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Seid-T ie erftb schweizerische Radsp ausstellung in Genf Geisf, 7. Juni gis der zweiten Hälfte des Monate Mai wurde in enf die erfte ichweizerifche Rubin au Ist ellu ng eröffnet, die einen Ueberblick über den Stand des Radiowe end in der Schweiz geben soll. Die Genfer Ausftellun nennt sich »N ational e R ad i o - auis ft ellu ng«. zie ist es zwar nicht unbedingt,denn« was die Schweiz an eigenen Fabrikaten auf dem Ge biete dec- Radiowesens bieten tin-n, hat vielfach einenl Einschlag nach dem Weiten. So überrascht den Be fucher der Ausftellung vor allem die Teilnahme der 7ranz dfifchen Telegraphenverwaltung und der Etalilissements Belin in Paris an der Ansstellung. Da neben sind allerdings Gegengewichte in dem sehr inter essanten Stand der Mateoni-Gefellfchast geschaffen worden. Wir vermissen aber den dritten beachtens xiierten .·.iunlurrenten in Europa: T e l efu n k e n. Wer sich der Ansstellung nähert, ifi überrascht über di-: :Uiettschenmenge, die sich vor dem Ansstellunge kiebände ansammelt. Ein tleines schwarzes Tenfelchen sitzt oben auf dem «Bätiment Electoral« und kreischt in die Stadt hinaus: »Allo, alloi Voici 10 pro zcisumme des åmissions du sojr . . .«, klar, deutlich, Wort für Wort genau akzentuisert, ohne Unterschlagung eines einzigen Vuchstabens. Der Einfall, diesen Laut sprecher Retlame für die Ansstellnng machen zu lassen ist originell. Man erfährt jedoch bald, daß dieser Laut sprecher mit Radio nichts zu tun hat. Der «Martt ichreier spricht in der Ausftellung gegen ein Mikrophom seine Stimme wird durch einen Fiinflampenapparat Isstmnfmv verstärkt dem Lautsprecher zugeführt. Diese Verstärkung wurde bis ietzt bei einem Radioempfänger nicht erreicht. Die Firma Ganmont, die dieses schwarze Teufelchen geboren hat, will damit die Iliiöglichkeit schaf sen, in lärmigen Betrieben, in den Dorf-s, in Bahn böfen, Eisenwerken, Wahlversammlnngen usw. eine direkte Verstärkung der Stimme eine-:- Rcdners zu er-- reichen- Befehle und Ansprachen werden im Umkreist non 400 Metern deutlich und iibernatiirlich laut hörbar-; mu. » Bei einem Rundaana durch die Ansstellunq sehen nnr poiort die Teilnna in die Abschnitte «ivisienschsift ljcis-doh»nentarische" und die »indnstl«ielte«Ausstellunm km der ersteren stößt man auf die Ansstelluna des Eid aenötsischen Militärdepartements, wo vor allem Tele sunkenapparate vertreten find. Da aber alles Modelle aus der Kriegszeit find, könnte der naine Ausftcllunas besucher der Ansicht sein, man kenne Telesunken heute in der Schweiz überhaupt nicht mehr. Wir bemerken eine fahrbare Radiostation, eine der ersten Versuchsstationen des schweizerischen Heeres, einen -k-luazeuarumpf mit einaebauter Radioitation und die beiden Schulstationem die von Telefunken 1913 an die Schweiz geliefert wurden. Der radioelektrische Dienst der schiveizerischen Obertelearaphendirektivn ist in der Ansstelluan mit einem überaus reichljaltiaen Stand sserireten Herr Nußbaum, der diese Abteilung leitet, isi nls Fachmann hinreichend bekannt. Er hat schon 1913 mit der Konstruktion nnd dem Studium von Titpparaien begonnen und lzeiat uns heute, daß die schweizerischc Telearavhenverwaltmm sich nicht mir theoretisch mit der Radiohewegnna befath hat. Die «-«eichl««altige Sammluan non Apparatbcstandteilen nnd die große Bibliothec kennzeichnen dass arosse Jnicreniy dass dieser Beweanna von den Behörden cntaeaens new-gebt Luni-de. , » Die Schweizerische Moment-Gesellschaft in B e r n zeiqt in ihrem Stand die liebertragung der ausgebeu deu nnd aukvmmeudeu Telegrannne auf den Sei-dei. oder vom Empfänger nach ihren Bureau im Haupt voslnebiiude in Beru. Diese