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Dresdner neueste Nachrichten : 09.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192405099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240509
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-09
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.05.1924
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Seit-I Mutesttmaliti Dissens-ritt tu Its-sticht se nomsett vite- Menen die Dentichnatisulen vers Dichter sit vollen. M der Antrag auf New-til des Michövtiiiideuten isl rorlitnfig stirtickgeitellt wer den. Man wolle Herrn Übert io lange arbeiten lasen- Ilz er. wie man tn dentlchnattsnalen Kreisen lich Us iiriickt, die .Maßnnl»nen der ienen Regierung nicht iabotiere«. Antl- die Flaggeniraae Ivll ais drei bis vier Monate vertaqt werden. Ebenso wollen iie die Forderung iallen lassen. daß oor Eintritt der Deutsch nationalen in die Regierung die große Loalitton in! Preußen aufgelöst werde. Die »Gerinnnin« versichert, das icien Auffassungen. die in maßgeben den dentichnationnlen streiten eine Rolle spielten. Dort boiie man ani eine Rente rnngsbasis, die ans Dentichnationalen, Zentrntn nnd» Deutscher Volkspartei sich zusammen-lege Die Demo kraten wiiniche man zunächst nicht einsnbeziehen. doch icheine tnan auf ihre wohlwollende Neutralität gn rechnet-. Die ~Gcrmania« erklärt demqegenliber, das Zentrnm wiirde keinen Finger breit von dem Wege abweichen, den das Zentknin bisher gegangen nnd der sogar durch die Wählerfchait gebilliqt worden ici. Das Zentrnm würde iich nicht vor den Wagen einer deutsch nntionalen Politik spannen lassen nnd mitzte es ab lehnen, als Feigenblatt iiir deutsch nationale Wahlpolitik zu dienen. Schwerer Konflikt in Jngoflatvien Wle. Belgrad, s. Mai. anrch Funkinrmäi Jniolae des ihnen verweigerten Cmpiannes im Minia liklxen Palaiø haben die Kroaten Beim-ad verlassen nnd gleichzeitig eine Proklamation »An das trea tiiche Volk. die sei-bischen nnd nichticrbiichen Miner lichen nnd arbeitenden Brüder in Kroatien nnd in dem übrian JngoilawieM tue-richten in der eine unver fölginliche Haltung eingenommen wird. Die Regierung Pasitsch wird beseipuldint. daß sie einen bewaff neten Konflikt mit Bnlnarien habe herbei-( fitlxiren wollen. um sich an der Macht zn halten. nnd das4 Regime des Ministerpräiidcnten nnd feiner enaeren4 lixamebuna wird als terroriftiich bezeichnet Die Pro-. klanmtion ninrde von der Polizei ioiokt koniiszierr.l Der Köniq hat darauf Pasitich mit der Bildung eines Arbeitskabinetts betraut. In eineml nachxnittaqs abaclsaltenen Ministertat. welchem auch derl Präsident der Sknnfchtina beiwobnte, wurde jedoch bot schlossen, das Mandat mit Rücksicht auf die im De miiiionsaeinch aufgestellte Forderung det Anildimml des Parlaments nicht anzunehmen. Pox einpm ruiiiFm-rnmijnisllleanieg? B. Bc r lin, s. Mai. (Eig. DrahtbcrichtJ In Rumänien wächst, wie man der »Voff. Ztg.« aus Soff-r mitteilt, die Ecke-jung der Bevölkerung wegen der an geblichen Konzenkrierung bedeutendcr bolfchrwistifcher Truppcnmassen und wegen der , mit Beschleunigung durchgefiihrten Beseitigunan entlang des Dniestr. Aus Ruftfehuk liegen telcphonifchc Meldunacn vor, wonach txt-närrische Truppcn nach Bcffarabicn abtransporticrt würden. Die rumänischen Blätter spreche-n ernsthaft von der G c f a h r ein c s r n s f i f ch rumiinifchcn Krieges. Der rumänifche Königsbefueh in der Schweiz X Beru, 7. Mai. Das rumänifche Königspaar, das, wie bereits gemeldet, heute in der fchweizerifcheu Bundeshanptftadt zum offiziellen zweitägigen Besuch eingetroffen ift, ift begleitet vom Außenmiuifter Duca, von dem Minister des königlichen Haufe-Z, Mifbu, dem Chef des I.)2ilitiirsmbes des Königs, General· Angeleöem dem rnmänifchen Gesandten in der Schweiz, Cnrmene, und weiterem Gefolge» Am Bahn hof wurde das Herrscherpaar persönlich empfangen vom Bundespräfidenicn Chuard, dem Vizepräfidenten Mufy und dem Vorsteher des Departements, Motta. Eigene frische Vertretung in Washington O London. 