Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 15.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192405154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240515
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-15
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.05.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
eckehf ums alleMgs gegen Brianb Bedenken Die Finanzen foll der Sozialtst Ins-tot erhalten« FMM werden W und der Uns-radikale set-Ost wert nnd Verauqu sent-nur Bis zum B. Mai wird Ue Wstellung des Kabinett-, das am 1. Juni( Ue Mem-s übernehmen foll, beendet MU« »Es-se Politik dies Friedens mai der Verständigung-« Man-gen ver Führer des Linkshlocks » W. Vorsc. U Nat tDnrth Wiss Das Kuchbe »We« Ist die Führer der drei siegreiche- Liukppatteiem Bunter per riot aus Lösu Blum til-et die Wähmgöfraqe tu Frankreich wert-seist PW erklärte, es lei lügen hast und trauert-stumm zu festem daß ein linksstehendeö Mkuistethm Jus Volks des Defizitö«, alle den wirt gafillicheiethsltiu Mr Frukreitk tust M bringen werde. s rete 1. inr eine Friedens«-UND mn die Lasten des But-seid nmentlich die militäriichen Lasten, zn verringert-; s. nm von Deutschland Inbftnniielle Zahlnngen zu verlangen, die nicht inc voraus durch A Its - führnngsnnögaben überstiegen würdet-; s. endlich nciille die internationale Stabilität der Währung sicherqeftellt werden durch eine innere Stabi lität, die dem Franken einen annähernd unveränder lichen Bett neben würde. H e t r i ot hat ans Lyon telegraphiert, die Revnblis kaner der Linken würden keine lebhaftere Sorge haben. als die Stabilität der Finanzen anf Grnnd inter nationaler Verständigung nnd einen allge meinen Frieden isu sichern. Leon Blum fragte, warum im Ausland das Vertrauen in den Franken sinken sollte, nachdem Frankreich auf dic eklatantcstc Esel-ice dic nationaliftiichc Politik Poincarcsø verlcugnct a c. Vrkanv oder Heu-kot? Die Bildung des künftigen französischen Kabinetts » S- Paris, 14. Mai. sEig. Drahtberirbu Wenn die Sozialisten sich bereit erklären. an der Bildung des neuen Kabinetts mitzuwirker und sie das Budaet bewilligen. was sie bisher ständig ablehnieu. so würde die neue Mehrheit das Lager des Links-kar tells umfassen-, zu dem ohne Zweisel noch einige Linksrepublikaner flinker Flügel des Bloe nationull hinzutreten würden. Falls die Sozialisten die Mit wirkung ablehnen. so würde die Regiernuasmehn beit die RadikabSozialistem die sozialistischen Reim blikaper nnd die Linksrevublikaner um sassem also in den jetzigen linken Flügel des Bloe national hineinreichen. Im ersteren Falle würde. so meint »Pctit Parisien«. Herriot höchstwahricheinlich an die Svige der Regierung gerusen. im letzteren Falle B r ia n d. s Nach dem ~Eelair« verlangen die Sozialisten siir den Fall. daß sie iu die Regierung eintreten, nicht weniger als die uachstehcnden drei Portrieuilles: Ministerium des Innern. Fiuauzmiuisterium und Ministerium des Auswärtiaeu. Diese Forderung iei you dem Führer der Sozialiltiskheu Partei Löou Blum formuliert worden. ~Eelair« glaubt weiter zu wissen. daß- weuu Briaer die Kabinettsbilduua nicht über ueikuää dauu Paiulevö damit beauftragt werden wr , . D C --. - »d- Marial als Retter F-« Par i s, 14. Mai. (Eig. Drahtberichtj Der gestrige französifche Ministerrat hat den Finanz miniiter Mar f a l beauftragt, allc Maßnahmen zu treffen, um einem weiteren Sturz des Franken vgrzubeuacth Vor der Räumung des Nuhrgebiets? J: New-Y o r k , 14. Mai. (Eig. DrahtberichU In halt-amtlichen Kreisen Wafhingtons rechnet man mit der Möglichkeit einer Zur ii ckz ich n n g de r französischen Truppen ans dem Ruhr acbi c t, wenn ein linksstehendcs Kabinett in Paris als Nachfolger der Poincar6-chiernng gebildet werde. Bruch der Entenie verhindert G London. 