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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19050107017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1905010701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1905010701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-07
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
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vezugS-VretS Morgen-Ausgabe SS. Jahrgang. Nr. 1l Sonnabend den 7. Januar 1905. Amtlicher Teil. A»«ah»eschUitz kür A»^tge»: Abe ob-Ausgabe vormittag« 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: nachmittag« 4 Uhr. stelle» ob geholt: vierteljährlich S.—, bet zweimaliger täglicher Z«ft«l1»»g ta«Ha»s ^lt S.78. Durch Li« Post bezogen für Deutsch. lo»d «. Oesterreich vierteljährlich ^l LLO, für di» übrig« Länder laut ZettuuqspreiSlifte. Vit fteiuorattrear Oer fierni strdeimra» stietrckel «a «e rLcdtzircht ev»»s.-rorlsle Vereivtg«-. Vir bringen folaenße Zuschrift -irr Kenntnis unserer Leier: Er war gewiß vom gegenwärtigen Rektor unserer Universität, Herrn Geheimrat Rietschel, ein Verdienst, l-aß er di« feierliche Gelegenheit deS Antritte- seines Rekto rat» Lazu benutzte, das Verhältnis der evangelischen Kirche und insonderheit der evangelischen Geistlichen zur sozialen Frage klarzustellen. Es herrscht darüber noch viel Unklarheit, die widersprochendsten Urteile werden laut, ja man kann geradezu von einer Verwirrung der Geister reden. Herr Geheimrat Rietschel wird keines- Wegs bei allen sozial interessierten Geistlichen Zustim- nmng finden, aber fast durchgängig pflichtet« seinen Lus- jührungen döe im vorigen Jahre ins Leben getretene Sächsische evang.-soziale Vereinigung bei AIS Mitglied dieser Vereinigung habe ich das Bedürfnis, das festzu- stellen, weil die genannte Vereinigung — durchaus irr tümlich — von vielen als besonders radikal lüngestellt wird. Zu ihrer Gründung haben ganz ähnliche Ge dankengänge, wie sic die Rektoratsrede enthält, Ver- anlassung gegeben. Sehr treffend zerlegt der Verfasser die Frage in 3 Unterfragen: 1) hat der Geistliche Aufgaben innerhalb des sozialen Gebietes? 2) hat der Geistliche das Recht, eigentliche soziale Arbeit zu unternehmen? 3) hat der Geistliche das Recht, als Sozialpolitiker zu wirken? Die erste Frage beantwortet er mit einem unbedingten Ja die zweite mit einem bedingten Ja, die dritte mit unbe dingtem Nein. Beginnen wir mit der dritten. Alle Politik ist Kampi um >die Macht, auch die Sozialpolitik. Es gilt in ihl Rechte und Vorteile für einen Stand gegen andre Stäub«, durchgusetzen, zu erkämpfen. Diese Kämpfe sind nötig weil alles menschliche Leben sich durch sie entwickelt, aber in sie darf der Vertreter einer universalen Religion nickst verwickelt werden, weil er für alle da ist, und weil er durch schroffe Parteinahme für einen Stand sich den Weg zu den Herzen der andern verschließt. Die weltlichen Tinge zu entscheiden, ist nicht seines Amtes. Aus dem Grunde soll der Geistlich auch nicht christliche Gewerk schäften befördern oder Arbcitersckretariate errichten Mögen diese Tinge noch so unschuldig aussehen, sie sink doch Machtmittel im Klassenkampf ganz einerlei, ob si. dazu dienen sollen, die Arbeiter gegen die Arbeitgebei oder gegen die Sozialdemokraten zu schützen. Wenns