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Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192404109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240410
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240410
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-10
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1924
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MOA L Neues Vom Tage phIMIIIM Guid-is vor Gericht « Im Berliner Giftmisebernroseß gegen Rose Gen » wurde die VrweihuMmeLzortaetche Es wird an die Vernehmung der iriin des Lotalö kgenommtn in dem der dandler hempel mit der Ugetlagten kurz vor seinem Lade zerhie. Aus eine »g- des Verteidigerd erlliirte die Zeugin, daß sie da wgy als die Angeklagte sieh Opimu and der Apo holen«lieiz. Rose Oenschow tat dies ganz offen, so goes-met e- ndete Sie sagte. sie müsse die Medizin kk Mutter mitbringen. dem-net war schon etwas au eiieri, als« er ins Lokal kam. Die nächste Zeugin m Aufwärter-in des Lokal-s, die da s Op in m a n s » Apotheke geholt hat. Sie hat das Opium ·sprgi, ohne an wissen, wag in« dem Fläschchen war. je Zeuan wollte Bemerl nach Hause bringen," weil sie U pp: der Berilihrung durch die Angeklagte bewahren pate. Darüber wuude Rose Genschow sehr böse. Sie ke, so etwas schicke sich fiir eine verheiratete Frau chi. Die Zeugin erwiderte daraus, daß sie ihren Ghe « km mitnehmen werde, Der Ehemann der Zeugin m dann auch wirslieh. Als Hempel tot zufammen chrøchen war, hatte sieh die Angeklagte entsernt; sie aber noch einmal zurück und fragte, was aus - mpel geworden sei. Sie selbst fei Kran ken- Heg e rin und würde ihm gern «beistehen. Die Zeu kn und ihr Ghemann hatten sofort Verdacht ans die ugellagir. Sie suchten im Abortraum nach der Opium »He die»dann auch gefunden wurde. - Der Ghemann M Anfwarterin bekundet, daiz seine Frau ihn geholts he, damit er Heu-net nach Haufe bringe. Bald. kanns fiel Hempel tot zu Boden- Der gpptheker Desian, der die Angeklagte ieii Jahren kennt, gab an, dasz sieh aus ein Morphiurnrezept die Ei neuerung des Medikamentg jederzeit ohne neues Rezept wiederholen läßt, sofern die verschriebenc Dosiö die er taubie Maximalmenge nicht übersieht-eint --- Der Höhe punkt der Verhandlung war die Aussage des Zeugen klanowfkh des »Brd'utigams« der Auge-klagten ein Verlöbnis haizwischen beiden nicht bestanden Seine Aussage war unbestimmt und unsicher Walten Klanoswfki will oon der Angelegenheit erst Dei feiner Verhastung erfahren hat-en Er bestritt, mit den Taten der Gensthow in irgeiioeinent Zusammen- Hakm gestanden zu haben. Sein Zusammentreffen mit der Ansgcklagten kurzoor der Verhandlung erklärte er fo, daß er von ihr sn einer Aussprache gebeten worden fei. Sie habe ihn dabei um Verzeihung gebeten, weil sie ihn ursprünglich belastet hatte. Die Angeklagte stellt gagegendiesed Zusammentreffen so dar, daß sie von HemZeugen veranlaßtwurde, günstig siir sjyn a u s z uiag e n nnd ihre frühere« allerdings auch nur wenia helnstende Aussage zu wisderrusen Klanojw ski sbestreitet weiter energisch, die Angeklagte geschlagen oder- beeinsluiit zu hahen. Er verwickelt sich aber im Laufe feiner Aussage in Widerspr ii eh e. Während seiner Vernehmung muß die Verhandlung, wie das dsters geschieht, unterbrochen werden, da die Angeklagte von Zeit zu Zeit Morohiuminjektionen erhält. Das Urteil Nach durchgeführtek Verhandlung sprach das Gericht »die Angeklagte insz den beiden Fällen« M. und Sch. frei Und · nahm tm Fall .Hemp e l, der infolge »der Ver giftung gestorben war, Körperverletzung mit tödlich e m Ausgang an. Es erkannte auf zsw ei Jahre sechs Monate Gefängnis, unter An-- sechmmg zweier Monate Untersuchung-Waff. . . Ein schweres