14. Mai. lEigeuer Drahebericht.) Der »Standard« bringt die feniatiouellc Meldung. daß die Chequersznfammenknuft ergebnislos verlaufen sei und nur der Ruck nach links in Frankreich den B r u ch der Eucken-te verhindert habe. England Iraklizt 111-unkö- Niederlage 0 London. It. Uni. lGn Wd Der Miit-s PoW no 1. Juni zweit- wird in London io ausgelegt. dal- wenia viruiche Fort schrme bei der Lösung des Reoarationsnroileins er zielt werden mutet-. dis ein neues seen-Isi iches Kabinett in- Ilinte sei. Es beliebt ferner die Ansicht, daß Macdonald seine Einladung zu einer Konserenz in Cheqners an den Nachfolger Poinenvcss schon ans Höflichkeitsgriinden wiederholen werde, doch scheint man in amtlichen Kreisen einige Zweisel In dabei-, ob eine solche persönliche Unterrednng wirt lich notwendig ill- wenn der neue stamiische W prilsident in seiner Erklärung iider iein politisches Programm ankiinden sollte, dass seine Regierung nicht gewillt ist, gleich Poineanö an der Vesetznng des Ruhrgedietes festzuhalten, bis die Maschinetie znr Durchführung des DawessPlanes vollständig hergestellt sei. Sollte dies antreffen, so würde nach Ansicht der hiesigen Kreise bereits alles erreicht sein« was man non der Aussprache in Cheqners erhossen könnte.. Dies heißt zwar noch nicht, daß dontit der Weg siir eine allgemeine alliierte Konserenz bereits geebnet fein würde, doch würde man dadurch der Einberufung fiiuer solchen Konserenz wesentlich nähergckommcn e n. Im allgemeinen wird hier die Ansicht vertreten, eine Folge der französischen Wahlen werde sein« daß Frankreich jetzt, ebenso wie die andern Alliierten, im allgemeinen eine versöhnlichere Haltung gegen Deutschland annehmen werde. In amt liche-n wie nichtamtlichen Kreisen bildet die end gültige Niederlage Poincaress noch immer den einzigen Geinrächsttoss. Man gibt sich keine Mühe zn verleugnen, daß man in den Kreisen der Liberalen und der Arbeiterpartei iiber diesen Wechsel in Frankreich febr erfreut ist. Lloyd Georgc hat bereits feine Ansicht in einer Rede ansgedriickt, in der er erklärte-, die srangiisiichen Wahlen stellen einen Sieg des Liberalismnö nor nnd bildeten ein gutes Vorzeichen sür Entopa. Der Voll zugsrat der Arbeiternartei hat dem französischen Linksblock Glückwiinfche zn seinem Siege iibermittelt. I- Cnglische Finanzkreife fiir ein Kabinett Herriot Telegramm unsres Korrespondcnten ch. Pnr i s, 14. Mai. Aus London kommt ein Citybeticht, in dem es heisse, dasz man in maßgebenden englischen Finanzkreiien die Ernennung Herr i o t s zum stanzösischen älliinisterptiisidenten mit großer Ge nugtuuan aufnehmen würde. Herr io i sei in der englischen Finanzweli als ein ansgezei ch n e t e r Volkswirt s ch a f t l er bekannt, dessen Eintreten für die Wiederherstellung guter Beziehungen zu Eng land bekannt sei. , . Das