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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021029022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902102902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902102902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-10
- Tag 1902-10-29
-
Monat
1902-10
-
Jahr
1902
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7S0» Volkswirtschaftlicher Teil des Leipziger Tageblattes. W« für dies« L-U bestvmnte» Sendimgeu smd zu richt« <w des!« verantwortlich« Redakteur L «. L-ue i- Lelp-i-. - Sprechzeit: nur von 10-11 Uhr vorm. und von 4-5 Uh- nach«. Ver Handel mit geschwefeltem Dörrobst. 2 Der unter dieser Ucberschrifr iin „Leipziger Tageblatt" bum Sonntag, den 19. d. M. (Nr. 533, Vollswirtschaftlicher Teilt gebrachte Ärmel und die in letzter Zeit vun den unteren Vcitvalluugs-Behörden wiederholt erlassenen Warnungen vor dem Verkauf und Genuß geschwefelten Dörrobstes haben in den beteiligten Kreisen des Groh- u n d K l e i u h a n d c l s begreiflicherweise eine tiefe Erregu n g hervorgcrufen und geradezu eine Stockung des Absatzes dieser Früchte herbeigeführt. Angesichts der bedeutsamen Interessen, die hierbei aus dem Spiele stehen, bat die H a n d e l» k a m m e r Leipzig, nachdem sie von dem Königlichen Ministerium des Innern allerdings zunächst abschlägig beschieden worden war, sich sofort nochmals an das selbe gewandt und in ihrer erneuten Eingabe zunächst auf jene tiefgehende Erregung der beteiligten Kreise, sodann auf die Wirtschaftlickie Bedeutung der Angelegenheit und schließlich darauf hingewiesen, daß das Gutachten dcS Landes- M e d i z i n a l - lit o l l e g i u m s nach ihrer lleberzeugung viel zu weit gehe, tvenn es schlechthin jeden Zusatz schwefliger Säure als gesundheitsschädlich und deshalb zur Zwn- servierung von Nahrungsmitteln als unstatthaft erklärt: einmal siehe dies nicht im Einklang mit einem von dem Hygieni schen Institut der Universität Leipzig abge gebenen Gutachten, das in einer bei der Königlichen Staats anwaltschaft Leipzig anhängig gewesenen und infolgedessen ein gestellten Strafsache einenGehaltvon 0,038 P r o z. als unschädlich bezeichnet hat; sodann, erscheine ihr die Feststellung der auf gleicher Linie mit dem Sächsischen Landes-Medizinal - Kollegium stehenden Medizinal-Behörde des Bundesstaates Hamburg, die einen Gehalt von c-,124 Proz. für zulässig erklärt hat, in gleicher Weise beachtlich; endlich aber sei auch in 8 2 des Weingesetzes vom 24. Mai 1901 ausdrücklich der Zusatz von schwefliger Säure bei dem Wein in geringen Mengen für statthaft und unter das Nahrungsmittel-Gesetz vom 14. Mai 1879 nicht fallend erklärt worden. Ebenso wenig entsprechen aber auch nach Ueberzcugung der Handelskammer dieinoenerwähnten öffentlichen Bekanntmachungen enthaltenen allgemeinen Hinweise, daß der Verkauf von ge schwefeltem Dörrobst unter 8 12 des Nahrungsmittel-Gesetzes falle, in dieser Allgemeinheit den wirkichen Rechtsverhältnissen; denn es kommt nach Lage der Gesetzgebung stets auf das Untersuchungsergebnis und das Sach- vernändigen-Gutachlen des einzelnen Falles an, ob dec Gehalt an schwefliger Säure ein so Hoyer ist, oatz eine Schädigung für die menschliche Gesundheit zu befürchten steht, loorüber jedoch der zuständige Richter, nicht aber die Verwaltungs-Behörde zu entscheiden hat. Die Handelskammer hat schließlich an das Königliche Ministerium die dringende Bitte gerichtet, auf eine schleunige Feststellung des zu lässigen Höchstgehalts schwefliger Säure im Dörrobst von Reichs wegen binzuwirken und angesichts des seit Jahren unbehindert bettiebenen Verkehrs mir geschwefelten Früchten bei weiteren Maßnahmen eine Uebergangszeit vonmindcstens einem Jahre zu gewähren. Das Königliche Ministerium Hal hierauf der Handels kammer eröffnet, daß cs zunächst die Königliche KrciShaupl- mannschaft Leipzig, in deren Bezirk das Hygienische Institut der Universität Leipzig liegt, zur beschleunigten Bericht erstattung angewiesen habe, und daß cs nach Eingang des Berichts dieser Krersbaupnnannschaft nach Befinden die Hcr- beiziehung eines anderwcsten Sachverftändigen-Gutachtens veranlassen werde. Wenn hiernach auch die Angelegenheit noch in der Schwebe ist und der in sachlicher Hinsicht vom Königlichen Ministerium weiter zu fassenden Entschließung natürlich in keiner Weise vor gegriffen werden soll, so darf doch die Hoffnung gehegt