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Dresdner neueste Nachrichten : 18.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192411186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241118
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-18
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.11.1924
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Wiedererdffnnng in Montekitorio M Insekt-mit auf dem Wege zur Isolierung · su- ussmu vscprresppudmen . ·. M 12 November Natürli · » . ni it 111-tin tMustsoliniö »Bei-old d C talia«, in seinerldie Taktii, die dtkr Pagzzo Tag-Z Mruditet KERFE-K Ast. ,Das italienische arlame t i hält. Jn Wi kl’ « tmchtbau TM Zeit t » U n mmk .» r tchieit branden die Wogen des Lebens te Beobachte g t w eder aust, so muß der oh- viel zu gesahrlich um diese arkadi chen« Höhen ls e tch unär zwe felsohne erw dern: «qu o » daP man sie dort übersehen kösmtr. this auf die Gipciel tolo desttattasisi totenig bemerkt-« Auch der dr ngt der Lärm der Welt: man agt - und das Ge t indem ern tsche nt das gewissermaßen zu u. ritcht ist nicht ohne Wahrscheingichkeit - dasz der steter truchttlit er seiner scttcn Ueberschrisi uithg Zunenminister Federzoni ein selbst ,bei seinen tcröttenetscht täten Tatigkeit« mitzuteilen weiß; Msteinern geachteter Mann, «in einer der letzten tamcntsbericht n mlich einsach überhaupt keinen Fähdurngeäitdes JMnisterrates mit der Demisgoiton «t « Ja , wenn ni t i unc ddeikc Este niititsertMonteeitorio lag heute eine nahmen gegen die überall tät-n Bisse elfeerrtsourkkecheicige e crtimatt e E öe Atmosphaxc« Sd glanzvoll Gewalttätigkeii ergriffen würden. Federzoni der die vor wentgmgtttttmrtssnung dieser chjslakukdeekdde Nationaliften führt, ist geblieben. Wenn er eine nicht crtttttmm Dt da en war, so grau ist ihre Wieder- sehr zahlreichen Leute, die im Fascismus saZt gänzlich M tttctcåenhette ziemliche Tkihunet die sonst bei die- ansgingcn, aus diesem lösen wollte so wäre der Fascisss Prcttctribünet tetttitäthlktsåtillåtktkiisåientzkt jstxvtkazug Mut die gittitstz tvtdålitct iselicsh So weit kam es noch nicht. lAhe r »»tea . n e «n tatlttgi dtieelbäzipäcennatttenlogc ist bangem Am Mjmälsetsx ans dem besten Lfizle Feeänidiickäsezs eZiifeelkso hne Sittmtttstaat arti )t eine seltsame Stille, und im Nach dem Fall Matteotti baben sikl bekanntlich d m tmch d« nåiy wo nicht nur dic Opposition, spu- Yletst dtc Rechts-liberalen entscheidend vom Mehrheit fette unmiqu und ej« guter Tezk der Lasctstnuö gelöst. Obwohl eine kleine Gruppe unter cttmä zu txuetmtpexsutchen die Anwesenden mit Müyet Dalandra, die Nationalliberalen die Re nut. der Hm en . Hin einziger Kommunist vertritt sketuna weiter stützen will, obwohl die übrigen Ab z- kissggekgssggkdssstesssbxskgs Wiss nasse-eng W seit-k- ssss «Mssshs«« Ochs-«- em e en ae ree erets · « Situde gctslundct hat- Pktlieft der Kammerprässfdtetteik Sprakshe der schärfsten Opposition« scxucåmkfxåækn IX neu Mtkt lkxdmme die Gedzjchinikikede aus die verstorbe« Verbanden der Kriegsteilnehmer icombattuuiis Und und .ttatglk·etck des Haufe-» insbesondere auf Mattcom der Ziriegsverwundetcn iMutilatU einerseits und der Muth am « Mussdllm schließt sich tm Namen der Regierung aitdericits,ckl)abeit sich die Beziehungen fast Bontur Fig gut einzelne Abgeordnete im Namen eint von Tag zu Tag vers )lechtert. Vor wenigen Tagen ts: ,ttc . kuåpent Eine Stunde Paulsp zum Zeichen der aber, am 4. November, dem Sieaesscst der Jtaliener Ftttter.M mm Auespsutm m d emtctt Alles tu kaxn es fast zum Bruch. Fascistische Gruppen qrjffcii ««lEt: onotonie, m Müdigkeit und Gleich-Hunnen warnend der Feieruchkmen Krieger Und Kriegs tev »He um Mel gleiche Stunde bttlten am Away-; verletzte an. In mehreren Städten Italiens gah es Mcktet «Irnal,d-o di Brescia an der Stelle wo Benyundscm fast überall schwere Konflikte« Es war tt a edtn entführt wurde tmd Mc heuttesdurch etwas Ecnl)citlichekk, etwas Organisierth in diesem ed emk öde Mauer grmaltes Kreuz bezeichnet wird Vorgehcll·der Fascisthn und ob die Regierung auch tckxet Autdmobilet Dæ Parteistetmdc Matteotttsz diese Vorkalle bedancrte, sie trugen ihr doch einen Axktxtxgckm dies Zeichen mtt einem Kranz Ein ma fegarfen Angriff« seitens der Spitzenoraanisationen der frdk Wehe-in dank Frauen aus dem Vom knien Mderk » eimgetkehrten ein« Diese Vorgänge haben die Islnttvcrichtymden die Automobile. Es dausert aber« Ocsscnmshmt mmz DER-owns ers-ein« Es gab Aus emetttekm Mmumtt da erscheint ein neues Atttomobtt tritte ans- dext faictstts Jen Partei, der Vorsitzende der tem dtfener Spprwatttent dem rasch ein paar Schmutz ~Combattanti Viola wurde aus der fasciftksrhcn medett entstement Mit vomebaltencn Pettolctt Gruppe, der er angehörte, aus-gestoßen Neue De ztwinaen sce »die ·Umstchenden, darunter einige Karat-i- wiss-www neue Aksstoßungm folgten· Ein Manifcst nett Und Gehetmattentcnt sich still zu verhalten er: der ~Combattanti« erschien, das der Reaiernna böse atttetten den Krtmtt nehmen tm then PMB und, ent: Stunden bereitet hat. Noch nehmen die »Mntila«ti«, an d» etn »Man-Muth Kurz darauf schwimmt der Krau- ihrer Spitze der blinde Carlo dei C r oix,, eine ver ttt th gelben Fluten des Ttbexs tm der Stelle vorbei-I mittelnde Haltung ein. Aber wie lanae ihnen eine sur Ae ert geflochten worden wart - solche möglich sein wird, sollen erst die beginnendcn t» Fuss findwahrlich unterschiedliche Gedächinisseiern Varlamentövsrhandxmmen lehren« dar sichotttt Ich erzähle Netz hier nicht wett ich Diese «mussen· nberhaupt zeigen, wie weit die ster» eeberzeuanna ware. es handle sich darbei um ent- "Mehkhms noch cme "Mehrhe"« ist« Die Giolittb ltelstvde wünsche Ereignisse Ketneswtttgt Aber es aner, die nur halb dazu gehörten. sind heute nicht tttamekt utch um charakteristische Gegensätze und Situa- znr Sitzung erschienen. Streng philofafeistisch sind noch Toittrin die ein arelles Licht auf diese eine furchtbare die Rechtskatholiken’ was wohl. der Stel geztmchel werfen; JFallen ist tm zwei Lager lungnahme einer bestimmten Gruppe U ndp a Heut in zwe, attmdverschzcdem Memtalttäten innerhalb der Kurie entspricht Aber wie lange tchctnctm Ausglezed dieser Gegensätze- noch? Im Grnnde vergeht seit einian Wochen kein lich-r von Tag zu Tag unwahefchetw Tag, wo man nicht deutlich bemerkte, daß von der durch · , das neue Wahlaesetz geschaffenen Yaklamentatriskhen Das rechts-liberale ~Giornale d’Jtalia«- nennt daher die Rede, die Mussolini gestern außerhalb Monteeitorios vor der Kammermehrheit gehalten hat« mit vollem Recht ein ~politisches3 Arkadien«. Diese Rede, die die früher bei jeder stammererösfnung »lib lichen Regierungswitteilungen ersetzen sollte, geht über den großen Zwiespalt, der die italienische Nation zer reißt. mit den Worten hinweg: »Die Ruhe ist nirgends ernstlich gestört worden« Wie ein Mensch, der sich seine eigene innere Zerrissenheit dadurch Fu verbergen sucht, daß er einem Freunde die Etnzelhe ten seiner äußeren Tätigkeit auszahlt, so sucht Mussolini die Zerrissenheit seines Vaterlandes dadurch in Vergesseniheii zu brin gen, daß er ein langes, trockenes Verzei mis der Re gierungshandlungen verliest. Das überließ man frü her den Unterstaatsfekretären. Das nennt man, so sagt der oppositionelle ,Mondo«, ~ordinarju ummjmstras Zions-C gewöhnliche BerwaltungsarbeiL Und nicht alles, was Mussolini als Taten seiner Regierung an führt, will die Opposition als solche gelten lassen. - Wie dem auch immer sei, ob das saseistische Regime noch so viel für Italien geleistet hat« eine tiefe Unzu srtedenheit hat das Land erfaßt, eine g r o ß e m o r a lisch e K rise rüttelt an den Grundsesten des König reichs. nnversöhnlichc Gegensätze sind unverrückbar da. Das Manisest, das die Opposition ebenfalls gestern, am Tage der Rede Mussolinis, erließ, zeigt diese Gegen sätze in all ihrer Schärfe. Der unterschiedliche Verlauf zweier Gedächtnisseiern für Mattcotii. von denen ich oben berichteie, ist die beste Illustration dazu. Und man fragt sich, wenn man die Rede Mussoliniö. die Reden in der heutigen Fisammersitzung gehört hat: leben denn diese Menschen tatsächlich außerhalb aller Wirk lichkeit? - Grnndmauer des Nenierungsnebäudes da nnd dort ein Stück abbröckelt. Durch jeden Stein aber, der da sällt,« wird ein andrer locker . . . Den fascistischen Häuptlinaen in d e r P r o v i n z ist das recht aleichaültig; sic glauben« daß man durch Gewalt letzten Endes all diese Dinge aus der Welt schaffen kann. Weniger aleicbqültig aber ist das gewiß Mussvlini, wenn er sich auch manchmal den Anschein gibt. Er dürfte innerlich nur zum Teil zu den Häupt linaen und Schreicrn stehen. Und wenn der Wascisk mus auch äußerlili noch nicht völlin isoliert ist« Massa lini dürfte innerlich sehr einsam sein. Das Kammecvoium sit Musolini « Letzte Mahnung des Ministeisvräsis deuten Giolitti stimmt aegen die Regierung X Rom, IS. November. Zum Schluß der Debatte über auswärtige Politik in der Kammer ek ariss am Sonnabend abend Mussolini das Wort. Er erklärte, daß die Beziehungen Italiens zu Rußland sehr gutseien und die Beziehun gen zu Deutschland ausgezeichnet Jtn Jahre 1925. so snbr Mnssoliui spri, seien alle Abmachnngen mit Deutschland abgelaufen. Italien miisse sieh daher ans den Abschluß eines Handelsven « trage-Z mit Deutschland vorbereiten. Diese Frage sei nicht ein Ressortnrobleni. sondern eine Frage der Außennolitik. i Italien werde den Eintritt Deutschlands in den « Völkerbnnd srendia begriiszen und werde anch dssiir eintreten, das Deutschland einen Sitz in- Bdllerdunddrat erkalte. Musselini bezeichnete sodann den On n d els reri r « g niit Deutschland als ersten in einer Reihe ähnlicher ser teiige nnd als wichtigen M ans dein sege m Gchasiung sester nnd srenndstdastisher Beziehungen zwischen den Alters-. Die Stint-sung in den ein zelnen Nationen sei essender seiedliedend, es sede jedoch Problem. die durch die settriige nickt selbst ieien nnd die tnsolgedessen säuer- ans der snlnnst lasteten. Daher nitisse die italienische Unhenpolitit klug nnd wachsarn sein, nnd es niiisiten sich ti d e r s hanot die Jtaliener mehr ssr die Auszeupdlitit interessieren. Im weiteren Verlaufe