iranzisiisme amtliche Wahlerqebnig X Paris, 13. Mai. Das Ministerium des Innern veröffentlicht heute über das Wablergcbnis folgende Statistik: Konservative 20, Republikaner 117, Linksrepublikaner 52. Linksdemokraten 75, Radikale und SozialistifchMadikale 139, Sozialistifche Revubli kauer sä, Vereinigte Sozialisten 102, Kommunilten 29; zusammen 569 Mandatr. . , .. Die suknnftspläne der Besiegten »I- Patis. It. Mai. (Eig. Drahtbericht.) Zu den Inneren Plänen Poincares teilt· der »Motin« mit, daß oincare beabsichtige, sich sür einige Zeit aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen und sich wahrscheinlich von dem Senat beurlanben lassen werde, um sich an den politischen Diskussionen nicht mehr beteiligen zu müssen. Poinearå erhält von allen Seiten, insbesondere ans Amerika, Vorschläge zur Mitarbeit an den grössten Blättern des Auslande-. »Man ersucht il)n«, schreibt der »Matin«, »sich zu den künftigen Problemen der europiiischen Politik zu äußern nnd einiges über die Ereignisse der letzten Jahre zn berichten, während deren er dieGeschicteFrank reicht- leitete.« Poinearcä scheint jedoch er h blutig s - bediirftig zu sein, und so wird er seine innew listischc und politische Tätigkeit erst zum gegebenen Augenblick wieder ausnehmen. Tardien teilt seiner seits mit, dasz er gleichfalls ans die p o litisch c L au f bahn verzichten werde. Man hört, daß er sich bald nach den Vereinigten Staaten einschissen und daß er dort nur als- Gesthäftesinann wirken werde. Das ~Echo National«, dessen Leitung in den Händen Jardienzs lag, wird bereits am 15. Mai sein Erscheinen einstellen. Was George Mandel, den Leidensgestihrten s- sy- W W Mteu Mustas kä. qurdieus, anlangt, Fv wird er bmte einer Hals H operatiss n unter scheu. E Grind daß er sich im lVerlaufe des Wablfeldsuses tu olge zu qroset In retquuqen eine Balgentzünduug zugezogen Ist. Nach ! eikeeä Detlung beabsichtigt Mandel, nach Japan ab- Hu en. « .; » · Mk 1924 gn. m werde und Wls sum-den Wpt Ue U » Heim-» Es ga- der W Ums klwa u- iweiWat W Just-« ft W- Mo fein wende. eW ( eUW sei eine der dort-besten umt- M je getka »s-· W Mag-; Wes-M s« - o l Um Ue MacOeunasAbgabeu MPLFUY Die wish-sung der Abgabesafsftedst .w«1-B. Lust-pay 14.Mai. thsprucho Jn- seimrlshwpfmgei Es M M« am sumpr NO Rede im Unterhaus gegen die Aufhebung der Mac- Die Regierung steht Und falle Mit ih» Kmta-Asbgaben fragte Baldwin, osb die Aufhebung Politik Darauf Wurde der Antrag Vawwinsms der Abgnwen eine Hilfe gegen die Arbeitslosigkeit sein 817 W Unterdrückung oder Hilfe? Amxrikas setz-»oui« Verantwortung für vie Durchführung des Sach« verständigeugutachtens Von vikgu Jokasm (New-Yow sä- s G- vevftehck sich von selbst, daß der Bericht der »Da-ves-Ksonnntssion in den Verein-taten Staaten eine starke Anteilnahme gesunden hat, besseitlrnendel:-l weise am meisten deshalb, weil nach der Auffassung des Durchschnittsameriikaners dsie Kommission und ihres Arbeit etwas wesentlich Americkanisches dar-l stellen - obwohil doch der Bericht die Frucht der Zu sammenarbeit aller Beteiligten bildet - und so faßt ihn sogar der größte Teil der Presse aus. Nehmen- wir sie beim Wori, so wäre damit der amerikanische Anteil wirklich als Beitrag, als erster größerer Bei trag der Uniion zur Lösung des einrooäi schen Problems nach Versailles