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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050712025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905071202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905071202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-12
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
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An lüudmuuaen aus der Nrivalieite Zeile ss Via ^ die sivalliae Zeile aus Lert leite so Psa. als lkinaelandl Zeile so Pia An Nummern «ach Sonn- und Keieltage» I lvaltiae GrundilUe so Pi».. aui Privatieile «v Ma.. sivalliae Zeile auf Tertieile und al» Eiuaelaudtso Pla. AuswärtiaeAus. traae nur aeaen ikjorauobeiablun,. Beleadlätter werde» mit tl> Big. berechnet. Nernlvrechanlchlub: «mt l «r. U mW Rr. LOS« N«8«n8tr»88v X«. >07 Ol'ssdnsi' /^eeUMU!LtiOPSN-W6I'I<6 l'erii8prvelier 44S« DM" I«t,tmase,rLUI»»1« choo«n»«t»torei». "M> «. in. I». U. DM" «eparalu, e» nn»I ^nriaet«»» »tt«r "Wltz VuedvLrvu. > U. I». I». U. I lullgor kootiksinsr äsutsoder unci siisslisodsr ^n/ux-, üossn-, kaistot- uuci VVostonstoffs in aUsn mociornsn ksldon uvä ?rima-<)ullIitLtell ru billigten Preisen. Vsilcuuksstells «ior vom Kgl. pftumf.ministsrium nougsvrSdlton vorsoiiriktsmLsbigoa Knikormstokks kür König!. Sklebs. StLnte - porsldoumtv. Illpiiiniin?6r8edel 8eKkÜ6l8trü886 19 ( Ittetae» V »»«ekle»»»/» «r.lSt. S,i«itl Neueste Drahtberichte. Hosnachrichten, Geh. Hosrat Karl Weißbuch s. FuhiwerkSberufsgeiiosseiischast, Buiidesschicßen > MZ »ckck»i,n-I» 1 <>> Die dcutsch-ftanzös. Verständigung. Dresdner Liedertafel in Salzburg. 7Ü Jahre Pcrsvnendampfschifsahrt a. d. Elbe. ! lV» te4» HIllSS I.«-v«I» Neueste Drahtmeldungeu vom 11. Juli. Deutschland und Frankreich. Pari». Der deutsche Botschafter Fürst Radolin begab sich heute abend in das Ministerium des Aeußcrc», rmi mit Non v i e r zur amtlichen Untersicgelung der Urkunde» zu schreiten, die bezüglich der Marvkkofragc zwischen Frankreich und Deutsch land ausgctanscht sind. Frankfurt o. M. lPriv.-Tel.) Zur sranzösisch- deutjchen Verständigung schreibt der Berliner Korre spondent der „Franks. Atg. : „Deutscherseits werde erstrebt, zu einer dauernden Verständigung mit Frankreich, wenn möglich auch über die Marokkofrage hinaus, zu kommen. Die Marokko- Politik sei nur ein Teil der in ihrer Gcfährlicheit rechtzeitig auch in Frankreich erkannten Delcassöschen Politik gewesen, die auf vollständige Isolierung Deutschlands und aus das Zustande kommen einer Koalition hinarbeitete. Nur ans diesem Hinter gründe sei die Marokko-Frage und ihre Bedeutung zu verstehen. Jeder einsichtige Politiker wisse, daß hinter der Marokko- Frage mehr gesteckt habe, als das bißchen Marokko. Erst wenn der Schleier der Delcassöschen Isolierungs-Politik gelüftet würde, würde die Oessentlichkeit die Gefährlichkeit derselben er- kennen." Aum rufsisch-tapanischen Krieg Tokio. Vizeadmiral Kataoka meldet, daß gestern zwei Kreuzer und vier Torpedoboote mit Truppen an Bord bct Kor - sakvw landeten, nachdem sie die Nicdcrlaistnig am Kap Notoro beschossen hatten, die Truppe» ansschissten und den Ort in Besitz nahmen. Gebäude und Lcuchtturin waren unbeschädigt. Es wurde» vier Gefangene geinacht. Zur Lage in Russland. Petersburg. lPriv.