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Dresdner neueste Nachrichten : 05.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192410051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241005
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-05
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.10.1924
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H kpm Baum der Erkenntnis Mk von ö. Heilig-Syst EM ums Gutta- Romemseumle Cfsckcrmätsg stattsam m« spukt-sus- Matbdruck verbot-tu Es war, als verfage die harte Stimme plötzlich. Ein isbces Rot ergoß MS über das von scharfen Linien durchsurchte Gesicht· « nge hob den Kopf. Ihre weinenden Augen glitten mit angstlichem Ausdruck hin nnd bek zwischen dicer beiden- dic·sitb nun einmal nicht studen, sich fnie verstehen konnten, selbst heute, »wi- in der feierlichem alles lbsenden und beherrschen m Nähe des Todes« nicht. »Wo ist Mamas flusterte sie. »Führe uns zu der atmen lieben Mutter- Tante Agnesl« Woraus geleitete Agned Ferber das junge Paar hinüber in Frau vt Lobelind schönes, heiteres Zimmer. Sehnende Händs streckten sich nach ihnen aus. Und Hier, als die Tranen von Mutter und Kind ineinander szssem wandelte sich,»der«.erstarrende Eishauch des Schiner-es in mildetWehmut und in stille-s Sichbeuncu unm- einenunbegreiflichen"Natst-hluß. Während Jngc zu ihren Fußeu .kuuerte, den Kopf in ihrem Schoße ge borgen, Mich aller- tkvstbcdütstkgcr Kinderart, sah Frau v. Lobelin oaus ihren tränenmüden Augen zu oersichtltch zu Meinardt auf. . zDu bist nun unser alles, lieber Sohn unsre Stütze» unser Halt. zund wir Frauen brauchen so viel, haben immer Rat nötig. Wenn unser teurer Entschla fenex geahnt«hatte, daß Gott ihn so schnell heimrusen würde, er hdtte zuerst an. dich gedacht, denn in deine Hände ziehen seine Rechte über und seine Pflichten und LateUs . - . « · fSie hielt inne, wie von einer Erinnerung erfaßt, sah auf Jnge herab und drückte liebosend den blonden Kopf fester noch ins- die Falten ihres Kleides. Die brauchte nicht zu huren, was sie noch sagen wollte. Es waren auch nur ein paar halb geslüsterte Worte, in ihrem Sinn keinem« andern ganz verständlich als dem Mann an ihrer Seite. · « »Siehst du und nun bin ich bei euch geblieben und er wußte fort« der euch ein fröhlicher, starker Ge fähkte hatte sein können —« ; . Da hatte Fuge-sich emporgerichtet, eine stumme Bitte in den Augen, nnd die Mutter verstand sie-und Vkeßte noch Finmal Meinardts Hand in heißer Bitte um seinen Schutz und Trost für das junge Weib in diesem Schwerften, das ihr bevorstand. , » »Ihr werdet nun zusihm gehen wollen, meine aiudch saate sie fest. —— —» : Seine Züge waren von einem seierlichen Ernst, der sie ihnen seltsam fremd erscheinen ließ. Es war, als habe der Tod in grausamer Unerbittlichkeit alles nachgeholt, was das Leben ihm schonend sernhielt. Die eising Handhatte das srohsinnige Lächeln weggestrichen, die unzerstörbar-e Jugend· Wäre nicht das Ende so ganz unvermutet gekommen, man hätte angesichts dieser ehern strengen Züge glauben müssen, daß der Jetzte Augenblick ein schweres Sichbesinnen gewesen sei. Meinardt hielt die Gestalt seines jungen Weibes fest umfaßt. Er fürchtete noch immer, sie ihre-taufen Beherrschung verlieren zu sehen. Aber sie zitterte nicht, sie wankte«nicht. Die Tränen rannen ihr nur still und unablässig übers Gesicht, während sie aus einem Stuhl zu Haut-ten des Bettes saß und wie in tiefem wortlofem Staunen» den Schläfer