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Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192402089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-08
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1924
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sonal . bevorstehend- L- O Deo-w r. W. ten-. Dunmxmn ’ · M bristiiche Kabinett trat gestern mehret-tra .lpisder.nni entwirren tm die politischen Risi «ltnien intormnlieren,die Raum-o Naeboneld ! Im kommenden Dienstag bei der Wieder-ersinnen- d . Parlament- alb das Brenta-un feiner sie-imm- in ans unelenter Rede darlegen wirb. Mem nimmt an. M die lich km diese programmastische cicin Ram ftiy Mnaldg entschließen-de Debatte tin Parlament zwei Tage in Anspruch nehmen wird. Das Interesse itir die Rede Rainiab Macdotmlb ilt natürlich schon iest äußerst rege. Soll doch ietzt zum ersten Male die Labonr Pariy in ihrer Einer-scheust als Reine-mind- Mrtei konkrete und positive Vorschläge machen. Die wichtig-sie innewolitiiche Frage ist naturgemäß mel- wie vor die Beseitimmn der Urbeitöloliateit Wie-: vermutet- sind gestern verschiedene Vorschläge im» Kabinett erörtert worden, und zwar erstens eine Ver-? mebrung der gelernten Arbeiter durch eine Art »Ve fort-erring« der ungelernten Ali-eine fiir die noeb ein beionderes Arbeiisiraininn nescknrssen werden soll, und zweitens Vorschläge für die Sehn-sinnig eines Narb wnklyseg an gelernten Arbeitern durch eine Reform des Arbeitslehrfnstems. Die Gewerkschaiten werden« wie versichert wird, der Regierung vorschlagen, genügend Arbeit iiir eine Reihe von Jahren iicherzustellen Es erhebt lieb nun natürlich die Frage wie weit die neue Arbeiter-regie rung über die Zukunft verfüan kann. Die sich automatisch ans allen großen Plänen ergebenden Schwierigkeiten gern-die von diesem Gesichtsvunkte ans VII nicht gering, aber die Presse ist int. aroßennnd i nzen doch ziemlich ontimiitiicki gestimmt und erlaubt baß es der Regierung Ramcknn Macdomnslds gelingen werde, alles noch zum Guten zu wenden. Dieser Optimismus mag berechtigt sein; immer hin kommt er uns etwas verfrüht vor. Es sind eine ganze Reihe sehr großer Schwierigkeiten zu überwinden. Zu diesen gehört beispielsweise schon der Plan der Regierung, die Zuschüsse sür die Land wirtschaft, die von Baldwin in Aussicht gestellt wor den waren, nicht zu gewähren. DasKabinett dürfte also tm Parlament eine recht stürmisclp Zeit zu erwarten haben. Verschiedene der Lords haben ferner bereits angelündigt daß sie die Frage der Ber schmelznng der Arbeitern-bei mit den internationalen sozialistischen Organisationen im Parlament zur Sprache bringen werden. Es ist wenig wahrscheinlich, daß anszeupolitische Fragen Macdonald bei dem Be ginn seiner parlamentarischen Führerschait große Oopsschmerzen bereiten werden. Dagegen droht ihm Gefahr von der Behandlung der inneren Fragen. Von der unabhängigen Arbeitern-trieb der auch einige Kabinettsminister als Mitglieder angehörer geht die Anregung aus, es solle ein Komitee ernannt werden, dein allein das Recht zusteht, die Eint-he non Weisen, Mehl nnd Fleisch vorzunehmen und die Preise dieser Artikel siir den Kleinverkans festzusetzen Dieser Plan hat bereits lebhaften Wider iprnch hervorgerufen, und wenn die Regierung den Versuch macht, Gesetzesvorlagen, die aui diese Schritte Bezug haben, dem Parlament zu unterbreiten, so wird sich eine Debatte entspinnen, die wohl die heißeste der lebten Jahre sein wird. Vantrott ver Classe Gewisse vazifistifche Jdeoloaen. die uns trvv Ruhr und Rhein noch immer glauben machen