-Tel.) In Tiflis nimmt die revolutionäre Bewegung zu. Gestern abend wurden in der Stadt zwei Bombenattentate verübt. Die erste Bombe wurde aus dem Marktplätze gegen eine Kosaken-Patrouille ge worfen. Mehrere Kosaken wurden in Stücke gerissen; auch meh rere Passanten erlitten schwere Verletzungen. Gleichzeitig wurde in der Vorstadt Moldau vom Taä>e eines Hauses aus auf das unten postierte Polizei-Aufgebot eine Bombe geworfen. Apristaw und drei Polizisten wurden getötet. Die Bevölkerung ver läßt zu Tausenden die Stadt Tiflis. Der Verkehr stockt. Die Läden sind geschlossen. Petersburg. Nach amtlicher Bekanntgabe ist über Stadt und Kreis Tiflis der Kriegsznstand verhängt. Saßnitz. Die „Hohenzollern'mit dem Kaiser an Bord ist heute vormittag 10§« Uhr nach Wisby in See gegangen. — Reichskanzler Fürst Bülow ist nach Berlin abgcrcist. Köln. lPriv.-Tel.) Zu dem schrecklichen Bootsunolück auf dem Rheine wird noch gemeldet, daß 12 Personen die Ueber- sahrt unternahmen, von denen nur drei gerettet wurden. Eine am Ufer sitzende Familie wurde zur Uebersahrt bestimmt. Wäh rend die Frau nebst dem Säugling zurückblieb, erfolgte auf der Mitte des Stromes die Katastrophe. Vor den Augen der um Hilfe schreienden Frau versanken ihr Mann und drei ihrer Kinder. Essen (Ruhr). Wie der Verwaltung der Zeche „Borussia" mitteilt, sind die Gerüchte grundlos, daß von de» Rettungsmann schaften ein Steiger verunglückt sei und mehrere Mann vermißt würde». Die Rettungsmannschaften drangen bis ans lO Meter an den Brandschacht vor,.- hinter dem sich die vemiißten 39 Berg leute befinde». London. Ministerpräsident Balsour hat dem Unter - Hause mitgcteilt, daß er eine» Antrag einbrinac» werde, in dem eine neueWahlkrciseintcilung empfohlen wird. Er schlägt im allgemeinen vor. daß die Anzahl der Mitglieder, die eder Wahlkreis in die Volksvertretung entsendet, derart bestimmt Kunst und Wissenschaft. -s* Den bereits telegraphisch festgestellten, außerordentlichen erfolg der Dresdner Liedertafel in Salzburg bestätigt nunmehr auch die Salzburger Presse, die in ausführlichen Kritiken über den Verlaus des Konzertes mit reicher Anerkennung nicht spart. So schreibt das „Salzburger Tageblatt" u. a.: „Die Dresdner verfügen über ein ganz prächtiges Stimmenmaterial, das allen Anforderungen des Chorgesanaes mit größter Leichtig keit gerecht zu werden vermag. Die klangschönen Bässe fielen besonders auf. Dazu kommt eine Schulung, die meisterlich ge nannt werden muß und in Bortrag, Ausstirache, Phrasierung und Dynamik auf vollendeter Höhe steht. Und zu all dem die hingebende Begeisterung, mit der dieser Chor singt und die im tiefen Verständnis und warmen Empfinden jedes einzelnen seine Wurzel besitzt. Solch eine Sängerschar zu leiten, muß xin hoher Genuß sein, und Herrn Karl Pcmbaur war auch die künstlerische Befriedigung vom Gesicht abzulesen über die willige Folge, mit der sich seine Sänger seiner feinsinnigen, anfeuernden Leitung unterordneten und fügten. Großzügigkeit in der Ge samtfassung seiner Ausgabe und ,ede einzelne Schönheit mit liebe voller Sorgfalt stark betonende Detailkunst sind in seiner Per- so» zu glücklichster Harmonie vereinigt und machen ihn zu einem Dirigenten, der den Weg zu den Höhen einer glänzenden Künstlerlausbahn sicher finden wird. In die reiche Fülle d«S EhorprogrammS brachten zwei Solisten, und zwar Herr Joses Pcmbaur. der bekannte hervorragende