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Dresdner neueste Nachrichten : 27.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192402279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240227
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-27
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.02.1924
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regiment war nnd die Befehlöftelle des Wehr-s freisten-wundes dorthin verleqi hatt-. Jm Wehr tkeiskommaudo an der Schsnfeldstkaßy das von dwi Umstllrzlern besetzt war, hatten sich Cllmählktb sit-: sammenqesnndem Auer, Ludendorfß Röhny thueyj Ariel-eh Dr. Weber und noch einige weit-re Führ-h U- 5 Uhr unsers 1 ertlitrte Ober it L e i ovld von der Jnsanteriesehule, der von Lndcndorss ersucht worden war, zu ihm zn kommen, diesem nnd Hitley dasz er im Anstrage des Generals Lossvw dienstlich davon unterrichtet wurde, daß sich die Herren Kahr. Loh-w und Seisser an ihre Zusaqe uitht gebunden erachten, weit diese Zussse unter Zwang abaegeben trat-. nnd hast die 's. Division nicht hinter dein Unternehmen stehe. Durch diese Mit teilung des Obersten Leipold hatten die Herren Lndens dorss und Hitler mit einer jeden Zweifel ausschließen den Gewißheit das bestätigt erhalten, was sie schon seit mehreren Stunden mehr oder weniaer sicher wuß ten. Trotzdem beschlossen sie-, das Unter nehmen weiter zn führen. Hitler besonders riet zu durchareisenden Maßnahmen, er hielt es not-! wendia, ans das Ganze zu gehen. Da man sich im» Wehrkreiskoinmando nicht mehr sicher siihlte, beaabens sich Ludendorfs, Hitler nnd der ganze Stab I morgens nach c Uhr zum Bürgerbrisnkeller zurtick Nur Hauptmann Rtihm blieb aus B efehl Ln den dorssxz mit seinen Leuten im Wehrkreiskotnmando, nm dac- Gebiinde gegen die Reichswehr zn halten. , Unter den dZitlertrnvpen hat sich besonders dek Stoßtkupp »Amt« durch sein aewalttätiaes Vor stehen ausgezeichnet. Angehörige von ihm zerstörten die Räume- der »Mitnchner Post«, nahmen eine gewalt same Hanssnchunn beim Vizenrösidenten des Land tages, Aner, vor, verhafteien eine Anzahl von Geiselm schleppten den ersten Viiraermeister nnd sozialistische- Stadtriite als weiseln zum Vitraervräukeller, nnd Hitlcr nnd Lndendorss wußten, daß diese Geiselu dort festgehalten wurden. taten aber nichts siir ihre Frei lassnna. Die Anklaaeschrist schildert schließlich noch die Ereignisse, als der bewaffnete Hitlerzua am Mittag des li. November vom Bürgerbraukeller zur Feld berrnhalle zog, wo dann bedanerlicherweiie von der Schußwasse Gebrauch gemacht werden mußte. In der Zwischenzeit hatte auch die Besatzuna der National sozialisten unter Röhms Führung, die sich im Wehr- Ereisrommando festgesetzt hatte, das Gebäude frei-—- aeaeben und die Waisen gestreckt- In den letzten Abschnitten befaßi sich die Anklage fkhrift mit der besonderen Schnlvfrage der einzelnenAugetlagten Adolf Hitler wird als die Seele des ganzen Unterneh men s bezeichnet, denn er habe den Plan zn dem Un ternehmen entworfen. sich bei der Ausführung an die Spitze gesetzt, den Sturz der Regierung im Reiche nnd in Bayern erklärt, immer nene Aemter verteilt und sitt sich selbst die oberste Leitung der Reiclssvplttik allein in Anspruch genommen. Er sei bemüht gewecer das Unternehmen zu festiqen nnd zu erweitern nnd es auch dann noch fortzuführen, als ihm die völlig e A n e siehåitil ofig kcit