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Dresdner neueste Nachrichten : 19.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192406196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240619
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-19
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.06.1924
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Seite 2 ch reckl i ch harml o i e u Jugcndvünde zu keinerlei milltäriichcr Aktion fähig seien, geichwcigc denn zu der vvn derriot prophezeiten ~Ofiensive des Alls-entsch tums« gegen die ganze Welt. Der Geist der Panik spricht auch aus den Worten Herrn-ten Leider müssen wir zugestehen, daß wir Den tsche selbst allerlei dazu getan haben, diesen Geist der Panik in Frankreich zu stärken. Nie ist in Deutschland von den Parteien auf der äußersten Rechten und den ihnen verwandten Vcrbändcn mehr mit dem Säbel gerasselt morden als in de n le tz tc n Woch e n. nein Sonntag verging ohne Paradetn Zusammenkiinsie oder Kongresse nationa listischer Verbände. Keine Nummer einer deutschen illustrierten Zeitung erschien ohne zahllose Bilder, die. Parademürschc vor ehemaligen Heersührcrin Trupvensl zusammenkiinfte usw. dar-stellten. Versteht man in rechts gerichteten Kreisen denn gar nicht, dasz man damit der eigenen Sache am meisten schadet? Da wird immer groß gesprochen: ~Nic davon reden, immer daran denken!« In Frankreich, wo das Wort seinerzeit entstand, bat man auch wirklich dieses Wort entsprechend gehalten. In Deutschland aber nimmt man sich das Wort zwar zum Month redet aber ununterbrochen davon und läßt sich bei diesem Reden, Entspanmmg in Italien T Mailand, 18. Juni. sEiq. DrahtberschtJ Die italienische Presse hat in den letzten Tagen begreis licherweisc sür anhennolitische Angelegen heiten kaum Platz und Interesse gehabt- Die innerpolitische Erregnng hielt die Presse in- Span nung, so daß sie sich daraus beschränkte, über Herriots Ministerium, über seine Aufnahme in Berlin, über die englisch-russischen Verhandlungen und über die Reva rationdsrage nur kurze Berichte ihrer Auslande korresnoudenten zu dringen. Jetzt wird aber vermut lich die italienische Oeisentlichkcit auch stir außen nolitische Fragen wieder Interesse gewinnen, nachdem seit gestern die inuernolitische Lage ein e sichtlich e Entsnann un g erfahren hat. Der neue Innen ncinister F c d e r z o n i, der ans dem nationalen Lager zu den Fascisten gekommen ist, hat einen Runderlaß herausgegeben, der die nachgeordneten Behörden aus strenge Einhaltnng der Gesetze hinweist. Er hat im Lager der Opposition und auch der Regierungs liberalen eine deutlich erkennbare günstige Ausnahme gesunden. Man erkennt. daß die Re-’ giernng mit Energie sich ans eine neue Lage einstellt. Und das macht immer Eindruck. Im übrigen beschäf tigt sich die Presse natürlich noch immer sehr lebhast mit dem Morde an Matteotti nnd mit der Vorgeschichtk der Beteiligter-. ueber den »Corriere Italiauo«, das Blatt Filinellis, werden ietzt allerlei liebliche Einzel heiten bekannt, daß er, der als ossiziiises Regierungs organ zu gelten hat, seinen industriellen Geldgebern, die nor allem in Gen un sitzen, ein nneudliches Geld gekostet bat. Es heißt. dass er in den ersten sieben Monaten seines Bestehens über 10 Millionen Lire ver braucht habe. Wenn man bedenkt. daß Filiuelli allein süns Antos zu seiner persönlichen Verfügung hatte und daß er bei seiner Flucht im Besitze eines dicken Paketes Tansend-Lire-Scheine war, so braucht man sich aar nicht