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Dresdner neueste Nachrichten : 09.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192411099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-09
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.11.1924
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Aus Stadt und Land M s. November .Gänse b r a t e n « Eine Warnen-Phantasie Von Johannes Plan Jetzt aebt ed den Gansen an den Kragen Sie sind gut her-angewachsen in der iunasräulichen Unschuld ibred Landlebens, wohlgenährt, flaumia. Mit Trom petensignalen wackeln sie ihrem Schicksal entgegen. Man habe kein Mitleid mit der Gansl Das Mitleid verdirbt den Appetit. Mitleid, am unrechten Platz legt sich auf den Magen. Aber der Magen sei un befchwert und aut von der fröhlichen Erwartung ans einen knusvriaen Schenkel durchwärmt. . Denn: Gansebraten ist ein alorreicher Genuß. Dieser gute Vogel. dem man kein langes Leben wünschen kann feine Würde liegt in seiner Lebens kiirze —. darf nicht zu fett iSiebolstert sein. Zu viel Fett verdirbt den Character. . u viel Fett unterdrückt die wackere-und erbauliche Struktur und Festiakeit des Fleische-. Fett und Fleisch runde sich um die Höhle dea Ganselcibes zu einer foliden und schmelzenden Cintrachti Wie schön ist die Wohlaebränntheit dieses Vogels-, dessen Ruhme-Satans im Tode die Anan und Herzen aller Grob- und Feinschmecker besticht! An mutoooll und bezaubernd die Schwelluna der Brust! »Welche Hüftenl Gott, war das eine Damei« heifzt es in Jolas Roman »Der Totschläger-I in dem ein voriressliches Gänseschmausen mit Wonne geschildert wird »und wo der Stadtsergeani den Austrag cr hält, die »Dicke« zu tranchieren, da er im Wassenhand wert Erfahrung habe. Zum Schluß: die starren Schenkel, die mit Ehrfurcht zu betrachten sind. Indessen zischt das blanke Messer durch den ge wölbten Bauch bis zu dem Bürzeh der sich dem Esser verlockend entgegenrsckt, und aus dein tiefen, saftigen Schnitt steigt der holde Dampf der aedünfteten Aepfel und des heißen Fleisches berückend wie der Geruch aus einer Mönchsküche ded allerschöuften Mittelalters. Die Ente ist ein schwieriger Vogel: ihr Leib ist fiir einen Mann zu groß, für zweie zu klein. Aber die Gans! Drei Männer-, mit Humor und Appetit ausge rüstet, meistern mit Leichtigkeit eine mittlere Gans. Doch: Großziigigkeit, Neidlosigkeit verlangt ein Gänsesclsmaus. Wer sich mit Hinterliftgzurxafel setzt« verdient das Schicksal jenes jungen ielsraszes, der inhirfchberg bei seinem Schwiegervater, einem reichen Privatier, zu einer gebratenen Gans geladen war. Der Schwie ersohn, einen Augenblick mit dem gebratenen und äpslelausgesiopsten Leichnam allein gelassen, stibitzte dem Schwiegervater den besten Leckerbissen weg. Zur Strafe dafür wurde er enterbt. So müßte es allen ergehen, die an der Tafel des Lebens mit gieren Raub singern hocken, darauf bedacht den allerseinsten Bissen vom Gänseschmans dem Nachbar wegzuschnappen. —- Num guten Appetit! Allen Gänseliebhabern einen knusvrigen und feisten Braten« in die Bratvsannei Jedem eine Gans! snnm emun Die Bilkilklicilitl ziik Gllklenlliiillllltilkllilllll Die Vorarbeiten zur Jubiliinmsgartenbauaussteb lung Dresden 1926 schreiten rüstig voran. Unter Ver wertung des Ergebnisscs eines Jdeenwettbewerbs und unter Berücksichtigung der bis zum SO. September em egangenen Anmeldungen für die Ausstellnng im Freien, soweit es sich um Sondergärten mit Obst- und; iergehölzen handelt, ist vom Gartenarchitekten Allinger, Mitversasser des im Preisausschreiben mit dem l. Preis ausgezeichneten Entwurfs-, ein neu e r Gesam tp l a n bearbeitet worden. Für diese Gärten sind die Flächen nunmehr vergeben, damit die Aussteller Gelegenheit haben, noch in diesem Herbst mit »den Arbeiten und Anpslanzungen zu