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Dresdner neueste Nachrichten : 14.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192405146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240514
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-14
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.05.1924
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DFEL NISC UNEQ Dresdner Neueste Nachrichten den-A icusstxz Ur. I ZU .O « W Eva sooft-um MMXUMSOWMH Unabhängige Tageszeifuug Bezug-pfeif« YHIZUZFZFUHM 1 0.-Mark IRS-« TO IMM- OIMDXML PRINT « is Hd ( d d im MZZF MAX M M OSTM WDMJZTZMPMZ CUC - . . . : s e ÆW -...: «- MMW Mk m MOs-tm ZU UstkkesZe US Massng »Wer 10 Gipse-mis pkedoktivw M M WMWEM AM» W. it · Femmß 22900, 2 : 981 2 I 982 21 gez. . Team-umc- Reuesie Die-deu. · Muse-: Vase-den 2060 -W WMW Clsp W) IMM- W Wes-U noch M - Jus solle hohem Mr wehen-W »Fu- Stkeus spät-ca unsre Jesus-c kein-a Anspruch qui Nachruf-mag me arm-im des Momener Entgeiis IM. Jahrg— M. 113 Wiäwos, 14. Mail924 Vor dem Rücktritt Posncarås Diesuiammenkunft in Chequerg aufgegeben W. Lende-. U. Mai. sDnrch InnksnrnchJ Hi- sienier ersicer wird wegen der Wablniederlage vaås die geplante Znsanunenknnsi «« Macdonald wahrscheinlich aus segeben werden. Es ist sasi sicher, daß eine Zu-! «Iqumenkunsi des britischen nnd des kiinstigen srnnsl Mich-u Preinierministerz binnen tnrzenc statisinden wird. Ader wenn eine nene sranzdsische Regierung ihr Umi antriii, ncnß die Zusamnenknnsi notwendiger- Epeise verschoben werden, mn dein nenen stanzösischen vHremierminisier Zeit zn geben, sich zn nnterrichien. Lkpyd George sagte in einer Rede im Rai der «Uationallibcralen Vereinigung, ganz Deutschland Ikmk sich iiber die Nachrichten non dein groben Siege kpes Liberalisnms in Frankreich. Dies sei ein sehv be szeichuendes Ereignis von grosser Tragweite. nnd er Eli-sie und glaube seit. dasz dies zn der sehr nowendigen Vesriednna der Welt führen werde. Herriot als Nachfolger Poinearås ? WR Paris. w. Mai. sDnrch Fuuksprnth Das »Aha de Paris« will von einer besonders qui nnterrichteten offiziellen Persönlichkeit erfahren haben, Jnian könne sicher sein, daiz Poinearö nnd seine Mitarbeiter die Ansicht vertreten. daß das gegenwärtige Kabinett seine Deinifsion geben mtisse. Allerdings intissc man in Betracht ziehen, daß die gegenwärtige Kammer bis znni l. Juni legal am Ruder sei. Das jetzige Minifterinni werde also bis zn diesem Zeitpunkt die Führung der laufenden Gefchiifte behalten. Auf die Frage. wer der Nachfolger Poinearös werden könne, habe die vfsizieile Persönlichkeit geantwortet. dariiber gebe es gar keinen Zweifel, das miter der Abg. Herriot sein. Was Frankreichs Wähler von der kommenden Regierung erwarten . Telegramm unsres «" oh. Paris-. Is. Mai Bevor Poincarå am Sonn-abend Paris- verlteß, um Jene-m bedrängten Kriegsmtnitster Magcknot tm Mein-e -«dswrtement zu Hilfe zu kommen, sagte er zu feinen Freunden: »Ich bin sehr zuvetsichtlitb gestimmt Die Gegner der Regierung werden einen geringen Erfolg haben. aber nicht die Mehrheit in der nächsten Kam-um« Gestein abend kommst aus Sampiany, wo sieh Potncarö befindet, die Meldung« sder Ministcrpräsfident sei durch den übewvältigewden