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Dresdner neueste Nachrichten : 07.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192408070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-07
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.08.1924
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Is- Uebecej m« Icsktuss Mc sahe Mtbejn Et« MEDIUM WFM Its-tex- Ist-ZWElT ä- würqu W c man doch d tshcbenP Miis E sollen gemil cm t e n s ch » « ie Verrat-nuna c werden. Es Organisationen ! Regierungs ltfcicn auf He Men, die d» Der Regierung Mit sich bringt Spitzeuvtgauk nn das Gesij st gelvckett lit, mehr gewähr jst die Ge kf ation dck abzutvendeiu ne Vesolduktg, ntenfchast W auverordmxuz Lukcht Vor dem t« Es ist Also Oel geschaskiu ltenden Kräfte mtenschaft »k -c nicht so Mr iber wie alles-, .bcrührt. doch Illem die Ves cim Beamfcu en- daß cills auch das Wo Jheit geleistet mdheit gleich h wieder der Igcn hat· Is im R cixy c die Reich-.- Illcgen in den die Tätigkeit Er aufjscibssnd tm zeigt, imß n sich immer jvltc Beamte iausfall bald asfolgcm »zu überall über hk am falschen s dcr T i f c I -f die Dauer Ic- vor allein TM zu chrcn. dg« ngird man Ist sogar an Es ist selbst -3 Reich und sie nicht von bei nicht leer int um so evolution an en, nicht zu is der Revo answer-. längst ver itunaen nnd :ren? Wir nten dürfen Vor allem euen Reihen ngsrcgelmm unteren Be die höheren skömmlichcr stehen, wie Nimmt-bau nd stehen. - « ein i U tschaffcn an Ung ist fük :rch Kastelle zper Herr rarhtiq an ster großen 1 ebenfalls ia wurden t. Dagegen c der Stadt kotten, be- Gerade in ndurch als it sich der sen Kultur gefundenen snis jener letzten Er sen wir in nenanuten J dorifchen hen findet d Korinth lasen sind Grab, das über 250 Ins Berg tbält, dar afe mit· kgen, ganz vei gleich abäen mit on so oft stung des c Urkadia tin intgxs auf die rade von Lage der g auf Ae dicht auf ckr solche uus uns lbertpcah Neues uzfeuer«, dek- Zis- «le VIWTMWMI Mk Dienstag hat der Retchitagsabgeordnete Mmail Ln den d o rst aus einer Oedentfeier des zwwkjegeebundes in München eine Rede gehalten, m ek folgendes erklärte: » « »Mim e is- Jsiee gn- ue m m Mach-u mehr nnter den Waisen gehabt. die im »er ists in der deeresoorlage sii r di e Bi l - ZU drei weiterer Armee-uns ver »pkich verlangt wnrden, dann httten die Feindei IF itcwctcilb Mi- Dentschland net ei en. Zqu führt natürlich zu gar nichts, post- tostumx itWangen anzustellen, unter welchen Bedingungen w- qu geschehen ist, nich t geschehen wäre, und Mühe- zu diskutieren, w»a s geschehen wäre, w e n n W pag und das getan hatten. Außerdem vere i n - f« Öx sich der General, wie schon so ost, die politischen Dinge allzusehr. Die allgemeine Atmosphäre in sprng war im Jahre 1914 derartig elektrisch geladen, M der Krieg über kurz oder lang einfach unv e r - meid 1 i ch wurde. Drei Armeekorpd mehr oder Mnjgex hätten ans die Entschlüsse unsrer Feinde absolut reinen Eindruck gemacht. Auch da n n wäre km militarische Ueberlegenheit ihnen damals noch ganz überwåltigend vorgekommen. Man erinnere sich » die gewaltigen Hoffnungen, die man in England nnd Frankreich auf die nngeaählten Millionen der tusskschen Armee (die russische »Dampswalze«) setzte. Aber dass wollen wir einmal beiseite lassen. -- Viel bedeutsamer und auch beilagenswerter ist, M Ludendorss in öffentlichen Reden und vor Zu bzkmn die seine Worte nicht aktenmaßig zn kontrols Hem- in der Lage sind, längst widerlegte falsche Beschuldigungen gegen die früheren Reichsregterungen erhebt. Nach seiner alten Methode sucht er alle Schuld für das, wag Uns