wollen. daß das französifche Volk «im Grunde aar nicht so imperialistisch ist- wie es aussieht«. daß es nur ~veriiihrt« wurde oder daß es eigentlich eine Re gierung hat, die seiner Friedsertiqkeit aar nicht ent spricht, pflegen mit Vorliebe Barbus se und feine mernationale Gruppe »Clart6« als den Ausdruck der Meinung des »in-Ihren Frankreich« zu zitteren Folgender Abschnitt ans der Pariser Korrespondenz einer römischen Zeitung- des ~Corriere. Ita liano«, könnte diesen Leuten seinen, wie illusorisch gre Hoffnungen auf diese Gruppe und auf einen Um wnna der Meinung in Frankreich sind. »Daß diese Spekiihationen von Literaienaehirnen infun lich der Pazifismus der »Clart6«-Leuie), die sich hinter politischen Gesten verbergen- vollständig dankrott sind, zeigt das ständig abnehmende In teresse an der Tätigkeit Barbufses und feiner Gruppe einer Tätigkeit, die sich glücklicherweise auf die Ver öffentlichung einiger u n b e a ch t e t e r Bücher beschränkt bat. mit Ausnahme von Barhusseg ~F.euer«. Die Gruppe ~Clart6« ist dadurch tot, daß sie selbst ihre Geistiakeit erstickt hat. Sie findet keinerlei Echo mehr im französischen Volke.« David Friedrich Stdäüsj Zum 50. Todes-Lage am s. Februar Von Dr. 0110 Brust Hosso Ein Maus-. der seiner Ueberzeuguna nicht untreu wurde, als ihn der Staat ohne Pension non dem Universitätstatbcder vertrieb, verdient, jenseits aller inhaltlichen Wertung seines Lebenswerke6, die Hoch achtung der Nachwelt. Auch David Friedrich Strauß war, wie jeder Philosoph- ein Kind seiner Zeit, gebun den an sie und mir zum Teil sie iiberwindend. Fried rich Nietzsche, der Geniale, bat mit seinem Urteil über den »Bildungsphilisier" Strauß für Jahrzehnte das Schtagwort für diesen Mann geprägt. Es hat eine Wahrheit, aber es ist nicht objektiv genug, um zu einem Endurteil über Strauß zu genügen. Die Diitauz eines halben Jahrhunderts reicht zu, um ge rechte-; ziz Yrieilem Nietzsche selbst weist in seinem ,David» Strauß-« den Zeeg zu einer solchen gerechteren Würdigung des users Strauß, wenn er anführt. daß der iritliåre Strauß, der wackere, strenge, strassgekürzte Gelehrte, m ebenso sympathisch sei wie jeder, der in Deutschland mit Ernst und liaelxdruck der Wahrheit diene und innerhalb seiner Grenzen zu here-selten versteh-; Jeder weis. daß Nietzsche aus den Historiier und Jeolonisrlxen Kritisker Strauß zielt, der 1885 und 1896 sei-n »Leden Festt« nnd 1858 und 1800 die drei Bände seines Wertes ~ llrich von Hutten« erscheinen ließ. Das Hatten-Buch gewann naturgemäß nicht die Bedeutung, die das »Leben sein«- faniin Trotzdem das Buch streng wissetgchastiith und durchaus nicht populär angelegt war-. erl te es bereits did 1040 vier Auslagen nnd ward auch. nachdem die erste Altwlitiit versiegen war, emsig weiter gelesen· Dad Verdienst dieses Werkes war, daß in ihm zum erstenmal der Begrisf der Mytbenbildung aus das Neue Testament angewendet wurde. Smusi erklärte Jesus siir eisten einsacken Menschen Die Evangelien sind Nil-idem Fiktio- Bmgen der unbewußt seliafsenden Phantasie der gläub gen rqemeinde Der Chr sind dieser Evangelien ist nicht» der Historie-he Sei-US va Nujgtetlh sondern die Wieder giegellnnåjxefitner Person in e er neiwwunderqläubiqen ge . l Äste Buch erregte ungeheures Aus-sehen Der Ver-« fasset wurde seines United enthoben, eine wahre Flut von Gegens risten and dein domatkschen Lqäee der Not-Fu er edlen-. Uns diinkt deute das, was trans, ohne erdMs bis zur eigentliiden Quelleniridist vor-I »dringen. e sie die modekne protestantische Theoloqie erst geschassen hast, mit se ner Kritik