8. Mai. (Eig. Drahtbericht.) Wie bereits bekannt, erwägt die Regierung der irischen Freiftaaten die Schafsung einer eigenen diplomatischen Vertretung in Washington. Für diesen Posten wird der Name des irtschen Wirt schaftlers Smiddy genannt, der gegenwärtig in den Vereinigteu Staaten weilt. Die Schaffung einer der artigen Vertretung eines britischen Dominions in Washington ist nichts Neues, da z. B. Canada dort be reits einen eigenen diplomatischen Vertreter besitzt. Die englische Regierung wird gegen die Ernennung eines eigenen Vertreters der irischen Freistaaten "in Wa shington nichts einzuwenden haben. « Der Einsame . »Sie irren sich: dieser Mensch ist nicht verrückt dieser Mensch ist ein Genie!« schrieb Heinrich Heine in einem seiner Briefe über Grabbe, der ihm einmal in einer Konditorei eine Ohrfeige heruntergehanen hatte. Heine witterte das literarische Wild: er trug seinem Gegner nichts nach und stellte ihm einen Denksteiu auf, über den die Leichcnbefchauer der literarischen Fried höse stolperu mußten. Mit Vorliebe haben die Literafs yistoriker nxu das-«- Werk Grabbes, das ihnen wie en ungefiiger Klotz im Wege lag, von jeher einen großen Bogen gemacht. Erst die neuere Zeit fand den Weg zu Grabbe, wie denn auch das draniatische Werk Grabbes teilweise in die moderne Bühnendichtnng aus« verfälther Zeit heriiberwirkte. Den Jungen liegt Gralsbe triiher als der älteren Generation, die achsel zuckend an ihm vorüberging und ihn mit einigen Schlagworten abiat. In Grabbe kam eine riesige dichterische Kraft nicht zur Reise. Vorzeitig erlag er seinem schwarzen Schick sal, dem Hexentanz der Dämonen, die sich in seinem Innern gegenseitig würgten. Es war ein tragisch groteskcr Augenblick, als sich der Geist in ein so un brauchbar-es Gefäß fenkte, in einen Leib, der belastet war von Vater und Mutter her mit ungeschlachteu Trieben, mit rasenden Wirbeln von Feuer und Blut» mit trüben Hesem aus denen sich die große und schwer gebundene Seele nicht endgültig befreien konnte Er war das Opfer seiner unseligen Veranlagung, aus deren Labnrinthen es einfach keine Rettung gab, er war das Opfer feines Milieus, das Opfer einer be schränkten, bornierten öffentlichen Umgebung und Zeit. Grabbe war in ganz starkem Sinn mit aller tragischen Bedeutung das »verkommene Genie« von allergrößtem Format. Was er erschuf, ist das Werk einer gigan tischen Kraft, die ihre Baustoffe durcheinander schiittelte. Da stehen mächtige, überwucherte, hingeschmetterte Dinge, Riefendramen voller Gefahr, Geist, Leidenschaft, vulkanischem Urfcuer nnd Disziplinlosigkeitt der s,Gothland«, »Hannibal«, »Die Hermannsschlacht«, Na voleon« .. . Er war im tiefsten Innern ein Find, das lilch vor sich selber fürchtete. Und darüber kam er ins ebertreiben, ins Bramarbasieren, in den Rausch, in die Enttiiuschung, in den Alcohol. Am Nun-i ging er zugrunde. Und hatte ans Ruhm gewartet. Ge hoffti Törichterweise. Denn »der Ruhm ist«, nach einem schönen Wort von Fritz Mauthner, »das über isliissige Geschrei der Menge. Die