zu wundern. se Filipelli verhaftet " X· Rom, 17. Juni. Die Polizei nahm hier gestern den Herausgeber der sriiheren Zeitung »Tem·po«, Dr. Naldi, fest, unter der Beschuldignug, die Flucht des Adnokaten Filiupelli begünstigt zn haben. Colini, der Chansseur Filippellis, der am 9. Juni das Antomobib das zur Fortschassung des Matteotti diente, in Sicherheit gebracht hatte, h at s i ch gestern abend der Gerichtsbehiirde in R o m g est e ll t. Carabinieti verhafteten gestern in Leeeo einen Mann namens Volk-i der als einer der Urheber an der Beiseiiefchassnng Matieottis bezeichnet wird. Der gestrige Ministetkat brachte die von vielen Blättern crhoffte Umbildung des Kabinett-s nicht. Mnssolini gab die Erklärung ab, daß die D e m i f i i o n des Unierstaatsiekteiärs Fin z i mit der Ang e - legenheit Matteotii in keinem Zusammenhang stehe. Trotzdem wird hartnäckig weiter berichtet, Finzi fich- der Ermordung Matteotiis sehr nahe, da Matte- M-« W Abenteuer des Casanova l Uranssührnng an der Dresdner Staatswer- Im Sommer 1790 war’s, da saß der Bibliotheca-r zu Dux in Böhmen, Signor-e Giaeomo Cafanova di· Sein-galt, in der Residenz-ftadt Dresden und versuchte die Verdoppeimvg des Würfels zn ersindetD Fünfund zwanzig Jahre früher hat er dort die »Jlins« über setzt. Und als er viier Jahre vor seinem Tod das letzte Mal in dieser Stadt weilte, trieb er Magnetismus. Das Leben lag hinter ihm, ein Leben-, dessen Menwiren vierzehn Bände füllen... So wäre er, der sprühendste Erzähler seines eigenen Roman-T nun wieder her gekommen, und wieder lauschte man feinen Scheust-wem wie damals. Denn daß er im Haufe des Grafen Marcolini trotz den gelehrten Allüren erzählt hat uwd immer wieder erzählen mußte, ist sicher. Man-des ist seither in Dresden anders geworden· Jener Palast wurde ein Hospitasb nnd Cafanova ward der Held von vier Opertteisnnktiern Aber unterhalten hat er uns wieder Ein geschähter und fleißig aufgeführter Komponist, ein ernster, feiner Musiker, lernt bei Freunden das Manuskript ein-es Zyle von Einaktern kennen, in deren Mittelpunkt Casanova steht. Das Buch ist gut, trägt oyernhaste, vielleicht auch etwas operettenhaste Züge. Er beginnt daran zu kompomäeren, nnd nach drei Jahren ist das Werk vollendet, dessen Uransfüh rung gestern im Opernhaus glanzvoll stattfand und ein-en freundlichen Erfolg erlebte. »Ich wollte den Hörer nicht in dte höchsten Höhen der Kunst führen und wäre zufrieden, wenn ich einen Abend bang meine Zuhörer mit meiner Kunst zu begckttcken vernköchte.« So spricht sich Volkmar A n dreae, der die vier Eintrkter ~Abentener des Casanoua" nach der Dichtung Ferdinand Ltonjö schrieb, selbst über-( ssosin ·Wer»k aus. » - In Venedig, Paris, Madrid und Potsdant spielen die vier Rie, die Casanova aks verwegeuen Flüchtling, als schnell entbrannt-Den Liebhaber, als Ebnrmcur von unwiderstehlicher Grazic zeigen. Ihm seine Abenteuer Whlenz hieß-c, ihnen den Reiz der Ueber k nehmen. Mischt er selbst in seinen unver gänglichen Menwiren schon unbedenklich wie ein M Dichter W Wahre mit dem Evsundenem so ist Vollends hier kein Wert aus eine historische Treu-e ge ilen-L Liion wollte mit seinem Bcuch die Sigimmamg W wollte in ein gut aeschencs Rawkomilieu W W stellen, dessein Natur uåkd seiner Pilg -W LIW xtneu arm-g etmg m« , Us- M« will-MICH- Bitttbe galantergMemoirew yotti Enthüllnngen über nnlanterc Geschäfte Finzis in der Kammer vorbringen wollte. ’ Filippelli w n r b e, wie schon gestern berichtet wurde, auf Anzcigezweier römifcher Jour naliften