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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021111017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902111101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902111101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-11
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Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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ab, die »ach dem nun auch von bayerisch-klerikaler Seite an genommenen Urteil „die Gemeinschaft schon von selbst bringen wird*. (-) Berlin, 10. November. (Telegramm.) Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Dem Vernehmen nach bat der Gesandte in Stuttgart D. Dcrcuthal seine Pensionierung erbeten und wird am 1. Februar 1903 in de» Rubestand treten. Zu seinem Nachfolger ist der bisherige Gesandte in Athen Gras Pleffeii-Cronftcru in Aussicht genommen, der in Athen durch den bisherigen Gesandten in Weimar Prinz v. Ratibor ersetzt wird. G Berlin, 10. November. (Telegramm.) Der „Reichsanz." meldet: Dem General der Infanterie v. Strubbcrg ist der Per- dienst-Orden der preußischen Krone uns dem Präsidenten Les Bundesamtes sür Heimatsweien, Wkyuiaun, bei Versetzung in den Rubestand der Kroneu-Orden I. Klage verlieben morden. Ter „Nationalztg." zufolge wurden dem Geheimrat V. Huilseman« der Kronen-Ordcn I. Klasse und dem Vorsitzenden des Aus- fichtsrates der Scdantung.Eilcnbahngcsellschast, Fischer, die Brillanten zum Roten Adler-Orden 1. Klasse verliehen. L. Berlin, 10. November. (Privattelegramm.) Die „Nat.-Ztg.* schreibt: Die „Dzg. Zig.* läßt sich aus Berlin melden: 5m Interesse des deutschen Seeweiens sei die Bildung eines ReichsschiffahrtS-AmteS als oberste Zentralstelle ins Auge gefaßt. Wir wissen nicht, an welcher Stelle Liese Neubilvung „ins Auge gefaßt" sei» soll. An Stellen, die cS angeben würde, ist von dem Plane nichts bekannt. — Zur Feier des Geburtstages des Königs Eduard von England batte der großbritannische Geschäftsträger, Bot schaftsrat Mr. Buchanan, am Sonntag die Herren der groß britannischen Botschaft mit ihren Damen zu einem Festmahle bei sich vereinigt, zu dem auch Prinz Albert zu Schleswig. Holstein, Rittmeister im Lelb-Garde-Humren-Regimeut und Sohn des Prinzen Christian zu Schleswig-Holstein, eine Ein ladung erhalten hatte. Auf dem Botschastsbotel webte die englische Nationalflagge. — Für das 1. Garde-Dragoner-Regiment har in Vertretung des Regimentskommandeurs, der sich aus Urlaub befand der Major beim Stabe, Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, «in Glückwunschtelegramm nach Schloß Sandringbain abgesandt Die Kaieroe in dec BeUealliancestraße hatte zur Feier des Tage« auf beiden Türmen geflaggt. * Aus Schleswig. In der Optanten frage ist eine neue Entscheidung des Obervermal- tungsgerichts ergangen. Im Wiener Friedens vertrage wurde bekanntlich den Bewohnern der an nektierten Gebietsteile für die Tauer von sechs Jahren das Recht zugestanden, sich für die dänische Staats angehörigkeit zu entscheiden. Tie Option wird nach über einstimmender Auffassung wirksam durch äußere Be tätigung des Willens, die dänische Staatsangehörigkeit zu erwerben; die Option« e r k l ä r u n g allein genügt nicht. Das Obcrvcrwaltungsgericht einerseits und das Oberlandesgericht Kiel anderseits haben aber die Frage entgegengesetzt entschieden, w a n n der Wille des Optanten, zu