zutage fördert, der-days leidig-existede nnd iein Breite-sit cul» www Was-lustig IF tzn ott Neiigidser Maine in Ausland - ~Gerr nnd sams- -«- Eine erfreuliche nnd auch setiihriiche Bewegung " Von Esaus beim-an Die ties im russisehen Voll, vornehmlich in den Amt-U MMMM tsvfstscher Bauern wurzeinsde naiv unverantwortliche Religiesitiit ist von de lessmter Räteregierung von Anbeginn an als eine uiiereaqende Gesnbk sur das neue Syst-m ek tanm worden. Jn der Tat erwies sie sichtlit die imm tisehen idunnnnistischen Neuerer durch füns Jahre bis ber stets als uniibermindlitdes, ais-es Hindernis aus dem Wege zur Revolutionierung gerade der ruf-fischen BMUMMIM ohne deren Unterstützung sich keine rus sische Regierung aus die Dauer zu behaupten vermag. Mit den verschiedensten Mitteln haben ed die Mu nisten, seit sie das russische Risesenreich vom Mvöiuuer Kreml ans regieren, immer wieder versucht, die Kirche als »Dort der Reaktion« zu bekämpfen oder sie wenig stens zu »resvrmiere»n« nnd so ihren Zwecken dienstbar zu machen. Aber niedtö hat gskiolscin weder die anfäng lich furchtbaren Versvlgungen der Geistlichteit, die rück sichtslvse · VeÆnuug der Gläubigen und die zottiiche Verspottuug des Christentum-s im Rahmen der vom Staat eine Zeitlang systematisch betriebenen ;,antireligiösen Propag·misda«, noch das Ex periment einer Vermiishlung von kom muvkstkschem Staat und reformierter Kirche. Geist-lichten nnd Gemeinde setzten dem blu tigen Fanatismuis ihrer Versulger den düsteren Jana tiömus mystischeu Glaubens ewigen-ein iv daß sdie Täufer des kommunistischen Evangeliums durch das von ihnen vergessene Blut wider ihren Willen fast in jedem Dorf einen Märtyrer schuf-m, der nun siür statt gegen Christentum und Kirche trug-n Unsd die in Moskau amtlich begründete niederm »Liebe-Witze Kirche«-, die dem neuen Staat das Volk durch Vermittlung der kom lmunistiieh resormierten Religion gewinnen sollte, hat jvöllig versagt. » Auch der konoemriertesten Gerissenkzeit der roten Kultur-, Ausklärwmss und Neligion«s-Fio«.nmissare ist es nicht gelungen, den echitrussiischen Befelxl ihrer Meister im KremL .;-den alten Glauben in Ru ß sla nd a u Dzz uro it e n», durch-iustitiam Ueber M Riesenreich geht vielmehr seit dem Herd-it des ver gangen-en Jahres eine Woge religiöser Jn b r unsst unsd Leidenschwst, die immer stät-let an.sch(willt und immer Wieder-e Formen annimmt. Es dat wenn man so lagen dars, in Rußland eine förmliche Flucht der bauerlichen Millionen ans der Hölle ihrer hungrinen kommumistischen Wirllichikeit zu Gott be gonnen. eine endgültig-e Mr der grauen Massen vom Staat, der sie von Jahr zu Jahr immer wieder ein-täuschte ein völliger Berzichtdmvidie wsend ents- alten hetltsen Stätten wanderten. Obwohl die «tioinitees der Dorsarrnnt« nnd die drtlithen «- Organisationen der Partei sith die Mtihe nicht ret dtiesten lieben, die Pilger ans das »Sinnlose« ihres Unternehmens hinzu-reisen, liess sich doch keiner non diesen Gottinthern til-ernennen, nnd die Flnt der Pilger nahnt nicht nnr nicht ab,·sondern schwoll höher an. Die antireliaibse Usitation kont ncnnististher Propagandisten ionrde rsais ignoriert; die Leute liessen sich mit den-roten ciserern gar nitht in Debatten ein, tie hörten . sie nnr sinnt- an nnd gingen ihrer Wege. Dieses Verhalten der Pilger hat ani viele bitt-etliche Kommnnttten einen so tiesen Eindruck gesucht, dass tie ein site alleinal er klärten, sie wiirden nie wieder als antireligidse » Agitatoren austreten . . . In den Gemeinden meiner ’ nahen nnd weiten Nachbars-hast ersrenen sich die J Poren itberall ehrsnrthtsooltster Ithtnnq. Selbst in Dbrsern, in denen »antireligiöse Klnbs« Ins- gesasst haben, ronrden den Christlichen ihre Ländereienl znrtickgegebem Die Priester tragen wieder, rvie’ einst, das geistlithe Gewand nnd tind dessen sicher,( daß die Banernsthast sie nie verraten wird.