betrachtete-, zek ihr immer der I«anegriff froher Regsamkeit ge wesen war. Und Minute auf Minute verstrich,- Meinardt fühlte, wie das Todesfchtveigen ihm alps gleich auf der Brust lastcte. . »Komm, liebstes Kind«, bat er endlich mit leiser Stimme, »denk’ jetzt an Lichten-T dent" daran, wie auch er wünschen würde, daß du ganz und-gar dem Kom menden lebst —« Den Arm um ihre Schulter gelegt, blickte er plötz lich um sich indem stillen Raum, durch dessen weiß kaheinate Fenster nur ein gedämpster Schein des l ~ « ( -Rad-eberger ; H utkabrt k Es « "- Damen-, Mädchen-, Kinder-Hüte G · vom Einiuhsvsn bis Elogantosten VexOUPhUTe -Z—. . usm BEKANNT PREISWERT -Fllzhijte DRESDEN-A. Moritzstrace 3 Meile-Ism: Bkmmschwejg Chemnitz Blbortolcl Da sinnen schnelle Schritte durch das IRS ziemet-. Ein Rauschen nnd Schleifen von Seide —- etn schwüles Pariüm. Mit ausgestreckieedand eilte Anny ans die junge Frau zu, die sich widerwillig ögernd erhob. Kein Riesenhut wars fest seinen schauen über das reizende Gesicht - im no en Ober litbt schienen aus dem tnrzem tötlichen Gelock goldigc Funken zu sprühen. » Sie glitt an den Tisch, leicht und geschmeidig, schlanker noch als damals erscheinend in dein Empire kleide von schillerndemgriinen Samt, dessen Halsring scdnitt kleine blnsse Korallen sänncten. Sie kleideten sie köstlich trotz ihres totbraunen Haares wie Bluts tröpschen lagen sie an der weißen Haut. »Ich bitte herzlich um Vetzcihuna, gnädige IsrauC hörte Jnge eine erregte, zitternde Stimme, und dann klang ein fremder, hochadeliger Name an ihr Lin-, ~ehedem Frau Annn Meißner. Sie erkannten mich im List, ich war nur verwirrt, meiner Sache nicht ganz gez-er ob ich wirklich das damalige Fräulein von « lin ——' Jngc stand hinter dem Tisch, die Fingerspitzen leicht aus- die Platte desselben gestemmt. »Seht natürlich!« sagte sie, ihr Unbcljagen mühsam verbergend »Es hat sich so vieles verändert seit damals — ich bin Frau Obersörster Meinardt’gcwordcn.« tFortsehung foth .- , EII - aus-. E 111-»Wir- FMW «W W MW - so,-If Besjchtigung olsno jeden Haut-wank- Bjesouauswahl allerneuester Lin o nkorm en zum Bis-ziehen halten billjgst am Lager im Erdgoseholz, Lichthok u. 1. Stoek Grösste ModellhutsAusstellung Hannover JllclTZfinutg ijckan Altona Köln EEEEPF HEXE-is Peisehijke Hamburg Pia-neu Ledekshsjke -·N.·.sl.öwenthal F- co.««ssifg.s..s."-ZL bieten-wir ihnen, wenn sie bei uns lhTen Bedarf sur die kuhlere Jahreszeit decken. 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Zeiss-Ins- sstlml Eis-Mka 95 .- 48497 sage-ältste Was-en Am Nth Ists s- chieds- dlellst 111-et Mit-Ist Mutes-eng llworgleicliliclio Vorteile Franccktckqecdtanw Ja, sie waren allein: Er baffe m Augenblick nur etwas wie eine störende Vision ge habt, seine ers-me Phantasie hatte eine in Grau cr ftarrte Gestalt an dieiem Totenbette gesehen, die er hier nicht dulden zu können meinte und die doch dahin gehörte durch ein gepeinknisvdkc netbrieftes Recht. lit. Kapitel « Nun war alles vorüber. Es wollte zuerst scheinen, als ob die Tage langsamer alsspfonfy wie mit Blei fewichten beschwert, dahinfcljlichea" Aber das Leben arti-»sich allmählich zurück inssaltc Gleis. In Mar leithen war es ganz still geworden. Nur das junge Ehepaar kam oft, um bei der Mutter zu fein,·die so bletchch aussah, aber io still gefaßt in ihrer Witwen ra t. - Die Wittmautener oekgröiierten ab und zu den kleinen stillen Kreis, abersitnmer nur sür kurze "Zeit, denn Paul Manthey hielt