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Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192407170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240717
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-17
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1924
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M? Its-W W um vlk sann-onus lasetegramn ern-cre- Korrespondenien I- s oh. M. Is. Juli perriot ist gestern vormittag 10 übr mit den stan sssischen Delegierten nnd Sachverständigen nach London chgereist Man bat den Eindruck, der frmvsische Pre nrier werde in den nächsten Tagen jenseits des Kanalgi eine u hart en Kamp f zu bestehen haben. Herriot selbst gab in seinen letzten Worten vor der Abreise der am Bahnhos harrenden Volksinenge die Versicherung, daß er sich in dein bevorstehenden Kampf ««g u t h alte n wolle«. Die Rede Nacdonaidd in- Unterband chr gleiche die gestrige Ausgabe der Dr. N. N. D. Red.) wird hier nicht ungünstig ausgenommen, wenn sie auch einzelne Punkte enthält, gegen die die sranzdsische De legation ans der Londoner Konserenz euergisch Stet lung nehmen wird. Man hat mit Genugtuung davon Notiz genommen, daß Macdonald die Einigkeit zwi schen Frankreich und England als Voraussetzung für! feinen inneren Frieden bezeichnete, daß auch er den Versailler Vertrag ald seste Basis der kommenden Be sprechungen ansieht nnd daß er die Rechte der Ren-ira tionskotnmission nicht schmälern will. Schön-isten- Widerimch aher heaeanet nor allein seine sluisasiunm daß der amerikanische Deleaierte dnrch seinen Sprecher eine Entscheidnua herbeiführen könne, wenn die vier Mitglieder der Reparatiduss kommisiion iu ihren Beschltissen nicht einig sein sollten. Man glaubt hier, daß ihr Recht, etwaige Verstöße Deutschlands gegen seine Verpflichtungen zu konsta tieren, durch die Annahme einer solchen Lösung Un fehlhar umgestoßen würde. Der amerikanische Dele-» gierte vertritt natürlich, so wird hier argumentiert, die «Jnteressen des englischen und amerikanischen Kapita listenpublikums«, das die im Dawcs-Plan vorgesehene Anleihe von 800 Millionen zeichnet, und wird wahr scheinlich niemals einer Sanktiou acaen Deutschland zustimmen, wenn dieses seine Verpflichtungen sticht einhiilt. Deutschland, das niemals mit Ausreden tier legen sei (!), werde höhere Gewalt vor-schützen t!), und sich auf diese Weise, sowohl um die Durchführung des Daweö-Plang, als auch um Sanktionen hemmt-rücken Man bestreitct auch, daß ein Widerspruch zwischen den Interessen der Gläubigerstaaten Deutschlands und den jenigen der amerikanischen und englischen Geldgeber bestehe. Den lebteren kommen nach französischer An sicht Sanktionen gegen Deutschland ebenso zugute wie Frankreich. Es handle sich nur darum, die geeig neten Zwangsmaßnahmen zu wählen, die beider Interessen dienen. Owen Vom-g Generalageni N Pari s. m. Juli. CDurch Funksprmw Die Reparationskommifsion hat - gestern das amerikanische Mitglied des Sachverständiqeuausfchusseö Ow c n You u g zu dem im Sachverständigenbcricht vorgesehe- Imc Getreu-lagerten für die Revis-ra tsiouszthu uqen ernannt Das protestkerende Frankreich is- Paris,l6. Juli. (Ejg. Drahtbericht·) Frank reich hat in mehreren Roten gegen das deutsch chjnesische sowie gegen das russisch-chinesifche Ab kommen proteftiert. Andanern der Kämpfe tn Brafitten GLond o n , 10. Juli. (Etg. Drahtbcrtcht.l Eine amtliche Meldung ans Santos berichtet, daß die Regierungstrnnnen