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Dresdner neueste Nachrichten : 08.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192410082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241008
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241008
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-08
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.10.1924
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Instsnss ask-d Wshs samt-Ins -269 und 385 lap- hchon Rad-im Damen-Ball. h Mist LIMle 111 Illllllllllllllllllllllilllllll QCKOSST 111-solls- 4 Entgegenkommen in einigen Punkten - Die Tür zu weiteren Verhandlungen offen - Kektt Bedenken gegen Aufrsllung sur Kriegsschnldfrage Ein taktischer Irrtum ver deutschen Demokraten und Sozialdemotrateu Von Port-and Gom PF- mtsexu Lesen W fransöfiiche Pu hlutit, dessen Werte über den MEDIUM-nun und die Kriegsschuldfraqe eine internationale Be deutung errungen haben, nimmt in dem nachfolgen den unserm Pariser ch.-Kowcspondemen m Ber- Wm Wen Mk In dem taktischen Problem der stiegst-halbwegs Stellung» « « « Zi- Reden-um Jcb gehöre zu den wenigen Franzosen,l di- der Frage der Kriegsverantwortliclp ieit eine große Bedeutung beimessen Wir vertreten in der Tat die Ansicht, daß nach den Londouer Verhandlungen über die Reparationen und der Ausarbeitung des Genser Protokolls der wahre Friede und der wahre Völkerbund nur dann verwirk licht werden können, wenn zwischen allen Völkern ein wahrhaftiges Vertrauen geschaffen worden ist. Wir sind der Ansicht, daß ein solches Vertrauen —- gquz besonders zwischen Deutschen undFrawi zps en nicht existieren kann, solange man in der Völkergerneinschast ein Volk, nämlich das deutsche, als verbrecherisch, allein verbrecherisch nnd barbarisch, unter allen andern fortdauernd kennzeichnet und diese unerhörte Behauptung ohne nor herige Untersuchung, ohne irgendeinen Urteilsspruch unsre-hinhält Wir sind der Hinsicht, daß der Artikel 281 des nnheilvollen Ver sailler Vertrages (sprechen wir heute nicht oon dem Artikel 227 und den andern Bestimmungen, die sich aus die sogenannten Kriegsverdrecher beziehen) ein un überbrtickbares Hindernis zur Wieder herstellung eines wahren Friedens be deutet, ein Hindernis, das beseitigt werden muß. Wir.sind beunruhigt, sogar überrascht, wenn wir unsern Blick aus die politischen Parteien und aus die Zeitungen in Deutschland und in Frankreich richten, denn wir konstatieren, daß aus beiden Seiten der gewaltige Protest gegen den Artikel 281 noch immer sehlt und sogar ein Entrlistungsrus laut wird, wenn wie dies kürzlich geschah der Reichskanzler Marx und andre Mitglieder der deutschen Regierung die Stimme erheben, um in maßvoller Art und Weise gegen die Kriegsschuldliige zu protestieren. Wenn wir unter Ausschaltung der Ko m - Inu nisten , die sich in der Kriegsschuldsrage einen rein parteipolitischen Standpunkt zurechtgezimmert haben, die politischen Parteien Deutschlands Revue passieren lassen, so gelangen wir zu der merkwürdigen Feststellung daß es eigentlich nur die Völ kischen nnd die Deutschnationalen sind, die gegen den Artikel 281 den schärfsten Widerspruch erheben. In Frankreich bleibt es nach wie vor bei pI-aton is ch e n Kundgebnngen Demgegenüber steht: alle Parteien sind in Deutschland rein sachlich dahin einig, daß das Gewalturteil von Versailles beseitigt werden müsse. Ich finde z. V. in der ~Wiener Arbeiterzeitung« vom 9. September 1924 einen Artikel K a u t s k n s ,' in dem es heißt: »Alle deutschen Parteien, wie immer sie über die Kriegsschuld dachten, haben dagegen protestiert, daß eine entsetzliche Zwangslage dazu benutzt wurde, ein Geständnis zu etpresseth das die große Mehrheit des deutschen Volkes für falsch hielt.