Pianist, der gegen wärtig al« Lehrer am Leipziger Konservatorium wirkt, und Herr Hosopcrnsänger Emil Piehler, eine nicht nur hochwill kommene, sondern wohl auch unendlich genußreiche Abwechslung. Joses PembaurS Kunst ist hoch emporragend über Virtuosen schablone und tragt die Linie einer eigenartigen, stark subjektiven Künstlerindividiialität. In seinem Spiel ist alles von einem starken Charakter beherrschter und geleiteter Wille, dem sich eine reiche, der Spur des schönen folgende Phantasie zugesellt, lieber eine Technik verfugend, die die fabelhaftesten Schwierigkeiten nicht nur spielend überwindet, sondern sich durch geradezu blen- deÄe Eleganz und Klarheit auSzeichnet. kann er unbehindert wird, daß aus je vollzählige 650(0 Einwohner ein Abgeordneter entfällt. Eine Neueinteilung der Wahlbezirke auf dieser Grund lage würde England 17 Parlamentsmitglieder mehr geben, von denen auf London 5, auf seine Vorstädte 6 entfallen würden. Schottland würde 4. Wales l Sitz gewinne», während Irland 22 verlieren würde. Washington. Der Sonderkommissar Bristow, der beauf tragt war. die Verhältnisse betreffend die Panamabahn und den Verkehr der D a in p fe r l in ie » am Isthmus zu untersuchen, hat einen Bericht erstattet. Er empfiehlt, die Balm mit einem zweiten Gleis zu versehen, einen modernen Fahrpark anzuschasscn und die Hafeiianlagc» zu vervollkommnen. Ferner sollen die lic- stehenden Verträge mit der Pacisic-Mail-Dampfschissahrts-Gesell- schaft und einige» südamerikanischen Dampferlinien gekündigt und die Häfen Panama und Colon allen Dampscrlinien zu gleichen Bedingungen geöffnet werden. OertlicheS und Sächsisches. Dresden, 11. Juli. —* Se. Majestät der König begab sich gestern abend zur Rehbockpirsche nach Pillnitz und nahm hieraus am Abendessen bei Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde in deren Villa in Hosterwitz teil. Der König übernachtete sodann im König!. Schlosse in Pillnitz und unternahm von dort aus heute früh nochmals eine Pirsche auf Rehböcke. —* Für den morgen stattsindcnden Besuch des Königs in Döbeln ist folgendes Programm ausgestellt wor den: Der Monarch trifft mit Sonderzug 11 Uhr vormittags in Döbeln, Haltestelle, ein; daselbst findet kleiner Empsana statt. Vorstellung des Bezirksausschusses, Begrüßung der Militär vereine. Der Miiitärverein „Germania" stellt 10 Ehrenposten in historischer Uniform. Einzug in die Stadt durch die Könias- stroße nach dem Rathause. Im Sitzungssaale sind die städtischen Kollegien und die Spitzen der Behörden ausgestellt: Ansprache des Bürgermeisters und Vorstellungen: Begriißung der aus dem Markte ausgestellten Innungen und Vereine. 11 Uhr 25 Min. Fahrt nach der Kaserne; Ausstellung und Parade des 139. In- santeriLMiWimckuts; 11 Uhr SV Min. Fahrt nach dem Schieß plätze des 22. Mitteldeutschen Bundess chießetis über Kasernenstrvße, Wettinplatz, Äurgstraße, Festplatz und Jn- terimsbrücke: Begrüßung durch den Bundesvorstand und die Schützengesellschast; Schießen. 12 Uhr 30 Min. zu Fuß über den Festvlatz nach der Festhalle, wo von der Stadt Dobeln ein Frühstück dargeboten wird, und Sängergruß der Döbelner Sänger. Um 2 Uhr Fahrt über die Burgstraße, Bähnhos- straßc. Schießhausstraße, Körnerplatz. Schillerstraße zur Gravicr- und Prägeanstalt und Metallwarenfabrik von Robert Thümmler; Besichtigung derselben. 