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Dresdner neueste Nachrichten : 17.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192406172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240617
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240617
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-17
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.06.1924
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gewordene Ein Nachwort zum sozialdemokratischen Von unsern ZsMitqtböiter « Berlin, IS. Juni · Jst Berlin ist dieser Tage· dcr erer ordentliche THE-Ema der Sozialdemokratie nach der Nürnberger Ema-um abgehalten wurden. Zwei Jahre sind dahin eeaaxsaeih seitdem die ehemaligen Iluabhängigen, meet der Not gehorcheuo als einem zwingendcm inne ren Veditrfnix«, sich mit den Mehrheitdsozialistcn zu kxner gemeinsamen Firma zusammentaten. Als den ,«;’l::saxm eine-J Gesundunasprozesfes der gesamten deut schen Ameiterbeweaung« bezeichnete Herr Künstler, der Berliner Parteiführer, in seinem Wilkkommcnøgruß an die Delegierten diese Fusswu. - Wer in den zurückliegenden zwei Jahren den ewi cexi Zwiespalt innerhalb der Reichstagssrattion der vereinigten Sozialdemokraten aus der Nähe beobachten lonutcy wird dieser Feststellung ein skeptisches i« ii eh el n entgegensetzeir. In Wahrheit ist der Z w ei ie e l e u k a mpf, der unmittelbar nach dem Bewunde rung-Hatt entbrannte, niemals recht zur Ruhe gekommen. Wenn er auf derßerliner Tagung nicht so auffällig h die Erscheinung trat. wie man nach dem heftigen ":’-’orge-;Jliinkel iu der sozialdemokratischen Presse hätte erwarten können, so ist dieser Erfolg in erster Linie der iilierans geschickten nnd umsichtigen Regie zuzu ikl):eill-:n, die Wels als Vorsitzender führte. Immer wieder verstand er es, Stürme zu beschwören, verhing liche Fragen zu umgehen, lästigc Anträge unschädlich zu much-en Es hat keine Spaltung gegeben, nnd die Oppo sition, wie pulterud sie auch bisweilen austrat, ist nicht lo zur Entfaltung gekommen, wie es sich die vom radi-» taten Flügel ans-gemalt- hasben mögen. Denen fehlte; vor allem die führende Persönlichkeit- Es waren ihrcrz zwar viele, die zehn Minuten lang gegen den Vorstand dotiueriem aber die Menge macht es nicht allein. Die lieherlegcuheit teudierte durchaus- uach der andern Seite: die Wels, Sollmann, Löve bisher-richten die Situ ation. Und Philipp Scheiaeinann konnte leicht den plumpen und kleinlichen Vorstoß gegen E h e rt auffangen. Man bat sich vom Vorstandstisch aus allerdings die erdenkiicdste Mühe gener-ein die Gegensätze auszu balmieicreu, nnd das schwierige Werk ist leidlich ne lnngein Vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil die jeniHieln die siir die Vorstandspolitik sich ins Zeug legten, sie im Grunde melJr entschuldigten als; iscrteidiatem Das gilt insbesondere von He rinan n IVEiiller, der in sein-Lin Bericht über die Tätigkeit der kiieirhstaasfraktion deren Knalitionspolitik durli allerhand lnifsliclie Winkelziige zn rechtfertian suchte. Herr Vol-e drückte sich klarer und niichterner aus: Wir schalten uns ans der Politik aus, wenn» mir unif- aus der skoalition ausschaltenu Schliesilieh ist die Haltung der Jrattion in der Fiean tionisfrnne vom Parteitag gedillixit worden. ils-fegen eines stark-c Filiinderheit freilich. Und auch im sächsischen Zion-i flilr nat man zu guter Letzt glücklich die erlöseude For mel gesunden. i Zu konnte, als die Versammlung am Sonnabend unter den üblichen Scblnfzakkorden .fith wieder zer streute, cis scheinen, als ob alles in bester