beginnen. Die Bepslanzung der übrigen Sondergärten einschließ lich der Rosen wird im Herbst 1925 erfolgen. Erfreulich ist, daß das Jinanzministerium einen weiteren erbeb lichcn Teil des G r o ße n Ga r t e n g mit weiten, son nigen Wiesenslächen für das Ausstellungsunternebmen zur Verfügung gestellt hat« Dadurch wird es möglich, das Aussicllunasgelände auf etwa 25 Hektar zu ver größern. Trotzdem sind die Flächen im Freien im Hin blick ans die bisher eingelaufenen Anmeldungen knapp, so daß den meisten großen Ausstellern der gewünschte Raum erheblich verkleinert werden mußte. Auch die innere Organisation bat jich weiter ent wickelt. An der Spitze steht das Präsidium der Jahres schau Deutscher Arbeit, dem fiins gärtnerische Fachleute angehören. Der V erwaltu ng stat ist das ent scheidende Organ in allen aiirtnerischen Angelegen heiten. Er bat bisher zwei Arbeitsausschüsie gebildet nnd wird für die einzelnen Hauptgebiete der Ansstel luna Sonderansschiisse berufen. Verwaltungsrat und » Ausschiifse haben in den letzten Monaten ein tüchtiges Stück Arbeit geleistet. Der Große gärtnerische Aus schuß ist ein Ebretiaiisschiiß. der von den maßgebenden - Vertretern des sächsischen Gartcnbanes gebildet wird. ·- Er ist am LI. Oktober zu seiner ersten Sitzung zu- ; sammengetreten. Hierbei sprach Oekonomierat S i m m - ge n iiber die Vorarbeiten znr Ansstelluan nnd berich- s» teie das Wichtigste über ihre Organisation, Stadt- 1 aartendirettor v. Uslar sprach iiber dar-i Ergebnis s» des vldeen-W«tbewerbs und den neuen Grundplan i nnd Direktor Walter Diinhardt über das Programm ] der Ansstellung. Ein weiterer Ebrenansschusz. dem bei- ; recht gut, dic Bläser zeichneten sich besonders aus, aber der Streichkiirper war sür die Masse dieser Ank sübrung viel zu schmach. Kurt Hösel leitete die Au - siibrnng nnd lonszte vor allem mit dem Chor große Wirkung zu erzielen. Für die Baßpartie war wieder Plaschke gewonnen worden, die Tenorpartie war bei Robert Bröll in guten Händen, Aenne Fell be cmer aus Stuttgart sang ausdrncksvoll die Alt stimme und Senta Hösels Sopran bewährte sich hervorragend in Arten und der lockeren, doch überaus deutlichen Bebandlnngs des Rezitativs. Der Besuch kvar sehr ani und so dürfte dem guten Zweck ein an iebnliches Scherflein zufließen. Mr. . = Gesauaskouzert. Der Dresdner »Apoll.p«- yereinigt mit dem »Dresdner Liederhain«. gab ein Ge iangskouzert im Vereinsbaus. Ein Chorabend. an dein das Volkslied oder wenigstens das volkstiimlich geictzte Lied in Bearbeitungen von Stichen Wohlaemut und Otliegraven einmal zu seinem Rechte kam. Es bleibt doch das Kernstück des Männeraesangs trotz aller Versuche modern-er Konwonisstem auch in dieser durch die natürliche Stimmlaae ena begrenzten Litera tur neue Weae zu gehen. Alsred Krabl versteht sich daraus, die alten Weisen aenußreich vorzutragen Wie prächtig aelaua die Steigerung im »Jäger aus Kur psalz«- oder das Wethselspiel des Guten-Morgen- Sagens in—.Verners »Studentengmß«! Und Millu Stcplpan hatte auch das Rechte getroffen, wenn fie naeh den ern-steten Gesängen von Brahms Volksweisen i sang. Sie wurde mit ihrem Begleiter Dr. Heim- Knöll so herzlich bedankt, daß sie immer wieder zu geben, ia schließlich zu dem Schelmenliedel »Es ist alles eins. ob ich Geld hab oder keins« schnell noch eine Strovhc dazudichten mußte. Mr. - = Neue Musik im Leipziger Gewandbaus. Aus Leipin wird uns geschrieben: Das 5. Gewandhausi konzert brachte in feinem ersten Teil zwei »Premieren« nonl «amcheinender Gegeniävlichkeit, in Wahrheit innerer Verwandtschaft und darum von Furt wsäanler geschickt gepaart. Von Johann Ebri ftian B ach, dem jüngsten Sohn des Meisters, hörte man eine von Franz Stein einaeriebtete this-e B-Dnr-Sinfonie, von Paul Graener, dem Meer-, Konservatoriumslehren ein