· Die konincnnistischen Dorslehrer aber, die ans den Städten in die Ddrser abkotnmandiert werden« er kennen die Bauern entweder überhaupt niiht an, oder sie bereiten ihnen so grosie Schwierigkeiten, das-( sie nach zwei, drei Wochen sreiwillig dorthin znrlicks kehren, woher sie kamen . . .« Aus Moskau wird mir sodann der Ausschnitt einer russischen lommunistischen Zeitung, ein Bericht über die Rede des bolschewtstischen Kom missars Sm. zum religiösen Thema gesandt. In wörtlicher Uebersetzunghat der namhafte Kommnntst nach diesem Bericht n. a. bezeichnenderweise and geführt: s »Die religiiise Beweqnng in Rnszland nimmt die Form einer regelrechten Epidemie an, einer Krankheit die das Kleinbiirgertnnt gewiß schon längst erqrisien bat, nnn aber antb die Kreise der Arbeiter nnd Bauern insiziert it). Die religiöse Psychoie - anders vermag ich diese Bewegung nicht szn kennzeichnen s— nimmt tiberall groteske Gestalt an; wer beispielsweiie das Benehmen der Betenden in den Kirchen beobachtet, innsi mit Knmnter sit ieststelleu, das- Religion nnd reliåiöse Bränthe dieser Leute mit iibelstein Götzendieuit identisth sind; nranl betet nicht zu Gott, sondern ausschließlich zu seinen» äußeren Symbolen. Die »Lebendige Kirche«," die das! Volk oont Ransihe religiösen Wahns betreten wollteJ zäübäiixksdösswih dkh dErMuklhiik noch vor W Jahren so Giwgebmvgövoll in sein-e »Wewvegiemng« fasssvevisfcsjsth hie QlihnAngewbhuheifteu wurzelxy wie es sich gen-sich vkex tjcefktin pex Hymetgichpst fette-. « · In Moskau aber bewachtet man diese Entwing der-We Mexüjmö vyllex Sorge; befktjrzt jucxzt man als die sielimhg China-vix du, djg »L3btzktkkgq HEXE iig-ch" stsipssxkikriksmp sk- xkkfikkxk Acri-Mik- Gelttmsf derlchassen feist-. Die" Gastlichkeit hat ihrerleits· Alles getau·l txt-n die-«»Lelchd·kge« Links zu gen vornehmlich der Dorfoeiitlichsleiit erlaubt man sie Mira-bar nein-Wen zu dabeni denn ieit einigen Wochen jwerden überall im Reich wieder Morden sseimenoms anen und eimeiperrtz man Wuwiqt sie, die Bauern Jinstenmtitsch der Moglauer T»Bnnernregierung" zu ent-, :fremden; am bezeichnendsten fiir die Furcht der regie renden Gewalt-Haber vor der wach-senden religiösen Bewegung iisi aber die dieser Tage ersplnir erneute Verhaftnng des« Patriarchen Tief-ou in einem Kloster-, in das er sich vor Monaten ans dem bolfrhrwiitischen Kerker entlassen, zurücke-sogen hatte, nnd die Einberuimm eines allrussiichen Kivchewkonzils durch den Meter-vollsten der Wesens-isten Kirche« Jem dokim, das über Tichou Gericht halten soll. e- « i Aus mir vorliegenden ruisiichen Berichten jüngeren und jüngsten Datums seien zu diesem Thema folgende Ausführungen mitgeteilt, die erkennen lassen, eine wie große Bedeutung der er starkenden religiösen Bewegung in Rußland auch in politiicher Hinsicht beizumessen ist. Ein iiidruss fiicher Gutsbesitzer schreibt beispielsweise ~. . . Schon zu Beginn des HerbiiQ im Sep tember, waren alle Straßen, die an den Kliiitern führen-, von Scharen iudriinsiiger Pilger bevölkern die ans den altsewohnten Wegen wieder zn den kdmvtomitticretf misij alth szdftioztenffonfie diesem Gebiete steht fest. Dabei darf nicht verfchwxech werden, daß er trotz feiner Freiheit Und Freisinnig eit doch noch die alten Dogmen schvnte,»indem er ihnenv