nnter General Polygeara gestern gegen die Stellung der Anfftändifchen in Sau Panlo vergingen-. Angel-lich haben die Reaicr n n a s - trnvpen gestern fünfzehn Mafchinen-» gewehrederAnfftåndifchen erobert. Man er-’ wartet jeden Augenblick ein entfche idendes Ge fecht. Der Präfekt von Santos hat die Verpflegnnq der Bevölkerung in die Hand genommen nnd Höchst nreife für Mehl nnd Milch festgesetzt. Im übrigen herrscht in der Stadt Ruhe nnd es wird amtlich erklärt, daf- der Schutz ftkr die Fremden gesichert fet. Der italienkfchsjugoflawksche Wirtschafts ' . vertrag H— Rom, 16. Juli. (Eig. Drahtberikhw Der ita lienisch-jugoflawisxhe Wirtschaftsvertrag ist gestern tatisiziert worden. Orest-net Sommer-Ansstellungecs Ul. Die Dresdner Kunstgenossenschast, die am der Brühlschen Terrasse gemeinsam mit der sehr viel radikaleren Dresdner Seccssion ausstellt, hat einen ausgesprochen konservativen Charakter. Daß sich dkc beiden Gruppen wenigstens äußerlich und soweit ver tragen, daß sie sich unter einem Dach vereinigen, kann man hoffentlich als Symbol der Zeit deuten. Im »Gegensati zur Ausstellung aus der Lencsstraße die altere Schule, d. h. die, die schon vor dem ressionismus ihre Eigenart gefunden hatte die E renplatze behauptet. Do rich und Feldbauer, daneben »Beste« haben die eine Hauptwand inne- Ihr Schuler Hans Oehme hängt dazwischen. Max Joses Feldbauers Kunst ist jedem ver schlossen, der mehr von ihr wünscht, als eine Augen weide am bunten Spiel der Farbe. Wem dies genügt, wer nicht glaubt, daß Kunst Ausdruck oder Wirkung einer bestimmten, klaren menschlichen Haltung, also mehr als nur Spiel und Freude sei, also entscheidende Forderungen an das Ethog des Künstlers wie des Be schauers stellt, er wird in den hellen und srischklingen den Tönen einer Studie wie »weiblicher Akt mit Kerzenlicht« seine Genugtuung finden. Ferdinandi Dorfch stellt mit besonderer Begabung dar, was er reizoolles im Leben findet. Blicke in helle, sonnige Ateliers mit halbentkleideten Modellen, Lamoionfeste am Wasser, hübsche verkleidete Menschen im freund lichen Biedermeierzimmer. Es ist erstaunlich, wie er es immer wieder fertig bringt, auch in unsern schweren Tagen Werke aus der Atmosphäre der eleganten Feste zu schaffen. Hanns Oehme, zwar itinger als die eben Genannten, gehört ganz in die Reihe. Ein Bild wie »Selbst als Gauklerkönig« ist sicherlich eine male rische Leistung im Sinne seiner Meister. Fritz Beckert, der Architektur-Maler schafft in immer neuer und treuer, liebevoller Hingabe an die dar estellten Objekte. Besonders barocke Ränme mit ihrem Ylimmernden Licht weiß er in ihrer eigenartigen Wir kung darzustellem Auch Otto Rossow, von dem man so lange nichts mehr fah, Geora Oehme und Latier Püttner muß man hier nennen. Es ist schon langweilig. weil es doch jeder weiß, f ustellem daß Richard Müller seine Freude - an Musikstücken als an Kunst bat. Seine Akte falt,chi nnd nnerottsch gemalt. Sie wirken aber auf eintunstfetnes Publikum irgendwie exotisch. Diese Mängel liegen nicht im Können, sondern im Geschmack- Mew« Karlf Paul sahns »Täubchen«, ein ent- Ueideies üblichec Mädchen im Bett bei der Toilette » 4.M ich-eigen zibxen Wen ganzem L- WWW Hakenkrenz uan Sowjetstetu Der W der Dis-W Musc - , sozialistru ! X Muthes-, is. Jun. Der Verfassung-. tin-Lohns des Vayetifchen Suchtan be schü qte sich am Dienstag. in längerer lebhaftes- De batte mit Anträgen der Kommunisteu, des. Völtilcben Blocke und der