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Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192407170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240717
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-17
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1924
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Etcuz - Li n) bei MoksowiteY MU sptsachnso di- W L, das ihltttten die R l W I ifche ItesMreits di: IX Vertxag enthgket Lchi abzutreten. dem- auch diese W wu- DCUU yyk den « entstanden um« Ue che, wie es ihnen einer aus der wen cl- Pfaap gegen eine P Toup ersten W« Hand somit Geld W Zt erhält-, übct das Ich Abschluß d» c usTt versa» schen abn sind »u; « Bereinigten Staqu Ilip tatsächlich dies-g ewng einer Anw» licklich mit all diefkk Kpnklikte und Rei« und jubilieren wüt· en übrigen Asiakm Rit· dem von Ha» im die Anerkanm d so weiter, d. h, m veltpolitifchen Skka ten LürdidiefMosksp » ! Un c chön czchfentzwenn . Inn « Ofen »Garantic-Voh at eg indessen nicht cranmbild der Ost, mch London gereist g kurzen Aufenthqu ste, in Berlin ange r Gatantieplan mit e bestanden und sei er Sowjetunion« zu a d e d a Z G e g e n, Blätter bezeugt, di· schen Besprechungen heitert ist die fein nd der Eitgldndek, oerspürten, ohne be- Einfluß auf« die ich völlig außerhajk tische Weltretch bis· ischenfckktel i fomit ni t »die von :g gehabt, melmchx . Kreditverhandluns entschieden, und es troip aller Beschaka ins tchtlich erfolgen enz bereits Fiasko führen von jenem pfki in London ves ! hinüber, um den nanche andre brave rdem die europäis Moskau eine un m, und die Sau-jet sene Fall lehrt, sur WUYFISO- - re dieses Zwischen aus Gründen der hbruchswilleu bisher noch nie to oiYend asiatischen i d efem (hoffentlich sen JuirigenspieL ht, diese asiatifche ik sich demonstxativ ion verbindet, wo- Iht zu überblickenbe siachdenken zwingt oder Nichtgelinqen strcbungen einzig lon der Solidarität ßt und die Mächte ennen werden, daß hter Politik gegen leitgefkhichte ist. vn sit «Lr.!:idon"zum nd an deren guten l, wiegen sich viel- beist er zeigt »ein llenen Formen be gendftils erinnert. eyra t h e r und cgenannt. Inter aroße ausarführte 1 von Hans Wie naclegie Gaftftätte Franz Hüners es ohne Absicht!tch neidetr. lluna wird einem maen klar. Man deine Wirkung iu aichtet nicht gerade ; iede Absicht des Jl der Kunstwerke eilen? Zwinat sie narifchen, auf das 111-la der Arbeiten. Fellen des Kunst .ob geaenüber. wie eint fast fo, als sei e Zahl der Kunst sich dauernd ver il der Geistigkeit im Leben der Ge- zbtksntl Gut-litt ba. Opernhaus aus: Geschlosscm »Schaufpielhaus)t. zheater Am Haufe As. - Residenz-. m Staatsidee-Les von Frau Liefsl vtw o ch angckllns s Casanova« nicht zarßtändl ZWEITE ge, e, s V Iris-. Jusimische -taegemann. An »Oui«-kanns riede Dabcrkorm ), Thatlotte Vier ek. Musikalka Mora. Auf-US wiss-XIV fpistjsäfeuos Walihek Stein Ebgbjxe VI- 2121 WILL FT km Glauben daß es ihnen leicht allen düt te, Les-g riedltchcr Regelung ihres Bergältntsscs fzu iemzss taub auch mit Sowietrnßland einen «w a d t e n s«.k«den« zustande sn bringen« Oel-en sie sich fn dieser fis-ficht nicht « etnem gefähr lichen hintg mismus und vagen Jllu sio neu U- - Ird Uscht des XI Masche Entscheidun ökmn Wissen dek» qbendlandfsehen Kulturwelt ucsd hegt Rauschen bolfchrwismus dann erst recht be in ne n? Wir zweifeln keinen Augenblick daran IV unsre europätiche Zivtlgatton den Endsieg ckZ singen wird Und ngstc no stark CCUUU ist, um auf «’»»spkm geheiligten oben das Entstehen von asiati- Om »NerlunonössdonftellattoneM zu verhindern« Hm Morde-s- ist erwidern-n daß m Europa He. axisfen wird, w elch einen Kampf es zu führen am »Hu Fisamkf zweie-« Welten, zwischen denen es ke ne Kultur-gemeinschaft gis-« Und niegeben kann. Gka Kaniiz über die Notlage der Landwirtschaft X Berlin-, 