinnert euch daran, daß Italien ein große-I Volk hat, fähig zu allen Wundern, fähig zu allai Filzhu heiteu; daß alle notwendig sind, aber dier niemand unentbehrlich ist; und daß die Nation iu ihrem Gewissen die Kraft finden wird, um nochmals ihre letzte Schlacht zu schlagen und um noch mals ihren letzten Sieg zu gewinneu.« Das sind Worte eines absoluten»Jdcalistett. Das sind Worte, die über die Gegenwart hinausgehen Das sind Worte, die nicht im Sturm verhallen dtirfen, wenn es»um den ~ueueu Kurs«, wenn es um die Rettung aus schwerer-, noch lange nicht überwundener Not gelu. »Baknnin"; »das dem Verstande Unbegreifliche löst der lebendige Mensch lebendig." Auch sdiese grosse Frau, dieser Geist, der immer größer und tiefer wird, je mehr man sich mit ihm -beskl)xiftigt, ist nur zu lösen, wenn man sich ihr als lebendiger Mensch lebend naht. Ihr letztes Werk ist Sinngebung. Eine Sinngebung sur das schwarzrotgoldene Deutschland, dessen Entheilqu sie mit diesem »Bakunin« - jenseits aller Politik cIUf der Ebene menschlicher Tatgröße - zu fördern hofft Kleine-D Feuklleton = Programm für Mittwoch» Opernhaus: »Ach teucr des Cafanova", WI. - Schauspielhauin Ge schlossen. Oper am Albertplatz CNeuftädter Schall spielhaus): »Der Waffcnfcvmich I-".-8. Npucs Theater: Geschlosscn. Residenztheatcr: »Der ftdcle Baucr«,l-z»·8. » = MitteilunT der Sächgichen Staqtstkzkatcp Opernhaus. « onnerstag » te Zaubertlote mlk Zottmayr, Schmalnaucr, Liefel v. Schar-D Charlotkc Schradcr. Staegcmann, Lange, Milly Stcpban. Mqu kalifche Leitung: Kutzschbach7 Spielleituug: Stacgc mann. A·ltfa·ng 7 Uhr. = Mitteilung der Oper atn Alberti-can Am Mittwoch wird nicht »Der Freischütz« sondern »Der Waffcnschmied von Worms« chebcn·· »Die Befetzung ist die der Erstaufführuna. Musikalisch- Leitung: Dr. Rich. Engländen Getaufte Karten werden an der Kasse zurückgenommen « :- Mittcicuug des Neuen Theaters Aizf AU regnngen aus Presse- und Zuschauerkrcisen wird Im Einverständnis mit der Dresdner stauzmanughnst dkk Zuschauerraum des Neuen Theaters er obt. ic Aus führung hat nach Angaben-des Architekten Lustizzszmsp meistcr Willi Kunath übernommen. Die ErJvHUUA sowie weitere technische Verbesserungen des RUUUUVv werden zum LimburgsGastsptel sertiggestellt sein. = Mitteilung des Residenstheatees. Von Mittwoch an spielt Osear Aigner als letzte Gastrolle del ,,Fid e len Bq u er«. Da Ogcar Oligner schon Anfang August wieder in·Kdln austreten muß, können Mk wenige Ausführungen stattfinden. So wird sich dsk beliebte Künstler in dieser Rolle, die zu seinen besteu disk-Eis xür längere-seit vknn Dåkdniexft Päcblztkum M a e en. er ower» u r tue ,Lr LWU M Les-G WJHWs .- -B. l Ueber die M »B« ( sitz der I «ka vollt Direktorü satiotmlc sein« D« mg tkcss per Aus 1 iwtschen lwaren A sm, Sch« ulmtes 1 »sich R· rat kann ! permis del Optdtxotev Michöregi kkgieruug hinaus. und Ei Atticngefe goo Millto markno suggegebct und KUV Münzen 1 Haupt-mit 'gewåhkcnd neu Goldu gis etwas Diese Sm Umlauf M markschckll mäuzem von ein T gelber ist · welche ebe langki DI wennschvn Goldumlm Hüllen h- Bei d( dem cnglU lediglich d deu, die n· verhüten- und durch herbeigesil Slllcl Kaum Pforten n Krawall i nisten o« Lein c r f dic Sch tio u zu ten stiitmi behandeln Materials komm-miß daß Präsi über neue raten Vol Stärke ein beantragt( Severing· mör d c r Als t schnellte I ihrem Si: Vom Prij sip immer seinem i schwaslks ( an: »St( n l« s sie s Unter oht den A u s diese kein· dic- Sitzuv Ofer sp r u f t i c den war, fionsgeno anzutretel man sic, b Die zweit bewegt cw merklich Mitteilun Appcllicre E Gt Spielzcitt vpctx Ei während aroßcn u Donner-di letztenmal Hildcgark men. 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