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Dresdner neueste Nachrichten : 19.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-19
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.12.1924
- Autor
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M WodtiahmdkiemiiikkuT MS- 111 M W suu Aus Stadt und Inth Dresden-. is. Demut-er Polizeillche Streiftichter « VIII Ums-mundtot U. Kaki-m- (Dresden) II kommt doch noch immer anders, ersten-. Und zweitens als Inan denkt. Noch vor Jahresfrist: Hoch konjunttur für alle Gesetzesverächtet die Polizei, Viktoria der Ordnung, fast machtlos. Heute wieder tebrende geordnete Verhältnisse Der Staat, Inbegriff menschlicher Ordnung, setzt sich durch. Die and des Beamten im blauen oder grünen Rock, im Zwil, packt diejenigen, die feine Gebote verletzen. I- Jn der legen Zeit ist viel geschrieben worden über die Polizei. trüme von Tinte, Ver e von Papier hat man geopfert Berufene haben ist Problem zu ldien versucht. Auch solche, die erst durch die Staats umwiilzuns ein neue-s Unterkommen bei der Polizei gefunden atten. Politische Parteien beschäftigten sich mehr mit den »Zustanden« bei der Polizei, alsmit den so überaus trüben Besoldunaszuständen ihrer Be amten. Einzelne Sonnenstrahlen der Anerkennung der Leistungen aus Ministermunde wärmen nicht. Ent behre das Nötigste! ist weiter die Losung dessen, der ichikken soll. Der englische cPolizeibeamte erhält das vie ache Gehalt seines deu.ts en ollegen. Und die Polizei selbst? Abgesehen von Fällen, wo . jegliches Unterscheidungsvermögen für Lüge und’ Wahrheit verlorengegangen schien, hat cgle ge schltsäegew Und hat gearbeitet. Gearbeitet au an sich e · "Es ist nun einmal fo: eine neue Zeit erfordert neuen Geist und neue Kraft. Auch bei der Polizei. Erfüllungspoljtih die geleistet werden muß. Pro paW .(« . . Literaten plaudern angenehm Kriminalistih Die Bergaxser von Detektivgefchichten haben meist mehr Gel amit verdient, alB der Jahresetat der sächsischen Polizei beträgt. Sie lehrten die mondäne Frau ange nehmes Gruseln. Fesselten den Herrn noch tm Pyjama. Lebtlingstränme formten sich zusMeistew ehren. Und machten zum Verbrechen Um -D.etet-tiv künste zuerproben und zu zeigen. Es wird ge beten, mäbevolle Kleinarbeit wirklicher poli eilicher. Tätigkeit nicht mit dem Inhalte pbautafievollcr Literatur-Erzeugnisse zu verwechseln. ·- . Das alte römische Recht ging in seinen Anfängen gegen Störer der Staats-ordnung mit Ilnschädiiki)- machun der Täter vor. Was man damals so nannte. Unser geitalter ist humauer. Die-Polizei ist noch hntnaner: ihre Arbeit will vorbeugend sein. , Nicht immer gelingt es. Verbrechen ist soziale Erscheinung Auch da, wo scheinbar keine materiellen- Ur achen vorliegen. Dementsprechend muß die Wermng des Verbrechers erfolgen. Wer ahnt etwas von Ver brecherehrgeiz, vom »- Htenkodcx« dieser Kreise. Der Fassadenklettcrer, der Geldschrankknackcr, mit Verachtung sehen sie auf den Taschendieb, den Ringel fahren Der ~Greiser«, unermüdlich auf ihrer-Fährm, Faßt sie unerbittlich. Und dann wollen sie ~bel)andeli« ein. Würdegemäsz. Psychologisch. Freundlich. Nicht mit dem Unterossizierston der Vorkriegszeit. Mancher Rat danach ~oerpsisfen«, was sonst niemals herausge ommen wäre. Die Polizei sei nicht rationell. Sagen die Leute. Und sie bringen auch scheinbar unwiderlegbare Beweise Ziir ihre Behauptung »Polizeisport«. Man muß . och viel Zeit haben! Nein: Erziehuiigsarbeit ist es; ftir die Polizei ebenso nötig wie gute Geistesschulung. » «Polizeidienst erfordert