optieren, rechtswirksam in die äußere Er scheinung tritt. Tas Oberlandcsgericht Kiel ist der An sicht, daß dies der Fall sei, wenn der Optant sich nach der Optionserklärnng nach Dänemark begeben hat in der Absicht, dort einen neuen Wohnsitz zu gründen. Das Obervcrwaltungsgericht dagegen hat durch Abweisung einer Klage gegen die Entscheidung des Landrates auf Ausweisung die Ansicht vertreten, daß eine gültige Option, also ein Erwerb der dänischen Staatsangehörigkeit, schon dann vorliegc, wenn der Optant sich nach Dänemark zurückzicht, in der Absicht, hierdurch die Ernsthaftigkeit der Option zu betätigen. Ter Kläger hatte am 11. April 1867 für Dänemark optiert, hatte sich dann dahin begeben, war aber schon am 29. Mai von dieser „Erholungsreise" twie er sagte) auf deutsches Gebiet zurückgekchrt. Nach der Auffassung des Oberverwaltungsgerichts genügte das zum Erwerb der dänischen Staatsangehörigkeit und zur Ver pflichtung, in Preußen ein Niederlassungsgesnch einzu reichen. Nach oberlandesgcrichtlichcr Ansicht dagegen ist Kläger kein Däne geworden, hätte also kein Niederlassungs gesuch einzureichen und wäre unberechtigter Weise aus gewiesen worden. Eine einheitliche Auffassung der beiden Instanzen in der Optantenfrage ist angesichts der weit gehenden Bedeutung solcher Entscheidungen sehr wünschenswert. * Pose«, 8. November. Tie Posener Provinzial- synode hatte sich mit dem folgenden Anträge der Kreis synode Samtcr zn befassen: „Die Prvvinzialsynvde wolle beschließen, den verfassungsmäßig ihr möglichen Einfluß dahin geltend zu machen, daß die N a m e n g e b u n g v o n Schiffen nicht mehr als „Schiffstaufe" bezeichnet wir- und dadurch die einzigartige Bedeutung des heiligen Taufsakramcnts im Bewußtsein der Gemeinde getrübt zu werden Gefahr läuft." Ter Prvvinzialsynode muß dieser Antrag doch wohl sonderbar vorgekommen sein, denn sie gab ihn der Kreissynode Samtcr zur „weiteren Er wägung" zurück. Oder hat vielleicht die Rücksicht auf eine Stelle mitgesprochen, die mit Vorliebe Schiffe, besonders Kriegsschiffe tauft? * Weimar, 9. November. Die Regierung bat anqeordnet, daß den akademisch gebildeten Lehrern an Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen die Dienstbezeichnung „Ober lehrer" verlieben werde. -r. Gera, 9. November. Die Mitglieder des Fabrikanten- VereinS haben einen umfassenden Mindestlobn-Tarif ausgestellt. Bei Festsetzung der Mindestlohnsätze war zu be rücksichtigen, wie weit gegangen werden konnte, ohne die diesige Industrie, die mit dein Wettbewerb des In- und Auslands zu rechnen bat, lahm zu legen. Der Fabrikanten- Verein war bestrebt, einen möglichst einbeiilichen Tarif «rotz der verschiedenartigen Fabrikation zu schaffen. Die sämtlichen bisher niedriger gelohnten Artikel sollen vom nächsten Zahltag, dem 21. November, ab nach dem neuen Tarif bezahlt werden, für die bisher höher gezahlten Artikel tritt keine Reduktion ein. Ferner wurde beschlossen, die tägliche Arbeitszeit künftig sür Akkordarbeiter auf 10 Stunden auSscbl. Frühstück-, MittagS- und VeSperpause zu bemessen. Die Reinigung der Arbeit«- räume soll in Len Betrieben der Mitglieder LeS Fabrikanten- VereinS außerhalb der Betriebszeit statlsinden. Der Fabri- kanten-Verein weist noch darauf bin, daß das die äußersten Grenzen seien, bis zu denen angesichts der schweren wirt schaftlichen Lage der Industrie gegangen werden könne, wenn auf einigermaßen genügende Beschäftigung gerechnet