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Gerbergasse-Ostraallce, Septemberfeste. Engl. Flottenbcsuch, Kolo,imldir. Dr. Stübel. Mutmasjl. Witterung: Warm, zieml. heiter. -orillllveild, August 1LWL. Die deutsche Marokko-Politik bildet fortgesetzt den Gegenstand von Verdächtigungen, die sie im Lichte der Illoyalität und Hinterhältigkeit zeigen sollen und die bezeichnenderweise fast sämtlich mit einem britischen Ur sprungszeugnisse versehen sind. Des Pudels Kern ist dabei das Bestreben, eine glatte Abwicklung der weiteren vorbereitenden Geschäfte für die marokkanische Konferenz zu erschweren und zwischen Deutschland und Frankreich kein wirkliches aufrichtiges Einvernehmen aufkommen zu lassen. Zu dein Zwecke wird an den wirtschaftlichen Konkurrenzneid der Franzosen appelliert durch die Ausstreuung von Gerüchten des Inhalts, daß deutsche Bankiers und Industrielle in Fez geschäftig seien, sich vom Sul tan allerhand weitgehende Zugeständnisse machen zu lassen, die mit den von Deutschland der französischen Regierung ge gebenen Zusicherungen nicht vereinbar seien. Besonders hart- näckig wurde in den letzten Tagen auf einer angeblichen deut schen Anleihe an den Sultan in Höhe von 10 Millionen herum geritten, deren Abschluß nach einer „Times"-Meldunq bereits durch den deutschen Geschäftsträger in Tanger seinem fran zösischen Kollegen offiziell mitgeteilt sein sollte. Diese Meldung, die tatsächlich bereits Aising, in Pariser politischen Kreisen Un behagen zu verursachen, ist inzwischen von dem Londoner Blatte in aller Form widerrufen worden. Im übrigen läßt sich nach wie vor die Beobachtung machen, daß die Franzosen in ihrer Presse mit wenigen Ausnahmen den englischen Aushetzungsversuchen gegenüber eine sonst nicht ge- kannte Zurückhaltung bewahren, die um so deutlicher hervor tritt. je mehr von dem britischen Liebeswerben das Wort gilt: „Man werft die Absicht und wird verstimmt!" In London ist man zurzeit derartig verrannt in die Idee einer gegen Deutsch land gerichteten Koalition, daß alle Vorgänge des öffentlichen Lebens nahezu ausschließlich unter diesem einen Gesichtspunkte betrachtet werden. Auch das sich mit verdächtiger Lebhaftig keit geltend machende Bestreben, zwischen Rußland und Japan Frieden zu stiften und der Konferenz in Portsmouth Erfolg zu sichern, muß aus dem geheimen Wunsche erklärt werden. Rußland nicht weiter schwächen zu lassen, damit es in nicht ferner Zukunft in den britischen Berechnungen wieder einen beachtlichen Machtfaftor bei einer englisch-französisch-russischen Gruppierung gegen Deutschland, die bei den Kombinationen der hohen Politik in Großbritannien eine leitende Rolle spielt, bilden bann. Sogar auf Oesterreichs Beitritt zu einem solchen Zusammenschlüsse machen unsere „lieben Vettern" sich Hoffnung, wie die „Morning - Post" verrät, indem sie, plump und unge schickt genug, den Besuch König Eduards in Ischl in diesem Sinne ausbeutet und im Widerspruch mit offenkundigen Tat- fachen bramarbasierend hinzusügt, daß Italien der französisch englischen Verbindung bereits mit Haut und Haaren ver fallen sei. Demgegenüber wahren allerdings die Londoner amtlichen Kreise neuerdings insofern die äußere Form, als wenigstens der ministerielle „Standard" die Lage objektiv beurteilt und insbesondere die Nnleihefrage als gänzlich nebensächlich bc» handelt. Auch