betrosseus hat, von den militärischen ans die zivile n Stellen abzmvälzem Diese Kann-fes- Mekhvden müssen auf alle diejenigen täglich p ein · lich-e wirken, die ganz genau wissen, daß Ludendorsf unbedingt wider besseres Wissen sprechen muß. Die drei Armeekorps wurden seinerzeit im Jahre 1912 allerdings vom G e n e r a lst a b angesordert, aber nicht die zivilen Reichsstellem nicht der K anzler oder der R eich Sta g haben sie ihm verweigert, son dern - dag Kriegdministerinnn Der damalige griegsmtnister v. Heeri n g e n hat kategorisch er- Häkt, daß siir die vom Generalstah angefordserten Armeetorpd weder die erforderlichen Unteriunftsränme noch das notwendige Ausbildungsperfonal vorhanden sei, daß also eine Vermehrung der Armee um drei Korps die Armee zwar zahlen mzikszfig stärken, aber qualitativ schwächen nit e· «""(·Z"ollte der General Lade-works von diesen Erklä rungen Heeriwgens wirklich nichts wissen? Oder sollte «- es für ein anständig-s Mittel des politischen Kampfes halten, Tote ungerecht zu beschuldigen, weil sie sich nicht mähr wehren können? Der Führer ver bayrifchen Armee gegen Ludenvorss 44 « » B. Berlin, C. Angan lGigener Drnhtherichtå snf einem Armee-Abend der Baytifthen Volkspartei in München ift der fiihrende General der alten ban tifthen Armee, Freiherr v. Gedfnttel, tnit großer Schärfe der Ugitation Lndendorffs entgegengetreten Freiherr o. Gehinttel, der vortei politisch an den Dentithnationalen gezählt wird, richtete nit deutlicher Kennzeichnnng Lndendorffs eine War nung an diejenigen, die Rom nnd den Papft ziellos beschimpfen nnd damit einen neuen Kultur kampf entfachen. Juden weiteren Ausführungen wandte er sich gegen die Angriffe Lndendorffs anf die Politik der Reichöreqierung in der Borkriegszeit. Unter anderm fante er: »Wir mnfzten den Krieg ver lieren, weil wir ganz einfach erdrückt innr den von der ständig wachsenden Ueberzahl nnfrer Gegner in einer Zeit, in der wir felhft infolge der langen »Das-er des Krieges immer blntle e r e r wurden. Scheidewanns Abhau beqystqndkt «X' Kassel, 5. August. Die preußifche Regie tun g hat den Beschluß der Stadtverordnctenvcr iammlung auf Abbau des Oberbürgerk meisters Scheidemaun als ungcfetzlich mit ausschieheudcr Wirkung beanst a n d et, da der Beschluß nicht mit der notwendigen Bestimmtheit er kennen ließ, ob die Stadtverordneten die Stelle oder den Stelleninhaber abbaueu wollten. Kleines Feuilletou « :- Mitteilunqen der Sächsifthen Staatstlieater. Schauspiel-h aus. Die neue Spielzeit des Schau ipiellfaufcs wird am Sonntag den 10.Auguft mit einer Ausführung der seit 16. Mai 1922 nicht mehr gegebenen szphigenic auf Tauris« von Goethe er vssnei. Zum erstenmal spielen Antonia Dietrieh die Jnhcaenie und Bruno Deearli den Thous. Wie frulper spielen: Friedrich Lindner den Orest, Willi Kleinofchegg den Pylades und Adolf Müller den Arkaö. Spielleitung: Paul Wiecke. Anfang MS Uhr.-—- Der Vorverkan für die Eröffnungsvorftellung be munt bereits am Donnerstag den f. August vor- Ipittags 10 Uhr an der Kasse des Schatifpielhaufes. Vqu gleichen Zeitpunkt an werden die von den bis herian Anrechtsinhabern noch nicht wieder eingelöften Anrechtgkarien an neue Anrechtsinhaber vergeben. = Mitteilung der Olper am Alberti-law Donnerg kaa wird zum crstenma Lortzinas romantischc Oper Muhme-« aufgeführt. Die Hauptpartien sind mit den Damen Kinderwanm Kirbach, v. Lohnbach und den Herren Riedbcrg, Lippmann, Wagner, Puppe und Fuchs besetzt. - = Mitteilung des Neuen Theaters. Da die Auf führungen des Luftfpiels »Kreuzfeuer« mit Olga Limburg als Gastkötets ausverkauft sind, empfiehlt es