bezeichnet. »Ob man dabei sich bewusit ist, welche Mitverantwortung das involviert und welche Verantwortung die Ver- Yeinigien Staaten zu tragen haben werden, das ist eine Mindre Frage. Nach den Aenßerungen der Presse zu urteilen, ist das nicht sehr der Fall. l Die allgemeinere und pocnuläre Auffassung ist die, daß in diesem Bericht eisne Reihe von- Amerikanern zu ein-ein wohliiberlegten Urteil tiber Deutschlands Fähig keit, Renarationen zu leisten, gelangt sind und einen Weg ausgemacht haben, wie das geschehen kann. Dieses Urteil und diese Anenrpfehlungen aineriskanischck business-men, meint man, sind nicht amuz-wsei«feln; sollte Deutschland sie nicht annehme-n und zu ihrer Durch führung nicht mitwirken wollen« so wäre das ganz ein fach ein Beweis seines schlechten Willens und jener Hintershältigikeih die ihm Frankreich seit dem Friedensfchluß nachgesagt hat. Das Empfinden geht, turz gesagt, dahin, daß hier endlich eisne Möglichkeit zum Wiederanfbau Europas gegeben ist, die zu akzep tieren Deutschland verpflichtet sei. Tut es das nicht, so bleibt keine weitere Chance nnd Deutschland »musi; die Folgen tragen. ; Die auch so sehr landesüblichen! - Kommentare ’führendcr Bankiers, Jndustrieller nnd Geschäftsleute kommen ans-zer, daß sie dies Allgemeinemofinden teilen, zu einer ganz speziellen Beziehng des Berichts. Für sie verköwert er die längst als notwendig ersehnte business-like Lösung des Reparations p r o b l e m s, die anf gesundem wirtschaftlich-en Denken nnd einem guten Gefchäftssinn beruht und des-wegen stabile Verhältnisse schaffen nnd einen günstigen Ein fluß auf die amerikanische Wirtschaft üben werde. Für sie ist der Plan wesentlich ein Plan der Bankiers, der von Männern mit Verbindungen zur Bank- und Ge schäftswelt ausgemacht worden ist und ein internatio nales Anleihek und Bankenarrangement darstellt. an welchem die amerikanische Industrie nnd Finanz mit fast allen Zweigen unmittelbar interessiert ist. Es be steht daher keine Neigung, die Anempfehlnng in irgend einer Weise anzuzweifeln als höchstens hinsichtlich ein zelner technischer Details. Diejenigen Gruppen der amerikanischen Meinung. die noch an einen Beitritt zuni Völkerbund denken, billigen im allgemeinen den Bericht als Schritt in Richtung einer internationalen Organisation, be sonders auch, weil dabei die Dienste des Völkerbundes in Betracht gezogen werden und weil er überhaupt die ständige Teilnahme Amerika-s an den europäischen An- Igelegenheiten und Beratungen ftabiliert und offen an erkennt. Diese Neigungen hatten sich bereits bekundet als zum erstenmal von der Ernennung eine-I- amerika nischen Vankmannes zum Finanzadniiniftrator fiir Ungarn in Verbindung mit dem Völker-bund die Rede war, welchen Gedanken in mancher Beziehung der !Dawes-Bericht wiederholt, insofern der Fall Ungarn sund dieser schon mehr wie der frühere Fall Oesterreich) die Vereinigten Staaten direkt fiir die Verwaltung des Schuldnerlandes nnd nicht bloß fiir die Aufbringung einer Anleihe heranzieht Es besteht so gut wie gar keine Klarheit in Ame rikq - mit Ausnahme vielleicht einer diskreditteks Minderheit von »Mitaleu« darüber, daß DawessVericht in vieler Beziehung einen neue Anfang in den internationalen Be ziehungen darstellt, dessen Folgen Uvch nichts übersehen sind. Der Gedanke