2 Uhr 30 Min. Fahrt durch die Roß- Weiner Straße nach der Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen und Eisengießerei von Franz Richter; Besichtigung derselben. 3 Ubr zu Fug nach der Haltestelle. 3 Uhr 5 Min. Abfahrt mit Sonderzug von Döbeln, Haltestelle, nach Dresden. —* König Friedrich August wird sich mit seinen Kindern Freitag, den 14. Juli, nachmittags zu einem mehr wöchigen Aufenthalt nach Seis in Tirol begeben. —* Herr Staatsminister v. Metzsch besichtigte in Begleitung der Herren Ministerialdirektor Geh. Rat Merz, Geh. Rat Dr. Kunze, Vortragender Rat im Kvnigl. Ministerium des Innern, und im Beisein des Rektors der König!. Tierärztlichen Hochschule, Geh. Medizinalrat Professor Dr. Ellenberger, unter Führung des Kustos, Mcdizinalrat Professor Dr. Kunz-Krause, die der Hoch schule überwiesene „ G e h e-S a m m ln n g" im irländischen Palais. Die Snmmlnna wird Mittwochs, und zwar im Winter halbjahr von 10 bis 12 Ubr vormittags. >>» Sommerhalbjahr von 3 bis 5 Uhr nachmittags für die Besichtigung geöffnet sein. —* Der Kirchenvorstand der Kreuzparochie hat Herrn Pfarrer Dr. Zw e y n e rt aus Reinsberg zum vierten Diakonus und Sophienprcdiger gewählt. —* Heute mittag wurde von der Parentationshalle des Annenfriedhofes o»s Herr Geh. Hvfrat Professor Karl W csiß^ im Spiele feiner künstlerischen Intention nachgehen und sie in packendster Unmittelbarkeit uns vermitteln. Er spielte Chopins K-moll-Fantasie und Liszts 13. Rhapsodie. Daß der Beifall ein gewaltiger >oar, braucht wohl nicht erst gesagt zu werde'» ; das Publikum eroberte sich noch eine Zugabe, und zwar Mozarts v-mall-Fantasie. Herr Hofopernsänger Piehler ist ein Meister der Vortragskunst; das bewies er uns in den drei Liedern von Josef Pcmbaur sen. und jun. und Karl Pcmbaur. Ihm entströmt das Lied aus tiefem, innigen Empfinden, er hauchi ihm Seele und Wärme ein; das Charakteristische seiner wenn auch nicht allzu großen Baritonstimmc ist ein ungemein welches Timbre, dessen Wohlklang dem Ohr höchst sympathisch klingt. So war denn dieses Konzert im einzelnen, wie in seiner Gesamtheit eine Quelle reichsten künstlerischen Genusses für den Zuhörer, reichsten wohlverdienten Erfolges ober für alle Mitwirkendcn. Die Stimmung, die ja bei allen derartigen Veranstaltungen eine mächtige Förderin^ und Bundesgenossin des Erfolges ist, war gleich vom Anbeginn da und hielt in mächtiger Steigerung den ganzen Abend an. Daß dem so war, dürfen wir wohl, nächst der künstlerischen Höhe des Gebotenen, der herzinnigen Svm- pathie zuschreioen, die wir Salzburger unseren lieben Dresdner Gästen entgcgenbringen, deren Hieryerkommen uns so aufrichtige Freude bereitet hat.' — Das „Salzburger Volksblatt" schreibt: „Die „Dresdner Liedertafel" hat sich auf der stolzen Höhe, die sie im ersten Anlauf erklommen, behauptet bis zum heutigen Tage und Lorbeerreis zu Lorbeerreis in dem Ruhmes- kranz gefügt, der in deutschen Landen seinen Name» mnstrahlt. Hoch gespannt waren daher auch die Erwartungen, welche das kunstsinnige Publikum der Mozartstadt dem Konzerte der Dresd- gent, eine scharf ausgeprägte Individualität voll eigener Initia tive. der seine Sängcrschar zu führen versteht und auch als Komponist seinen Mann stellt. Unter seiner umsichtigen Leitung sangen die Dresdner eine ganze Serie von Chören, aus welchen wir