sich, die Karten re tzeitig im Vorverkan zu lösen. = Ein «Berein der Freunde des Heilischen Landes theaterB« hat sich, wie uns aus D a r m stadt geschrie ben wird, dort unter Führung maßgebende-e ianner aus Industrie, Handel und Gewerbe gebildet. Dieser elngetragene Verein lehnt es in vorbildlicher Weise Ab- in die künstlerische Führung des Theaters Ckvzugreisety und hat laut seinen Satzungen den Zws , »das Hessische Landestheater in Darmstadt durch Laufende Beiträge zu unterstützen damit es trotz ver anderten Verhältnissen seine. Wabe erfüllen kann, Mine«sührendePslegestätte dent Ir Bühnenkunst zu W = Neues von Werfei. Franz Werfel hat, wie aus ZT ten .geLchrieben wird, eine modc r n e Komö d i e IMM- ie bei dem Wiener Theaters und Musikfest Lipkk Ausführung kommen foll. Außerdem Hat er ein Illstokkf es Trauerspiel, das im Volkstljeatcr zur Tkåusslibrung kommt, und cjn L u its picl fiir Pullen bsro new-jedem . . . Y-» W.WWS M 7.« August M »Arie« Legatiousiat Ela Ast-schnitt aus dsr Tätigkeit des W " v. Macht-M ; Eine merkwürdige Geschichte ans dein Lin-war tigen Amt teilt der »Vorwärts« mit. Das Reichs kabinett bat bekanntlich beschlossen, den Dezeruenten des Aubwärtiaen Amtes für die besetzten Gebiete, v. Fried berg, mit nach London zu entsenden. Als der Staatsiekretär des Aubwiirtigen Amte-I- VVU Malt-abn, davon erfuhr, ließ er Friedberg lagen da er nur (l) Leaationörat lei, dürfe er nicht diesm men mit der Deleaation nach London reifen, sondern müsse sirb vo r oder n acb ihr dorthin begeben. Fried berg sprach darauf den Wunsch aus« in Berlin bleiben zu dürfen- Dieb batte zur Folge, daß Herr n. Malwbn . seine Anordnung zuriicknabm - Eine amtliche Aufklärung wäre in diesem Fall ser erwünscht Im» Angwärtiaen Amt scheint man die letzten buudeH Jahre verfchlaien zu baben und nocb in den Gtikettes fragen des Is. Jahrhunderts zu stecken. Herr von Maltzabm dem wir die famole »Erledianng« des rusfisrbsdeutschen Zwischeniallcs verdanken. scheint der Vertretung von Etiketteiubtilitäten, über die sich 99 Prozent des deutschen Volkes nur lustig machen wesenilich mebr Zeit zu wiidmen als beispielsweise der energischen Vertretung deutscher Interessen bei den letzten Verhandlungen mit Rußland. Wir empfehlen dem Reichstagsauöfchuß für auswärtige Angelegen heiten diesen neuen interessanten Beitrag zu der Frage, wie in Deutschland Außenpolitit getrieben wird. spreche wird entweder vom Reichspräsideutcn Lesen vom preußischen Ministerpräsidenten gehalten Wette-Ismene untekvansuevauc Dialog zwischen Lloyd George nnd Mardonald · « London. ö. August. Jn der heutigen Unterhaus lttzmåg lam es zu einer sehr intereyanten Aussprache zwiimi Lloyd George und ein Premiers minister. Aoyd Oeorge verlangte von Macdonald genauere Auskunft über die Entschlüsse der Londoner Konserenz, vor allem über die militärifche Räumung des Ruhrgebiets. Er gab »seiner Genugtuung Ausdruck daß auch der Premier »die Ansicht vertrete, die wohl jedermann im Haufe teile, daß die Invafion des Ruhrgebiets ein nngesetzmäßigee Akt nnd ein Verbrechen am nationalen Recht gewesenckspei. Lloyd George erklärte es für ganz un mog li , dafz die Franzosen und Belgier nochz w ei Ja re im Ruhrgebiet blieben, und verlangte vor allein Auskunft, ob England im Jahre 1925 vertrags gemafz die Kölner Zone räumen werde· Die Konstruk tion, die es der Entente ermöglichen sollte, noch langer» in den jetzigen besetzten Gebieten zu bleiben, set nichts andres als der Verlfuch, sich der Verpflichtun gendes Versai lerVertrags in einer un ehrenhaften Weise zu entziehen. Ferner verlangte Lloyd George Auskunft