der Ausübung eine« ministrativen Kontrolle in einein andern Lande weg der dortigen Jnvestierung grosser Kapitalien ist eh schon eine ganz vertraute Erscheinung im modean Wirtschaftsleben und in den internationalen VeW gen von heute geworden. Dabei scheinen sich N Amerikaner nicht bewußt zu werden, das; die Er streckung dieses Gedankens ans einen der großen W piiischen Staaten mit Hilfe eines ausgedehnteu Ap-« rates, bei dem die Vereinigten Staaten eine michqu Rolle spielen, einen ganz neuen Zug in da Bild der Völkergemeinschaft von heut bring t, der unvermeidlicherweise neue Venij lungen nnd neue unvorbergesehene Verantwortlich leiten sür alle Beteiligten herausbeschwört. Aus die einsachste Formel zurückgesührt, erlegt de Damit-Plan Deutschland eine sast ins unendlich ausdehnbare Hypothek für eine Reparation schuld auf, an welcher Amerika kein en Anteilkqu diese Hypothek aber erscheint in Gestalt einer intck nationalen Anleihe, bei deren Aufbringung Amerir diegrö sz t e R o lle spielen wird. Die Hypka rangiert vor der gesamten inneren deutschen Schuh soweit diese noch besteht; faktisch nämlich wikd dic« durch den Plan der alliierten Mächte genau so aus gehoben, wie die Sochtregierung unter Protest dek; selben alliierten Mächte die innere Schuld Russlandng strichen hat. Weiter wird, um diese Hypothek sicheng stellen und zu verwalten, ein internationalcr Apparat der Kontrolle über die deutschen Finanzen und die Eisen bahnen aufgerichtet; krast der Deutschland zu gr, währenden internationalen Anleihe, die in der HWL sache von amerikanischen Bank-en kommen muß, in direkt aber auch wegen der von diesen neuerlich Frank reich gewährten Anleihe müssen die Vereinlgnq Staaten in diesem Apparat notwendig eine til-ek ragende nnd ausschlaggebende Position einnehmen. Der Plan sieht endlich die Festsetzung eines Judex der deutschen Wirtschaftsblitte dahin-s welchem die Reparationsleistungen bemessen werden sollen; auch bei der Festsetzung dieses Judex und du Ueberwachung der Devisenkurse hat Amerika wiedekxm eine führende Rolle zu spielen. Ans diese Weise werden nach allen wesentlichen Vorkehrungen des Dawes-Planeø die Vereinigiens Staaten oder genauer genommen: gewisse amerika-; nische Banken.— unvermeidlicherweise in die Posi.l tion der stibrenden Kreditoren und Verwalter des Nationalbesistzes einen 60-Millionen-Volkes bineinrücken Ta mit laden sie«sicl) gleichzeitig eine furchtbare Verant wortung auf, die nicht nur auf den Schutz oder die Unterstützung der Interessen und Ansprüche der alliierten Mächte sich erstreckt, sondern auch das-«- thi ernehem das Glück, ja selbst das Leben von 60 Millionen Menschen mehr oder wenigenin ihre Hände legt. Tas geringste Versehen in der gleich-; mäßigen Behandlung andrer Gläubiger Deutschlands kann zu intemlliierten Differenzen führen, dieweil über das hinausgehen, was se an Differenzen zwischen den Vereiniaten Staaten nnd europiiischen Nationen bestanden bat. Jener Inder der deutschen Wirtschaft und die verwickelten finanziellen nnd börseumiißiqen Beziehungen ans welchen dieser Judex beruht, sind mehr als nnr eine Zahl; bei den gegenwärtian cum- Päischen Wirtschaftsverhältnissen bedeutet das Men- Hermann Krelzfchmar f Aus Berlin kommt die Nachricht, daß Hermann Kretzschmay der große deutsche Musikgelehrte, im 