Triumph des- Kartells der Linken aber den Nationalen Block sehr unangicnehm überrascht und werde heute unter dem Borsitz Millerawds einen Mintsterrat abhalten. Potncares Bestiirznng steht nicht vereinzelt das Das Labineit befindet sich in einein Zustande schwerster Krise. Der Jnnemniniifter denlkt nicht daran, am 1. Juni, dem Gage der Avmmererössnung die Debatte noch als Mit glied der jetzigen Regierung mitzumachen Auch Lon cheur erkiärte bereits, er werde ans·kdem Abstimmung-s -ergebnis die notwendigen Konsequengen ziehen. Er empfiehlt Poincarå, gar nicht erst nach London zu reisen. Treu nnd sest zu Poinearcs halten nur die sbeiden sog-e-. nannten »Rushrmini-fter«, iMaginot und Le Troequer.· Im Elyseepalast, dem Domizil des - stanziisifchens ciaatsoräfidentem herrscht begreiflicherweise keine ge-; ringere Niedergeschbagenheit. Millerand hat ja in den letzten Wochen gegen das Kartell der Linken offen Stel lung genommen, was mit Ider Stellung eines Präsi denten der Republtk ganz unvereinsbar ist. Er gsriss sogar persönlich in den lestampf ein, -da er den Leiter der Blockpropagansda, B i l l i e t, zu seinem Berbsündscten machte. Um eine Präsidentfchaftsitrise, die eine Ver schärfung Ides Parteikampses bring-en würde, zn ver meiden, beeilt sich die Präsidentfchaftskanglei, zu ver sicheru, daß Mi’ll«erand der neuen Mehrheit keinen Stein in- den Weg legen werde. Er werde vielmehr ihr Gelegenheit bieten, fdie Lösung der innen- und außengeolitischen Probleme nach ihrem Pro gramm zu versuchen. Daraus ergibt sich, daß Millerand den Ministerpriifidenten Poineare oreisgibt. Wie er über die Nachfoilge denkt, werden die nächsten Tage Mitm- Ein Kabinett Barthen-Herrin würde dem Ely iee nassen. Es taucht aber schon heute die Frage anf, ob dasKartell der Linken eine derartige Verwässerung seines Sieges Massen werde. Da dieser gewaltige Gesolg znni größ ten Teile den Sozialisten an verdanken ist. so hält man the Regierung. in der die Sozialisten zwei Minister sitit erdauern siir wahrscheinlich Man nennt Boneonr Und Anbriot. - Das nunmehr vorliegende Gefamtergebnig der Kammerwahlen ermöglicht eg, die Ursachen des Kar kais-ges zu erkennen. Jn der dem Wahltag voraus- Aeqsmgenen Woche begannen die fünf großen Pariser Blatter eine geradezu bysterisch anmntende Propa- SMWA sgegen Deutschland und saselten allerlei von Kriegsgefadr. In Paris, wo die Nationalisten fast alle Sitze erobert haben, erreichten die Hetzdlätter, was sie wollten. Die Propagandaliige wirkte in der Haupt stadt des Landes. Gans anders ging es aber in der Pr oving. Dort entstand die Befürchtung, daß der Nationale Bler einen neuen Krieg anzetteln Würdein dem Frankreich aus sich allein angewiesen Att- Dteser Gemütszustand dewirtte die Ablehnung» des ooiucansnschen nenne, an deren friedlichen arm-z ngetrnan nicht niedr glaubte. . ' - - « Mise- ee nett-no ice ein entwirren-e Tritten-b der-den2kieden nnd die Sesnndnag der lIMIM W fordre-den Volks-allein Der Mttelstaud vereinigt mit den sosialistischen Arbeiters-, M Intelettnelle verbündet mit dein Beamte-, der s Erwerb-lose, Krieggbeschiidigte und vom Großhandel t MADE-visit get-Ue Amt = gute get-g Leisten ice-a Korrespondenten sich die Wählermassen