darüber, ob krank teich auch weiterhin das Recht zu isolierten Sanktio uen habe oder nicht. Keine einzelne Macht dürfe in der Lage sein, von sich aus einen Krieg zu erklaren. Rainfay Mardonald antwortete ihm, er wiirde nicht einwilligein daß ein britischer Soldat auch nur eine Minute länger in Köln bleibe als notwendig wäre. Er suchte aber zu be weisen, daß die Kölner Frage komplizierter fei, als Lloyd George annehme. Er hielt es für fraglich, ob les klug sei, die Frage der britifchen Befetzung Kölns Unit dcr Frage der französischen Besetzung des Ruhr gebiets zu vermengen. Er stellte die weitere Frage, wer an Englands Stelle treten würde, wenn Köln geräumt würde, und die weitere Frage, ob England verpflichtet fet, etwa einen andern Teil des Okkupationsgebiets an Stelle Kölns zu besetzen. Was die Frage der militärifchen Räumung betreffe, fo habe die französische Regierung vollkommen klar gemacht, daß sie in das Nuhrgebiet ging nicht wegen einer Frage der Sicherheit noch um Gebiet zu besehen sondernweilDeutfchland in Verzug geraten sei. »Ich glaube nicht einen Augenblick-, erklärte er wörtlich, »das; die sranzilsische öffentliche Meinung, obwohl sie vielleicht in sehr großem Maße von ge wissen Zeitungen irregeführt worden ist, blind gegen Verpflichtungen sein könnte, die ihr durch die Erklärungen ihrer eigenen Regierung auferlegt worden sind.« Anwachsen des extremen Faseksmns -t- Rom, S. August. CEigener Drahtbericht.) Auf dem fasejstischcn Nationalrat dürfte, dem bisherigen Berlaufe nach zu urteilen, die extreme nnversöhnliche Richtung die Oberhand gewinnen. Mussolini scheint entschlossen zu sein, eine unnachgiebige Haltung gegen »die Opposition einzunehmen Der Kampf um die Anftvertmig -f- Bettstr, ö. August. (Eigener Drahtbericht.) Der Vorsitzendc des Auftvertunggausschusses, Bek bandsdirektor Dr. Siestri-Ich hat an den Staatgsekretat Ltittchtszeichsjustizwinisterium folgendes Schreiben ge e : »Im Aufwertungsausfchuß ift vereinbart worden, ! daß Euer Hochwohlgeboren aus den Fraktionen be- » stimmte Gntwurfe oder Anträge vorgelegt werden durften. Da der bekannte Entwurf des Herr n Oberlandesgerichtgpräsidenten Dr. Beft bei weitem am eingehendften durchgearbeitet erscheint, und da Millionen von Deutschen fich zu ihm bekannt haben, halte ich es für notwendig« da ß di e v or - zunehmende Prüfung fich auch auf ihn er ft reck t. Jch nehme ihn dager als Antrag auf und bitte, gütißt zu veranlagem afz die vereinbarte Prü fung der efforts aufl i n erstreckt wird.« . Wie verlautet,fo der Ausfchufzfpäteftens ;a·m 11.Auguftwiedergkusammentreten und »die Vorvrüfung einzelner nträge und Gefctzentwürfe durch die zuständigen Ministerieu bis dahin möglichst beendet fein; auch sollen die fchrift ichen Sach verftändigengutachten bis dahin geprüft fein. Der Ge gtzentwurf des Oberlandesgerichtspräfidenten Dr. eft hat folgende Richtliniem Jede fchematifche Um wertung wird verworfen. Mai-gebend ift unter Be rücksichtigung von Treu und Glauben die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Schuldners und des Pfand obfekts. Die·Hauptleitfätze des Bestfchen Gefetzentwurfs find: 1. Umwertuug nach Ethlluugszeit und innerer Kaufkraft der art. S. Rück wirkende Umwertung nur bei-ungerecht f-ertig«ters-Vereticherung. » , »» s» - »Mit-F Ein Eingriff des Reichslandbnndgs ·- Berlin. ö. August. Vertreter sämtlicher deutscher-i Landbundorgantsationen nahmen in Berlin znr Lage i der deutschen Landwirtschaft in etner Entschließung Stellung, die gegen die Stenerpolitik der Reichsregterung vrotestiert. Die Behand lung, die die Zollvorlaae higher