Sozialisten auf Il uf hebu n g- de s Unsnahmezustandeö in Bayern, die ab gelehnt wurden. Nach Begründung der Anträge er klärte der Redner der Bat-etlichen Volkspartei, Schäffer, daß die Nationalfoziaslkitifthe Arbeiters-pries kürzlich einen « Geheime-laß Herausgegeben habe, nach dem bei kommenden sont munistischen Unruhen sich die National sozialiften ncatrsal verhalten müßten. Der Redner machte dann Mitteilung von aussehenerregens den Geheimerlassen der Nationalfoztalisten und er klärte-, daß, wenn der parlamentarische Untersuchungs augfchuß sich mit den Vorgängen anläßltch des dttlers unternehmens befassen müsse, man zwei sehr wichtige Dotumente vorzulegen dabe, die in den dssentltchen Verhandlungen des Bitlerprozessez nicht erwähnt worden seien. Das eine sei ein »Aktionsprogramm« der sogenannten Völkischen vom 22 oder Is. September 1928 nnd ein zweites Schreiben dotiert vom 28. September 1928. Am W. September sei be kanntlich Herr p. Kabr zum Generalstaatgkommissar bestellt worden. Der Gedankengang des Aktions programmes set folgendes-: »Wir leben in einer ungeheuren tpirtfchaftlichen Not nnd müssen die Stimmung ftir nns anstatt-sen Der Banrifchen Volkspartei muß nahegelcwt werden, einen Ernährungsditektor zn befiel lcn, welcher Maßnahmen treffen nin"fz, die unbedingt zn einem Konflikt mit demßeichfiihren Beidenkommenden großen politischen Unruhen mitffen wir nns nach außen der Staatsregierung-zur Verfügung ftellen, jedoch unter der Bedingung. daß wir das Münchner Polizeinräfidinm, das In ncnntinifterinm nnd eine Art General ftaatskommiffariat in die Hände be-j kommen· Dann haben wir die Macht in Bayern l ohne Revolutions« Abg. Schäfser sagte, dieser Plan sei an der Be stellung Kahrs zum Generalstaatskommissar am 26. 9. gescheitert. Jn dem zweiten Schriftstück vom 28. Sep tember heißt es: »Die Bestellung Aal-es non den Klerikalen sei ein sehr guter Schachznq gewesen. Es wäre ietzt nn möglich, die Macht in die Hand an nehmen. Gegen ’ Herrn v. Kahn der einen großen Teil der vater ländier Gesinnien hinter sich habe. müsse folgende Taktik eingeschlagen werden: Es seien ihm vaterländisch klingende Forderungen zu nntcrbreiten. von denen man wisse daß sie undurchführbar seien. Lehne Kahr sie ab, weil sie unmöglich seien, dann werde er als Schwachmatikns nntcr die Räder kommen. uelunej er sie an. so sei er auch crledigt.« Auf diese Weise sollte Herr v. Kahr beseitigt werden. Dementgegen erklärten die völkischen Ab geordneten Strasser und Sielsneh daß ihnen von golchen Geheimerläsfen nichts be annt sei; sie müß ten cren Bestehen bestreiten. « ,- Der Minister des Innern lehnte namens der Staatsregierung die Ank bebung des Ausnahmezustandes n Baner n a b. Er destche zu Recht, und die Regierung halte den Zeitpunkt seiner Aufhebung mit Rücksicht aus die ganzen innerpolitischen Verhältnisse noch nicht sür gekommen. Der Ausnahmezustand im Reich bestehe ; auch noch fort, und die Reichsregierung denke nicht dar an, ihn aufzuheben Würde Bayern den Ausnahme zustand aighebeiy so könnte er sehr leicht vom Reich : auch auf - ayern ausgedehnt werden. Der Minister wies insbesondere auf die lebhaste Betätigung der Kontlmunisten hin. Die Anträge wurden schliesslich ab gelenkt. Ernst Teller aus der Haft entlassen B. Berlin IS. Juli. ((Lig. Drahtbericht.) Ernst Toller ist gestern aus der Festung Niederschöncnfeld entlassen worden, einen Tag, bevor er seine Strafe ver büßt hatte. nicht einmal durch