werden solle. (-) Darmstadt, 10. November. (Telegramm.) Nach dem nunmehr vollständig vorliegenden Resultat der hessi schen LandtagSwahlen verloren die National liberalen 5 Mandate, nämlich drei an die Deutsch- Freisinnigen, je eins an die Antisemiten und den Bund der Landwirte. Das Zentrum und die Sozialdemokraten haben ihren Besitzstand behauptet. * AuS Vaden. Der ultramontane Windt Horstbund veranstaltete in jüngster Zeit eine größere Agitation in Baden. Generalsekretär Laven-Lssen hielt Versammlungen ab in Karlsruhe, Freiburg, Villingen, WaldShut, Konstanz und Neustadt. Neue Windthorstbunde entstanden in Vil lingen mit 18, in WaldShut mit 25, in Konstanz mit 45 und in Karlsruhe mit 80 Mitgliedern; in Freiburg und Neustadt bestanden bereits Bunde. Noch einige Neugrün- dungen stehen bevor. Fast alle befassen sich augenblicklich mit Len Wahlvorbereitungen, indem sie daS Programm aller politischen Parteien eifrig studieren und den AgitationSplan entwerfen. Stuttgart, 9. November. Man erwartet in den nächsten Tagen die Einberufung des Landtages auf Anfang Dezember. Tie Schulkommission der Abgeord netenkammer hat die Vorberatung der Volksschnl- novclle in erster und zweiter Lesung beendet. Die Kommission bat einige Acnderungcn in« gemäßigt liberalen Sinne an den« Entwürfe vorgcnommcn; die von demokra tischer und sozialdemokratischer Leite zur Schulaufsicht eingebrachten radikalen Aenderungsvorschläge wurden mit großer Mehrheit abgelehnt. — Für die morgen im Amts bezirk Heilbronn stattfindende Landtags-Stich wahl zwischen Oberbürgermeister Hegelmaier tBauernbund) und dem sozialdemokratischen Kandidaten Schäffler sind seitens der in der Hauptwahl unter legenen Parteien folgende Losungen ausgegeben worden: Tie Deutsche Partei tritt für Hegelmaier ein, die Bolkspartei für Schäffler, das Zentrum enthält sich der Abstimmung. * München, S. November. Ein Delegiertentag der bayerischen Zentrumspartet ist auf den 15. und 16. Dezember einberufen worden. Auf die Tages ordnung sollen nach dem Beschüsse der Parteileitung, die unter dem Vorsitze des Abgeordneten Prälat vr. Daller und unter Teilnahme der Herren Geiger und vr. Orterer tagte, gesetzt werden: die Organisation der bayerischen Zentrnmspartci, die ReichstagSwahlen und die politische Lage in Bayern. Oesterreich - Ungarn. Los von Rom-Bew sung; Rationalitäteuftrett. ö Wie», 10. November. Von der alldeutschen Ver einigung des Abgeordnetenhauses ist dem Super intendenten vr. tk. Meyer-Zwickau nachstehende« Telegramm gesandt worden: „Die alldeutsche Vereinigung LeS Abgeordnetenhauses bringt die herzlichsten Glückwünsche zu Ibrer Doktor-Eruenuung dar. Heil Ihnen, Heil der Universität Halle!" * Wien, 10. November. (Telegramm.) Neuestens wird von den Italienern wieder Sturm gelaufen gegen die deutsche Universität in Innsbruck. Die italienischen Studenten in Wien und Graz lassen sich noch in diesem Semester in Iansbiuck einschreiben. Nun haben die italienischen Abgeordneten beim UnterricktSminister angeklopst, wie es mit ter Errichtung einer italienischen Universität in Triest stebe. Ter Minister erwiderte, die Errichtung einer solchen Universität sei mit Rücksicht auf die Südslawen unmöglich, er sagte aber baldigste Ausgestaltung italienischer Parallelkurse in Innsbruck zu. Regelung des Arbeitsnachweises-, Abgeordnetenhaus. 