Intobnsnnaliiek in Berlin Die erschreckende Zunahme von Auiounfällen, her vorgeruer durch die rücksichtslofe Raserei der Jahren wird durch ein neues schweres Unglück illustriert» Dienstag mittaa hat sich in Berlin an- der Ecke des Schöne-Ferner Ufers und der Gent-hinei- Straße ein : schweres Unalittt ereianet. Einem U uio has des Linie Halensee—Overnhans kam dort an der Straßen ecle in schnellem Tempo ein Privatauio entgegen, das m die Genthiner Straße einhieaen wollte. Um einen Zusammenstoß mit diesem Privatauto zu ver meiden, mußte der Lenker des Autobns scharf zur rechten Seite ausweichen- Dabei prallte der Antobus gegen eine an der Straßenecke befindliche —Lit·caß säusle , nnd der Anprall war so heftig. daß das fthwere Gefährt u mit ii r z te. Der Wagen war in dem Angen dl· f-. als das Unglück geschah, voll h efeizt Wie gewöhnlich um diefe Zeit, war nicht nur das Innere its-erfüllt, sondern auch die Verdeckt-läge war en d e setzt, und anf dem Hinterperron herrschte das übliche Gedränge Man sah« wie vom Verdeck während der Autobus unt-fiel» einig e Her r e n teils auf das Straßenpflaster geschleu dert wurden, teils herunteralittem dann hörte man den Krach des Ausprallens, mit dem Gekiirr der zerbrochenen Scheiben, und das -A n ait g e schr ei der Fahraäit e. Von allen Seiten eilte man sofort zur ~ilfe herber Aus dem Reichswehrminiite einm, das gerade gegenüber der Unaliicksitelle, auf derandern Seite des Kanals, Lich befindet, wurde eine Abteilung Reichsw e h r s ol a ten ausgeschickt Es zeigte sich, daß die im Innern des umarftnrztenl Wagens einaeschloifenen, durcheinandeHeschxendcrtenf machen, daß die Differenzen zwischen Orchester und Dtrigenten beigelegt seien, und daß Mraezek wieder an der Spitze der Dresdner Philharmonie stehe. Diese Worte weckten stürmifchen Beifall, der von der all gemeinen herzlichen Verehrung Mraczeks zeugte. Ebenso nahm man mit Befriedigung Kenntnis danon,A daß der Bühnenvolldbund, der, wie wir ebenfalls gestern mitgeteilt hatten, sich ganz auf die Seite Mraezekö ge stellt««hatte, die geschäftliche Leiiugäded Orchester-s wiek der übernehme. Dann erschien raezek, den man bei seinemEintritt und den ganzen Abend hindurch bei Jeder sich bietenden Gelegenheit dankbar und herzlich feierte. Programm "·nnd Ausführung gerade dieses itonzerteg zeigten, was Mraezek geleistet hat. —Der Abend begann mit Schuberts CgDursSinfonie Nr. 7; sie ist sicherlichsein bedeutendstes Jnftrumentalwerk, ja man hat sie a s die musikalisch reichsteSinfonie des 19- Jahrhunderts bezeichnet Jedenfalls ist sie eines» der herrlichsten Werke, die w r besitzen. Sie trägt, wie· Schumann sagt, »den ewigen Jugendkeim in sich". . Schumann hat sie bekanntlich im Nachlasse Schubert-S entdeckt und sie »freudeschauernd« an Men delssohn geschickt, der sie vor fast genau 85 Jahren, am 22 März 1889, im- Gewandhaus zum erstenmal spielen ließ. Ihre unvergleichlichen Schönheiten ihre starke Romantik, für di·e Mtaczek so viel iidrig hat, kamen gestern in aller Frische zur Geltung. Elisa Stiinzneri hatte abgesagt; Konzertmeifter Riphahn sprang ein«-und. spielte eine Bratschensuite von Reger mit edlem. gesangreichen Ton. Das Konzert schloß mit dem »Weistezsiiigervgrspiell«. 