andre machen, gut! Der Geistliche soll die Hände davon halten. Herr Geheimrat Rietschel kennzeichnet mit scharfe» Worten den Mißstand, der sich besonders in Preuße» findet, daß man den Geistlichen zumuret, in konservativer Politik zu machen. Dadurch ist gegen die Kirche eu< un gchcureS Mißtrauen groß geworden, weil man in ihr eine geistliche Polizeimacht erblickte. Hiergegen müßte» sich die Geistlichen energisch verwahren und eine strengt Neutralität aufrecht erhalten. In einer Hinsicht geht allerdings die sächsische evan- gelisch.soziale Vereinigung einen Schritt weiter als Her, Geheimrat Rietschel. Dieser möchte von der Politik daS nationale, patriotische Empfinden kennen. Er meint der Geistliche könne unbedenklich Reden halten, in denen er die Tugend der Vaterlandsliebe den Zuhörern ein schärft. Davon vermögen sich die Mitglieder der gc nannten Vereinigung nicht zu überzeugen. DaS natio nale Empfinden, die Vaterlandsliebe gehen ans eine Er Haltung, beziehentlich Beförderung der nationalen Mach: hinaus. Im großen geistigen, wirtschaftlichen, militä rrschen Konkurrenzkampf der Völker soll das eigne Volt bestehen können, daS will der Patriot, und das ist nicht« Unberechtigtes, hat aber mit dem Christentum nichts zu tun. Die christliche Liebe kann unmöglich eine Nation vor der andern bevorzugen, sie ist international ode. übernational. Deswegen kann ein Geistlicher wohl ein guter Patriot sein, nur soll er nicht sich berufen fühlen nationales Empfinden zu starken oder gar im Namen deS Christentum- die internationale Sozialdemokratie zu bekämpfen. Die Konsequenz unserer Anschauung ist. daß die Degeisterungsreden in den Militärvereinen seitens der Geistlichen aufzuhören haben. Ob daS ein so großer Schade wäre? Ganz vorzüglich sind die Ausführungen Rietschcls über die 2. Frage. Der Geistliche darf eine soziale Arbeit d. h. eine unpolitische Aktion zur wirtschaftlichen Besser stellung -er oder jener Schichten und Kreise, auSführen „wenn ers kann". Oberl'm, Fliedner, v. Vodelschwingh werden hier genannt, das waren Männer von hesonderer Begabung und besonderem Beruf. Wer nicht berufen ist soll sich hüten vor Unternehmungen, die am Ende scher tern müssen, weil bei der besten Gesinnung die geschäft- liche Erfahrung fehlt. Dem ist nichts hinzuzufügen. In der Beantwortung der ersten Frage ist Lurchcms Las Richtige getroffen worden. Der Geistliche muß wissen, apf was für einem sozialen Boden er arbeitet. Di« Bee. fastung der Herzen ist wesentlich durch die sozialen Ver hältnisse mitbestimmt. Darum ist den Theologen anzu raten, zwar nicht Nationalökonomie zu studieren, aber sich in das moderne soziale Leben einführen zu lassen. Solche Kenntnisse sind wichtig, z. B. zu den meisten Ar beiten der helfenden Liebe. Die Verhältnisse möchte ein« auch kennen, wenn er sittliche Urteile abgibt. Manches harte Dort würde gemildert werden, wenn deutlich ist, wie die Verhältnisse auf Arbeiter oder Arbeitgeber ge radezu einen Zwang ausüben. Sittliche Urteile aber sind notwendig, wenn von einer Seite im Kampfe zu un recht n Mitteln gegriffen wird, wenn die Arbeiter Exzesien schreiten, «der wenn den Massen das Wahlrecht beschnitten un- damit den Armen da» bißchen Einfluß in der Oeffentlichkeit verringert wird. Hier darf der Geistliche um seins- Gewissens willen nicht schweigen — natürlich muß er um des Gewissens willen auch die Kon- fcauenzen tragen, denn wer vor solchen sittlichen Urteilen getroffen wird, ist darüb« nicht «freut. vrr stittttaiul in ZSamriattstra. Ne«»« Sct»e»rn,ützel. > General Trotha meldet aus Windhuk untcrm 5. Januar: Oberst Deimling beabsichtigte am 4. Januar Gochas konzentrisch anzugreifen mit Abteilung Master t4., 5 . 