körperliche Widerstand-Z- Ehigkein gesunde Nerven, Entschlußkraft, Kainpssertig it. Die Arbeit gegen Verbrecher ilt ~Sport und Spiel« von Jntelligenzcrästen. Namentlich un Finish« der Verhaftung. Und dann gefährlich. Denk Verbrecher ist jede-s Mittel zur Erhaltung seiner Frei heit heilig. Seine körperlichen Kräfte und Gewandt heit sind erstaunlich. Seine Tat entspringt gewissem Sportsgeist. Man denke an den Faifadcnkletterer. Er ist stolz aus seine Leistung und kaum racheerinllt gegen den, der ihn überwunden hat. J Aus dieser Einftellnng in u ß sich polizeilicher Sporn entwickeln. Und er wird sorgsam gepflegt. Ich möchte-! niemanden raten, die Bekanntschaft mit Jiu-Jitsu griffen von Polizeibeamten-zu suchen. ( Ein kleiner Abrisz aus der polizeilichen Wirklich-l Leit. Es wird mit Eifer gearbeitet. Nach hohem Ziel gestrebt. Dem modernen Staate eine moderne Polizei! Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein! Mit sanft über rseaender »Bitte« führt die Polizei das Szepter der e. lanmen früheren Darftellerist des Dresdncr Hos töeateritze verhzejratet = Grete Busch erzählte im kleinen Saal der Kaus inannschaft exoti s ch e Märch e n. Die Temperatur im Saale brachte zunächst eine mehr polare als exotifche Stimmung hervor, aber bald kam man in den Bann der Geschicht-en und wurde abwechselnd kalt nnd heiß. Diesen Märchen ist eine starke Wirkung sicher. Nicht nur ihrer Farbigkeit und Grufeligkeit ihres Geschehens, sondern mehr noch ihrer tiefen Weisheit wegen. Sie haben ein Gefühl für die irrationalen Mächte, für Schicksal nnd Vergeltung, um das eine mechanisch und rationell denkende Zeit ihre Schöpfer beneidet. Grete Busch vermochte Schauer und Wonnen dieser Geschichten eindrucksvoll zu verlebendigen. Ihre Stimme ist wandlungsfiihig ynd reich an Möglichkeiten Wie die siidamerikaniiche Erzählung von Uhlc und Liihc nnd die chinesische von der Rache gestaltet wurden, das zeugte von einem be achtlichen Talent. Nur im Affekt tönt die Stimme nicht recht und erscheint etwas gepreßt. Ueber die Be fangenheit der Bewegungen nnd einige Unebenheiten des Vortrages sieht man gerne hinweg. Dr. 11. W· = Ein Hamanniunlk Jm Nachlaß des Leipziger Germaniften Albert Köfter haben fich, wie aus Leipzig geschrieben wird, die- lange vermißten Exemplare der Hamannschen Privat drucke gegnndew die aus Herders Besitz wohl einst in den er Herausgeber der ersten sammt-Auss gady Noth und Wiener, übergegangen waren. Herder esorgte, wie man weiß, in Weimar flir seinen Lands mann can-kann den Druck jener kleinen geistreichen und sühnen Schriftchen, die, immer nur in wenig Exem plar-n hergestellt, sehr schnell vergriffen waren, und ten denen auch Goethe ein ganzes Kästchen voll besaß. Solche Druckbogen hat Hamann dann mit hanc-schrift lichen Aendernngsvorschlägen und langen Zusätze-n aber auch mit persönlichen Bemerkungen versehen, an Zuber surückgelch ckt, wohl in der Hoffnung auf einen Mel. Diese handschristlichen Zusätze find nur teil weise von Noth und Wiener siir die Gesamtausgabe In Mr bis 1848 verwendet worden; mit Hilfe der neu « enen Pandschriften wird man jetzt auch das Material auswerten können. Diese Hainanns - W per Bibliotlwt Witz-I W Y- nnd Sn den Dresdnet E Katakomben Die Tot-Wer Mr der Frau-nasche sGW Finsternis, durch den lackernden Schein der Lampe geisterhaft erhellt. Blau «irieri, obgleickl es trocken, nijä einmal liihl ist hier unter der Erde. ber däk man e n nnter der Erde ist, marki frieren» Tief u er der Kirche. Bei den Toten in en Kaiatomben Dreiundsiintgzeig