werden, daß mit dem lediglich auf Untersuchungen des Untersuchungs amtes der Stadt Dresden und der Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege daselbst beruhenden Gutachten des LandeS- Medizinal-Kollegiums das letzte Wort in der Sache noch nicht gesprochen worden ist. Dem König lichen Ministerium aber müssen die be teiligten Kreise zu Dank verpflichtet sein, daß es in Erkenntnis der Bedeutung und Wichtigkeit der An gelegenheit erneut in eine Erörterung derselben eingetteten ist und sich auch bereit erklärt hat, je nach Ausfall des Berichts der Leipziger Kreishauptmannschafk eventuell die Abgabe eines anderweiten Sachverftändigen-Gutachtens zu veranlassen. Hoffentlich nimmt die Angelegenheit nunmehr einen Gang, der die an und für sich wohlgemeinten Bestrebungen, das Publikum vor dem Genüsse gesundheitsschädlicher Nahrungsmittel zu schützen, mit den berechtigten Interessen der HanLelskreise in richtiger Weise vereint. Vermischtes. Leipzig, 29. Oktober. *— Stadlbrauerei Wurzen, Aktien-Gesellschaft. Die Ge sellschaft erzielte im abgelaufenen Geschäftsfähig einen Brutto gewinn von 39 748 -4k. Die Abschreibungen erforderten 18 726 Mark. Als Dividende werden 5 Proz. auf die Vorzugsaktien und 3 Proz. auf die Stammaktien vorgeschlagen. 8 Deutsche Werkzeugmaschinen Fabrik vorm. Sonder mann 8: Stier, Chemnitz. Tie gestern unter dem Vorsitze des Herrn Bankiers Emil Qucllmalz-Tresden abye- baltene 30. ordentliche General-Versammlung beschloß ein stimmig die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrats, genehmigte den vorliegenden Geschäftsbericht und die Bilanz, ,owie die Wiederwahl der ausfchcidenden Aufsichtsrats mitglieder. * Dresden, 28. Oktober. Kohlenförderung auf den königl. sächsischen IlaatSbahnen während der Woche vom 19. Okiober bis 2ö. Oktober (in Tonnen zu 1000 lczZ: Sächsische Steinkohlen anS dem Zwickauer Bezirke 37 470, aus dem Lugau-OelSnitzer Be zirke 27 142, aus dem Dresdner Bezirke 8107, zusammen 72 719 gegen 61 908 in der entsprechenden Woche des Vorjahres, schlesische Steinkohlen 15 291, rheinisch-westfälische Steinkohlen 3884 und Stein kohlen anderen Ursprungs (aus Böhmen u. s. w.) 1506, demnach Steinkohlen insgesamt 93 400, böhmische Braunkohlen 78 004, altenbnrgijche Braunkohlen 32 261, Braunkohlen auS Sachsen 9814, Braunkohlen aus Preußen, Thüringen u. Anhalt 16481, Braunkohlen and. Ursprungs—, Braunkohlen demnach im ganzen 136 560 t. An Kohlen überhaupt wurden hiernach 229 960 t oder jeden Tag im Durchschnitt 32851 t befördert, während sich die Gesamtsörderung an Kohlen in der entsprechenden Woche de» Vorjahres auf 200803 t, jeden Tag durchschnittlich aus 28 686 i gestellt hat. * Dresden, 28. Oktober. Die Versammlung der Inhaber von Obligationen zweiter Emission per Vereinigten Radeberger Glashütten war von zwölf Personen, die über die Hälfte des sich nuf 150 000 belaufenden Obligationskapirals ver ¬ traten, besucht. Die Versammlung gelangte zu keiner Ent scheidung, da niemand Willens war, sich am Bietungstermine zu beteiligen. Nunmehr gab Herr Justizrat Schubert als Liqui dator der Firma Ed. Rocksch Nachj. i. L. zu Protokoll, daß diese Firma die Zwischensumme von ungefähr 100 000 im Falle, daß das Gericht dem Anträge des Konkursverwalters, diese 100 000 ^4k der Konkursmasse zuzuführen, ftatigcben sollte, im Klagewege für die II. Obligationäre bestreiten werde, da nach seiner Meinung für den getilgten Betrag der I. Obli gationen die gleiche Summe der II. Obligattonen nachrückc. Aus den Ausführungen des Herrn Juslizrctts Schubert ging her vor, daß die Firma Ed. Rocksch Nächst i. L. den Betrag der ll. Obligationen sowohl im Konkursverfahren, als auch im Zwangsversteigerungsverfahren angcmcldel habe; sie wird diesen Betrag im Zwangsversteigerungstermine am 3. November ver treten, aber nicht mitbieten. T. Dresden, 29. Oktober. Tie heute auSgegcbene Liquidationsbilanz der Kreditanstalt für Industrie und Handel in Dresden vom 12. Juli L. I. schließt mit einem Verlust von 17 519 798,89 -Sk ab. DaS Aktienkapital beträgt 20 Mill. Mark. *— HofbrauhauS, Mtienbierbrauerei und Malzfabrik, in C o t t a bei D r e S d e n. In der Sitzung des Aufsichtsrats kam der Abschluß per 30. September d. I. zur Vorlage. Ls wurde beschlossen, nach reichlichen Abschreibungen und Rücklagen der für den 13. Dezember d. I. cinzuderufenden Gencral- Vertammlung die Verteilung von 10 Proz. Dividende auf Vor