seiner Rede erklärte Mus solini auch, daß er eine etwaige ablehnende- Abstimmung über die auswärtige Politik; als ein allgemeines Mißtrauensvotumj gegen die Regierung aussasse. Aus Grund dieser Erklärung stand Gidlitti I aus und sagte, daß er zwar, wenn es sich allein I um die auswärtige Politik gehandelt hätte, für die Regierung gestimmt hätte, so aber sehe er sich gezwungen, gegen die Regie r u n g z u st i m m e n , weil er weder das Pressegesetz,; noch die Antastnng der Verfassung, noch die Außerkrast- ; setzung zahlreicher Gemeinderäte bewilligen könne. ; Bei der Abstimmung stimmten die Kriegs- ! verstiimmelten siir die Regierung j bctonten aber, daß sie sich vorbehielten, ihre Stellung in der Jnnenpolitik bei der Diskussion dieses Etais näher zu klären, die Kriegsteilnehmer da gegen enthielten sich der Stimmc. Auch der ehcmaiigc Ministerpriisidcnt O r la n d o und der be- M» ,» f kannte frühere Unterstqatssektetär Fin is enthieltei sich der Stimme Gegen die Regierung stimmten Gip ljtti nnd einige feiner Freunde A Mswmeiesnidieieseiiesthex Regierungsqu 26 111-geordnete enthielten sich der Mithin-Um wäh rend einige andre den Saal verlassen Hatten. Mag siebt, mät einmal dieses Rumpfparlameut steht meh aeschlossen Wer Mussoliuti Wieder esu faseistsschu Liebe-griff X Rot-. IS. November. Am Freitag mittag hat ein Bologneser Yascigt vom Aujo des rnssifchcu Botschasterz, der auf er Fa tt zum Außenministerium war, an der Toreinfa rt des Palazzv Chigi die Sowietsahne abgerissen. Er wurde von Polizeiagenten verhaftet und dem Gericht übergeben, Music-link hat dem russiichen Botfgaftec sein Ve dauern über den Vorfall ausgedrü . Der Beginn der fdeiztfchkkussifchen Wirtschain vekhåtidluiighu X Moskau-, 16. November. Die feierliche Erö t i nungssitzung der deutsch-russischen Han delsvertragdverdandlungen hat am Frei tag im großen Konserenzsaale des Außenkommissariats stattgefunden. Den Vorsitz führte der Volkslommissar Krassim Anwesend waren außer der gesamten deutschen und russifchen Delegation der deutsche Botschafter Graf Brockdorsssßantzau und der stellvertreteude Volls kommissar für Ausmärtigeg, Litwinoss. Mit einer Rede Brockdorfstantzaus, in der er das Interesse Deutschlands an dem guten Gelingen der Verhand lungen darlegte, schloß die offizielle Sitzung. Der Kame um die Cxportabgabe Die Bedeutung des Briefes Gilherts Der Brief, den der Generalagent für Reparationss zahlcuigen, S. Parker Gilbert, in bezug aus die Wieder erstattnng der 26prozentigen Reparationsabgabe an den Reichssinanzminister Dr. Luther gerichtet hat, ift zum Teil mit Verwunderung, zum Teil mit Besorgnis aus genommen worden. Doch liegt dazu ein Grund un mittelbar nicht vor. Er verfolgt und diese Auffassung deckt sich mit der unsrer maßgebenden Stellen - zunächft lediglich den Zweck, festzustellen, daß der Generalagent für Reparationszahlungen und das TranssevKomitee das alleinige Recht haben, die Verwendung und Abhebung von Geldern ans der Annuitiit nach dem Sachverstän digenplan zu regeln und zu kontrollieren, nnd daß dem entsprechend Deutschland nicht schlechthin auf die Annuität nach dem Sachverständigenplan die Beträge kreditiert erhält, welche in Großbritannien oder Frank reich auf Grund des Reparation Reeooery Aet erhoben werden. Die Annuität soll vielmehr nach Ansicht des Generalagenten sür Reparationszahlungen und des Transser-Komitees nur