Wirkung allein ist gen- g. Ewig ist manches an Grabbes Werk. Zum Demeingut konnte es nie werden. Aber es hat echteste . Gültigkeit in vielen Stücken, reinstes Gold. ! Banns Jvhsh dessen Menschenuntergang »Der MMSMLUSD Seh entstiegtng - I A— Ne. wo Die russifche Herausforderung Lunas des Zwischenha. durch an Schieuserscha - Neues belaste-M Material gegen vie russkiche Handelsvertretung aufgesteckt · « - B. Berlin. s. Mat. Eta» Drahtbertchckä Die «Vvss. stack glaubt mitteilen zu können, daß die diplomatische Spannung-« die seit den Vorgang-en vom Sombend owischen Deutschland und Rnßlnnd besteht, durch etn schiedöqerichtlicheö Verfahren besebttat wenden würde. Sowohl die Berliner wie auch die Sowsetregterunsg Iwürde einem solchen Verfahren zustimmen. Die Mit-. teilunnen der ~Voss. Sta« scheinen zum mindesten den Tatsachen vorausznetlen Un maß aelsendet unterrichteter Stelle weiß man von einem solchen Vorschlag. den man dort aber anscheinend lie genden würde. noch nichts. Inzwischen sollen nach einer weiteren Mitteilung aus Moskau zwei höhere Srwsetveamte angekommen sein zur Untersuchung der Vorgänge in der russischen «L)andelsvertretunq. Angel-lich sosll auch die Hamburger Polizei kompromittierendes Material über die Tätig keit des dortigen Sowietbeamteu, welcher der Organi sation der Tstheka angehört. beichlannahmt haben. Es war zu erwarten, daß die Kommunisten im preußischen Landtan die Gelegenheit zur Agitation sich nicht entgehen lassen würden. Tatsächlich shaben sie denn auch wegen des Zwischensalls vom Sonnabend eine Internellation einnsebracht, in der sie der Berliner Polizei »Verletzung bestehend-er Verträge und der Extserri-torialität« der Sowietinstitution vor wersen. Man darf immerhin idamit rechnen, daß der preufiische Minister des Innern bei Oder Behandlung der Jn«terpcll-.iiion, die zweifellos int Land-inwin einer-i ausgedehncken Aussprache fielsren wird, die Antwort4 nicht schuldig bleiben wird. l Wie schon jetzt feststeht, hat dic Polizei, welche von Iden 500 Zintmern der russischen Handelsvertretung kaum den vierten Teil betreten hat, dort Pakete mit Ikommunistisxbcu Broschüren beschlagnahmt, in denen Polizei und Reichöwehr zum Verrat aufgefordert wer- Edem Diese Broschüre-n sind bereits im vorigen Oktober gedruckt und damals auch bereits beschlagnahmt wor den. Doch gelang es der Kommunistischen Partei, größere Bestände in den Räumen der russischen Han delsvertretung einzulagerm wo sie jetzt entdeckt war-s den. Der Minister dürste sich auch aus die Beobachtun kgen der Polizei berufen, die festgestellt hat, dasz die Jrussische Handelsnertretung allen möglichen kom- Hnunistischen Flüchtlinge-I Unterschlups gewährt hat. Weiter ist wiederholt beobachtet worden, daß bei den iWafsenkiiuseu der Kommunistischen Partei Persönlich keiten festgestellt worden sind, die zur Handels-zuer treunig oder Hin andern rusfsisrhenßehörden in Beziehun gen stehen. Wenn die Polizei eingriss, wurden diese Personen freilich allemal als »entlassene Angestellte« bezeichnet. Wir bedauern lediglich, daß die Polizei so spät zuaearissen bat. Es war wirklich allerhöchste Zeit, das; diese verkappte Propagandazenirale fiir Hochverrat und Aufruhr endlich einmal ariindlich ausgeräuchert wurde. Wir hoffen, daß nunmehr ganze Arbeit aemacht und die Mosksauer Regierung mit Nachdruck daran erinnert wird, das; Aufreizuna zum Hochverrat und Unter stützung revolutionärer Vereiniauuaen in zivili sierten Ländern (wozn allerdinasßuszland seit 1917 noch weniger zu rechnen ist als