Apparate, die den Juni in Buchstaben und umgekehrt den Buchstaben in Funke umzuusandelu haben, erregen großes Interesse-. Ab ixeseiien davon, daß sie eine riesige Erieichterunn des Dienstes mit sich brachten, werden mit Hilfe dieser Apparate R e k o r d sehn e lli g k e ite u erreicht. Der Verkehr- der Radio-Station in Bern ist im Laufe des ucraaugeueu Jahres von 12000 auf 25000 mouatlirh übermittelte Telearamme hinausgeschuellt, fI daß heute bereits mit dem Bau eines zweiten Seitders begonnen wurde. Der alte Sender wird so umgebaut, dasz auf seiner Anteune mit zwei verschiedenen Wellenlängeu nach verschiedenen Bestimmungsorten gleichzeitig gearbeitet werden kann. Damit wird die Manns-ci- Statiou in Bcrn zu einer der technisch mit den neuesten Neuerungen ausgestatteteu Radiostntioneu aus dem Kontinentemporsteigen , , . Eine lange Reihe von Fabriken für Rai-in m aterial bringt uns zur Gewißheit, daß die schweizcrischc Industrie sich aus dieses neue Gebiet bereits mit großem Erfolg umacftcllt vat. Zwar sind nur wenige Firmen tatsächlich imstande, gute und ganz selbst hergestellte Empfangs- und Sendeapparate zu liefern, um so mehr schen wir qualitativ hochstehende Bestandteile für Apparate. Die Schweiz wird im Radioweien ein e Sonderst e l l u n g einnehmen müssen, da sie mit den großen Konkurrenten im Aug- SmmtzlcrsAgensitls Neuen Theatek Drei Einakter von Arthur Schnitzlex —- ~Paraee.lsus«, »Die letzten Masken-C ~Liter atnr« —- spielte man im Neuen Theater: drei Stücke, ganz gut geeignet für eine so kleine Vüshne Es war kein bedeutende-r Alb-end, doch erfreulich. hinsichtlich der Wirkung. anfangs spannend, in der Mitte ein tra gifcher Aizent, zum Schluß Erslieiierung über einig-e kleine Windigkeit. In diesen kleinen Sachen, die so leicht aus Schnitzlers Hand hervorgegangen scheinen, gie schieht nicht viel: ein tiefer, blitzartiger Blick in eine Firauenseele wird getan; ein Mann stirbt, und die Illiacsle fällt von dem ern-üchterten Auge; ein paar Sclmmbiuger Typen werden vorgefiåth entblättert, schlechte-z Papier raschelt· Dies ist alles-. Aber da ist das meisterhafte Gewebe der Dialogc, diese wunderbare Verfrhnürung von Rede und Gegenrede, die ein hell äugiger Geist haarscharf genau gezogen hat, und diese Verflechtung ist s-o, daß alles an ihr gelegen nnd alles an sie gehängt ist« Diese Stücke verlangen viel Grazie, Leichtigkeit, :Vius«ckalitiit, unter der die Nachsiunliehikeid das Bedeutsame und das Melancholische eines weisen Herzens und eines gsiitigen Geistes zu» liegen hat: kurz-» um, sie fordern den eingeborcnen Schnitzlepkzoin Der» Schnitzler-Tvn, der die Musik macht, nach der manH lauschen möchte, war der Ausführung nicht gegebeü. Dies Regie unter Otto Bernstein hatte diesen graziösseu-,. sieelenleichten, geistig überlegenen Klang nicht erweckt-til können, so vie-l sie auch erweckte. Am stärksten wurde er im «Paracelsus« vermißt, da hier manche Rolle nicht frei war von der lauen Nei anng, zu veklamierem statt zn sprechen, sowohl die Frauen als auch der unsichere Junker Anselm- K u l l man n.—Man spielte zu Basel und tanaicrte nach Alt :72ürnberg. Und der Hohenheim aus Salzvurg (B r es sasrt) war eine Dürre-Kopie mit drei dämonischen Strichen ans dem Kinn. Auch zu schmal gefaßt, magisterhaft nicht ein Magier der die rote Tinktur, das große Magistetimn im Knauf seines Degen-S trug. Zwar in Haltung nnd Ton ernsthaft, doch fasst zu starr, als schlte ihm Güte, die jener in reichem Maß-e durch die Länder tr-ua. Aber Breäjarn immer, auch in nicht ge gliickter Maske intere anst, schva Amt-ospha're und Wie eine Kraft in diese enge Bürger-stube die an gs. Milch-there aus Praäoals Gast gabj chmied cpgrian W ist das öder Waffen-- Oe- heqreme isderwinmer zu sein, die vvni »wei- wie Gold-« schimdronierens Biedekmeierm alles eindeutig in- der Welt, so daß also auch eine zm . e Wnene Gattin eine ssür immer gemonncne « · Nan. Cyprian mußte sich belehren lassen, daß vI ÆMWIWMILIO ist-km . »H«MMM- W- Mr- I T Orest-ver Neueste Nachrichten Sonnabend-»F. Juni 1924 ——————-—.