Ordnung fei. Indes !a.nn· d e r Opp o rtn n i ;- mu s n a cl) innen n n d an ß en den« man offiziell zur Schau trug, nicht darnber täuschen, daß die Partei kritischen Tagen entgegen gel) t. Es ist wirklich erstaun lich. mit welcher Leichtigkeit man sich über die empfind liibe Waulnieperlage des 4. Mai l;inwegsetzte, sie ge -1oiise1«1m«;i·;cn alsz ein zufällige-:- tlliißiiescbick deutete und so tat, als wisse man nicht« das; in dem Verlust von rund 70 Mandaten die Quittuua der Arbeiterschaft anf die gesamte nachreuolntionärc Politik der Sozialdemo imten enthalten ist. Ans- den Paradeziffern, mit denen der «!.!arteibucbhalter Ludwig anfwartete, glaubt man allen Erwies bereit-:- jetzt, 6 Wochen nach den Wahlen,l auf einen Stimmung-.«uiusclnvmm in der Wählexichast schließen-Zu können-, auf das Anbrecyen etner neu-111 kEkgCIJkHtQ-. . , , , Diese Sclls stta n sehn ng acht so weit,» ·daß man mit dem Gedanken einer :)ieichstageaus·loluna liebliugelt, die der Partei die verlorenen Positionen wieder einbringen soll. Damit diirste es denn doch, meinen wir, gute Welle halten: zu schwer fühlt sich die Arbeiterschaft in den Erwartungen aetroaen, die sie nach all den hochtönenden Versprechenan glaubte ans die Partei setzen zu dürfen, sobald die nur zur Macht kann Tiefe Erwartungen möan allzu überspannt ge- Wech sein. Recht behält zweifellos tröbel, der wett ans tltigste Kopf unter den Oppositionellen, der deml Vorstand das bittere Wort ins Gesicht schleuderte: Ni e’ ist es dem Arbeiter schlechter gegangen, als just zur Zeit, da die Sozialdemo kratie gmwSteuex sahßz », So sehr sich die beiden Wirtschaftsexperten und ehe maligen Minister Robert Schmidt nnd Hilferding um den Nachweis bemühten, dasz sie sich stets des besten nnd richtigsten Weges voll bewußt gewesen seien und unr die Jntransigeuz der« Unternehmer sie verhindert dabe, ihre Pläne zum guten Ende zu führen -—· diesen Voriourf vermochten sie mit allem Aufwand von Ve redsamkeit nicht zu entträften Opnortunismns nach innen und außen: Herr Crispien, der sriihere Unabhängige, machte sich in feiner Eröffnungssestrede zum Tolmetsch eines schier grenzenloscn Vertrauen«-s zum Aus lande. Die Annahme des Sachverständigen-Gut achtens bedeute heileibe nicht cin Vertrauensootnm siir die deutsche Regierung, sondern für die englische Arbeitcrregieruna, siir die französischen Genossen, siir ~nnsre Jnternationale«. Vergessen sind die anmaszenden Ratsihlägc, die im Augenblick höchster Be drängnis die Amsterdamer Jnternationale den deutschen Ruhrarbeitern erteilte, vergessen, daß Mac donald den Gesandschasten des »Vorwärts« den« sit-« ltritt verwehrte, vergessen. daß Herr Herriot, noch che ler Ministerpräsident wurde, sich keineswegs abgeneigt Jzeigte, an der Ruhrbefetzung festzuhalten. i » Herr Crispieu und sicherlich viele, allzu viele, miti ihm sehen dessen ungeachtet mit untonndelbarer Chitin-i bigkeit die Morgenröte am außenpolitischen Horizont! aufleuchten. Vielleicht versenken sich diese Jllnfio -j nisten einmal in den Aufsatz, den kürzlich der! Direktor des Jnternationalen Arbeitsaintcks, Alhe r t» T h o in a s, in der ~Revne de Paris-« brachte. Nachdem er mit hohem Schwung die Beachtung internationaler sozialpolitischer Grundsätze nnd ihrer Riickwirkungen im Sinne der Demokratie gepriesen hat, sagt er da wörtlich: Wer fiehtnicht, um das bezeichnendste Beispiel heranzuziehen, dasz sogar in der Fliuhrbesetznna diese doppelte Sorge beständig die Maßnahmen und Ent åchexdungen der französischen Regierung beherrscht at: Solange derlei Bekenntnisse, wie sie