früher) nicht zum Hand werk der Diplomaten geh-ört. Die Mosskauer Regie runa sollte lieber einmal dafür sorgen, dasz in ihrem eigenen Lande fremde Kaufleute wenigstens den aller notdürftigsten Rechtsschutz genießen und nicht den Ge lüsten der ossiziellen Mörderbanden schutzlos ausge- Liesert sind. Wie notwendig das ist, dafür dürfte der deute an andrer Stelle abgedruckte Aussatz über die Leiden deutscher Kaufleute im russischen «Paradies« einian Aufschluß geben. Schließlich sei noch aeaen die Tonart protestiert. mit der man in Moskau den« ganzen Vorfall behandelt Deutschland ist zur Stunde noch keine russische Provinz und gedenkt sich auch in absehbarer Zeit nicht unter den oäterlichen Schutz der Zinouiesß Trotku und Dier schinfky zu stellen. » aufführte, hat aus Grabbes Lebensbild geeignete Züge und Vorfälle herausgeschnitten und so ein dramatisches Werk gemacht, das seiner Vühnenwirkung sicher ist. Die biographischc Treue ist nicht gewahrt. Bei Johst kommt die Mutter schlecht weg und Anna schneidet gut ab. an Grabbes Leben war es fast umgekehrt. Aber das ist für die Dichtung gleichgültig. Johst läßt Grabbesl Unstern ausgehen, als der Stern seines Lebens —- :Anna —im Tode unterging. Von diesem Augenblick an beginnt Grabbes Sturz, der Männer verliert, um zechende Bübchen, Studenten, einzutauschen, für die es einfach ist, zu leben, weil sie nur einen Brotberus zu erringen brauchen und keine Welt zu behaupten haben. Das Drama besteht aus einer Folge von neun Bil dern, die Grabbes Leben nnd Wesen aufblitzen lassen. Es ist die Tragödie des Künstlers und des Menschen Christian Dietrich Grabbe in einem· Genie gegen Philister, Kindergläubigkcit, Naivität eines im Herzen reinen Toren - und Froschgeist, Banalität, seeliiche Beschmiertheit einer stampfen, kleinbürgerlichen Um welt. Die Tragödie eines Menschen: innerliche Schwäche, Hemmungen, Zersplitterung der Kräfte, Triebhastigkeit alles Erbieile von clner trunksüchs tigeixMutterYnd eines Bilttels , Die einzelnen Szenen der Dichtung sind sehr bild krästia und sie wurden bei der Ausführung auch kräftig entwickelt· Ueberhaupt war diese Ausführung eine der i interessantesten des Theaters in der letzten Zeit. Wenn "die Regie mit der Uhr in der Hand das Tempo ge-» meistert hätte, würde sie den Eindruck vertiest haben. So aber rann das Ganze etwas ins Breite nnd ver lor an Bamikraft. Die Pausen zwischen den einzelnen Verwandlungen müßten knapper sein. So entstehen» zwischen den Vorgängen weite Löcher, die das Leben dtge der Wirkung entweichen lassen. Das Bühnenschicksal Grabbes lag bei Johannes Steinesr. Anfangs nicht ganz sicher, späterhin gut geborgen, so dafz er in eine düstere und dämonische Lebensluft hineinragte. Ueber seinem Haupt zog sich das schwarze Gewölk zusammen, und als er vom Tod gefällt wurde, fiel er glaubhaft mit Demut und Größe. Die Sprachbehandlung ist ab und zu nicht offen und rund genug. Sein »o« klingt ins »a«; vielfach spricht er auch zu gedämpsL Diese flache Akustik herrschte be sonders auch bei Hanna Janthos: ihre Anna war vom Totenbett aus kaum «zu verstehen: da auch S to e g e r Gans Eckardv in Geheimnislauten herum huschte, büßte diese Szene an Suggestivkrast ein. Eine sehr zarte Jsabella schuf Annemarie Frei-.v Ein traumhast verzaubertes Mädchen, aus dem des Dichters Wesen am reinsten tönte. Adeline N o s m e r gestalteie eine Mutter des ganzL kleinen, abaeschabten und ver kümmerten Lebens. ine arme Hilflose und Liebende, eine verwirrte, von densMeinungen der Leute hin und