mit demjenigen Gesamtbetrage «sür die Einlösung der Gutscheine belastet werden, welcher von dem Generalagenten für diesen Zweck zur Verfügung gestellt wird. An dem bisherigen Ber sahren der Bezahlung der deutschen Exporteure durch die Friedensoertrags-Abrechnungsstelle tritt keine Aenderung ein. Die Jriedensvertragö-Abrechnungs stelle wir-d jedoch Zahlungen nur dann vornehmen, wenn und soweit der Generalagent sür Reparationss zahlungen der Friedensvertrags-Ahrechnnngsftelle die Mittel zur Verfügung stellt. Das wird« wie der Generalagent gleichzeitig mit geteilt hat, vorläusig geschehen. Immerhin darf das Grundsäslich e solcher Stellungnahme nicht til-er sehen werden. Es ist ein Unding, auf der einen Seite durch die Reeovery Act zwangsläusig 26 Prozent unsres Exportes in Devisen umwandeln und aui der andern Seite die aus solcher Umwandlung für die Zahlungsbilanz entftehenden Gesahren lediglich bei der Erstattung berücksichtigen zu wollen. Die jetzt getrossene Regelung kann also nur ein P roviso rium darstellen. Nach welcher Richtung der Generalagent seine endgültigen Konsequenzen ziehen wird, läßt sich noch nicht übersehen. In Paris hat der Bries starke Erregung hervorgerufen, da man in ihm den ersten V orstoß gegen die 26prozentige Abgabe überhaupt sieht. Diese Auffassung liegt sehr nahe. Denn wenn der Agent betont, daß e r gemäß dem Dawes-Plane allein verantwortlich sei, daß die Re parationszahlungen nicht die deutsche Währung ge fährden, so sollte man wohl annehmen·dürfen, daß er sich damit gegen Maßnahmen richten die das, wie die Abg-be- , tun, und nicht das Risiko einseitig auf die Schultern derer abwälzen will, zu derenSchutze er eingesetzt worden ist. Eine klare und eindeutige Ent scheidung des Agenteu tut dringend not, um io mehr, als bekanntlich die Abgabe in den deutsch-französischen Verhandlungen eine große Rolle spielt.s Sie wird, wie verlautet, am 28. November getroffen werden. Hoffent lich in dem, wie uns scheint, einzig möglichen und von deutscher Seite von vornherein vertretenen Sinne, daß die 26prozeniige Abgabe und die Regelung im Sachverständigengutachten sich nicht in Einklang bringen lassen, soll die Einrichtung des Transfers eine Bedeutung haben. - Das Neichskabkuett und die deutsch franzsssschen Wirtfskiaftsverhaudsnugen B. Berl i n . 17. November. (Gia. Drahtberichtj Die Beratungen des Reitbskabinetts iiber die deutsch-französischen Wirth ichaftsverhandlnnaen. die am Sonnabend wegen der Abwesenheit des Reichswirtichastsminiiters Damm ausgesetzt werden mußten. tollen heute fort gesetzt werden. Ein nenes Moment ist in die Be sprechungen hineingetragen worden durch den V ri ei des Reparationsaaenten Gilbert nnd durch die Ynöleannzy die dieser Brief von amerikani icher « Seite erfahren hat. In der Sitzung des Aabinetts werden neben · der Hanvtiraar. de r ZSvrozentiaen Abgabe. auch noch die im Laufe der Pariser Verhandlungen erörterten Snezinl i r n g e n behandelt werden, darunter « die iiber die Warenanstanichlilten. Staatsiekretär non Trendelsenbnrg bleibt vorattssithtlich bis zum Ende der Kabinettsbeivrechnnnen noch in Berlin. Das Ende der Neste X Essen, 16. November. Die heute nacht erfolgte Uebergabe der . Regiebahnen an die Deutsch e Reichs b a b n ist überall reibungöloö und ohne Störung des Betriebes erfolgt. Der Zu stand der zurückgegebenen Betriebsmittel läßt an ver schiedenen