zugsaktien Serie l und ö P«-. auf Vorzugsaktien Serie II in Vorschlag zu bringen, Attendurg, 28. Oktober. Tic hiesige Gasbeleuchtung«. Gesellschaft erzielte im letzten Geschäftsjahre annähernd den- selben Reingewinn wie im Vorjahre, weshalb die VerwaliungS- organc wiederum Vorschlägen, eine Dividende von 12 Proz. aus- zuwcrfen. Bahnprojrkt „Eichicht-Leutenbrrg-Lobenstein". Nach einer Mitteilung der „Dorsztg." will auch die mciningischc Re gierung dieses Projekt unterstützen. Als Vorbedingung ist wohl die gestellt worden, daß die j^rte Schmiedebach und Lehesten Anschluß an die Bahnlinie erhalten, und es werden zu diesem Zwecke auf der Flur Lichtentanne bei Lehesten bereits Ver- messungSarbeiteu auögeführt. Berlin, 28. Oktober. Ter Minister der öffentlichen Ar beiten hat neue Bedingungen für den Verkauf alter Materialien ausarbeiten lasten und sie den Eisrndahndirektionen mit der Weisung zugehen lassen, sie bis auf weiteres den Aus schreibungen zu Grunde zu legen. Gleichzeitig hat er die Tirekrionen veranlaßt, Sorge dafür zu tragen, daß in den Fällen, in denen der Zuschlag nicht bereits in der Eröffnungs verhandlung erteil! Wied, die Ermittlung der Höchstgebote io- fort nach dem Schlüsse der Verhandlung in Angriff genommen und Zuschlag in kürzester Frist, im allgemeinen spätestens in fecks Tagen, erteilt wird. Hierdurch wird es ermöglicht werden, oei nicht fristgemäßer Hinterlegung des Pfandes seitens des Höchstbietenden den Zuschlag dem Zweikhöchstbierenden inner halb der Zeit, für die sich die Bieter an ihre Angebote gebunden haben, zu erteilen. * Berlin, 28. Oktober. Konferenzen zwischen der Berliner Bankwelt nnd den Provinzfirmen. Gestern und heute fanden hier Beratungen der auf dem Banticrtage eingesetzten Kom mission statt, die gemeinsam mir der sogenannten „Stempel- Vereinigung" die zwischen der hiesigen Bankwelt und den Pro vinzfirmen schwebenden Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Höbe der Provisionen und des ZuteilungsmoouS bei Emissionen beilegen soll. Es wurden verschiedene die Regelung der An gelegenheit betreffende Vorschläge vorgelegt, die zunächst noch dem'Plenum der Stempel-Vereinigung unterbreitet werden sollen. Ux Berlin, 28. Oktober. Kongreß deutscher Agenten. (Schluß.) Die Anträge zur Schasfuiiy freiwilliger Schiedsämter zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Gcschästsherren und Agenten fanden mit einigen unwesent lichen redaktionellen Abänderungen einstimmige Annahme. W i euer- Stettin hielt einen beifällig aufgenommenen Vortrag über: Welche Ansprüche an Bildung und kaufmännische Intelligenz stellt der Agen tenberuf? Redner macht den Agenten, die nicht, wie Schmollet sagte, zu den Sumpfgewächsen der Großstadt zählen wollen, zur Pflicht, sich einen moralischen Einfluß auf die Ge staltung der Warenvermittelung zu sichern. Der Agent müße gegenüber den Gefahren, die die große Konkurrenz mit sich bringe, streng bestrebt sein, Anstand und Moralität hoch zu halten. Tie erste Aufgabe müsse gediegene Berufsbildung sein, denn sie führe zur Anerkennung und Würdigung des Berufs standes. «Lebhafter Beifall.) — Baumann-Berlin em pfiehlt Vorträge über Bildungs- und Fachfragen in den Vereinen als ein Mittel zur Heranbildung gejellswastlich anständiger Agenten. (Beifall.) Evpelein - Chemnitz verlangt, daß ein Agent mindestens das 25. Lebensjahr erreicht haben müsse. <Zwischenrufe.) Ferner müsse vom Agenten verlangt werden, daß er durch Vorzeigung von Lehr- und anderen Zeugnissen den Nachweis führe, daß er in der betreffenden Branche ge lernt habe. (Widerspruch und Unruhe.) — Behrens jun.- Hamburg: Wir haben Gewerbefrcihcit, eine gesetzliche Alters grenze für Agenten gibt es nicht. (Zuruf: Wollen wir auch gar nicht.) Hier müsse der Fabrikant einwirken, denn seine An gelegenheit sei es doch, daß er einen sachkundigen Vertreter habe. (Sehr richtigI) Der Zenttalverband könnte hierin auch Wandel schaffen und durch Schaffung einer Auskunftei den Fabrikanten Auskunft geben über die moralische und fach männische Befähigung des Agenten. Die Auskunftei müße von jedem Agenten einen Lebenslauf zur Hand haben. (Gelächter.) — Jensen-Hamburg hält alle diese Forderungen, sowohl der Auskunftei als der Altersgrenze und des Befähigungsnach weises für unausführbar. (Beifall.) Ter Vorsitzende Gold schmidt faßt die Debatte dahin zusammen, daß es wünschens wert sei, dabin zu wirken, daß die Kaufmannschaft