7. Komp., Batt. Stahl), Auob abwärts, mit Kompagnie Ritter und .Halbbatterie Stuhl- mann von Gibeon über GoamuS, mit Abteilung Lengerke (8. Komp., 8. Batt.) von Koes über Persip. Major Meister stieß bereits am 1. Januar 6 Uhr abends bei Stamprietfontein auf 500 bis 600 Hotten totten. Diese hielten trotz wiederholter Bajonettangriffe bis 9 Uhr 30 Min. abends, nach Eintritt völlig« Dunkelheit, stand und zogen sich erst unter dem Schutz der Nacht aus b^-den Usern des Auob in Richttmg auf Gochas zurück. Major Meister folgte am nächsten Morgen. Verluste des Feindes, welclv bedeutend gewesen sein müllen, sind noch nicht testzustellen gewesen. Der Hcrerokapitän Friedrich von Omduro hat am 4. Januar in Omaruru seine Gewehre abgegeben. Se ne Werft will seinem Bettviel folgen. Bis jetzt sind fünfzig Männer und 150 Frauen in Omaruru zugelaufen. Lozrigeu stad stet« cm di« Expedition zu richte». Extra-Beilage» l»»r mit der Morgen- Ausgatx) »ach besonderer BereiabarilLg. Dir Ertzetzttio« iß wocheutag« unuulerdrocheo geöffnet vo» früh 8 bi« abend« 7 Uhr. Druck »ud Verlag vo» U. Pol» iu Leipzig «Inh. Or. V, R. ck W. »ttntdardtt Lu zeige»* Vret» die 6 gespaltene Petitzeile 25 Familien- und Stellen-Anzeigen 20 Fiinmztelle Anzeigen, GeschäftSanzetge» unter Dqft ober au beumderer -teste »ach Lantz Die 4gespaltene Reklamezeile 75 Wger TaMM Anzeiger. Amtsblatt des LSniglichm Land- und des Äöniglichen Amtsgerichtes Leipzig, des Aales rind des -Polizeiamtes -er Ltadt Leipzig. Dre Kenntnis der sozialen Verhältnisse allein kann auch dem Geistlichen die gerade für die Gegenwart not- wendigste Arbeit on die Hand geben. Da? Zeichen, unter dein wir stehen, ist eine ungeheure Zerrissenheit der Geist«. Aus ihr ist die maßlose Verbitterung herüber und hinüber hcrvorgegangen. Dem Geistlichen als Vertreter der Friedcnsreligion ist es Pflicht, wieder Berührungen mit den getrennten Brüdern zu suchen, hinzugehen in die Volksversammlungen und Vereine, zu reden und den Massen persönlich näher zu treten. Auf diese „Arbeit innerhalb des sozialen Gebietes" hat die sächsische evangelisch-soziale Vereinigung den größten Nachdruck gelegt und veranstaltet selbst an verschiedenen Orten öffentliche religiöse Diskussionen, die insofern fast sämtlich von gutem Erfolg gewesen sind, als die Arbeiter sich in großer Anzahl mit Interesse an den Verhand lungen beteiligt haben und die ehrliche Gesinnung der betr. Geistlichen anerkannten. Tas ist in kein« Weise politische oder wirtschaftliche Arbeit, sondern geistliche Arbeit, persönliche Arbeit an den Masten. Gerade die Kenntnis der sozialen Verhältnisse zwingt dazu, an die Masten heranzugehen, weil «der moderne Arbeiter geistig fast ausschließlich in der Masse lebt und in der Maste bloß anzutreffen ist. Ein Leipzig« Sozialdemokrat hat sehr treffend den sozialen Zustand der Gegenwart bezeich net, als er sagte: „In Deutschland leben zwei