6 Aussig, 10. November. Um eine gesetzliche Regelung des Arbeitsnachweises berbeizuführen, haben die Abgeordneten Stein, Hanich und Hauck einen Antrag eingebracht, in welchem die Regierung ersucht wird, folgende drei Punkte als Grundlage nehmen zu wollen, wenn ein Gesetz zur Vor lage gelangt: l) Regelung der privaten gewerblichen Stellen vermittlung, 2) Ausbau und Subventionierung der genossen schaftlichen und gewerkschaftlichen Arbeitsvermittlung, und 3) Errichtung öffentlicher staatlicher Arbeitsnachweise. * Pest, 10. November. (Telegramm.) (Abgeordnetenhaus.) Vor Eintritt in die Tagesordnung teilt der Abgeordnete Kubik mit, der Abgeordnete Neffi habe in seiner Eigenschaft als Honved- offizier a. D. im Lause des ehrenrätlichen Bei fahrens, daS wegen einer politischen Demonstration bei der Einweihung deS Corvinus- Denkmals in Klauienburq gegen ihn eiugeleitet sei, eine Vor ladung erhallen, obgleich der Jmmunitälsausschuß darüber noch nicht beschlossen hat, ob die Beranüvortung des Abgeordneten vor dem Militärgericht oder Ehrenrat nicht eine Verletzung der Jmmunilät bedeute. Redner ergeht sich in Aeußerungen darüber, daß die Militärbehörde die Beschlüsse LeS Hauses zu ignorirrn scheine. Präsident Apponyi erklärt, daß, solange das Haus nicht darüber ent« Ichiedcii habe, ob eine Verletzung der Immunität vortiege eia Veriahren in dieser Angelegendeit nicht stattfiaden könne. Der gegen die Militär behörde erhobene Vorwurs, daß sie die Beschlüsse des Parlaments zu ignorieren scheine, sei übrigens unbegründet, da die Militär behörde beanspruchen könne, von den Beschlüssen Les HauseS nicht bloß Lurch Zeitungen Kenntnis zu erhallen. Tie amtliche Ver ständigung mit der Militärbehörde erfolge jedoch erst heute. Natür lich dürfe Nessi bis zur Entscheidung des Haases sich aus daS gegen ihn eingeleitete Verfahren nicht rinlassen. (Allgemeiner Beifall). Frankreich. Bcrgnrbcitcrftrctk. * Paris, 10. November. (Telegramm.) In den Ab geordnetenkreisen «nacht es einen sehr schlechten Eindruck, daß die Berg teure sich dem Schiedsspruch der von ibnen selbst angerufenen Schiedsrichter nicht unterwerfen wollen. Die sozialistischen Abgeordneten ermahnen die in Leus ver sammelten Arbeitersübrer dringend, ihre Arbeitergesolgschaft zum Frieden zu bestimmen, da sie andernfalls «bre Sache schwer gefährden. Im Carmauxer Grubenbezirk sind eS anderseits die Gcsellichaften, die gegen LaS Schiedsgericht Schwierigkeiten erheben. Sie wollen IauröS und Cal vin-ac, die von den Arbeitern als Vertreter gewählt wurden, nicht zulassen, da sie keine Arbeiter seien. Die Lage ist ver fahren und rechtfertigt Besorgnisse. (Voss. Zrg.) * Lens, 10. November. (Telegramm.) In mehreren Gruben LeS Departements PaS deCalaiS wurde heute die Arbeit teilweise wieder ausgenommen. In Lens arbeiten 1095, in Noeux 592 Arbeiter. In ver gangener Nacht wurden einige Personen im AuSstaudSgebiete verhaftet. Schweiz. Rattonalratswahlen. * Bern, 10. November. Nach den gestrigen letzten StiL- wählen zum Nationalrat haben die Radikalen von den 167 Sitzen ungefähr 100, die Konservativen etwa über 50, die Sozialdemokraten fünf. Die übrigen sind unabhängige Sozialpolitik«! und Wilde. In St. Gallen hat gestern ein Wahlbündnis zwischen Sozialisten und Klerikalen dem sozia listischen Redakteur Brandt zum Siege verholfen. Gegeoüber dem freisinnigen Kandidaten Maechler in Genf siegten drei Konservative. (Voss. Ztg.) Großbritannien. Beziehungen zu Deutschland; Katser-Vefuch. * London» 10. November. (Telegramm.) „Standard" bespricht