vollkommen klar sein mußte. « General Ludeudorff sei die Annahme begründet« daß er über das fiitc den 8. November geplante Unternehmen ich o n v o r h e r ge na n unt e r richtet war. Von der gewaltsamen, persassnnaswidriqcn Art des eingeleiteten Unter nehmens habe er sicher spätestens am Abend des R. No vembet Kenntnis erhalten, als er mit Kraftwagen abgeholt nnd zum Bürgerbränkeller gebracht wurde. Er sei auch sogleich auf die Seite des Unternehmens aetreten nnd habe sich als Führer der neu zu bildet-den Nationalartnee be tätiqn indem er Vorschriften til-er Grenzschntz, Cin gliedernna der Verbände in die Reichswehr erließ, den Befehl an Hauptmann a. D. Röhm gab, das Wehr lreiskommando mit seinen Leuten besetzt zu halten« nnd indem er- sieh schließlich an die Spitze des Zuges in das Stadtinnere stellte. um durch das Gewicht feines Namens nnd feiner Persönlichkeit dem Ganzen einen besonderen Nashdrnck zn geben nnd» Einslusk »aus die Reichsweht nnd Landcspolizei jin-« aunsten des Unternehmens zn gewinnen. ( Von dem Rat am Obersten Landeegcricht München! Ernst Pöhner behauptet die Anklage, daß er schon! seinen Tag vorher von den Plänen Hitlers wußte, Ebenso habe sieh ? Der Obern-inmi- bei der Petizeidiretiion Isnthein sichelu Drit- schon vorher bereit erklärt, für den Fsll edler Völckschen Erhebung den Posten eines Polizeipriisidenten in München anzunehmen; ebenso habe er von den stir den Abend des QNovems ber geplanten Ereignissen Kenntnis haben müssen. ( Von Dr. Friedrich Weber behauptet die Anklage,’ daß er die Durchführung des Unternehmens voml 8. November erst ermöglichte, indem er als politischer Führer des Bandes Oberland das Gewicht dieses Bundes zugunsten des Unternehmens in die Wag sihale wars. Hauptmann a. D. Rlihui wußte schon am 7. No vember von dem geplanten Unternehmen nnd war derjenige, der das Wehrtreiökommando im Auftrag der neuen Machthaber besetzte. Obetleutmut d.R.Wilheli-s Brückuer veranlaßte die Mobilmachung des Nationalsozialistifchen Regi wenig, Lamm-i Robert Wagner die Alarmierung der Infanterieschule zugunsten des Unternehmens-. Oberltleutnant Kriebel war der militärifchc Führer des stampfbititdes, ließ Geschützt-. auffahren unt-»und . Oberlentnant a.D. Peruet war als Verbindungs offizlcr zwischen den einzelnen Persönlichkettcu und Befehlsftellcn vor und während des Unternehmens tätig· « Schließlich stellt die Anklageschrsst sest, daß die Be schuldigtem gestützt aus bewaffnete Machtmittel, im be wußten Zusammenwirken es unternommen haben, die bayrische Regierung und die Reichs regiecung gewaltsam zu beseitigen, die Verfassung des Deutschen Reiches und Bayern-T ae - walt s a m z u Zud e r n und eine verfassungs widrige Regierungsgewult in Bauern und im Reiche auszutschteu, und daher die sämtlichen Anneklagäcn des Hochverrats zu beschuldigen seien. tutzteklprechuug der öffentlichen Sitzung Nach Verlefnna der Anklageschrift beantragte Staatsanwalt Dr. Stetmlein, die O effentlich tcit auszuschließen» Er machte hierbei den Vorbehalt, wenn einzelne Teile des Stoffe-s in der Oeffentlichleit ohne Schaden für den Staat besprochen werden könnten und abgegrenzt würden, für diese Teile des Verhandlungsstoffes die Oeffentlichkeii frei zngeben. Die Erörterung der zur Anklage stehenden Angelegenheiten werden D i n g e zur Sprache bringen, deren Besprechung in öffentlicher Verhand luna schwere Gefahren fiir den Staat, namentlich in a n fz e n p o li tifkh e r Beziehung, mit fith bringen würde, nnd diese Gefahr müßte Unter allen Umständen vertnieden werden. Das Gericht beschloß nach kurzer Beratung: »Für dte Verhandlung über den Antrag des Staatsanwalts wird die Oeffentlichleit ausgeschlossen. annlaffen sind nur die Vertreter der Reichs- nnd Staatsbehörden.