bei Nervi ani hoher See ver ,haftet, als er verfnchte, im Motorboot nach Frankreich zu entkommen. Während alfo nunmehr FilippellL Naldi nnd Volpi fich in Haft be finden. ift der Aufenthaltsort des ehemaligen Presse-H chcfs Rof ii nach wie vor unbekannt. ~Nnovo Paefew veröffentlicht heute ein Schreiben Roffis« worin diefer erklärt, er fei nicht gefliichtet, sondern wolle fich in der Einfamkeit von der Aufregung der letzten Tage cr holen. »Meffaggero« bestätigt heute übrigens ausdrück lich, daß die Polizei auch gegen Roffi einen H aftbefcbl erlassen habe. ask Vor einem Generalftreik? ISP Paris-, Is. Juni. (Eig. Drahtlsericht.) Die ~·Hnmanitå« erfährt, daß die italienische kommunistifche Partei aus Anlaß der Ermordung des Sozialisten iiihrets Matteotti heute eine Proklamation an das italienische Proletariat richten nnd es darin zum Eintritt in den Generalitreik auf forderu wird. »Huumuit6« bringt dann dcu Wortlaut der Proklamatiou. ask Der Mord an Matteoiti erwiesen WTB. Rom, ts. Jnui. (Durch Fitukfprnch.) Durch die Untersuchung der Effekten Dnminis, einer der verhafteten Fafcistcm hat der Untersuchung-Stichw die Tatsache des Mut-des an Matteotti fest gestellt Der neue Steckbrief lautet daher nicht mehr got-f Freiheitsberaubnnw sondern auf vorsätzlichen . or . Neichsregierung nnd Gntachten Neuregelung der Neichsbahnverwaitung, der Goldnotenbank nnd der Industrie ’ obligationen - Gesetze siir Steneereform X Berlin, Is. Jnni. Die Reichstegiernng be absichtigt, die zur Dunchsiihrnng des Sachverständigen gntachiens notwendigen Gesetze möglichst in ihrer Ge samtheit dem Reichstag vorzulegen Es handelt sich dabei nm das Gesetz iiber die Aendernng der Reichsbahnverwaltnng, das Geer über die Gründung einer nenen Goldnotenbank nnd das Gesetz,das die Belastung der deutschen Industrie betrifft Ueber das Goldnotenbantgesetz sind die Verhandlungen am weitesten von-geschritten Es liegt ein vollkommener Gesctzemwnts vor, zn dem das Reichskabinett bereits Stellung genommen hat. Es diirste wohl Mitte Juli werden, bevor die Durchführnngsgesetze dein Reichstag vorgelegt werden können. Gleichzeitig soll eine Reihe von Steuer gesetzentw ii rsen dem Reichstag nnterbreitet werden Jni Reichssinanzministerivm wird an einer grundsätzlichen Reform einiger Steneratten gearbeitexsz M zu fulleu Und Andreac kam es schan an, zu dies-en lleicht und beweglili skizzierten Stücken« die schwer punktlos dahisnslaitterty eine möglichst unbeschwerte Musik zu seh-reiben, die lyrifch ist, wo es zu kurzen »,Lie«b·esfzetten kommt, die eine leichte dramatische Unter malung gibt, wenn Fluß in die Handlng kommt. die einen Augenblick lang in eine Inst-etliche leidenschaftliche Glut taucht, um aber dann um sso liebenswürdiger uncd grazisöfier abzulenkekr. Zu irgendwelcher Emphase liegt kein Anlaß vor. Es kommt axuch alles so, wie» man es im voraus weiß, und wenn- an manchen Stellen der Glanz einer silbernen Rose aufblinskt, so kommt das daher, weil nun einmal die Stimmung des Rockvskv für uns alle den letzten gültigen Ausdruck schon be kommen hat und über jene Celesta-Akksorde beim Auf irickt des ~Rosettkcwaliers« wahrscheinlich nie mehr. hinausgelmvgen wird. Eine Ausführung wie man sie besser sich kaum den-ten kann, war diesem Weer beschieden Ob Casa nova nun Tenor oder Variton singt, ist mc Grunde gleichgültig. Staegemann stellt ihn gslmvbhast auf die Bühne, von Temperament überschiiumend, elegant, verführerisch, lebensvoll und geistreich. Er spielt mit dem Leben wie mit der