herze-Wes »Er-Jst Wes-W- M Votschafter Krestknsti abgereist » 0. B. Berlin. S. Mai. fEig. Drabtberichif z Der rnssifthe Votfthafter Krestinski nnd der ftells vertretende Leiter der candelboertretnng anoni find « gestern nach Moskau abgereist. In ihrer Be gleitung befindet sieh der Attachå der Botschaft, Fisch inann, der bei der polizeilichen Untersuchung der Han delsoertretung Augenzenge war. Stornnioniakoio ist « ans London eingetroffen und wird sich ain Donnerstag ans dem Luftwege nach Moskau begeben. Die Geschäfte der rufsischen Botschaft nimmt der Botschaft-Etat Bro dowfki wahr, die der Handelsvertretnng Begfadjan. - Nach der Schließnng der Handelöoertretung ist ver fiigt worden, die in Berliner Bauken nntergebrachten sehr großen Geldfummen in andre Liinder iiberzusj fuhren. Ein grosser Teil dieser Gelder ist bereits abge-» schickt worden. Es handelt sich dabei natür lirh nin ein unerhörtes ErneessnngsJ mandver der rnsfifchen Regierung. Es! find im ganzen geschäftliche Aufträge der wichtigsten; fowjetftaatlirhen Organe in Höhe oon 8140000 Dollar inhibiert worden. « l Von den bei der polizeilichen Haussnchnng Ver ha f t etcn find Posniko, Kaplatn Winkler nnd Schiff mann freigelassen worden. In Haft befinden sich Foniin, Shilinski, Geyer nnd Wischertm Gegen die beiden Erstgenannteu wird die Anklage erhoben, die beiden Polizeibeamten der Freiheit beraubt nnd dadurch die Flucht Bozenharts begünstigt zu haben. Die M oska ner P re s"fe behandelt den deutsch rnsfischen Konflikt iin Anschluß an Litwinowö Rede als ~sranzbsisc«h-deutsche Aktion gegen die Londoner Konserenz«. flf Die ~szestija« bedauern es, daß sich die deutsche Regierung zum Werkzeug der Reaktion und der Wirtschaftskreise hergegcsben habe, »die von monopoliftischer Beherrschung des rnsfcfehen Marktes träumen«. Da die deutsche Regierung wider Erwarten .noch keine Genugtuung gegeben habe, intiffe man »den Qesamtkomplex der dentsch-rnssischen Beziehungen auf die- Tagesordnung setzen-c Die ~Ekonomitscheskasa Shifnj« erblickt gleichfalls »in jenen deutschen Wirt schaftsgrnpuen die Urheber, die in Anlaß der Lon doner·Konferenz die Wirtschaftdiiolitik nnd besonders dce Finanzen Russland-Z th. untergraben suchen«. Eine Stimme ans England T London, s. Mai. sEigener Drahtbecichtf In einer Besprerhnng des Ztvifchenfalless, der sich in der rnfsiichen Hansdelauertrctung in Berlin ereignete, füshrt der »Man ch e sl e r G u a r d i a n« aus, dasz die deutsche Regierung wahrscheinlich zwischen der B o t s ch ast nnd der Hand e l s v e r t r e t n n g einen Unterschied machte. All-gemeine Regel fei, daß der Votschsaftcr nnd die ibsm persönlich unterstellten Beamten Vorrechte haben. Aber selbst w enn vder Zwischensall sich tatsächlich in der Botschaft zugeiragen hätte, so sei die Lage noch immer zweifelhaft. Die diplomatische Immunität be ziehe fich keineswegs auf alle Personen, die sich inner halb des Botskhastsgebäudes befinden, vielmehr sei es heute in ganz Europa ein anerkannter Grundsatz, dass ein Botschafter niemandem ein Asyl ge währen dürfe, der eines Verbrecheng gegen den Staat beschnlidigt werde, wie dies im Falle des von der deutschen Polizei verfolgten Fommnnisten der Fall :vak. Clit X Reinigbanfvsathc In« ve: kuisifmen Handelsnelkqation vervrnaelt B. Berl i n . s. Mai. (Eig. Drahtbeticht.l Der «Lokalanzeiger« bringt ein e ne u e Veci i o u til-er dendeutfcherussifchcn sogenannten»Zwifcheufqll«. Danach beqebe sich der Botschafter Kreltintki nach Russland tm bei seiner Regiernna energifch