—-.-—- slande nicht Schritt halten kann. Die schivcizerifche Jn »duftric hat sich jedoch bereits darauf eingestellt, absolut ’aualitativ hochstehende Bestandteile« für die Radie technik zu schaffen. Und es ist bereits einc Stufe auf diesem Gebiete erreicht, die dafür Garantie leistet, daß dies der richtige Weg für dic .-3uk:inft»se«in·i·vird., i bftF ZKEIHW Coplipge Kandivat der Nepublikauer X Cle v c.l an d , IS, Juni. lEitn Knbelberichts C o o l i d ge wurde mit 1065 Stimmen znm P riisi dentschastøkandidqten der Rennblikaner nontiniert. Lasoltette erhielt 34 Stimmen, Jolmson 10. Nur der Name Cootidne war nun Konnent vor geschlagen worden. Als- die Delegierten von Wis connsin 28 Stimmen siir Lasollette abgaben nnd nnr eine iiir Coolidqe. wurde ans der Galerie gezischt. In der Ansprache, in der Dr. Bnrton von der Michigan- Universitiit die Nominiernnn »Coolidncs bekannt-sah riihtnte er dessen Eigenschaften als Mensch nnd als Amerikaner. Bnrton zitierte Coolidneö Worte bei der »Debatte iiber die Pariser Konsercnz: »Jeder-wann weiß. daß sich die amerikanische Seele sehnt. die Vorbedingun gen zu schasseu, die einen dauernden Frieden ver sprechen. Aber dieses Ideal betrisst einen Frieden. der nicht durch Machtmittel von anizen ber anstiezwnngetu sondern derdnrch moralische Macht von innen her anirechterbalten werden soll.« Vitrton sagte weiter, Coolidne setzte sieh in erster Linie sit r Amerika ein. weil dann Amerika der ganzen Menschheit helsen könne. Coolidqe sei ein praktischer Idealist . Auch Dawek nominiert X New-York, m· Juni. tDurch Jsunkspruch.) Dawes ist zum rcpuplikanischen Kandidaten für die Vizepräfidentschaft nominiert worden· Gütliehe Beile-Jung des Konflikts bei der Neichsbahn? B. Berlin, ts. Juni. iEis. Drahtbericht.) In der gestrigen Besprechung der Gewerkschasten mit dem Reickisverkehrsministerinm erklärten, wie die Blätter berichten, die Organisationen daß iie bereit seien, v o n ihren ursprünglichen Lohnfordernnnen in Höhe von 30 Prozent herunterznnchen unter der Voraussetzung daß anderseits das Reis-lis nerkeljrsministerinm in der Frage der zehnstündian Arbeitszeit der Bahnnnterhaltnngsarbeiter sowie der Frage der Bezahlung der nennten Arbeitsstnnde durch einen Zuschlag nnd in der Frage der Dienstdnnervor seljriften ein Entgegenkommen zeigen werde. Die Ber treter des Reichs-nerkebrsminiiterinms ersuchten dar-ins um eine Vertannna der Verhandlungen n m 24 Stunde n, damit die Ansichten der einzelnen vorgesetzten Instanzen eingeholt werden können. Die Verhandlungen gehen heute weiter. Die Ame ist nach wie vor kritisch, doch besteht Aussicht ani eine giitlitlie Beilegnng ded Streiter-. Der entführte Abgeordnete Geheimnisvolles Verfehtvinden des Sozialisten Viatteotri B. Berlin, 13. Juni. lEig. Drahtberithu In Rom erregt das geheimnisvolle Verfehwinden des iozialiftifchen Abgeordneten Matteotii. eines Führers der Opposition in der Kammer-, großes Aussehen. Der iozialiftifche Abgeordnete, der mit feiner Rede gegen die Regierung bei Beginn der gegenwärtigen Zerris latnroeriode bereits die heftigften Zwischenfälle her vorgeruer hatte. ift feit Dienstag nach mittag n’irht mehr aufzufinden. Er verließ feine Wohnung ohne Hut nnd mit einer Aktentafche. in der er das Konzept feiner Rede iiber den Hanshaltplan mit sich führte. die er am