DsDur-»Diverti- W fiir kleines Orchester. Beide Arbeiten sind Wck einer töstlicbem sinnenfroben und doch auch dWerbiütiaen Lebendigkeit. Der Bach zeiat keine Wen Züge- höchstens im Mittels-W überrascht diesebaudluna der Sein-Oboe Graeners »Diverti- MMMMMaM Er bedientnch Rund um Sen Kreuzturm Der alte Laden Jmmer in den erften Tagen des November wurde es lebendig in der krummen, breiten, sonst sehr ver gessenenStraßr. Alle bravenKinder erinnerten sich plotzs lich, daß in sechs Wochen Weihnachten ware, schütteten g die Såardiichöen um, wobei sie den letzten Pfennig mit - der esserf neide herausfifchtcn, und gingen ein - kaufen. Denn es waren noch jene biederen und em . sigen Zeiten, da der Knabe und das Mädchen tindliche . Dankbarkeit und Liebe durch eine mühselig gefertigte Weihnachtsarbeit zu beweisen pflegten. » Der Strom dieser tüchtigen Kleinen und Großen aber ging über das höckrige Pflaster iener Gasse, zwi schen dessen runden Flußsteinen erfrorene Grashalme standen, nach dem niedrigen Haus an der Ecke. Es war das kleinste Haus auf diesem verschollenen Platz, und in alten klugen Bauordnungen stand zu lesen, daß man es besonders flach gehalten hätte, um den Ausblick auf die stattlichere Nachbarschaft nicht zu ver niianerä las-) an denke, dasz dicht dabei ein Graf sich, 1725, en r t es alais gebaut und nach den ärm ren Häuschen hianer ein steinernes Brustbild seines- Fiirften hatte anbringen lassen, der hochmütig die be scheidene Bürgerlichkeit gegeniiber beschaute. Damals, vor hundert Jahren, war noch keine Böttcherei und kein Holzgeschäft, wo Jungen und Mädchen hätten Laubfägebrciter und das Notwendige zur Brandmalerei kaufen können, in dem schmalen tiefen Bau. Es gab auch keine Gangbahn rings vor den Fronten, so daß man dem kleinen Haus eine feste SieinftiiFe an die Ecke anbauen mußte, damit es die Votensu rwerke nicht gänzlich umrifsen. Heute noch sagen die Leute, die hier hausen, daß man damals auf dem Berg-« gewohnt habe. Denn der Platz lief schräg an. steiler als ietzt: man hat in szäteren Jahren ab-j getragen und ausgeglichen, hohe teinftufen vor dies plötzlich jäh entrückten Haustüren gebaut. Aber dann, kurz vor der Mitte des Jahrhunderts, richtete sich der Böttcher darin ein. Zwischen den Schlägen der Turmuhren dem feinen Glockenklang aus dem Rathausdachreiter nnd den seltsamen Doppel schlägen der mächtigen Kirche an der Allee - klopfte der Hammer des krausbärtiaen Meisters im Leder fchurz, der den Reisen um die Fässer trieb und Wannen für die Hausfrauen ringsum baute. Im kleinen Garten, hinten hinaus nach der offenen Straße, lehnten die gelb gestrichenen Leitern neben den Kürbissen, die auch so blank und gelb waren und auf dem moofigen Rand eines merkwürdigen Steinvorbaues zum Reisen lagen. Und nun kaufte man schon nicht mehr Kartoffel presfen und Mehlfiebe allein oder auch Kinderwagen und Holzftühle in diesem Betrieb, der zwischen die engen, sehr engen Mauern-' gefesselt war und doch stän dig anwucl)s. Nein, der neue Meister hatte künstlerische Ehrgeize. In diesem Haus, das Canaletto des Malens zutreten maßgebende Fachleute aus dem Reiche gebeten werden follcn, wird vorbereitet. Erschienen ist bisher das vorläufige Programm, das außer der Daneraus· stellung von Ende April bis Anfang Oktober 1926 zu nächst sieben Sondcrschauen vorsieht. i Frauen ins Jugend- und Wohlfahrtsamt - Der Stadt-Hund der Dresdner Frauenvereine hatte für gestern abend zu einem öffentlichen Vortrags-abend in der Aula der Studienanftalt aufder Weintrauben straße eingeladen. Ein wichtiges Thema stand auf der Tagesordnung: Die Berufung von Frauen ins Jugend- und Wohlfahrtsamt. Nach einleitenden Wor ten der ersten Vorsitzenden LFrau Marie Stritt gab» Fri. v. Wilu tz k a wertvolle usfiihrungen auf Grunds ihrer umfassenden fürsorgcrischen