Crispien ab legte, mit Ueberzengung vorgetragen und mit Be g e i st e ru n g hing e n om m en werden, musz man es schon als einen Gewinn buchen, wenn überhaupt eine Tatsache anerkannt wird wie die, daß der passive Wider stand eine Notwendigkeit war und dasz er uns moralisch genützt hat-. Prinzipielle Entscheidungen von Bedeutung hat dieser Sozialiftcnkougresz nicht gebracht. Die gr n sie Linie fehlte ihm. Ein Programm auf zustellen, hat man nicht gewagt. Vor herrschend blieb das ängstliche Bestreben, Konflikte zu verineideu, Risse zu iiberkleisteru, ein Abglciten aus der alten Bahn zu verhüten. Dieses Ziel, bezeichnend fiir die Geiiiiasamkeit der Parteileitung, ist erreicht worden. Mehr nicht. H ö ch st e r F a rb we r k e, vormals Bayer, sich mit der Absicht trügen, große amerikanische chemische Fabrikaulagen zu erwerben und auf diese Weise zu versuchen, das Farbmo u o p o l , das Deutschland vor dem Kriege hatte, zurückzuerlangen. Amerikanischer Protest gegen die japanische · Boykottbewegung sc New-York, 16. Juni. (Eigel:er Drahtberichth Wie aus Tokio gemeldet wird, hat oie dortige ame r - kanische Botschaft bei der japanischen Regierung einen formellen Protest gegen die japa nische Bo 11 k o tt b ew e gn n g eingelegt, die sich. vor nehmlich im Filmgeschiist fühlbar macht. Aus Washing ton wird hierzu gemeldet, das Staatsdepartemsent habe erklärt, die Botschaft in Toskio habe in eigener Initia tive, aber in sreundschaftlichcr Weise gehandelt, und es toiirsden keine weiteren Schritte erwogen. Polstkfcher Mord in Svsia D Sofia, 16. Juni. (Eig. Drahtberichi.l Der De pniiertc der Landwirtepartei Cetko Petkoff, der unter dcr Regierung Stambulinfki Generalsckretåir im klsdinisterinnt des S)lttsixtiirtixxeik war, wurde beim Ver lassen deg- landwirtschaftlichen Kafinos durch vier Revoluerfschüsse auf der Straße ermordet. Ter Täter ist entflohen. Vor wenigen Tagen wurde der Ermordetc von dem Bautenminister Stojcntscheff und dem Junenmiuistcr Ruiseff in der Sobranie offen beschnldigt, den Plan zu beseit, den Ministerpräsidenten Jankoff zn ermorden. Der Tat wird daher all gemein politischer Charakter zugeschrbbem Amerikanische Filiaten der Hschfter Furt-werfe? Lc »New-York, 1»(J. Juni. sEigcucr Draht-bericht) In Krekseu amerikanncher Farbindustriellcr haben Gy uikkxistc cmc gewisse Erregung beworgerufenszonach die Seite 2 Eine miide Dresdner Neueste Nachrichten Dienstes, 17.»Smki IM s--W Die Grundsteintegnng ver Lnxembnrgs und Liebsteechtsdenhnälee - Wiss-Bettst- B. Berlin, lis. Juni. Misener DxahtberichtJ Tie Grundsteinlegung der Denkmiiler für Roia Luxesni hura und Karl Liebknecht in Ver lin iit im allgemei nen ruhig verlaufen. Zu Demonftrationen kam es dank der umfangeeth Vorsichtsmaßre eln der Schuspolizei nicht. Diese ttc von 12 Uhr ab sämtliche Zufasbrtzftraßen nach dem Zentralftiedhof in Fried richs-few til-gesperrt Es iand ein-e außerordentlich strenge Kontrolle statt, so loaß nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Kommunisten an der eiqentlichen Feier teilnehmen konnte. Nach Beendigung der Feier kam es auf zwei Straßen im Osten Berlin-'s zu Zusammenitößen der sinmmunisten mit d er Polizei, die drei Kommuniften ver-haftete PMEI Parteitage ——-—. -—-.· sauget-steckt im Münchner Unwesen-anzi gesät-guts B. Bekun. Is. Juni. tEiaener Dtakktsiesswz Der ~Montqgmokgen«7 berichtet ever einen .-js.-«- s» IZngersttett im Münchuer Untenuchtnmsggkxxxxn · » ünehen wurden bei ein-er illegalen Z:ri.;z-z:r.;cs-.z-;. etm AS. Mai 62 Kommt-nisten rechan wagst-i .: Teil von ihnen entlassen und em Teil zur :·::',s. «.