gestützt auf feine Deutung der Hegekschen Philosophie den Sinn »ewige: Wahrheitcn« ljeß, und Mut fo,»daß des »Mensch-en Sohn« nicht ein einzelner ensch, um«- dern die Idee der Menschheit sei, die sic? mit den cgzrüs dikateu, die die Kirchenlehre Jesus belegt, dnr aus vereint-gen lasse-« - das alte System zn erhalten. Freilich innsi man an erk«nnen, dass niemand in Russland eine solche Moral-Hilfe Krast nnd Unsdaner bewiesen , hat wie die Masse der Geistlichteit, als sie-Its szveranlaszt sah. ihee religiösen Anschauungen zn ver teidigen. Allein Anschein nach hat-denn ankh dieser Her-disng so- starken Eindruck ans die Banernschast gemacht, daß sie nun ihre ganze sreie Zeit religiösen Debatten oder dein Besuch von Kirchen widmet« Ein kluger alter Herr schließlich, der alle Schrecken der russischen Revolution im Norden ded Reiches in einem kleinen Landsttidtthen überdauerte und mir von dort häufig psychologisch überaus interessante Berichte sendet, schreibt resigniert, aber doch bestätigend, was sonst ans Rußlsand über die religiöse Bewegung unter den Bauern zu und dringt: ~ . . Gewiß, selbst in den surcht darsten Jahren der Revolution, da auch der Bauer des adgelegeusten Dorfes aus Rand und Band zu geraten schien, erfaßt von wildester Gier nach Besitz, Macht und Rache, hat am Grunde seiner Seel-e stets ein Fünkchen echt russischek aberglänbisch-inbrünstiger Religiosität ge gloinmcn. Aber dieser verlöschcnde Funke von damals läßt sich non in nichts mit dem elementaren D r ang vo n heu t e vergleichen, der- unsre Land bevölkerung nun in religiöser Hinsicht ersaßi hat. Jn der Hütte des Verworsenen brennt die ewige Lampe vor »Salome« in Rom Von unserm römischen Mitarbeiter Rom, 4. Februar Straußjist also ein historischer Kr-itisker, der in der Entwicklung der Theologie seine seste Stelle hsat nnd behalten wird. All-er er war keine powdusltive Person liskikelt lein schönserischer Mensch. Deshalb mußte sein Versuch, an Stelle dessen, was er entthront hatte, etwa-e- Nseweis zu setzen, scheitern. Sein zwei Jahre vor sei nem Tode erschienenes Werk »Der alte und der neue G la nbe«, gegen das Nietzsche seine Kritik los ließ, mußte an« dieser Enge seiner Persöicslichdeit schei tern. Es fehlte Strauß zum Religionsstister Io ziem· l·-l- altes-. Er war ein korrekte-: Dritten aber kein Phantasiemensw kein Mensch, der Sinn fsiir das Je uinonaie des Taf-eins hatte, das in der Neligiositat fund in- der Religion) feine Form sucht· Nietzsche ist sehr deftia, wenn er aus-stützen daß ihm dieses »Spie! rnit der Geniemiadde« ebenso verhaßt sei, als ihn der srtiihere Ernst Straußens zum Ernst nnd zur Sympntliie gezwungen habe. Der Ersatz den Strauß sür die Re ligion bietet, ist die Kunst und der Kunstgean An Stelle der Kirche wollte er den MUWOL an Stelle der Bibel die Klassssisker seyen Hier nun kommt in der Tat ein Stück Bildnngssphilistertum zum Vorschein: die Klassiler waren sa auch nsnr Waiirtieitd s n eh e r. Strauß vergaß oder hatte kein Organ dass-tin daß das religiöse Erlebnis ein Erlednts gi, dass von demslisnnsteriednid W verschieden ist. ier liegt die Grenze ieines Wesens, dte er nicht übern-ringen konnte. Man soll aber nicht vergessen, daß trotz dein etwas reichlichen Optimidnms dieses Buches manches Lebend kluge in ihm steckt, das anregen kann nnd angeregt dat. Viel bedenklicher sintd andre Grenzen. hinter die der alte Strauß-geraten war; politische und kultnrpolitifche Beichränktheitem dif zeigen. daß auckp dieser nevorcne Kritiker im Alter e nen ganzen Haufen von Dogmen in sieh qros gepachtet hatte Die