Mittwoch halten wollte. An fangs glaubten die Angehörigen an eine plötzliche Reife. Die Berdachtsmomente, daß ein Verbrechen gegen den Sozialistenfiihrer begangen worden fei, der fkhon im Jahre 1921 das Opfer eines fafciftifchen: Ueberfalls geworden war, verftärkten sich indes, als! sich drei Angenzengen fanden, die folgendes be-4 richtetem In der Nähe der Wohnung Matteottis habe ein graues Anto ge ftanden. aus dem fic deutlich eine Män nerftimme nm Hilfe r’nfen hörten. Als fie fich dem Anto nähern wollten. feste es fikhs in Be zwegnng nnd verfchwand in der Richtung inath der Stadt. In der geftrigen Kammerfitznng Gattin Justina leriederile L ebne r) tönte es aus dem bypnotifierten Traum-mund. Ein bißchen schwer lebte die Gattin ja, man wunderte sich über lilie Frühling-Z -gseister, die ihr ins Blut gerauscht waren und beinahe zum Ehebruch verlockt hätten, wäre eben nicht Para eel«sus, der vorbeugende Arzt der Cyprianischen Mannes ebre, der Seelenrcinsheit und Wahrhaftigkeit, nach Basel gekommen. So blieb alles in guter Ordnung, und man senkte nur einen Blick in das Geheimnis-, in das Laby rintlzder Trakt» . · Erika R ösch war Vdie kopfschuierzbedrängte Eiteilia, die, dank Paracelsus, das rechte Heilmittel erlöste Sie zeigte sich in einer siiszsen Herbheit mit einem leichten unsicheren :lliadcheiitrotz. Richard R a u war als Stadi arzt Copus bestellt Etwas steif. Einige thut nastik wäre zu ver-ordnen, täglich eine Stunde vor dem .Beiuch der Kranken Sonst ist er passabel. Im Stück »Die letzten Masken-« saß Bressart wie ein wahrhaft (d)ezetchneter, Schwindsiichtiger im Stuhl. Die ser Karl R a d e m a ch e r rührte mit Leid, Todes-not und Verzicht stark an. Floriau Ja ckiv e rtl), Schanspielcr, von Richard Ratt war ein gesund-er Kranken Verord nung siehe oben· sAber diesmal vor dem Besuch des ArztelJ Richard Eive na ck tWeihasasO liatte den schö nen Bart und die dazugeliörtge Wesensqualitat der leib haftigen, wohlgefiilligen Bonlwmmte. Man spürte ordentlich den weilmastlichen Weiljrauchnebeh dcr seinen Schwaden durchs Sterlbezimmer zog. Die Aerzte Ku l l tnann nnd Trepte strengten sich nicht an, da ihre Kranken sowieso starben. Zum Schluß »Literatur«. »Der Rest gehsdrt den Literaten«, wie Verlaine, in der Uebertragung, sagt» Aber das sind Literaten gieseslien auc- der Vogelperspebz tive. Ganz winzige Nichtse. Eine Frau mit dem Namen Margaretlie, dann ein Maun, geheißen Clemens, und endlich Gilbert. Der Reihe nach: era Z e i ß i a, Her bert Mühlberg, Felix Bressart. Die ~kompliz ierte Frau« mit gedruckter Seelenmakulatur, Gedichte (»Gedichte!«). Der Mann mit Geld und einem Stall, Barontitel, Angenglas und ~ungepflcgiem Gehirn«. Der Schwabinger Gilbert, der über die Hintertreppe feiner literarischen Eroti·k, ausgestellt in einem Roman, die Oessentlichleit klettern lassen will, mit Mundwerk, Dreistigskeit und »Talent«. Type Casö Maximilian·, Case Größenwashn Aber wie lang ist das her! Aus dem Caså Größenwalin wuvde - qlauabe ich - eine Bank gemacht. Das Casö wurde pleite. Ob die Bank je so lange existieren wird? Die Figuren sind verblaßt Jene Zeit ist vorbei. Aber das Stück ist amüsant Die Jngredienzien sind heiter gemixt. Gott, wie verrückt fsinsd diese Menschen! Wie liarmlos unsd doch wie tref fend gezeichnet- Wie witzig die Bosheitem die gegen- We gepf· fahre-· Der Diqtog iauct hin mud hec. Marktwert-gis Wung Leg rief der Boriåll bei der Opposition größte Nervosität und Beftürzmm hervpr. Endlich! Vor der Rscktehr der deutschen Ruhr « » « gejanseneu , XBer l i n 12. Juni. Die feit getaninee Zeit schwebet-den diplomatifchen Verhandlun- Ia e n übe-, das Schicksal der n- UGiganzvstitheu Hemi --anftalten, insbesondere