Liebe, er spielt auch mit dem Gesang. In Venedig begegnet ihm nur eine Frau, in- Paris gleich vier. In Madrid wird Nina, die Prima donna, zwar zur Mörderin, jedoch es fließt kaum wirk lich Blut, und im Gericht-sinnt zu Pvtsdann wo Casa nova unter der Anklage steht, ein Mädchen verführt zu haben, lädt er das ganze Corps de hallet als Ent lastumgszeugen vor seinen Richter. Das erste Vile wird getragen von der iiderwältigenzden Darstellung-Z -knnft der Osten. Im Pariser Bild ist Charlotte- Wolf bezaubernd Die Madridcr Sänaierin gewinnt in Liesel v. Seh u cl) s mazwier Erscheinung ungewöhn lichen Reiz, nnd die Postxidamer Feldwebelstochtcr findet in ergard Quitzo ins, einer begabten Debiitantim hübsch-er Gestaltung eine entzückende Ver treterin. Jn kleineren Rollen sieht man Ansaela Ko l - niak, Mily Stephan, Erna Fisebiger-Peis ker, dann Burg, Ermold, Vader und noch viele andre; all-c durchweg charakteristisch, voll Laune und Spielfreudigkeit, denn das Werk, dessen Musik im Tempo vielleicht um einiges beschwingte-c fein könnte, hat lmrter mit-e Rollen, die dankbar sind und den Künstlern Freude inachen Den stärksten Eindruck hinterließ das erste Bild, das lyrisch fein geformt ist. R cuck e rsji Jnfzcnierung trifft den Stil des Werkes vxjrtrcfflich. Die Bilder Faun-Z mvd Hafaits find voxnchm, die Kuftümc cntzcktckm damh Grckzise und Farbfckew All M ist mit f damit es alle diejenigen, die es vielleicht fdoch nicht gehört haben, ja noch erfahren, auch noch photographieren. Wenn utan schon »die Revanche vorbereitet, dann ist ed doch sicherlich nicht das beste Mittel, dem Gegner ieden Tag mit Trom petengeichmetter ins Ohr zu blasen: »Sie grcicky wollsn wir Frankreich schlagen t« Aber da Politik zur Zeit mit Vernunft nichts zu tun bat, werden solche Erwägungen die deutschen Nationaliiten nicht daran hindern, in ihrer bisherigen Betätigung weiter-zufahren Die zweifelhaite zwei deutige Haltung Herriots wird sie vielmehr darin be stärken, und Oerrioh der gern die deutsche Demokratie kräftigen möchte, wird gerade das Gegenteil von dem-erreichen« was er wollte. , Dai- ifi der ciroulus vitiosus, in dem sich alle deutsch-«fronzöfifche Politik seit Jahren, ja seit Jahr zehnten zum Unglück aller abendländischen Zivilifation bewegt hat. Nur ein Staatsmann könnte ihn durchbrechen, aber Herr Herriot scheint zwar ein ganz wohlmeinend-et Politiker, vielleicht sogar so etwas wie ein Idealist zu sein, aber ein Staatsmann ?—-dazu hätte er wohl anders sprechen müssen. Die gestern von ihm abgenehene Legitimationskarte genügt nicht, um ihn als »R ctte r Europas« ai:sziiw—ciseii.« - TIERE Dresdner Neneste Nachrichten Donnerstag, M. Stmk M Rats Sozialdemokratische Einiguug und Regierungs-« knrs in Sacher . Ynd kvipd geschrieben , Der sozialdemokratische Parteitag hat zwar leb »baste Auseinandersetzungcn zwischen rechtem und lin "tcnk Flügel, aber nicht den Ausgang gebracht, der vielfach erwartet wurde. Für die Stimmung des sParteitaaes war es besonders bezeichnend, daß die ’Mebrbeit des rechten Flügel-d keinen Spaß verstand nnd selbst in untergeordneten Fragen sßestellung von Korreierenten usw.) die Anträge des linken Flügelö alatt niederstimmte. Es wurde deutlich, daß man es aus seiten der Mehrheit eher aus einen Bruch und auf eine neue Abspaltuna des radikalen Flügels ankommen lassen würde, als aus irgendwelches grundsätzliche Ent aeaenkommen. Diese vielfach erwartete Abspaltuug, die für Sachsen insofern besondere Bedeutung gehabt hätte, als sie dem ietzt im