Form feiner lettdnlichkeit aber dletdte er war ein Lebmdtäggxer. der tapfer alle Konsequenzen feiner denkertioen nitate tun-. Er eschiitt damit in die Neide der tapsleren deutschen fees oten non the an iisder die Grnnn disk-u senein Kollenen rede-sichl Theodor Bis r, den man wodk den, QMHGE M M »WuFt-mnmtdse»- .. .. I Die neue italienische Uebersetzung der Strauß-schen »Salome« erlebte gestern in Rom im Tentro Coktmzki ihre Uranfsüljruncr Diese Ausführung war für·Ro·-m iein groß-es künstlerisches unsd gesellichaftljches Ereignis. Zwar tmmte man die »Salome« Hier Won; vor etwa doei Jahren wurde sic, mit Geneviove Vix in der Titel rollemn gleicher Stelle assosgefiälzrh unsd zwar mit großem Erfolg. Aber Strauß hat in om und in Italien iixbers haupt feine Gemeinde, treue, beaeisterte Freunde und Anhänger und ein großes Publikum Dass bewies gestern der Bessuch des Costanzi. Das Theater war trotz den geradezu phantasstsifchen Eintritt-Esparsett über fiiilltx in den Lsogen fah man die vornehmsten Vertreter der Aristzoskratie und im Parkctt reihenweifådie Offi ziere der fasscistischen Miliz, die aus· ganzl twlien zsu einem »Apoell« versammelt find, in ihren Witwen-den Galauniformen. Die Ausführung einex reizvollen newen italienischen Oper, der »C o mpag n aeci« von Nieeitelli, die mit der »So-Vorwe« den Asbensd bildete, siel der allgemeinen Erwartung saist zum Opfer. Scäpn bei seinem Auftreten wurde Strauß stitrmisch begrüßt Die Ausführung selbxt war srößtenteils ausgezeichnet Carmen Mel ö. die ie Rolle schon einmal in Genua mit beissniellosem Erfolg gesungen hat, ent wickelte als Salome den Glanz ihrer herrlichen Stimme; uni) wo ishr der Stil fehlte, der zu.dieser Rolle nun einmal get-ort, ersetzie sie ihn durch natürliche Schönheit und ein- echteo Talent. Morelli wußte sden Joche-man gcsfanglich umdsehaeifpieieriich zu ge- Ylten Ba fsi als Herodes erfreute durch eine seltene eweglirhckeit der Stimme, eine Beweglichkeit die ihn darftellerisch Fu allerhand suebertreibungen verleitet Das Orchester, sonst an Vitwles kräftigeren Takt ge wöhnt Hab sich dem freieren Tempo des Komponisten nnd Dir genten willig hin-. Die neue Uebersetzung von Ottone Schauder hats die schwere Musik auch einem Pushlikusm vermitteln, das Leichteres gewöhnt ist. fDer Beifall war itavh und wäre stärkere-wesen hätte Hnicht ein an iich harmlofer Brand auf der Bibl-ne die Ausführung recht störend unterbrochen nnd das Publi-» »dem unruhig gemischt —Me diriaierte Straue im »Inqnsieo« u. a. Beethovens " Erste, feine e i Musik zum »Ban’Geniibhomme« sowie ieine But-l sweicewiawgwwindrsliwdw hu , . —--s » Its-111 die Haben nnd en W M.F«W W atstien spinnt die ANY den geebrt mä gearbtet wie· nie zuvor, nichts WW H sauer ebne W- nnd vermle schlägt er m M eben des Meme Js« CI II this-Umonst Ve» weinte-, von Reue sei-carry M Mist Unda- in IW liøen Ins-ten Widders-eile Les-scherzte gewe lian sann geiroit von religiösen Fauna-Qui Iredeu der dein eomnmnisiisden Staat vielleicht »Hm » sähesich werden könnte-wie jede Cchwarmeret zum-; »Massen, die vorn Dorf aus überallhin dringt, in He W ,mee, ins städtiscbe Proletariat- ins Bürgertum M W Ein die staatlichen Behörden. Aber daran liegt es ghksp fes bandelt sich mn Stdn-ärmsten um punkslstrls Aberglauben, eine tierische Religion der qu« und Furcht, die nichts Erbebeudes nnd viel, W Niederdrückended an sich hat. Deshalb zwei-« u daran, daß von dieser Bewegung im Schoße der Händ ristben Millionen, die in Rußland stets den Mng «aeben, sitr uns Nichtlonimunisteu Hm» Gsutei kommen kamt. Nicht