Jahre ging niemand in dieien Mängel-. Ma dpte untersten, liegen viel länger, Fahr undertelang gest ver manert e oberen wurden abgei lo en als man 1871 die Kirchenbeiznnbg hier legte. iir alle Zeiten, wiinithie man. ~Laßi ie Toten ruhen « haben die Ulr beiter damals an eine Tüwermauemngageixriebew Und es war sicker schön zu denken:..siir a e wigkeit liegen diese St gewordenen geborgen, so wie ed sieg die Angehörigen dachten, als sie in den zwanziger Ja ren: des 18. Jahrhunderts ihre ersten Toten hier bestaiies ten. Nicht der Mensch, aber das Wasser erzwang den Eingang. Vor zwölf Wochen, am s. November, stand plötzlich der ganze Kirchenkeller unter Wasser. Wie ein See, anderthalb Meter hoch, rauschte es dem-ent ietzten Kirchendiener entgegen, als er, durch seltsame unterirdische Töne unruhig geworden, die Kellertreppe hinunterstieg. . Am 26. November stört der lange spitze Meißel des Maurers zum erstenmal seit Jahrhunderten die Ruhe der Toten in den Katakomben. Dampf Ballen die Schläge. In Sorge warten die, denen die bhut über die Kirche anvertraut ist. Dann stillt nach langer Zeit der erste Steinbrocken aus der dicken Mauer, die von zwei ZMelreihen gebildet wird. Das Loch wird erweitert. - an späht mit der Taschenlamve hinein, betritt dann endlich den Gang. Nein, die Mauern hatten standgehaltm Ein wenig Feuchtigkeit nur wars eingedrungen, ist längst Mvertriinselt und verdunstet. Durch lange kaum meterbreite Gänge geht man zwischen den Totenkammerm in der seltsamsten Be gräbnisstätte, die wir in Dresden haben. Der Toten sind viele: 245 Dresdner, die znmeist deu Adels geschlechtern angehörten, sargte man hier ein. Selt sam, schon damals begrub man hier, als der Kirchen bau erst zwei Jahre in Angrifs genommen worden war und wohl nnr wenig über die Grundmauern hinausragte So eilig hatte man es- die Totenim Schutze und Schoße des Gotteshauseg zu bergen. »Eine- Burg von (s)riibern«, sagt distcheninspcxwks Weinert, der die Geschichte der Kirche in allen Einzelheiten ergründet »und euch über die zisntakomven und die Toten, die in ihnen zur letzten Rnhe gebettet wurden, viel Wichtige-Z zu sagen weiß. Ja, Riesen wälle tiirmen sich diese gänzlich schmucklosen Grab kammern, hier wohl sechs Meter hoch, hier flach eine Gewölbcecke ausfüllend. Man hat ganz regellos gewaltet, hat jedensWinkel ausgenützt und doch wieder insofern für Symetrie gesorgt, als man die Särge m zwei-, dreifacher Höhe bis an die Decke der Gewölbe auf breiten Rosten übereinandersetzte Da und dort wurden, als man die Schaden des Wassers priifte, Oeffnnngen in die hohen Mauern der s Grabkammern gebohrt. Und da sieht man nun dic. festen, rostbedeckten Metallsärge, sieht zerfallende aus M—--« - Weihuachtsverkehr ans der Eisenbahn. »Am 24. Dezember, dem Christabend, verkehren die Züge wie an Sonnabenden. Am 27. Dezember, an dem ver schiedene Betriebe nicht arbeiten, werden die sitt den Ltrbetternerkchr an Sonnabenden vorgesehenen Ent lastungszüae, soweit sie entbehrlich sind, aussallen.