·;· nach Niederfchönenfeld gebracht wurde »Um-o ci::·:-, j Karl Frank, im Miinchner Untersuchung.Hstxn-«:-k . Er trat sofort nach feiner Verbreitung m Leu -"-")-::: - . streik ein. Es wird behauptet, daß er den Strei bereits seit 21 Tagen durchaeijilnt ;-.-«; und sich in schwerer Lebenøacmhr n-- findet. Vorgeftesn wurde die Sen-n mtd it :. zu des Streitenden nach München geruer: 11:«.·:1 es: -:.--. Wunsch äußerte, sie noch einmal zu Ich-en. Ums czkssz völlige Nahrungsenihaltunq kann es sich nls«::;1-.;z—.z» kaum handeln, «oa eine solche bei gttägtger Dxmzx i-.5: ·-:,. zum Tode geführt haben müßte.) « Strefemanii über die polithe Lsts X Karlsruhe, 15.Juni. Auf der Tagung der süd westdeutschen Arbeitsgemeinfchaft der Deutschen Volkspartei in Karlsruhe sprach der Reichstninister des Auswärtigen » « pr. Strefemauu über die politische Lage. Er ging von der Veröffentlichung einer neuen Serie der Akten publication des Ausmärtigen Amtes aus: Die Absicht, mit keiner Großmacht in Gegensatz oder gar in Feindschaft zu geraten, zieht fich, so erklärte er, wie ein roter Faden durch alleHandlungen der Diplomatie. Sie war auch der Grundfür jene damals streng durchgeführie ~Politit der freien Hand«, die jedes mehr oder weniger offene Bündnisangebot fremder Regierungen ablehnend beantwortete. Deutschland scheute sich, mit Russland bindende Ab kommcn zu treffen, um keine gegen England feind liche Richtung einschlagen zu,.müfsen. Und als Glinmberlain den Beitritt Großbitanniens zum Drei bund anregte, wies man deutscherfeits auf die Ge fahren einer dadurch wahrscheinlich werdenden Gegnerschaft zu Rußland hin. Ob diese Politik vom deutschen Standpunkt aus richtig war, kann be zweifelt werden; jedenfalls war sie bewußt auf die Erhaltung des ; . AFriedens gerichtet ·- N » I wie überhaupt Deutschland im Besitz-e der stärksten Armee der Welt feinen Einfluß nur von dem Gesichts punkt aus in die Wage warf, Europa nnd der Welt den Frieden zu erhalten. Die Publikationen des Aus wärtigen Amtes wer-den Ende dieses Jahres abge schlossen sein. Dann iit es Zeit, auf Grund dieser- Ge saintdaritellung der deutschen Politik in entscheidenden Jahrzehnten eumpiüscher Entwicklung die Forderung-en au die andern Mächte zu richten, auch ihrerseits ihre Archive zu öffnen, um so die Grundlage für eine un parteiiiche Erörterung der Schuldfrage zu schaff-en. Volk nnd Regierung müssen diesen Kanin gemeinschaftlirh führen. Gegenüber der heutigen Situation vertrat der Minister den Standpunkt: »Wir lihhctt die Kbnfecjitcnzcn ans dem verlorenen Kriege fund zahlen deshalb die Kriegseiktschäsdignng, aber wir slehnen es- a-b, als die moralisch Verantivortlichen irgend welche Wiedergntmachungen zu leisten.« ) Der Außenminister wandte sich dann gegen die An- Ischauung des Auslande-R daß das Deutsche Reich in seiner glücklichen Situation sei, w eil es keine Isiriegsschulden zu bezahlen habe. Man ver sgesse bei dieser Betrachtung, daß die Summe, die durch »den Entwertuiigsprozeß dem Volksvermögen verloren gegangen sei, eine der wichtigsten Säulen der früheren Steuerpolitit gewesen sei. Den Verwüstungen in Frankreich ständen die Verwiistnngen entgegen, die im deutschen Volke durch die Proletarisicrung der weitesten Schichten der Sparexz und Anleibebesitzer hervorgeruer worden seien. Ihn-en zu helfen, sei gegenwärtig un möglich. Sobald dagegen die End-summe unlsrer Ver pflichtungen sich übersehen lasse und aus dem deutschen Bad-net sich Ueberschiisse ergaben, würde auch diese Frage der Verpflichtungen des Reiches