Tätigkeit. Von Pest-c -lozzi und Fröbcl ausgehend, die beide die Frau die Trägerin der Erziehung nennen, bezeichnete sie die Jugendfiirsorge als erweiterte Schulerziehung, die der Mutter die Sorge um das kränkelnde, schwer erziehbare Kind abnimmt und so - unerläßlikh namentlich für die anormalen Knaben und Mädchen - im allgemeinen sozialen Interesse liegt. Diese Fürsorge, sagte sie,» muß, wenn sie Erfolg haben soll, von mütterlichem Geist ge tragen sein. Dazu aber gehört, daß die Frau - die so gern ihre mütterlichen Jnstinkte in solcher Arbeit aus-wirken läßt - nicht nur den Außendienst besorgt, sondern auch mit in den Aemtern vertreten ist. Sie will dort nicht die rein bureaumäßige, die organisato rische Arbeit der Männer mit übernehmen, aber sie will ihren Einfluß mitbestimmend ausüben können, will gewissermaßen die Arbeit, die sie vorbereitete, auch vollenden helfen. Die Rednerin wies auf die Bedeutung dieser sehr austrenaenden Arbeit im Auszendienst, die man leider der rein bureaumäßigen unterzuordnen pflege, hin. Könne die Jugendstirforgerin in der Innen arbeit mithelfen, so vermöge sie, die Ersahrungsreiche. auch neue Wege zu gehen, den in der AuLenarbeii sStehendem unter schwerer Last Ermüdenden Führerin Izu sein. Wie in einer Ebe, müßten Frau und Mann hier zusammenarbeiten, sich ergänzen. Eine rege Aussprache schloß sich an. Bekannte nnd Jiihrerinnen Landtagsabgeordnete Frau Dr. Herst wig, die Stadtverordneten Frau Dr. Weißwange und Fel. Ohnesorge, DI-. Mich-Beil - unterstiitzteu « die Forderungen Stadtrat Dr. Richter und Direktor DI-. Eberth besprachen die Verhältnisse im Juaeicdamt. «. Dr. Richter ftihrte dabei aus. daß er großen Wert aus 1 hier der alten Knnitform der Serenaden und Cassa tionen nnd hat Gelegenheit, feine aanze reiche Er findunasluft aus«-leben zu lassen. Der zweite Satz, in dem Pauke und Trompete mit den Sireichern in der Führuna sich ablöfen, wirkte besonders stark. Beide Werke, die eigentlich nicht fo recht in den großen Fest saal passen wollten, wurden unter I- urt w ä n a l e r glänzend gespielt Grnener wurde morgens und abends sehr gefeiert. Dr. B. E. I = Brei-lauer Uranffiiärnngem Wie nns aus« Bres »lau geschrieben wird, so im Laufe dieser Spielzeit eine Reihe interessanter Uraufführungen im dortigen Lobetheater stattfinden. Verzeichnet find u. a. »O a n n i bal s- Brautf a h r t« von Klabund in neuer Be arbeitung, »Der Tauf ch« von Paul Claudel, Ham suns ~V o m Teu f el gel) o l t«. In die Reaic teilen sich Leo Mittler nnd Paul Barnay. Von den Vereinig ien Theatern Breslau wurde das Drama ~M u i t e rsi s thust-« von Brieux zur Urauffülirunq erworben. = Siegfried Wagners neue O er. Siegfried Wag ner arbeitet gegenwärtig an einer Sinfonie und an einer Oper »Wahnopfer«, die in Spanien im West gotenreickspi spielt. «.J« » i = »Saanarell«, die komische Oper des jungen Picner Komponisten Wilhelm Groß ist, wie unser Ici.- Korrespondent aus Wien meldet, von der dortigen Staatsoper zur Ausführung angenommen worden. Der Text ist nach Moliere von Robert Ko nia, dem bekannten Wiener Musikschriftsteller, verfaßt worden. -= Die außerordesxtliche Generalversammluna des Deutschen Biihuenuere nö. die in C h a r l o t t e n b u r a tagte, wurde, wie aus Berlin geschrieben wird. aus besonders gewichtigenGriinden einberufen. Die Not d e r d e u t s ch en Bühne n. ist derartig gewachsen, daß Abwehrmaßnahmen dringlich geworden sind. Diese Abwehrmaßnahmen find in der Hauptsache daraus ge richtet, den Theatergeschästsbctricb zu verbilligen, die hohen Gagen abzubauem durch die dann mögliche Her absetzung der Eintrittspreife den Theaterbesuch zu heben und den Betrieb wieder einigermaßen rentabel zu machen. Den Abbau der hohen Gagen will man durch den Abschluß von Konventionen über die