Landtage innerhalb der sozialdemo kratischen Iraktion bestehenden Zustand die ent sprechende parteiorganisatorische Grundlage gegeben hätte, ist nicht eingetreten. Es war von vornherein klar, daß angesichts der allgemeinen Stimmung auf dem Parteitagc auch der linke sächsische Flügel ein lenken würde, nicht, weil er sich eines Bessern belehren ließ. sondern weil ihm das Kleinbeigeben angesichts der offenkundigen Machtverhältnisse als das Gegebene cr schien. Es ist eine Einignng zustande gekommen, deren» erster Satz lautet, daß die Entscheidung über Reaierungsbildnnackt, Ministerwahlcn nnd sonstige parlamentarische Taktikfragen in den einzelnen Län-’ dern die zuständige L an di ag ssr aktio n zu treffen bat. Damit ist die Richtigkeit des Grundsatzes bestätigtJ den die fächsische Fraktionsmehrheit bei der Bildung! des-« Ministerium-J Heldt vertreten hat. Wenn weiter-4 liin gefordert wird, daß, »wenn es technisch irgendwie durchführbar ist«, die Landtagssraktionen verpflichtet sind, über grundlegende wichtige Fragen eine Beschluß sfassuna der Landesinstanzen herbeizuführen, so ist dies sim Grunde eine varieipolitische Selbstverständlich-kein ebenso wie die Feststellung der Verantwortlichkeit der Landtagssraktion gegenüber dem Landesparteitag Es wird dann weiter festgestellt, dasz die Entscheidungen des Landesnarteitaged sin die Landtagssraktion bin dend sind. Dieser Satz ist die einzige Planke, die von dem stolzen Oppositiousskhisf der Herren Arzt, Edel und Liebmaun iibriggeblieben ist. Aber auch sie ist nur ein unsicherer Halt; denn nach wie vor kann der :)ieichi3narieioorstand und der Reinijsparteiausfchnsz die Ausführung von Landesbeschlüssen suspendieren, wenn diese die Interessen der Gesamtpartei schwer skniidiaein Dementsprechend sind auch die bei der Einignng weiterhin vereinbarten Richtlinien fiir das künfiiae Verhalten dcr beiden Parteiflitgel in Sachsen zu einander ansgefallen. In diesen Richtlinien beißt es: a) Die neue Taktik der Kommnnistifchen Par tei, an Stelle der »Einheitsfront« offen die Vernichtnng der Sozialdemokratie zum Leitmotiv ihres Handels zu mathem hat die proletariiche Mehr heit im Sächs-schen Landtag zerstört. Ihre Wie derherstellung wird durch das Ver-hal ten der Kommt-nisten fiir absehbare Zeit unmöglich gepacht. b) Die Politik der Gefamtpartci geht dahin, durch Annahme und Durchführung des Sachverständigen autachtcns dic Wirtschaftslage Deutschlands zu sichern und allmählich zu verbessern. Wird dann der Vor allem gilt dies fin die Umsatz- und für die E i n k o m m c n it c u c r , bei der die Voraussahluuch fortfallcn sollen. Die Reform beider Steueratteu soll vor allem dem Preisabban dienen, der auch durch die Beseitigung der Micnmvcrträgc eiuc Förderung ek fahren dürfte. Den Notwendigkeitcu des P r c i s a b b a u e s dürften ferner auch die Post und Eisenbahn im Rahmen des Möglichcn Rechnung tragen. schwere Kanns nat die innere Laitenverteilung» »F nnr von einer einigen, geiklolsenen Sozialdemokka tie tnit Erfolg itir die ar eitende Bevölkerung R-· iiihrt werden kann. giinstig beendet, dann ist cis starker Rückgang der uationulistischen nnd kommuni itisthen Verzweiflungsitiniuten zu erhoffen» D je-. gesamte sächsisthe Landtages-Haus« wird itn Geiste dieier Politik d« Ge ianttpartei daran mitarbeiten, zu »r· huteu, daß während dieier kritischcu Uebergaugsgeit die Regierung Sach sens in die Hände der Reaktion gek« ei Die Neuansitellnng der Landtqul iaudi d at e n ist in einigen sächsischen Bezirken