gegen diese Gläubiger praktisch zur Er örterung stehen. In den Darlegungen iiber das Sachverständigenauiachten . wandte sich der Außenminiftexf gehen die namentlich von einer gewissen wirtschaftlichen Seite geübte Kritik, daß die Privatwirtsehaft der Euteuiz geliefert, die Sonveriinitäst über hie Etsenbahuen verloren nnd keine tatsiim lichen Wirtschaftslredite gegeben win den. Diese Kritiker des Gutachtens 1)e:«gi-is;:s.k, k.:z heutige Situation mit der Situation nach der Auuarsz ;z des Gutachtens zu vergleichen. »Heute sehen mirs-, « Ifuhr der Minister wörtlich fort, ~eiuen Zusaunuensmx-s, sder Wirtschaft im besetzten Gebiet durch die Er 1— p « s sung d e r M i e um - V e r t r ci g e, die ungeheure ».«-,,;. ilastung des Reiches durch die Besntzungsknsten nnd Lic Revarationsabgabe Wir - sehen zwölf Naniwa-« Deutsche ohne politische Freiheit, ohne Rechtssislukuzzi und ungeheurer materieller, politischer und seelis::;-;«.z Bedrückung ausgeliefert Wir stehen heute, trug sz durch unsre Zahlunasnusixhiakeit veranlaßte-n Aus-- setznng der normalen Reparationsleistuuueiy um« kzzzkk deutschen Jahresleistung von til-er einer Soziltiardc Gott-mark. Entgegen den Behauptungen Poinear-'-.:-., daß Deutschland zahlen könne, aber nicht zahle, steht die Behauptung des Sachverstiindigengutachtexts-, daß Deutschland gegenwärtig aus sciukm Budget nicht zahlen dürfe, weil es- dann seiqu Währung ruiniere.« Damit fällt jeder Vormund für die Rubrbefctzuug zusammen ) Der Minister führte weiter aus-, daß die Not-mas- Ileistungcn des Gutachtens von den Sachverständigen überschätzt worden seien. Sich mii dieser Leistuan ab zufinden, sei nur möglich im Hinblick aus die Bestim mungen über die Transferierung deutscher Gutbabch die nur aus Ueberschüssen der deutschen Wirtschaft stati sinden darf.« »Die Lösung der Gefangenen frage und der Frage der Ausgcwiescncu ist«, so betonte der Redner, »organisc) mit dem Sach verständigengutachten verbunden. Jst das Gutachten die Lösung der Reparationsfrage, dann ist es auch das Ende aller Methoden, die während des Ruhrkampfeiz als Kriegsmcthoden angewandt worden sind. Das gilt auch für die militärische Räumung des Ruh r g e biete s , die zu einem bestimmten Tcrmin in Aussicht genommen werden muß. . « Der neuen französischen Regierung stehen wir ohne ,Jllusionen, aber auch ohne Vore-ingenommenhcit- gegenüber. Unsre Ausgabe ist es, einen Weg zu finden. der das Nebeneinanderleben von « Frankreich und Deutschland ficherstellt, die aus- friedliches Zusammen leben angewiesen sind und vielfach wirtschaftlich und finanziell vor den gleichen Problemen stehen« Am Schluß seiner Ausführungen erklärte Reichs-- minister Dr. Stresemann, daß er eine andre Methode der Außenpolitik als diejenige , des Versuchs einer Verständiguan aus der Grund lage wirtschaftlichen Nebeneinanderlebens der Nationen nicht säbe. Wir hätten nur zwei Macht mittel in der Hand: das eine sei die weltwirifklmsåliche Verbandenheit der übrigen Mächte mit uns und ihr Eigeninteresse daran, uns wirtschaftlich nicht unter gehen zu lassen. Das zweite sei ein eimniitiger, ver antwortungsvoller nationaler Wille. Dazu owns-keck wir die lieberwindung des Parteigeiftes und die Be freiung der Anßeupolitik von parteipolitischcr Ein stellung. - (Lebhaster Beifall.) AL- . Dem Gch« nxld EUt It Mem soweit ( Mk km ueucfs Deus-NO Einzelhcst M Frj c d cI ch ; sij die Klarfts Wchkc nicht m Unsmärttacn s djpwmatischcu « sind ihm fi W bei der B· uiibcr oder fes zugänglich A« zkaatcsfckkctär Hhcfs des 111 , und von F- Uevcrlebendev tri» worden. Frage nach d( Manns- desse «Zch!agct« W okxsschicdcnarti knb die bkftvk spie etwaika konlroveksp U Ungelegenheit Zeit geworden Seite zur Kln mittelbar Und Man hier U Thifnme die Frage der Zwei-Its mehr schnst teilen fi adtkillmg. D.