Len Gedanken, daß bessere Beziehungen zwischen Deutsch, land und England Platz greisen mögen und sagt: Die große Mehrheit der Engländer wünsche nichts Bessere-, al- mit ihren deuischen Verwandten in Freundschaft und gegenseitiger Achtung zu leben. Solche Gesinnungen müßten aber von beiden Seiten geteilt werden. Die ganze Reihe erbitternder Nadelstiche könne nicht gleich bei den ersten zur Versöhnung anssordernden Worten vergessen werden. — „Daily Throntcle" schreibt: Da« englische Volk ist erfreut zu sehen, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und England, die sehr gespannte geworden waren, durch den Austausch der Freundschast-beweis« zwischen den beiden königlichen Berwandteu bessere geworden sind. Trotzdem glauben wtr nicht, absoluter Un- deraunft beschuldigt werden zu können, wenn wtr dem Argwohn Raun, geben, daß die Hoffnungen vieler Deutscher weniger daraus hinauSgehea, ao» unS «tuen Freund alS ein Werkzeug Deutschlands zu wachen. * Lonho», 10. November. (Telegramm.) Nach einer Mit- teiloog der «Daily New«" handelt «S sich bei dem Kaiserbesuch um die Abfiudung Deutschland« sür dessen Zustimmung zur Erwerbung der Delagoabai durch England. Der Gewährsmann der „Daily NewS" behauptet, Deutschland verlange von Großbritannien al- Entgelt völlig freie Hand in Shanghai und dem Aaugtsetale. „Daily New«" schreibt, mit Entrüstung werde man nach und nach erfahren, wie der Wunsch Chamberlain«, die Delagoabai England zu sichern, zu dem erste» augeascheinlich erfolgreichen Versuch geführt habe, England au- Shanghai und dem Iangsetale zu verdrängen. (Boss. Ztg.) Spanien. Demission des Kabinetts Sagasta. * Madrid, 10. November. (Telegramm.) Der Minister präsident Sagast a überreichte heute dem König da- Entlassungs gesuch de« gesamte» Kabinett«. Der König erklärte Sagasta, er werde moigen hinsichtlich der Vertrauensfrage die Entscheidung treffen. Die CorteS stellen heute Nachmittag dt« Sitzungen bi« zur Lösung der Krisi« ein. Verbau- Deutscher Gruben- un- Fabrikbeamten 6. Der Zweigverein Leipzig-West -es Verbandes Deutscher Gruben- und Fabrikbeamten feierte am vergangenen Sonnabend in den „Drei Linden" in Lindenau sein viertes Stiftungsfest. Ter starke Besuch des Festes ist wohl hauptsächlich den Humanitären Bestrebungen des Ver bandes und dessen Leistungen seinen Mitgliedern resp. deren Hinterbliebenen gegenüber zuzurechnen, doch sind auch die Feste des Zwcigvereins selbst wegen ihrer Ge diegenheit und ihres ungetrübten Verlaufes sehr beliebt. Aus der Festrede des Vorsitzenden, Herrn Prokuristen Burucker, wollen wir nur die Leistungen der Sterbe kasse des Verbandes hervorheben. Dieselbe zahlt schon nach einjähriger Mitgliedschaft im Sterbefall der Mit glieder 500 und im Sterbefall der Frau 250 .4! an die Hinterbliebenen. Im ersten Kalle steigt das Sterbegeld nach fünf Jähren um 25 pro Jahr bis zu 1000 .4! Außer dieser Sterbekasse bietet der Verband eine Witwen- und Waisenunterstützung, sowie Unterstützung in unver schuldeten Unglücksfüllen, sowie weitere Wohlfahrtsein- richtungen. Der monatliche Beitrag ist ein so geringer, daß es allen Beamten in Gruben, Hütten und Fabriken, kaufmännischen sowohl als technischen, dringend an geraten werden kann, beizutreten, um so mehr, als mit dem 1. Januar 1903 die Altersgrenze von 45 auf 40 Jahre herabgesetzt wird. Anmeldungen sind an den Vorsitzenden Herrn E. Burucker, Schleußig, Könnerttzstraße