Stellen zu wünschen übrig. Ein Bezirk meldete bisher, daß die dortigen Lokomotiven sehr herabgcwirtschaftet seien und zahl reiche Maschinen noch in Betrieb behalten wurden, die nach deutschen Grundsätzen nicht mehr hätten verwen ;det werden dürfen. Die deutschen Beamten und das deutsche Publikum haben d Uebernabme der Bahnen Idurch die deutsche Verwaltung überall auf das freu kdiaste begrüßt. Don Gil non den grauen Hosen vtaussiihrung der neuen Oper von Watte-c Brannfcls Drahtbericht unsres Karten-andeuten » München-, 17. November , Braunfels hat sich entschlossen Tirso de Molinas »Don Gil« völlig durchzukomponieren. So hatte er nicht« lzloß ·mit der Gefahr der Laii·aweile, die er am tut-Wien un ersten und zum Teil tm zweiten Att zu bannen vermocclhtm fortgesetzt zu kämpfen, fundern auch mit vielen Ni )tigkeiten des an sich einfachen Stoffes, drr nur in seinen komplizierten Ueberraschung-en die Spannung wachhäli. Braunfels suchte dem durch Ein lagen zu begegnen. So bildete beispielsweise eine Arcetta von Pergolese-dcn musikalis en Hintergrund ftir die belanalose Monotonie einer länglichen Brief lettiire, ferner much weite Verwendung der teils sicht baren. teils unsichtbaren Chöre swie in den »Böaeln«), die nicht etwa-nur Stimmunan untermalen, sondern vor allem Tonfüllunaen darstellen. sSie singen viele Takte lana nur aus eine Siibe). Am besten ist dabeii die spanische Farbe. die der Chor dem Gartenfest ver leiht. ein in Thematik und namentlich thtbmik avarter Sah mitdem Binnenskhluß im tonus qumtns H« T»akts. Starke Gegensätze zu diesen· burlcsken Satze-i -die in ihrer Natur ganz amusiseb sind, ergeben die lnrischen Ruhepunkte, deren schönster der ariose Es- Tur-Monoioa von Donna Inez zu Beginn des zweiten Attes ist. Jn diesen Momenten entfaltet Vraunsels das beste, was er an Eigenem zu geben hat. Man laubt diesen Halbkarikaturen kanni, daß sie solche Zunerliehkeiten und Empfindungen besitzen, die in derartigen Sätzen einaeschlossen sind. Braunsels wollte- eine durchkomponierte musikalische Komödie daraus formen im Stile des Rosenkapaliers, an den die Hauptthemen erinnern,» wie überhaupt die aanze Ausfassung. Es wimmelt von äußerst sein« durch gearbeiteten Gnsemhles, in denen Braunsels Meister sehast sormaler Gestaltung entwickelt; aber die über seuaende Durchfchlaaskrast originell widiaer Inter pretation des Komischem wie sie Strauß versteht, fehlt. Wie die Vögel-« aczeiat-haben,. liegt die einentliche Begabung von Walter Brauniels in der Schilderung der Lyrik und elegischer Wendungen sowie in sein-. esponnenen Orchesterssenem zu denen die vielens ebenspiele nnd titerwandlungsmusikem wie sie süri on Gil notia sind, dem Komponisten reichste Gelegen heit geboten haben. » - « · Der äußere Erfolg war stark. Er ist zu nächst der Achtung großer Kreise, die der Amor in München genießt, zuzuschreiben Sodann war er ein nicht minder starker Darstellunaserfola. Man hat hier das ganze nicht etwa als musikalische Komödie aufgefaßt, sondern als «burleskes Spiel«. Die Schlußapoftrophc an das Publikum: - .»Mög’ euch das Spielchen nicht erbosen Von Don Gil von den grünen Hosen«, sbestimmte bereits die Jnszenieruna des Werkes, die ausdrückte, daß alles nur «Theater« sei, fast noch mehr Groteske Die Bühnenbilder. die Pasetti entwirrs sind das reizvolle Ergebnis einer gelungenen liebens wurdigen Peleage verknökherter spanischer Gran