« Tcrn Dirtgen er it e I d e e atzev t i e r t den Kavtertcht vertreten hat zu der Verfch intellektuellen Kai t e r d u vnnd e r U r insofern er, a durchdrangen« andres substit nntwortlichkei freigesprochen Wissen und 2 gen ist, nicht ( stinlichen Rek ein R e g t c eigentlich vo Beobachter w fache der Bel ehe ihm noch tlärung gefac setrctärs in 1896 ans die ..qui Most-e -sptiter hat es vom W. Mä gestellt: »Es Initiative S bannt-n der Mnjejtätl den Worin a« »k a i f c r l it dann die s Tiplnmatcm muriw Ftc zählte darüb Dr. A. M c t geber der »E »Ich v Tage der c Kaisers it Holsteii Rad lsollte nnd das l Betamnge Mer DIE Tllllllllll Mk MADE-Gesellschaft Weimar, 15· Juni » Die Hauptverfammlung der Goethe htesellfchaft war zahlreicher besucht als in den letzten Jahren. Sie zerfiel wieder in zwei oder, wenn man will, in drei Teile. Am Freitag beariißte nach inittaag im iiberfijllten Saale der Arnibruftfchiitzew isieteilfchast der Vorfitzcnde Prof. Gustav Ruthe- Berlin die Versammlung. Alsdann folgte der Jahres bericht des Vorsitzenden des geschaftsfiihrenden Aus schusses der Gesellschaft Dr. Donnd o ri, dessen Ans fiihrunaen im wesentlichen den vom Vorsitzenden ver tretenen Optimisinns unterstützen konnten. Seinem Bericht ist zu entnehmen, dafz den durch Tod oder Aus scheiden verlorenen Mitgliedern (414) 714 neue ent gegenstehen Eine neue Ortsaruppe wurde in Ham buer gebildet. Im Jnfeloerlng wird der Volks- Goethe in Höhe v0n25000 Eremolaren mit dem Ladenpreis oon 18 M. für das fechsbiindiae, um U Voaen vermehrte Werk neu aufneleat werden. Die Mitglieder erhalten 40 Prozent Ermäßiaung. Für eine wiirdiae Pflege des in Verfall geraten-en Grabes August v. Goethe-z in Rom sollen Mittel bereitaeftellt werden« Das neue Jahrbuch foll im August d. J. er scheinen. Vorderhand scheinen die Mittel für eine ge deihliche Weiter-»Mit gesichert zu fein. Aue- der Ablennng der Jahresrechnnna durch denl neuen Schatzineifter Bantdirektor A d ln n g war zu er-! sehen, dafz die finanzielle Lage der Gesellschaft zur Zeiit zwar keine rofiae genannt werden kann, daß aber immerhin unter fich normal entwickelnden Verhält niser auch hier die Hoffnung auf bessere Zeiten be rechtigt ist. Dann berichtete der Leiter des Goethe- und Schiller-Archios, Prof. Julius Wahle, über das Archiv und die Goethe-Bibliothek: Dem letzten bitterkalten Winter, in dem im Archiv nicht geheizt werden konnte, wird hoffentlich durch das in Aussicht stehende Abkonnncn zwischen dem Gron herzoalichen Haufe, dem Thüringer Staate und der Goethe-Gesellschaft ein glorreicher Sommer folgen. Während es an Mitteln fehlte, Handschriften anzu kaufen, flossen dem Archiv dankenowerte Geschenke zu, fo der ganze Julius Rodenbergfche Nachlaß, darunter äußerst wertvolle Briefe. Frau Oberst R- Rauchfuß fWeimarHtiftete ein Folioblatt von Goethes Hand über Burfchenfchaften, wohl aus dem Jahre 1822 ; ann at Prof. Kilpvenberg den gesamten noch «. eu« Etsch-ef- Eegra Yü nerg ac- schenkt. Ferner gingen ein: Autographeu-’ sammlungen, Geschenke des Insel-Verlags, von Prof. Witt·owski-Leipzig und vom Sibyllen-Verlag, Dresden. Noch in letzter Stunde hatte Freifrau Therese v. Helld orf (Weimar) dem Archiv außer leiner Haubzeichnuug Goethes vom Jahre 1818 zwei hieher unbekannte äußerst wertvolle Bricfe Goethe-Z an- Carl August vom Dezember 