15.Juli. Der Rei g - anzykung und Landwirtschaft, ch minister für Volks« staf Kunst . mähkkc einem Vertreter des WTB. eine Unter- Isdwg über dte Notlage der Landwirt schaft Es handelte sich heute darunt, so erklärte der Minister, ob dte deutsche Volksernährung sich in Zu kunft vorzugsweise auf die Produktion der heimzsken Schelle oder auf die Etnfuhr stützen so . Die deutsche Volksernahrung sei in greis bakck Zukunft gefahrdet, wenn die nötigen Vorkeh rungen nicht· schon heute getroffen würden. Keine Regierung durfte tatenlos zusehen, daß dte Landwirt schaft unter dem Zwange einer akuten Notlage zum exkeusiven Betrieb übergeht. Die Landw trtschaft sei aber bereits auf dem Wege zur Exten ijekung Vom Ernahmnggstandpunkt sei es also Pflicht der Regierung, der Landwirtschaft durch Kreditbilfe, durch Stenererleichternn , dnr Ansfnhr nnd durch Zdlle g ch eine wirklich nachhaltige Erleichterung zu kaschaffen Leider fehlten für die Kreditljilfe heute die Mittel, und ein radikaler Abbau der Steuern würde den Staatshaughalt umwerfen und die Gefahr einer neuen Jnflation beraufbeschwören. Durch die Meigabc der Aubfuhr iei keine durch åkeifende Erleichterung zu erhoffen. Es blieben daher nur die Schutzdö lle, die erfahrungs nemäß geeignet sind, die Produktion zu vermehren. Die von der Reichöregierung gleichzeitig mit der Ein kkkhkxmg von Schutzzöllen geplante H erabfe tz u n g der U tnfatz fteue r dürfte die Ladenpreisc trotz einer eventuellen Auswirtung der Zblle in absolut kktkäglichen Grenzen halten. Eine Verhi n d e - sung der Einfubr von Gefriersleifch, die tendenziösen Nachrichten zuwider nur fünf Prozent zeg gesamten deutschen Fleiichtonfums ausmache, fei nicht beabsichtigt Maßvolle Agrarzdlle bewirkten unbedingt die Hebung der heimischen Agrari produktion, desgleichen aber auch ein Steigen der Kaufkraft der Landwirtschaft, die Hebung der indu striellen Produktion, somit alfo bessere Arbeits- und Lobnbcdinaungen bei der Industrie. Umgekehrt fei heute durch fehlende Absatzmöglichkeiien der Industrie an die Landwirtschaft der Arheit s m a r kt be - reits acfahrdet. Im übrigen sei es nach der» vzk zwei Jahren erfolgten Wiedereinftihrung auto-. nomer Jndustriekölle volkswirtschaftlich ein Und in g,: Jndustriezd le, aber keine Agrarzdlle zu hab e n, da die durchZdlle nicht geschätzte Landwirt-J schaff die durch die Industriezblle verteuerten Produk tionsmittel von der Industrie tanzen müsse. Die Wah rung der Parität auf diesem Ge iete fei eine Selbst verständlichkeit. Was die Auswirkung der-Agrarzölle auf die Lebenshaltung des Arbeiters anlange, so brauche man eine· fiiblbare Verteuerung über haupt nicht zu befürchten wenn es gelänge, die Zwischenstellem Zwischenagrak vroduzenten und Berbrancher auf allen Gebieten zu einer Prerskorreltur zu bewegen. Das Pro blem liege nicht darin, daß man dem Volke fiir die qllernächste Zeit möglichst billiges Brot verschaffe, son dern darin, daß für die Zukunft Brot zu erträglichen und vor allen Dingen zu gleichbleibenden Preisen gesichert wird. Die Beantwortung dieses Problems kdnne nur in der heutigen Gesetzeövorlage gefunden werden. Jede andre Regierung werde freiwillig oder unfreiwillig vor der selben Frage stehen und zwangsläufig zu derselben Antwort kommen, die zwar nichtsehr populär, deswegen aber nicht weniger notwendig sei. Es handelte sich bei der Vorlage utn die unerläß liche Schafsnng eines Provisoriums aus reinen Zweck mäßigkeitsgründem dessen sofortige Vorlage aus Er- FAMIng nnd Handelgnolitischen Gründen uner a e Marisse über seine Erknnernngen an Ren-dir « Von krank Einst-is - In der fransöstschen Zeitschrift ..L’Durope Non velle« teilt Trank Hat-ris, der bekannte Wilde- Btogtapb, an einem Gespräch mit sean M»a tiffe dessen Erinnerunseu an Renoic mit. Wir geben den Hauptes-sehn tt daraus in der Uebersetzung er »Anslandsvost« wieder. Die Reduktion. . Matisfe: ~Sein Leben war ein lanawieris des Mariyrinmk er bat dreißig Jahre hindurch unter der gesäbrlichften Art Gicht gelitten; feine Finan aelenke waren riesig, verhärtet, entsetzlich veranstaltet. Erkannte den Pinfelnnr zwischen Daumen und Zeige finger halten« und nur ganz gerade, weil in seinen Fingern keine Kraft war; sein Handteller war von Schnittwunden überiät, aus denen Blut und Eiter quellen, er mußte in kurzen Zwischenräunien immer wieder gereinigt und neu verbunden werden. Im Rücken, entlang der Wirbelsäule, hatte er eine fünfzehn Zentimeter breite roße Wunde, die man alle zwei, drei Stunden wafchgen und desinfizieren mußte. Und kkvbdem fuhr er tFort, fröhlichen Sinnes zu arbeiten, voll Mut und vo reisender aeistreicher Einfalls-: vor feinem Ende mußte er sich mehrere Jahre lana tragen lassen, unt die Treppen binan und hinunter zu ge langen; er konnte nur kurze Zeit in der aleichen Lage lieen bleiben - dann richtete man ihn auf, damit er eine andre Stellung einnehmen könne - aber er woa Vsknube nichts; er war so zufammeirae-schrumpr daß er Mk Mehr ein Häuflein Knochen war. Man konnte ihn lehr leicht mit einer Hand beben: alles Leben Lseines Körpers lag in feinen Augen - den Augen« der unae Und dieser armen, entftellten, blutendenPfote.« »Und er malte immer noch schöne Dinge?« fragte ich. »Das Allerb e ste, was er überhaupt aefchassenl W- Wahrend sein Leib dem Niedergang verfie , schien» die Seele»nnaufbörlich an Kraft zu gewinnen, eincnj Immer ftarkeren Glanz des Ausdrucks zu erkangen.«» -Jvhn Quiun iu New-York«, bemerkte ich, «hat; Blumen von ihm, die wahre Wunderwerke find.« » »Ach, aber feine Akte!« unterbrach mich Mattsse,« »die köstlichsten Akte, die je gemalt worden sind. Nie- MUP Hat je etwas Besseres figuriert niemand! Oft bat er einen im Laufe eines Nachmittan fertig gemacht s mne lsbte Arbeit bat er aber fast e n Jahr lang unter Den Händen ackabt Es ist sein Meisterwerk- einez der Vetthkänfttsllit bespdbieyesf aibxfsch -« ee ar«rage . «- «sw—ei nackte Mädchen ans stammt Dresdmk Neueste Nachrichte- Qomteestaq, i7. Still 1924 Reise um Von Gol XI Kirschblütenfest am Biwasee ceidscho, im Mai Der Priester sog den langen Kldpveh der wie ein Mauerwidder von außen gegen die Tempelglocke hing ein Stück zurück und ließ ihn gegen das Bronse schnellen. Sie sandte einen sanften, singenden Ton aus, der wie der süße Ruf welcher Frauenstimine über dem See verhallte. Es ist dieser Ton, der die Abend glocken von Midera über Japan und die ganze Welt berüth machte. ie Tempelbesncher, die der gütigen Kwanon Opfer darbrachten oder in den offenen Hallen und Ter rassen ntn den Tempel saßen und Tee tranken, hielten für einen Augenblick still und lauschten dem Klange nach. Wie der tlagende Ruf der über Katata ziehen den Wildgänse erstarb er schlieFlich über dem See. Die Jhem fchlanken Segel der na Yabase zuriicksegelnden oote glitten in der ersterbenden Brise langsam nnd feierlich gleich Frauen in weißen Gewändern über den zu schimmernder Metallplatte erstarrten See. Die Blüten tropften schwer und langsam von den Bäumen, sielen auf die Steintreppe nnd wiesen den verspätetcn Tempelbesuchern den Weg hinunter zu dem mit rosigen Laternen geschmückten Pfad, der in den Kirschbltitenbain führte. An dcn Wegen nnd grünen Blasen saßen auf Matten Familien und Gruppen von jun .