durch die preußtfche und andre Landesregierungen erfahren dabe, führte-m einer Verschlepvuna der Entscheidung über dieses für das Schicksal der gesamten deutschen Landwirtschaft ausschlaggebende Gesetz. Die Resolution schließt mit einer Vernrteilung der Londoner Ver handlu n g e n, die bisher das Sachverständigen autachten in seinen wirtschaftlichen und politischen Ausführungen fiir das deutsche Volk tn u n e r b ö r t e r Weiseverschlcchtertbätten. . Die Berliner VerfMungsfeker am kommenden entag « « « «B. Berlin, S. August. sEiaener Drahtbericht.) Auf der Berliner Vetasfunasfeter, die Montag mittaa im Reichstag stattfindet, ist auch eine Ansprache des Reichskanzlers voraes e h e n. Man rechnet also offenbar mit der Rückkehr der deutschen Delegation bis z u m 11.A u a u st. Die eigentliche Festrede hält der frühere Vorsitzende der demokratischen Reichstags traktion Dr. Peter s e n , jetzt Bürgermeister von Hamburg. Uebrigens ist für den Verfassungstaa auch eine Parade der gesamten Berliner Pvli z ei geplant. Es werden etwa S- bis 7000 Be amte vor dem Schloß Ausstellnna nehmen· Eine An- = »Die fieben Schweftern«, der neue Roman der bekannten Verfasscrin K arin Mich ae li s, erscheint soeben im Verlage Gustav Kiepenheuer, Potsdam Im selben Verlage kommt gleichzeitig der Roman »Klavs« von Emil Szittya heraus dessen Held der berühmte Rosenkreuzer Saint Germain ist. Eben falls bei Kiepeuheuer find jeyt die Romane von Bernard Shaw aefamtnet erfchienen: »Die törichte Heirat«, »Cafhel Vyrons Beruf-C »Der Amateurfozialift«, »Künstlerliebe«. = Der Schökfer der klaffifchen Pgilologir. Den ~Fürsten der Ph lologie« haben eine eitgenvifcn Fr. Aug. Wolf genannt, den genialen Freund Goethes und W. v. Humboldts, der vor 100 Jahren am 8. August 1824, fern von der Heimat, auf einer Reife nach Nizza in Marfeille starb und auf dem dortigen Friedhofe beftattet liegt. Von ihm hat Goethe ge sagt, daß ~einen Tag mit diegm Manne zuzubringem ein ganzes Jahr gründlicher elehrung eintrage«, und er feierte den Verfasser der berühmten »Frau-gamma ad klomm-um« als den Befruchter der Beitr-schimm ,,der, endlich vom Namen Homeros kühn uns befreie.td, uns auch ruft in die vollere Bahn«. Der Briefwechfel zwifchen Goethe und Wolf ist das kostbare Zeugnis der fehönften Belebung dichterischer Arbeit durch wissen- Ifchaftliche Forschung Goethe ist nicht nur durch die Kenntniffe des Altertums, die ihn der ~Heros der deutfchen Philologen« eröffnete, dazu ermutigt worden, uns »Hermann und Dorothea« und das großartige Wortkunftwerk der ~,Achilleis« zu .fchenken, son dern er ift »durch ihn» in der ganzen Richtung» seines klassizistifchen Schaffens« bestärkt worden- Wolf hat sein Veftes als Lehrer während seiner Essahrigen Professur in Halle geleistet. Er wurde der unumftrittene Meister-, dessen Schüler dann im 19. Jahrhundert die Philologie fo aroßartig ans bildeten. Die Wirkung als Schriftfteller lag dem aeiftvollsnervöfem mit dem Riefenftoff- innerlich ringenden Manne wenigen und so ift denn auch feine berühmteste Schrift, in der er die homerifchen Gedichte für die Lieder verschiedenerßhavfoden erklärte, nur eine Gelegenheitsschrift aewefen. Seine Anschaunna, daß die fo nnsterlilichen Werke nicht von einem Dichter verfaßt fein könnten, fand bereits damals bei den Dichtern,»zuletzt auch bei Goethe, Ablehnung wurde aber von der Wissenschaft als Dogma anerkannt. Zeute ift der alte Homer wieder in feine echte als fchöoferifchcs Genie eingefetzt, aber der Gedanke Wolfs hat lange auf die ganze Philo- Neues vom Tage Die Ussifiäizmug ver Leiche Les-s xm. sen unserm