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Dresdner neueste Nachrichten : 06.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-06
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.12.1924
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. -n alle Beamten r x«e)undtgt worden« Die Bebdrden verhielten nach besonders peaktische Anweisnn en, wie fle sich verkjleen soll-n, wenn irgendein Aniålaq auf einen Risiken eine-» Beamten oder ein Regierungs gebäude unternommen werden sollte. Besimi der deutsch-italienischen Wirtschafts ! erbaut-langen v-l- Ro m , ö. Dezember-. lEiqeuer Drahtbericht.) Gesteru fl« d durch Ansprachen Muffoliuis und des» Führers der f mischen Dekoration-. v. Rastatt-. Mel . deutsch-italienischen Wirtschaftsver ; handlunscueröffnctwordetp ———- Der deutsch-englische Handelsvertrag Grundsätzliche Meiftbegiinstignng Streitigkeiten soll ein Schiedsgerich: entscheiden Die Dominions nnd Kolonien vorläufig ausgenommen X Berlin, 4. Dezember. Der Wortlaut des deutsch engliskhen Handelsvertrags ift nunmehr veröffentlicht worden. Seine wichtigsten Bestimmungen sind: Artikel 1 seht fest, daß zwischen den Gebieten beider vertragfchliefzenden Teile g e g e n f e i t i g F r e i h e « des Handels nnd der Schiffahrt bestehen foll und daf; die beiderseitigcn Staatsangehörigen mit« Schiffen und Ladungcn alle Plätze und Häfen anfsucheiJ dürfen, die den einheimifchen Staatsaugehörigen auf znfuchen gestattet ist. Hinsichtlich des Handels nnd der Schiffahrt sollen die beiderseitigen Staatsangehörigen die gleichen Rechte, Vorrechte, Freiheiten, Ver gnnftiguimen, Besrcinngcn nnd Ausnahmen genießen wie die cinheiinifchen Staatsauaehörigein Artikel 2 bestimmt, daf; hinsichtlich der Steuern, Ab gabem Zöllc, Auflagen nnd Gebiihren, die ihrem Wesen nach Steuern sind, oder ähnlicher Lasten, die beider ieitigcn Staatsaugelnirigen bei ihrer Betätigung die gleiche Behandlung erfahren sollen wie die einheimischcn Staatsangehörigen oder wie die Angehörigen der meist-, begiiitftigtenNation. I einen der beiden oertragschliefzenden Teile erzeugte oder verfertigte nnd in die Gebiete des andern Teils von irgendwoher eingeführte Waren keinem andern oder höheren Zoll oder Abgabe unterliegen sollen, als die in irgendeinem andern fremden Lande er zeugten oder verfertigten gleichartigen Waren. Vor behaltlich der Bestimmungen des Artikels 10 follen gegen solche Waren keine Einfnhrverbote oder Ein snhrbefchränknngen anfrechterhalten oder erlassen werden« die sich nicht gleicherweise anf die Einfnhr’ von in irgendeincm fremden Lande erzeugten gleich artigen Waren erstrecken. Artikel 9 bestimmt, dafz solche Waren keinen andern oder höheren Abgaben oder Lasten unter worfen fein sollen, als denen, die siir gleichartige. nach einem andern fremden Lande ansaesiihrte Waren gezahlt werden. Artikel 3 riinmt beiden Vertragsteileu alle V o r reihte, Vergünstignngeu oder Befreiun gen hinsichtlich des Handels-, der Schiffahrt und des Gew e rbes ein, die einer Nation zugestan den sind oder werden, wobei es ausdrücklich als die Absicht beider Vertragsteile bezeichnet wird, daß ihre Staatsaugehbrigen in dieser Beziehung der meist begiiustigteu Nation gleichgestellt werden. Artikel 4 enthiilt die Ausnahmen von der Behandlung auf Grund des Meistbegüustiguith vrittzios. Solche Ausnahmen sind n) Vergiinstigungen, die sür den Grenzverkehr tin der Regel nicht über 15 Kilometer beiderseits der Grenzei gewährt