« Der Ausfall wird durch Anschlag aus den Stationen .be lanntgegeben. Am 81. Dezember-. Silvester-, wird der Zugverkehr sduxthgesührh wie er für Werktage vor Festtagen vorgesehen ist. Etwas-ge Abweichungen hin-l sichtlich der besonderen, für den Arbeiterverkehr vor gesehenen Züge werden ebenfalls durch Anschlag be-i kanntgegeben. · " ·—— Expreßgutverkehr. Am l. Oktober ist bei der Recchsbahn ein neues Muster für Expreßgutkarten ein-. geführt worden. Die bisherigen Karten mit roter Um-« randung werden neben den vorgeschriebenen Karten mitgrüner»l«lniralldutig n o ch b i s zu m 31. D e z em b c r 1 9 2 5 zugelassen. . Sonderziige aus der Provinz. Wie der Dresd ner Verkehrsverein mitteilt, ist am letzten Sonntag ein Sonderzug von Hoyerswerda, Taucha und Elsterwerda nach Dresden gekommen, der über 1100 Fahrgäste in die Hauptstadt brachte. Er traf vormitttags 10 Uhr iu» kDresden ein« und abends 11 Uhr fuhren die Gästei wieder zurück. Dem Gefchiistsleben unsrer Stadt ist damit sicherlich wesentlich genützt worden· Der Ver kehrsvereiu hatte die Fürsorge für die Fahrgäste über nommen, um ihnen den Aufenthalt in Dresden genuß reich zu gestalten. Es wird beabsichtigt, solche Züge im nächsten Frühjahr aus den verschiedenen Gegenden Sachsens und den Nachbargebieten regelmäßig nach Dresden zu leiten. Anmeldung der Sparguts-altem Durch Reichs verordnung vom 4. Dezember 1924 ist die stir die An meldung der Sparguthaben zur Auswertung vorge sehene Frist bis sil. März 1925 verlängert wbrden. . - a es jedoch im dringenden beiderseitigen Interesse liegt, dass die Sparkasse möglichst bald einen Ueberblick über ihre Anfwertunasnerpflichtungen erhält, bittet die 27. Januar durch Walfcrzs de Gkisyicr u. Co.-.in 111-litt vcrstcigsrt vardetn . . = Versteigernng non Rembrandt-Werken.. Unser Berliner B-ziorrespondent meldet aus Lo n d on: Die non Mr. Rudge Enesham unter einem aus der Bank aufbewahrten Familieniiachlasz entdeckten R em brandt-G em ä l d e wurden von der Londoner stunstsirina Christie d sfe n tlikn ve r steige r t. Sie brachten insgesanit 44172 Pfund Sterling ein. Für das erste Stadium der Radieruna des Portraits non Dr. Arnoldo Tdolinr wurde der R e k o r d p r ei s für ein Stiick von 87d0 Pfund Sterling bezahlt. = Ein srauziifischcs Werk iiber Fichte. Fichte, der große ,-Lebrer der Deutschen« in der Zeit der Ve freinngslricge, dessen Schriften und Briefe bei uns heute eine Wiederauferstednna erleben, erhält feist eine eingehende Darstellung seiner Persönlichkeit seines Werka und seiner Umwelt in einer französischen Arss beit »Fichie nnd seine Zeit« von Xavier Leon« Während ihn der erste Band des umfangreichen Werkes als Freund der französischen Revolution darstellte, schildert der soeben erschienene zweite Band, der die Jahre 1799 bis 1806 umfaßt, seine Entwicklung zum deutschen Patrioten, und entwirft ein eingehendes Bild des Berliner Lebens nnd der romantischen Gesellschaft Der nächste Band wird sich dann mit dem Fichte der ,2Reden an die deutsche Nation« beschäftigen Jeden falls haben wir in der deutsche-n Fichte-Literatur kein so umfangreiches Werk, das zugleich die Zeitstimumng so eingehend berücksichtigt F Howard Carier wieder in Aegyptem Howard Carter txt, wie gemeldet wird, in K air o angekommen undtrift Vorbereitungen, um seine Ansgrabuns gen am Grabe Tntankhamenö fortzusetzen. Vermutlich wird nach den notwendigen Augeinanders setzungen mit der Regierung das Grab in Luxor an fangs Januar wieder geöffnet werden. = Bachs Weibsachtsoratotimn wird nächsten Sonnabend M Mir in der llqu wie alliiiibrlied durch V achv erein und strensedvr unter Otto Richterg Leitunia autaetübrt. Sonnen nnd Doris Walde, Martin derer-mann, Robert Breit. Oeova symmer Rom-krimine- Hrenzä bittrer-miet a. D . bt;- am Tembalo Dr. Glitt-. el: Mund Pia-Ei . ter: dner MW - « Fg NEU- »Im YFZIUM ' bekame ConsILII-HEXEan dek- u c etwa-IF dä- IFHW n- M rese- Muae . sichwatsesn ERmdold Gewandt-ehe lembten m den Trümmem. an liest knte destnnlttfr. from-ne Worte da nnd dort izn Oewd he, dte ten-r