aea e u da s Ve r - halten der ihm nicht direkt unterstehen deu Handelöverttetunq zu protestiereu. Diese Haudelsdeleqation sei nichts andres und darin hat das Blatt gewiß recht als eine Kuli f f e der Berliner kommunistischen Propaganda und unterstehe der Agitationsabteiluna des -«--k»tiv- Gies r a u war recht profitgierig, eine aus « gekochte, kalte Seele, laut, deutlich und ge mein. Karl Mar x gab dem Waldmüller, dem treuen, letzten Freund, ein« Gesicht, aus dem Güte und schattenhafter Seelcnschcin leuchteten. Die andern Mitwirkenden, Literaten, Studenten, Stadträte, Bür ger, hielten sich gut in Ton, Farbe und Bewegung. Das wohlgelungene Bühnenbild baute Stoeaer, der Geschick und sicheren Geschmack walten ließ. Die Auf sithrung wurde zum Schluß durch lebhaften Beifall be lohnt. Das Orchester leitete Erich Schnei d e r, von dem auch die Komposition des Vorspiels siammte. ; Friedrich schaut-h Jtalienische Festtage Von unterm »Um-urkun (Nachdruck verboten) · Rom, 5. M Arrigo Boiios »New« in Mailand und die klafsischen Ausführunqu in Syrakus Die klasssischen Ausführunan im antilken Theater in Stsrakus, die sonst in dieser Jahreszeit, da die .«Sta exiva der andern Theater ihrem Ende enstncacnkgeht, im Mittelpunkt des Interesses stehen, sind in diesem Johre vom Glanz eines andern Tiheaterereianisses von. ganz großem Range überstrahlt worden: von der Urausisührunsg der Oper »N erso« von Arrigo Bsoito an der Scala in Mailand. Seit Jahren kannte man Boitos New-Dichtung, im Text wenigstens, und man wußte, wie reich sie isst an poetisscher sit-ist, an schönen Bildern, überhaupt, daß sie eine wirkliche Dichtung ist. Man wußte auch, daß Voitso die Musik zu diesem Drama vor seinem Tode vollendet ngatte und daß die Partitur sich im Besitz seines Freu· es, des Sena tors und Cshesredaeteurs des Mailänder ~Corriere della Sera«, Akbertini. befand untd daß dieser den Austrag hatte, die Oper eines Tages zur Ausführung zu! bringen. Nun war diese Ausführung anaektinidint. Aber wieder mußte man Wochen nnd Wochen warten, ehe die Ynendslichen Schwierigskciten der Inszeniermiq des Riseseniwerked überwunden worden waren. Wochen lang saßen zum Beispiel die Mwsidkritisker der Zeitun gen, insbesondere die Vertreter amerikanischer Blätter veraeblich in der lombavdischen Hauptstadt und warte ten ans das große Ereignis. Kein Wunder. daß die Spannung aufs höchste stieg. Nun, sam Abend des 1. Mai, war es soweit. Das Theater muß ein un alaublich großartiger Anblick gewesen sein. Die Aus führung stand unter der Leitun? T oseantnig, der seit Monaten nur diesem Tage ebte. Ueber die Aus fiiksrnng mit Periile als Nerv, mit Galesfi, Journa dcr La Ratsa nnd der Beriamn sind die Kritiker des -W Ly- » QtMsxgkaw »komiieeg der s. Internationalr. Schon vor eiuikm Zeit hätte iu det tuiiiichen Handelsdeleqaiion lich ki« Italiens-met Zwischeuiall meivieln ein Beamter der Reiüsbauh det dort mehrere Wechsel gnu- Miieren time· iei von zwei Rassen reckt-«M verpriigeli und buchiiiiblich aui die Siraße M worer worden. Der Straiautraa wegen iclmseker Körperverleimnm den die Beichstuk damals stellte. ke aui Bitten des Uuswäriiqeu Ums zurückgeng-» worden. here Kreitiufti wolle den iiinaiien ijschcui kqa zuky Anlaß nehmen« um ein iiir allemal Abhjksp zu schaffen. Die Botschaft bös ich wohl. allein mit fehlt der Glaube. - Wie ueutleue Kaufleute in Ruuluuu ueuuuuelt neeeuen Diejeniger welche glaupem Paß nach-dem Versaillkk Vertragein die Verhältnisse für dise itx Russland M wes-enden deutschen Kaufleute