1775, den zweiten Brief. an den fürstlichen Freund, und einen andern oomj 8. April 1776 übermittelt, die später im lahrbuch ver-« iiffentlicht werden sollen. Dem verdienten Leiter desi Archiv-z wurde fiir seine fruchtbare Tätigkeit der Dant« der Mitglieder ausgesprochen -Dr. Wahl, der Direktor des Goethe-National muse·ums, berichtete über neue Erwerbnngen, so eines Portraits von Jerusalem soon Doebereiner-Jena). Die wissenschaftliche Benutzung der Schätze des Goethe-Hauses habe mit dem Besuche im oekganaenen Jahre zugenommen; eine Publikation bester Hand zeichnungen Goethe-z stehe in nächster Aussicht. Die Pflege der Dornburger Schlösser-gehe weiter. Darauf wurde auf Vorschlag des geschäftssiihreuden Aus schusses der Jahresbeiirag für 1924 auf acht Renten mark festgesetzt. Andre wesentliche Anträge waren nicht eingegangen Dagegen nahmen die bereits früher "mehrfach gegebenen Anregungen Friedrich Lienhards über den Ausbau der Goethe-Gesell schaft bzw. Ausdehnung der alljährlicheu Feier und Erweiterung wissenschaftlicher und künstlerischer Unternehmungen und Darbietungen das Interesse der Teilnehmer in Anspruch. Am Abend gab es im Deutschen Nationaltheater eine treffliche Ausführung des Goethefchen, »S atn r o s«, den Waldeinar v. B an ß n c r n zu einer musikalischen Komödie mit einein fhtnphouischen Prolog und zwei Akten umgewandelt hatte. Die Auffiihruug unter Dr. Latzkos Leitung, in der sich besonders Strathma nn als Träger der ansttsengenden Titel rolle aus-zeichnete, fand wohlverdienten Beifall. Dar auf fanden sich die Teilnehmcr zu einein zwanglosen Zusammenfcin im Erholtingsfaale ein. « Gertrnd Trefznitz trug audaewiihlte, zum Teil unbekannte Lieder aus dem Nachlaß Marianue u. Vilteiners nor. thn Sonnabend hielt, nach miransneaaimener An qurache des Votsitzeudcm Prof.Dl-. S p r a n g e r seinen durch aizsprechende musikalische Durbietnnaen vein aetahn:teu, mit auhaltendem Beifall anfgemmnneneu Festoortrag iiher ~(isoethe nnd die Metamor phose des Menfctkeivc Der Redner snhrte die Fuhörer a«n Goethe-L pand zunäxhit nachztaliem wo « . ob »die eritc Metamorphose des Dichter-d vpllavgt »der einst im Gesurcich mit Schiller in Jena über Urpflanze nnd ·Mctamorphose geredet hatte. Diesen Gedanken führte Redner in tiefschürfeuden, an Goethes Entwick lnnxiund an den Gestalten seiner großen Dichtungen antmipfenden, häufig das Metaphysische streifendeu Betrachtungen aus. Es war ein aanz ungewöhnlicher, freilich auch die Aufmerksamkeit der Zuhörer im höch sten Maße anspannender Genuß. Unmöglich ist es, die gebaltrcichen Ausführungen Sprangers im Rahmen weniger Zeilen zu stizzieren. Der mit langanbaltens dem Beifall ausaenommene Vortrag wird im nächsten Goethejahrbuch erscheinen. Nach dem Vortrag ver einigten sich die Teilnehmer zu einem von sinnigen Trinksvrüchen begleiteten gemeinsamen Mittagessen. Am Abend wurde im Theater, von Ernst Ha rdt vor züglich einstudiert, Goehtes ~Egmont" mit Rudolf Ricth in der Titelrolle und Kiste Radel als Klär rlJcn, mit der Musik non Beethoven, dargeboten. Wie immer, wurde auch diesmal den Mitgliedern der Be such der Weimarer Eriiinerungsstiitten unentgeltllch gestattet. . Nachtriiglich sei noch bemerkt, daß auf einstimmigen Beschluß des Vorstandes dein um die Goethe-Gesell schaft in feltenem Fuße verdienten Berliner Universi tätsprofessor Ma , Fri edländer die goldene Medaille til-erreicht wurde. Schließlich sei der Refo - lntion der Versammlung gedacht, an die Staatsregierung ein Gefnch zu richten, den geweihten Stätten Weimar-s künftig den nötigen Schutz an gedeihen zu lassen, ein im Hinblick auf die in Goethes Part stattfindende Tierichau ein« begreiflicher Wunsch, damit nicht heute wieder, wie einst, auf Weimar das Wort Goethes Anwendung finde: ~Bald wegen Geist und Witz beruft dich weit Europens Mund, bald wege: Albernheit.