77. Lebensjahre gestorben ist. An feiner Bahre trauert eine Wissenschaft, die, so seltsam es auch klingen mag, der ältesten eine, dennoch für uns Heutige eine der jüngsten ist. Ja, mehr als das: die meisten Metiötchem die sich heute mit und ohne Berechtigung mit » usik befassen, wissen sich kein rechtes Bild von dem Begriff ~Musitwisfenfchast« zu machen. Der Heimgang uretzschmars mag daher manchem, der sich mit der Ge schichte der Musik besaßt, kaum wesentlich erscheinen, und er wird erstaunt sein, bereits ans den Umrissen der Lebensgeschichte des Verstorbenen von der unge- Peåiren Vielfalt dieser bedeutenden Tätigkeit zu er a ren. Kretzschmar stammt aus dem Erzgebirge. Er wurde 1848 in O l b e r n h au geboren als Sohn eines Kantors, der ihn an die Krenzschnle zu Dresden schickt. Dort erhält der Knabe als wesentlichsten Lehrer Julius Otto. Alt-- klassischer Philologe erlangt Krebschmar in seinem 23. Lebensjahr zu Leipzig den Doktorhut, und zwar mit einer lateinisch geschriebenen Abhandlnng über die Anfänge der Notenschrist. Neben solcher Ver senkung in die sinnst des frühen Mittelaltch geht da mals schon bei Krctzschmar die lebendige Teilnahme am musikalischen Gestalten der Gegenwart einher, die der besondere Vorzug dieses in seinen Anschauungen stets modern gewesenen Historikers geblieben ist. Jn Leip zig widmet sich der junge Gelehrte bald einer umfang reichen künstlerischen Tätigkeit Die an der Dresdner Kreuzschule gewonnenen Eindrücke, die im frommen Vaterhaus gepflogenen Richtungen werden maßgebend. Kretzschtnar dirigiert eine Unzahl von tveltlichen und geistlichen Chorkonzerten, geht auch eine Zeitlang als Kegellmeister ans Theater und wird schließlich als noch ni t Dreißigiäbriger Universitätsmusikdirektor in Rostock. Erst sieben Jahre später erhält cr »den Titel eines Professor-N Noch drei Jahre, und Leipzig ruft Kretzfchmar an die Universität, an der er seine Studien begonnen hat. Und hier.entwickelt er nun seine große, umxrsxende Lehrtätigkeit als Dozent der Musik- Zes i te, die er, seit 1904 in Berlin, bis in seine letzten ebezzpiahre gusgejibtbat » , , « « - Man muß ein Kolleg von Krctzskhmar gehörl haben, man muß diesen hellen, noch im späten Alter jugend lichen Gelehrten gekannt haben, um zu erkennen-, welch eine ideale Aste-natur ihm inne wohnte, die, weitabz W all-g is- gxgtsxftgchg W pg« Itzgety guts-l Mit einer Jugend, die sich zu ihm in Scharen drängte, wenn es galt, die entlegenste, verstaubteste Epoche deer Musikgeschichte zu dtirchsorschen. Kreizfchman der den Dialett feiner Heimat nie ganz abgelegt hat, sprach un geheuer lebendig Er dozierte eigentlich nie. Seine ästhetischen Erörterungen, die zu den beliebtesten seiner Vorlesungen gehörten, waren frei von jeder Ge zwungenheit, klar und deutlich baute er vor seinen Hörern das Kunstwerk auf, zergliederte es, ohne es je zu zerfafern. Leidenschaft und künstlerische Einfüh lungsgabe befliigelten seinen Vortrag, und wie kein Zweiter war er der Gelehrte, um die neugeschaffene Professur für Musik an der Berliner Universität an zutreten. « Von dieser überzeugungsvollen Begabung, über Musik wissenschaftlich sprechen zu können, aibt sein populärftes Werk, der »F ii hr e r dur eh de n Kon z e r tsaa l« nicht immer das rechte Bild· Seine fruchtbarsten