« Kurz vor 12 Uhr wurde die Oeffentlikhkeit wiederh c r g c st e llt. Der Gerichtshof trat nun mehr sofort in die Vernehmung der Angeklagte-u ein. Als erster wurde Adolf pliler aufgerufen. Der Vorsitzende schlug dann vor, Hitler zusatnmenhängend über die Veweggründe zur Fett feine Darlegungen machen zu lassen.. Um in die eu« Ausführungen reine Unterbrechung eintreten zu lassen, wurde die Verhandlung nm 12 Uhr auf Iåixz Uhr verlaut. Der Vorsitzende legte Hitler nahe, sich in Anbetracht des umfangreichen Prozeßmatertals fo zu iaifen, daß er zwar erschöpfend, aber doch nicht zu weitschweifend seine Rede halten möge. Hitler nickte bejahend. Damit war die erste Sitzung des Hina- Prozesses beendet. « Noßbktch·tyird nicht ausgeliefert X Wien, 23. Februar. Der Oberleutnant Roßbach bat die Aufenthaltsbewilliqunq für das Land Salz hu rg erhalten gegen die Perpilichtuna, keine gegen den Bestaxtd der Reptwltk Oeftcrrscich gerichtete Tätigkeit aitsmmbem if Frauzdsifche Kammerwahleu am S. April X Paris. 25. Februar-. Dem »Im-anstaunt« zufolge find die Kamme-mahlen auf-den 6. April au- Leceiu werdet-. Reden für die Galerie Die »Köcukfche Zeitung-« über Dr. St r es e mann warnte in feiner Dresdner Rede am vergangenen Freitag eindringlich nor hohlen großen Worten. binter denen lei n e M a cht ft ünd e. Manche feiner Partei genossem die sich gcmtifiigt fühlen. die Politik des deut schen Aufzenministers durch unnsitze «Prioataktionen« zu schädigen, sollten sich dies Wort gut merkeni Von gleichen Erwägungen ausgehend, hatten wir kürzlich an dieser Stelle den Brief des F rei herrn v. Lersner an Millerand als gut ge meint, aber in feinen Wirkungen außerordentlich schäd lich kritisiert. In der übrigen deutschen Presse bat man leider die Gefahr derartiger privater Stiliibungen ebe tnaliger Diplomaten übersehen und den Brief entweder kommentarlos oder gar lobend ums-gedruckt lent nimmt die »Kiilnifche Zeitung« das Wort und schreibt, unsre Kritik noch verschärfendt »Ein friiherer deutscher Diolomai. Freiherr non Lersnet, hält sich fsir bemtißign dein Präsidenten Frankreichs einen »Osfenen Brief« zu schreiben. der in diesem Augenblick sicher überflüssig. auf alle Fälle aber infolge seiner nnoarlamentarischeu Ausdrücke nichts weniger als dinlomatifclt ist und sich gerade aus der Feder eines ehemaligen Dinlomaten als seltsame Stilbliite darstellt. Die »in-tin uale« Presse aber klatscht Beifall dazu, indem sie den Brief abdrnckt. Man kann national bis in den letzten Nero hin fein nnd geladen bis zum Kurzlebian mit oaterliindifchcr Elektrizitätt sei n He r z so kin d - lich ans den Lippen tragen kann nnr jemand, der Gambettas goldencs Wort vom »immer daran Denken und nie davon Sprechen« in feiner geschicht litlten und politischen Wahrheit nicht versteht. Solche bedauernswerten Entgleisungen lassen die Fern siecher von jenseits des Rheine orompt einschwenken auf die »gesiilirliche deutsche Reaktion«, von der ein englischer Beobachter in Paris, der Be richterstatter des ~Manchefter