« Jn der Erivartun«. daß diesem Antrag entsprochen wird, soll am 28. August d. I. zur Er innerung an den Geburtstag Goethes vor 175 Jahren eine würdige Feier der Goethe-Gesellschaft in Weimar stattfinden » - - Prof. Dr. Otto Franck«-. = Mitteilungep der Sächsifchen Itaatötheater. Opcrul) a n s. Mittwoch singt Richard Tau h c r dcn Don Ottauio in Mozarts »Don Giovanni-C Die iibriqc Besehmm ist die bekannte. Musik-titsche Leitung: siutzfchbaclk Spiellcitung: Mora. Anfang 7 Uhr. —- S cii auip i e l lia ns. Dienstag tAnrechtisreihe B) das Posissnfpiel »I- ch l n ck u nd J a u« von Gerkart Haupt-» mauu mit Meyer und Ponto in den Titeer en, Spiele xeitung: Wierth, Anfan Bis Uhr-. » Die Kosaken fiifssiik . . »Ich möchte die Bandura nehmen und spielen, Was ich fühle. Aus Gram möchte ich selber zur Bandmsa werden. Die ganze Nacht schlafe ich nicht. Und den ganzen Tag über esse jli nicht. Nur Schnaps trinke ich und werde ganz wirr- im Kopf. Und alles das kommt von zwei Augen, die ich liebe . . .« So sangen die Kosaken schon im 17. Jahrhundert Und so singen sie heute roch in Kleinrußland, 1oo·11c die Vandnra spielen. Sie haben ihre melancholnch monotonen Abendlieder, bei denen sie das Summen der Glocken nachahmen, haben ihre wilden Helden gesänge mit Geschrei nnd gellem Pseisen, ihre Tanz lieder zur Begleitung der Sprünge nnd Wirbel der bei-den besten Tänzer. Sie singen das Lied der Bnrlakc mit, der Barkenschlepner an der Wolga, deren Schick salsbild Repin malte, das Lied, dessen grausam schmisse liche Klage mit ihren Aufschreien keiner mehr vergißt- Und sie singen ihre Gebete: einen uralten siiewer siirchengesang, ein brausendes Tedeum von Bott nianjtn , , Sie stehen im Halbkreis in zwei Reihen»hiuter einander; die 34 Sänge: in der schwarzen Blusc, den kvtgcftkeiften Hosen und hohen Stiefeln. Große dunkle oder blonde Menschen. Vielerlci Gesichter, kein ein heitlicher Tup.» Kofaken vom Don. Flüchtlinge Ge sammelt aus Hunderten. dieser kleine Chor. Von dem jungen Serge laroff, der als Knabeim Mos kauer Synodalchor sang, und 1911 auch die Dresdncr Gastreiie mitmachte. Und unter der Führung dieses lungen, suggestiven Dirigentem der übrigens unserm Fritz. Busch aussallend ähnlich sieht, wurde ein Chor »der sich in ganz Europa jetzt seine Triumphe holt. Und so braust ihr Fortissimo über die Köpfe del Zuhörer. Ein Fortissimo, als sänge ein ganzes Dorf Brausend aus den oraelhastem abgriindigen Bärten. den weichen, hellen Tenören. Das Crescendo zu solchem Fortissimo, das jähe und doch gebundene Decreseendo zu diesem Pianol Und welche rhythmisehe Vielgcstal tigkeitt Urechte Sangessreudigkeit. Der Jubel, mit dem man den Don-Koban nnd ihrem Führer an ihren bei-den Dresdner Abenden im Zooloaischen Garten-dankte sagte ihnen, daß man auch hier fühlte unt-würdigte nzaö sie uns bringen. ", " ag. Der beispiellofe Erfolm den der Chor Sonnabend und Sonntag hatte, veranlaszte die Tit-effort des Zoo llogischen Gartens, den Chor auch fürsh est-f c Mon igisqud füx Die Its-to a ok- s«»psiichte.n.t - . , Heute si dauert hatte stim« von E zu Ehren m bei einem ä auch.dic »J genommen. ~Roicnka:ml deren tcschnii durch-ihre C unter den bi ragt. Im Chorsverkc, seweypsth gewet rtzsitmm b His» wem M
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