werden; b) Vergünstigungen auf Grund einer bestehenden oder zukünftigen Zollunionx c) Vergüustigungen auf Grund gegenwärtiger oder zukünftiger Verträge über den« Ausschluß der Doppelbesteuerung und gegenseitigen Schutz in Steuersachen; di Begünstigung der unmittel-( bar auf Grund der den Weltkrieg beendigenden Ver träge, au denen Großbritannieu beteiligt ist. Artikel 5 gewährt den beiderseitisgeu Staiatsangehö rigen das :)"iecht,beloeglichesund unbeweg lichers Eigentum jeder Art in gleicher Weise zu erwerben und zu besitzen, wie dies fremden Staatsaugehörigen gestattet ist oder wird. Ferner soll über solches Eigentum oon den beider seitigen Etaatsangehörigen ebenso oersiigt werden dürfen wie oon einl)eiinis(l)eu Staatsaugehörigen, wo bei im Verkaufsfalle der Erlös frei ausgeführt und keiner hoheren Abgabe unterworer werden dars, wie dies gegen einheimische Staatsaugehörige geschieht. Artikel 6 gewährt den beiderseitinen Staatsangehö rigen Einreise und A us·enthalt, solange sie den für alle Ausliinder geltenden Bestimmungen und Vorschriften genügen und sie beachten. In der Aus übung oon Handel, Beruf nnd Gewerbe werden den lseiderieitigeu Staatdangebtjrigeu die Rechte der M e i st b e g ii n st i gnug gewährt. Artikel 7 setzt fest, dass die beiderseitigeu Staatss angehörigen von jedem zwanzig-weisen Militii r:» dienst, oom Dienst in der Rechtspflege, in derl Staats-- nnd Genteindeoerwaltung sowie oou ab lösenden Geldern oder Naturalleistungen und allen militiirischen Zwanggleistungen und Requisitionen befreit sind, wovon jedoch die mit dem Besitz einer (s)rundstücles verbundenen Lasten usw., soweit auch alle einheimiskhsen Sta-atdangehörigen zu den gleichen Leistungen herangezogen werden, ausgenommen sind. Jedenfalls sollen die beiderseitigen Stasatixingehörigen auch in dieser Beziehung den Staatsaugehörigen der Meistbegiinstigten Nation gleichgestellt werden. Artikel 8 besagt, daß in den Gebieten des —W- Das Resultat der Opinmtonfereaz Telegramm unsres Korrespondenteu zw. Geni, ö. Dezember. Nach langwierigen Mei nunqsverxchiedenheiten ist die erste in t c r a l l i i e r t e Opium onferen heute zu einer Einigung über ein Abkommen zwifchden den Opium produzierenden Staaten gelangt. Danach verpflichten lich Großbritani nien einschließlich Indien, China, Japan, Frankreich, Holland, Portugal und Stam, die Unterdrückung der Produktion und der Verwendung von verarbeitetem Opium allmählich durchzuführen. Ein Yakch yynff Weltruf Von Fried-sieh seh-male f " «Geläch:cr schreckt nicht, es ist vol-aus-aeschen!« PaiunL Tiefes Werk, das hier angezeigt wird, ist ein Buch für Weltleute. Es bat in Amerika zweihunderttauiend Auflagen erlebt, in England hunderisechzigtauiend und erntete auch in Italien nnd Frankreich den größten Erfolg. In dein buchliebenden Däneinart ist es in den kleinsten Buchläden auf dem Lande zu finden und diese Tatsachen deuten hin auf eiue außerordentliche Popularitiit. Jetzt ist dieses Buch, das feinen Lauf durch die Welt macht, auch in Deutschland - bei der Allgemeinen Verlagsanstalt München eingekehrt, und da es die ausländische Welt so sehr bewegt hat, wird es auch in Deutschland eine Armee von Lesern um sich scharen. Ich sagte schont Ein Buch für Weltleute - und» wenn ich nun den Titel damit in einem Atem neune-» klingt er den Weltlenten etwas seltsam. Der die-z Buch schrieb, iit ein Italiener. Sein Name ist Giovanni Papini—nnd sein Buch heißt schlicht: ~Lebensgeschichte Christi«. Schon