in Saiim artin de Ro fest gehaltenen 42 Rhein- nnd Ruhegefangena haben zu dem vorläufigen Ergebnis geführt, daß zu nächst einmal, nnd zwar noch im Laufe der Woche. diefe Gefangenen in Gefängnisse des befetzteu Gebietes zukückgebracht werden. Gleichzeitig werden feel-'s wegen politischer Delikte verntteilic Franzosen ans dentfchen Gefängnissen entlassen werden. Es ift zn hoffen, daß diefc Maßnahmen die Einleitung der endgül tigen Befreiung aller Rhein-Ruhr-Ge fangenen bilden werden. Schweres Explosivnswigcück auf einem , , Schlachtschiff X Sa n Ped r o (Ualifornien), is. Inni. anrch Funktion-M Bei einer Schießübuug cxplod ie treu in » einem Pauzerturm des schlachtfchiffeö ~Mtisifsippi« 450 Pfund Explosivstoff. Von der Be fatzunq wurden 46 Maria« darunter 3 Offi zicrc, sofort getötet, 20 Maun durch Brand wunden mehr oder weniger schwer verletzt Sllzllllllcmlllkllllllljck Pllkchlllll Zweiter Tag f nlz· Berlin, 12. Juni 111 Its-. Ykagsxtstxsgkksstjm ji«-richtete Staatdfekretar Schuld über die Tätigkeit des Bildungsausfctjuffes. » » Abg. Dr. Adolf Braun erstattet den Bericht der Programmkommifsion. Der Parteitag tritt sodann in die gemeinsame Aussprache iiber die Neserate ein. Dazu liegt eine große Anzahl non An trägen vor. , « Redakteur Markwald lFrankfurt »a. M.) führt Beschwerde, daß die Frankfurter Antrage auf Aus schluß Ebertö aus der Partei und ein weiterer An trag, der den Parteivorstand nicht das Recht geben will, selbständig über die Kandidatnr zur Reichs präsidentenfchaft zu beschließen, dem Parteitag offi ziell nicht vorgelegt worden sind. Vors. Welt-s erklärt, daß nach den Satzungen die Veröffentlichung und Verhandlung dieser Antrage unzulässig waren. Frau Toni Sender: Eine Partei der Demokraten muß die Demokratie nor allem in ihren Reihen rest los verwirklichen lLebhafter Beifall links-l Die von Müller-Franken eingehrachtc Resolution verteidigt lediglich die hieher non der Frattion befolgte Politik-. Die von Illiiiller angedeuteten Ziele find iedentanxk durch die praktische Politik der Fraktion nicht errekihr worden, trotz aller Opfer, die zum Schaden des Lin sehens- der Partei gebracht worden find. Anfhiinfer tßerlinl begründet einen Antrag, ntonash der Vezirtcitag der VS.-P..D Groii-Bet«litig vom Parteitag erwartet, daf; er feinen Richtlinien für- die weitere Politik der Partei die Erlenntnis des under-I meidlichen Klassenkampfes zugrunde legt. Bezüglichj der Reichswehr werde von der Reichstagssraktions verlangt. daß sie mit aller Entfkhiedenheit folgende; lForderungen erfüllt: l. der gegenwärtigen Reichs-wehrt unter Führung inonarchistilcher Offiziere sind alle in den Etat eingesetzten Mittel zn versagen; 2. jeder Re gierung- die die vollziehende Gewalt der Reichswehr in ihrer gegenwärtigen Struktur überläßt, ist das Vertrauen zu verfagem st. nur einer Regierung. die die Demokratisiernng der Reichswehr proklamiert, kann das Vertrauen ausgesprochen werden. Seitdewiwswickau nennt die Koalitionssfrage eine ftaktnche Frage JLsenn man in Sachsen mit den Kommunisten zusanimengina, io kann objektiv nicht behauptet werden, daß dieses Zusammenaehen unsrer Partei geschadet hat. Die Meinungsverschiedenheiten in den Reihen der siommunisten sind gerade durch unser Zufammengchen mit ihnen bloßgelegt und da durch zum Teil ncutralisiert worden. Unser Zusam meugehen mit den Kommnniften ist nur die Fortsetzung unsrer bisherigen Politik gewesen, hinter der nicht die Minderheit, sondern die Mehrheit der Partei stand. Der Redner bestreitet die Behauptung Hermann Müllers, daßdie Aera Zeigner ein Schaden für die Parteipolitik geweer fei. Wäre Zeig ner nikht ein Sozialdemokrat gewesen, io hätte er frei