der französische Ministerpräsident Herr Rouvier wandelt durchaus auf korrekten Spuren und läßt cs offenbar an gutem Willen, mit Deutschland gütlich ins reine zu kom men. nicht fehlen. Um so dringender ist zu wünschen, daß nun- mehr die deutsche Antwort auf die französischen Vorschläge nicht länger aus sich warten läßt, damit alsdann ohne weiteren Ver zug die Einberufung der Konferenz erfolgen und die öffentliche Meinung wie drüben mit einer vollendeten Tatsache rech- nen kann, -ie besser als fortwährende offiziöse Richtigstellungen geeignet sein wird, den englischen Quertreibereien einen Riegel vorzuschieben und den Weg für die endgültige Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich frei zu machen. Wenn die Beratungen, die in Wilhelmshöhe von Kaiser Wilhelm II. mit dem Reichskanzler und dem französischen Botschafter ge pflogen werden, von allen anderen Möglichkeiten abgesehen, nur den einen Erfolg haben, daß sie die letzten Schwierigkeiten bei der Erledigung der marokkanischen Frage aus dem Wege räumen, so werden sie schon dadurch vollen Anspruch auf die Bedeutung einer hochpolitischen, der allgemeinen europäischen Beruhigung dienenden Aktion erheben dürfen. Die russische Volksvertretung, deren Einführung bereits zum 13. August, dem ersten Geburts tage deS Thronfolgers Alexis Nikolajewitsch, erwartet wurde, soll nach einer Meldung des offiziösen Drahtes heute verkündet wer den. In eine Kritik der Einzelheiten einzutreten, wird man sich aussparen müssen, bis der amtliche Wortlaut sowohl des Staats- grundgesetzes wie des begleitenden kaiserlichen Manifestes vorliegt. Prüft «an aber die Stimmungsberichte, die sich in der letzten Zeit über den Eindruck der zu erwartenden „Verfassung" auf die Intelligenz Rußlands verbreitet haben, so kann man der staats rechtliche» Neugeburt gerade kein günstiges Horoskop stellen, 'wrnach handelt eS sich nämlich nur um eine etwas verbesserte Auflage des Bulyginschcn Projekts, das lediglich den Zweck ver folgte, die aufgeregte öffentliche Meinung durch ein Pernhigungs- pulver vorläufig zu beschwichtigen, und das vornehmlich deswegen allgemein abfällig bewertet wurde, weil es der Duma, der Volks vertretung, nur eine beratende, aber keine beschließende Stimme geben wollte. Der unverhiillte Scheincharakter dieses Projekts erregte einen solchen Sturm der Entrüstung, daß die nächste Um gebung des Zaren es schließlich doch nicht wagte, den Herrscher in seinem anfänglichen Entschlüsse, mit einer solchen ungenügenden Abschlagszahlung das öffentliche Bewußt sein abznsinden, zu be stärken. Es wurde deshalb eine Staatsmäniierkonfereiiz eingesetzt, die unter dem persönlichen Borsitze des Kaisers tagte und de» Bulyginschcn Entwurf „umredigicrtc". Näheres über die Art der beschlossenen Abänderungen hat man bisher nicht erfahren; nur im allgemeinen verlautete, daß man sich leinen besonderen Erwar tungen hingcben dürfe. Was wirklich aus der Sache geworden ist. ob sich die Mei nung derer bestätigt, die behaupten, daß aus dein Bnlyginschen Projekt keine Spur von wahrer Verfassung hervorgcgangen sei, oder ob sich das geschaffene Werk besser als der ihm Pvransgcgcin- gene Ruf erweist, soll also, wenn sich die Petersburger Meldung bestätigt, der heutige Tag zeige», der dann in jedem Falle ein hochbedentsames Datum in der innerpolitischcn Entwicklung Ruß