Gttardian«. dieser Tage geschrieben hat, es könne mit völliger Bestimmtheit gesagt werden« das-, wenn bis sum Mai die Reaktion in Deutschland triumphiere. es völlig unmöglich fein werde, auf die französischen Wahlen irgendwelche Hoffnungen zu setzen. ~Einbellig wiirden sich die Reihen gegen die deutsche Bedrobung schließen. die in den Augen der Franzosen eine fürchterliche Wirklich keit ist« Es werden in Deutschland, so scheint es, immer-mach zuviel Galeriereden gehalten »als wie in alter Zeit«- es wird wieder In laut ge kräbt, nne in fcnen glücklichen Tagen; die Glocke des eigenen Gesiihls wird zu stark und zu oft zum entrtnlänten gezogen, nnd selig lanselten die Ohren. wie es widerklingt in den Herzen der Volksgenosfen.« Les-nat Brief tm Millerauy wird wohl niemanden mztkk Uns Mem » wagte-« der Eblmctbeu Zeitums, der großen DREI den«-Her Kultur Un Besten. d e deutsche Gmuux nuug abzusprechen.» Oder will man sie Mume auch. etwa als »undeutfch nnd «natjonql nicht Wek Wis- hiusteaeu. mit sie dankan unmitt. daß spä- Mche Kinder durch ihre Naivjtat Deutfchtqndz WWLJ aufstieg und Genesung man-glich machen-«- Wut falls zeigt der Brief Lersuerö und die fah dWE fchließeude Diskussion, wie viel, wie unendlich W wir Deutschen noch auf außeuvolitifchcm Gebiete M lernen haben. » »A, » Neunsin Maedonald iiber Henderious R. O London. Is. Febrnnts Eis« DUÆMM Jin Unterlianie wurde Rainfay Macdomad e· Frage niit Bezug aiii die Rede des Jnueuminmm Dendet io n in Bnrnlen gestellt, in dck ek» Prof-i berichten nach. eine Uevilion des Verm« o- Friedensnertrages gefordert hak. Macnd wies darani hin, daß das Kabinett keine M artige Erklärungabgegebeu hakt Die eins Ertliirmiii nnd die einzige Handlung, iiik die die slt gieriing die Verantwortung trage, iei ieine eigenekz klärnng nor dein Unterhanie nnd di- andspuq d! er ielbit unternehme. Macdonaid fügte hinzu» M- Kabinett keinen einzigen Beschluß gckgßk habe» M mä im Einklang mit ieiner Unterhanserklärnng Hub-« In der Haltung nnd Auffassung der Regierung Ie· keinerlei Aendernng eingetreten Die Antwort Maedonalds trägt offizspllkn Chaqu ice nnd ist vo riichtig genug, mn die Rede HMI ionö nicht zn desavonietem vielmehr verstäkkk sie de Eindruck, das die Rede von Hendetion ais w ich-tm anßenpolitiicher Fiihler zn bewertcu ist« de durch die Reaktion. die er ini Auslande nuslöieu »Hm der Regierung einen wichtigen liugckzckq neben wi iiir die Vorschläge, die sie den andern Alliiekteu « Regelung der enropiiiichen Probleme nnterbtcjtk dürfte. Die Taktik des Borsiihlens ist ds aleiche, niie iie gegenseitig in den nnnerbindiicheu V iprechnngen zwilchen den Delegierten dck S« netitändigenansichiiife nnd ihren Regickgum gewendet wird, noch ehe der FBeriilst dvck Sachverstä» digen vorliegt nnd eine ossiziclle Stellungnahme not wendig ist. eines Zenlorö bei allen Veranstaltungen gefallen M Dieser war heute zum erstenmal zugega, mw H· Folge ist di- tiefbeklageuöwertz an mittelaltek, l iche Rot-est gemayuende Devortatiqu Die Flatteuachimng Inseka geltlteitect H- Rom. 26. Februar. Eig. Drahtbcricht.d De spqnifchc Delegierte auf der Fløtieukoufereuz bat fein Ausscheiden erklärt Nachdem die Gegensätze durch das Verhalten Rußlauds und der Staaten Südamekisas sich ohnehin scharf zugespitzt hatten. gilt die Kometen-i als gescheitert Hochverratsverfahreu gegen den frühekktx thürkkigischen Instizmsnistc -x— Weimar. R. Februar. iEia. Drahtbekicht Der irillpete thüringifchc Justizmiuister Dr. Korn wurde wequ Hochverrats vom Reichsanwali i- Lcivziq verhaften Dazu wird noch berichten Dr. Kerls wurde am 22. Februar mitiags vom Polizeipräsibim Leipzig auf Grund einer sieckbtieilicheu Beriolqum Juckt-after uud in Hast behalten. da ex sich ais Lm tqgsabgeordueter nicht ausweiicu komm IDas Polizeipräsidium stellte beku- Rcichsacricht fes daß zwar ein Verfahren neuen Kotfch beim Reichs gericht schwebe. ein Daitbefehl des Reichs» geruht-z jedoch nicht vorliege. Da aufein- Anfmqe des Polizeiwäsidimns beim Militärbcichlsi habet weiter feltqeftellt ward-. daß der vom Mitw befehlöhaber erlassene Steckt-rief gegen Korich wiede auigehobcn fei. wutde Kerl-h vom Polizeipräsidism wieder auf freien Fug gefest. Alls MII Millchcll Milka Mlguel de Unamuno wird seportkeri , Von unterm Od-Korrckpondentcn Madrid , 21. Februar-. Jnsolge non regiernngss seindlichen Maniscstationen hat das D i re k t o r in tn heute die De n o r t n t i o n des berühmten spanischen Schriftstellers nnd Gelehrten Mig n e l d e Un a - muno versiigt. Auch der Sozialistensiihrer Rodrigo Spriano wurde znr gleichen Strnse nerurteilt, nnd das »A then e n· ni«, ein großer Harnisch-politischer Alt-b, geschlossen nnd dessen Vermögen koniisziern Diese Maßnahmen der Diktatoren erhalten ihre surcht bate, schwerwiegcnde Bedeutung durch die Personen nnd durch die Institution, gegen die sie gerichtet sind. Unnmnno ist einer der bedeutendsten Denker Spaniens. dessen Namen weit tiber Son niens Grenzen hinaus gnten Klang hat. Daß der hoch betagte nnd würdige Gelehrte und Dichter um seiner demokratischen Gesinnung wegen die Heimat mit den ungesnnden spanischen Kolonien ver tnnschen muß. ist ein Zeichen dafür, dasz das Direk ttorinm du's mosslnerstandene Interesse Spanier-s nicht» zn wahren vermag nnd nicht weniger grausan Inequ Anderegesinnte versährt als die - s n auis ch e! Exzuquisitipie Das nahen-um« war der beten-! ltendste literarisch-politische Klnb Spa jn ien s, der allen Geistesrithtnngen geössnet war lEinstein hatte zum Beispiel im vorigen Jahre dort ge sprochen. Seit einer Zeit bestanden zwischen dein »Utheneuni« nnd dem Direktoriunt nicht die besten Be ziehungen. Die Vorträge waren non de Rinera ver boten worden. bis sich das »thheueum« die Anwesenheit Friedrich Smetana Zu seinem 100. Geburtstag am L. März . Ein Hundertiähriger und« noch so Jungen uns ein alter Betst-unter nnd doch noch ein so Neuer, mit seinen besten, liebenswettesten Gaben noch nicht zu Recht Er kannte-: Jenseits der tscliekhtsrhcn Grenzen macht seine lustige ~V e r kaufte Bra u t« volle Opernhänser, und sein schmerzlich schönes, ganz und gar ortginelles Streichqnartett ~A u s meine m L eben« wird in jedem Liebhaberqnartett gespielt, kehrt oft nnd ost im Konzertsaal wieder. Das ist alles-, und es ist viel zu wen-K es sollte viel, viel mehr sein. - « ährend in Deutschland Waa ne r an dem Kolossallmn der deutschen Nationaloper sehns, in Ita lien Ver-di die Höhe seines Ruhmes erreicht hatte: während die französisrhe Oper in Bizetö »Carnten« M Ehren kam und ntan in Rnßland nach Glinka6» reod eine neue, mit ungeheurem «·’fmpetus etnsetzcndel Richtung wahrnalim, die in Dat gomischsli, Mus.sorgski,t)itmski-skorsakosf undechats kowski gleich vier Genie-i- vcrehren durfte, da ward sich etnet, der kaum