Ich tn der Farbe scheinen, als-wären sie eben erst a emalt halb txt chend steigt man über stetnerne Stufen in dtexr Oede, giebt dnr etn Gräbeefeld das sich von der eite dee ampifchen Straße her As sum Glockenturm vorn nach dem Platz heran-, unter der Muse dehnt. cata konthen, in denen doch ketn Moderqetnch soc-Pt. Eine von Geprqe Vähc qroßzügtq erionnene cnt uswqu anlaqe verhindert das Ansammeln Verwendet anste« Wer kennt die Toten? Die Kirchenbiicher - und damit jener besondere Freund der veriahrten Angele genheiten - melden von ihnen. Sie wissen zu sagen, aß man am 26. November 1728 als ersten hier nachts ein Uhr bei Fackelschein den Königlich Polnischen und Knrsächsiscgen Commissionsrath und Oberamtmann Johann aul Vockel beisevte, daß im hintern Gewölbe des Glockenturmes die Frau des Fürsten Lubomirsky bestattet liegt, daß nicht weit von ihr im schwarzen Ordenösamtkleid und weißem Ordens mantel der Oberstallrneister Hans Motiv Graf »v. Brühl letzten Schlummer schläft. Von weitber über sührte man die Toten, aus Leipzig und Paris, in die ses stille Haus. Senlte sie ,an den verschiedensten Stellen, den-Oberstallmeister Augusts dez Starken, einen Grasen v· Brühl, von der Mitte der Kirchei aus, so daß erst die Bänke entfernt werden mußten —- ins Grab. Fast stets zur Nacht, manchmal aber auch, wenn die allererste Morgensonne durch die Altar senstcr schien. All ihre wunderlichen Schicksale hatten sich zu einem friedlichen Ende gewandt. Alle Stürme schwiegen in den Katakomben. Beschwichtigt schlagen der große Superintendent Löicher und der vreußi che Oberst, der aus der Schloßwache von Soldaten seines eigenen Regiments erschossen wurde, neben dem Jo hanniterritter. I 1787 bestattete man die letzten in diesem seltsamen sFriedhos und schloß ihn dann. i Auch die Zinktaseln wissen von ihnen, künstlerisch Yavierte Platten, die an diesen seltsamen Grüsten —- otenhäusern vergleichbar angebracht sind. Manche lagen herabgesunken zwischen den Trümmern und sind jetzt in der Kirchenbanzlei am Platz, in jenem Haus, das noch älter als die heutige Kirche tst, zu sehen. Sie werden alle wieder an Ort und Stelle kommen, das Namensschild der »Eheliebsten« des Rechtskonsulenten und des Steuerkassierers; der Mauer ist die jeweilige Form des Schildes in tiefem Eindruck ausgeprägt: Herz- und Wappensormen, solche mit barvcken Linien nnd schlicht gerundete. Manchmal sind die Toten, so weiß es der, der die Kirchenbttcher durchforschte, samilienweise beigesetzt, wie« in Erbariisten, manchmal eine besonders sreunlzliche Sitte unter ihrem Betstübchcn. Wird man ne nun der Grabes-ruhe wiedergeben, die sie so lange umfing? Die Wände wieder vermauern? Oder kann vielleicht später einmal zu einer noch würdigeren Neugestaltung der alten Grabkammern. geschritten werden? 111-m Sparkasse, ungeachtet dieser Fristverlängerung die An meldung möglichst urcgehend zu bewirken. Ast-errang bei Brandfälletu Das Pr eantt des Polizeipräsidiums schreibt uns: Bei Branssiillen ist es vom feuerlösehiechnischen Standpunkte aus Zin bedingt notwendig, daß mindestens derjenige Teil es öffentlichen Verkehrsraumes von jedem Verkehre frei bleibt, aus dem die Feuerwehrfahrzeuge stehen und die Schlauche liegen. »Für slbsperrung diesäseßaumes zu sorgen, ut die Polizei unbedingt verlässt t. Es liegt Veranlassung vor, hieraus ausdrti lich hinzuweisen .und an die Beoblkerung die dringende Bitte zu richten, bei Brandsallen mit der Neugier etwas ,zuruckzuhalten und sich den polizei -icheu . Maßnahmen, die hierbei notwendig