gebessert bückten oder Ek. leichteruwgen für den».Amen-thalt ynd die tmndelszwjkks schaftliirbe Tätigkeit eingetreten seien, befinden sich-as cmcm völlig-en J r r t u m. Wenn seinerzeit die Tscheka in ihrem Schauen W Walten achon sehr willkürlich gegen Ideutsrlie Staats angehdrige vorging, es sei nur an die Fälle Dr. Baaij Mittelstiidt unid oor kurzem an den unerhörten Fall Tömmler in Petersibura erinnert, so ist das BU halten der Staats-politischen Verwaltuin (G. P. U.) besonders im Falle Tömmler einfach un; geh euerlich nnd verdient nanei beiondere Aufmerk samkeit, nm die deutsche Kasusmannsiclmst inolssl zu machen, einer solchen Willkür ein baldiges Ende ZU bereiten. Die deutschen Vertretunan in illusiland Usk allen Dingen das Auswiirtiae Amt, mtissen dasjir Some tragen, daß der Reichs-deutsche vor-derartigen (nckmsj, Inasinrihmen geschiin wird. Erreichen die deutsche-« lStellen dies nicht, so entsteht notwendigerweise ein Sinken des deutschen Ansehens anli in den weitesij russischen Kreisen. .Die an und für-sich schon beschränkte sTätigskeit der deutschen Kaufleute ut wohl harmless zu nennen gegenüber derjenigen der verschiedenen san- Idelsvertretunaem die mehr oder weniger ein wirtschaft-. liches Soionagenetz in , Deutsch-band ausgebaut haben, wie wohl kaum ein zweites besteht. Nach dem Tode von Lenin haben die Vershastungen im allgemeinen wieder in erschreckcnder Weise zugenommen Die G. P. U. acht unter idem Einfluß der linksradikakkn Regierungsrichtnnlg mit verstärkter Tätigkeit gegen alle Elemente vor, welch-e nach« Anerkennung der umku ökonomischen Richtung lßesps in irgetixdeiner Form het ooraetreten sind und es zu Wohlstand gebracht las-km Selbst vor den ausländischen Kauileuten macht die G. P. U. nicht mehr halt, indem »Svionage« als Grund für die Verhastung vorgegeben wind. Mitte März wurde der Serretär des estnischcn Gen—eralkonsulats, ein Bruder des estläiioiskhen Han delsministers, in Vaters-barg vermißt. Erst nach einian Tagen wurde festgestellt, daß derselbe beim Verlassen des Generasltviisulats von Agenten der G. P. ll.allf ossener Straße verhaftet worden sei, ohne daß das estnische Konssulat von irgendeiner Stelle von dem Bot fall benachrichtigt worden war« Die Verhaftunades Kaufmanns Tömm ler, der seit 1918 in Peterschurg als Pionier det deutschen Kaufmannschaft tätig ist und alle Leiden der Soswjetregiernng hat über sieh ergehen lassen müssen, zeigt, daß Reichsdeutsche auch nicht mehr sicher sind. Im Falle Tömsmler wie auch im Falle Mittel städt hat die G. P. U. abweichend von den normalen Gesetzes-bestimm«ungen gehandelt Bei Mittelstadt, der übrigens aus Jntervention des General-konstitut- Petersburg freigelassen wurde, hast die amtliche Fest stellung ergeben, sdasz bei der Versiegelung seines Warenlagers und bei der Jnventaraufnashme kein Gi rirhtsvollhieher hinzugezogen worden war. Zu der Ver hastuug Tömmlers wurde zur N achtz eit in die W oh nun g e ingesd rung en nnd eine Haussuchnng vorgenommen, die gesetzmäßig nur bei Tage erfolgen dars« Ein solch unerhörtes Verfahren gegen Reichsdeutsche darf von unsrer Seite nicht mehr geduldet werden. Die rus sischen Handelsvertretungen in Deutschland würden sich eine solche Behandlung von der deutschen Polizei nicht ten in ihrer Wirkung, was ein Naturalismus, der mit fallen Mitteln arbeitet, nur erreichen kann. Der Text »der Dichtung ist für das Librctto nur wenig umge arbeitct worden. Ueber die Musik sind die Urteile recht verschieden ausgefallen, wenngleich. nur eine