Völk«, die sich gegenseitig völlig fremd sind, so fremd, daß es seiner Zeit als ein Ereignis angestaunt wurde, als Göhre drei Monate zu den Arbeitern ging." Dieses Auseinander klaffen der Volksfeste ist dem christlichen Empfinden un erträglich, es fordert seine Ucberbrückung, es fordert An knüpfen von persönlichen Beziehungen. Sind snl^o «Ne. ziehungen gewonnen, dann gilt es mit Geduld christliche Gedanken zu verkündigen. Dazu ist doch der Geistliche da, daß er allen das Evangelium bringe. Wenn aus dym, was Herr Geheimrat Rietschel gesagt hat, von Len Geistlichen und von anderen bewußten Christen die Konseonenzen gezogen werden, so bedeutet das einen großen Fortschritt. W'r gebe" b"ll«"n Zeiten entgegen, wenn die evangelische Kirche abseits aller wirt schaftlichen und politischen Kämpfe arbeitet „innerh?lb des sozialen Gebietes" und dort ehrlich und eifrig die Sache des Evangeliums vertritt. ?L»tor lüetmter. * General Stössel traf gestern «st General Nogi zu einer Unterred»»- zusammen, er wird nach Rußland zurück kehreu. * Die russisch« Besatzung von Port Arthur ist ^«m^au^^'kkchiert nrw wird uach Daluy eskortiert. «e»aM»>i «us Erpestttoar 153 Fernsprecher L22 . ' > Johauui«gasse L Haupt-Filiale Dresseur Marienstroße 34 (Fernsprecher Amt I Nr. 1718^ Hanpt-Filiale ver»»: GaplD » » ck « r, Herzal-BayrHofbuchhaMa- Litzowstraß« 10 (Fernsprecher Amt VI Nr. 4603t, Konkursmasse-Verkauf. Die zur Konkursmasse U»rtta 8lmonl in Leipzig gehörigen Bestand, au Loutobücher», Papier, Lchreibware» rc. 1) im Einkaufswertr von 710378 und 2) im Berkaufewett« von 5305.79, sowie 3) Inventar ko Taxwerte von 395L0 sollen lkon»abe»s. srn^ 7. Januar IVOS, nachmittags 4 Uhr, tue BietungSouktiou von 2000 ist ^Anzeige». 7. Januar, früh von 9 bi« 4 Uvr, geöffnet. Leipzig, den 3. Januar 19"ü. !*»»> Konkursverwalter. wobei folgende Beschlüste gefaßt wurden, den Krieg mit er neuerter Kraft fonzuietzen, Kuropatlin« Armee noch vor Ende Februar um 200 000 Mann zu verstärke», die Trag- lähigkeit der transsibirischen Eisenbahn durch Einiübrung einer neuen Art von Wagen zu erhöben und RoschrjcstweuS- kys Flotte soiort nach Rußland ;urück;uberufen. Der Zar und die Minister seien emstimmig der Meinung, daß der Vorschlag, den Krieg im gegenwärtigen Augenblick zu be endigen, unvereinbar sei mit Rußland« Würde. Der Ministerrat drückte den Entschluß au«, den Feldzug fort- pisegen, bi« die russischen Waffen den letzten eutfchelveadea Sieg errungen haben. Englische Phantastereien. Wie der Wiener Berichterstatter der .Time«" erfährt, soll der deutsche Kaiser wenige Tag« vor dem Auöbruch de« Krieges den Zaren drahtlich gebeten haben, den Krieg mit Japan durch Zurückweisung der japanischen Forderung«» nicht zu überstürzen, weil Japan nach seinen (de« Kaiser«) Auskünften viel bester zum Kriege vorbereitet sei al« Ruß land. Der Zar soll erwidert daben, die japanischen Be dingungen seien nicht verworfen worden, jedenfalls aber semi Maßregeln getroffen worden, um den Triumph der rufsijchen Waffen zu sichern. Deutscher» Keich. Leipzig. 6. Januar. * Die Vräsiu Moutignoso tmrr nicht sei« Papste. Die gestrige Meldung der römiichen „Capital«*, die Gräfin Montignoio sei vom Papste empfangen worden und habe ihn um seine Vermittelung beim läcksischen Hofe gebeten, wird heute dementiert. Die Nachricht wurde im Vatikan an maß gebender St-lle soiort für unwahr erklärt, und e« dai sich nunmehr berauSgestellt, daß die falsche Meldung de« Blatte« aus einer Perionenverwechielung Kerndt. Ueder den Sach- verbal! meldet der „B. L.