Glaube, sondern Ahsp glaube ist es, der dieser Woge als Impuls dient. Un mir graut vor einer Zukunft, die »u· vleicht schlimmer nnd diisierer sein Um als die Gegenwart Vor drei Wochen »arm« die Bauern eines Nachbardorses den Gemeindeiommg sar, einen im Gegensatz zu seinen sonstigen WHMM scben Kollegen redlichen, menschlichen Beamten, ichkewl ihn der Pope ging betend an der Spitze des erkegku Zuges in die Kirche und erschlagen ihn M dein Altar; dazu beteten sie verzückzksz ten sich nnd schlugen sich die Stirnen am Fußbm wund .. . Ich habe Angst vor dieser Akt »Hng Erwachensx da bat neben G»ott auch SMan seine Finger irn Spiel .. . ; Der Kampf yjnsp yetx Aygyyhmeznnaqi Die Ansicht Dr. Geßlers . X Berlin. s. Februar-. Ju der heutigen Sigm der dmhatifcheu Reichstagsfrcktiou erklärte d Reichswehtmkuistet Dr. Gesteh daß in di fein Augenblick die Msglichkeik Hut Aufhebxmg des Au unweznstaudes wohl noch nicht gesehen fei. D lei eine Entscheidung des Reichskqbiuetts noch nicht · treffen. Die Fratttou vertrat die Auffassung W einer Manns ihres Lichts-Ich vermuthen Standpunktes zmn supnahiuezuktm keine fang vorlkesr. L « ; Die Demokraten nnd vie Aufhebung des s Ausnahmeznstandes in Sachsen ) Von der Deutschen Demokratischen Landwmg »wivd uns geschrieben: s Nachdem im Freistaat Sachsen die Regieumg k großen Kioalitipn zustande Iskvmmeu kit- wird in es seh-darei- Zeit mit ein-er Jesttgung der innex. »politischen nnd innerstaatlicheu Vet« haltniåse gerechnet werden Güssen Alsdann wiki ’awch der eiwunxkt åetommen sein, an eine Aufhebu« des militärischen nssnwhmeznstandeg hereinzutreten Es ist selbstverständlich ask gerade die-Demokratjschs Partei eine baldig e iederbevslellung normales ;vevsnssuWßigser wattinde mit besonderer Befriedi ;gsnn-g begrüßen würde Leider haben die letzten Wochg Ums Ame geneng daß man in Sachsennoq immer mit Ereignigfen rechnen innß, lis· einen erhöhten S, sitz der asseniltckeei Sicherheit .und»Or-d.nnng,n.iir unabwe s charen Notwendi-gxeit. weihen »Die n HSehwamewberg unt-in Aue von gewalttätiaen Ele» mentennlanweißig permsachttn Unruhen stnt ten-I vereinzelteEvscheinsung geblieben. Sorengstoslattentan in Dohensteinrnstthal sind ihnen gefolgt Ueberdiel haben auch die Veröffentlichungen des »Vorwärts« übel die zwischen Moskau und Sachsen bestehendcq engen B tehungentgezeigh wie nachhaltig der Bolschei wismsnz eflch bemüht, gerade in Sachsen einen Stüsq punkt in seinem Vernichtunadkaitnpf gegen Repuiblik uns Demokratie und einen Ausgangspunkt sut bolschewistischen Welteevvlution zu g winnetn Angesichts dieser Sachlage verlangt der Seh der gesäjhrdeten Staat-Zeichnung ein restlolcs Einsetze der staatlichen Machtmittel schon als Vorsichtsma nahme gegen-über Aktionen, wie sie gegen die iiffentli Ordnung und gegen den Staat immer noch befürcht werden müssen. Jnsolgedessen können auch die Kreis die den Ansnahmezusstsawd als eine Notmaßnnlzme b trachten, ihn sür die gegenwärtige Lage in Sachsen n nicht stir entbehrlich halten· Gerade weil der Temper tifchcn Partei die Sicherheit der Repwblik über alle giebt, hat sie die Lage unter diesem Gesichtspunkt z ertgem mit-wirkte, Der Erfolg war vielleicht noch stärker al gestern, O B. P. ». . « Strauß bei Mussoliui Wie uns ein weiteres Telegramm aus Rot meldet, hat Benito Mussolini gestern Richar- Strnuß in privater Audienz empfangen» nnd llJt zum Erfolg der ~Salome« in Rom beglückwtmscht Mean wenilleton , = Programm für Freitag. Opernhaus: »Ajda«,7 Schauspielhans: 4,(öögmout«, S. - Neuftädter Sch spickhaum »Musik«, Jes. - Neues Theater (in der Kauf