bestrebt sein müsse, die Vorbildung der Kaufleute, die sich dem Agenten beruf widmen wollen, in die richtigen Wege zu leiten. Ferner müsse dafür gesorgt werden, daß die Kaufleute sich nicht leicht fertig dem Agentenbcruf widmen, sondern daß sie sich vorher ernstlich prüfen, ob sie im Stande seien, ein Agenturgeschäft führen zu können. (Lebbaste Zustimmung.) Der Vorsitzende teilte vor Eintritt der Mittagspause noch mit, daß zahlreiche Zustimmnngsrelegrammc und Erklärungen, erfreulicherweise auch zahlreich aus Süddeutschland, beim Bureau eingegangen seien. — Nm Nachmittag sprach Eugen Herzberg-Berlin über die Bevorrechtigung der Provisionsfor derung im Konkursfalle des Geschäftsherrn. Die Judikatur sei nock ztveifelbaft und es würde sich sehr wohl lohnen, einmal eine Rcichsgerichtsentschridung herbeizuführen, denn eine Klage erscheine ibm nach dem heutigen Stande der Gesetzgebung noch keineswegs aussichtslos. Aus rein praktischen Erwägungen verlange er aber, daß der Verband im Interesse der wirtschaftlich schwächeren Kollegen dafür eintretc, daß die Bevorrcckttyung der Provisionsforderungen gesetzlich festgelegt werde. (Beifall.) — Freudenberg- Berlin befurchtet, daß die Agenten mit dieser Forderung, die sie mit den Angestellten gleichstcllcn würde, ihre ihnen vom Gesetz eingcräumte Stellung als Vollkaufmann einbüßen würden. Die Agenten sollten vor sichtig in der Annahme von Vertretungen sein und auf kurz fristige Abrechnungen hallen, dann dürften die Verluste auch nur verschwindende sein. (Heftiger Widerspruch.) Geyen den Srandpunkt des Redners wandte sich eine ganze Reihe von Delegierten. Es wurde bestritten, daß mit der Forderung die soziale Stellung des Agenten als Vollkaufmanns herabgedrückt werden würde. Der Agent habe ein Anrecht aus Bevorrech tigung seiner Forderungen, und dieses Recht müsse gesetzlich fest gelegt werden. Schließlich wurde mit erheblicher Mehrheit (geyen 7 Stimmen) folgender Resolution des Referenten zu gestimmt: „Ter Kongreß deutscher Agenten ersucht den Zenttal verband, an die gesetzgebenden Körperschaften des deutschen Reiches den Antrag zu stellen, im 8 61 der Konkursordnung einen neuen Absatz mit dem Wortlaut einzufügen: die Provisionsforderungen der Agenten für Ge schäfte, welche im letzten Jahre vor der Eröff nung des Konkursverfahrens oder dem Ableben des Gemein schuldners abgeschlossen oder ausgeführr sind." Ter nächste Punkt der Tagesordnung: Kranken- und Altersver sorgung wurde bis zum nächsten Handelsagentag, für den Hamburg definitiv gewählt wurde, abgesetzt. Der Antrag auf Gründung eines Verbandsorganes wurde dem Vorstano zur Erwägung überwiesen. ^Die Tagesordnung war damit er ledigt. Mir den üblichen Schluß- und Tankesreden erklärte, der Vorsitzende, Moritz Goldschmidt, darauf den ersten Kongreß deutscher Agenten für beendet. Am Abend vereinigten sich die Kongreßteilnehmer zu einem Festmahl im Hotel de Rome. L. >1. Die zoll- nnd fteueramtliche Behandlung a«S ländischer Geschäftsreisender in Deutschland. Tie „Zentral stelle für Vorbereitung von Handelsverträgen" hat kürzlich an den Bundesrat in einer Eingabe die Bitte gerichtet, die baldige Vorlage eines Gesetzentwurfes, betreffend die zoll- und steuer amtliche Behandlung ausländischer Geschäftsreisender und deren Muster, in Erwägung zu ziehen. Dieser Vorschlag soll sich gegen diejenigen Staaten richten, welche von den deutschen Ge- jchäftsreisenden und deren Mustern Abgaben erheben, ohne einen Handelsvertrag mit Deutschland abgeschlossen oder diese Frage im Wege des Handelsvertrags mit Deutschland geregelt zu haben. Die Bestimmung soll eine Waffe bilden, um die deutschen Forde rungen bei den Vertragsverhandlungen besser durchsetzen zu können. Allein sie dürfte kcnim geeignet sein, diesen Erfolg her beizuführen. Sie könnte dies nur dann, wenn wirklich der Erlaß von Vergeltungsmaßregeln deutscherseits das Ausland erheblich schädigen würde. Nun sendet jedoch Deutschland eine bei weitem höhere Zahl von Geschäftsreisenden nach dem ÄuSlande als daS Ausland nach dem deutschen Reiche, und hierin wird auch, nach Lage der wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa in absehbarer Zeit keine Arnderung einttetcn. Wenn daher das Ausland Gesetze erläßt, auf Grund deren der deutsch Geschäftsreisende zu hohen Abgaben herangczogen wird, so läßt sich das wirt schaftspolitisch in ausreichender Weise erklären und begründen; für