bereits ersolgt in der Annahme. daß Rom mahlen unmittelbar bevorstündcg Angesichts der veränderten Situgiiou wird die Auswahl der Landtagskandidgten den zu ständigen Parteiorgauiiationen nochmals zur Ent scheidung vorgelegt werden, möglichst nicht früher akz· acht Wochen nor den Nenwahlctn Die Anwesenden verpflichten sich, daiiir einzutreten, daß bei der Aus wahl der Landtagskandidateu die Stellung dek rin zelnen Parteigenoisen iu dem ietzt überwundcw Parteistreit u i cht gewettet wird. " Löst man aus diesem Gebilde das Wesentliche von dem rhetorisehen und agitatorischen Beiwerk, so ergibt sich eine nahezu rückhaltlose Anerkennung der Politik die von der Mehrheit der sozialdemokratischen Land-« tagssraktion seit Anfang dieses Jahres mit der Bildung idcs Koalitionsministeriums Heldt getrieben worden I-ist. Die Vertreter der Fraktionsminderheit, die diesen Richtlinien ein m ü tig zugestimmt haben, geben damit selbst zu, daß die Wiederherstellung der sagenhafjen ~proletarischen Einheitsfront« mit den Kommunisteu für absehbare Zeit unmöglich ist, daß sie verhüten müssen, die Regierung Sachsens in die Hände dek« Reaktion geraten zu lassen nnd das; die Annahme von bevorstehenden Landtags-mahlen, die bereits zur gko aufstellung von Landtagskandidaten geführt hat, »an, gesichts der veränderten Situation« sehr voreilig mak« Sie verpflichten sich sogar sozusagen, den Vertretern der Fraktionsmehrheit bei künftigen siandidatenaus siellungen wieder zu ihren Sitzen zu verhelfen. Man mag diese Vereinbarung betrachten wie ins-u mill, sie sieht einer Kapitalation des linken Flügeln sp ähnlich wie ein Ei dem andern. Taran rann weder die Riickzngslanonade der ~Dresdner Volkszeitiiiig« ictwaö ändern, noch der Versuch des hiesigen deutsch snationalen Platte-T ~neue Gefahren stir das sächsin Bürgertum« aus der in Berlin angenommenen Eini gungxcssormel herauszulesen Es ist selbstverständlich nnd bedarf im Grunde gar keiner besonderen Ve-« tonung. daß die beiden bürgerlichenKoalitiotisparteicn, Demokraten und Deutsche Volkspartei, dafür sorgen werden, dasz der bisherige Kurs der sächsischen Regie rung, der auf einen Ausgleich zwischen Sozialdemo kratie und Bürgertum gerichtet war, auch in annust beibehalten wird. Dieser Kurs hat dem Lande nach einer Periode beständiger politischer Errcgung das Gefühl der Ordnung und der Sicherheit zurück- Igegebcn. Auch die Herren Arzt und Genossen werden sich dabei bescheiden müssen, dass daran nichts geändert wird. Eifenbahnuufälle nnd Verlängerung der Dienstdauer B. Berlin, 18. Juni. (Eig. Drahtbericht.s Die zahlreichen Eisenbahnunfälle der letzten Zeit haben an leitenden Stellen des deutschen Verkehrswesens zn der Erörterung der Frage geführt, ob diese Hänsung »der Zugznsammenstöfze nicht am Ende in ursiichlichen Ju sammenhang mit der Vcrlän g e r u n g der sDienstdauer für die Beamten und Arbeiter ;zu bringen ist. Im Reichsverkehrsministerium selbst soll der Wunsch bestehen, durch eine Verschärfung der Betriebsvorfchriften und durch eine fchnellere Ablklsnng der technischen verantwortnngsvollsten Beamten die frühere Betriebssicherheit auf den Reichsbalmen wieder zu steigern. Zu dem Zwecke wird der Reichsverkehrs minister am kommenden Sonnabend eine Bespre chung mit den Beamtenorganisationen haben, die ihre Wünsche nnd Vorschläge in der Gestalt einer Denkfchrift überreichen werden. Sohn hinrichten und stellt sich selbst dein Henker Jonala, eine Ver-wandte des Kaisers und Litisos Braut, folgt-dem Geliebten freiwillig