verden,willig zu fügen. s Die Stadtvcrordneten werden heute abend die in Jder letzten Sitzung unerledigt gebliebenen Anträge erledigen nnd dazu vier neue Anträge, bei der Ueber-» lassung von Schulräumen nicht Kommuniften auszu-» schließen, die staatsbürgerlichen Rechte der Beamten zu wahren, brnterlegte Befiattungsgelder auszuwerten und für billige Benutzung von Eisbahnen zu sorgen. Von den übrigen Beratungsgegeigtänden feien genannt: Unentaeltltcher Zutritt zum vologischen Garten für Schulklassen, Unterstützungen Vediirftiger, Frei tnachung der Schnltnrnhallcn, in denen Arbeitslosen untersttitzungen ausgezahlt werden, Erweiterungsbau des Bürgerhospitals, Bezuscbussung der anlslißlish der Verlegung der Jnsanterieschule nach Dresden notwen digen Wohnungsbautem Schaffnng eines Erholungö- und Genesungsheimö siir Bettniifser und Weihnachte bescherungen in städtischen Anstalten. Nenloanten in Dresden. Jn den letzten Wochen sind vom Banpolizeiamt u. a. folgende Baugesuche ge nehmigt worden: Neubau eines Hintergebättdes, Löh tau, Saalhansener Straße 7, Robert Seidel, daselbst; Neubau eines ziiseigeskhossigen Zwischenhauses szewischen Vorder- und Hintergebände, Briesnitz eißner Straße 77, Walter MiinneL daselbst; iabrikanbath Mockritz, Pestalozziftraße Ib, Fabrikbesitzer Richard Gabel, daselbst; Neuban einers Wohnhausgruppe, Strehlen, TeplitzersStrasze, Eisenhahnet-Baugenossen schaft, E. G. m. b. H» Sirehlener Straße 12c Neubau »eines Zweisamilienivohnhauses, Planetn Bernhard sttaße, Heinistättengesellschaft Sachsen, G. m. b. H» Seidnitzer Platz 2; Neuban eines Einfamilienwohn hause-Z, Torna, Flutst. 57b, Alb· Wer-ten Post sckiafsner a. D., Cossebauder Straße 40; Nenbau eines Einfamilientoohnhauses, Tornm Flutst. 57c, Paul Ktittner, Oberregierungssekretär a. D» Altfrankener Straße 2; Neubau eines Zweifamilienwobnhauses, Briestiitz, Flurst. Isid, Ernst -Schmidt, Briesnitz, Vierlinden 1: Ausbau des Dackmeschogeg des Hinter gebätidas, Löbtau, Ldbtaner Straße 6 , Fa. Lobeck u. Co» A.-G·, daselbst; Neubau eines Zweifamilienmohns hause-ts, Gruna, Ludwig-Hartmann-Straße 20, Martin Gitte, Altenberger Straße 50; Nenbau eines Ein familieiiwohnhauses, Kleinzschachwitz, Germaniastraße, Franz Donath, Niederscdlitz, Otto-Kaufmann-Straße. Die Jugendburg Hohnsteiu. Zur Ausstattung und Ausgestaltung von Schloß Hohnstein als Jugend burg wurde ein Arbeitsausscstufz gebildet, der kürzlich seine erste Sitzung abbielt. Nach einein Berichte über die vorläufige Einrichtung einzelner Räume als Wan-’ derherberge wurden folgende Vorschläge von der Ver sammlung angenommen: In jeder Kreishaupimamcs schaft ist ein Arbeitsausschusz für Hohnstein zu bildet-. Zur künstlerischen Beratung tiber die Verteilung der Raume und deren Ausgestaltung soll demnächst eine Burgfahrt mit Architekten und Künstlern veranstaltet werden, Mitte Januar dann eine solche für alle die, die Anteilnahme an der Jugendburg Hohnstein zeigen. Unter Staats- und Gemeindebehörden-, Schulen, Ver. lsänden und Großfirmen soll nachdrücklich um Ueber nahme von Patenschasten fiir einzelne Raume ge worben werden. - Hohnstein bietet schon jetztOelegews hcit zu kürzer-ein oder längerenc Aufenthalt itir wan dernde Schulklassen, Jnågendgruppen und Giniels minderer. Es stehen t glich geåen 200 Betten mit Decken zur Betätigung Die elekt s e Lichtanlage ist tin Betriebe- eizmatertal ist vorZandem vEbenso sonnen die geräumige Küche und die Tuftb be nnht werden. Um fremden sesuedern die Moos t zu gedenksied von der treffltgeu Eis-sung Ho