lange hatte man nicht mehr ein so feiseliibes, aufbauende-Z, groszartig malendes Meisterwerk in Händen. Dabei vorzüglich übersetzt, ans der Ursprache hineingeschoben in einen tunitvoll beherrschten, deutlich gebildeten Stil· Dieser Jtaliener Papini ift ein Kopf. Ich stelle ihn mir als einen echten Römerkopf vor: eine streiiae, starke Stirn, die viel zu bewältigen hat, eine kühn nor springende Nase, die nur scharfe Luft liebt, metallische Augen, die das Angeichaute durchdringen, einen ele quenten Mund, begabt mit Weisheit, Sprachmacht, Sprachfchärfe, Geistestriumph und -geheimnis. Aber dieser bedeutende Kopf wäre nichts ohne die Leiden schaftlichkeit seines Temperameiits, die Intuition ckeines inneren Gesichts. « L bUnd was wäre ein Temperament ohne Seele oder ie e? Sicher ist, daß Papini ein Unglaubiger war. Papint sagt selbst von sich, daß er in jener »Seit, wo et seine wilde, unstete Laune sich aus allen Wegen des Unsinns tummcln ließ, Christus geschmäht habe, wie Its wenige vor ihm getan haben." Ein Geständnis- HMM »Wen- Sshggdscr Meist haben mai-. »und sein lJßnch erscheint ihm heute als eine nugeniiaende Sühne . Jener Schuld. Wie? Ein seltsanier Schriftsteller. Ein Mann ohne Ehrgeiz, der ans Sthuldgefiihl ein Buch schreibt? Der eine zerstörte Gestalt nor sich selber wieder ans bant nnd sie mit allem Zauber, mit aller Macht, Schiinheit nnd transzendenter Glut ansftattet - fiir eine ganze Welt. Und Leser findet nnter den Widersacherm Un glaubigen, nnd auch die Teilnahnislosen zu fesseln und zu erreaen versteht. Ohne Zweifel: ein Zauberer, ein vollkommener Künstler -- mehr noch: ein Ge r echte r. Tiefes Buch gleicht einer Erzählung, es ist spannend wie ein Ro-’ man, vielfältig wie ein Ende-, dramatisch nnd tragisch wie ein Drama Es gibt darin die lieblichstcn Idol len. anntntsvolle Schilderungem iiber die sich eine siisie Lümmelsbläue wöldt. Mit Zartheit schafft die Hand Pan-knis. Mit freiem und unbessbsl-«-·ss«s.7 Reichtum breitet er das Leben Christi aus. Er weiß alles. Die ganze Umwelt ersteht. Ja, die Welt hinter den Ereig nisfen wird sichtbar, nicht nur die jüdifche, sondern die aanze alte Welt. Nicht anders nnd nicht klarer ist das- chen Alexanders oder das Leben Cäsars zn be schreiben. Zwischen den ausaernfenen Gestalten jener Zeit steht die Atmosphäre jener Zeit. Ein ganzes ge selliehastsliches Gestigc wird bloßaeleat. Soziale iSchildernngen ergänzen das runstvolle Bild. Und mit innd über alledem wächst nnd weitet sich das einzig ’artige Schicksal, das hier dargestellt wird. Jn diesem Buch gibt es neben den anmntigsten Dingen, die bis in die Seele erfreuen können, die nugcheuerlichsten Vorgänge, die das Herz answiihlen nnd den Geist er schüttern. Es ist dies die Tat eines Demtitigen, der ganz still in sich geworden ist - und es scheint, als hätte ihm das Weltall diese furchtbaren, tiefem bvhrenden Erzählungen nnd Zeugnisse in der Stunde des einsamen Schreibens, in der er sich von der Welt zurückgezogen hatte, zugerusem s Dieser Papini verteidigt Christus mit einer heißen männlichen Liebe. Jch möchte sagen, seine Liebe ist rücksichtglvs: er vernichtet seine Ge ner. Seine Ironie ist messerfchars, ein Dolch in seiner Faust Seine Satire schlägt den Spöttern rund und sauber den Kopf ab. In der einen Hand hat er die Feder, in der andern den Stahl. »Und es ist schwer an sagen, welches »Werk denn ggi gelehnt-blickt ist. c . DieSchattenseitender amerikanischen P resse sind groß, aber wenn