als besonders gelungen den duftigen Chor „Maienkönigin", Text von AlfredErwin Sachse, komponiert von K.Pembanr, „Der FMmami" von W. Sturm und die Ballade „Rudolf von Werden bach zur letzten Ruhe geleitet. Nach Gesaust des Schulzescken Friedhofschores hielt Herr Pastor Steinbach die Gedächtnisrede, alikuüpfcnd an das Wort der Schrift: ,,Ein treuer Mann wird viel aescgnet" und gab in einem kurzen Abriß der Lcbcnsgeschichte des Verschiedenen ein Bild des arbeitsfrohcn und erfolggekrönten Wirkens des gefeierten Lehrers. Herr Rektor Mognistkns Pro fessor Dr. Mollier, der an der Spitze des Professoren-Kolle- ginnis der Technischen Hochschule erschienen war, hielt dem Ent schlafenen »amcns des Lehrkörpers der Hochschule einen warmen Nachruf. Herr Prorektor Professor Tr. Gurlitt sprach namens der engeren Fachgcnossen. Für die Studierenden sprach Herr Cand. Arch. Gesscr Nach Gebet und Segen des Geistlichen ordnete sich der Zug zur Bestattung: unter Vorantritt der studentischen Korporationen mit umflorten Fahnen folgte der Sarg, dem ein Kissen mit den Ordeiisaiiszeichmingen des Verstorbenen voran getragen wurde, während sich hinter dem Sarge die Leidtragenden, Herr Geh. Rat Dr. Waentig als Vertreter der Regierung, Herufs- und Jachgenosseli des Entschlafenen ordneten. Den Beschluß machten Beamte der „Pietät", welche den kostbaren Blumenschmuck trugen, niit welchem von allen Seiten her dem Verewigten ein letztes Zeichen der Wertschätzung und Lieb« gegeben worden war. Unter nochmaligem Choralgesang ichloß die ernste Feier mit einem Gebet des Geistlichen. —* Das sächsische Kricgsininisterium plant die Errichtung eines sächsischen M i i i t ä r a u t o n> o b i l k o r p s nach preu- ßischem Muster. —* Durch die Presse ging vor einigen Tagen eine Notiz, nach der die sächsische Regierung gegen die Schisfahrtsabgaben Stellung genommen haben sollte. Finanzmiuistcr Dr. Rüger sei anfänglich geneigt gewesen, dem -Drängen Preußens »achzngebc» und sich für oie Schissahrts- abgaben zu erklären. Nachdem jedoch ein von der Gencral- direktion der Staatseiscnbahncn eingegangenes Gutachten ungünstig ausgefallen sei, habe er seine Ansicht geändert. Wie jetzt ans zuverlässigster Quelle mitgeteilt wird, liegt eine defi nitive Entscheidung der sächsischen Staatsregierung in dieser Angelegenheit bis jetzt noch nicht vor. Tie Entschei dung konnte deshalb noch nicht getroffen werden, weil noch mannigfache anderweite Verhandlungen schweben. Jedenfalls dürfte aber seitens der Regierung eine Erklärung gegen die Schissahrtsabgaben erfolgen. —* Der Stadtrat hat der Dienerin Paulig, Hei Frau Privat« Marie v. Heintz, und dem Arbeiter Fischer, bei der Firma E. T. Gleitsmann, Buch- und Eteindruckforbenfabrik in Dresden, das städtische Ehrenzeugnis verliehen. —* Nach Mitteilungen des Sekretariats der Handels kammer betrug die Kohlenversorgung der Stadt Dresden im Juni 19186 Tonnen zu 1000 Kilogramm Stein- und 39611 Tonnen Braunkohlen. Im Zwischenhandel sind hiervon 1374 Tonnen Stein- und 13 Tonnen Braunkohlen wieder ver sendet worden. —* Heute vormittag 10 Uhr wurde durch den Vorsitzenden der Deutschen Fuhrwerks-Berussgcnossen- schaft, Herrn C. Mähler-Dresden, im städtischen Aus stellungspalast die 20. ordentliche Genossenschastsver- lammlung eröffnet. Zu derselben erschienen 47 Delegierte der Sektionen