des Kartells zusammen. Jnsolge des Zusammenwirkens der bürgerlichen Kreise mit den Sozialisten der Amsterdamer Juternationale konnten die Ultras der Rechten und die Kommunisten zurück gewvrsen werden. Von der neuen Regierung erwarten die Will-ler massen: Endgiiltige Regelung der Reparationösrage ans interalliierter Grundlage, eine aktive Völker bundspolitik, die das deutsche Entwassnnngsproblciu klärt nnd die Einschränkung der Rustunaen vorbereitet. Frankreichs Sicherung durch einen alle Beteiligten mu sassenden Nichtanatisssvertrag, Festigung des Geldmits tels aus Goldbasis, Vermögenssteuern nnd Beseitigung der hohen Unisatzstenerm Kontrolle des Zwischen handels siir Lebensmittel nnd Herabsetzung der enor men Schutzzölle, Amuestierung stir die sogenannten »Desaitisteu«. Die Wahl Malt-us bereitet Caillanr’ Ziel-absti tieruna vor. Ich hatte gestern alten-d Gelegenheit mit einem maßgebend-en Deputierten der neuen Flaum-er mesyvheit zu sprechen. Ich erinnerte den Politiker daran, daß das Kartell erklärt habe, isn seiner Aussen politiik einen dem Posncarismus entgegengesetz ten Kurs esimuschlagen. Der Depustierte, der im komm-enden Kabinett Minister sein wind, entgegnete: »Die Ruhrnolitik Poinenres ist site nus ein sit-echter liches Vermiichtuis. Wir stehen vor der Ansuabe. den Frieden mit Deutschland herzustellen nnd die Bedin gungen des Versailler Vertranes wieder in Krast treten zu lassen. Unser auter Wille sieht außer Zwei sel. Die Haltung der Alliicrten wird unsre Arbeit sdrdern. Von Deutschland erwarten wir aber ehrliche Bereitwilligkeit. den Sachverständigenvlnu zu ver wirklichen. nnd wir sind aeneint, tuit einer solchen deutschen Regierung aus aleicheni Fuße gemeinsckmstlich mit den Alliierteu zu verhandelit.« Auss meine Frage, kub der neue Ausschl-act im Parlament fort-dauern werde, entgegnete der Dersutierte: »Der Linkscolokk ist die einin mögliche Meltel)eit, um Frankreich und der Welt den Frieden zu verschaffen Senat und Dei-litter tentkammer arbeiten jetzt zusammen, während der Bloe national bisher einen Kampf gegen den Senat sührte.« « ~Eine nene Epoche m der Neparationss ; frage« · Telegramni unsres Korrespondenten « zw. Basel, 18. Mai. Die Niederlage des franzö- ’ sischen Regierungsblocks ist in der Schweiz allgemein » mit einer gewissen Erleichterung ausgenom »mcn worden. Die Presse deutscher Zunge stellt mehr soder weniger deutlich fest, daß damit wohl eine be deutende Neuorientierung in der inter nationalen Politik, speziell im Hinblick aus die Reparationen, Platz greifen muß. Die Blätter der welschen Schweiz haben bis zur Stunde noch keinerlei Kommentare zur Niederlage Poincares veröffentlicht. Ob dies mit der knappen Zeit seit dem Eingehen der definitiven Meldungen zusammenbängt, oder ob zuerst die nötigen Fingerzeige ans Paris abgemattet wer den sollen, ist nicht ersichtlich. Dafür zeigt die deutsch schweizertsche Presse ihre sreudige Ueberraschung um so deutlicher. Die »Nein Zürcher Leitung«-, der Werner Hund« nnd die Basler National zeitu n g« glauben, daß nun eine neue Epoche in der Reparationssrage beschritten werden kann. Der . 