lands darstcllcn wird, selbst wenn zunächst der Entwurf auch noch hinter den Hoffnungen Zurückbleiben sollte, welche die Anhänger einer besonnenen Reform in Rußland, die nicht im revolutionären Fahrwasser segeln, auf ihn setzen. Denn mag auch die neue Volksvertretung noch alle möglichen Mängel answeisen, der An fang zu konstitutionellen Einrichtungen ist doch immer gemacht worden, und nachdem so der Stein einmal ins Rollen geraten ist. wird es kein Halten mehr geben, ehe nicht eine Verfassung ge schaffen worden ist, die den russischen Verhältnissen in organischer Form entspricht. Tie Revolutionäre 8an8 pkraso, die Umsturz um jeden Preis wollen und ä la Bebel für eine „russische Volks republik" schwärmen, sind natürlich überhaupt nicht zufrieden zu stellen und ihr Urteil wird unter allen Umständen ans das schärfste ablehnend ausfallen. Den Hetzereien von dieser Seite aber wird um so wirksamer vorgcbcugt werden, je mehr eine russische „Verfassung", ohne ganz oder halb unverstandene west europäische Einrichtungen blindlings auf den alten national russischen Stamm zu pfropfen, den wirklichen Wünschen und Bedürfnissen des russischen Volkes gerecht wird. Zu dieser gehört in allererster Linie die endgültige Befreiung von der all mächtigen Tyrannenherrschast und Dcspotenwirischaft des „Tschin",derBnreaukratie. deren polizeilicher, im rücksichtslosesten und schamlosesten Ausbcutungssinnc gshandhabtcr Knebelnngs- apparat bislang jede freiere Regung, jede moralische Reaktion der russischen Volksseele gegen das amtliche Kncchtungssystcm brutal und gewissenlos unterdrückte. Jede Verfassung, die hier gründlich und ehrlich Wandel zu schaffen bestrebt ist, wird für Rußland gut sein, jede andere schlecht. Der Umstand, daß die neue Volksvertretung gerade jetzt unmittelbar vor dem Zeitpunkte, wo sich die Verhandlungen der Portsmonther Friedenskonferenz dem Abschlüsse nähern, das Licht der Oeffenllichkeit erblickt, läßt daraus schließen, daß sie sich mit den Jricdcnsbedingungen als ihrer ersten gesetz geberischen Aufgabe befassen soll, wenngleich cs zweifelhaft er- scheint, ob sich die Wahlen rasch genug werden abwickeln lassen, um den zeitlichen Abstand zwischen dem zu erhoffenden Friedens- schlusse und seiner Besiegelung durch den Volkswillcn nicht allzu sehr zu vergrößern. Man darf auch wohl annchmcn, daß der Wunsch des Zaren und seiner Ratgeber, sich in der Kiticgsfrage durch einen allgemeinen nationalen Wahrspruch den Rücken zu decken, die hauptsächlich treibende Kraft bei der endlichen Fassung des folgenschweren Entschlusses gewesen ist, das Sehnen der Ocssentlichkcit nach einer Verfassung zu erfüllen. Daß die inneren Unruhen allein vorläufig wenigstens noch nicht im stände gewesen sind, die Träger des autokratischcn Systems von der unbedingten Notwendigkeit eines Entgegenkommens gegen den Volkswillen zu überzeugen, lehrt der bisherige Verlauf der Geschichte des Versassungsentwurss, bei dem ein so zwiespäl- tiges verzögerliches Verfahren geübt wurde, daß sich in vielen Kreisen der russischen Intelligenz bereits der schärfste Pessimis- mus eingenistet hatte und man überall zu hören bekam, die ganze Frage sei überhaupt auf die griechischen Kalenden vertagt war- den. Inzwischen scheinen aber dieselben Stellen, die bisher mit der äußersten Hartnäckigkeit an dem Bestreben festhielten, das