Böhmtsch sprechen gelernt hatte, ein Gänstlina Liszts, ein Brauerssohn aus Leim »-:niscl,)l, der es- durch Fleiß nnd Musikalitiit zum Ditti netnten der Philharmonie im schwedischen Götaborg ge bracht hatte, seiner Sendung bewußt, nnd schuf die tsche- Asche Nationaloper. Vor ilim gab es bloß «Biilim»ische Musi .ls.nten", eine im großen Oesterrecch von damals zwar-etwas über die Achfel angesehene, aber durch ihre lawiici)-melancholiiche und rhythmisch interessante Eigenart nicht ungern geduldete Spezies von Volk-Z -"musikern, die man nie und nimmer ernst nehmen konnte Die Historiker allerdings wissen tm's von böhmiichen Musikern früherer Zeiten viel zu erzählen. fDie gingen jedoch allesamt im großen europäitchen Musikleben aus. Viele von ihnen, wie Czernoi horiky. Stamitz, Benda und Zelenka, waren Begründer neuer, wesentlicher Stile, ihr Bdbmentunetrat jedoch nicht hervor. Die biilimiiche Musik letztenndes im Volk, trieb seltsame Blüten einer melodiemeliaen, stets etwas wehmütigen Lorik,« erfand Tänze von bezaubernder Frische und Natürlichkeit, er hob sich aber kaum zu einer kunstmäßigen Gestaltung ’ Vietzig Jahre alt war Smetana geworden, als ihn siitt fernen Schweden die Kunde erreichte. daß eine .GUwpe iunatikhechticher Nationaliiten so etwas wie die· tøktindung einer Nationalover beabsichtigte Aus einem 111-Zu Jakoresösseraugf egitanääiw agiee von W« ewu en en e o eu, m et an f zogen-d greifbare Formen au. M eiltekleim E schrieb seine erste Drei-: »Die standen-! tau- tu Busens-. tin andre- wax ihm tMi zuvorgetommetu es dotierte fiinslahm ehe das Werk zur Ausführung kam. Als die ~Brandenburaer« end lich ans der Bühne erschienen, wurden fie von dein Praaer Publikum als nationale Tat jubelnd begrüßt. Mit diesem ersten Werk der nenen Kunst beginnt bereits die Tragik seines Schöpfers. Der Inbel wird bald gedämpft; man wirft Smetana vor, er könne nichts wirklich Volksttimliches schaffen, er sei »Wagne rianer«. Nicht aus Ehrgeiz-, vielmehr aus Trotz macht Sich Smetaua an einen neneu, an einen leichteren, auf en ersten Blick operettenhaften Stoff und schenkt sei nem schmerzlich geliebten Volk, nnd mit ihm dem halben Europa, die köstliche »Prodanä nevosta«, die ~Verkauste Braut«. Immer noch war dass-« Nationaltheater bloßer Wunsch. Man spielte in einein Interimshaus in Praa. Der Zu. Mai 1866 aber, an dem die »Verkaufte Braut« die Prager zum erstenmal entziickie, ist iiu wahrsten Sinne der Geburtstag der nationalen tfchechifchen Oper aewordcn.« Als den feiert ihn auch das tfchechische Voll heute noch- Das Werk ist Böhmen-E- Lieblingsoper, und seit der Wiener Ausführung von 1892 hat die »Ver kaufte Braut« den Weg über alle großen und kleinen» deutschen Bühnen angetreten und gehört heute noch zu» den am meisten beliebten fremden Werken des beut-s schen Opertifpielplattes. l Nach dem Kriege des Jahres 1866 wurde die Grün- ( duna des Nationaltheaters endlich zur Tatsache, und Sinctana wurde die Leituna der Oper anvertraut. Die Grundsteinleguna des ersehnten Laufes gab den« An laß zu Smetanas nächster Oper »· alib o r«, der am 16. Mai 1868 zur Ausführung kam, nach sechs Vorstel slnngen aber vorerst wieder verschwand. Auch-dieses sWerc fand erst nach der Ausführung in der Wiener Theateraubstelluna die aebiihrende Anerkennung und wurde dann später durch Mahler in die Reihe der großen internationalen Obern aufgenommen. Jn