dezzm barocke ersteisnng des Velasquez-Stiles, scharf kharakterisierende Hintergriinde zu de-: kostütnlichen lieberlegenheiten und-ntanirierten Auswiichsen einer lan sich schon schwülstigen Mode. Besser hätte Pasetti ldie Stimmung kaum treffen können, und ihm gebührt «ein wesentlicher Anteil an dem Erfolg. Die Dar steller paßten sich vorzüglich dem Rahmen an. sedten ihr ganzes Können ein« Dies gilt vor allem für ; die gut durchgearbeitete Donna Jnez von D. Jenae, Isiir die vornebm " deladente Aensierlichkeit des JDon Pedro von Julius Glesz und die unbestimmte .Weichheit Don Mannels (E r bi. Starker unterstrichen JHedwig Fich t m ii lle r, die siir das Grotesle, für« die . sinnere Lächerlichkeit des gestelzten Pathos eine Mann-. menale Begabung hat, und Robert L ohsing mit sei-; nem trocken eckigen und kantigen Humor von Donna Juanas gemächlich harmlosem Bedienten. Die Titel rolle gab Aline Sanden. Eine Vesetzung, die trotz der Jntelli en und Liebenswürdigkeit, mit der die Partie dichgeetihrt wurde, dochznm Teil ein Miß verständnis vom Wesen des Don Gils darstellt. Jn kleineren Rollen be egnete man Griff, Vurgwinkel, SeydeL Auch von ignem wie von den übrigen Mit wirkenden kann man sagen, daß sie sich ganz im Geiste der hiesigen Jnszenierung bewegten. Knappertös busch nahm, was klangliche Energie anbetras, das Spiel viel zu ernst, machte dies aber durch den frischen Schwung nnd sltissigen Rhythmus wett, der das un iseliikzlichste Ersprdernisqgerade stir diese Partitur ist. Die vielen schnellen ernsandlunaen· löste Albert Rollmit großem Geschick nnd .piinktlicner»Sicherheit. Hosmtillers Spielleitung deutete mit Ivrgsanister« Kleinarbeit in allen nur möäzllchen Einzelheiten das lomisch Ueber-lichten dieer crkes aus. ( l Max-Neger-Fest Zweiter Tag ! Reger, der grosse· Kircheumusiker unsres Jahrhunderts bei diesem Wort muß man sich ein- Igesisebein daß er der einzige ist. Daß feit Bruckner kein dioinponist von auch nur annähernd ähnlich großem Forniat neben Reger der saeralen Tonkunst soviel gab. Er. der seiner Erziehung nach Katholik, feiner iim guten Sinne gemeint) artistischen Einstellnng trag Lutheraner und seinem menschlichen Dafürhalten na « keines von beiden, nämlich ,-moderner Christ« war, hat Ider evangelischen Kirche eine solche Fülle erlesener Kunstwerke geschenkt, hat ein so uinfassendes religiöses Bekenntnis mit ihnen abgelegt, daß man, vor diese Tatsache gestellt, der Widersprüche kaum Herr wird. Es dürfte heute kaum eine größere evangelische Kirche der Welt m geben, deren Organist. deren Kantor nicht mehrere Kirchenkompositionen Max Regers regelmäßig seiner Gemeinde vorträgt. Und das, obwohl gerade die Orgelwerke mit wenigen Ausnahmen sehr schwierig »sind, fiir den Spielenden wie für den Hörer. ! Das Dresdner RegersFest,·deisen erster Abend mit finfonischen Werken dem Abonnenten publikuin der Staatskapellkonzerte vorbehalten blieb, zeiite am zweiten Abend vornehmlich den Kirchen-» mutsitser Regen Ein entschiedener Fehler der Organisi sation des Festes, auf den nicht näher eingegangen lei« hatte zur Folge, daß der grobe Raum derberequ kir ch e recht mangelhaft besucht war, so dasz auch diese ( zweite Veranstaltung nicht jenem Zweck entsprach, der Grundgedanke dieser Reger-Feste ist: dem breiten Publikum die geniale Erscheinung des Meisters näher zubringen Allerdings muß hinzugefügt werden, daß gerade