« Leider - ieh wiederhole es sind» nicht alle Deutschen in diesem Punkte einig; allein dies Nattvnalisten geben vor der Oeffentlichkeit ihren Emp- ! sind-innen Ausdruck. i Weshalb diese Zurückhaltung seitens der deutschen Demokraten und Sozi alitten ? Handelt es sich nicht um eine Frage, die Von der größten Bedeutung stir Europas Schicksal ist? - . Eine ein zt g e Antwort ist meiner Ansicht nach möglich: Die deutschen Linksnarteien fürch- Tsth mit den Deutschnationalen in einen Korb geworfen zu werden, wenn sie gegen die Schuldltige orotestieren. Auch dafür lese ich in dem erwähnten Artikel Kautskos einen Beweis; er schreibt: .Gine günstigere internationale Atmosphäre in der Kriegsschuldsrage wird das deutsche Volk erst dann erlangen. wenn seine Regierungen ent schieden und unsweideuttgs von Wilhelms Politik von 1914 abrttcken. Das ist es, was einer deutschen Regie- Umg der Republik obliegt, die ans die Kriegsschnld zu sprechen kommt, nnd nicht ein Protest gegen den Ar tikel Ast des Versailler Vertrages.« Ich bin mit Kautskv einig, wenn er die deutschen Sozialisten und Demokraten non ·den Nationalisten FMM die die Schuldliige und den Artikel 111 be timptem um die frohere kaiserliche Regie tU U a tu rehabtliiieren nnd außerdem die Leistung der Reaaratiouen verweigern. Aber ich bin überzeugt dasi ed ein schweres Unrecht ts, wenn man, um diesen Unterschied anstechtzuerhaltem de n Rati o n a- Itsten das Nono ol des öffentlichen Pro test-I gegen den neue-I est überlaß-. ’Oiesi·r Tage les-ich weinen-außen MWM Ltoooiko clo Tom-z- Nationalistenorgam »Das Berliner Meisterstück liegt darin, feierlichst seine Nichtoerantwortlichkeit am Kriegsausbruch zu proklamieren Die Kabinette der Alliierten sind entsetzt. Derriot drängt den Reichskanz ler Marx dazu, diese Taktik einzustellen, nicht deshalb, weil sie skandaldö ist, sondern weil sie nach Meinung Herriois nicht die gewünschte Opportunität besitzt. Macdonald hilft Herriot. Infolgedessen ist Deutschland in gewissem Sinne Schiedsrichter der europäischen Lage geworden, ein Zustand, der nach Meinung der Alliierg ten sobald wie möglich beseitigt werden muß.« Das Blatt behauptet, Herriot sei ein Schwach ling. Wenn es non einem »Meisterstücl« spricht, so spricht es eine Tatsache aus, denn die Deutschen haben im Kampf gegen den Artikel 281 das Recht und die moralischen Kräfte aus ihrer Seite, und gerade diese moralischen Kräfte sind es, die den Alliierten den End-» sieg ermöglichen War es nötig, daß die deutschens Demokraten und Sozialisten durch sibrei Zurückhaltung den Nationalisten gestatteten, sich auf das erwähnte .Meisterstück etwas einzubilden und( daraus einen Trumps in dem Spiel einer gefährlichen! Politik zu machen? « Die Demokraten und Sozialdemo kraten Deutschlands sollten sich gegen d en A r t i k e l 2 3 1 e r b e b e n, einem internationalen Protest der deutschen Regierung ihre volle Zustimmung geben und bei dieser Gelegenheit folgendes erklären: »Wir protestieren gegen die Verurteilung, die oync vorherige Untersuchung ausgesprochen wurde, ohne in irgendeincr Weise den Ergebnissen einer Untersuchung vorgreier zu wollen. Wir verteidigen nicht in jedem Stück die kaiserliche Vorkricgspolttik, wir sagen bloß daß die Regierung Wilhelms 11. nicht als allein schuldig bezeichnet werden kann, Wir suchen nicht, den aus freier Zustimmung übernommenen Reparations pflichten zu entrinnen; im Gegenteil, wir proklamieren die Reparationen als notwendig, sowohl vom mora lischen als auch vom politischen Standpunkt, nicht des halb, weil Deutschland allein schuldig ist, sondern weil es in weitem Maße zu Verwüstungen beigetragen han« Wenn die deutschen Demokraten und Sozialdemo kraten so sprachen, würden sie nicht riskieren, mit den Nationalisten verwechselt zu werden, und sie würden den letzteren das Monopol einer wirksamen Propa ganda entreißen. Ich wiederhole, daß sich diese Propaganda starker moralischer Kräfte bedien t. Diese Bemerkungen wtdtne ich meinen Freunden in Deutschland und wäre glücklich, wenn sie dazu beitragen würden, eine wahre deutsch französischc Verständigung ohne die es einen dauer haften Frieden nicht geben kann, herbeizuführen Die Pazifistendemonstration in Potsdam B. Berlin. 