Gage nhbbe herbeizuführen versuchen. In Anbe tracht der Wichtigkeit des Beratungssioffes war die Versammlung sehr gut besucht. Die meisten Berliner- Theaterleiter waren zur Stelle, auch die Jntendanien v. Schillings und-Jeßner. Von außerhalb fah man die Jntendauten und Direktoren Völkner (Karlöruhe), R e u ck e r sD r e s d e n), Freiherr v. Frankeusiein M M Tauber Ehe-unwi für würdig befunden hatte und das mit seiner mehr oder weniger großartigen Umgebung sür alle Zeiten in der Gemäldelgaierie zu seben war, in dies-www sollte man wahr ich nicht nur Stürzen und Waschbretter und sonstiges Nützliche erhandeln. Und also verschrieb er sich der Kunst, wie sie das beranwachsende Geschlecht mit Schnitzmesser und Platinstist zur Freude und all-» weibnachtlichen Ueberraschung lieber Angeboriger trieb. Es war geheimnisvoll und angregend diese Weih- Mchtöeinkäute in dem kleinen aden zTu estxgcn . ankam durch eines male- se rs male ür,na dem man erst lange und ängebendkte Zorbeiichtigung des winzigen Schausensters gehalten, und äußerte dann, zwischen Hausfrauen, die sich nach auggiebigster Ueber leguna zum Anlauf eines Wichskastens entschlossen, Männern, die einen kleinen starren zum Karte sel transport benbtigten, seine Wünsche. Ein Schlüssel brett ,mit Vorzeichnung«. Einen Vartenhalterch zum Schnitzen, in dem dann der beglückte Vatercgeine Reise ansichtskarten sächerartig und halsbrecheris zu ordnen hatte. Aber derlei außergewtibnliche, ästhetische Dinge bekam man natürlich nicht zwischen den Treppenleitern. sMan mußte sich durch einen schmalen Gang zwischen -phantastisch in der Enge gelaaerten Kuchenstüblen und « Bottichen, die kräftig nach Dolz und Farbe rochen, bin durchtasten, bis ins Hinterzimmer. Aber hie-r nun kamen aus Kästen und Glasschräuten all diese Dinge hervor, die durchaus nichts mehr mit der Erfüllung robuster Lebensbediirsnisse zu tun hatten, nein, die der Veredelung des Daseins wirklich dienen konnten; Schalen, Kästchen und Körbc, Notiztaseln und clshotos gHrapFierahmem Und alles wartete der schmü enden an . Der Meister übertraf sich selbst. Er richtete in jenen Jahren leidenschaftlichen Vorweihnachtssleißes die zweisenstrige Mansarde. die aus dem schmalen ersten Stock wie der Kopf aus den engen Schultern eines Zwerges saß, zu einem »Arbeitgzimmcr« sür diese jungen Künstler ein, so daß sie da in aller Hetmlichkeit ihre Werke vollenden konnten- Das Haus mit dem Holzladen steht noch heute. Wie früher lehnen die gelben Leitern neben den Kür bissen im Hintergarten. Und vor ein paar Tagen pendelte ein grüner Jubiläumskrang über der Tür. Man kann auch ietzt noch vorweihnachlliche Wünsche hier befriedigen. Kann Schnitzereien hier kau en, hübsche Sachen zum Aussagen und Bemalen. Aber man ist doch wohl mehr zum Praktischen und Nüchter nen in dieser Beziehung zurückgekehrt Und zur Selbständigkeit Die Jugend bastelt und baut sich ihre Geschenke heut viel lieber selbst. Oder sie ist im all gemeinen nicht mehr siir solche Dinge. Romantik und Kunstliebe geben andre Wege ietzt in dieser Gassenecke. An lauen Tagen sitzt der Maler im winzigen Hof und malt die wunderschöne ver waschene Holzgalerie,sdie rings. um das Gemäuer ein gebaut ist. A sden pflegerisch-miitierlichen Einfluß der Frau lege, und sdaß ihre Verwendung im Junendienst, jedoch bei ent sprechender sormaler Ausbildung, wohl möglich sei. Jn einer Entschließung ersuchie man den Rai IS'-Dresder einen Ausbau des künftigen Jugend-i und ohlfahrts amies derart vorzunehmen, daß eine in der Fürsorge arbeit ersahrene und geschulte Frau an leitende Stelle berufen wird. Auf Anna-S der Frau Dr. Weißwange wurde der Siadtbund der resdner Frauenvercine be-’ aufiraat, eine weitere Entschließung dahingehend zus formulieren, eine orisgesetzlichc Vertretung der Jugendfürsorgerinnen