alle-z Schlechte daruber gesagt ist, selbst mit den Worten eines Upton Sinelair oder Scheffaner, bleibt doch die eine große Tatsache bestehen, daß eben diese Presse tagtäglich zur nationalen Aufklarung nnd seelischen Vereinheitlikhnug eines 100-Millionen-Volt"e-5 erfolgreich bet triig t. Ja, wenn man an die ernsteren Tageszeitum gen nnd Zeitschrafteu denkt, kann man sogar eine g e - wisse Hebung der allgemeinen Volks bildung feststellen. Beispielsweise Wochen schristen wie die»sanu·dayEvening Post«oder»Lad»ies Honie Journal«, die non lritisihen New-Yorteru leicht in alle Hüllen der Seichtheit verdammt werden, er reichen Volisicliichtew die in andern Ländern selten mit Zeitschristen-Literatnr bedacht werden« wie denn überhaupt die Ameritaner ihre Massen besserzn ziehen und,wenn auch mitGren zeu, emporzuziehen verstehen als andre Völker-. Es gehört zum Evangelium des amerika nischen Optilllisllllls, der dag- ganze amerikanische Volksleben durchdringt, baß man alles durch Lernen» und Lesen, dnreh Wissen nnd Erziehung erreichen kanu.- Praktisch wie er ist, weiß er nun auch seine Bil-! dnngsbestrebuugen geschäftlich anzusassen und vors allem geschickt an die Menschen heran-zubringen Einige Beispiele können das- crläutern. Das berühmte »Deine- Jsiiiit-3tielf« non Di-. Eliot, dem früheren Hat-hard präsidenten, d. h. eine Sammlung der wichtigsten Bücher der Weltliteratur süs: ein Fiiiis-Fstiis-:«)iegal, nvird recht wirksam angezeigt. ~Fiinszehn Minuten täglich« ist das Schlagwort der Rellame. Wer nur ein Viertelstündchen täglich liest, kann schon etwas an ißuchtnltnr erwerben. Ilm ecs recht eindrinalich zu «lehren. bringt man zwei Bilder über der Auzeige: linke- eine einsame junge Dame, die selten eingeladenl wird; rechts eine andre Schöne, die umgeben ist nan reizenden interessanten Menschen. Darunter steht die Frager »Welche dieser beiden Frauen hat dass Geheimnis gelernt, täglich fünfzehn Minuten znle se 111-« Die Antwort ist ebenso klar wie auf einem andern Bild: die Dame zwischen zwei Herren, non denen der eine sesselnd zu reden weiß, während der andre schweigend dabei sitzen muß. Ja, hätte de r fünfzehn Minuten täglich gelesen! Oder ein erfolgreich angsehender Herr fragt den »ahuungslosen Leser mit eindrinalichem Finger: »Willst du auch hun dert Dollar die Woche verdienen?« Wem daraus ein W- Es- ist klar, dass ein solches Temperament nur ent schiedene präzise Darftellungen liebt. Er wendet sich nicht an die »J-rommen«, von denen cr weiß, daß sie zu oft nnd zu leicht »die Gedankcnlosen« sind. Die »Froimncn« kümmern ilxn nicht. Aber er interessiert sich sehr fiir die Heiden, fiir die Neumnalgescheiten, für die Weltleute, die sich den Teufel um das Leben Christi flimmern, wiewohl sie mitten in der christlichen Zeit rechnnng stehen und gar nicht ohne sie nuskommenl können. Die Vorrede, die »der Verfasser an die Leser« richtet, ist das amijsallt-witzig-ironischstc Schriftstijch was man so lesen kann. Man hat sofort den ganzen Pay-gut in dieser Esscnz seines hochgeskhultcn Ver stan es. Er will nicht mit einem Sakristcifchriftsteller ver wechselt werden, mit einem Plätschernden Verfasser von Erbattungpzfchriftem von deren »Biichern für Fromme fast immer ein muffiger, abgestandener Hauch ausgeht-c Denn dieser fade, ölige Dunst muß jeden Leser ent mntiaem der an eine feinere Kost gewöhnt ist. Von dieser schwächlichen Literatur, mit der der moderne- Mcfnfch nichts anfangen kann, ist Papini unendlich