das Deutsche Reich aber wäre eine derartige Matzreyel nur von geringer Bedeutung. Tie könnte insbesondere nicht als Waffe für die HandelSverttagsvcrhandlungen ernstlich in Frage kommen, da eben das Ausland in dieser Beziehung «ine erheblich vorteilhaftere Stellung einnimmt. — Die vorstehenden Er wägungen haben die Handelskammer zuPotsdam veranlaßt, sich an den BundcSrat zu wenden und ihn zu bitten, ein Spezial gesetz nach dein Vorschläge der Zentralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen nicht in Aussicht zu nehmen, dagegen diese für die Geschäftswelt außerordentlich wichtige Frage nn Wege der Handelsverträge mit den einzelnen Staaten zur Regelung zu bringen. *— Deutsche Ausfuhr nach den Brreintgtrn Staaten. Tic A u sf u h r aus dein Kousulatsbezirkc Berlin nach den Ver einigten Staaten war, wie der „B. L.-A." erfährt, im Oktober bis Ende voriger Woche um rund 600 000 -4k ge ringer als im Oktober 1901, weil bis dahin die Ausfuhr von gesalzenen und trockenen Häuten einen bedeutenden Rückgang aufimes. Seither aber sind für mehr als 300 000 Häute von hier abgegangen^und da außerdem noch weitere große Bestellungen «iugegaiigen find, wird der bisherige Ausfall aller Wahrscheinlichkeit nach mehr als ausgeglichen werden. *— Deutsches Bankiergewerbr. Am 28. Oktober fand in Berlin eine gemeinschaftliche Sitzung der auf dem Bankiertag ^wählten F ü n f e r k o m m i s s i v n mir Vertretern der Stempel-Vereinigung statt. Ter Sitzung, die in den Räumen der Darmstädter Bant abaehalkcn rvurde, präsidierte Herr Justizrat I)r. Richer. Man einigte sich dahin, zur Beratung der einzelnen schwebenden Fragen be sondere Kommissionen unter Kooptation von Mitgliedern ein zusetzen. — Den Aeltesten der Berliner Kaufmann- schäft ist von der Eisen bah ndirektion auf ein Von ihnen erstattetes Gutachten die Mitteilung zugegangen, daß die Güterabfcrtigungsstellen angewiesen seien, bei der Annahme von GlaSballons, die in Körben mit Stroh oder Heu sestgestellt und durch Korbdeckcl geschützt oder bei deren Fehlen bis an Len Hals mit Strohkränzen umwickelt sind, die im 8 68 (2) der Eisenbahnverkehrsordnung bezeichnete Erklärung nicht zu fordern. Es ist indes dazu be merkt, daß Entschädigungsans drücke wegen zer brochener Glasballons auf Grund des 8 77 Ziffer 4 a. a. O. ohne Rücksicht darauf, ob eine Erklärung hinterlegt ist oder nicht, nach wie vor abgelehnt werden würden, weil Glas ballons, gleichviel in welcher Verpackung sie aufgeliescrt werden, nach einem Erkenntnis des Reichsgerichts an und für sich zu denjenigen Gütern gehören, die vermöge ihrer eigentümlichen natürlichen Beschaffenheit der besonderen Gefahr ausgesetzt sind, Bruch zu erleiden. *— Teilnahme erregte an der gestrigen Berliner Börse die Nachricht, daß Herr Max Perl, langjähriger Beamter und Börsenvertteter der „Nationalbanl für Deutschland", von längerem Leiden durch den Tod erlöst wurde. Herr Perl stand erst in der Mtte der dreißiger Jahre; er erfreute sich in den Kreisen seiner Berufsgcnoften großer Beliebtheit. *— Bereinigte Kammerichschc Werke, Aktten-Gesellschaft, Berlin. Wie die „Nctt.-Zkg." erfährt, dürfte die Wieder notierung der Aktien dieses Unternehmens erst nach Fertig stellung der diesjährigen Bilanz erfolgen können, da in analogen Fällen die Berliner Zulassungsstelle die Genehmigung der daraufbezüglichen Prospekte von der Beibringung der letztjähri gen Bilanz abhängig gemacht har. -s- Deutsch-Amerikanische Wettzeug Maschinenfabrik, vorm. Gustav Krebs, Aktien-Gesellschaft, zu HaIle a. S. In der General-Versammlung wurde der im Auszug bereits be kannte Geschäftsbericht wie auch die Bilanz genehmigt und der Verwaltung Entlastung erteilt. Die Unterbilanz beträgt 183 066 Mark bei emem Aktienkapital von 1 Mill. Mark. An die Ver teilung einer Dividende war daher nicht zu denken. -s- Die letzte Kohlengrube „Alexander Karl" in Groß- Mühlingen bei Kalbe a. S. hat wegen Erschöpfung des Kohlenlagers den Betriebei nge st eilt. Die Besitzer, die „Vereinigten Chemischen Fabriken zu Leopoldshall", beab sichtigen, auf dein etwa 90 Morgen großen Terrain Ackerwirt- schast einzurichten und zu betreiben. *— Gewerkschaft „Carlsfund". Im Monar September bettug die Einnahme: Erlös für verkaufte Kalirohsalze und Fabrikate 329 275,27 -.4k, Wohnungsmieten und Verschiedenes 817,50 ^k, zusammen 330 092,77 -4k. Ausgegeben wurden für Bergwerks- und Fabrikbcttiebskosten 74 