Deutschland kennt man den ~Dalibor«, diese hellleu hafie flawifche Prachtgestalt, nur wenig. Blon die Erben Mahlers haben ihm Ehre widerfahren lassen, und doch ist diese große, ernste Oper von einer Schlin lieit und besitzt eine Fülle der Erfindungen, wie nur weniac neben ihr. · Wieder hieß ess, Smetana sei sich feiner nationalen Sendung nicht bewußt gewesen; wieder warf man ilsni fein ~Waan-ertum« vor. Die Gesinnung, die Sinetana in Wirklichkeit hegte, ward verkennt Ein Kampf, häß lich, wie nur ein Parteitainps sein kamt, entbrannte um das Werk und feinen Meister Der aber, ohne um das Entschliche zu wissen, da ihm bevorstand, vollendete bereite eine neue Oper, die sein tiefste-k, ebrltchsteg Be tenntnis enthalten sollte, die »Libussa«, ein natio nalesÆieh bas, neun Jahre angstliT nehmen vor W Mr Bew. ep- Mel-sel theaters zu Prag am 11. Juni 1881 gasb endlich den An la-B»znr Ausführung des großen, feierlichen Werkes. Der Erxvlg war iiberwiiltigend. Smetaua wohnte der Vor stellung ais Ehrcngaft bei, wurde mit Beifall liber schiittet und zum Nationalveros erhoben. Doch er hörte von feiner Musik nichts:·er war taub geworden. Das entsetzliche Unglück war allmählich gekouxnetn Längft hatte er feine Stellung am Theater nieder-legen müssen. Die Geschichte dieses Leidens, in feinen Ur sachen gleich ratselvoll wie das Beethovens, ist so er schüttern-d, Smetanas eigene Berichte dariiber find so autilend, daß man es als eine unbegreifliche Tat be wundern man, wie der Komponist diese Erkrankung in ihren tiefsten Wirkungen als Kunstwerk dargestellt hat, wic er fie in feinem Streichauartett »Aus meinem Leben« verfinndildlikhte. Ebenso unbegreiflich ist die ungeminderie Schaffenskraft des Eriaubten, die ihn zu drei weiteren Opern, darunter dem lmmorvoslcn, ent ziickendeu »Ein s;«, und einer Reihe großer Sin fonien erstarrten ließ. Die Kraut-ingen. die ihm der »Dalibor« gebracht hatte, ließen ihn ein neues Ziel anfsuchen. Im Vater lande vertannt, trieb es ihn dazu, den Fremden seine Seele zu eröffnen. Einem Rhapfoden früherer Jahr hunderte gleich, entwarf er das Kolosfalwerk »Mein Vaterland-C das in sechs Sinfonien non ento päifiher Geltung fein Böhmen verherrlicht. Ein Tauben ein von unsägiirhen Schmerzen Gepeiniater hat hier eine Kunst von höchstem Adel erfunden, in der Natio naies mit Allgemeinem zu einem Werk von einzig-« artiger Wirkung verbunden ist« ’ Ein Gewirr unsichtbarer Geister umkreist den alten » Mann, der beim Komponieren, wie er sagt, nur mehr ; geistig hört. Zehn Jahre lebt Smetana in diesem anal vollen Zustand aus dem Lande, bis feine völlig zer rütteten Nerven ihn ins Irrenhaus treiben. Dort ftirbt er, ohne das Bewußtsein wieder-erlangt zu haben, am 12. Mai 1884 einen schmerzloer Tod. Die zwei letzten Jahre haben noch eine Menae heiterer Musik entstehen lassen, bis der Arzt ihm schließlich das Kom ponieren nur mehr für Viertelstunden erlaubte. Ein Leben von sechzig Jahren war ihm beschieden, das er, der fleißigften einer, für eine einzige Idee aufgeovfert hat: seinem Volk eine eigene Kunst zu gründem Und das gelang Smetana. Wir andern. die wir das Natio nale in ihm nur wie eine besondere, überaus reizvolle Seite feines Schaffens ansehen, verehren in Friedrich Fmgtaitiäi eidnen grsoßeln Mgenistfeik deöllnktknzßhntengsiahr un er , er un ene n vo een er ur, voll tiefen Empfindend und einer mirlltseu Äeele