7. Oktober. (Eig. Drahtbericht.) Die geplante große Paztfistendemonftration hat gestern abend in Potsd am stattgefunden. Die Liga für Menschenrechte mußte sich allerdings mit, dem kleinen Saal des sozialdemokratischen Gewerlsrhaftss hauseö begnügen, da sich alle Wirte wetgertcn, den französischen Professor Basch in ihrem Lokale reden zu lassen. Schon eine Stunde vor Beginn war der Saal, der etwa nur 200 Personen faßt, überfällt und mußte abgesperrt werden. Vor dem Gewerkschaft-z -hause hatten sich viele Tausende eingefunden Ein starkes Aufgebot von Schutzpolizei zu Fuß und zu Pferde sorgte für Ordnung. In dem Augenblick, da die Autotnobile mit den Rednern vorfuhren, brach ein wüster Lärm aus. Die Nationalsozialifteu sangen nationaliftische Lieder, während das Reichs banner Schwarzrvtgold die Inter nationale anstimmte. Eine Zeitlang ltefz die Polizei diesen Wechselgesang zu. Dann aber schritt sie ein und räumte die Straße. Dabei kam es mehrfach zu heftigen Zusammenstößen, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Die Versammlung selbst begann pünktlich um acht Uhr. Zuerst sprach der ehemalige Reichstagspräsident Taul Löbe. Gr wies darauf hin daß er bei seinem efuch in Paris von allen Menschen aufs wärmste ausgenommen worden sei, und er xprach die Hoffnung aus, daß sich auch in Deutschland d e Atmosphäre recht bald so weit klaren möge, daß auch ein ossrangmxe hier ruhig das Wort sit internationalen Herstän igunä ngrkiiåen dürfe. odann sprach, mit lautem Beifa est « , Professor Basis Er hielt feine Rede in deutscher Särache In der Dau tfathe beschäftigte er sic? mit den ngrissen reckåtss Iristeter Kreise eigen se ne ers-m und vor aen ingcn gegen feine- erlinek e.- Die eEi durchaus mißverxta en worden. Jst-der rie If frage stehe er auf em Standpunkt, daßsie tust von Tages bolttiterw fonds-n von Gelehrten nnd use-Iwaner nach Oeffnung glxex der Kolonkalfrage Verzicht auf Napallo? Telegramm unsres Kosten-andeuten eh« Paris. 's. Oktober »Frenndlich in der Form, entschlossen nnd bestimmt km Judalt«, so wird Herriots Antwort ans das dentsche Völkerdnndgniemorandnni. die gestern n ach B er l i n aeichickt wurde. charakterisiert lEs ist zn erwarten. dasz der srcmzöstsche Ministetvwsis ; dent itn Rahmen des non ils-n selbst in Gens ausne- I stellten Programms aebliedcn ist. Die Vo r - sbesnrechnna niit Macdonald brachte eine Ber ständianna über die Deutschland zn erteilende Antwort in einigen Punkten zustande. Obwohl der Inhalt der französischen Antwort als it r e n g n e r t r an lich be trachtet wird. sind. wie immer, einige Einzelheiten be kannt geworden. Einige Vonlenardbliitter berichten. daß Herriot die deutsche Regierung nor die Was-l stelle. entweder mit Russland änsatnnienznaelien oder in den Völkerbnnd einzutreten nnier der Bedinanna. daß der Beriraa von Rapan den Bedinannaen des Völler bnndnaktes »a n g e n a h t« werde. Mit andern Worten das Pariser Kabinett spricht den Wnnsch ans, das Deutschland aleichzeitia init seinem Eintritt in den Völkerdnnd das Genser Protokoll anerkennt nnd an dessen Bernollkomnnnna mit arbeitet. Sollte der Ranaslonertrag mit dein Genier Protokoll nicht verein bar sein, so wäre Dentschland genötigt, de n Ranallonertrng anszngedetn Es wird bekannt, daß sich über diese Fraaes weitere Verhandlungen zwischen Berlin! nn d Par i B entwickeln werden. Dinlomatischc Kreise sprechen sogar die Ansicht ans, daiz Herriot dnrch diesen Schwchzng eine Verbindung zwischen der rnssischeu Un-; erkennnngssrage und dem Eintritt Deutschlands