es;iiicht aus im Schweigen des Trauerhauöeä Grsmußte Leben verbreiten und möglichst Aufse en machen, und so äußerte er dies Be streben hier wenigstens in vielen wortreichen Erinne rungen an den Heimgegangenen, in guten Ratschläaen fiir die Wirtschaft und ost auch in ehrlichen Tränen. Seine Fran, so innig esjsie nach Marleithen zog, war eigentlich immer froh, wenn sie ihn wieder im Wagen hatte, besonders seitdem sie einmal Zeugin seines ac siihlvollen Lebewohls stir-Jnge gewesen war. »Wenn -du- man erst«- sechs Jungen hatt’st, Juge chen, daß Mutter tiichtia,was zum Frenen und zum Sorgen triegie!« hatte er laut aufgesenszt in Gegenwart »der andern und die junge Frau dabei schallend ans beide heiß errötenden Wangen geküßt. Aanes Ferber gesellte sich fast niemals zu der Familie. Sie arbeitete draußen und drinnen mit rast losem, hartem Eifer. Als Meinardt sie einmal sah, siel» ihm anf, wie dend sie geworden war, mager, fast grei ssenhaftyaberihre abwehrende Haltnnq hatte sich noch ver-schärft Nur konnte er nicht mehr mit Ironie oder mit Bitterkeit darüber urteilen, seitdem er sie am Sarae gesehen hatte, den kleinen Tannenkranz in den Händen. « f , - " Im Spätsommer tat sich Inge ntit Frau Olga Mantyey zusammen für einen « mehrwöchigen Aufenthalt in Warnicken; Meinardt war anfangs nicht seien-erstanden mit dem Plan; der kleine Vadeort.da ioben an der hohen Küste mit seinen milden Schluchten Jnnd Fels-spitzen wecktc eine brennend ocinlichc Erinne »rung in ihm. Aber der Hausarzt drang auf einen Wechsel des Aiisenthaltes· für die jnngc Fran, die, bleich nnd trübsinnig, ihre frühere Spannkraft gar nicht wiederfinden zu können schien, nnd sie hatte ge schandert bei dem Gedanken an eine größere Reise »Jch muß Heimisches um mich habenkc sagte sie hartnäckig, »das Meer und meine Samlandwälder nnd ostpreußische Lust. Und es trifft sich so schön, daß Tante Olga in diesem Jahr auch einmal nach War nicken geht. Mit keinem Menschen kann sichs fried licher und ruhiger leben als mit ihr.« Das war nun freilich richtig. Aber sie wußte nicht« daß die Gute zum erstenmal in ihrem Leben intrigiert hatte, daß sie mehrere Nächte nicht schlafen konnte beim Gedanken an Juges Alleinsein und dann erst mit ver zweifelter Unerschrockenheit ihrem verblfiiften Paul erklärte, sie wolle einmal ~ausspannen« fiir ein paar Wochen. »Am selben Tage war sie nach Marleithen ge fahren nnd hatte ein langes Gespräch gehabt mit Frau v. Löbelin, und nun sorgte sie ängstlich siir das ihr an vertraute Kleinod, kam sich dabei schrecklich emanzipiert vor nnd stand im geheimen viel Angst aus wegen der Gefährlichkeit des Strohwitwertnms fiir ihren lebens lustiaen Gatten. Jeden Sonntag kam Meinardt zu ihnen hinan-Z. Sein anfängliches«.Unbehagen beim Wiedererblicken der Orte, die ihm Annys Gestalt lebendig vor die Seele riefen, wich bald der Freude iiber die Besserung in Jnges Ausfchetti nnd Stimmung. Ja, das stille, abgeschlossene Lebe in dem Kiistennestchen, fern von allen trüben Erinnerungen, tat ihr ant. Bei jedem Lseiner Besuche sand er sie frischer, ibr ansanåsb so xschmaleey weißes Gesicht rundeie sich, nnd ein ein »der alten, heißen Seligkeit kam wieder in ihre Angen. Als der Herbst feine Farbenorgien in den Sam landwäldern zu feiern begann, and denen sein rauher sOdem das Grod der Besucher längst vertrieben hatte, wurde ein Zusammentreffen mit Meinardt in Königs berg verabredet, um die Heimsahrt dann gemeinschast lich auzutreten. Er wollte