«n Leuten mit Geishaö, und darüber hing es wie Wolken im Abendrot an den Bäumen, an denennoch kein grünes Blättchen war, sondern nichts als schnee weiß-rosige Blütenpracht. Auf der Anhöhe über dem Tempel war noch ein Plätzchen frei. Die flinke, kleine Nesan bereitete die Matte uwd brachte Sake. Ningsum wurde Saite ge trunken, und die Nessan mußte immer neue Flaschen zum Warmen in den mit heißem Wasser gefüllten Kupferkessel stellen, der über glostensdem Feuer auf ldem freien Platze hing. Jn den Teich zu meinen Füßen tropften die Blüten und ballten sich hier zu rosigen Schildkröten zusammen, die langsam über das glatte Wasser trieben. Durch die Lücken in den Blütenwolken fah man Teile des Sees, der sich langsam violett zu färben begann, bis der Mond ausging, der den See, die Blüten und den Teich in weißlichen Schimmer tauchte. Gleichzeitig aber wurden die Fackeln nnd Holzstösze angezündet, die in kleinen Eisenkörben unter den Bäumen hingen, nnd in ihrem warmen, roten Lichte brachen die Blüten wolken gleich den zarten Vlutstropsen einer gewartet ten Heiligen aus dem zittern-den Schimmer des Himmelsleibe6. 4 , , Rings mn die lichten Blütenbaine legte die Nacht immer dichtere Schleier, und einzelne Gruppen an seinem Rande begannen im Dämme-m zu verschwinden wie Figuren, die der Schwamm auf der Tafel langsam ins Nichts verlöscht. Aber wenn die niederbrennenden Holzstdße frische Nahrung bekamen, warfen sie ein plötzliche-T grelles Licht, das den goldseisdenen Kinwno einer tausenden Geisha wie flatternde Schmetterlinge nwd aslitzernde Leuchtkäfer aufleuchten ließ. Ringsum klangen die Samisen und die Stimmen der singenden Mädchen, und wie die Nacht immer tiefer sank und der Sake die Gewitter erhitzte, flog helles Lachen auf und unterdrückte Schreie der Lust. Aber nirgends wurde es laut oder lärmend oder roh oder gab es Streit. Ich schlenderte zwischen den Gruppen der Beil-en den mit den singensden und tanzenden Mädchen, und überall wurden mir freundliche, lächelnde Blicke und Dix Cewkrtmaiten beim Ernährunggminliter B. Berlin, 16. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Ueber den Empfang der Gewerkschaftsvertreter beim Reichsernährungsminister entnehmen wir einer eingehenden Schilderung des »Vorwärts«: Graf Kanitz eröffnete die Sitzung mit einer ausführlichen, sehr tiefgehenden Darstellung der Lage der Landwirt schaft. Dabei unterstrich der Minister, daß eg sich nicht um die Einführuna von Schutzzöllen handle, sondern um die Wiederherstellung der Zustände vor dem Kriege. Dies sei schon deswegen notwendia, weil inzwischen die Industrie ihre Schutzzölle bereits wiedererhalten habe. Der Sprecher der freien Gewerkschasten, Herr Gruß mann, stellte sich demgegenüber auf den Standpunkt, die städtisrhe Bevölkerung sei in Deutschland in der Mehrheit. Aus deren Kosten könne sich eine Minderheit keine Sondervorteile verschaffen. Der Vertreter der christlichen Gewerkschaften, Herr Vati rusch, ging andre Wege. Er wandte sich zwar gegen ein Verbot der Einfuhr von Gefrier- und Büchscufleisch, betonte aber im übrigen, daß die Landwirtschaft nur durch Schutzzölle sich du erbalten vermöge, und daß auch die industrielle Entwicklung Deutschlands zwischan fuhr Matisse fort, »Renoir sagte von ihnen; »die beste Leistung Gottes, der beste Ausdruck feiner Schöpfer kraft«. Seine Söhne wollen es dem Staate zum Ge schenk machen, trotzdem man ihnen dafür 250 000 cFran ken angeboten hat, als Renoir starb, und trotzdem sie nicht reich sind. Oh - Renoir war ein Wunder! . . . Wenn Sie Ihn hätten schen und nören können - nie mals eine Spur von Traurigkeit! Er würde Ihnen von den Küssen erzählt haben, die er den Mädchen gab «- ~das ift das Beste-, was es im Leben aibt", würde er gerufen haben —; sterbend genoß er noeh eine pikante Anekdote er hätte Ihnen so eine mit dem prächtig ften Schwung erzählt, indes der Schnitter Tod ihm die Hand auf die Schulter gelegt hätte. Er liebte die Er innerung-ten an die Meister früherer Tage, seine Freunde: vor allem lachte er gern über Harpimties, den er einem Lauch verglich: weiß von oben, aber unten kräftig grün. Und ganz am Ende, als ich schon Angst hatte, noch einen»Besuch zu maaem da ich schon meinte, ich würde die Laden geschlossen finden, war Renoir in allerbester Form. Eines Tages, als er vor Schmerz stöhnte und der Pinsel ihm entsank, ries ich aus: »Warum anälen Sie sich denn, Meister? Sie haben soviel gearbeitet nnd könnten wohl zufrieden sein !