historischen Arbeiten in den Den k mälcrn der Tonkunst«, in der ~Viertelj ahrsschrift für Musikwissenschaft« nnd im »Jahrbuch P eters3« sind hlosz den Fach gelehrten zugänglich. Aber rund tausend net-streute Auf sähe, unter dem Titel ~«.Viusikaliskhe Z eit fragen« acsammelt, geben Zeugnis von der uns erhörten Tätigkeit dieses unermüdlichen Kopfes-. Kleiner-e Arbeiten, Sammlungen einzelner Vorlesungs zyklen, wie das ~B a kh k o l l e g« sind von einer gerade zu hinreißeuden Kraft des Ausdruck-T In jedem dieser schmalen Bändcheu ist ein Wissen ausgestapelt, das zur Bewunderung zwingt. Eine Epoche wird da anschaulich geschildert, der Leser wird belehrt, ohne es zu merken. Kritik und Vegeisternng, die Gabe anfchaulicher Dar stellung und künstlerischer Interpretation machen die Lektiire zum Genuß. Das war Hermann Kretzfchmar, der zu seinem sieb zigften Geburtstag von einer uugihlbareu Menge dankbarer Schüler gefeiert wurde. ie Festskhrift, die man ihm damals überreichte, enthält 65 Beiträgeder bekanntesten Musiker nnd Musikaelehrten unsrer Zeit,’ denen er ein Führer, ein Freund, ein Unvergcßlicher ward. Und heute, da Hermann Abert die von Kretzfrhmar gegründete Berliner karkattzel innehatd gedenkt die deutsche Musikwifsens aft des Heim-i gegangenen voll Verehrung und Dankbarkeit In ihm vereinien sich alle Tugenden deutschen Gelehrteiitums: Wissen und Ernst, Rechtlichkeit und Humor, der Drang, auch das Dunkelfte zu erfassen, und der nnbeugfaiue Wille, scin Ziel zu erreichen. « «- « · .. Qui Johann Los-L BMIM AkademikAllelanll Berlin. 13. Mai Sie ist das Zentrunt des hiesiaen Ausstelliings wesen-z und, da auch Nichtberliner dabei sind, in ge wissem Sinne der deutschen Kunst. Da Liebermann den Vorsitz führt, darf man auf eine gerechte und weit gehende Jurn schließe-in ohne bestimmte Richtung, ohne Parteinahme gegen das Moderne oder das Alte, und mit aller Rücksicht auf die keimende Zukunft Also wäre »diese Aussielluna der Durchschnitt des heutigen Schaffens-. Diese vierhundert Bilder und Plastiken wären die Vertreter heutiger Interessen und Wünsche. Wie ist nun das allgemeine Bild? Der Kubismus und andre Experimente sind so aut wie er ledigt. Man beobachtet deutlich die Rückkehr zu frühe reu Jdeaslein zur Gegenständlichkeit, zur Natur, und politisch ausgedrückt könnte man es fast als einen Ruck nach rechts bezeichnen Trotzdem ist der Eindruck ein chaotischen Die Wege, die begangen werden, obwohl sie vielleicht ähnlich orientiert sind, erscheinen zu viel fiiltia, als daß man von einer einheitlichen Kultur sprechen könnte. Neben interessanten Stücken hängen höchst unverantwortliche Sachen alter »Meister«, die sich gegenseitig aufheben. Die Akademte ist verpflichtet, ihren alten Mitaliedern Raum zu aeben, und könnte diese Erbschaft nur dann verteidigen, wenn sie sie in ein paar abgelegenen Zimmcrn zusammenhielte. Das ist nicht geschehen. Erz hängtalleiz untereinander Wenn das Auge sich an einiaen Liebermannti nnd Kokoschkas erfreut hat, wird esz durch ein Bild von Stuck oder Engel gleich wieder ernüchtert. Die Hänaekommission fühlte offenbar doch diesen Mißstand und suchte ihn; durch einige Sonderausstellungen wieder autzutnachem die einzelnen Künstlern gewidmet sind. Dabeiist auch der tote Steinhaufen, dieser aute, fromme, bescheidene