VII-Mitarbeiter Rangjszglngufx Jn vatitanischen Kreisen wird die Meldung be stätigt, daß im kommenden Oktober die Leiche Leos XIIL aus der Kirche Sankt Peter nach der lateranischen Basilika übergesitbrt werden soll. nnd zwar mit einem besonders seierlichen Leichenbegängnis. Bekanntlich bat sich Leo xlll. schon zn feinen Lebzeiten im Lateran ein Grabmal bauen lassen, das durch die von dem Bildhauer Tadolini herrührende Darstellung aus dein Leben und Wirken des großen Gründers der christlichen Arbeiter orgauisationen bemerkenswert ist. Schon srtiher war die Uebersührung des päpstlichen Leichnams geplant. Etwa 1910 unter der Regierung Pius X. wurde der- Transvort zum erstenmal beschlossen. Aber damals herrschte noch in Rom die alte kirchenfeindliche Stimmung, und man fürchtete ähnliche un erfreuliche Zwischenfälle, wie sie sich 1878 beim Leichenbegänanis Pius IX. ereigneten. Daher sollte Leo XIIL ganz im geheimen und nächtlicher weile in den Lateran über-geführt werden. Aber im letzten Auckenblick wurde der Plan aufgegeben. Viel leicht schien diese geheime Uebersübruna dem Nach folger Leos XULdoch des großen Kirchensürsten un würdig. Während des Krieges nnterblieb natürlich die Uebersübrung. Nuu aber soll sie im bellen Lichte des Tages und in aller Feierlichkeit stattfinden -—-was »ein interessantes Licht aus die Aenderuna der öffent- logie, auch auf die Betrachtung des Nibelungenliedes,j Einfluß gehabt. Von bleibendem Wert ist die gross-s artige ~Darstellnng der Altertums-wissen-- s ch a f t«, die Wolf in der ersten von ihm herausgegebe nen philologischen Zeitschrift, dem ~Museum der Alter tumswissenfchasi«, veröffentlichte und die in einem Um riß das ganze Gebiet der klassischen Philologie ans-E zeigt, die möglichst vollständige Erkenntnis des gesam ten Lebens der Griechen und Römer als letztes Ziel der Altertumsstudien hinstellt. Wolf tat in der Be tonung des Griechischen den« entscheidenden Schritt von der Verehrung des Römertnt zum Verständnis der Hellenenwelt. Er schuf die Grundlage fiir das höhere Bildungswesen in Preußen und war an der Grün dung der Berliner Universität entscheidend be teiligt. Es waren zum nicht geringen Teil seine Gedanken, die sein Schüler Wilhelm v. Hum b o ldt in der Reorganisation des deutschen Bildungs wesens nach dem Zusammenbrrtch von 1806 verwertete. Wolf selbst wurde damals ans Halle nach Berlin be rufen, aber die Vollkrafi seines Schaffens war bereits gebrochen. Immer mehr traten in dem großen Viel »wisser, der sich vergebens ans seinem »Biicherkerker« szu befreien suchte, die absonderlichen, krankhaften Züge )hervor. Seine Zanksucht, seine Eitelkeit, sein Wider .fptuchsgeift steigerten sich ins Unerträgliche, , und Zelters lannige Schilderungen feines Urwesens in seinen Brieer an Goethe geben nur noch eine Kari kaiur seines einst so geniale-n Fenerwesens. = Ein großer Napoleonannd ist, wie das »B. T.« erfährt, in Briinn gemacht worden. Dort hat man? das Archiv des Herzogs von Bassano, der» unter Napoleon I. Minister war. entdeckt. Der Herzog: hat als Vertranter des Kaisers in Russland dessen Staats- und Privaturkunden in Verwahrung ge nommen. Diese sind ietzt im Besitz-e der Familie des Herzogs gefunden worden. Es handelt sich um 217 Briese Navoleons, darunter 87 eigenhändig geschriebene, ferner 182 Enttvtirfe von Brieer an europaische Herrscher und deren Antworten; tchlieleich neben Tagebuchikizkien das Original der Totenmaske Navoleons. Der Rai-pleon- Fprfcher Professor Kircheisen wird den Fund wissenschaftlich bearbeiten. :- snssielinua Dresdner sunsihallr. Gemiilde anerkann ier Künstler, wie S· Winkelmanm Bernhard Müller- Yebme, Gelbke u a. In Vorbereitung: Ausstellnna »Die WILL-end ferner Bronnen hiesiger nnd auswärtiger Sau s z Exiij «"-,’·-;«-k:;n«.".