außerordentliche Qualität der Malerei entschuldigt wird. Es ist zu vermerken, daß E. Buchwald-Zinn wald von der fast ur Gewohnheit gewordenen, etwas harten Art seiner äinnwaldßilder freiaekommeu ist. In ~Schneeschinelze im ErzgebifrgÆ findet er neue stimmungsvolle Wirkungen. . ritz Kaltwasser, mir bisher nur als Landschafter bekannt, stellt diesmal auch Portraits aus, die in einer etwas grauen, unbe stimmten Färbung gehalten sind. Die Bilder von Franz Gaudeck, versuchen das lebhafte Treiben auf der Vogelwiese und auf den Spielvliitzen einzufangen Aber es gelinaeu ihm ebenso wie Ernst Diltsch in feinen sarbenfrendigen Stadtansichten, kaum starke» Wirkungen. Auch von Richard Guh r muß gesprochen werden. Ich schwärme nicht für Wagner-. Seine Be deutung jedoch steht außer Zweifel. Man entehrt ihn aber, wenn man ihn, wie Guhr es tut, als Sinnbild der Teutschen, thronend wie Gottvater selbst, akustisch spiritistisch verklärt darstellt, nnd wenn dies in peinlich süßlichcn, epiiionenhaften Bildern geschieht. »Ma rianne" von H. Ebersbach ist ein Bild, das »aus wenigen aroszen Farbflecken aebant ist. In seiner schweren Farbe, seiner ganz einfachen, aber deutlichen Komposition steht es im Gegensatz zu den meist viel fältigen, interessante Gegenstände behandelnden Werken dieses Saales. Die ausgestellten Zeichnungen bestatigen das Können des iunaen Künstlers Was sich in den übrigen Räumen findet, ist fast immer auf einer solidcn, handwerklirhen Basis ac ichasfen, aber das Ganze wirkt wenig anregend. Die verschiedenen, oft sich ähnlichen Künstler schaden sich. Bei der Besprechung der Bilder kann man nur eine bestimmte Anzahl der Anssteller nennen. Sie sind ge wissermaßen Vertreter ganzer Gruppen, wobei mit dieser Nennung ein Wertnrteil nicht verbunden ist. Zuerst die Landschaften Paul Dienst bleibt immer ein wenia blaß, nicht nur in der Farbe. Ernst Gra eser macht nicht viel Aufsehen von seiner Kunst. Aber seine blumiae Wiese mit einem Menschen darin ist in ihrer Zurückhaltuna nnd Stille mit dein weichen Duft der über der Landschast liegt, manchem fchreienden Bild überleaen. Ernst Ovvler ist besonders iui ~Wi·ndigen Badestrand« feinftihlia in der Verteilung geschmackvoll gewahlter Farben. Ferdinand Kreb e r stein ist einer von denen, die aetreu nnd sorgfältig mit viel Kenntnis der Natur« freundliche Landschaften malt. Alsred Thomas schließt sich dieser Reihe an. Einschmeichelnder ist Robert Paul Geißler mit seinen Bildern von der Maas. Es ist merkwürdig, welche Kalte Siegfried Marionska seinen Ansichten aus Venedig gibt. Richard Burkbardt-·Uuterm h a n s zeigt vor allen eine italienische Landschaft, in der alles in aelbem Licht zu eririnken scheint. Hans S p a u k g feine Glocandschasi in ihren zurückbgltenden setzen Farben sei nicht nett-eilen- . OQWM fl. As l Wiss SowjetrußlandßMszFMpucr Mercuz « Die Erbitterung über das Fehlschlqvgen der ans den deutschen Kommunqu IZersetztetp Meigen wird in Moskau nett durchdie ue VII-We gewil dert, welche wie ein Leitmotiv den letzten Longreß der 3. Jnternationale durchzog: Daß die Lösung d es Reparationsprohlemö zusammen mit den« Sachverständigen-lau Schiffbruch erleiden und dann in der Welt wieder Revolutionskonstellationeu eintreten werden« Mit diesen prägnanten Jud vielsqgenden Sätzen charakterisiert der Most-net Korrespondent des »Manchester Guardian« die gegenwärtige poli tische Stinmmnq im Kremh wellzq in Anbetracht der neuesten englisch-französischen