-A" aus Rom: „Ja einem hiesigen Hotel war eine 35 jährige Dame unter dem Namen einer Vriuzeisin Murat abgelegen, die wegen ihrer häufigen Fadrten in den Vatikan von Reportern umgeben wurde, von denen endlich einer „erriet*, daß die mvsteriose Dame di« Giäfin Montiguo'o sei. So, gelangte die Nachricht iu die Prcffe. Sofort ringe ogene Erkundigungen an zuständiger Stelle bewiesen die volliommene llnwabrbeit der Meldung." — Soweit wäre nun alles wieder m Ordnung — bi- auf eine Kleinigkeit: Die Falschmeldung der „Capital«* wurde nämlich, wie wir auch gestern vermerkten, vom osfinoien Wolffichen Bureau verbreitet. Dagegen bat eS daS Bureau bi» zur Stund« nickt kür nölig gehalten, den Zeitungen mit- zuteilen, daß di« Nachricht falsch ist. Bei eirnger Scknelllg- leit hätte sogar daS Dementi noch so zeitig eintreffen können, daß der Abdruck der Falschmeldung überhaupt vermiede» worvea wäre. Berit», 6. Januar. * Der Kaiser nahm am Donnerstag beim Minister de« Innern Frbrn. v. Hammer st ein da« Abendessen ein, wozu auch ver Ministei Präsident Gras v. Bülow und der Finanz- nnnister Frbr. v. Rhein baden e> schienen waren. Ferner nahmen daran di« Oder Präsidenten der preußzichen Provinzen teil, die am Vormittag im Ministerium de« Innern zu einer Konseren z zur Eröiterung schwebender BerwaltungSfragen versammelt gewesen waren. * Die Hidcrnia-Vorlage. Der Bericht der Budget- Kommission über dre Hidernia-Vorlage ist vom Bericht erstatter sertiggestellt und soll bald nach dem Wiederbeginn der Plenarbeiaiungen endgültig festgesetzt werden. Der Be richt ist nur einige Seiten stark, da die Kommijsionsberatungea nur sechs Stunden in Ämpruch nahmen. Der Bericht empfiehlt die Annahme der unveränderte» Regierungs vorlage. * Die Agrarier »ns sie HanselSperträge. Obwohl die Zölle auf die Hauptgetreidearten nach unten bin derart fest- .lelegt sind, daß die Bündler wahrhaftig sehr zufrieden sei» könnten, machen die Agrarier immer noch neue Schwierig keiten. Jetzr suchen sie dre Regierung, bezw. di« Partei« für eine Kommission-beratung der Handelsverträge scharf zu machen, weil sie hoffen, dabei noch di« Erfüllung des em« oder anderen Herzenswunsches m die B riräge bmeinlancier« zu können. Die „Dttch. TageSztg.* schreibt nämlich: Ein bisheriges Stteitodjekt bei den deutsch-österreichische» Berhaud- l»ngeu (gewisse Defttmmuugeu über den Berzollung-modu« bei Malz- uod Futtergerft») soll i» der Art beseitigt Word« sei», daß die deutsch« Regierung bei der rutfischrn die Abänderung gewisser, im deutsch-russisch« Vertrage bereit« vereinbart gewesener Borschrist« nachgrsucht »ud bewilligt «batte» habe. Für di« prinzipiell« Bedeu tung diese« Falle« ist eS ohne Belang, ob dies« Differenz von größer« oder geringerer materieller Bedeutung war. Für Oesterreich-Ungarn war sie jedenfalls bedeutend genug, um die deutsch« Regierung z» diesem Schritt zu bewegen. Wat ab« hl« eine« dritten Staat recht war, wird dem heimisches GesetzgebungSsaktor, dem Reichstage, gewiß billig sein. Auch d« Reichstag kann i» die Lage kommen, entscheidenden