in den Ausschüssen zu forderns Sqatenstand in Sacher Vorwiegend trockene und milde Witterung im Ok tober begünstigte das Einbringen der Hackfrüchte und des Grumts sowie die Bestellung der Wintersaat. Die Kartoffel- und Rübenernte ist in der Hauptsache be endet. Auch dießestellung der Wintersaaten, die teil .,tbeise »wegen der Härte des Bodens ziemlich spät be gonnen hat, ist zum größten Teil beendet. Hier nno a wird-über mangelhaften Aufgang der Roggeng und» Weizensaaten geklagt. Man führt dies darauf zurück, daß die Saatkörner infolge der tanganhaltenden Nässe zur Erntezeit an Keimkraft verloren haben. Ein großer Teil des Roggens nnd Weizens ist, weil er spät bestellt war, noch im Ketmem Die früh bestellten Roggensaaten sind sehr verschieden bestanden. Ein ITeil hat sich gut entwickelt, während ein andrer unter sMäuse- und Schneckensraß schon sehr gelitten hat. Auch der Mangel an Kunstdiinger, der bei der Bestellung wegen Geldknappheit nicht immer angewendet werden konnte, macht sich im Aussehen der Saaten mitunter recht bemerkbar. Die Mäuse verntehren sich in be sorgniserregender Weise, sie haben durch ihre Wicht arbeit dem schön bestandenen Klee schon großen Scha den zugefügt. Der Schneckenfraß hat bei der Trockn heit etwas nachgelassen. Die Wiesen ergaben nach Ab ernten des Grumts vielfach noch eine gute Weide. Die Grasnarbe beginnt aber nunmehr abzusterben. Der üphpäg tbestandene Stoppelklee wird vielenorts noch ab ge c . · e- ~· :- »-Das· Fünfmarkstiick kommt. Für die Aug pragung eines Fünfmaristücles liegen im Reichs finanzminifterium bereits verschiedene Entwürfe vor ohne daß man sich bisher für einen davon entschieden bat. Man will entweder einen Kopf oder irgendein —— Otto (Brcmen), Neubcck (Rostock), Wejchcrt (Frantfurt a. M.) Und vigle andre. , »= Zum Tode Hans Thomas. Der Reichs- Yrasident hat an die Schwester von Hans Thoma jiolgendes Beileidstelegramm gerichtet: »Jhnen, der -Schweger und Pslegerin Hans Thomas-, spreche ich beim inscheiden des Meisters meine aufrichtige An teilnahme aus. Mein badisches Heimatland verliert mit Hans Thoma den Meister, der sein innerstes Wesen erfaßt und dargestellt hat, ganz Deutschland einen der größten und würdigsten Verkünder unsres Volkstums, die Kulturwelt einen der ersten im Reiche der bilden den Kunst. Ebert, Reichspräsident.« - Zu Beginn der gestrigen Nachmittagssitzung des badischen Land-j tags widmete Präsident Baumgartner dein heim-s gegangenen Maler, der der Ersten Kammer von 19051 bis 1918 als Mitglied angehört hatte, einen tief emvsundenen Nachruf, der von den Abgeordnetenl stehend angehört wurde. . = Die Gefchichte eines Thomasßildes. Ueber Hans Thoma erfahren wir folgende wahre Be gebenheit. die der Künstler selbst gerne feinen Bekann ten erzählte: »Schon von Düsseldorf her wußte ich, daß ich bei Knnfthändlern kein Glück hatte. In München hat aber doch einmal jemand eines meiner Bilder ge kauft; und das kam so: Als Mitglied des Kunftvereins hatte ich das Glück, ein kleines Genrebild zu gewinnen, das auf 300 Gulden bewertet war ; ich machte mir nichts daraus und stellte es gleich umgekehrt an die Wand. Die Gewinnlifte wird veröffentlicht und fo vermutete »ich auch gleich, warum der Kunfthändler folgenden Tages bei mir eintrat und faate, er wolle fich doch ein mal bei mir umsehen, ob ich nicht etwas für ihn habe. Ich drehte den Knnftveremsaewinn um nnd sagte ,,gier!« Er fah es mit einem Seitenblick an und sagte: as ift nicht von Ihnen, ich will wirklich etwas von Ihnen haben.« Nun ftand auf der Staffelei ein mittel großes Bild fertig, ich nannte einen-« mäßigen Preis, er ging wieder nach dem Genrebildchen, und endlich wurden wir einig, daß er mir für Bin Bild und das Kunftvereinsbild zufammen 400 G den zahltr. Da habe-ich gelacht, denn ich bildete mir ein, für ein Bild von mir endlich einmal 400 Gulden gelöst zu haben, den Kunstvereinsgewinn konnte ich ia da ich ihm keinen Wert beilegte, arg-er Rechnung lassen. Aber meine Freude dauerte ni t lange .