riedensbeftrelmngen unddidx Mner Kapsel-ens- besoudeve Beachtung! ver e . « s Jeder, der, wie Schreiber dieser Zeilen, die Mos tauer Politik aus eigener Erfahrung kennt, wird obiger Feststellung nicht anders als rückhaltlos zustimmen können: wir glauben es gern, daß den Plänen des Kreml die internationale Lage, welche zur Zeit merklich einer Klärung entgegennehh noch nie un günstiger erschienen sein mag, und man in Moskau noch nie zuvor so heiß neue Verwicklungen als Boden für eine günstige ",,Revolutionsstonstellation« berbeigesehnt haben wird, wie heute, im Augenblick des Zusammentritts der vielleicht ersten wirklichen Frie densckotrserenz. Sieht doch die Sowietmacht seit dem ersten Tage ihres Bestehens im verworrenen Zustand des Nachkriegs-Europa die sicherfte Stütze ihrer Existenz-, und was das-selbe ist - die beste Gewähr filr die Ausbreitungsmöglichkeiten des Weltkommunis mus. Und wer die Sowjetrussen kennt, wivd sich sagen müssen, daß-diese Männer es heute bei heißen Wün-: schen keineswegs bewenden lassen werden, und daß von! ihrer Seite alles unternommen werden wird, was nur irgendwie zur Verwirklichung der ersehnten »New lutions-Konstellation« in Europa beitragen könnte. Und in der Tat: es genügt die letzten politischen Aktionen der Moskauer Divlomaten etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, um festzustellen, daß sie heute eifriger denn je am Werke find, die Befriedung Europas zu verhindern und sich beharrlich bemühen, ~Rcvolutions-Konstellationen« künstlich zu schaffen und hervor-zurufen Daß die Sowjetdiplomaten hierbei mit der größten Gewissenslosigkeit vorgehen, kann als ebenso selbstverständlich angenommen werden, wie anderseits die Tatsache, daß ihrer Politik ein un zweifelhaft weitsichtiger, oft genialer Wurf auhaftet. Wir greifen aus der Zahl jener Moskauer politischen Aktionen, welche hiervon besonders deutlich zeugen, nur einen besonders charakteristischen Fall heraus - den Moskauer Plan-mit der Ostchinesh schen Bahn, der kürzlich viel Aufsehen erregt bat und der - wäre er gelungen fürwahr als Es Yieisterstück der Sowjetpolitik hätte bewundert wert i onuen. Als es sich bei-auszustellen begann, daß es schwer fallen dürfte, von England, ohne Gewährung einer sicheren Garantie, Geld und Kredite zu erlangen, tauchte in Moskau plötzlich das Gerücht aus die Sow jetregierung biete als Sicherheit für die von England zu empfangen-de Anleihe die Ostchinesische Bahn an! Den Sowjetrussen, die nach langen, aber beharrlichen Bemühungen mit China eine Einigung erzielt hatten, schien diese Idee in mancher Hinsicht gelungen, nicht zu letzt, weil das Garantieobiekt an ß er h a l b Rußlands liegt, weshalb nicht befürchtet zu werden brauchte, daß insol e seiner Besisnahme durch England auslau )dischc, d. Z. kapitalistif esEinflüssc sich im erzeu des .kommunistischen Staates geltend machen würden. Diese Tatsache schien den Moskowitern von so; hervorragender Bedeutung, daß man gewisse sekundäre Umstände völlig zu ignorieren für möglich hielt, näm lich, daß die Ostchinesische Bahn durch Gebiete (Man dskhnrci sühri, in denen weder Rußland noch China eine saktische Regierungsgewali a u s it b e n. Moskau umging diese schwache Stelle des Pro blems, indem es sich damit begniigte, daß China im Vertrag mit Russland formell aus den Besitz der Bahn verzichtete, zumal die Gebiete, welche die Bahn berührt, ~juridisch« der Pekinger Regierung zugehörig sind. China machte