«i .’.inli:iii. gegeitübck »dem Psivfxnkm· wirft. Wahrscheinliili wirdbdad Jlgzkkkåitkliadeksüg THE nischen Bafilita im Otto er sit He ü n Ahhaltnn der Fcicrlichkeiten. Dich Ue tiJUUjg Leos Xlle wird das erste feierliche reichenbcaananz eines Papstes sein, das seit der Einiguna JMUUY ddlk Straßen von Rom durchzieht, und man nimmt an, Fig aus diesem Anlaß große Scharen von PIWM Heilige Stadt besuchen rochen. Selbstinord in einein Berliner Cng Ka seehaufe am Kurfiirsten athn MU den Thiereng aus fßerlin gemeldet wird, ain Yienistim die«Giisie, während die Kapelle spielte, onst-lud durch einen Schuß ausgeschnitt. Ein gutgekleidetcr junges Mann hatte sich durch die Vtht gefchofseii»ziiid war vom Stuhl gesunken. Gäste von den Nebeiitiicheii nun Angestellte des Caseäs eilten herbei und wollten den jungen Mann aufheben. Dabei ging der Jievolner nochmals lag. Auf Unordnung einiger Zier-zie, die siin iunter den Gästen befanden, wurde der Schwert-erlebte nach dem Städtifchen Krankenhaus in der Achchuchs straße gebracht. Er starb bereits auf dem Transsgikrn Aus vorgefundenen Brieer entnahm man, datz ev titl) um einen Kaufmann Behrend handelt , Die Nachforschung nach weiteren Opfern Haarmaiins Die Nachforschungen nach mutmaßlichen Lincrn des Maifeninörders Haarniann ziehen immer weitere Kreise. Wie aus Berlin gemeldet wird, ist die Denn ftelle des Kriminalkommisfars Strewe bei der Berliner Kriminalriolizei bereits auf 20 junge Mann e r aufmerksam gemacht worden. die von Berlin ane- ver schwunden fein sollen und von denen man vermutet, daß sie Haarmann in die Hände gefallen sind» Solche Vermifzten-Nachrichten kommen ans allen« Teilen dek- Deutfchen Reiches, sogar auch ans Oefterreich. Ein Fall hat bereits eine harmlose Aufklärung gefunden. Eine Dame aus Graz teilte mit, daß fie seit September 1922 ihren Bruder vermisse. Die Ermittelungen er gaben, daß der junge Mann seit der Zeit als wohl bestallter Musiker in Berlin weilt, es aber bisher nicht für nötig gehalten hat, feinen Angehörigen ein Lebens zeichen zu geben. Daß Haarmann bereits vor Jahren seine Opfer nicht nur in Hannover, sondern auch anderswo gesucht hat, geht aus den Mitteilungen her vor, die ein Zimmermeifter aus Schdningen ge macht hat. Eine Tochter dieses Meisters war im Jahre 1921 Lehrmädchen in der Bahnhofswirtschaft zu Oebisfelde. Hier fiel ihr ein Mann auf. der sich ab wechselnd in den Wartefälen aller Klassen aushielt und sich ihr endlich näherte, indem er ihr einen Zettel in die Hand drückte. Sie warf diesen Zettel, ohne ihn erst zu lesen, fort. Trotzdem folgte ihr der Mann einige Tage später und versuchte sie zu bewegen, nach Hannooer zu kommen. Als sie ihn daraus fragte, wer er denn fei, erwiderte er, er sei Geheimagent, und zeigte ihr auch einen Ausweis mit seinem Bild nnd verschiedenen Stempeln. Das Mädchen wies seine Aufforderung ab und ging seiner Wege. Bald daraus beobachtete es den »Geheimagenten«, wie er sich im Wartefaal vierter Klasse mit jungen Männern unter hielt. Auf ihre Frage, was er mit diesen Jungen vor habe, antwortete er. er sorsche nach etwaigen Geheim organisattonenz Rander plündern ein Kloster In dem Kloster von Fantana Alba in der Bukowina wurde, nach einer Meldung aus Duka reft, ein äußerst frecher Raub verübt. Zwölf in Offiziersuniform gekleidete Individuen er-, schienen iin Kloster und gaben an, auf einem militä rischen Ausflug begriffen zu sein. Sie ersuchien um die