weit ent ernt. Sein Buch ist lebendig nnd menschlile Es ist ein durchhaiichtes nnd durchglühies Buch. Die Be schwörung der großen Gestalt ist seinem Meister voll kommen gelnngen. Es ist tief bedeutfam und weise. Es ist raisig nnd von tausend Strahlen funkelnd. Es ist die Erzählung eine-z Dichters und das Bekenntnis eincs Pl)ilofophen. Es ist ebenso schön wie wahr. Und es ist ebenso leicht wie schwer. Tausenden wird es eine Freude sein. Vielen eine Verwunderung .. . Für die Zeit ist es eine Macht. = Mitteilungen der Sächsischen Staatstheateu Opernhaus. Sonntag ~Tannhäuser« mit Baden Innk-Hoffmanu, Burg, Enbifclx Elisa Stünzner, Eugenie Burkhardt, Milly Stephan. Jm Baechanale: Sufanne Dombois und Kreideweiß. Musikalifche Lei tung: Stricgler. Spielleitungt Tollen Anfang LHS Uhr. - Schauspielhaug. Sonntag wird für die Freitag-Anrechtsinhaber der Reihe B vom 28. November die Komödie »Der Galgcnftrick" von Otto Erler in der Befetzung der Uraufführung gespielt Spielleitung: Wiecke. Anfang Vgs Uhr. = Das Kupfetfttthkabiuett im Zwinger ist im Wintekbalbsj sitzt-trägstes Freitaaö von 5 bis 2 Uhr shci icejcm Eintritt su- Artikel 10 bis 29 Artikel 10 behandelt die lFälle, in denen im all gemeinen Verbote und Beschränkungen zulässig sein sollen. Artikel 11 setzt die gleichmäßige Behandlung aller Länder hinsichtlich der Verbote und Beschränkun gen der Turchfuhr fest. Artikel 12 betrifft die Maß nahmen, die zur Erleichterung der Anwendung der Verbote und Beschränkungen getroffen werden sollen. Artikel 13 betrifft die Verhindernug willkürlicher Maß »nahlnen in Zoll- und ähnlichen Angelegenheiten. Artikel 14 setzt fest, dafz bei Herstellung von Waren in den Gebieten des andern Teiles Gleichheit in der Er hebung der Abggben bestehen soll. Artikel 15 setzt die bedingungslose Gleichheit der Behandlung der Han delsreisendeu und ihrer Muster fest. Artikel 16 be stimmt, dasz Attiengesellschasten und andre Erwerbs gesellskhaften zur Ausübung ihrer Rechte ermächtigt und als billiger und Betlagte vor Gericht zu erscheinen berechtigt sind. Artikel 17 stellt fest, daß die beiden ver tragsrdlieszenden Teile den-« freien Durchgangsoertehr auf Eisenbahneu und Wasserwegen erleichtern wollen. Artikel 18 behandelt die gleiche Erhebung von Abgaben und Auflagen fiir See- und Vinnenschist wie sie andern Ländern auferlegt werden. Nach Artikel 19 sind die Schiffe in .s)-.lfengebieten nikht ungünstiger zu behandeln als die Schiffe andrer Länder. Artikel ZU regelt die Erhebung von Hafengebiihreu. Nach Ar tikel 21 ist von den Bestimmungen über die Gleich stellung mit den eigenen Staatsangehörigen in der Schiffahrt der Küftenhanöel ausgenounneu, hinsichtlich dessen die Stiiatcigiigehorigen und Schiffe eines- der Uertragfchliesieuden Teile in den Gebieten des andern Teile-:- die Mcisiliegiinstigung unter Voraussetzung der lisegenseitigkeit genießen. Nach Artikel 22 finden die Bestiinnnuigen dec- Vertrageg auf die besondere Be-« handlung, die deu non einheiniisehen Schiffen gefange nen Fischen zugebilligt sind oder werden, keine An wcndung. Artikel 23 bis 26 regeln weitere Einzel heiten des SchiffsoertehrT Artikel 27 betrifft die Er nennung von Konsnlin Artikel US die Befugnisse der Konsuln in Erbsrljaftssgchein Artikel 29 bestimmt, dass die beiderseitigen Stautoangehörigeu in bezug auf Patente, Handelsmarlen nnd Muster die gleichen Rechte wie die I-«taatsangehlirigen des andern Teiles genießen. Artikel 30 bestimmt. daß die beiden