4 I. f. ·= Amstviariesiittney die schon öfter in kleinem Kreisenls Lieberfängerin sich bewährt hat, gab tin Palmen-innen ihren ersten öffentlichen Liedetabend. Ihr warmer, in allen Lucien gleichmäßig anfpreshender Msziwioprqn füllte auch den größeren Raum mit Leichtigkeit Ein in der Auswahl vpkoiidcicheg Pri gramm mit Liedern von Schubert» Brahms und Strauß zenqte von dem Ernft ihres künftierifchens Wollens, das freilich in feinen letzten Ausftrahlungen Fgemnitwar durch ein vorsichtiges Zurückhaltcn in Tongebunin Der Geiger Hang Kiin i g spielte mit sitt-ils Klinger am Klavier die.quoll-Sonate von sank Mitner der- nebenbei bemertt, itzt der Sängerin nicht verwandt ift —-nnd Regier- onate ilsMolL Sein Geigenton sift freilich zu dünn nnd ktnitloh nm folthe Werte zu voller Wirkung zu Dude Neu-sie Nachrichten und zum Teil verlesten Personen nicht ohne weiteres befreit werden konnten, und daß man erst einen Ausgang silr sie öffnen müsse. Die F e u e r xv e b r wurde sogleich qlarmiert und erschien mit mehreren Zügen, deren Mnnnschasien dann das Rettunqswert begannen Die Berunfqälåickten wurden durch Rettungös Nwaqen nach dem Eli ethisranlenlmnsnnd an ver .schiedene Rettungöstationen geschafft Dief Zähl der LSchwerverletten wird auf zwölf angegeben. Unter den Einqelielerten besand sich auch ein Schulkind, Lntz Ghrenbach.— Der Knabe, der beiseinen Eltern in der Genthiner Stran wohnt, bat einen Ohersclienkelssl brach davongetragen Der Knabe hatte an der Litlaßs fäule gespielt und wurde beim Umstürzen der Säule snnter den Trümmern begraben. Der sFührer des Privatkraftwaqens, den- die salleinige Schuld trisst,-l)at die allgemeine Verwirrung Opmmdw to. Mk 111 benuht nnd ist schleunisst davon gefahren. - Voraus ssicbtlich wird iebt our ein besonderes Gesetz lZiegen die Unsinn-hie des Nutoverkehrö einaeichritten.. «- n Berlin sind bereits entsprechende polizeiliche «Maß nahmen erörtert worden. Strenge Strafen wurden vorgeschlagen, als besonders wirksam wurde von Fall zu Fall· einc vetfchärfte periodische Spckte dek ZU lassungdbeschcinigungen genannt. Polizeiautos wet den eine scharce Kontrolle übernehmen. Das Ende der Wiener Giftmordaffaire Die Gattin des Wiener Gutsbesitzers Gef; : m a nn, die, wie wir berichtet hat-en, vor einer Woche unter dem Verdacht des Giftmordverfuchs an ihrem Gatten verhafiet worden war, ist nach einem Wiener Telegramm aus der Haft entlassen worden,nachdem sich ihre U n s ch u l d bei-ausgestellt hat. MS Europa bleibt in zwei Lager geschieden: das eine· if Frankreichs «Erbfeind«, das andre blickt auf das in Waffen ftarrende Frankreich wie auf einen Beschützer Solange europäifche Geschichte in derartiger Auf machuna aelehtt wird. besteht nicht die Möglichkeit, enropitischeö Mitgefühl in einem Franzosen zu cr wecken. Und mit kalter Berechnung wird kein Staats-v mann Frankreichs das Herz Europas finden. - Letzte Nagrichteu nnd elegramme Mallemusithließnng Radikaler aus einer englischen Gewerkschaft X London, 9.April. Eine größere Gewerkschaft, deren Mitglieder in den wilden Streit auf den Wori ten von Southampton vermittelt find, hat alle ihre Mitglieder in Souihampion. nämlich 1-.)W, inw. geschlossen. rabibekichu Unu sage-in Grpsbritqkh Iteislibrer mit dkm I-zusriedemist. Dz« ugeuommeu wurde, sein ursprüng s« ab, aber ans dku .r hervor, wie scthH. er Spaltung in deH Niederlage der Re, ld. fühlt bereits die erlegt, um so wehk· Zärungen im Unter· n Mitglieder de- Schwierigkcitcn da· kalen Gesetzgebung en Verfassung kein ftemwarcu wiede onalds im Umlauf, Nenschcnscharen in doch wurde amtlich e Absicht Inbe- zur teifühtern sind dik bcstrebi, ein« rmeiden. Aug l, die Asquith n Seiten scharf as britischc Psuud in unterrichteth hscl in der Regie en. in Marokko Itberichi.) In der Afra Tizzi Azza ommissar General n Linie. scsse bat der Ober- V Er CUIJZ ULU U- wärts« Ernst hu Landesverrats ch auf die Ver i n e s H i t l c r . der . seinerzeit diesen Brieer an den Um ovember v. J. zurück auf Pole ebruar gegen die das Wehrkrcis- n derStaatss kgsabg e o r d - rden, und zwar amTag e d e s wuchs fast zwei damals der Ab. erschien, wurde en, mit dem Ruf ein-tobt Dieses des Strafgesetz hauöftrafe nicht gleicher Dauer tot-nimmt, Mit lung gewaltsam rctcj richtet sich ch e n Abg c - se s un dv die mmc le « und Staatsanwalt -attc, indem sie aufrolltc. Bremse e Fabrik der ei Berlin, die ihren Betrieb. c zwei Drittel c, nzeil keine erzieletx war. er ausaespekkt sie Entlassung staa früh zur . die Situation," in feine-z Ah icksicht auf dekr- For-: »Wenig könanu!