somit ein gutes Geschäft - cs erhielt von Rußland wesentliche politische Zugeständnisse (Be- Ifreiung der Mongolei von Sowfettruppen nnd Verzicht auf die ehemaligen russischen Konzessio nen- im Innern Chinas). im Tausch gegen ein Objekt (die Ostchiuesische Bahlli, welches sich überhaupt nicht im chinesischen Besitz (son dern in der Gewalt des Beherrschers der Wie wenig ansstrahlendes, lebendiges Leben zeiat diese Kunst der Landschastsmalcrei. Aller Fleiß, alle Güte der Arbeit gibt ihnen nicht das, was oor allem wichtig, den zündenden Funken, der vom Bild be geisternd zum Beschauer überspringt. Rudolf Otto ist einer von jenen, denen es gelingt, mit raschen, derben Schlöan Bild auf Bild mit außer ordentlicher Sicherheit hinzuwersen. Die Farbe ist lüber die sehr wirksamen Bilder in Strömen ausge-; Hoffen. Otto Dills ~Stierkamps« ist ein Werk, das »von bedeutender Pinselsertigkeit zeugt. Franz K app - la n zeigt, wie auch die dickste Farbe ohne jeden Erfolg verwendet werden kann- Bruno Gimpels »Faschina« ist im Gegenstand peinlich, in der Komposition absicht lich, in der Farbe· ohne Klarheit, kurz ein Bild, wie man es nur ungern steht. Was Johannes Ventner mit seiner ~Posaune der Auferstehung« und den »Unend lichen Räumen-« will, wird er wohl wissen. Aber ans den Bildern kann man es nicht entnehmen. Hier müht sich einer um etwas, was über seine Kräfte geht. Was Herbert Lehmann schafft. ist geeignet im Bondoir einer eleganten Dame an hängen. Große Aauarelle von Johannes U se r sind sowohl ihrer reinen klaren Technik wegen, als auch wegen der Freudigkeit ihrer Farbe, z. B. in dem Damenbildnis zu beachten. Portraits von Ernst Alfred Müller versuchen eine eindringxlichc Charakterisierung der dar gestellten Persiinlichkeiten, die auch gelingt, wenn auch noch nicht alle Nebendinge gleichmäßig belebt werden. Wolsaaimmüller ist ein Träumer, der sehr pbantastische Bilder schafft. Das eine heißt: »Die Wälder träumenvom Frühling« und wie der Titel schon verrät, ist das Werk dieses Künstlers mehr von literarischem Gedanken, als vom bildhaft Sinnlichen getragen. Schließlich sei noch Hans U nner genannt, der immer wieder akademised kühl und abgewogen einen schönen liegenden Akt in einer südlichen Land schaft darstellt. . Die Plastik ist aus die verschiedenen Räume der Ansstellung verteilt. Paul V e ra e r, der die natura iisiischen weichen nnd schweren Formen eines Frauen akies modelliert, kommt zu einer geschlossenen und ein heiiliehen Wirkung. Portraits und der .knabenhaft ungeschickt stehende Akt von Herrmann Ernst G r ä m e r sind das Lehendigste der Ansstellung. Hier fühlt man die suchende iastende Hand des Schöpfer-C Weder zu Otto P i lz , Seelöwen, noch zu Paul Lin d an g Halb akt, kann ich irgendeine Stellung finden. Geor Gurt B anchs Arbeiten aber, wie »Leda«»,sielierlercö«e« oder »Der Kuß-F mit ihren aesehwunaenen Linien nnd zer rissener Köwerlichkeii sind in ihrem Pathod Ausdruck einer-Gefühlssphäre, die ich von Grund aus ablehne. Ein kleiner Raum ist der sc r ch i i e k i u r gewidmet, die sich merkwürdiaer Weise sehr modern gebärden M sieht Euiwürie You Karl Paul Andre-e du. Mand chnrei Ischau sTspstUD befand thieraufitam es den alte-Bänkan kakvwitetn IM« Mg sichs » zu » tengwtsachM die M !dische« Regelung er Angelegen eit, dad. ihnen die R angriffnahme eines noch aufbeko WMPllMschen gbs JKftS gestatten ställächikiseifåth wåxeskgärgeits ge M d tige,-ttn ru e « - « Utah ten-user