in den» Völkcrbnnd herstellen wollte. Di e sr anz d s i ich e Antwort läßt weiteren Verhandlungen die Tiir o sien. Herriot ist bereit, die Wünsche nnd Anregungen der deutschen Regierung qemeinichaitlith mit den alliierten Kabinetten einer baldige-i Prüfung zn unterziehen, jedoch nnter der Voraussetzung, daiz Archive ganz abseits vom politischen Tagesstreit gelöst werden müsse. Er hoffe, daß die Brücke der Berstandi ung, die von Frankreich bereits geschlagen sei, nun aud? von Deutschland gestützt werde. Frankreich habe mit der Demokratie begonnen, und«nun müsse auch Deutschland nachfolgen. Nach ihm erklärte F c r d i n and B uisso n es siir notwendig, daß Deutschland so schnell wie möglich in den Völker bund hineinkomme. Gegen lAm Uhr wurde die Versammlung ge schlossen. Die Polizei hatte die Straße in weitem Um sange abgesperrt. Der Abmarsch des Reichs banners vollzog sich in völliger Ruhe. Der »Der-nur« gegen vie französischen Pazisisteu sTelearamm unsres Korrespondentpn« oh. Paris, 7. Oktober. Den französischen Pazk fisten, die sich augenblicklich in Berlin aushalten, erteilt der ~T emp s« eine scharfe Lekiion. Er macht sie dar auf aufmerksam, daß eine deutsch-französische Annähei rung nicht durch derartige ~R edens a r t en un d begeisterte KundgebungeM zustande gebracht werde. Die Pazifisten Frankreichs mdgeu daran denken, daß die Annähernng sehr schwierig und nur nach langer Zeit zu verwirklichen sei. Wund er k·önnten sich nicht ereignen. Das Blatt de fiirchtct sogar, daß man in Deutschland unter dem Tin druck der französischen Redner über die wahren Ab sichten irregeleitet würde. Der ~Tempö« gibt fich einer Täuschung hin. Man weiß in Deutschland nur allzu gut. wie geringen Einfluß die französischen Pazififten auch unter der Regierung Herriot auf die Außenpolitik Frank reichs besitzen. Jn ihrer Heimat stoßen fie zu nteift auf ironi f ch e Behandlung ihrer Bestrebungen Die Warnung des ~Temps« follte aber in Deutschland zur Richtschnur fiir die Beurteilung der pazififtifchen Bewegung in Frankreich genommen werden. Sie ift dort noch fchwächer als bei ums. Ihre Führer find zum Teil zwar persönlich hochathare und von auf richtiger Friedensliebe erfüllte erfttnlichkeitem aber politisch so gut wie cinflußlos. Darüber können auch die schönsten internationalen Kongrefse nicht hinweg täuschen. Das deutsche Volk ist sehr gern bereit, alle auf die Wiederherstellung freundschaftliche-c Beziehunsx gen zwischen Frankreich und Deutschland dinarbeitende Bestrebungen nach Kräften zu unterstützen - aus diefem Grunde ver-urteilen wir auch die gestrigen sinn lofen und ausenpolitifch schädlichen rechtsraditalen Demonftrationeu in Pdtsdam -, aber es muß, durch allzuviel Erfahrungen belehrt. die Friedensdeftrebuns gen in pazififtifcher Form nach wie vor mit iiufierfter Säätlpstfhieö destmätieitstäkiäie in ling ichiedrues n M en ve n eiter Mdmsbeweauna von heut-e dürfte kann geeignet fein. der Erhaltung des Friedens in einen annne W M irgend-te en W sDentichland den Eintritt nicht non einer Abände xrnng des Paktes abhängig macht. Die in deni deutschen Meinerandntn anfacworscue Frage eines Knlonialniandates ioll in der Note nicht angeschnitten fein. Die vom Aufzenamt insorinierten Vertreter der Presse erhielten aber ge wisse Andeninngen. ans denen hervorgeht, daß die Mandatssrage nach Bericht des Qnai d’Oriay in der Hanptsache eine e n gliich e Angelegenheit sei. Wa s Frankreich betreffe, so itiinde einer Anf rollnng des Lvlonialnroblents nichts im Wege. Freilich miiise sich vorher in den deutsch franzdsischen Beziehungen eine deutliche Besserung nnd Fesiiqnng einstellen. Das noincariitische· »Geh-) de Paris« verspottet Herriots »F llnsion s n o l it i t««. die iich angeblich darani richte. deni französischen Publi knin »ein iriedieriiges Deutschland