« -bc· khielt gestern Die genannte säshlt werden. Fran. Mehr st »Pcrchoir«s ma sitzen auf Opernhaus: Schatt »- 7o - Nell- Ft Ghe«, Kis. ·mannschast): ster: Grim- c« Mit Pat rete Miit-h, Strieglcr. S ch an - IS a bit-dies o at ihrs werd-« ) wieder in na: Riesen-. Immer-tm one-des k- M c q ; be: Musik »Me- U a. men nnd Es Skala-« Ditiaeut onst wird der-tus nun-ps- keröu E u ol Küste- Europas Zukunft Der deutsche »Mefsiauismus« Frankreich »das Herz Europas-« . - Von unserm ein-Mitarbeiter » « Paris, Anfang April Neben den tageogeichichtlichen Studien, deren Gegenstand das Deutschland der Nachkriegszcit bildet, läuft die Arbeit iunger französischer Forscher, die, im Geistesleben der Deutschen schiirfend, künftige Ent wicklungslinien provhetiischen Blicks entwerfen. Sie be dienen sich nicht der grundlegenden Methode Speng lers, meiden alles. was an morphologische Gesichts punkte in der Erkenntnis gefchichtlicher Vorgänge er innert, und kümmern sich nicht um das, was Spengler als den physiognomiischen Takt bezeichnet. Das sieg reiche Frankreich glaubt nicht an die Schluß folgerungen, die sich fiir den Autor des «Untergang des Abendlandth-« ergeben haben, sondern prüft Euro pas Zukunft unter dem Gesichtswinkel des Macht- nnd « Rassenkampfes,« das heißt, des stamper zwischen: dem »lateintschen Okzident und deinl Gsermanentu m«. Somit entwirft die Geschwis forschung Frankreichs ihren Grundriß mit Hilfe gegenwärtiger Ereignisse, stützt sich im allgemeinen auf Zeitnnasauellen und gelangt daher nicht- über das Durchfchnittsmaß landläufiger Resultate hinaus. Ob nian ein Bouleoardblatt liest oder ob man einen Kurs über das moderne Deutschland bei Pro·essvr Andley an der Sorbonne hört, kommt beinahe aufs gleiche. heraus. Die Studien der »Komm des Deux Moncles«, in denen Poinearö Geschichtzunterricht erteilte, bevor ·er·Ministerpr'g'sident wurde, bilden das Rüstzeug der Historiker. Aus Reden deutscher Politlker. Schriften-» deren innerer Zusammenhang mit dem Denken und Fühlen des denischenVolkes nicht geprüft wird, ent steht ein geschichtliches Kombinieren und Prophezeien Es wird gründlich gearbeitet, nämlich an zeiigenöf fifchen Tokumenien fleißig zusammengetragem was· nur erreichbar ist. Aber man klebt an ephemeren Dingen, folgert aus Konarehkundaebltngen und Pro dessen: die Fähigkeit, über Deutschland zu schreiben wie ·sie eine Madame de Stadt, ein Edgard Quinet besahen, fehlt den heutigen Historikcrn ’aänzlich. Sie besitzen weder das-Diftanzgefühl noch Jdie Fähigkeit, Erscheinungen der deutschen Gegenwart frichtia zu bewerten und in ihren tieferen Zusammen hängen zu erfassen i Unter den Blinden ist der Einäugige . König. Einem jungen Historiker, der sich feine ersten Lor beeren in Berlin --· als Mitglied der fransöiiisben .Mission - verdient hat, mit Namen H e nri Walfis erfchlosz sich das ~deuifche Geheimnis-' in merkwürdiger ;Gestalt, die er die «germanifch-orientalifche« nennt. -Maffi.s wirft das Schlatt-dort vom dentfshen .Messianistn-us in die Debatte-. Er issi.lu«ifiiate lich mit dem »aus Deutschland« inionriietteu sin duistnus, wie er ibn in dem Werke des Professors JGlafenapp Zu entdecken glaubte; er raffte iine Serie deutscher Schriften über die Ghandibewegnng zusam men und entwickelte daraus die Tbefis: »Der ger manisch-indische Einfluß bedroht uns-; mit Hilfe einer neuen Lehre. die dem Meffianizinus gleicht, rüstet Dentfchland nun ällnariff auf den alten lateinischen Westen; es -.fübrt als Stosziruossen die Slawen in den Kampf, hinter denen der Hindu steht um schlief-lich den Mongolismus aiåf uns loszulafsen.