ons, welche Russland Riemsc- die Bahn »F Belieben an eine dritte acht Abdutresm un- dtefe nlaåsel drehte sich dem- auch dies- » wegene, grogtang egte Kombination Denn ypk M Augen der osdaner Machthabec entstanden um« Ue verlockendsten Möglichkeiten welche, wie es ihnen schien, sich in schier eudtosek diene einer ans oek wen ergaben: dießahn wird England Cl- Pfsmd gegen W Anleihe abgetreien, was bereits als Toup ersten M« ges gebucht werden kann, da Russland somit Geld W Kredite im Tausch gegen ein Objekt erhalt, ti b ek z» ed in Wirklichkeit, auch nach Abschluß d» Vertrages mit China, gar nth versü» Doch weiter: an der Oftchittesischeu abn sind um« mittelbar beteiligt - Japan, du«-Vereinigun: Staaten und Frankreichs sollte England also tatsächlich dies-g fragwttrdige Pfandobjekt als Sicherung einer Anleihe at epneken täbe es sich augenblicklich mit all dickn . Mkchten in überaus unliebsame Konflikte und Reh bangen bit-eingezogen Frohlocken und jubilieren wij den hierüber (im Bunde mit den übrigen Asiakcm natürlich die Sowietruffen, welche mit· dem von M» land erhaltenen Gelde sich wiederum die Anerlkennuuo Frankreichs erkauözen könnten. Und so weiter, d. h, m diesem einen edanken, dem-weltpolitischen Skka mit der Ostchinesifchen Bahn konnten fiir die Most-,- witer die größten Möglichkeiten und die schianu »Revolntions-Konftellationen« erwachsen, wenn . » Ja, wenn England diesen famofen »Garantie-Voh fchlag« angenommen hätte. Das hat es indessen nicht getan. Litwinow, der mit-dem Traumbild der Ost, chinesischen Bahn in der Tasche nach London gereist war, verließ nach einem merkwürdig kurzen Aufenthalt das gaftliche Jnfelreich und erklärte, in Berlin ange langt, laut und vernehmlich - der Garantieplan W der Oftchinefischen Bahn hätte nie bestanden und sei als eine Erfindung der »Feinde der Sowietunion« zu betrachten. Daß in Wirklichkeit g e r a d e d a s G c g W te iider Fall war, haben englische Blätter bezeugt, di· über den Inhalt der englisch-ruffischen Besprechungen vorzüglich unterrichtet find. Gescheitert ist die fer eingefädelte Jntri e am Widerstand der Engländek » welche gerade zur zeit wenig Lust verspürten, ohne be-« besondere Veranlassung ihren Einfluß auf dke Mandschurei auszudehnem die doch völlig außerhan jener Richtung liegt, welche das britifche Weltreich bis· her stets gegangen ist« - Dieses sommerliche Zwischensiel in großen weltpolitischen Konzert hat somit nickkt die von den Sowjetrnssen erhofste Wirkung gehabt, vielmchx den Ausgang der englisch-russifchen Kreditverhandlzug gen höchstwahrfcheinlich negativ entschieden, und es kann kaum gezweifelt werden, daß, troip aller Beschw gungsversuche, die demnächst voraus ichtlich erfolgen werden, diese Londoner Konserenz bereits Fiasko erlitten hat. Doch sichtbare Fäden führen von jenem K-onferenztifch, an den Herr Rakowski in London ver handelt, zu jenem andern Tisch hinüber, um den alsbald Macdonald, Herriot und manche andre brave Friedensfreunde Platz nehmen werden: die europäh schen Friedensaussichten haben in Moskau eine un- « verkennbare Nervosität hervorgerufen, nnd die Somm- s rnssen sehen sich nun, wie der gegebene Fall lehrt, m Verdoppelung ihrer Aktivität gezwungen. Und die benterkenswerteste Lehre dieses Zwischen falles: der Volfchewismus, der aus Gründen der Selbsterhaltung stets den Durchbruchswilleu nach Westen behalten wird, ist bisher noch nie so deutlich als Träger eines s vorinend asiatischen