korrumpierte und korrumpierende System der schrankenlosen Bcamtenwillkür auch ferner mit dem Schilde der zarischen Selbst- Herrschaft zu decken, zu der Erkenntnis gelangt zu sein, daß cs tatsächlich unmöglich ist, dem Zarenreiche seine Großmacht- stellung unversehrt zu erhalten, wenn der Krieg nach außen und die Revolution im Innern gleichzeitig fortsahren, an den Grundfesten des gewaltigen Reiches zu rütteln und sein poli- tischcS Anschen mitsamt seiner wirtschaftlichen Kraft zu unter graben. So ist denn schließlich unter dem Eindrücke einer zer- malmenden auswärtigen Katastrophe der geschichtlich denkwürdige Augenblick herangckommen. der die Gewalt der modernen kon- stitutioncllen Ideen auch im russischen Reiche über die bcdmgungs- lose Reaktion triumphieren und das autokratische Rußland in die Reihe der verfassungsmäßig regierten Staaten einrrcten lässt. Möge der uns so eng befreundete russische Staat aus seinem nunmehr beginnenden Verfassungsleben reiche Kraft schöpfen zu seiner politischen und wirtschaftlich-sozialen Wiedergeburt und zur fortschreitenden Erstarkung auf allen Gebieten der kulturellen Wohlfahrt und Gesittung! Neueste Trahtmelvunften vom 18. August. Marokko. Tanger. lPriv.-Tel.j Die offiziellen Berichte messen der deutschen Anleihe, die dem Sultan für ein Privaturstcr- nehmen 10 Millionen vorstrcckcii will^ wenig Bedeutung bei. Die deutschen Bankiers werden als Sicherheit eine Hypothek auf ein Gelände >n Tanger erhalten. Das Geld soll ausgezahlt werde», sobald die Konferenz über die neue Lage in Marokko schlüssig geivorden ist. Die französische Negierung war einige Tage vor Abschluß der Anleihe benachrichtigt worden. London. lPrio.-Tel.j Das französische Communiqiie- übcr Marokko wird in der hiesigen Presse tebhaft besprochen. Tie „Limes" charakterisieren es als eine höfliche, aber ernste Mahnung an die deutsche Regierung, der bewußten Anleihe die Genehmigung zu versagen, und sprechen die Erwartung aus, daß Deutschland diese Warnung beherzigen werde, da ihm verstän- digerweise nichts an Vorteilen liegen könne, die um den Preis des letzten Nestes französischer Sympathien erkauft wären. Der gewöhnlich deutschfreundliche „Daily Graphic" äußert sich in demselben Sinne und hofft, daß Deutschland die ihm in diesem Communiquö gebaute goldene Brücke zum Rückzüge benutzen werde, da „die jüngste Transaktion des Grafen Tattenbach weder ihm selbst, noch der Nation, die er vertritt, Ehre mache". In Tanger wird, einer „Times"-Meld»ng zufolge, die Anleihe außerhalb deS amtlichen deutschen Kreises einmütig verurteilt. Paris. sPriv.-Tel.j „Courrier-Europäen" führt aus: Deutschland sei, wie immer die 10 Niillioilen-Angelegenheit augenblicklich ausgetraaen würde, bei endgültiger Regelung der m a r o k k a li i s ch e n F i nan z v e r h ä l t n i s s e nicht mehr. zu umgehen. „Le Journal" spricht sein Befremden aus, daß die vollkommen einwandfreie, weit infolge unbeschränkten Wett bewerbs erfolgte Zuerkennung der Tangerer Hafenarbeiten an deutsche Interessenten mit der 10 Millionen-Angelegenheit ver quickt werde. Auch .Lictite RSpubliaue" führt aus, daß man die volle Loyalität Deutschlands nicht bezweifeln dürfe, so- lange nicht der offenkundige Gegenbeweis erbracht sei. Die Frage des verhafteten Algeriers habe ihre Richtigkeit: doch liege kein Anzeichen vor, daß der Sultan