- nach kurzer seit kam der Knnfthändler wieder, ich freute mich fchon und dachte der will noch mehr, er aber sagte: »Ja, Bcrr Thoma, ich kann das Bild-das ich von Ihnen gekauft habe, beim South-IF darauf prägen. hoffentlich zuerden die neuen Münzen geschmackvoller und forgfatttqer aus« gezübtt als die bisher ausgegebenen neuen Silva m mein-» « » f » - Absindnng siir Betiorgnngöanwiirter. »Das Reichsarbejtömimfterinm hat am 13. Oktober einen Erlaß iiik diejenigen Bersvrgungsanwaeter heraus gegeben, die eine Geldabfindung fiir Nrchtbenuizung des Bersorgungsscheins auch dann erhalten kennen, wenn sie bei keiner Behörde« not-gemerkt waren. Nach einer Mitteilung des Reichsbundes fiir Kriegs beichådigie gilt die Bevorzugung der nachiraglichen Ah sindung nur fiir diejenigen, die den Schein erst nach dem st. März 1923 erhalten haben. Ausnahmsweisc kann in eine sachliche Prüfung der nach dem 81. August ·1924 gestellten Anträge auf Gewährung der Abfindung un Betrage von 2000 M. noch eingetreten werden, wenn der Antragsteller nachweist, daß er von der Verlänge rung der Anmeldefrist und der Erhöhung der Ah findungöiumme zu spät Kenntnis erhalien hat, um den Antrag noch bis zum ZL August stellen zur-können. Vok dem Erlaß dieser neuen Be timmung bereits abge lehnte Anträge, die nunmehr erfüllt werden können, werden nur - auf erneuten Antrag wieder aus genommen. , Denn-Dies Hygiene-Museum. Auf Einladung »der Deutschen Landeölommission für Kinderschutz und ’Jugendfllrsorge hat im Sommer dieses Jahres eine Aussicllung des Deutschen Hygiene-Museums »Der Mensch« einige größere Städte der TfchechosSlowakei besucht, gleichzeitig ist eine kleinere Sättgltngsaus ftelluna durch eine Anzahl kleinerer Orte Nordost böhmens gewandert. In Reichenberg, Teplltz. Karls bad»3clt;d Prag wurden zusammen Aber 28000 Befuchek geza . - Kknder dürfen nicht hausieren. Das Gewerbe amt schreibt ung: Kinder unter 14 Jahren dürsen nach dem Reichsgesetz vom S. August 1896 aus öffentlichen Wegen, Straßen, Plääen oder an össentlichen Orten in Schankstiitten z. . oder von Bang zu Haus Gegenstände nicht seilbtetew Man kann beobachtet-, daß diese gesetzliche Bestimmung recht häufig über-treten wird. Eltern sollten ihre Kinder davon zurückhalten; sie werden sonst bestrast. - Riickkehr von Dresdner Linden-. Die in dem Dreddner Jugendbeim in Misdwy unteraebrakbien Kinder treffen in der Nacht vom U. zum 12. November 12 Uhr 20 Minuten auf dem Hauptbabnbofe ein. Die Eltern der Kinder werden ersucht, ihre Kinder zur an lgegebenen Zeit in Empfang zu nehmen. » ’ - Fsiihrnngeu durch die Arbeitsrcinme der Porzellan-Manufaktnk Meißen gegen geringes Ent gelt finden im Winterbaibiahr Montagö bis Freitags von Xzs bis 11 und 722 bis Zö Uhr stati. Die Schau halle kann unenltYeltlirh besichtigt werden: Montans bis linkåtags von -8 bis 6, Sonnabends von 348 bis r. Zum Verschwinden der Charlotte Groß-neun wird utks von der Polizei mitgeteilt: Nach den Ve richten, die kürzlich durch die hicfiaien Tages-keinman über das Bei-schwinden der Kontoristtn Chorlotte Großmann gegangen sind, wurde angenommen. daß sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen fri. Nach neueren Fleftsäällunqen Ist anzunehmen. daß sie Selbstver ver ü t t. - Zooloaischer Garten. Nichts ist beständiger aIH der Wechsel. Die Pflanzenwelt unsrer Breiten rüstet sich für den Winter durch Abwersen des Laube-C und die Tiere büllen sich zum gleichen Zwecke in ein dich teres Gewand, daö bei den Sängern meist in der Form von wolligem Haar, das nnter’dem Deckhaar versteckt bleibt, wenig in die