« Mit der berühmten französischen . larheit. die leider sebr häufig buntschillernde Oberflächlichkeit bebst-tei wird hier eine gefährliche Doktrin dem Publikum, das sich als intellektuell beteichneh hingeworfen Nu ropas Zukunft soll im Zeichen eines deutschen Messia niömus stehen, der alles zu vernichten droht, der die Schrecken mongolischer Greuel über Frankreich, den i’--ltifrkien Oft-ident. verbreiten mill. Wabrlich. dis- Propbeaeiung des »Forfebers" Mai-fis schreit nach einem Romas-schreiben Vor zwei Jahren schrieb be reits Viert-e Mae Orkan eine Erzählunm in derqer die Deutschen mit den Rassen am Rheine und dann in Paris fchildert. Jevt lässt sich das Bild noch breiter malen: Ru"ssen. Hindus, Chinesen, kurz, Asiaten, unter deutscher Führung einem »Mesfias« - werfen sich auf den letzten Posten westlicher Kultur, auf Frankreich. Gibt es für einen Pariser Romancier. der gleichzeitig als ..ssistoriker« aelten willz einen dankbareren Stoff? = Zeichnungen von Levis Corinth. Der Kunst salon Arnold stellt Zeichnnngen von Corinth aus und gibt zugleich einen neuen Band lkeiner graphischen Bücher heraus: »Der Zei ner Levis Co ri ntb.« Es ist wirklich so, wie Georg Biermann im ersten Satze seines Textes sagt: Dieses Buch (und die Angstellnna bei Arnald ebenso) erschließt eine Welt, von der bisher die wenigsten etwas wissen; selbst die, die die Weit dieses Meisters zu kennen glaubten, halten den Atem an angesichts der Tatsache, die der Band an bildlichen Doknmenten vereinigt. Wer die Zeichnungen des Meisters, die hier mustergültig übrigens ver össenilicht werden, durchsicht, blickt in ein kräftige3, lebensbejahendes Dasein hinein, wie «es in unsern Tagen kein zweites gibt. · Leidenschaftliche, drängende Liebe zur Welt mit ihrem Reichtum an sinnlicher Schönheit erstillt jedes Blatt. Dankbar nnd staunend bewundern wir dieimmer junge Kraft dessnnn schon greisen Künstlers. h. g. = Hamburger Uraussiihrungew Aus Ha m l- u r g wird uns geschrieben: Das Th a li a th ea t e r brachte binnen einer Woche eYOU-ei Uranssüshrunaen. Fransk Staytons Lustspiel » cis-schwache Geschlecht« tin deutscher Bearbeitung von Else Otten und Richard Wilde) war eine Niete.- Ein snleeniaer Gualanden der mit seiner lacht Ruhe zur Arbeit aus dem Meere sucht wird von einer jungen Mißsüber dis- Oimlstiiten des «schwachen Geschlechts« aufgeklärt Die Misz brinat die Mannschait zum Meutern, die lacht aus eine Sand :bank»u-sw. Das Ganze ist aber nur abgestandener englischer Familienwitzblaii-Humor. dessen Alberttbeit dar-g die deutsche Bearbeitung nur noch deutlicher wnr e. Erfreulicher wirkte Rudolf Klutmanns" Spiel »Da-Z Recht aus den Vater«. das eine an-’ aebliche ergötzliche Berwechslunasaeschichte von zwei gleichzeitig aeborenen Kinderweinem Grasensohn und; einer Sozialistentochtey behandelt Das Werk hat» inneres Leben und einenaktuellen Hinterarnnd iunsrel beste aller Zeiten) und bewahrt bis zum Schluß Sinn nnd Humor. Hanns Fischers . ausgezeichnete die’ Gemütsiiesen öcrausarbeiiende Regie. das frische Spiel Lotte Klein-s Innd Wolfgana Lanabosfs verhalten der Aussuhrung zu einemssreundlichen Ersola. « oth. » = Der Nachfolgerseiuaartnerä Zum Leiter der »Wiener V ol k s o p e r ist, wie uns von dort gemeldet wird-Itzt Stiflleades scheMidsn Fålixläkecinåariner der vorm er e e» e . r.,. er. er r » taatöo er «Mis-iee--2UWW « - . p 4 ’ · Massiö wird nächstemjdas Ergebnis seiner Stuk dkeu (d-isher. schriebjr Aussage über die Gefahren des deutschen