schön-zuz- eiuextlftufih gie zur befreit ihrer Zeit gehsrt U . cW. SMII W . " « « s Carl sales-v For-L Meine-T Feuklleton :: Programm für Mittwoch. Opernhaus-: »Die Fledennauø«, 7. - Schauspielhaus: ,(Fklmotit«,6. Neustädter Schauspielhaus: »Der Pfarrer von zur feld«, Häs. Neues Theater (in der Kaufmannschastst ~Elcktm« 4. chtspiel im Volkswohltisieatcu »Der Teufelsfcsüler« 128. Restdenztheater: »Geme- Nußkuazksz «-«;4. »steigt-Es gis-» « » = Mitteilungen der Sächiiichcn Staaten-M Opernhaus. Donnerstag den 28 Februar »Caxmen« mit Helena Forti, Heudrik Arme-s vo der Großen Volksoper in erlin als Gast iTou JUka- Plafchke, Grete Nikifch. Tänze mit Susaune Tomboiss und Kreideweisz. Musikaiifjche Leitung: Ausschl-Uti- Spiclleiiung: Reuckcr. An nun M Uhr. - Schalk fpielhfau s. Faschingsdicnsiaa den 4. März ists-is Erstaussuhrnng des Lustspiel-s »Im w eißen Rdbl von Ogcar B l u me n t b al und Gustav K adelbura in Aussicht genommen. Die Einsiudieriulg ieiiri Alsred Meister, der auch den Gicsecie spielt·. D« Vorstellung indet ausze r A nrecht stati. Die aug fallendc Vorstellung sür die DienstaasAnrechiöuihüpk wird am Donnerstag den 6. März nachgeholt- —· Mitt« woch den 27. Februar (Anrechtsrcihc Ai Goethes »Egmont" mit der Music non Beethoven IU M Hauptrollen spielen Lindner, Clara Salbach-·cha!lt- Mel-new Dirmoser, Wierih, Antonia Dictnsu »M· Fkklcs Paulscth Bonn-, Schröder, Meyer und Mullsss Spielleitung: Wiecke. Anfang 6 Uhr. :- Opcruhaus. Theo St r ack, der erste Temndsit Prager Lasndestheaters, sollte in Dresden W einigen Wochen aus Anstellng gaiticksns M Gastspiel wurde durch eine Erkrankung Islelx anwiichen hat sich das Charlottenburgck HWWF des Saugerg für die nächste Spiexzcn versichert- s« fang Herr Strack gestern. blose nuslnlismeisp k« Oth c l 10. Es ist überaus bedauerlich, daß mir disk-i Künstler nicht gewinnen konntet-. Man lernte ist-W ,einen Sänger von großen Qualitäten kennen, ems sTenor, wie wir ihn gerade ietzt nötig hätten Tif ;Stinnne ist auffallend igdm in der Hohe-, M Wiss horcht, von einer Dur schlagsirash dir W Wäs- Orchestersortissimo über-strahlt und tret-dem »F! IFle stets vornchm bleibt Spiel nnd Ausdruckjcnd-11» dates-dacht Die Partie wuchs von Szene 511 EIZC".E·I",« immer starrem Wahrhaftigkeit im dramatischen Fixs- Diefer Oihello erichiiiterie wirklich, und als HAij wenigen schauspielerichen Mitteln Herr entst -,. unter einer mertli en Indisposition Um is s, wundern-wette- exi ni- ne entru- ieiuex Tons-P Für die erkranrte Ultia stritten-n die idealst« «- W die-m m denken Mu, im MWI , on.fsiir M rin micr, b on Rick ent; k· ehe slsl tkkjmm MS Mut-r We Rad-ist« Month W. Mem ists Nr. 40 M ihren mitbet- Mut P« qft fa( Fastn- ! zdann !- -der bis Neyolz " nd As Fuf de Es set-laß kvon B Flllkohs Isroam xFlafche kfettstezl Fand cl l c szie Pt- Musen sfolgtc Sensati Anders verurte «.irgendc sdas v Xchnax ’ che at T« Re( Jungen Ell-zu kt »du-n ni kreicht is Findia , viel « jdkr kränke-. schmeckt lch die I probicri cls S pder Ks BE i s v c ktvcateru in wol Lebt shit ünstler en duxi IU Acwå Festen e r a sefcicrte pyrdcn Fkerrfchu Fcllcin ct vWust-o 1 Häs- Aar - sk« rme Lns Rief Zu den iebeg Eschel« Persöuk Wskys Schmuck in den - Zic» Wai Hichcji v· Mc T( Nra c z er »L; slxkljkhi ccht ofi Hu- Ui lischt get I cht gs Mc b c "honc g eben. Messe orgkn
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