vorzniänschcn«. Die Bonlenardnresse itebt der Note iin allgemeinen kühl gegenüber. In den drei Kartellorganen wird Herriot gelobt nnd Deutschland der Rat gegeben. »von der fel tenen Gelegenheit schleunigst Gebrauch zu machch " I- Keiue Anwendung-zu YZHOU einen ständigen dem-ästi- X Berlin li. Oktober. Wie wir erfahren, ist die Antwort der französischen Regierung auf das Memorandnm der Reichskegicrung nur-J 20. v. M. iiber den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund heute abend hier eingegangen Der Jn balt der Antwort läßt sich kurz dahin zusammenfassen, daß die sranzösische Regierung g e g en einen st ii n d i gcn Ratssiiz Deutschlands Einwen dungen nicht erbeben würde. Es wird jedoch die Erwartung ausgesprochen, dass der Ausnahme antrag ohne Vorbehalt nnd Bedingungen gestellt wird. Die Antwort der französischen Regierung und dac- Memorandum vom 20. September werden veröffentlicht werden, sobald die Antworten der übrigen Mach-te vor liegen, was in wenigen Tagen der Fall sein dürfte. Der Weltfriedenskongreß X Berlin, 7. Oktober. Am Sonntan sann »in-. Plenarsitzungssaal des Reichskanes die Er öffnungssitzung des 28. Weltfrieden.-3- kongresses statt. Senator Ln Fontaine (B-cl gieni hielt die Eröffnutmsansprache. Einleitcnd pe- YFichnete der Redner die Tatsache, dasz die diegiäijrine eagung in Berlin stattfinde, als ein Zeichen der Cr mutigung und Hoffnung. Er schloß mit einer Zukunfts vision von einer ezjterritvrialen Pseudoan stadt als-« Sitz es Völkcrbundes und Symbol der Borherrschaft des Geistes über die Gewalt. Hieraus ergriff, mit stürmischem Händeklatscijen be- Müßh der Präsident der französischen Linn sur cnschenrechie, der frühere Unterricthsmjnister Pre sessor Buiåson das Wort. Er gedachte der für die Sache des riedens gesallenen Märtyrer nnd feierte Jaures als den größten Franzosen seiner Zeit. F- r a n Pcthie-L a w r en e e (England) iiberbracinc Die Grüße der englischen Friedensfrennde. Sodann ne arüßte der Vorsitzende La Fontaine Frith jus Nanscn. Die Bersammelten erhoben sich ihm zu Ehren von ihren Plägeth Nansen dankte für den ihm beregeten herzgchen mpjann , » « » Als letzter Redner nahm de r früh ere R e l ci) - tagspräsident Loebe das Wort. El«fcl,;losi mit der Forderung: »Hineiu in den Völkekbundl Dinein in das Genfer Abritstungsabkommen!« Mit kurzen Dankes- und Schlußwortcn des- Se nators La Fontaiue wurde die Sitzung geschlossen· Die erlte Bollsitznna wurde am Montag in dem Sitzung-staat der- Reichs-- wirtschaftsrats abgehalten, nachdem am Sonsstaa abend in den Gefellfchaftsräumen des ehemalian Bring-FriedrichsLeopold-Palais ein festlicher Empfang voraufgegangen war. Dazu waren u. a. der Herzog Max von Satzer und Graf Areo erschienen- Das Deutsche Answär ge Amt war durch me rere Herren vertreten· Fu der . Montagsversammluna überdrachte Ober ürgermeister Dr. Boeß Grüße der Reichshanotstadt und Reichstaetsad eordneter Erkelenz Grüße der DeutselyDemo atipchen Partei. FrL Mareelle Cappi gparis schilderte die Arbeit der Juternattoualen rauenliga tiir Frieden und Freiheit. Auf eine Frage aus der Versammlung, wo der Vertreter der Reichgrepierung bleibe. erwiderte·der Vor sitzende Pro essor Qui d d e , daß das Auswartiae Amt vertreten sei. Retchövriisident Ebert empfing am Nachmittag eine Adordnnna des Kongresses sum Ter. Präsident Da Leim-tue (Belaien) erftattete in franzdlischer Sara den politischen Bericht als Grundlage der Verhandlungen Er begrüßte die in Gent vom Vetters-end geleistete Arbeit nnd bedauern dalk fast in allen Ländern die Staatsmänner note im Geiste der Ver angmdeit lebten. . , cra- Oescqee ieseqichnete die Entführung der odligatoriitden Schied nichtsan im Völkerdims als eine der M Ermugeulchaftw womit die weitere große entchalt verbunden lei, das der
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