Mes·sianismus)« m gefchlossener Form ve bandeln. Bevor er damit beginnt, hat et der Tages vrefse, die Senfationen braucht, verraten. welches Un heil über Europa schwebt. . Geschichtsforfchuna im Schlepptau des- 8100 natmnaL - Den Bauern m der Bretagne wird man wahrscheinlich ersähletp daß m Deutschland die Horden des »Messias« erettitehen um Frankreich zu verwüitem k·,«- si- Die Frage, ob es Frankreich gelungen «sl, »Eure pas Herz« zu gewinnen, beschäftigt einen dersvesten zSchüler des Philosophen Berason, Andre Thi baudet. »Der Friede kam, nnd Frankreich ver ;saate«, schreibt er in den —,,Griinen Heften«, die sich ernstlich bemühen, Schriftsteller mit einer Dosis eure viiischen Denkens und Empsindens als Gruppe »unter Framosen« zur Geltung zu brinsaen T h iba ud et be dauert eö, daß ein Clem e ne e a u den Frieden machte und ein XaincareJ füig Jahre nach Versaillch im Namen srankreichö spri t. Er bedauert nicht das Erscheinen dieser beiden Männer als ~Führer im Kampfe-; daß sie um den Sieg ranan, gereicht ihnen zum Lob. Daß sie aber als »kurzsichtige Franzosen-« am Ruder blieben, als es galt, der siegreichen Republik im Herzen Europas eine ideelle Geltung zu verschaffen darüber klaat Thibaud et bitter. « lau r d s wäre nach seiner Meinung, der einzige Franzose a«ewesen,der den wahren Frieden - und die Verwirklichung des Aus-gleichst zwischen Franzosen- und Europäertuin —- hatte erreichen können. Der Lothringer P o i nea r ö-, Arm in Arm mit dem; Lothringer V arrås geaenDeutfchland streitend, schuf» ein Frankreich, das-nach Thibaudets Meinuna—’ Europas Herz nicht versteht. Engherzigkeit ist znm Verhängnis geworden. Die Sieger stehen am Schmer zenslager des Erdteilsund wissen nicht, wie sie handeln sollen. Was bedeutet .aber.Europa, wenn Frankreich nicht mitleidend und mitsiihlend das Schicksal des Kontinents teilt? » Was 01l gieschehem wenn unter Rüstungssieber und Ma tsuch sdie edle Friedens reguna erstickt wird-? Wie lange sollen· die Völker Europas, Frankreich zuliebe, solche Qualen ertragen? Th i bau de t glaubt, daß es hoch an der Zeit ist, a u s d en Fran z o sen, die sich »gute Patrioten« nennen, auch aute Europäer zu machen. Sonst wird ein andrer Mensch die geistige Führerschast über nehmen. Vielleicht der deutsche Mensch .. . T h i b aud et sucht den Nachweiscgu ficht-en, daßdie hervorragendsten Männer Frankret s wahrhaft gute Europäer waren. Er zittert eine Fülle von Dota menten, die dartun, daß die Franzosen ·seit dem K ö n i a Heinrich IV. aus der Suche nach einem Bunde der europäischen Staaten, nach einer »Heut-: des nationek waren. Montesauieu schrieb: »Ein Fürst glaubt, daß er durch die Vernichtung eines Nachbarlandes grö xsier und prächtiaer werden könnte. Miinigteni In iEuropa liegen die Dinge so, daß alle taaten xvoneinander abhängig sind. Frankreich be sdarlf blühender deutscher Staaten, eines glücklichen HPo en, eines wohlhabenden Russland Europa ift ein Staat, ans mehreren Provinzen zusammengesetzt« . . . Die »lothrinalfchen Fürsten« P oin ea re nnd Bartes haben, wie Thibaudet bedauert, die kluaen Worte eines Montes a n i e n ebensowenig verstanden wie die große Forderung des Friedens-H Europa voran, heißt Frankreich voran Sie iandenj nicht das Herz der Völker, glaubten an die materielle Macht. Und das ift ihr Irrtum und unser Verhängnis.l Was Thibaudet schreibt- kehrt in zahlreicheni Variationen wieder. Der gute Franzose hat aber bisher stets einen Sieg über den europaisch accinntcn Fran zosen, den man verächtlich nnd gehiifsig den »inter national gesinnten« nennt. davongetragen Gewiß die Klagen über den furchtbaren Irrtum mehren fsrh werden heftiger und drohender. Trotzdem spricht man in der Schule von