ns als Fu nddurg äu unterrt ten, soll d e Burg am 1. F nä, Neuja rstage und conntag den 4. Januar In g g Ideen-. WW W -- Der Verein stir Geschichte Docsdeus hatte dieser Tage zu einem Riobert-Schumann-Abend geladen Dr. Volkmann schilderte aus Grund eingehender Studien die Zeit, die der Komponist in Dresden ver lebtef Fünf Jahre, von 1845 bis 1850, war er hier zu Hause Man hörte, wie diese Epoche verschattet war von Ahnungen eines geistigen Zusammenbruchs, wie er dennoch, angeregt durch seine Arbeit an der von ihm gegründeten Sm.gakademie, Wertvolles schuf, vieles-, das, nach des Redners Ausführungen weit mehr alz andres« verdiente, in unsern Konzertsälen gehört zu werden Der Freundeskreis tauchte hervor: Wende mamn Hühner, RieischeL Robert Reinick, Sen-es die er oft in Mach besucht-e Mit Richard Wagner, den ’er auch oberflakhlich kannte, fanden sich nur wenig Be ruhrunasmmkie da bei-de verschiedener Natur waren. Eine farbenreiche Mderung der 49er Mai ta e, die Schumann-s in und bei Dresden verlebten, ergielt man durch die Tasgebiicher von Schumann-s Frau. Die Sorge um den notwendigsten Verdienst veranlaßte Schumann schließlich, als sich seine Hofs nung auf die zweite Kapellmeisterftelle zerschlug, als Kapellmeister nach Düsseldvrf zu gehen, wo sich das traurige Geschick seines Lebens erfüllte Dir. Volk inann schloß seinen seh-r beifällig aufgenommenen Bor trag mi einigen Mitteilungen über die Familie von Schumann-s Frau, die Wiecks. Ersan mehrere in Dresden entstandene unbekannte Lieder Schumanns, von Margarete v. Zenker am Flügel begleitet, die mit dem Vortrag einiger »Waiidfzenen« nnd eines ~Barrirademarsches« viel Dank sand. Der Alte Dresdner Tierfrhuizverein nahm in seiner letzten Sitzung- zuerst mit Danck Kenntnis von einer größeren Geldspende der Frau Exz. v. Brann, die sich stets als hilfsbereite Förderin tierschsützlerischcr Bestrebungen erwiesen hat. Gegen den Straßen handel mit Singvögeln entfaltete der Verein eine rege Tätigkeit. Es wurde erreicht, daf; keinerlei Konzessionen fiir derartigen Handel erteilt werden sollen und die Polizeiorgane angewiesen wurden, auf ähnliche Uebelstände zu achten und Anzeige zu cr statten. Eine Ansrage der Städiischeu Wasserwerie wegen Einziehung von Brunnen beantioortete der Verein dahin, daß über die Notwendigkeit des Brun nens an der Serrestraße erst noch Erörterungen an gestellt und der Brunnen Königsbriicker Straße, Ecke Bischof-Zweck an die Heerstrasee versetzt werden möchte Zum Entwurf des neuen lagdgesetzes wünscht ver Verein in einer Eingabe, dasz zur Eindämmuna sder Aasjägerei nur an solche Personen Jagd »scheine ausgchändigt werden, die im Besitz eines Ge brauchshundcs find und den Nachweis erbringen, dass sie mit der Handhabung des Jagdgewehres und den Grundsätzen des weidmännischen Jagens vollkommen vertraut sind. Endlich wurde noch beschlossen, siir die Mitglieder demnächst eine schlichte Weihnachtsfeier ab zuhalten. . - ( - Friedrich Friibel nnd der Gedanke der Arbeits schule war das Thema eines Vortrags, den Fräulein Dr. Frölilich am Elternabend der Staatlichen höheren Versuchsschulehielt Wie sie aussührte, gehört Fröbcb von dem die Gegenwart leider nur noch weiß, dasz cr den Kindergarten begründete und die inzwischen durch starre, mißverstandene Tradition entwertetcn Be »schästigungs- und Bewegunassvicle erfand, unter dke großen Vorkämvscr der Wahrheit, Echtbeit und Fru heit auf dem Gebiete der Erziehung. Jm Zeitalter der Reaktion war sein persönliches Leben ein Kampf um Freiheit, fein Denken