Nr. 58d, zu richten. Nach der mit großem Beifall aufgenommenen An- spräche des Vorsitzenden wurde das Konzert, das vom Trompeterkorps des König!. Sächs. Train-Bataillons Nr. 19 unter Leitung des Kgl. Stabstrompeters E. H e r - klotz ausgeführt wurde, fortgesetzt. Herr Herklotz hatte ein interessantes und abwechslungsreiches Programm zu- sammengestellt, das in durchaus anerkennenswerter Weise durchgeführt wurde. Wir nennen hier nur die Hannüsche Fantasie aus Wagners „Tannhäuser", die Zampa-Ouver- türe und die Ouvertüre zur komischen Operette „König Mydas" von Eilenberg. Zwei Fanfarenmärsche für Heroldtrompeten leiteten zum Ball über. Ein Ausflug nach dem „Auenschlößchcn" in Leutzsch beschloß am Sonn tag nachmittag das prächtig verlaufene Fest. Lokalverband Leipnger Legeiclubs. D» Zur Feier seines 17. Stiftungsfestes ver anstaltete der nach C. H. Reicherts Heimgang mit großer Umsicht und Sorgfalt von Herrn Carl Flemming ge leitete Lokalverband Leipziger Kegelklubs am Sonnabend im Prunksaale des Zentraltheaters einen Ueberbrettl-Abend, der unter Mitwirkung hervor ragender künstlerischer Kräfte einen sür alle Teilnehmer anregenden und in hohem Grade genußreichen Verlauf nahm. Die Leitung lag in den bewährten Händen des Herrn Carl Greiner, Mitglieds des Leipziger Stadttheaters, der ein sehr reichhaltiges Spielverzeichnis zusammengestellt hatte, aus dem dann, genau wie im „Ueberbrcttl", eine zwanglose Auswahl getroffen wurde. So brachten Frl. Pauline Linda und Frl. Elsa Samek, beide gleichfalls hochgeschätzte und erfolgreiche Mitglieder unseres Stadttheaters, eine ganze Reihe Lieder zur Auf führung, von denen „Moderne Treue" von Oscar Strauß und „Och, Moder, ich will en Ding Han" von I. Brahms (Frl. Linda) und „Nachtigall" von Vollmann, „Phyllis und die Mutter", Volksweise aus dem 18. Jahr hundert, sowie „Er ist gekommen" von R. Franz (Frl. Samek) besonders lebhaft applaudiert wurden. Herr Fritz Sturmfels, der aufs beste beim Leipziger Publikum accreditiertc Operettentenor unseres Stadttheaters, wurde, von seinem Kollegen Greiner als „loser Herzens knicker" der Festversammlung vorgestellt, bereits bei seinem Erscheinen aufs lebhafteste begrüßt; er reüssierte besonders in dem mit ungemein wohllautender Stimme vorgetragenen „Trinklied" von Haeser und in dem mit Frl. Linda wirkungsvoll aufgeführten, von Birnbaum ge dichteten, von Oscar Strauß in Musik gesetzten Duett „Ringel, Ringel, Reihe, ich tanz' mit meiner Frau", letzteres mußte 6a <-apo gesungen werden. Gleich gefeiert war Herr Albert Kunze vom Leipziger Stadttheater, der zur lebhaftesten Freude aller Festteilnehmer gleichfalls dem Abende seine Mitwirkung lieh und in -er Wiedergabe mehrerer Lieder, so „Der Jesuit vor der Himmelstür" von Peuschel, „Rattenfängerlieder" von Weinzierl und „Prinz Eugen, der edle Ritter" seine reichen, schönen Stimmmittel zu vollster Geltung brachte. Daß auch Herr- Greiner mit seinen launigen Borträgen in sächsischer Mundart, ferner die Kapelle Curth, der die orchestralen Aufführungen übertragen waren, und Herr Georg Bär winkel, dem die Begleitung der Gesänge oblag, an den Erfolgen reichsten Anteil hatten, versteht sich von selbst. So wird der Abend in der Festchronik des Lokalverbandes Leipziger Kegelklubs für alle Zeiten eine besondere Stellung einnehmen. Mcherbesprechnngen. Lexikon -er Aarbentechnik. Handbuch der Farben-Fabrikaiion, Färberei, Bleicherei und