« Er wandte sich mir zu ttnd·, das Antlitz vom Lächeln seiner kecken Auaen überalanzt, antwortete er: »Der Schmerz acht vorüber, Mattsse, aber die Schönheit bleibt. Ich bin sehr glück lich nnd werde nicht sterben, bevor ich mein Meisterwerk beendet habe. Gestern dachte ich, es wäre fertig und kein Pinselstrich könnte mehr etwas daran bessern, aber die Nacht tbei diesen Worten ließ ihn die Wiederkehr eines Schmerzansalles das Gesicht ocrzieheni bringt guten Rat, und ietzt sehe ich, daß drei oder vier Tage weiterer Arbeit an diesem Bild ihm noch dentlichere Akzente verleihen werden. Ich werde nicht sterben, bevor ich die Quintessenz meines Welsens zum Uns druei gebracht habe.« Und er lachte g iicklich nnd fuhr in seiner Arbeit sort - von Zeit zu Zeit mußte der Diener die Leinwand nach der Weisung des Künstlers heben oder senken,«meil dieser nur dann malen konnte, wenn sie seiner Hand Ferade gegenüber lag. »Ich habe es immer gesühlt«, sn r Matisse iränenden Anaes fort, Maß in den Annalen der Menschheit keine edle-re Ge schichte enthalten ist, daß sie keine heldenhnstere Hand lunasweile berichten als diejenige Renoirs, der noch m ider Agon e entschlossen war, allen Reiz desVerlangens kund alle Schönheit der Natur, die ganze :iisze Freude am Leben in einer nnsterblichen Szene zu verkörvern, die ein nnveraänaliches Einentnm der Menschheit, eine nnvekmischte Wohltat bedeuten würde.« die Welt tin Ross einladende Rufe nnd Gesten, mitzutrinken und mich mit an freuen an den schlankem sich unter den Blüten drehen-den Mädchenleiberiu Am Rande des Kirschblütenhains, der zwischen den dunklen Kiefern laa wie eine schimmernde Lotosblüte Auf schilfbedecktem Teiche, stand ein Tempelcben. Ein kleiner Torii hob sich und kündete dirs Heiligtum. «Cm unklares Gefühl trieb mich hin, mich, den einzigen Weißen unter all dem fremden, harmlod fröhlichen ’Volk, mein Opfer darzubringen, mich zu neigen nnd dreimal in die Hände zu Flatschen, um nicht fremd unter den Blüten zu wandeln, sondern eins zu werden mit diesem Sec, diesen Bergen, dem Lan-de und seinen Göttern und Menschen, deren Zauber an die tiefsten »Tieer meiner Seele rührte, als sei da ein weine-ni spmes, das sich in ewigesn Heimweh verzehren müßte, sobald ich Nippond Küste verlassen. Wie meine Münze hart in der hölzernen Opfer kiste ausschlagt, zuckt im Dunkeln etwas auf nnd skhrictt an mir vorbei. Jni Lichttreis des Holzseners erkenne! ich eine kleine, zierliche Japaner-in 11nivillklirlirl)’ schreite ich ihr nach nnd sehe, wie sie in einer Gruppe «kanernder Frauen verschwindet Die Frauen winken - mir einladend. Es- sind lauter ältere Frauen in dunk- Ilen Windung-. Sie sitzen aus einer Matte hart über idem Hang, der zum See hinunter-fällt Mitten zwischen ihnen ist das kleine Mädchen ans dem Tempel unter gctauchst, wie ein siiiken unter die Flügel der Glocke. Aber als ich die kredcnite Sakcäschale aeleert, sie aespiilt s und sie den Frauen neu gefüllt zurüclaereicht, rufen sie die kleine Geisha. Eine von ihnen nimmt das Samiscn, und die Geisha kommt schüchtern heran nnd beainnt ans der Matte zwischen uns zn tanzen. Wie ich das Gesicht des Mädchens sehe, zueic ich zusammen: das ist doch O Yiikii Aber wie sollte O Yuki hierher kommen! Und dann, habe ich mir ihr Gesicht denn überhaupt eingeprägt, nnd sind nicht alle diese zart gemalten Geishagesichter einander gleich? Aber es sind O Yukis Hände, die die Tanzende jetzt hebt nnd die zwischen den hängenden Blüten verschwin den und wieder herabtropsen, als seien sie ein Teil von ihnen. Eine der Frauen nimmt der andern das Instru ment mea. Sie spielen und seuern das Mädchen zu unermiidlichem Tanze an. Sie trinken - und trinken mir