abends natb einem Liebes mahl der Reserveassiziere in das von ihm bezeichnete Hotcl kommen. Frau Olga fuhr gleich nach der An kunft in Königsbern mit einem gewaltigen Bespr gunnszettel zur Stadt. Jnge blieb im doteh um noch ein wenig zu ruhen bis zur Ankunft ihres Mannes. Recht sriseb, recht-gesund wollte sie sein stir· das traute Teefcündchenbente abend daheim, und sie freute sich wie ein Kind auf ihr schönes, einsames Haus, auf das Sausen-des Herbstsmrmes, wenn drinnendie Scheite im Kamin knatterien ans das Glück, das kommen wiirdc in hartem Winter-traun Aber gerade diese Ungeduld der Freude ließ sie nicht rasten. Sie erhob sich bald wieder von ihrer Chaiielongue, ließ das elektrische Licht anislammcn und brdneic ihr schönes Vlondhaar vor dem hohen Spiegel. Von draußen klang acdämpft das Brausen der Groß ftadt heraus, im Hause herrschte-Stille, nur ab nnd zu haftete ein eiliger Schritt an der Tür vorbei aus dem dicken Länfer des Korridors. Als sie zum List kam, war gerade vor ihr eine Dame hineingetreten, eine mit etwas-setzentrischer. ;Eleganz gekleidete zierliche Person, dcrcu ungehenrcr .«ikhwarzel7 Fedcrbut fast die Wände berührte. Unter der riesigen Krempe bliuzelteu ein Paargroßeu beil cl)enblauer, dunkelbeivimperter Augen an der Gestalt der schwarzgckleideten jungen Frau empor-. Jnge fühlte-, wie ein heißer Schreck sie durchzuckte, ihr Herz schlag setzte aus. Diese Augen hier, diese wunder vollen Veilcheuangen in dem weißen Gesicht mit dem sinnlicheu Munde uud das rötliche Kranshaar —- daci alles vergaß man ja nicht! Wie in einer Visiou sah sie die« SylpheDlgeslalt dieser graziösem helioiroo-J duftendeu Frau neben Hans Jens - wie die beiden auf sie·und den Vater warteten am Tage jenes ein zigen unerquicklichen Beisammeiiseins. Sie beherrschte sich sofort und neigte den Kopf zu einem artig-kühlen Gruß. Da ging auch iiber das weiche Kindergesicht der andern ein Aufmerten wie von äußerster Ueberraschung Die blauen Augen has-- toten starr aus Jnges unbelpandschnhter Rechten. Aber schon hatte der Diener die Tür ausgerissen - man war im Partei-re Ohne sich noch einmal nmzusehem eilte Jnae durch den Vorraum mit seinen zierlichen grün lacticrtcn Möbeln, seinen Spiegelwiinden und der ge mütlich tickenden Schwarzwälder Uhr und durch ein paar Sueisesäle ins Konversationszimmer, wo sie sich hoc-atmend auf dem Eckdiwan vor einem kleinen Tische niederließ. . » —« « · - « » « Es war sehr hell hier und sehr warm. Vor den holten Fenstern hingen dichtgefchlossenc gelbe Vor hänge, von außen herein klang von Zeit zu Zeit das Sausen der Elektrifchcir. Nebenau kein Laut; die Zeit zum Sonpcr mochte wohl noch fern sein. Jnae bestellte sich Tee und ein paar Journale. Während sie wartete, ging schon wieder ein Lächeln über ihre Züge. Das war doch recht seiae gewesen, so davouznlausen vor einer nnliebsamen Bekanntschaft Aber sie wollte eine Anrede, cin Beleben der gemein schaftlichen Erinnerung vermeiden um jeden Preis. Das alte stolze Widerstreben war sofort in ihr wach ac ivesen beim Anblick jener betörenden Züge-. Und Frau Anny Meissner hatte ja auch sie erkannt - ohne Zwei fel, der Ausdruck ihres Gesichts sagte es. Was tat sie Eieder hier? Nun, Hans lens sollte sofort von dem ; usammentressen hören; der Mißton, welchen der Name jener Frau sriiher einmal herausbeschwor zwi schen ihnen, war ja längst nicht mehr zu fürchten. MWNCGM Ms.ottoherw24 Seit-O
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