in den Tod. Nach Limos Tod ist es dunkel geworden in des Reichs Gefilden: Mißwachs, kriegerische Unruhen und als Folac davon Gärung tief hinein ins Volk. Den . Kaiser schaudert es in seiner Einsamkeit; er will dein Thron, dessen er sich nicht würdig fühlt, entsagen nnd als Einsiedler in eine Höhle sich verkriechen. Beim Opfersest, als schon die Dolche des Ausruhrs gegen seine Brust gezückt sind, erscheint Limos Geist, stellt sich noch einmal in entscheidender Stunde schützend vor den Herrscher, entsühnt ihn vor allem Volk und gibt ihn als nunmehr freien und reisen Menschen seinem hohen Amt zurück. Eine neue, glücklichere Sonne geht über dem Reich aus« Limo, der große beständige Diener: das ist kein uns naher Mensch- keine lebendige Gestalt; das ist Be .kenntnis, Weltanschaunng, Glaube. Ihm ist iW dienende Größe zu eigen, die auch in der Verkennung, im tragischen Undank ihrem eigensten Gesetz, ihrem eingeborenen, schicksalhasten Wesen nicht untreu werden »dann; die das Reich und sein Symbol, den Kaiser, auch un Exil, ja selbst durch den Tod, durch Auslöschen des ganzen Stammes noch rette-. Es ist freilich ein paisivcs Schicksal, die Mission eines Dulders, der unter dem ratselhasten Lächeln des an nichts Irdisches mehr ge bundenen Weisen alle Kämpfe, alles eigentlich drama tische Leben unbeweglich verbringt und alle übrigen den Sohn, den ·Kaiser, das Volk, wie unmündige Feind lein im Dunkeln umhertappen läßt. Paauet belebt das Stirne» der Handlung durch das musikalische Element, laßt das Volk in griechisch-romantischen Chorsnaem in Strophen und Gegenstrophen Medita tionen über Schuld und Sühne anstellen und trägt dann auch wieder in dieses ganze stimmungsmiihig manchmal zerslienende Poetisieren ein halb spanischen halb chinesisches Zerexnonielh das die schlichte Gerad lintgkeit der Grundidee durch spielerische Schnörkel unterbricht. e ! Dr. Hoffmann-Harnisch sicherte der auf jeden Fall dankenswertcn und mutigen Ausführung km Verein mit seinen Mitarbeitern P i 1 g und- Cz i o »ek durch eine namentlich im Szenifchen feh- wirksame chinesische Satisiemug eine ieftlich-phantafttfche Mk kung. Dies Darsteller, unter ihnen besonders Fritz Wi ft e n als Simo, erkäinpsten für ihren Dichter einen lsehr starken Erfolg, . . · . IN W- W Aus «dem Landiage Der Rechtsnasschnß nahm das Gesekz über die Dienststellung der Minister mit einigen Aenderungen an. Die Beratung der kommunistischcn Anträge aus Revision stxämtlicher Urteile über politische Vergehen und . ulassung von Wahl verteidigern sowie des Gesetze-Z über die Amts dauer der Kreis- und Bezirksausschußmitglieder wur den vertagt. viel, sehr viiel Liebe und Sorgfalt gemacht. Busch disrigkiscrt die wohlklingsende Partitur mit sichtlicher Freude. Im Orchester, aus dem oftmals der bit-rückend fimrlliiche Ton von D a h m en 6 Geige aufhorchen macht, spielt sich nichts fonderlich Neues ab. Viele Walzcr gebt ess, deren Rhythmus zündet. Alle-s in allem: der Abend brach-te einic Abllle-cl)slung, die unterhielt Man rief den Komponisten und alle Klinstler oftmals an- die Rampr. « « . catl Juli-an Zerl- »Am-I, ver Mc vestånliiac Dienckj Ein bmmatisches Gedicht von Allons Paqnet Uraniiiihrnnn im Wiimembergiicheu Landeötbeatee Stuttgart. 