Zeugdruckerei. Bon vr. Josef Berlch. Das reich illustrierte Werk ericheiut in LO Lieferungen zu 50 »L wovon bi-her fünf Vorlieben. (A. HartlebrnS Verlag in Wien.) Die bisher vorliegenden fünf Lieferungen, die Artikel „Aba" bi« „Roter Email" umfassend, genügen ichon, um sich einen Begriff von der außer gewöhnlichen Reichhaltigkeit diese« großartig angelegten Werkes zu machen, welche« unter den bisher erichienenen lexikalischen Büchern technischen Inhaltes eine erste Stelle einnimmt. Wir finden in demselben jede Farbe, jede Grspiostsaser, jede« Bleich- und Färbe- verfahren in der au-sührlichsten Weise beschrieben und sind namentlich sür den Praktiker die zahlreichen Vorschriften über die Herstellung der verschiedenen Farben und Au-führong von Garn- und Gewebe- färberrien von höchstem Werte. Die gesamte Literatur besitzt bis jetzt kein Werk, welche« sich in Bezug auf die erschöpfende Darstellung der gesamten Farben- und Färbereitechnik diesem anch nur an- nähernd an die Seite stellen könnte. In der zweiten Hälfte diese« Monat« erscheint in „Unwins Library" die autorisierte englische Ausgabe der „Leben«- ertnnerungen -eS Präsidenten Krüger", welche bei dem noch allgemeinen Interesse sür die Sache der Boeren und bei dem nitorigen Preise (2 Bände ü 1,50) auch im deutschen Publikum Abnehmer finden dürste. „Unwins Library" ist eine von den be kannten englischen Verleger T. Fisher Unwiu nrugeschaffene Samm- lvnq ausgewählter Neuigkeiten der englischen Litteratur und erscheint in Bänden L 1,50. Trotz diese« niedrigen Preises bewahrt die Sammlung die lyvsiche Eigenart der eleganten englischen Buchaus stattung. Als nächste Bände werden in der Sammlung Werke von W. Clark Russell, John Oliver Hobbes, Wm. Barry und anderen bekannten Schriftstellern erscheinen. Tageskalen-er. Telephon-Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes « , , , , Nr. 282 Redaktion des Leipziger Tageblattes . . , , « n 163 vuchdruckerei des Leipziger Tageblattes (E. Bolz) . - 2173 Alfred Hahn vorm. Ott» Klemm'» Sortiment, Filiale: Uni- versitätSstraße 8: Str. 4046. Louis LSiche, Filialen des Leipziger Tageblattes: Katharinen- praße 14: Nr. LS3S. Königsplatz 7^ Str. 7606. Berliner Verkehr« - Burean de« „Leipziger Tageblatt", Berlin SW., Köntggrätzer st ratze 116, direkt am An halter Bahnhof. Fernsprecher Amt vl Str. 8898. Lese zimmer. Adretzbücher. Kursbücher. Stadt pläne rc.rc. Auskunft über VerkehrSverhältmsse und Nachweis von prerswürdigen Hotels und Pensionen rc. Der Brrkevrs-verein Leipzig, Städtisches Kaufhaus, ertheilt unentgeltlich Auskunft über Leipzigs Verkehrs- und Aufent- haltS-Berbaltnisse, Gasthöfe, Wohnungen, Kunst- und BildungSanjtalten, Vergnügungen und Reisegelrgenheiten. AuSlunftostelle der königlich sächsischen Staatseisenbahne« in Leipzig (Grumnaifche Straße 2, Telephon Str. 6721), und die Aubkunftöstelle der königl. preuß. StaatSeisendahnverwaltung (Bruhl 76 u. 77. Creditanfrall, ptr. ün Laden), Telephon 6704, beide geöffnet an Wochent. V. S Uhr Bonn, ununter brochen bis 6 Uhr Stachm., Sonn- und Festtags 10sch—12 Uhr Bonn., geben unentgeltlich Auskunft ». tm Per sonenverkehr über Ankunft und Abgang der Züge, Zug anschlüsse, Reiserouten. Billetpreise. Reiseerleichterunaen, Fahrvrcisennätzigunaen re.; d. im Güterverkehr über allgem. Transportbedingungen, Frachtsätze. Kartirungen rc. Fundbnreau der königl. sächs. StaarSctsenbahnen (Limen Leip zig-Hof. Leipzig-Chemnttz