mit 47 Stimmen. Zu den Verhandlungen hatte sich auch der Präsident des Reichsversicherungsamtes Gebet und der kaiserl. Rcgierungsrat E. Schacsser als Vertreter der hohen Aufsichtsbehörde cingcsiindcn. Der Vorsitzende begrüßte zunächst die ältesten fünf Herren, welche der Berussgenossenschaft seit ihrer Gründung angehörcn und brachte dann ein dreifaches Hoch auf Se. Maj. Kaiser Wilhelm, Se. Mas. König Friedrich August, sämtliche verbündeten Fürsten und Senate der Freien Städte aus und begrüßte ganz besonders noch den Herrn Präsi denten des Reichsversicherungsamtcs. Nach Ehrung der im vergangene» Jahre verstorbenen Delegierten hieß der Herr Vor sitzende die Neucingetrctenen herzlich willkommen, woraus Herr Präsident Gebet für die an ihn ergangene Einladung dankte und die Versammlung namens des Reichsversicherungsamtes begrüßte. Alsdann wurde in die Tagesordnung eingctrctcn und berg" von Fr. Hegar hervorhcben möchten. Namentlich im letzt genannten Chore zeigte die Dresdner Liedertafel ihre hohe Meisterschaft; denn nur ein vorzüglich geschulter Männerchor vermag die zahllosen Schwierigkeiten dieser kraftvollen und die ganze Eigenart ihres -Schöpfers zeigenden Koinposition so zu Gehör zu bringen, wie dies gestern der Fall loar. Ria; Filkes „0 bells Llsria" mit Baritonsolo, dieses von dem Mit- gliede der Dresdner Liedertafel, Herrn Richard Hertel, sehr schön aesungcn, erntete desgleichen rauschende Anerkennung. Daß die Sänger aus Sachsen auch unseres Dir. I. F. Hummel feingestimmten Chor „Die Lerche" in ihr Programm ausgenom men hatten, wurde von den Salzburgern mit besonderem Danke quittiert. Diese Nummer sowie „Maicnkönigin" mußten aus stürmisches Verlangen wiederholt werden. Hugo Jünasts „Zwie- acsanst" und das un echten Volkston gesungene „Volkslied aus Oocröstcrreick" schlossen den Neigen der Männerchöre und brach ten den Dresdnern nicht endenwollendcn Applaus." Tie Solisten des Konzertes bedenkt diese Zeitung ebenfalls mit dem Aus drucke höchster Anerkennung. Die „Salzburger Ztg." chreibt: „Hochinteressant war es, Herrn Karl Pcmbaur in einem Wirken als Dirigent zu beobachten, der alle Nüancen >er Kompositionen mit außerordentlicher Feinfühligkeit anzu geben wußte. Die künstlerische Klavierbegleitung oc>orgte Herr Karl Pretzsch, die Exekutierung der Nummern mit und ohne Klavierbegleitung ließ die Präzision der Sängervereiniaung in hellstem Lichte erscheinen. Die Balladen von Sturm und Heaar repräsentierten ausgezeichnet diesen Stil. Ein vorzügliches Solo- Mitglied der Liedertafel nach Stimme und Vortrag ist Herr Richard Hertel. Eine Strophe der reizenden Kompositrone „O bella Llnria" mußte wiederholt werden, und die poetische Verlonung „Die Lerche" »ach Wisbacher von I. F. Hummel erzielte stürmische» Applaus. Der verehrte Herr Mozarteums» direktor mußte den stürmischen Hervorrufen endlich Folge leisten. Mit „Zmiegesang" von Jüngst und „Volkslied aus Oberöfter- rcich" von Kremser schlossen wirkungsvoll die Darbietungen der Dresdner Liedertafel. Dem Konzerte wohnten übrigens auch! Herr Vizebürgermeister Dr. v. Vilas und der Präsident des Mozarteums, Herr Exzellenz Gandolf Graf Kuenburg, bei. H* Das Lausitzer Musikscst hat bei einer Einnahme von 5661 Mk. an Eintrittsgeldern ujw. einen Zuschuß voll 854ft
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