ein Ringen um das Gestalt werden des Geistes. Das Ziel Fröbelscher Erziehung - wie sie umfassend dargestellt ist in der »Mensch-kn erziebung« sowie in dem Plan einer Volkserzicbunass anstatt in Helba - ist der Gedanke der Lebensemiaung. Die wahrhaft menschliche Erziehung soll im Kinde das Erlebnis der Allverbundenheit tvcckexy Ehrfurcht vor dem eigenen Körner und Sinn sur dessen Pflege enges Zusammenleben mit der Natur, wert rcndcgcs Schaffen in Gemeinschaft mit andern, freies Schauen und tiefes Sinnen, das hinab-führt bis zur Wesen haftigkcit der Dinge - das sind die Wege zu ICIM Einheit, in der auch der mit ~hundert« Sinnen begabte in d r Vielgesinlt des modernen Lebens zerrissetlc Menschseine letzteVexbundenheit sviirt mii dem nott- lichen Urgrund alles Lebens. - ~Karikatu«, ein Fest der Karitaturcm veran staltet dieDresdner Kunstgenossenschaft am 7. Februar 1925 im Künstlerhaus. Die Farbenfeste der Kunst genossenschaft haben stets besten Einspruch gefunden to daß man wiederum beschloß, eine künstlerische Ver anstaltung großen Stils vorzubereiten. Eine Anzahl bekannter jüngerer Künstler hat sich dazu im Fest ausschuß vereinigt - Die PL- .-Lichtspiele bringen in dieser Woche den nach einer Idee von Fred Steuer gearbeiteten FUZU Der indgchc Tod Die da sterben, wenn ice fiermn mit m Christi-me in der Haupts-sue Der Grundgedanke msopfetnde Liebe zwischen einer Jndeein nnd einein Inter, die beide der Pest zum Opfer Hallen - ist vom Verfasser des Fittns auf»eil7 en ched Paar like-tragen, M, von vöelen Fahr niäen des Lebend d st, nur Tode lück findet- Det Fitm dat We er; auch its-i en Rollen thigltth t . Ein rot - ask-Lustska U ·eku..ktgr» silut as. Pt- Nähere Ingrimm bei der Geichntsäeai Ie- T hause-, Jst-day Muts-user 2 tät-umscha- Dzng o r W. . - site Vereins-us Atti-set Landsleu- j« Dresden txt am Id. esember unter Mitwirkung des heim-thun es säcksischer Landsmqunfchasten gegründet worden. Die Le tunq lieztuvorlänxs in den dänden MERMIT- J«k««uq."äiä ( EITHER-s « , reuz ae .« Zuschriften wolle man an diese Axt-Ko richten. gen Noch vor den Weihnachte feiertagen müssen Sie daran denren daß dad Postwonnemeut W die Dreödner Nenefien Nachrichten für Januar ex neuert wird, vorausgesetzt daß Sie unsre Zeitung regelmäßig durch den Briefträger angestellt erhqctm Wer die D. N. N. durch einen unsrer Lin-träger hier in Dresden oder in einem der mehr als 400 Orte in der Provinz, die wir durch eigene Andrritger bedienen lassen, erhält, dessen Abonnement läuft unverändert weiter. Dass Postabonnement dagegen gilt immer nuk für einen Monat, und ed empfiehlt sich deshalb, die Erneuerung jeweils bis zum 25. vorzunehmen Aller dings nimmt die Post Bestellungen auch noch im den J letzten Tagen des Monats nnd sogar im nenen Monat mit-gegen doch ist in diesem Falle eine Sondergebühk von 80 Pfennig zu zahlen und außerdem übernimmt die Post keine Gewähr fiir rechtzeitige den-. ununter brochene Lieferung der Zeitung» Gerade dass ist aber sür unsre Abonnenten mißervrdentlied wichtig« und es empfiehlt sich deshalb, den Bezug für Januar möglichst heute noch zu erneuern. Beftellungen können mündlich oder schriftlich beim Poftamt Jllreö Wohnortes oder beim Briefträger erfolgen. Der Einwurf eines Ve stellzetield in den nächsten Briefcasten genügt auch. Gesinnungöfremrde wolle man ebenfalls auf den rechtzeitigen Bezug unsrer Zeitung hin-weisen Orest-net Neueer Nachrichten Jesajas-Abteilung JOO W M Nachrichten My, Is. Dezember IM MM
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