gesprochen werden müssen. l!) Der Standpunkt der Gegner der Politik in Sachsen fei dahin zu unter schreiben. Man darf die Reaktion nicht reizen, sonst geht sie noch schärfer vor. Man folle doch nicht immer fertigen Roman in der Tasche. Ausgezeichnet ist seine Charakterisierunggskunst Sein Weggang zu Reinlmrdt bleibt für uns bedauerlich. Er gab dem kleinen Werk einen frisch-en Zug, einen etwas schmetternden Klang. Daneben Margarethe mit lyrischen Verdrängungcn. Morbid im Charakter. Clemens, ein Mann »mit Pferdeverftansd«: von Herbert M ühlb erg gutmütig eug, breit-ahnungslos, ansaebügelt und ausgzebüvstet hingestellt, Der Abend fand reichen Beifall. Fr, sch, Das Franlluktek Tanninfthcfeit Frankfurt a. MI. 11. Juni KrcucH Hindcmith, Simoian Mit drei Bühnenwerken beaann das Fest. Ernst Kre u ers komifche Oper in drei Akten »D- c r Sprung über den Schatten« war llrauifiih runa. Paul Hin d e mitl) s Tanzpantomime »De r Da« mo n « wurde hier kürzlich zum erstenmal ac spielt, und J a o r S t rav i uski hat mit seiner «G e skhichte vom Soldaten« von Frankfurt aus sich crfolareikh eine Reisbe deutscher Bühnen gewonnen, und dies innerhalb eines knappcn Jahres. Er, der Rasse, ist gleichsam Gast asuf diesem deutschen Ton kiiustlerfest, ein um so mehr Willkommener, da sein Einfluß auf die jüngste deutsche Musik bekanntlich un gemein stark ist, E r n«st K r e n e k, der Jüngste unter diesen dreien dichtete sich sein Buch selbst. Das hätte er nicht tun sdllenz es· fehlt ihm dazu jede Beaabimsa. Ihm schwebte eine Same vor. Die Idee, ein halbes Dutzend Men schen am Narrenseil zu ziehen, einen vanotiieur zum Hecht im Karnfcnteich einer Duodezresidenz zu machen, einen Fürsten, seine Frau, einen Dichter nnd eine Gräfin in ein an Verwechslunan reiche-s, im übrian aber recht übles Liebesipiel zu locken; die Idee ist nicht schlecht, verlanat aber einen Dichter, und fo, wie iie Krenek ausgeführt haben wollte, einen Satiriker, der die Damm-heitern Schamlosiakeiten. die Dekadenz und Berrücktheit unsrer Zeit nicht bloß sieht. sondern auch an ihnen Kritik übt. Eine masaische Operette mit einem starken ihmboliicben Einfchlaa hat dieser »Spruna über den Schatten« werden sollen. in der die Groteske obenan iit und Tanzwut.Semicen-; schwindet und die Sehnsucht, dem Genuß zuliebe dies moralischen Hentmunaen zu beseitigen-und über den eigenen Schatten zu springen. Ein reinliche-B M Wiißte man nicht, daßoKrenek erst die Zwanzig aber febritten hat- es aus einer überwältiaenden Fülle der Gesichte heraus entwari, man wäre ihm deshalb böse. gab näigi könnte überhaupt vorsdiexsbntt Puck nnd sesiktzen . w« en ’aen. wenn e u ie ganze n zwu.M-M4O.MW2WJ Nr. 138 svon dein Standpunkt ausgebeu, ais sei die Politik in iSachsen nur von dummen Jungen »qu worden. Das Zusammengeben mit den .«Kotnmunistcn in Sachsen ei eine Notwendigkeit im Interesse der Arbeiterschatft gewesen. Beifall und Widerspruchs . Sucher-Berlin erwartet, das- dieser Var eitag nach »der großen Wahlnieederlage nicht ein Parteitag der Sechstausriedenhein ndcrn scharfer Kritik nnd selbst- Jbesinnung sein werde. i Scheide-rann: Eine gewisse nnersreuliche Sum muna in der Sozialdemokratieerklare sich daraus-, daß fes den Genossen an Jnfvrmuitouctt gefehlt hat«-, Und iserner daraus-, daß die Fraktion vielfach·eme PVHM Thabe trciben müssen, die nach außenhin nicht du sch- Isikbtig war. Ein gewisser Teil der Partei- Presse glaube allerdings, ,dic Weisheit mit Löffeln igeiressen zu haben und sich m neukasthenifchcm Kraft ;meiertum gefallen zu können. . weitere Zustimmuan : Haben denn die Genossen-. die den Antrag gestellt haben. Ebert aus der Partei auszuschließen m « kein bißchen Schamgestiblf (Minutenlanger stürmifeher Beifall.) Gewiß sind auch wir nicht mit allem einverstanden, was Ebert gemacht hat, was er iin Namen der Verfassung mit seinem guten Namen hat decken müssen. Man iolle mit diesen Anträgen aber nicht die Partei vor der ganzen WH blatnieren. Die Kernfrage lei die: Wie steht die Sozialdemokratie zu dem deutschen Staat, zur deut schen Repiiblik? Freilich habe sie Fehlen Aber sollen wir uns für die deutsche Republik weniger interessiert zeigen als für das alte kaiserliche Deutschland-.