567 ^/k, für Ab gaben an Grundbesitzer uiid Gemeinden 5856,87 -4k, für jfnavpschafts-, Pensions- und Krankcnkassenbeittäge 1566,97 ./k, für Unkosten, Svndikatsspescn und Provisionen 24 892,15 -K, zusammen 106 882,99 -,4k. Es ergab sich also ein Ueberschuß von 223 209,78 «4t. Der Wert der Warenvorräte zu Ge- stehungspreisen betrug am 30. September 1902 250 944,91 -4t gegen 297 964,88 -4k am 31. August. Es war mithin eine Verringerung um 47 019,97 -4k eingetteten. Diese abgerechnet, bleibt ein Ueberschuß von 176 189,81 -4k. Außer Ansatz sind geblieben: Anleihe- und Bankierzinsen im Gesamtbeträge von rund 12 000 -4k. Auf Neuanlagen wurden verbucht: 1) Schacht anlage 4955,67 -.4t, 2) Fabrikanlage 4865,64 .4k, 3) Hülfs- werke 1258,61 -4k. *— Deutsche Röhrenwerke in Düsseldorf. In der General-Versammlung wurde der Jahresabschluß für 1901/02 genehmigt und der Verwaltung Entlastung erteilt. Der Um satz bettug im abgelaufcnen Geichäftsjahre 1 879 407 -4k (gegen 1 500 715 -4t im Vorjahre). Der Bruttogewinn aus Vcrkaufs- Conjo bettug 218 268 (gegen einen Verlust von 23 642 -.4t im Vorjahre). Von demselben sind abzusetzcn: Unkosten und Zinsen mit 102 859 -4t (114 513), Abschreibungen mit 114 902 Mark (116 579), so daß ein Nettogewinn von 506 -4t verbleibt (gegenüber einem Gesamtverluste von 251 257 -4t i. V.). Der vorgeschlagene Vertrag mit den „Teutsch-Oesterreichischen Mannesmannröhren-Werken", wonach letztere die „Deutschen Nöhrenwerke" zunächst für die Dauer von drei Jahren pachten, wurde genehmigt. *— HelioS, Elektrizitäts-Gesellschaft in Köln. Tie General-Versammlung war von 55 Aktionären mit 8662 Stimmen besucht. Rechtsanwalt Karl Eltzbacher, der Vor sitzende des Aufsichtsrats, leitete die Verhandlungen. An die Verlesung des Geschäftsberichts durch Direktor Pfankuch knüpfen sich heftige Angriffe verschiedener Aktionäre gegen die frühere Direktion und oen Aufsichtsrat. Es werden Anfragen gestellt wegen der Verluste, welche der Helios-Gesellschaft aus der Nicht ausführung der Verträge mit der Kreisvcrwaltung von Hörde i. Wests, und den Städten Como und Cataniazu entstehen drohen. Der Direktor erwiderte, ein Teil der Verluste sei schon abgeschriebcn. Ein weiterer Teil werde durch die infolge der vorgcschlagenen Sanierung der Gesellschaft möglich werdende Ab schreibung ausgeglichen. Der alsdann gestellte Antrag eines Aktionärs auf Einberufung einer außeroroentlicken Gcneral- Vcrfammlungzwecks Herbeiführung eines Beschlus,es zur Nach prüfung der Bilanzen pro 30. Juni 1898 und 1900 wurde mit 7760 gegen 793 Stimmen abgelehnt. Ein weiterer An trag auf Einsetzung einer Kommission zur Nachprüfung der Bilanz pro 30. Ium 1902 wird mit 7869 gegen 768 Stimmen verworfen. Auf verschiedene Anfragen erklärt Direktor Pfan kuch, daß die Petersburger Beteiligung in Höhe von 7 100 000 -4t voll in die diesjährige Bilanz eingestellt fei. Ferner erklärt der Vorsitzende, die Auszahlung der am 2. Januar 1903 fälligen Obligationenzinsen könne nur stattsinden, wenn bis dabin die Sanierung der Gesellschaft geordnet sei; andernfalls müßte der Zinsendienst aufgehoben werden. Ter Antrag eines Aktio närs auf Vertagung der Genehmigung der Bilanzen wird vom Antragsteller zurückgezogen. — Im Laufe der Ver handlungen wurden seitens der Verwaltung nähere Mitteilungen gemacht über die drei von Helios geschaffenen Werke, deren Aktien der Helios übernommen hat, um von den bewilligten Zinsgarantien loszukommen. Bis auf das Werk Lands- b e r g a. W. ergeben die Werke jetzt eine leidliche Rentabilität. Es folgt nun die Abjttmmmig über die Genehmigung der Bilanz, dieselbe wurde mit 7981 gegen 128 Stimmen genehmigt. Ein Aktionär gibt Widerspruch gegen den Sanierungsplan zu Protokoll. Der Samerungsplan selbst, nach dem ü Aktien zu einer zusammengelegt werden, wird durch Acclamation mit 8286 gegen 50 Stimmen angenommen. Auf eine Anfrage bemerkt der Vorsitzende, daß die endgültige Sanierung abhängig sei von der Zuzahlung von 3 Mill. Mark auf die zusammcngelegten Aktien, die bis 30. Juni 1903 erfolgt sein muß. Ein Garantie- Konsortium für die Sanierungs-Transaktion sei nicht vor handen. * Elchweiler-Pumpe, 28. Oktober. In der heutigen General- Versammlung de? Elchweiler Bergwerk». Verein» war ein Aktienkapital von 4 129 800 -4t mit 13 766 Stimmen durch 18 Aktionäre vertreten. Dir General-Bersammluna genehmigte die Jahresbilanz für 1901/02, beschloß eine Divldenden-Vcr- tcilung von 16 Proz. und erteilte dem Vorstände und Auf- sichtsrate Entlastung. Dem Arbeiter-Unterstützungs- und Be- amten-PenstonSfondS wurden 100 000 übertragen. — E» wurde der General-Versammlung nock mitgeteilt, daß im ersten Vierteljahre des Geschäftsjahres 1902/03, abzüglich aller Ver- waltungskostcn 988 701,<6 .