Mann, dessen Jdeale nun so weit zurücklieaew Der erste Saal ist aleich dem Bildhauer Max Kruse geweiht, und der dritte Saal. genau das Gegen-teil. dem Maler Schmitt-Rottlnff. Weiter hinten sieht man einen Spezialfaal für den Bildhauer Korbe und nicht weit davon, aenau das Gegenteil, einen PechsteinsSaaL Gg ist nicht leicht, solche Ansstelluna zu verdauen. Erst acheu wir so sachte durch und lassen die Fülle der· Ge sichte auf uns wirken, dann versolaen wir einzelne Probleme in ihrer verschiedenen Gestaltung. um wen-ta stens einen gewissen Wea In gehen- ein« Motiv duR MonseineWWdteMnl« keiten kennenzulernem So ziehen wir den einzigen Nutzen aus der Verschwendung dieser Kunst. · · So greifen wir zunächst einmal nach der Figur Wie verschieden stellt sie sich heute dem Künstler dar! «Das Sensationsbild der Ansstellunaist der »Kr:e.i« von-Din- den man sich aus dem schönen, modernen Museum von Köln hat kommen lassen. Jst das noch Figur? Es ist eine Ansammlung arausiaer Entna lungen von Körpern, das letzte Resultat jenes Neu naturalismus, der in der Literatur, wie in der Malerei das nackte Elend der Materie offenbart. Was nau einst ideale Schönheit des menschlichen Körpers nannte liegt zerfetzt vor unsern Augen, als furchtbare Anklage gegen die Zeit. Wie eine alte Träumerei, deuten walir und verloaein leuchtet dagean ein dekorative Kopf von Stuck oder von Schuster-Vordem Ist Grun; auch nur dekorativ? Seine symbolischen Köpfe glatxits wie Fressenschmuct Plontkes Figurenbilder bleiben in fleißiqster Arbeit Galerienachahmuua. Patilkxls Figuren sind zuaespiizte Grazien Wo steckt der illimiti- Hoser bat als neueite Spezialität die materielle scharfe eines demütigen Natura-lismus, die er m seinen seartenspielern verblüfsend zum) Ausdruck bringt« Lieberinann, in seinen Portraits, auch einem neuen Selbstbildnis, imponiert durch die Ruhe des Charak ters, der Farbe, der Zeichnung, mitten im· modernen TrubeL Corinths Carmencita wird malerisxltc Erpr sion. Schmitt-Rottlutss Fiauren werden absolute Bi kenntnisse der Farbenkompositiorn indem sie vom chw nur die Titel ihrer Sinfonie leihen. Pechstein wird irr Klassiker, der Temperament und Natur in einer glori lichen Mitte vereinigt. Unter den Plastikern iit Kruse der Menschen-darsteller akademischer UeberliethUULs Kolbe hat die leichte Intuition für das Barocke »in des gieble Bewegung. Jakimow ist der Naturalist des a e e. Nun sucht euch den Menschen aus, den ihr wollt und sucht ebenso die Land scb akt. Die alten Frkunds lichkeiten von Jacob und Hand Herr-wann belachell nicht zu sehr. Sie waren so behaglich, als sie sleißks waren. Oder wollt ihr Steinhaufen diese weinest-sche nen Flächen. die im Gefühl ebenso echt sind wie in M Kunst dislettcmttschk Oder liebt ihr Mesech der scholl wieder an this sich betemnwtbtk Dem dekorative- Feuerwerk von deckend-Its zieht ibt sicherlich m starken. modernen Strich von szbel vor. Oder lie ihr Philipp Frank, dessen Segel aus der havel so MM aufblühen. und Ulrich Hühner-, dessen PotddamerW lockernndwarm sitzt? Melan-gewendetka W k- u· W Haus-. M Mk rhcs bct Iclkk Ppgcl tll T lewl sie Re m t W In n »Du t v Voller jenen 52,l Idges 2 M Leuc· Hishi s i1 zkjngt kMetl Halte diese Den tun "eine - D( Im Ihct sei kam k» u
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)