Teile grundsätzlich dahin tibereinkotnmem daß jede etwaige Meinung-Innfrlkiedenheit zwischen ihnen til-er die richtige Ansxennug oder Anwendung iasqetideiner der; Bestimmungen des gegenwärtigen Vertrags aan Verlangen einer der beiden Parteien einem Schieds-· gericht unterbreitet werden soll, nnd zwar dem stän digen internationalen Gerichtshof im Hang. Doch können in einem besonderen Fall die beiden Parteien eine andre Vereinbarung treffen. Nach Artikel 31 findet der Vertrag auf ein D o m i nio n mit Selbstverwaltung eine K olonie, eine Besitztum oder ein Protektomt Englands- nicht Au w en d u n a- es sei denn, daß io.!che von dem Vertreter Englands in Berlin gewünscht wird. Die in Indien, in den Dominioni3, Koloniem Besitzungen oder Proteks tomten Englands erzeugten oder uerfertigten Waren NUM- sollen in Deutschland völlige Meiftbegünftigung ge nießen, solange deutfrhe Waren-in den betreffenden Gebieten ebenso behandelt werden. - Artikel 82 bestimmt, daß die im vorigen Artikel enthaltenen Regelungen auch für die von England ver walteten Mandatsgebiete gelten. Artikel M feht·feft, daß der Vertrag mit der Ratifikation in Kraft tritt und fiir fünf Jahre gtlt. Später gilt einjährige Kündigungsfrist. Dem Vertrage ist dann nocb ein Prototoll beigefügt worden, in dem sich die beiden vertrag schließenden Teile verpflichten, dem Grundlage der Meiftbeatiusiiauua die denkbar weiteste Ausleauna zn geben. Abgesehen von Maßnahmen zum Schutze der eigenen Industrien, verpflichten sie sich ferner, Z ölle oder sonstige Ab gab en nicht als Mittel zuungunften des« Handels des andern Landes zu gebrauchen oder zu erheben bzw. beizubehalten, wenn sie für den andern l e onders abträgltch find. Des weitesX feste szasrtci bei Abänderung ihres Zoukakjsslzetuptkk rende Rücksicht auf die Interessen der andern Pauk nebmen. Es iollen nicht fpater als sechs Monate Ue llnkrafttreten des Vertrages alle Arten von Ein-N Uuöfnhroerboten nnd andern Vefchrankuugkn Hei-u werdet-, mit susualnne einiger bestimmter j» Bat trage auf eftidrten Fälle. . « G n gtla n d wird feinem Parlament dienan G fetzgebnng empfehlen, die erforderlich ist, um die Vec feitigung der durg einige englische Ge setze gegen deutf e Staatsakzgehöriq. in Englanhd auferlegten Rechtenqchtent du r u ü re n. ( Deo dfeutsche Regierung Wird die ctmljschfn Verficherungsgefellfchnftekx zum Geschäftkö betrieb in allen Teilen deLßeichescFemaß den ges-zwang Bestimmungen zulaffen und au « auslgndjschen B a nke n das Depot- nnd Depofitcngcfchaft gestattet Der Vertrag foll erft in Kraft treten, nachdem die— notwendigen gefekgeberifcltzen und Verwaltungsman nahmen der betref enden Lander getroffen worden jj»’s· W Die Lektiire des Amerikaners Von Dr. P. schönem-Um (Münster) Der Durchfchniitsbürger der Vereinigten Staaten von Amerika ist ein überaus eisriger Zeitungsleser. Schon sür das Jahr 1910 stellte das Volkszählungsbureau in Washington eine tägliche Auslage von 1272 Millionen siir die Morgenzeitungen fest und 2024 Millionen für sdje Abendzeitungen des ge samten Landes; die Sonntagszeitungen rechneten mit einer Auflage von reichlich 19 Millionen Stück. Dazu kommen zahllose Wochenschristen und sonstige Zeit schriften. Die amerikanische Zeitung bringt allen »etwas-, was aber nicht ausschließt, daß die verschiedenen Arten von Amerikanern und auch die verschiedenen Volksklassen verschiedene Zeitungen und überhaupt die Zeitungen verschieden lesen - je nach Bildung, Her