// (gegen 1 210 957,45 -kk. oder 222 255,69 -4t weniger gegenüber 1901/02) erzielt worden ist; ferner daß die Kohlenförderung, welche im Jahre 1901/02 848 370,25 t betragen har oder pro Arbeitstag 2,837 t, im ersten Jahresviertel auf arbeitstäglich 2 948,65 r und im Monat Oktober auf 3187,63 r gestiegen ist. Letztere Erhöhung ist in folge des in Frankreich ausgebrochenen Streiks möglich ge worden, indem dorthin clioa 5000 r Förderkohlen abgeseur werden konnten. Leider war cs der Gesellschaft nicht möglich, Aufträge in separierten Kohlen und Waschprodukteu sowie Nutz kohlen anzunehmen, weil sie in diesen Sorten vollständig aus verkauft war. — Schließlich wurde noch zur Kenntnis gebracht, daß vor einigen Tagen in dem Ouerscklage des Wilhelms- s ch a ch l e S der „Grube Anna" nab dem üldolf'chuchte hin ein Flotz reiner, gasreicher Fettkohlen von 95 cm Mächtigkeit an gefahren wurde, welckes auf dem „Adolfschachte" zum Abbau gelangen wird. *— Gewerkschaft GotteSsegeu. Tie Zeche hatte im dritten Vierteljahr 1902 eine Förderung von 36 262 t zu verzeichnen, der Absatz bettug 34 130 :, die Geldeinuahme 412 257 -tk, die Ausgaben 302 445 -4k. Es bleibt mithin ein Ueberschuß von 109 811 .4k. »— Steintohlendergwerk Graf Bismarck zu Bismarck i. W. Im dritten Vierteljahr 1902 betrug die Kohlensörde ruug 28 i 870 r (im zweiten Vierteljahr 1902 281 500 r) und Ser Ueberschuß einschließlich des Gewinnes aus der Ziegelei 1 089 393 -4k (1 049 472), so daß unter Hinzurechnung von 107 310 -4t Bestand 1 196 703 .4/ verfügbar waren zu fol gender Verwendung: Ausbeute für das dritte Vierteljahr 700 000 -4k (wie im zweiten Vierteljahr 1902 >, Zuteilung zur Rücklage 400 000 «4k (350 000.4k) und Vortrag 96 703 «4k (107 310). — Rheinisch-Westfälische Kaliwerke inDorna p. In der General-Versammlung wurde die Tagesordnung einstimmig ge nehmigt. Tie aui 1. November zablbare Dividende wurde aus 7 Proz. (wie im Vorjahre) festgesetzt. Wie die Verwaltung untteillc, ist der im ersten Viertel des lausenden Geschäfts jahres erzielte Gewinn um etwa 111 000 -4t größer als der jenige im gleichen Vorjahrsabschuitt, wobei jedoch betont wurde, daß die Erträgnisse des ersten Vierteljahres im Geschäftsjahre 1900/01 verhältnismäßig nicht sedr beträchtlich waren. Es wurden im ersten Viertel des Geschäftsjahres 1902/03 an ge branntem Kalk 104 905 t (im gleichen Vorjahrsabschnitt 95 888 Tonnen), an Kalkstein und Rohdolomit 260 311 t (234 930), an Sinterdolomit 2180 r (0) und an Ziegelsteinen 400 050 Stück (279 000) versandt, woraus die Gefellschaft ein Gewinn ergebnis von 517 244 -V (406 500) erzielte. Die Bankier guthaben betrugen am 25. Oktober 1902 1 186 774 «4k (am 30. Juni 1902 641 863 -//). * Essen, 28. Oktober. Wie die „Rhein. Wests. Zlg." erfährt, wirdZich die Produktionseinschrüntuiig des Eoakssyndikats für den Schluß des Monats Oktober auf nur 15 Proz. gegen 27 Proz., die vorgesehen waren, belaufen. *— Gewerkschaft Hansa Silberberg, Empelde b. Han nover. Der Tiefbau-Unternehmer Gebhardt hat die Vor arbeiten zur Verdrängung der in den Schacht eingedrungenen Sole mit Erfolg ausgenommen. Er beabsichtigt, weiterhin aui der Sckachtsohle eine Kernbohrung bis ins Salzlager nieder zubrinyen. Nach dieser Bohrung, die in etwa zehn Tagen bc endet fein wird, will der genannte Unternehmer einen Kosten anschlag für die Niederbringung des Schachrö bis ins Steinscn ; einreichen. Für das Gelingen dieser Arbeiten übernimmt Herr Gebhardt volle Bürgschaft. * Osnabrück, 28. Oktober. Tie heutige Gencral-Versamm lung des Grorg-Marien-Bergwrrks- und HüttcnvercinS be schloß nach den üblichen Abschreibungen die Verteilung von 5 Proz. Dividende an die Vorzugsaktien und 2 Proz. an die Stammaktien. In den Aussichtsrat wurden Bankdirekior Kock Berlin und Justizrat Wellenkamv-Osnabrük durch Zuruf wieder yewählr. Die Aufnahme einer 6-Millionen-Anleihe ist ein stimmig genehmigt worden. *— Norddeutsche Auckerraffincrie in Frelliredr. Tie kürzlich durch die Blätter gelaufenen Abschlußzahlen beziehen sich auf die im April d. I. bereits veröffentlichten Trgebniss - des