16. Juni Elf Jahre hat es gedauert, bis eine Bühne dieses Stück ein-er Aussüshrnna sür wert erachtete Da Alsons Paquet nicht der nächste beste ist, wird mian sein bei Rütten u. Loening ails Buch erschienenes Drama in den Dheatevkmizlcien wol-l gelesen halben. Wer diesen Limo« sür nnaruskfiibrbair hält, weil nicht kühnen- Zerechn ist unbestreitbax ein theaterpraitikep Eine dramatisierte Legende, bald in·lhymnischen Lyrismen fich melodisch wiegend, dann wieder kränkelnsd an »der blassen Gedanllichkeit östlicher Ethik. Wenm nan aber doch ein ehrgeiziaer Regisseur »die immer etliche Handlbresit iüber dem sosliden Bretterbvden schweben-den dramatischen Ge bilde des nach China Iliin träumen-den Riheinliäinders festzuhalten unsd izn nmreißen versucht, dann weiß er, was er einem Mann wie Pan-net schruldig ist. Paquets Dichtung ist naiv; er hat mishirscheinlich überhaupt an keine Ausführung gedacht, weil ja- schon Lunis Buch sich schön genug liest. Mag. fein, er hält sich etwas-Darauf zugute, sdaß sein schion ein Jahrzehnt zu viickliegensdes Stück plötzlich inmnchc Leute höchst modern anmutet. Als ob es ein expressionisstisches Vorrecht wäre, einen großen· idichsterischen Gedanken zu haben! Der ist anuetsi ~Linio«»trotz vielen zeremoniell instru mentierten Nebcngersiiuschen nicht abznsprechem Ein junger Kaiser - ~an fremde-m Ort, in see-wider Zeit« ver-urteilt seinen ältesten mtd treuesten Diener Lismo zum Tode, weil dieser, so scheint es, selber nach der Krone trachte-te, in- Wasbtsheit aber, weil ihn die Voll ’ knmmenlieit, die isnfelilsbarkeit die Unentbehrlichkeit des stillen alten Mannes beäimstigte nnd unfrei machte. sWtisbreno der Urteilsverkitwdung tritt Limos Sohn Litso an der Spitze der empörten Jugend als Rächer des Bat-ers ausf. Limo läßt nach Bote-treibt bat eigenen Ns« IF- ,- s Just D« Pou Das am 15. Muts und der B zuflixut fü r M senken etjten W großen »wirtsc » Inflatwnsjal Wen thd beng M JMUUU steht » wohlbetanute sp» . B a r t h o M Gefevh Uzntcc »,»wwmatilchen keckervexkehks W M zhutzche Ziele Wij m Londo limquuetsjn Pan lelencn slnd foll· I«,Dje dip jüngsten Gef! Wut und» .an txt-dem Plctlh chhcpk . die w den verschieden » g, Dxe gegcml Mka wirkendcn t» und, soweit 1 » dem Institut Eveobachtct Zur-d a1 W Verhältnis wgercu Sinne i merksamkcit zUzUI ein« eigenen Zei wie die Ausgabet Stiftungsmitteln Z, Auf Grun d-« Versuch gel eine stctlscs djen en d c A U gewinnen und außcxwolitischelt Volks-staat W ? Stärkung Wer R Diese erzieherisckl einzelnen dadurci mäkier zum aus Wien verejtstselb schekkiich gesichtet wollen. . Abgcjeth V fiibnmg der groß Amtes, gibt das gewordene, ganz ~Eutopäisfch· dieser Stelle schv der Arbeit des L damit es mit de deutsche Außcnpx Der Gra« Jm Greif-P ganm wurde zun- vernommen. Kac vorn wasc, schi Prd u;1 g duer "« tren, »F Er Märt, einer Stusgcwsj vom ZU. Jud-As Vormittags hört mordung eines «- Brvölkemng her dchchuoq wu fanden werden 1 Er erklärt f sende Belgkek. c? den Belgicrn iib feinen Kamerad· gegangen. Der tekwcgö sahen v in dem ein V· Mörder des D( die Tür aufger« nnd bin dann ak Schüsse» hörte zier Sünder s war, und uns dann nach St Stellung als BI er Engeler und Zauber, der in setzt war, wurde der erklärte ihn teten in Ha sie sich de s Jte lle n mü ß dann in Stettin = Progrq —,Abenteucr des »Die deutschen Melbaus: »Bei der Kaufmanns ten«, ~Literatu« tm Purpur«, y » - Mittekl Opern h a u s »Abcnteu ei leitet qls Gast »Frctschütz« Sajitz, Min ( mayr. Lange. leitung: Teller bn uz : Frcit »Kat« Lam kunnten Befet Its Uhr. « 1924125 werden mittags 10 Uh- Schuufqulhaziss = Die Op der Auskfüshrun werden. Ihr Unter w e l t« ginut acht Tag vovbllligtc Eir des Biwncnvo füllt haben, vcl zum M Juni» Zahlt fein. 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