11. Mai babe gezeigt, daß das sranzbsische Volk der Daßpvlittt doch mtide geworden fei. yDie «Basler Nachrichten« besassen sich in einem Leitartirel mit den französischen Wahlen und schreiben: ,Einstwetien freuen wir uns, daß die-französischen Kummers-zahlen . der Richtung den Sieg gebracht haben, in deren Namen ; Patnlevö schriebt »Das wahre Dilemma ist entweder . ein gerechter oder solider Friede oder ein schwankender, k gez-Li- ngns tin-d xxiieggtseugenlxg FIEDLE- Die Bedeutung des fkunzåsiftljen Wahlkcuevnmeg Frankreich aus dem Wege aus ver Isolierung - Eku bedeutsamer Augenblick für vie deutsche Auszeupolktit Jn Frankreich wird ossisziell nach einem V e rh ä l t nizwadlsystem gewählt. All-er miitjcnem Ist-nis mus, der Frankreichs Politik in den letzten Jahren und Jahrzehnten auf allen Gebieten charakterisierte, ist auch hier das Wesen des proportionalen Wahlsystcms in der Praxis geradezu ins Gegenteil umgekehrt worden. Das ist der gleiche Zynismus, der Frankreichs Staatsmpänner Jahre hindurch ihre Poslitisk des Im perialis«mus und der Expansion eine Politik des Friedens unsd der Vevsdhmmg nennen ließ. Der gleiche Zwisan mit dem im französischen parlamen tarischen Leben entschieden reaktionäre Gruppen sich renn blikanisch, demokratisch und fortschrittlich heißen. So ist das französische Wahlrecht ofsisziell auf dem Ber hii ltniswahlsy stem ausgebaut, das heißt, es will auch den M i n d e rlj e i t e n eine gerechte Vertretung in der französischen Kam-mer verschaffen, in Wirklichkeit sind aber alle feine außerordentlich verwickelten Aus fuhwngsbestimmunaen davan gerichtet, eine solche Ver tretung der Minder-betten un m ö g l i ch zu machen und die Herrschaft dek· je wei lZ st ä r kst en, reichtsten und am besten organisierten Partei oder Parteiengrwppe zu sichern. Die reichste, stärkste und bestoraanisierte Parteien arupve aber im Frankreich der letzten Jahre war der Bl o o uat i o n al. Das Wahlsystem schien dazu an getan, um die Herrschaft auf lange Zeit zu sichern. Dazu kam die an dieser Stelle schon mehrfach erwähnte bei diesen Wahlen osfener und scharnloser denn je her vortretende K o r r u v ti o n der Abgeordneten und der Wäbler durch den famosen »Verband zur Wahrung wirtschaftlicher Jntcressen«, der von dem Freunde Millerands, dem Senain E r n est Bi l l i e t , geleitet wurde. Alles dies muß man bedenken. wenn man den Erfolg des Wahlkartells der Linken in seiner wahren Bedeutung erfassen will. Er hat scheinbar völlia unüberwindliche Siellunaenerobert. Er hat Mächte besiegt, die Frankreich seit 1918 von Jahr H zu Jahr sicherer und unumschräntter beherricht haben. st- « :- Der Sieg der Linken in Frankreich istl die Antwort der Wäbler auf zehn Jahre; Blut und Krieg und Tenerung und wirt-J sch astlich es Elend, ans zehn Jahre der Ausbeu-; tunn, der Korruption und des Kriegsaewinnlertumö.’ Das Wablergebnis ist ferner auch ein Ausstand der Provinz aegen die Hauptstadt Jn der von den großen Sensationgblättern der Presse d’Jnformation beherrsch ten französischen »Capitale« siegte das Schlamvort vom drohenden Kriea mit Deutschland und trieb die Wähler den Poincariften in die Arme, soweit sie nicht den Dif taten Moskanö folgten. Jn der Provinz versan das Schlaiawort aber nicht. Der französische Mittelstand und vor allem d e r fran zösische Bauer, der stets das geheimnis volle, unbekannte X in der französischen P o litik gewesen ist« bat diesmal den einzigen Augen blick im Laufe der Jahre, mit dem Stimmzettel in der Hand- sich Einfluß auf die sonst von einer kleinen Cliane geleiteten Geschäfte seines Lan-des zu verschaffen nicht wieder vermißt. . »- Das ist die wahre Bedeutung des vorgestrigen H Wahlsicgcs der Linken. Die Alleinherrschaftl des Nationalenßlocksistgefallen. Es ergj hebt sich die Frage: Was nun? Die Regierungs- . bildung in der neuen Kammer wird nicht leicht sein. . Man hat in deutschen Zeitungen teilweise eine Mehr heit von dreißig Stimmen für die Linke ausgerechnet. Noch sind keine ganz zuverlässigen Zahlen über die - Verteilung der Mandate zu erhalten. Noch hat man keinen völlig klaren Ueberblick iiber die Gruppenbils dung in der neuen französischen Kammer. Das Wahl kartell der Linken hat zwar absolut mehr Stimmen als der Nationalc Block. Das ist die große Ueberraschung Denn man glaubte, daß es nicht mehr als höchstens »z w ei D rittel der Mandate des Nationalen Blocks erlangen würde. Aber eine sichere Mehrheitsbildung ist ihm unmöglich, denn man kann die kommunistischen Stimmen auf der äußersten Linken nicht ohne weiteres dem Wahlkartell znzählen, da in wichtigen Fragen die Kommunisten gegen eine Regierung des Wahlkartells stimmen würden. Dagegen würden in entscheidenden Punkten, und zwar gerade, soweit die französische Außenpolitik in Frage kommt, die Stimmen der ex tremen Rechten zu den Stimmen des Nationalen Blockd hinzukommen. Eine reine Regierung de- Wahlkartells der Linken ist also entweder nur als reine Minderheitdregiernng zn denken, die jederzeit durch überraschenden Sturz und in dieser Kunst sind die französischen Parlamentarier Meister —- abgesetzt werden kann. Es wäre deswegen nicht ganz ausgeschlossen, daß gewisse li n k d g e r i ch t e t e I K r eis e ded Nationalen Vlockd in die neue Regierung , mit einbezogen werden« daß wir also eine Regierung gzg Puder ich-n Leid-ev- dje ygt einem-« Bein inx Wahlkartcll der Linken, zum mindcftcn aber noch mit z w ei Z e h e n beim Bloc national stünde. si- , :- Doch ist es noch zu sriib. hier etwas Endgültiges zu sagen. Die sranzdsische Außenpolitik wird kaum eine seusationelle und plötzliche Aenderung ersahren. Aber sie wird - dazu ist die Lehre des Stimmergebnisses doch zu gewaltig bewußt a n d r c Bahnen einschlagen, sie wird von einem andern Geiste getragen sein und vor allem darauf hin arbeiten, Frankreich aus jener unglückseligen Isolie rung herauszusiihren, in die es der Starrsinn Poincarås hineintrieb. So sehr man in Deutschland auch vor irgendwelchem Optimismus warnen man nnd eine so zweideutige Haltung auch Herr Herriot bisher in der Frage der Ruhrbesevung eingenommen hat, so sind doch mit dem Siege der Linken wesentliche Hindernisse stir eine vernunstgemäße Lösung der deutsch-französischen Frage vorläufig einmal aus dem Wege geräumt worden. Es ist deswegen gänzlich salsch und zeugt von einer nur überaus oberslächlichen Kenntnis französischer Verhältnisse, wenn man deutschen Lesern erklärt, es werde sich in der Revaraiionssrage nichts ändern, ob der Rechtsblock oder der Linksblock in Frankreich