kommen, Partei oder selbst Konsession Jin großen und ganzen ist nämlich der riesige amerikanische Volkskörper ganz ähnlich geschichtet wie der europiiische oder im be sonderen der deutsche. Nur in einem scheint hier eine gewisse Uebereinstimmung selbst unter den verschieden artigsteu amerikanischen Tnpeu zu bestehen, nämlich im »Jnstinkt für neue Nachrichten«, wie das erst; kürzlich Hermann George Schesfauer ins seinem höchst interessanten Buch iiber das ~Land ’ Gottes« sehr gut erklärt hat. Dieser Instinkt richtet sich nicht nur aus alle amerikanischen Angelegenheiten privater med öffentlicher Natur,s woer ost in wahre »Enthiillungsgier« ausartet, sondern auch auf Sport liches und selbst Jttternatiotiales, wenn es in den amerikanischen Kram paßt- energisches Ja im Busen sitzt, der Wird sich aern - Werk oder eine Schule empfehlen lassen, wodurch speist Erfolg wenigstens in den Bereich der Möglichka »F rückt wird. Reklame? Gewiß, aber zu manchem qui-ej Ende. Ein Dante oder Goethe entsteht aus diese Weh-I nicht, aber ivie viele Dantes nnd· Goethes sind as wachsen? Und wenn nur ein tiichtiger junger Meiji«-« vermittelst eines Buches oder· eines Lesetnrsiis in dks Welt besser vorankommt, so ist das schon ein Esqu und vielleicht wird dessen Enkel einmal ein groan Schriftsteller oder Künstler. . » Die Amerikaner haben zahlreiche verziquije Volksbibliotheken und, was noch mehr ist, einskpk praktische-Z Bib liotheköwcsein das ständig in das lebendige Leben vorstöszt. Andanernd kann FW in den verschiedensten Zeitungen Artikel lesen, übe-- schrieben: »Gute, lesenswerte Bucherz" Jn einer chi schrist für reisende Kaufleute z.·V.·gibt eine Viblidkk,», karin cineLiite nicht nnr der wichtigsten Jsachmckkc kxjr den Geschäftsmann. sondern auch der besten wuche logischen, soziologischen und staats-wissenschaftiskjspn Schriften. Es gibt Bibliothekklubs, die in der Tags-g -vresse regelmäßig mit vollen Erklärungen versehcne Vükherlisten veröffentlichen, hauptfachlirh, unt damit die Volksbibliotheken kleiner Orte anzuregen. Sihiieszijch unterscheidet sich die gesamte-Presse Fäslineritas auch dadurch von der europäischen, daß sie den Viichkk besprechnngen einen ungeniein viel größeren Raum gewährt, und zwar macht sie dabei kaum Unterschiede oder übersieht gewisse Gebiete. Man mag au der Axt der literarischen Kritik nicht Gefallen finden, aber daß der Lesetried und die Wahl von Büchern dabei Isr deriingen finden, ist nicht zu bestreiten. Jn den Vereinigten Staaten rechnet man mit riesigen Aiislageziffern, nnd zwar schon scjk I Jahrzehnten Dass einstmals beriihnite Buch disk Elizabeth Stiiart Phelps ,Gates Azar«. das 1809 ek srhien, erreichte in einem Jahre bereith ZU »An-sinnig Die historischen Romaiie seit 1900, etwa von Winfo Chnrrhill oder Jrning Bacheller, iiiid nach sein-knien talere und fanstere Roniaiie, inic die von der Mkzz Burnett oder Clara Louise Biirnhain, crsrhisssm alte kzl vielen Hiinderttanfendeiu iiar bei dein ~.siönia des amerikaiissihen Büchermartteiz«, Harold Bell Jst-sahn seinem allerdings recht seichten Schriftsteller, kann man schon nicht mehr nach Hiinderttausenden zahlen. Selbst wenn manche, ja oiele dieser Biiiher feine wirkliche literarische tiiiltiir darstellen, so helfen sie doch in der einen oder andern Weise mit aii der Hebung der Von-H -isiiltnr im weitesten Sinne. Wer dann noch di-: zijfzkn der inonatelanaeii »in-Hi Zeller-s« der letzten Jahr-c durchsicht, findet darunter nicht