Stimme darüberisr. daß es sich um ein hochbedeutcns des Werk handle. Während eini e Blätter von einein Hans genialen Werk sprechen, sehgen andre einen Ritz« Ider durch die-musikalische Dichtung geht. Bastiannelli z.B.,»der bedeutende Kritiker des Bologneser ~Rcfto d·ci Carlino«, spricht von dem großen Unterschied, dekm dem Werke die Musik trennt, die das Wirken und Handeln der Heiden und der Christen begleitet: die erstere sei pathetisch, manchmal bombaftisch, die letztere menschlich, warm und zart. Der Erfolg des Abends war gewaltig. Demgegenüber hat, wie gesagt, das merkwitrdtge Ereignis weniger Beachtung gesunden, das sich M Syr a k u s abspielte: in der prachtvollen Uebersetzung Ettore Romagnolis wurde aus derselben Bühne-· wo des Aeschylos »Prometheus« seine »Urausführung et lebte, dessen »Sieben gegen Theben« zufuMMcU mit der Antigone-« des Sophokles gespielt. Das Meer dcr herrliche Golf, waren ein großartiger Hintergrund der antiken Traaödien, die von den besten Schau spielern Italiens dargestellt worden sind. Antigone war die Celli.-deren wahrhaft antike Gestalt einen ge waltigen Eindruck binterlassenshaden muß. ’- Das 7ddjährige Inbilänm der Universität Neapel Sonnabend haben in Neapel die Feftlichkeiten des 7001ährigen Inbiläums der Universität begonnen. De- Unterrichtgminifter Gentile, der bei MUM Freunde Benedettp C r v e e zu Gaft ist, war schon U iabend vorher angekommen; der König traf in M frühen Morgenftunden ein. Ge en Mittag fand M große Feier im Riefenraum des gbeaters San Catsp statt, der über und über mirMenkcben gefüllt wa- und ein berrlitbed Schauspiel darge oten haben W Die Delegierten der italienischen nnd zum Teil »O der fremden Universitäten find in alten akademischel Koftümen erschienen. Nach dem Bürgermeister M Stadt und dem Rektor hielt der Min ter Genttle eiUI Rede, in der er des Stanferg Friedri 11., des Grim derz der Neapeler Universität, gedachte als Jenes EIN bergigen Schwaben, dessen durchaus italienifch OW« fun eneö Sgaffen im Anfang der Ge Fichte der MUU nifehen Di tkungt und der italieni en PMva ftedt«. Er begrü te dann die Feinden Delegiekmk als »die Gefandtens jener brüderli en nnd nnldsbareu CI meinfchaft alter Geister im Kalt desWissena«. Es ward-U WELTdeIERI- deijwttxeshszcoiextgsEsÆ «. opin ARE-Wes New-; s. Im im D- lal »l« Jst WEL- » NOT-»Um VII-Fu 111-« « ans-IN » Gesese « xdeui muß m » arpeitendev Weis einttl Wiss die an l owkhqs UUV »sch- Kaufm « Handelskl U zU geb-en, m deutscher S m mit dchUs sde GcsWte » Spivnakxe ( Gegen LJW » Wiakur Wen sich bci di ach Anschllhß thchfkess ct cl 1 MI» Bei alle M die ·»G- A Wen rUsskschcn lan M erste Futdthng vor stockt-»so hat - l Z. Enkne Unf quulissllgs In sp» gandesverr , 4, Einem P WUUOM Auf gewahren, d schastctzcn häl s zchtig smd IM idigers nach isten bis Z gelaser ist« z« Dem Be wch Belieben Max werden, t» Der Tatl Weben angefc 810ß die Mittcj emde Machte Bestimmt warm Manns darf W F«S.S. K. nicl » deufsxbc Wkr kwirtschmtxjchsc F iskichten mcht U. anch auch b Eseiner VUVULW kzechtjqung ha« sokzsichnmxss El fwiktsckmstlicher Jraasaebcrn w tatsächlichen St M Zustandeks icithaftem für lschzifies oder DE »Verbandlnnaet st« jederzeit Z bcftiimnunch ; Reihe von Sjck : wasch SCHUV C kmqung nnd EwiihMi Bd kdas Gefühl de gdeg in Rwßlan klollte in unf« jwerdew djcsp « spkxxviihrendcn müssen vergiift « qugeftrebten Hmd sollten da » wenn die m » werden solltvv Russland i sgeftellt al tender ru Der Aufs! « B. 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