mannfchafi): »Der Schudpattbamm«, Fäs. Resid· - theater: »Ma'di«, Fäs. - - Mitteilungen der Gast-fischen Staatsidee-i One rnhaug. Sonnabend den 9. Februar »H»Uss mannz Erzählungen« mit Heinrich Kupplng vom Stummen-ein Eurer-d are Gan kHofsmmi Anstellung, era Tervani, Liefel v. Schach, SW nauer, Lange. Mkåsikalische Leitung: Striegle:; W leimng: Mora. nfana 7 Uhr. - Schauspiel hang. Sonnabend den D. Februar nächste Wied· holnng von ebbelg »Jndith« in der-bekannten «- sednng. Sofelleitunm Kiesaw Anfang 7 Uhr - Iris Busch wurde eingeladen, drei Sinfoni kvnaecte in Ba r e e l on a zu diriaierew Der LlMka- Bkitf isedåch niiitt Rgcksickkt fanstfeine Dresdner Taiiabs e e nae o a ae e n - Ogerndand Die Reihenfolfe der GastrkaL Bjdrns alöne war insofern nchi gelte Am ' Fest-ekle arg aus die beiden veristi chsitakieni cheu ien neiddns nndßaiazsos der ebenfalls elegis U nnd Barte-re Don Jofö in carmen« folgtts K «.’·’-« lich »edenteie der zweite Abend entschieden eine schwachung. Was wieder Hur Bewunderung Mut war die prachtvolle Augaeal chenheii dieses begnad-h Orkians das Talen eben mit einer nnneraleichki Hiche sterfcäaft dehegtfssz anäw ehnieriöwfcktivkågszosvg ange ogenen o on« e nIO « im Duett mit— Mienen-. wie eit der Liebe-neue : Izweiten Akte-s eitles mit voller Stimme SU sisme .-wahrte er eine Bornehmheit der Tongebunss we« inne einem Sän er von ganz großen »i·:«ualiiiiiet;u eigen ist." Schauspielerixch zu Anfang aufEllkg Du ,x. haltend, erwärm e sich er sehr gekeierte gst Mc» zu TM war ihm doch in Jrnta ernani als sp men eine Partnerin von hinregdendem Delikt-LIM» gefoer d e gefanglich eiue s wer Fu übe-H » lfitmg bot. Das , kommende SM- END- Ta eng are Madame dürfte seine Gewinst-Mde k· falls- pou ihrer bestes-. Seite keimt-. ;.--«» C- . · k« I-—L MEDIUM ; SW way Z F- Za Ists-M lex sc Um M , items- IW « « »- dieer I» Wiss TM " » Uns tm m waer. In l « aewsw UIM II «- Mit-Ette thsicbet M· ·W Ueber » « es, Ue sch « Wes-We »M: Zwe- neu its Muse C we bei allen äst· was einen I d gubet out die DE - sollen« MS I set sen-It cheu immobtlem us Jwik chaffllchcu Un umgele Und M »Mit-gerie, staffe ( stockt-« eet Ist dieses sintras W würde in erst« , pe- Partei u « »F sgetslzchSint i wesen e etc eetmig M RIEM me von strebt en 1 usw« sowie bte in then damit Epitfalle Von bete r - chiti- aeltem b ser Finamaueql , pkgi, an Stelle b· bte Mietsteuer u ku, einen Uns-ils niean qu, baß bet der wtomiß Stimmen-s Annahme der A - X seelis. C. Fest . wie in feinen i enernotveevrs bser ist«-Its anr ne ens .leqeude Aeubermi » abgelehnt und be weinen nimmt-e hu der Augen «- bit-et die Staatskandlei j nd den zuständi onsurkunbe ein c: an be r Uns cite medizini« Fenfur I b e stand pptvbation erteilt cito-»Funkti) b a s l et arztlichen Täts tacht war. 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Jut md gebegentliæ die l Ihnenden Bä en bei shwlb der Gefamtei Moll, Op. 31, die sitt IVvatzugung seitel freut» . = Wohltätigkeitsid- Igendfüxforae !Kvnzevt, ln dem a M Größen- Frau L o MS Carl Brau« me Pianlstin Au tsst zweifellos eine Iderö »du Streben 1 »gemäß« Glied-um He Enuäuischung nich smsf miementane I Dbeltmderö im der« THATde ÄFILI e e. Wut-et und bewuc- Ibtw und Quer leb. Wär MÆ « » mue e( IM- lsedasf wohl i Its-Beit- begleitet immer squhk .Es-IN Egoist reibt Uns TUTTI-Z tlukeu Ostxgenæk MU Ist-s Viktua, der M Hexwstsss M EIN »F a e as I M erwieseteetmd De das Mück, in dem , Mq Hirscqu Wo ,Dsi e il b e Meu, das m den II M- und human snkk Laxzkjertstxkcheik
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