- T» Redner verlangt Schutz der Rennblik dnrch die Arbeiterschaft, wenn nötig, auch auf der Straße Mir eine Koalitionspolitit fordert- er ·Aufstellung chka Mindestproaramms gegenüber den übrigen Koalitiougk parteien. Es dürfe nicht wieder so kommen, daß Mj bürgerliche Parteien über die Reaierunasbildnna nex handeln und so inn, als ov die Sozialdemokratie nicht da wär. · Die weitere Debatte bringt nichts wesentlich Neues. Von führenden Parteimitglicdcrn sprichl niemand. Um 6 Uhr vertagtc sich die Versneiuimzm»« auf Freitag. « Dritter Tag · vdz. Verm-, 13.Juni. (Eigener Drahtbcxirtm Vorsitzencher Dittmann eröffnet die Sitzung 9 Uhr 15 Minuten TVZL’"·E"iittrttt in die Tagesordnung richtet Dk, Scudek CSaavbrückem . tanzten-s dzar Ssprgchietsbevölkeruug eine Aussprache an den Parteitag. Er verweist darauf, daß die Annexisonsgelüste Frankreichs in immer unver düllterer Form zutage treten, daß aber auch die Willkijk der französischen Militäribesatzung unsd die ch waltnngswillkür die Saarländer ihrem Deutfchtnm und ihrem Vaterlande nicht abspenstig machen würden Besser wer-de es werden, wen-n Deutschland seinen Ein tritt inden Wölfe-bund als gleicljbcrechligtes Mitglied Nein-Ehe und in diesem Sinne fordert der Redner ane» Den Parteitag anf, dazu zu verhelfen, daß das Sam ;7,ebiet spätestens 1935 in den Verband des deutschen Vatrrlandes als einer tvoljlansgebautcn Republik zu rückkehren könne. ischshezsier BeifalU , Hieran wird die allgemeine Aussprache fortgesetzt Sollnmnn txiiölm verteidigt die Politik der Großen Koalitivnx »Auch Ebert bat«. erklärt er, »das Vorgehen gegen die Jächfifchc Regierung keineswegs qcbilligt ZWas auch gegen Zeigner geltend gemacht werden konnte, an ihm ift nach meiner Ueberzeugnng ein Juktizinord begangen worden, dessen sich Deutschland schämen muß. Die Art, wie gegen ihn vorgegangen wurde, ist feige und erbärmlich gewesen und verdient die Verachtung jedes anständigen Menschen« stieß (Jeica) verteidigt die linksgerichtetc Länder politil in Sachsen und Thüringen. Nur in Ländern mit einer Arbeiterregierung sei eine wirkliche 12lrbeiterpolitit möglich gewesen. Das Thüringer iLand hätte die Sozialdemokratie zusancmengeichmiedikt lMan kann also nicht sagen, daß die sozialdemokra tische Politik in Thüringen einen Trümmerhaufen hinterlassen habe. Der Redner kritisiert scharf die Reikhsexekntive gegen Sachsen und Thüringen; Löbe ißreslaM verteidigt ebenfalls-»die Politik der Koalition mit bürgerlichen Partei-eng JJnsallen euronäischen Staaten, in denen die Sozialdemokratie bis vor die Tore der Macht gelangt iei, niiisseähnliche Koalitionspolitik getrieben werden. « Es liiuft hieran ein Schlnßantrag Zin. Fleißner (Tresden) spricht gegen den Schluß, da die Opposition noch nicht genügend Gelegenheit er halten habe, sich zu äußern. Mit 136 gegen 131 Stimmen wird der Schluß der allgemeinen Aussprache beschlossen. leuirufe bei der Opposition,)·· « , (Die Verhandlungen dauern fort) . « Der Unterton dieser komischen Oper ist tragisch. - Diese »Musik. bizarr und iibaiitastisch und fast stets parodistifeln drückt mit all ihrem Jazz- nnd For-trott ruiiimel eine tiefe Traaik aus. Die Synkope