Wert darauf zu legen, daß dies« oder jene Einzelheit eine« Ver trage« abgründert werbe, und darüber wird i» d« Kommission besser beraten werden können, al« im Plenum. Und einem solchen Wunsch der heimischen Interessenten wird die deutsch« Regierung mindesten« ebenso gut zu entsprechen habe», wie de» Wunsche fremder Kontrahenten. Wie aber, wenn hei dieser Gelegenheit Anträge der Linken auf Abänderung de« einen oder anderen Poft«« aw» genommen würden? So wie sich dazu Aussicht zeigt, wird di« „Dtsck. TageSttg." schwerlich noch für Kommissioa«- brratung zu haben fein. * van ser Neichs-Finanzrefor». Wie die „Natsib. Corresp * hört, sind bi« jetzt noch i» keiner Weise bestimmte Entschließungen darüber gefaßt, welche Vorschläge seit»« der verbündete» Regierungen gemacht werden solle», um die Finaazreform im Reiche zu fördern. Damit soll nach der Korrespondenz aber nickt gesagt sein, daß nicht vielleicht schon i» nächster Zeit Beschlüße darüber herbeiaefvhrt «erden. — Biel mysteriöser konnte man sich wohl nicht auSdrück«. Diese «»»»er kostet . auf allen Bahndüfru und III I bet de» Zettung«-B«rkäusern I * ver kurrirch-iapsnttcbe strieg. Sieger und Besiegte «ach der Aapitrrlation. Wie Reuter meldet, trafen am Donnerstag vormittag um t 1 Udr General Stöffel und Nogi m einer Hütte de- Dorfe« Schuischi zusammen und hatten, nacktem sie fick begrüßt batien, eine lange Unterredung. Sie schüttelten sich dann die Hände, woraus General Stössel zu Pterde stieg und nach Port Artbur zurückkebrte. Nack einer anderen Meldung des selben Bureaus bat General Stöffel sein Ehrenwort gegeben, a« dem Kriege nickt mehr teilzuuehmen, und kehre über Nagasaki in die Heimat zurück. Laut Mitteilung der japanische» Marineverwaltung find durch die Japaner vor der Kapitulation Port ArtburS die russischen Torpedoboote „Ga damak" unv „Bsavnik" sowie die TorpedobootSzernörer,Zetirny", „Sesy" und „Boiroi" zum Sinken gebracht worden. Der Kreuzer „Bajan" liegt schwer beschädiit an der Südseite de- Ostdafen«. Da« Kanonen boot „Bobr" ist durch daS japanische Graoatseuer völlig zerstört. In Tschifu wurde« am Do»ner«kag die Ankunft von lvOO Nichtkombattanten au- Port Arthur erwartet. Dre europäischen Kolonien in den Häsen an der Küste batten die Absicht, die Kranken unv Verwundeten au« Port Artbur in den Hospitälern von Tichisu, Tientsin, Sbangbai, Weihaiwei »«d Tsingtau zu verpflegen. Ein« Besprechung zwischen dem «glitcken und dem japanischen Konsul iu Ttchiiu ergab, daß dvrt n»r für 60 Verwunde,e Platz ist. Auch Tientsin und Gbangbai genügen nickt annähernd, und alle genannten Otte »»sammengenommrn können nur ein« Teil der Kranken und Verwundcten ausnrbmrn; infolgedessen wird die Mehrzahl der Kranken in Port Arthur bleibe» müsse». EI« russisch«? Attvistsrrset Mr Fortsetzung de« Ariege»! Pariser und Londoner Blätter veröffentlichen fast gleich- lautend« Petersburger Drahrberichte, wonach der Zar sofort «ach der Rückkehr nach Petersburg «ine» Miuisterrat abhielt, Var Mcktlgrie vsm Lage. * Die Gräfin Monttgneso »ar nicht sei» Papste. (S. Dtsch. R.) * Die Bergarbeiterbewegung im Ruhrrevier hat bedrohlichen Charakter angenommen. Die Entscheidung über den Streik kann schon heute salleu. (S. Dtsch. R.) * Di« Budgetkvmmissio« de« preußischen Ab- aeordneteohause« empfiehlt