zu. Es ist eine phantastisrh ungewöhnliche Laae. Jch sitze unter Blüten, hoch über dem Biwasee mitten unter diesen älteren Frauen, als gehörte ich zn ihnen; diese zarte Menschenblüte wurde mir voraesührt wie ein edles Tier, das man mir schenken will, nnd alles ist so anders, so ganz anders, als man es von Japan kennt-und erwartet, , - Wer find diefe Frauen? Die Unterhal tuna mit ihnen ist schwierig. Nur fo viel entnehme ich, daß sie von auswärts sind, daß sie ohne iede mann lichc Begleitung kamen und mit dem Friihzua wieder abreifen. Vielleicht sind es ehemalige Geiihas, die sich die iunae mitgebracht haben, um an ihrem Tanze ihre eigene Jugend und die Zeit, da sie fiel) zum Klange des Samiscn drehten, sich ins Erinnern zuriickzurufen. Ja, sie wollten mir das Mädchen schenken, fei es auch nur fiir diefe Nacht. Ich höre, wie die iiliefte der Frauen der Geisha einige eneraifche Worte zuraunt. Lanafam und schüchtern wie ein fcheues Tier kommt fie daraufhin auf mich zu, und als sie furchtsam und ängst lich, nur für einen Augenblick, die Auaen zu mir auf fchlägt, erkenne ich, daß das alles andre als Abneigung ift, was fie so fcheu machte· 1880 und 1014 nur durch die Wandlung zur Scham-Jll politik möglich geworden fei. Der Vertreter der HitschsDunckerlchen Gewerkschaften stellte fich, wie der »Vorwärts« behauptet, auf den Standpunkt Grafs manns. Zusammenfasfcnd bemerkt der »Vorwärts«-, daß die Einwände und Warnunan der freien Gewerk schaften auf den Ernährunasminifter nicht ohne Eindruck geblieben seien. Im übrigen rechnc man im Reichserniihtunnsminifterium mit einer parlamen tarischen Mehrheit für die Schutzzölle. Dgs FlbksOstfegsKanalprojekt aufgehoben B. Berlin, 16. Juli. (Eig. Drahibetficht·) Das Elbe - Ostseekanal - Projekt Wiss-mak- Schwerin - Wittenberge ist endgültig a u fg e h o b e n w o r d e n, da, wie man dem ~8.-T.« aus Schwerin meldet, die finanziellen Schwierigkeiten nicht behoben werden konnten. Die Hamburger Han delsbank, die das Unternehmen finanziercn wollte (einer der Direktoren der Bank ist der demokratische Reichstagsabgeordnete Hartmann v. Riclithofen), hat sieh unter Geschäftsanfsicht begeben müssen. So ist die Mecklenburgische Elbe-Ostseekanalgcfelischaft ietzt ohne Kapital. Ausländischeg Geld, auf das man gerechnet hatte, war nicht flüssia zu machen. Kleines Feuilleton l =- Opernhans. An der Stätte, die ihm iahrzehnte slana zum Schauplatz unnezävlter Triumphe ward, Pfeierte Carl Perron gestern sein vierziajähri sges Bühnenjubilänm. Inmitten einer Ge meinde, die ihn, den einft Umjnbelten, mit der sleichen JHerzlichkeit, mit aufrichtian Beisallsstürmen begrüßte nnd aus-zeichnete Ehrt Dresden doch in Carl Perron einen Sänger, der ein Stück unveraessener Glanzzeit verkörpert, der Merkmal und lebendiger Zeuge grosser künstlerischer Vergangenheit ist, an dessen Persönlichkeit noch unverloren die Erinnerung an glücklichere, kunst frohere Zeiten haftet. In einer seiner besten Rollen von einst, als Wolsram im »Tannhiinser« trat er an diesem Ehrentaae vor seine vielen Freunde, die be glückt wahrnehmen durften, welche ungebeuate Jugend krast, welch hefliigelnder Jdealismus in diesem Künst ler wohnen. Die Kennzeichen einer großen, starken Persönlichkeit, einer tiesinnerlichen Künstlerschast, der die Jahre nichts anhaben können. der Glaube an die Macht der Kunst, Dranasal nnd Bitternis des Lebens zu überdauern: ein Begnadeter. dem all dies Vergönn ist, so stand der Meistetsänaer vor uns wie ein Ver ktinder. Die Dresdner Staatsoven deren Ruhm ge mehrt zu haben, Carl Perrons Verdienst ist, hatte einen Ehrenabend, da sie ihr Ehrenmitalied noch einmal zum Mittelpunkt dankbnrer Anerkennung machte. Ueber du«-Vorstellung selbst ist zu berichten, daß die besten Kräfte des Hauses dem Ehrenaast zur Seite standen- Die Osten als Elisabeth, Taucher als