und Leipzig-Dteujelwitz). Bayer. Platz 2, Part. (Bayer. Bahnh., Abgangs)eite, 1. Geb.) in der königl. Bahnhoss-Jnspectton. Auskonftsstelle für Seeschifsfahrl». ond Reise-Verkehr. Neltef- Welttarte der Hamb. Rhedereiern R. Jaeger, Augustus« platz 2. Unentaeltl. AuskunftSerth.: Wochent. v-12 u. 8-6 Uhr. Haupimeldeamt ve« Bezirks-EommandoS Leipzig, SUrolaikirch- Hof 2, l. Stock. Zimmer 1. Meldest.: Wochent. S—1, Sonn tags 11—12. An den hohen Festtagen, sow. an d. Geburts tagen deS Kaisers u. Königs blewt das Hauptmelöearnt ae>chl. Städtisches Leihhaus, Nordstraße 2. Expeditionszeit: An jedem Werktage von früh 8 Uhr ununterbrochen bis nachmittags 3 Uhr, während der Auktion nur bis 2 Uhr. Eingang: für Pfandversatz und teilweise Versatzerneuerung (sogenannte Herausnahme) gegenüber dem neuen Börsengebaude, für Ein lösung und Versatzerneuerung (sogenannte Verlängerung) von der Nordstraße. Städtische Sparkasse Leipzig I., Nordstrahe 2. ExpeditionSzeit: An jedem Werktage. Einzahlungen, Rückzahlungen und Kün digungen von ft uh 8 Uhr ununterbrochen bis nachmittags 3 Uhr. Eingang von der Promenadenseite. — Effekten- Lombardgeschäst pari, links. — Annahmestellen für Spareinlagen: Otto Barkusky, Tauchaer Straße 5; Gebrüder Spillner, Windmühlenstraße 37: Heinrich Unruh Nachf., Weststrabe 33; Julius Hoffmann, Peterssteinweg 3; Paul Rödl i. Fa. H. F. Ribinus, Grimmaischer Steinweg 17. Städtische Sparkaffe Leipzig II. Hauptkasse L-Reudnitz. Grenzstr. 3. Expeditionszeit: An jedem Werktage ununter brochen von früh 8 Uhr bis nachmittags 3 Uhr. Neben stelle Connewitz, Schulstr. 6. ExpeditionSzeit: Diens tags, Donnerstags und Sonnabends früh 6 bis 1 Uhr, Mon tags nachmittags 3 bis 6 Uhr. Nebenstelle Plaatvitz, Elisabeth-Allee 29, ExpedftionSzeit: Täglich von früh 8 bis 1 Uhr, nachmittags 3 bis 5 Uhr. Nebenstelle Gohlis, am Kirchplahe 1, Expeditionszeit: an allen Wochentagen von 3—5 Uhr und Montags, Mittwochs und Freitags von 8 bis 1 Uhr. Nebenstelle Eutritzsch, Markt 1, Expeditions zeit: Dienstags. Donnerstags und Sonnabends von früh 8 bis AI Uhr. — Annahmestellen für Spar einlagen: August Schlag in L.-Neusellerhausen, Wurzn. Str. 49; Udo Kurth in L.-Neustadt, Marktstratze 32; F. Bentz in L.-Neudnitz, Rabetb: A. Mühler inL.-Reudnitz, Mühlstr. 1. Kgl. Sächs. StandeS-Amt Leipzig I, Georgenhalle. 1. Etage, Eingang Ritterstraße Nr. 28 (umfaßt die Altstadt Leipzig). Kgl. Sächs. StandeS-Amt Leipzig II in L.-Reudnitz, Dresdner Straße Nr. 43 (dasselbe umfaßt die bisherigen Vororte Kirchliche Nachrichten. L.-Lchleutzig. Mittwoch, den 12. November, vorm. V.12 Uhr Wochenkommunion: Pfarrer Lohse. Oederall ru 50 ?tjr- per btüeic KSuklüd. Vdol-Aahnjmlver (Neu) zur B e r- vollständigung der Odol-Zahu- pflege. EinJdeal-Prävarat, da« wir getrost al« boSderzeitig besteZahn- Pulver bezeichnen können. Jeder Zahn arzt und Fachmann, der da« Präparat nachprüst, kann da« bestätigen. Zwei Gefchmack-arten: Rose (voll, edel), Pfefferminz (kräftig, streng). Original- Dose >ll 1.—. Patent-Dopveldofe mit selbstthätigerPulverabgabeundSchaufel (bei täglichem Gebrauche ca. vier Monate ausreichend)^! 1.50. Während erster Zeit, solange noch nicht überall erhältlich, rrfolqt auf Wunsch direkt« Zulendung zu Original-Preisen. vresäeoer Oliemloede» I-odorn- tarlom lünxoer. Vreden. Onlversol- »Uedersebrllnlie „ I» stets passeuck, uis ru gross, vio ru Itteiu. 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