Machtwillens zutage getreten wie in d esem (hossentlich definitiv mißglückteni oftehinesifchen JntrigenfpicL Wobei, was uns besonders angeht, diese afiatifche Tendenz der Moskauer Außenpolitik sich demonstxaiiv mit dem Streben zur Weltrevolution verbindet, wo- Idurchfjir Europa eine gewaltige, nicht zu überblickende Gefahr entsteht, die mächtig zum Nachdenken zwingt Zeigt fie doch, wie sehr das Gelingen oder Nichtgelinqen aller gegenwärtigen Friedensbeftrebungen einzig davon abhängt, ob das Bewußtsein von der Solidarität der europäischen Interessen Fuß faßt und die Mächte, daraus die Konsequenz ziehend, erkennen werden, daß eine moralische Vereinheitlichung ihrer Politik ·aegen ; Sowietrußland ein Gebot unsrer Zeitgefchichte ist« Herriot und Vieiedisnald,lliie«-ttitc in London zum dritt e n m a lxzufammentrcssen und on deren guten Absichten nicht«-gezweifelt werden soll, wiegen sich viel- Lgrdßen Berliner Häufern. Fritz Meister zeigt »ein ;rotes»saus« das m seinen ausaefallenen Formen be denklich an schlimme Zeiten des Jugendftils erinnert. Julius Vifcher, Bernhard Wer-rather und Walter Christovh seien weiterhin genannt. Inter esse aber verdienen vor allem der große ausgxcführte Bau der Porzellanfabrik in Freibera von Hans Wie fina er und die klar und einfach anaeleate Gaftftatte der Porzellanfabrik Hermsdorf von Franz Hüners feld. Beide Architekten versuchen es ohne Absichtlich keit moderne Mittel im Bau zu vermeiden. 1 Angesichts gerade dieser Ausstellnna wird einem die Problematik solcher Veranstaltungen klar. Man fragt sich. kann von hier ans irgendeine Wirkung in weitere Kreise ausgehen? Oder vernichtet nicht gerade die Menge der aus-gestellten Bilder jede Absicht des Künstlers? Erzieht nicht die Unzahl der Kunstwerke das Publikum zum vorschnellen urteilen? Zwinat sie nicht sonst die Kritik zu einer summarischen, aufdad Persönli e nicht eingehenden Behandlung der Arbeiten Man steht dem ungeheuren Anschwellen des Kunst betriebes ebenso veränastiat und hilflos geacnüder. wie dem Wachscn der Großstädte. Es scheint fast so, als let es eine bittere Tatsache, daß zwar die Zahl der Kunst handlungen und der Ansstellungen sich dauernd ver mehren, daß aber die Kunst als Teil der Geistigkeit mehr und mehr als wirkende Kraft im Leben der Ge samtheit ausgeschaltet wird. Eiltlobtksntl Gut-litt = Programm für Donnetsfa . Opernhaus »Die Zauberflöte«, 7. Schauspielhaauk Geschlosscnz Oper am Albertle CNeustädter Schauspielhausk« »Der Waffenfchmied , -8. - Neueö Theater lim Hause der Kaufmannfchaft): »Kreuzfeuer«, Ves. - Residenz theater: »Der stdele Bauer«, Abs. - =- Mitteilnn en der Sätkfil en tamstbeaten Opern h a u s. Wegen Erkrankugig vono Frau Liefsl v. Schueh kann die für h e u te Mittwo ch an.-NUM digte Vorstellung »Die Abenteuer des Cafanova« nicht stattfinden. Dafür wird gegeben: »Zur« und Zim m e r m a n n« mit Staegemann, Lange, BML MUIV Stepban, Schmalnaner,-G?bifch, Plutus-. sikalifche Leitung: Striegler. Spie leitun : Staegemanu. AU fcmg «-8 Uhr. Freitag den 18. IJuli Hoffmanns Erzählungen-« mit Eybjfch, Eli-siehe Habe-korn- Wanda Schnling (Olympia, als Gast), Thatlotte Vier eck, Gret- ieisch, Plaschte, Terms-. Musikalisch kieänäcx Striegler. sptelleitung: Mora. AUfIUS =- MteM des Osten we s. Donnerstag M Uhr-findet die tanfo rung des Lfäqpiekg »mein feu er von Rudol Presber und Leo Walther Stezn XI M LMLUM ngx itzt-is VIII-. 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