in dieser Sache von Deutschland unterstützt werde. „Echo de Paris" bemerkt, daß alle in Marokko interessierten Mächie sich solidarisch fühlen müßten gegenüber dem marokkanischen Anspruch, die Justiz- Privilegien ocr Ausländer aufzubeben. Oran. Zahlreiche Eingeborene, die mit Ma rokko Han del treiben, erklären, daß sie ohne eine Bürgschaft für ihre per sönliche Sicherheit sehr großen materiellen Schaden erleiden wür- den, da es ihnen in diesem Falle unmöglich wäre, ihre Handels- verbiiidungcn mit Marokko weiterhin äufrechkziicrliaUen. Alan erwartet ein sofortiges energisches Eingreifen Frankreichs. Deutsch-Südwestafrika. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 1. März 1905 wurden ans Patrouille bei Koes vermißt und in demselben Monat tot ausaefunden: Unteroffizier Richard Linde, früher im Grenadier-Regiment zu Pferde, Gefreiter Dietrich Voßmcyer, früher Bczirkskommando Bremen, Reiter Hermann Dracger, früher 14. Infanterie-Regiment. Reiter Gustav EHIupka, früher Leibhusaren - Regiment Nr. 2, am 12. August 1905 im Patrouillengefecht bei Okandnn, östlich von Licwcnbcrg, schwer verwundet (Schuß in den linken Unter- schcnkcll. Zur Oftsccfasirt des enalischen Geschwaders. Berlin. Wie die „Stettiner Abcndpost" meldet, kommt nicht das ganze englischcGesch Wader nach Swincinündc. Eine Kreuzcrdivision von vier Schiffen und eine Anzahl Tor pedoboote würden in Esbjerg bleiben. Wegen der in Stettin herrschenden Mißstimmung gegen den Besuch wird die Flotte voraussichtlich nicht im Hafen von Swinemünde einlanfeii, son dern aus der Reede ankern und, wenn Nordwind ihr dor tiges Verbleiben unmöglich macht, in den Gewässern in der Nähe von Bornholm kreuzen. Die Besichtigung der Flotte soll dem deutschen Publikum jedoch auch vor Swinemmidc ge- stattet sein. Das Erscheinen englischer Admiralc beim Stapel- lauf der ^Kaiserin Auguste Viktoria" wird angeblich in Stettin jetzt als feststehend angesehen. Swine m ünde. lPriv.-Tel.l Der hiesige Magistrat und die Stadtveroldneten-Versammlung lehnten den Antrag des Stadt verordneten Müller, zu Ehren des englischen Äeschwadcrs , das vom 28. bis 31. August hier ankert, eine Festlichkeit zu per anstaktrn, ab. Haag. (Priv.-Tel.) Das c» g 1 i s ch e G cs ch w ad e r ist auf dem Wege zur Ostsee in Minden eingctroffcn. Admiral Wil son hat den Offizieren der holländischen Marine ein Diner ge geben. Morgen wird das Geschwader nach Dänemark abdampfc». Zu den AriedenSverhandlungen. Portsmouth. <Priv.-Tel.) lieber Punkt 10 herrschte heute in der Friedenskvnscrcnz die gleiche Meinungsver schiedenheit wie über Punkt 9. Die Erklärungen beider Parteien wurden zu Protokoll genommen, und die Erörterung des Punktes 11 begonnen, diese dürste zu gleichem, negativem Resultate führen- Wenn die Vorberatung über Punkt 12 beendet ist, wird die Kon ferenz behufs Berichterstattung nach Petersburg und Tokio bis Montag vertagt werden. Petersburg. (Priv.-Tcl.) Ein Reisender, der aus Japan zurückgekehlt ist, übermittelte dem Zaren einen Bericht, worin er lebhaft einen Fnedensschluß bekämpft und anssiilnt, daß Japan völlig erschöpft sei und aus diesem Grunde eine Kriegsent schädigung von 3 bis 4 Milliarden verlange. Seit den Ereig nissen von Port Arthur sei das japanische Volk nicht mehr'für den Krieg begeistert. Der Bericht soll aus den Zaren großen Eindruck gemacht haben.