Erscheinung tritt. Bei den Ka melen und andern ausgesprochenen Wolltieren gewinnt sdas Wollhaar allerdings die Oberhand und läßt das Deckhaar ganz verschwinden, auch bei Hirschen, Reben wird das rote dünne Sommerhaar durch einen strassen, grauen dicken Winterpelz ercht Viel aufsallender ist der Wechsel des Kleides bei der Hirschzieaenaniilovc, aber nur beim männlichen Geschlecht. und auch da nur beim erwachsenen Tier-. Bei diesem Wilde des indischen Festlandes särbt sich die gelbliche Decke des Sommers aanz schwarz und macht damit erst den laadnamen Heda-H Heer Propa- sit-Ue emyjlsäli i» bekam-i ma- dessek Qualität-was- MZUZCI olme Pelz von IF M. a- » »l« ,- « gö « « Eos-sich ask-·- ~ . csF » . » »s» . « 120 « « Wall-kleidet . IF «« «- Tanzlkleicker . 60 . . Abendlcleider « 145 ~ « Änjeriigungen und Umarbeitunyen »sei- neuesen Modellen besten Willen nicht behalten, Sie müssen es wieder zu rücknehmen.« Als ich ihm sagte, daß ich nicht»in der Lage sei, verkaufte Bilder zurückzunehmem erklarte er, dann müsse er das Bild in die Rumpelkammer stellen, denn im Salon könne er es nicht lassen, weil jeder, der zu ihm komme, darüber lache. Das ärgerte mich nun doch, und wir wurden handelseinig, daß ich ihm 100 Gulden gab nnd er mir wieder mein Bild. Mein Selbstvetrug war zerstört, nur 100 Gulden war mein Bild wert, der Kunstvcreinskitsch aber 800.« Freilich, viele Jahre später, als Hans Thema ein berühmter Mann geworden, erhielt er für diese erste Kränkung durch einen Kunsthändler eine Genugtuung. Jenes Werk, das ihm der Händler uriickbrachie, weil alle darüber lachten, ist das Bild »Hm ei M ä d eh e n mit Ziegen«, das ietzt ein Schmuck der Dreödner G a l e r i e ist. : Hugo Mühlkn. der in Düsseldorf lebende Land schaftsmaler, wir-d am 9. November 70 Jahre alt. Er ist in Dresden geboren und hat hier bei Professor van an der Kunstakademie studiert. Seine Los-d -fchaften sowie feine Aquarelle von der Nord- und Oft gee bequwegz Galerien in Berlin, München, Wien, Lim on, qr . Knibociiäe doßsetgr. Sonntage no ittaas 11 unt-. Misss soiemnis von em anr; Grndunlu Evens David von stets-inner- Oiiektorimm Marieniied non Max Neun-. = Bach-Jahr der MortinsLntbetiKircksr. Diesen Sonntan 1410 Uhr: »Im-de über entbi« iiir Altiolo, Chor und Orchester. aus der Kantate Nr. M von sod. Sei-. Bach. Mtiolm Lodin BurnersSemmien Leitnnm Richard Frickr. . = Ameriknniiide Kirche. Diesen Sonntan oormiitaaz ’1l·1·-lbr: Violrsnsoloz Ave ver-um cokpus und bat-date Dominam von Mozart: Herbert Burckbqrdt. = Martin Bqttiitini iinai Sonntag lAS Uhr im Vereins daus Lieder nnd Arien. Frit- Lindemann der-leiten Karten Sonntaa U—l nnd von 6 Uhr an an der Sidenote-sie = Neue Dichtan Trade Mütteriein spricht dieien Sonn taa M Uhr im Haufe Beraiiraiie 34 Dichtunaen von Dänbler. Alired Giinthec Franz inkm itokoichkm Friedrich Schnack nnd Oeora TracL Karten im Kuuitkabinett Vixtoriaitraiae is imd indes Buchhandlung Verwer- Waiienbaudoirqise. = Lie trabend Man-it v. Dddren Monina W Mir im Bahnen-atmen mit altitaiieniitben Geiiinaen, Schubert- Grim nno Wolf. Rißard Trunk. Am Flüael DI. sirtlmr Win. = Its-er oiivr. sEine Ansstelluna non Deinemäidein Gras-bit nnd Liebibildern wurde im. hiesian tichechosllowatis icklyen Koniniat Wiener Sirt-sie 18.· eeviinet« die einen Ueber b ick iider die arckiiiekioniichen Schönheiten Graus neu-ihm = Die Wen Volks-Madam drinnen sum Monta- eine einmalige iiiuiitibruna von Rieolais komischer Oper »Die lnitiaen Weiber von. Windiof dnrå die Betrenaooen am Dienstm- einen Voikgliederahend durch das anmutiae Irr-nett zerser Ifåchwistsr BriebioMudiieirmseaieiinnqsibres Vaters. to. re . un uner wk na von W M M iselloi von der W gut-« stem- Reueste Nachrichten Sow, O. November Mk Nr. M
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