den »natiirlichen Grenzen« Frank reichs, dem Rhein, dem Ozean und den Poren-fein = Stesan Kirchl, der Muxiktheoretiker an der Leip ziger Universität, ist im 60. »ebensjahre gest o r be n. Er hat seinerzeit am Dresdner Konservatorium studiert und tilJt weniger durch seine Kompositionen, unter denen si ) ein Vorspiel zu »Hanncle« findet, be kanntgeworden, als durchs seine musiktheoretischen Bücher. Seine in der Sammlung Göschen erschienenen Werke: ~Praktische Formenlehre«, ~Kontrapunkt« und namentlich die »Allgemeinc Musiklehre« sind sehr Ver breitete und gern benützte Handbücher geworden. s = Eine neue Erfindung site den Gehn-Jänner »richt hat, so lesen wir in der Wiener »Nimm Freien »Presse«, der dortige Gesangspiidagoge Eugen F- isch e r Igemachr Er hat einen Apparat konstruiert, der es ermöglicht, daß sich jeder Singende oder Redende cFie nau so wahrnehmen kann, als ob er sein eigener . u hörer wäre. Damit ist der sehnlichste Wunsch aller Sänger, Schansvieler und Redner erfüllt, sich so hören zu können, wie es sonst nur dem Publikum möglich ist. Die piidagogischen Möglichkeiten bei Anwendung des lApparateZ können von umwälzender Bedeutung sein. sEs ist einleuchtend, daß Fehler, die man an sich selbst »ebenso hört, wie der kritische Beurteiler, leichter ver mieden werden können. Auch Menschen, die mit Sprachsehlern behaftet sind, an Sprachstörnngen leiden, wird der Apparat ebenso gute Dienste leisten, wie bei der Erlernnna fremder Sprachen. Es liegt in der Natur der Sache, dasz über die Konstruktion des Appa rates nichts verlautbart werden kann, bevor nicht die nötigen Patente erteilt sind. Doch kann gesagt werden, dasz daö Problem, das Hören von andern störenden inneren Geräuschen auszuschaltem vortreff lich geldst wurde. Der Apparat wird auch vermöge einer besonderen Einrichtung zeigen, wie die eigene Stimme im großen Raum trägt. Engen Fischer hat ghon einmal von sich reden gemacht,.ale er knapp-vor nsbrnch des Krieges mit staatlicher Unterstützung seine »New Gesangsschule« bei Breitkops u. Härtel berausgab Diese Schule wollte das Grammopbon ge- Langtcchnischen Zwecken dienstbar machen, nnd gerade ieseJdee wurde damals non Musikern wie Richard Stranh Rikiich Weingartnez Brutto Walier und·Beu« Blech an das sreudig e cis-mißt ·c: due Karte von Co umbns gesunden. JU. der P a r is e r Academie der Wissenschaften machte der Ge-; lehrte Charles de la Roubiere die ausschenerregende Mitteilung, da er in der Pariser Nationalbibliosetl eine Last- segmdts Ich se san bisher It · portugiegxifche Arbeit aus dem 16·. Jahrhundert lllin hatte. ach feinen einwandfrcren Fettstcllungell»hall - es sich hier indessen um eine Karte, die Christoph Columbus in Genua vor Antriti seiner Fahrt auge ferttgt hat. = Jvfefs Glfkueh die bekannte und beliebte Dresdncr Märchenerzåhletim befindet fkch znr Zeit aufs einer Vortrages reife durch Weftfalen nnd das besetzte Gebiet. wohin man fie eingeladen und überaus freundlich empfangen bat. Tie Blätter rühmen ihre Vortrags«kunft und berichten von der aroficu Freude, die die «Miirchenfrau' Tausenden von Kindern bereitet. -· Orchestethe der Cis-Midas Minister-tin E. Bu Der Studierende Herr Etich Thierbach Montrabaizklaffe stam mermrtuog . Starke) ist vorn Stadifbeater Breslau ver pflicknet-wordcy. » ·». , = sun- JWSOWII spricht diesen Donnerstag s Udr dei« Richter Lyrit von Knrt her-nickt Karten bei Ries. = Dis Reimersnuartett gibt fein drittes Konzert dreien Donnerstag W i Künstlerbans. Karten bei Ries, =" met Urteil-Yes- acktstimmiqe Votum-sie wird km Herbst mifiäörrtzdern Werten des Kaum-nisten in der Frauen-finde auf ne . = Die Striefmer Liedes-set konsertiert diesen Donnerstag M tm Ansstellunngan » = Das Dresduet Konservatorimu veranstaltet diesen Ton nerstaq abends Zss Uhr im Zartnoniefaale dirs s. Prüf-mas lomert« Eintrittskarten im vnfervqtvrtnm. Landbausftrafzr. = CWWEQiellfütit Das Winternoaranxm findet mitufslaenden Vorträgen ignen Abschluß: Donnerstag den 17. ril im Haufe Bergstra e DI( Vortqu des Herrn Dr. Paul Th.