die Annahme der Hiberaia- Borlage. sD. Dtsch. Reich.) * Der Zeutralvorstaud der »ationalllberaleu Partei wtrd vorau«stchtlich am Sonntag, 29. Januar, zu em« Sitzung zusamm«»tret«. * Dem Renterschea Bureau wird au« Peschawar vom flll.Dezember ge»«ldSk, der Emir von Afghanistan habe d« Mörder des deutschen Techniker« Flyischer vor eia Geschütz bind« and m Stücke schzeß« lasse«. * Die Nachricht vom Unter-»»-de« Flaggschiff« das Avmiral» Roschdjestweusky wird osfi,»elk de« Okffcntliche Zustellung. Di« offene Handelsgesellschaft unter der Firma Test» ck Da»sert i» An« b. Zeitz — Prozeßhevollmöchtigie: Rechtsanwälte l)r. Kroch n»d lk. Festner in Leipzig — klagt gegen 1. Martha verekel. Nttzsche, 2. deren Ehemann, Kaufmann Heinrich Ritzsche, beide früher in Leipzig-Kleinzschocher, Markranstädter Str. 19, letzt unbe kannten Aufenthalt«, auf Abgabe einer EinwilligungserNärung mit dem Anträge, die Beklagte zu 1. verurteilen, einzuwilligen, daß der Gerichtsvollzieher des söniglichen Amtsgerichts zu Leipzig, die in seinem Gewahrsam befindlichen, der Klägerin gehörigen, der Be klagten zu 1. für ihre Gläubiger Schneider, Gröschel, Seidemann, Bürensprung L Starke, Huschle, den Stadtrat zu Leipzig und Reuhäuser abgepsändetrn Gegenständ« an dir Klägerin herauSgibt, und den Beklagten zu 2. zu verurteilen, z» diesem Rechtsgeschäfte der Beklagte» zu 1. seine ehemännliche Genehmigung zu erteilen. Die Klägerin ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung de« Rechtsstreit« vor die achte Cwilkanuuer Le« Königliche» Land gericht« zu Leipzig, aus se» 2L. Aesruar 1905, »ormittaU« 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelasseuen Rechts anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wirb dieser AoSzug der Klage bekannt gemacht. Der Gertchtafchreiser »e« Königlichen Landgericht« Leipzig, am 19. Dezember 1904. Okffcntliche Zustellung. Der Fleischerweister Paul Dietrich zu L-Tounewitz, vertreten durch den Rechtsauwalt ttr. Gottschalk iu Leipzig, klagt argen den früheren Inhaber eine- ProduktrngesckäfleS, lepigeo Kellner Paul Lehttiaan zu Leipzig, jetzt unbekannten Auscnihalls, aus Kauf, mit dem Antrag», u. den Beklagten zu verurteilen, an den Kläger 146 nebst k*/„ Zinsen seit dem 13. März 1904 zu ladlen. d. das Urteil für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor daS König!. Amts gericht zu Leipzig, Zimmer N3, auf se» rl. Februar 1905, vormittag« 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser AuSzug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, am 30. November 1904. Eer Gcrichisschretber Les Königlichen Amtsgerichts. Nachlatz-Anktion. Mittwoch, s. 111 05, v. fr. '/,10 Ubr an kommt ta Leipzig, 5tre«erstr. s, 1^ em Hess. Nachlaß, darunter i Pianiou. LS krtilUi chr Plüschmöbel, Bertikow«. Kommooen, Schi äuke, Tifckt«, Stühle, Waich tische u. Nachttische mit Marmorpl., Bertst. mit Mair., Federbette«, Spiegel, Gardinen, Kleider, Wäsche u. v. a. mehr zur öffentlichen Versteigerung. KL. Die Müde! kommni erst nach 12 Udr zur Versteigerung.TromwUt», Lokalrichter. 5305.79, sowie 3) Inventar im Taxwerte von 395LO sollen »r» «. Geschäft-totale Brühl 29 t» ganze» verkauft werden. Eine Zur" Besichtigung der Masse ist der Laden am Sonnabend, den
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