Geschäftsjahres 1901, für das 9 Proz. Dividende ausge schütter worden toaren. Neuere Abschlutzzahlen für 1901/02 können noch gar nicht vorlicgcn, weil das gegenwärtige Geschäftsjahr erst am 31. Dezember ab läuft. Die „Magdcb. Ztg." stellt diese Tatsache fest, damit nicht durch jene zu Irrtümern Anlaß bietende Blätleruackricht für die Lion lurrenzanslalten falsche Schlüsse gezogen werden können. * Hamburg, 28. Oktober. Die Exportfirma Oerlina Ge brüder, die Kaffeefirma Haase L Ko., hier, rind die Firma Bastian Sohne in Bremen gründeten hier die Plantagen-Gc sellschaft „La Librrtad" zwecks Uebcrnahme von Plantagen in Guatemala. Tas Kapital beträgt IsH Mill. Mark. *— Kaifer-Wsthelm-Kanal. Während des Vierteljahres vom 1. Juli bis 30. September 1902 haben 9622 Schiffe (gegen 9671 Schiffe in demselben Vierteljahr 1901) mit einem Netto-Raumgehalt von 1 294 541 Reg.-Tonnen (1 293 385 > den Kaiser-Wilhelm Kanal benutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblorsgclcdes, an Gebühren 614 200 -A (618 178) entrichtet. Davon entfielen auf den Monat September 3360 Schiffe (2925) von 443 063 Reg.-Tonnen (431 126) und 211 190 .L (206 317)Gebühren. * Kattowitz, 28. Oktober. Auf der Königshütte soll nunmehr der vor längerer Zeit ausgeblasene Hohofcn IV neu zugestellt werden. * Breslau, 27. Oktober. Tie Frage der Errichtung einer allgemeinen obcrschlrsischen Benzol-Berkaufsvereinigung wird laut „Bresl. Gen.-Anz." von den in Betracht kommenden Werten demnächst erörtert werden. * Breslau, 28. Oktober. Nach dem „Bresl. Gen.-Anz." er fuhr der Roheisenmarkt nach der Verlängerung des oberschlcsi- fchen Robeisensynditats merklicife Belebung; in den letzten ackt Tagen würden außerhalb des Reviers 10 000 t Roheisen zur Lieferung für 1903 verkauft. Höhere als die jetzigen Preise sind nicht erzielt, da Gießereien wie Walzwerke die Preise im Vergleiche zu dem Erlöse ihrer Produkte als zu hoch betrachten. *— ArnSdorfer Papierfabrik Heinrich Richter, Aknen-Gc sellschaft. Nach dem Geschäftsbericht für 1901/02 mußte das Ergebnis angesichts der allgemein ungünstigen Geschäftslage Himer dem vorjährigen Zurückbleiben, immerhin sei cs infolge deS vorteilhaften Nohstoffeinkaufs und besonders guter Wassee- verbältniffe möglich gewesen, ein angemessenes Erträgnis zu erzielen. Bei 38 594 -4k (im Vorjahre 40 670 -A) Ab schreibungen blieb ein Reingewinn von 94 931 (123 080), woraus 4120 -ckt (6054) an die Rücklage gehen, 70 000 als 7 Proz. Dividende (120 000 gleich 12 Proz.) verteilt werden. 5088 -K (4501) dienen als Gewinnanteile, 15 723 (12 530) als Vorttag. *— Die Aktien Gesellschaft für Leinengarnspinnerei unv Weberei Renner L Ko. in RvhrSdorf erklärt aus eine An frage u. a.: Unsere Umsätze sind erheblich größer als im Vor fahre, und wenn auch die Konjunktur manches zu wünschen übrig läßt, so hoffen wir doch, unseren Verlust auS 2em Vor jahre zu vermindern. Es befremdet uns selbst der jähe Rück gang unserer Aktien, doch liegen geschäftlich nickt die geringsten Anhaltspunkte vor, die den Kurssturz rechtfertigen. Wir find im Gegenteil mit dem Gange unseres Geschäfts zufrieden. *— HuldschiuSkyfche Hüttenwerke. Die General-Versamm lung genehmigte einstimmig die Bilanz und die vom Vorstande laut Gesckäftsberickt vorgeschlagene Verwendung des Gewinnes von 766 666 Eine Dividende wird darnach nicht verteilt. *— Aktien-Gesellschaft für Zwirnerei nnd Earderie in Fürth. Im abgelaufcnen BettiebSjahrc wurde ein Gewinn von 2192 (3454) erzielt, zu dem der Vorttag aus dem Vor ¬ jahre mit 3229 kommt, so daß sich eine Gesamtsumme von 5,421 ergibt. Nack 4928 -4k Abschreibungen verbleibt ein Gewinnrest von 492 -4k, der auf neue Rechnung vorgettagen wird. *— Erste Kulmbacher Aktien Exportbier Brauerei. Ter Aussichtsrat hat beschlossen, der General-Versammlung nach Abschreibungen in der bisher üblichen Weise die Verteilung einer Dividende von 22 Proz. (wie im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen. *— Mühlen - und Maschinen Bau - Aktien - Gesellschaft, Kaiserslautern. Wie mitgcteilt wird, bat die kürzliche General-Versammluny der „Deutschen Mühlen- und Bäckerei- Gesellschaft nach System Schweitzer" die Firma des Unter nehmens in die obige abgeändert und gleichzeitig die Aufnahme der Herstellung von Maschinen und Maschinenteilen aller Art beschloßen. La» Hauptbureau ist nach München verlegt.
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