- Hoffmann Gamduråk e Religiosität Schovenbauers. Dienstag den SI. April um M. Geburtstane Kaum in der Moderan für Kunst-gewerbe, Elias-streifte se. Vortrag des Herrn Ist-. phil. Richard Voettaen Kauf nnd Schopendaner. Beut-it beiderZVorträaesztz Mir-.des La- Mche V eng tm K E - = ur M M m u er aoe meistek start Strieqler einen Vatdentteiana Klwftockp vertont. den Friedrich Plnftdte aml.4. April sm- erhe- Mqle öffentlich fingen wird. = Tom- want-ex sinds Dienstag des us. Ang I- ver Nefokmicrten Kirche Bach. Wolf. Arnold Mndelsf n u. a. Akt-« ikmöl FÆMMMMMXWBÆJZ w m at en e. u und sin der Rosprwierten Mrchr. = Werk Eru small-. Dienste de w. s wish aus Musik«-niser ouasiqtuchaek Zaun-Weh die, in drei Sälen ve eilt, Kostbarkeiten OR Male-eh It Lock-arbeiten, Dolechnstte usw. umfassen Id. Im et · Tage wird aben s Dr. Ufked sale von Ostaflats ägiöiumbi visle Lize- «TdtneW Igsiik eise- s— =Wsek Ins-Etwa Des stumm-kam liche Irofe ran der Universität Breglaw Dr. Ist d Stätintttdaänw ifsctTvomdem Stätä an zum staut-Aktian tut - o . ro vor ge , " M. s- HMJII set-ä- t- MW J Herabsetzung des Browreich in Frankreich X Paris, 9.April. Der Brotprcio wird vom 15. d. M. an wiederum um 5 Centimes für das Milc qmmm, d. b. an's 1,20 Franken, herabgesetzt Schwere Epidemie in Mcxäko X Washington, 9.April. Nach den dein Samt-s -departement zugegangen-en Mitteilungen herrscht eine schwere Typhus- nnd Tissenterieepidemie in Tun-ri galpa. Ein Versuch, die Leichen zu begraben oder zu verbrennen, wird überhaupt nicht nnternomnmk. Drahtloles Gespräch von Amerika nach Japan O London, g. April. Eine-net Drabtbcrichu Laut Telegramm aus New-York ist es einer :)kasdioflution im Staate Jerer gelungen, mit Tokio in Vcruindnsm zu treten. Jedes Wort, das in Amerika gesprochen wurde, fei,in Japan vernommen worden— ch Ents fernung beträgt 9000 englische Meilen und soll einen Rekord darstellen Aufruhr in Tutkcstau B. Berlin, 9. April. (Eig. Drahtbericdu Die Lettische Telegraphenagentur berichtet aus Moskau, daß in Turks.estan die ernsteste Erhebung gegen die Sowjetgewalt ausgebrochen ist, die Moskau seit vier Jahren zu be kä mpfeugeh a b t h a t. Die Armee der Anfrührcr besteht aus,2oooo Mann K avalle rie, Artjlleric nnd Gebirgsfchiitzetr. Es sind etwa 2000 zariftischc Offiziere bei den Aufriihrern. Die Bevölkerung von Turkestau geht mit den Aufrübrern. Aus Westsibirien werden in aller Elle rote Truvpen zur Hilfe herbei-. gezogen. · Internationaleg Smamtucnier in New-York ! 4- New-York. 9. April. (Eia. Drahtbcricht.l kJn der Is. Runde nelmig est-Isr- La skcr. über Reti zu siegen. Boqoliubow sieate über Rates und Tartakower über lanowiki. Die Partic Capablanca——Mariht-ll endete komis. Die Partic Alechiu—-Eduatd Laster wurde ab gebrochen. Weiter freute Yates über Janowfki. Mist-arb. zähnos mttteneu das schönste uunisixstiifwtuudgkküch wirkt ar-; Ehe-M Beide übel werden oöort in vollkommen unschädliche eike befestigt durch die bewä rte Zahnpaite Entom-tout- Neustadter Schauspielhaus s Auf vielfektigen Wunsch " » ; Freitag den 11. bis Montag den 14. April L noch vier Gastspiele des Berliner Auweh-Deutschen Theater wit vollständig neuem Programm Karte-I an der Tageskassp von 10 bis 2 nnd ab 5 Uhr Jowie im Jnvaltdenbank nnd Restdcns-Kaufbaus. Televbomfche Be stellunan wahrend der Kassenstunden 10671. 43315
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