Tannhauser«,. Charlotte Viereck-Kimpel als Benus. Jn der. Rolle des Landgrasen aastierte Xaver Mana aus« Weimar und erfreute wieder durch seinen schön ge-. pflegten prosunden Baß. Die Aktsclzlitsse trugen Zeicheni großer, ehrlicher Beaeisterung nnd bewiesen die dank-s bare Anhänglichkeit an einen Künstler, dessen einstig - Wirken noch in aller Gedächtnis lebt. G. I. . = Künstleriiche Theaterqemeiuichait Däiieldorfs Köln. Das Schauspielhaus Düfseldotf iGeneralintendauz Dumvnt-Lindcmann) nnd das Städtische Schauspielbans Köln Enten danz Gustav Harmng) haben sich, wie aus Düsseldvrf geschrieben wird, zu einer kiinftleriichen Gemein«fch-afts nrbeit zusammengcfchlossen, die für das mestdentsche Theaicrleben von Bedeutung fein wird. Der geistige Zusammenfchluß der beiden wesentlichen Sprechbühnenl des Rheinlanides gewinnt an Interesse dadurch, daß er nicht nur in einem Ansianfch von Spielleiiern, Schau fpielern, kiinfilerischen Veiriiten besteht, sondern auch in einer gegenseiiiqen Ueberlassung von Dekorationen Seite Z Deutllljsknlllimcc Zwiltveuiull in M Rundin veiceyi vse deutsche Exiemmiautä B. Verlim ts. Juli. Eis-. Draitderitdts M Moskau wird iiber einen deutsch-russschen Zwischeuiall berichtet: In einem Hause. das von der deutschen Bot schast aemietet werden ist, erschien ein tnssischet Be amter. der im Anstrage des rnssischen Wohnungen-nie idie Wohnung eines ausgewiesenen ehemaligen Be samten des deutschen Roten Kreuzes oersiegeln wollte; Als der das Hans bewohnende Botschastsrat Hitaer dein rnssisrheu Exekntionsbeamten bedeutete-, dass er sich aui exterritorialetn Gebiet befinde-, ben a h m si ob dieser in höchstem Grade unaebörig nnd verließ erst ans wiederholte dringliche Vorstellungen das Hans. Aus den Protest des deutschen Rats-Faktors des Grasen Veockdorss-Rantzau, sprach die t« Ussischc Regierung sosori ihr Bedauerst sit-er den Vorfall ans nnd teilte mit. das- der schuld i a, e Ve amie verhaftet sei nnd bestraft werden würde. Wenn ein Berliner Spätabendblatt diesen Zwischenle nnn gleich in Parallele zu den Vorgängen in der rnssischen Handelsdelegation beinah die bekannt lich noch nicht beigelegt sind, so scheint uns ein solcher Vergleich durcng abwcgig zn sein. Jan Moskau-r Fall handelt es sich nm eine ganz nnzweideutiae N- e r - letznna der Exterritorialitiit, während dei- Venrisi der Erterriterialität bei dem Konflikt mit der rnisischen Handelsdelegation znm mindesten sehr um stritten ist. Deutsch-tschechos«lonka«kifche Wirtfch astsver- handluisgen X Berlin. 15. Juli. Die seit einiger Seit in Aus sicht gcnommenen Verhandlungen über eine Anqul vnnlEinzelsrimen be z ii glich d e r Ein - un d A us fubr zwischen Deutschland und der Tschccho-Slowakei haben alllls.d.M.in Berlin begonnen. Die Verhandlungen führt auf deutscher Seit- Ministerialdirektor v. St o sk h amm er n vom Auswärtigen Amt, ans Nebenzu slowakischer Seite Legationsrat Dir. Jbl der hiesigen tschccho-slowakischcn Gesandtschast. M PMIIILM Ilkk Mkkllllsicklkll Schulden O London, ie. Juli. insg. Drahthckichu Es steht fest, dasz die Franzosen verzweifelte Anstrengun aen machen werden, nin die Frage der inter alliierten Schulden in den Rahmen der Konserenzvertiandlnngen einzuschließen Dagegen lehnen sich die Vertreter Großbritanniens ebenso energisch ani. Sie verlangen, dasz sich die Verhand lungen strikte« aus Besprechung der Maßnahmen be schränken, die zur Durchführung des Dame-Z- Berichtes notwendig sind. Es heißt, daß tsoolidge gestern mitteilte, der Vertreter Amerika-s werde an keiner Sitzung teilnehmen, in der iiber die Schulden verhandelt werde, und sich sosott zurückziehen, salls man versuchen wollte, diesen Punkt zur Sprache zn bringen. Nach britifcher Auffassung, die sich mit der ameri kanischen deckt, müssen von der Konserenz hauptsächlich drei Dinge erreicht werden: Erstens-, die