iinr den Namen manches Buches von curopiiischeni Maria, besonders natürlich den englischen Schriftsteller, sondern auch ioirtliih hervorragende Bücher, ioie den Roman Jliiin Stirn-W (deutsch als-i »Die Haiiptstrasze« erschiene-til unn Sinclair Lewis oder ~’l’lii- lDiiiiezitioii »t· Hinw- Ailaiiis«, eine der interessantesteii Aiituhiuarainiieii Neiieriglandz · Wenn man so dem nachgeht, was der Amcrifamr liest, hütet man sich davor, über dac- acsanitc Geiste-J -lebcn der Union obcrflächlichc Verallgemciummgcn oder Verdammuugen auszusprechen Sadoul verhaftet X P aris. 4. Dezember-. Der franzölifche Flur-»i tän S aboul, der in Abwesenheit wegen Hochverrats zum Tode neun-teilt worden ist. wurde gestern, als cr aus Moskau nach Paris zurückkehrte, um die Mittag-Js fmnde ve r h aftet und nach dem Mixitärgefiiuguis C h e r ch e m i d i übergeführt. Interpellation in ver Kammer Telearamm unsre-s- lKorresmiudcntcn oh. Paris, 5. Dezember. Die Ankunft in Pariz und im Anschluß an sie die V c r h a f t u n g d c L- Ei o m mu nisten Sad o ul ffführtc gestern nachmittag n« Sam Fox Erstaufführnug im Neuen Theater Ein Stück aus dem Lande der unbegrenzten Mön lichkeiien· In jeder Hinsicht F- ran k Rol a nd nenn) sich der Verfasser. So eine Art Kaiser-kamt Nur dünner, noch viel dünner-. Ein nachqeäffter skaiscn im Blmnenthalfiil, mit thldsateclmik. Seit der ~Fioralle« erfreuen sich amerikanische Milliardäwtlicmen jäh-er haupt allgemeiner Believtheit. Auch hier dac- 111-keins der Verwechslung Aber nur angedeutet, ohne sozmic Hinter-gründe. 4 Sam For der Milliardiir, der Herr der Welt, ein sterbender Greis-. Sein Leibarzt spritzt ihm Rapimnt ein, ein geheimnisvolles-, wunderwirtendes Mittel Methode Steinach oder ~Reparationspillen«, wie eF m einer modernen Operette heißt. Denn siehe »da, Saul For wird jiinger und jünger. Seine erschlaiite Haut strasft sich, sein weißes Haar wird grau, dann skssllskllzi Aus dem Methusalem wird David. Man brinrcitcl das Schlimmste. Wie wenn er zum Embrqu Aber vorläufig bleibt er Vollmann. Erteilt Befehle- VO herrscht seine früheren Erbschleicher, untermiriL dcll Konkurrenten Ihm liegt die Welt zu Füßen. Feine Pflegetochter, die mit dem Arzte verlolit wan Ut Ep reit, mit ihm die Hochzeitsreise zu machen, ielbst dtc alte Ophelia verliebt sich noch in ihn, · Nur Mtß Grace ist vernünftig. Sie glaubt nicht an den Schwindel. Ihr stellte er sich als Selretakch Milliardärs vor, als nneheliches Kind des Sam trott um sich einen Scherz zu machen. Sie aber dugstlifchssllt den Betrug und hält ihn wirklich für den ·e.-elret-i·1, der sich an die Stelle des vierundnesunzigjiihrigcn Mil liardärs schwang, durch geniale Hochstapelei. · Hier könnte das Stück wirklich zur Komödie wer den, die es sein will. Nur dieser dritte Akt ist ecncit Augenblick interessant. Das Publikum, von dem lin sinn der Verjüngungskur überzeugt, glaubt »der AP klage, wie Miß Graee an sie glaubt, da sic wahnts VIII Mittel in der Hand zu haben, das sie zur Herrin deti »,,fingierten« Milliarsdärs macht. Mindestens der Zweixel mußte dem Zuschauer belassen bleiben- dU Zwei el an der Echtheit dieses wundersam verwunko Greises. So hätte der Stoff vielleicht einen geschlckkcu Einakter abgeben können. Leider aber legitimiert sich Sam Fox als echtcl Steinachjünger. Durch einen Parlographen, duer seinen wirklich existierenden Seeretär, der, cl» csonet Ase-Mk- Rachtistzu is of WWIIJ
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