wird zur Dämonie und ein dreiftiindiaer Krampf löst sich ein einzing Mal, in einem der letzten Zwischensviele in eine tief oersonnene Mel-ancholie auf. Die Kraft, mit der Krenek als Komponist die univahrfcheinliche Fülle der Gedanken formt, aus einem Chaos, vor dem ihm selbst araiit, eine Musik heran-schürt gesund, ohne Pathos, reich an melodischen Erlebnisfen, an Klang fenfationen, an rhythmier Gestalt, diese Kraft ist verblüffend. Die Partitur ist technisch sabelhaft ai konnt, und wäre die unselige Abbänaigieit von dem schlechten Buch nicht imüberwindlich« man hätte ein in seiner Originalität geradezu hinreißendes Werk zu bewundern, das tugendlich und übermütig der Welt eine lange Nase dreht. » »Die Auffiihrmia blieb. einiges schuldig, vor allem einige kräftige Striche. Rottenbera besidt als Diriaent nur eine bedingte Einstelluna zu dieser Musik. Das meiste klang zu schwer. Brii a a m asn n , der das Werk iiiszeniert hat, versaate an den Höhepuntten der Groteske. Der schauerliche Karneval beim Maskenfcst wirkte flach- die Parodie einer Gerichtsszene blieb un klar und witzlos. Wo Sienert, der die Bilder ac malt hatte, seiner eiaenen Phantasie folgen konnte, kam Fisöftliches beraus, wie z. B. in der Szene des Dichtcksi Einzelleistungen wie die Sterns, der Elfc Geiitner -Fifcher und Elisabetb Ists-h -richs, den Dresdnern vom Zentraltlieater noch M bester Erinnerung, ragten hervor. Die Aufnahme beim Publikum war freundlich. Sie galt aber mehr dein Komponisten als dein Werk. Dennochk Kkeneki der mit einer unwahricheinlichen Schnelligkeitvrodw ziert, hat mit dieser Oper und all ibreii starken Wider sprüchen. wobei nian von dem mißlungenen Vuili ab sehen muß, einen verblüffenden Fortschritt gemacht - Der Tanzpantominie »Der Dämon« vvtt Paul Hindemitb liegt eine Dichtung von MAX Krell zugrunde. Die Handlung erinnert an einen orientaliseben Märchenitoff: Zwei unschuldige Schwe ftern verfallen, den Lock-innen einer pbantcrftischen Macht, dein Dämon erotifeber Liebeömacht und aelieii an ibr zugrunde. Hindemiib schrieb dazu eine fvmak unaemein gefchlossene Musik in· moderneiii Kaininerstib »die alle Vorgänge in reine tanaerisibe Sprache Mes "feht. strich biet dürften einige Mike-unan ain Plas fein. Dass We iit nmsitaliig von einer aenialett Zweite-straft- W in der jedoch vtm schlaaeiider DraviatiL einer realissischen Wahrheit- die manchmal unerhört ist. die Stettisebes dmuftelleu wagt, nötrltdeianchbiöber tät erikcåtifZätåkouvaåt VII-; Jean it in en imi e. W Dämons einer grotesken main-lieben W at- MWG Nr. 1f Tck Foxfchi Himm. nicht nu M in den we W- auch itberl «.·j«is;cn. Vor a Monate mau, i« Ärmäplogicy teil »m-, welche die i Heim der mens- Mkt wurde, Wikdeu des n Neuem Lichte er meist des PMB Nptskodologifche I-..,jkiizlvcifc Auf »z.»kski,ukcgsarbeit m dsg- Füllc Vv äcdstcmi die Ost s-ki schließlich an i zwpriiftum bei Mk» der mod» »O Ansicht man » wcfmicvtc de »ich-s der Juk( M die neuen Jumnklmmensd · »in-, bisher n Hkicmchte der Wii JHicntlichen ans ».«,dcrnc Wissens Veracssenc Ueber die B inus und den lzxscmns intercssk mit fetten Acsphe bekannten Jlluf Ur. Atbcrt v. ~Vclhagen n Er sucht damit t »vor die Entwid Hcfijllm Der c situierten Kultu im beutistcn Ostp Indien« dcr zu Hoden in Ofttu zunichæ Kaschgck mmrsischem Ge« Tun-h w a n g Dir Kultur nönigrciche der Große n zurü gtoßcu griechifcl feines Weltteich( in Baktrien, im EondotticriMatt derø unabhängig cinc reiche, blük brlleniftische Kul leer bereits beugte s ich i in difch e n. J griechische König qünstigte planm Buddhismus D- geichobcnen gri( durch das neugeg diese Entwicklun lich auch zum : v. 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