die Kreuzkirche mit ihren vorhildlichen Vespern Påm Schafer Regens seit jeher größte Aufmerksamkeit en e. Dein Abend gereichte es zum besonderen Vorteil, daß die O r g el der Kirche scitxrzem wieder insiaiids gesetzt ist, von ihren schmerzli n Kriegzwunden ge nesen. Das kolossale Werk des Dresdner Orgelbauers Je h m lich ist, dank einer hochherzigen Svende eines Kuiisifreuiides, wieder in seiner alten Schönheit in den Dienit der Kirche getreten und hat sich nun bei dieser feierlichewGelegenheit bewährt. Der Berliner Or ganist F ritz Heitmann spielte die zwei Fantasient ~Wachet auf, ruft uns die Stimme« und .-B-A·O-II.«. Zwei Werke,«die in der gesamten Orgellitcratur nach Bach nur noto»niit einigen Gipfelivcrleu Negers selbst verglichen werden können. Besser, eindringlicher konnte Regers Orgelschasfen nicht dargestellt werden als. mit diesen zwei überwältigeuden Fantasiety die auch dem Berliner Organisten Gelegenheit gaben, sich sehr vor teilhaft bekannt zu machen. Der Brcmer Domcbor sang dann unter Leitung Edu a r d Ndßle r s actstliche Chöre ans Opus 39. Die Auswahl befremdete; handelt es sich doch bei diesen Werken um zwar sehr genial inspirierte, aber durchaus nicht ftir Reger typische a-eappello- Chöre- Die Leistung selbst zeigte die Bremer Sänger als eine Vereinigung mit ausfallend schönem Material Der Chor singt glockenrein, seiner Phrasierung merkt man »aber die Gewöhnung an ganz andre räumliche Verhaltnisse als die unsrer Kreuzkirehe an. Der große gotiiche Dom in Bremen verlangt einen haarscharf intonierten Gesang, der dort Cäsuren setzt, ivo unsre Sanger binden. Unbefriedigend war die Text behandlnng. A d ols B us ch legte auch an diesem zweiten abend vonseiner stets für Reaer entretenden Gesinnung Zeugnis ab. Obwohl nicht ganz in den geistlichen Rahmen passend, erfreuten das Präludiutn und die Fuge aus Opud 117- für Violine solo durch ihre wundervolle Darbietung. Die Geiae klingt ia in dieser Kirche so tiberirdisch schän; Buschs Ton kommt hier zur besten Geltung. . Und ed war auch im Sinne dieses ekäsestes daß Reger mit einer iener.Komvositioncn zu orte kam, in denen er ebenfalls so Jmposantes, Un veraleichlicheö aeschaffcn hat. Auch bei diesen Geigen solosonaten gilt das Gleiche wie— bei der Orgelmusik: seit Bach ist es das erstemal, das Derartigeg erschien Diese Geigenwerke erfüllen im wahrsten Sinne cm Postulat von cinhnndertftinszia Jahren. . G. J. P. - Dritter Tag Reaerd Kammermuiib Botetwaulabren war in Bonn ein Kammertnusikfeir. auf dem Neaer feine neuesten Werke anfiührtr. Wir immen Schüler des · Kölner Koniewatoriums stritten und heftig hemm, und viele ganz besonders Kluge mein-ten- der ganze Reaer iei zu aualliw zerflossen. inbaltlos-und ein tvviicher Dekadent Sondervor, daß den großen Newericheinunaen auf musikalische-n Gebiete immer wie-der von Zeitgenossen Zerfall nnd Auflösung vvv geworfen wird; Das gleiche anmaßende Urteil wird heute wieder über die neueite Musik gefällt. React- Katnmetmuiit empfinden wir ietzt dagegen aavst anders. Sie- ersehetnt uns wie ein erfriichendes Bad. Ein Reich unendlicher Schönheit eröffnet sich- eine Mille des Rein-sten. »die dem Urquell aller Musik ent strömt, edelide Kunst. die Musik an sich gibt. Neben dieser eioteriichen Kammermusik empfinden wir Die Dust-m Neueste Newby ÄYYYFY Is. Nov-ruhet 111-I Obst
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