ans Ruder komme Und es ist ein e b ei nahe amitsante außenpolitische Naivi tät, wenn man über das sranzösische Wahlergebnis mit der Behauptung weggeht, in dem Punkte der deut schen Zahlungen sei man sich in Frankreich sowohl links wie auch rechts durchaus einig. Allerdings ver langt auch die sranzösische Linke Reparations zahlungen. Aber der große Unterschied besteht darin, dasz die französische Rechte, daß der sranzösische Poinearismus dieses Verlangen nach Revarations zahlungen nur als Vormund und schützenden Schleier betrachtet, um hinter ihm die Ziele einer imperialistischen Politik zu verbergen, die ans die Borherrschast i-n Europa gerichtet waren und nicht mehr aus Reparationszahlungem ja der ein sah l e n - des Deutschland ein unerwünschtes Hindernis ge wesen wäre. « . Für Deutschland erwächst nunmehr eine neue außen-politische Aufgabe von gar nicht abzuschätzender Bedeutung. Während in Frankreich das Pendel nach links ausgeschlagen bat ist es in Deutschland nach rechts gegangen. Wir halten dieses Zusammentreffen für beklagenswert. Nichts wäre für den Frieden Europas und auch die Zukunft des deutschen Volkes gefährlichen als wenn man in dein Sluaenblick, da in Frankreich die Politik des Hasses eine Niederlage erleidet, in Deutschland eine Auszenpvilitik auf nationalistischen Redens arten ausbaute. Soll der Geist Poincards sieh, nachdem er aus Paris vertrieben ist. nach Berlin in die Sitzungssäle der Deutschnationalen und der Deutsch völkifchen flüchten? Man vergesse einen sehr wichtigen Punkt nicht: wie die Weltstimmung zur Zeit ist,wird dieses Wahl ergebnis Frankreich im Gegensatz zum deutschen Wahlergebnis neue Sym pathien zuführen. Die ganze Welt, vor allem ihr angelsächsischer Teil, wird den Sieg der französi schen Linken als einen Siea von Renublik. Demokratie und Freiheit begrüßen, und Frankreichs außen politische Stellung wird besser fein als je seit dem Regierungsantritt Raume-nd Poincarås. Man übersehe diesen wich tigen Wendepunkt in der öffentlichen Meinung der Welt um Gottes willen nicht. Ihn zu übersehen wäre einer der schlimmsten Fehler-, den eine deutsche Auszenpolitik überhaupt machen könnte. . Winseln Keine plö liche Aendernng der fran « zö sehen Außenpolitit Die Ansicht der »Tkm6« ,»W’l’B. London. Is. Mai. anrch IMka Pom oaroö überwscheudq Wasblniodctlaqe steht im Mittel punkt des öffentlichen Interesses. Die EimeM halten es für wuveanotdlich, daß Poincarå einem andernPremiekministerPlas mache. »Es feiberettöclaydaßdbe neue siwuzbsifwmek M von gähnt-mutet til-weichen werde. Ue 1919 unw bar dem Kriege gewählt worden M. Das Blatt qkbt aber zu, daß deb- Mehtrhett der Gegner Bot-muss Ziengng Härtva lteider Da text-Un c -nge t. I gi- izedfzä neuen Müachållket P EIN-sem en ten a r me we v- W tu sie-Mem vor-M Mc dase haüemez seicbetmäzuspsCmdUW Wir-Lungen zu bestimmen. Es wende angewandt-up das Lenz cyng cos- JIQUWQ läg-W- IR »F Use- lllle ad kT sz SSSAJ svs sl JJlns kgssdsi ist-PAR- lIIAWIIM lioknaot Stils-IF Its-i ! musumthw ! erschienen- I sMIIIM 111 Bill-»lst its-. 40) Mantiss-Im Uns-litt 10, nd be ans-. Ins sm- ng Wink Heiswefi M Illlllch H llllk sei mls lscllqki Mk
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