Erlaubnis-, das Kloster besichtigeu zu dürfen. Der Prior zeigte sich liber den Besuch hocherfreut und empfing die vermeintlichen Ossiziere mit großer Herz lichkeix Zu Mittag wurde ein Festessen veranstaltet, an dem sämtliche Mdnche und die Gäste teilnahmen. Während des Mahles erhoben sich plötzlich die Gäste und forderten mit vorgehaltenen Nevolvern die Mönche auf, die Hände hochznheheir. Durch Todes drohungen wurde dann der Prior gezwungen, das gesamte Bargeld des Klosters, 225000 L ei, den Banditenzu übergehen. Hierauf wurden der Prior und sämtliche Mdnche gebunden nnd in die Zellen eingesperrt. Die Banditen luden sodann sämtliche Kostcharkeiten des Klosters auf hereitgehaltene Wagen und fuhren davon. Die Be hörden konnten erst am nächsten Tag von dem frechen Streich verständigt werden, doch waren die Räuber bereits spurlos verschwunden. . , Ranbnbersail·auf chnw·Perso3enzug Dieser Tage wurde, nach einem Telegramm aus Lemberg, auf den von Krakan nach Chvrow saht-enden Personenzug ein verwegenet Raubiiberfall verübt. Unbekannte Täter drangen wäbr e n d de r Fahrt in den Gepäckwagen ein-töteten den Zug fü hre r, verwundeten zwei Beamte und plündertcn lden Waggon aus« Den Banditen gelang es, zu ent ommen Ewreifnna nnd Mord . In Stettin wurde, wie von dort berichtet, ein Ervresser verbafiet. der verdächtig ist, im Juni den Sohn eines Fabrikbesitzers in Marlow in Mecklenbura ermordet zn haben. Der Fabrikbefitzer L. erhielt Anfang Mai einen Drohbrief mit der Aufforderung eine größere Geldfutnme an einem bestimmten Ort niederzulegen, widriaettfalls er nnd feine Familie ermordet würden. L. legte an bezeichneter Stelle einen Brief ohne Geld nieder. Die Polizei kam zu spät, der Brief wurde abgeholt. Im Juni wurde der So h n Hans des Fabrikbefitzers tm Stralfnnder Fianal ermordet aufgefunden. Mitte Juli erhielt L. einen zweiten Brief« der die Geldfumme in einem Briefe postlagernd Stettin verlangte, andernfalls würde ein zweiter Mord an einem feiner Angehörigen folgen. Der Familie des Fabrikhefitzers bemächtigte fich angesichts der ersten vollbrachten Tat eine furcht bare Aufregung. Ein Brief wurde vostlaaernd Stettin abgesandt« Post und Polizei erhielten fcharfe Instruk tionen. Zwei Wochen vergingen, ohne daß der Brief abgeholt wurde, da erschien ietzt ein Mann, der ihn am Postfchalter abforderte. Er wurde festgenommen Es ift der 20jährige Tischler Paul Kohl aus P y ritzx er geftand die versuchte Ervressuna ein. Es wurde festgestellt, daß er um die Zeit des Mordes an Hans L. in Stralsund war. Bei Durchcfznchnng feiner Holzan fand man Totschläger, oschliissel und e r e. . Letzte Nagrichteu und elegramme Keine amtlichen Läufe von Neichsanleihe · in New-York , B. Berl i n , ti. August Eis-. Drahtberichu Von amtlicher Seite wird der »B. 3.« anf Unsre-ne erklärt, daß alle Nachrichten von einer dire l t e n nnd indirelten Beteiligung der Reichs regie r n n g oder einer Staatsregiernng oder auch der ReichsanleihesAlticngeiellithait an den s n l e i h e - lånien in New-York ndllig nnzntreffend seien. sKeine Bank oder irgendeine andre private Firma ! handele im Auftrag irgendwelcher amtliifer Stellen, I wenn sie lich itir den Erwerb von Reichs- dder Staats- Janleiben interessierten. Aus Kreisen des Reichsbanks direkt-primus wird dazn noch erkläri, dns die R e i ihn- Idanl ebenfalls keinerlei Känfe in sent-, schen Unleihen im Auslande vorne-sein,- m e n habe. Es habe den Anschein, als ob derartige Ge riichtc von gewisser interessierter Seite sn privat-an distiichen Zwecken verbreitet werden-
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