am erika nisch en Vank i e r s zufriedenznstellem zweitens, De u tsch la n d zufriedcnzustellem uud drittens, F- r a n k r e i ch dazu zn bewegen, daiz es sich den andern Mächten atischiieszt. Es- verlautet, dass Macdonald non Washington einen Wink erhalten habe, nicht zuviel tiber die Rolle zu sagen, die Amerika spielen wird. Amerika will keine Verantwortung iiir eine »Bestraiung« Deutschlands übernehmen, falls Deutschland gegen den Dawesltericht verstößt, und es wird sich auch in keiner Weise als »Gerichtsuollzieher« iiir die Alliierten anstellen lassen. Macdouald erkennt dies als richtig an nnd wird jedem Versuch seitens Frankreichs-, Amerika in eine falsche Stellung hinein zumaniinrierety Widerstand entgegenfetien Es heißt, dass die französischen Delegierten erwarten, man werde nach etwa drei oder vier Tagen die Konserenz vertagen miissen, damit diese einige Tage später entweder in Paris oder in Brüssel wieder zusammen trete (?). Die Frage dek Oeffentlikitkeit der Ver handlungen ist noch unentschieden Die Visiten nnd die Amerikaner besiirworten, das- den Delegierten keine Einschränkungen im Verkehr mit der Presse auserlegt werden« Doch soll dieie Frage erst von der Konserenz selbst entschieden werden. und Kostilmen sowie in einein Austausch fertigerAuF siihrmigen. Bei voller Wahrung der Selbständigkeit jeder der beiden Bühnen ist eine dramaturaiiche Ge meinschaft geplant, die zu einer Ausgleichung der beiden Spielpläne nnd sciiliesilich zu einer furchtbako Zusammenarbeit zu grofzen rheinischen Festspielen führen soll. . · ( , = Eine wertvolle Abiturientenzeitnng ist. von ider Oberprima b der Dreikönigschnle zu Dresden sNeustadt unter dem Titel »Deutsche Manner Jan Deutschlands Jugend-« herausgegeben swordein Man ist angenehm überrascht, einmal keine Ullzeitnng vor sich zu haben nnd freut sich über das ernste Streben, über den Sinn fiir lsieisiigkeit, der and so jungen Leuten spricht. Es ist ihnen auch wirklich gelungen, was sie, wie der Herausgeber literhart G ö hler in dem schön geschriebenen Vorwort sagt, be absichtigten: etwas Neues, Persönliche-B zu geben. Worte von deutschen Männern, gesprochen zu Werden den, enthält dieses Heft: Worte von Lehrern. weist lieben, Politikern, Soldaten, Künstlern, Dichtern, Schauspielern, Musik«-en Persönlichkeiten an die sich die Schüler gewandt hatten, um ein Geleitwort fürs Leben zu erhalten, von allen denen, deren Erscheinung auf die jungen Seelen in den Werdeiahren entschei denden Eindruck gemacht hatte. Eine der wenigen Abiturientengaben, die mehr als Unterhaltungswert besitzt und die einst ein interessanter Beitrag zur Ge schichte der deutschen Studentenichaft sein wird. Das gut ausgestattete Buch, das die Reproduktionen je einer Zeichnung von Levis Corinth und Max Pech stein enthält, ist noch in einigen Exemplaren in der Akademiichen Buchhandlung von A. Dresseh Bismanto platz 14, sowie in Urbans Buchhandlung- Wilsdrusfer Straße SI, und durch Manfred Richter, stud. jug., Dresden-Neustadt, Martin-Luther-Platz, zn haben. = Millioneuspende einer Vanderbilt siir die Welt sprache. Amerikanische Zeitungen bringen die Nach richt, daß Frau Dave Oennen Morris ach. Aliee Vanderbtlt angekiindigt hat, daß sie einen Fonds von 2500000 Dollar begründen wird, um das Interesse des ganer Publikums an dem Gedanken interimtirosf naler H lsstrache wart-zurufen Frau Morris inter essiert »sich scit langem für dieses Problem und nimmt seit Marz 1923 altiv an der Propaganda dafür teil. —- Alö Weltbilsösprache soll RosEsperanto im inter nationalen Radioverkebr Verwendung finden. Der neugeariindete Jnternationale Ido-Radio-Klub er «- strebt die Zusammenfassung alter Nadiokreise, um für die bevorstehenden internationalen Radiokongrefse eine internationale Radien-rathe einzuführen-.
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