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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030218020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903021802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903021802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-18
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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«->. -e; I »- r. ^ K» L L "! ^ L ^ s ^ ? .Werden. »achken »nd Bergeven der Wesen unter de», Eniflusse des Lichts" — so lautete da- Thema etnrS -oruilchönen und iiilraltrrichen Vortrags, den Herr Dozent Franz Fürsten berg lBerlin) gestern abend im Gcwerbeverri» -nter gleichzeitiger Vorführung vieler farbiger Lichtbilder hielt. ,'l»> aussalleiidsten — so sümte Redner aus — zeigt sich der Ein- Inn des LtchlS im Leben der Pflanzenwelt ES gibt allerdings inige ivenigr Pflanzen, die zu ihrer Entwickelung nur in geringem Muße des Sonnenlichts bedürten. die sogar — wie etwa die Bezeichnung ia auf flch nehmen: allein sie könnten nicht »vgeGen daß di, vermittelmiastdeologie tn Sachsen Zukunft haben soll Anknüvfend an diese Einleitung behandelte Herr PsanrrLebmann- Callnderg die Frage .Sind wir konfeistonalisttsch?" wobei er gegenüber der modernen Richtung unter den evangelisch lutherischen Geistlichen betonte, daß dle Chemnitzer Konferenz und deren Anhänger »war konfessionell. keineswegs aber kvnsessionalistisch seien. Auf dieser Basis trat er zunächst den etnschltiaigen Be hauptnngen de» Werkes .Dt« ' ^ ^ «rück. . »u- Mal ar. ... .. Lotosblume des Nils. die Viktoria rexia des Amazonenstroms und. von Professor Baut Drrws entgl '. or allem die ..Königin der Nacht" — erst »ach Sonnenuntergang zu'Harnacks. Rietschels und Delitz»ck vollster Enlsaltuiia aelange». Ebenso ist bekannt, bah z. B die der Zeit verschwindende Theologen bezeichnet». zuri Pilze nicht nur kein Soiinenlicht brauchen, sondern sogar unter ^ das Bestrebe» zur Herbe,tübrung einer Union der dem Einiluß grellen Lichts absterden. weshalb c» zur Ädtötnng! Kirchen Drunchlauds. da diese den Bestand der lutherischen Kiv irankheitserregender Pilze «Bakterie» kaum ein wirksameres Mittel bedrohe und von politischen Interessen getragen werde, und wa mdt. als bellen Sonnenschein. Dennoch ist im allgemeinen daü sich schließlich gegen die «selten. Bei keiner ganzen Polemik ver« Leben der Manzen ganz wesentlich an die Bedingung des Ein-. läunite der Redner nicht, das Gute der Gegner anzuerkrnnen ilusses der Sonnenstrahlen geknüpit. Ohne Sonne kein Blattgrün seine eigenen Leute zur strengen Prüfung zu rnnabnen. Er i Ehiorophyll). ohne Sonne keine Stürkemehldilvung. odne Sonne mit dem Wunsche, das; tue Ehemniker Konseren» immer de» überhaupt keinerlei Umbildung der durch die Wurzeln autaenonune- Standp«.,ikt vertreten inogc: Gottes Wort und Luthers Lehr', ue» Rährstosfe i» die den Pflaiizenkorver ausbanenden Elemente, vergehen »u« und nimmermehr Rach längerer Debatte wurden wie Kohlenstoff. Eiweib. Zeliitoss :c. Prallilche Versuche mit aus- folgende, vom Referenten ausgestellte und aus der Berlammlung ichlietzlich roter, blauer und gelber Belichtung von Manzen haben! ergänzte Tliesen einslimniig angenommen : 1. Gegenüber der de ergeben, dag die roten Lichtstrahlen vorwiegend die Vorgänge der > liebte» Bezeichnung bekenntniSlreuer Lutdeigner als Konselsiona Pstaiizenulmun^, auszulösen haben: daß die blauen und violetten ' listen erklären wir. das: wir lutherisch konfessionell im Sinne einer Strahlen des sviinensprklrnnis in der Hauptsache das Hinttreben j organischen Entwicklung der lutherlschen Lehre aus dem unter de. Mauze und ihrer Organe nach dem Sonnenlichte bewirken göttlicher Leitung entNandenen Grund der Bekenntnisse sind und und daher vor allem die Fori» des PslanzenkorperS und die! mit Gottes Hille bleiben wollen und bitten unsere Gegner, unsere Richtung seiner Teile bestimme», während die gelben Strahlen > BekeiintniSstrllui'g als eine uns von uinerein Gewissen gebotene besonders die erwähnten rheinischen Prozesse der stofsbildung an-! würdigen zu wollen 2. Wir ballen es für untere heilige Mich», u,regen haben Da aber rin Allzuviel an Sonnenlicht auch hier daö Erbe unserer Väter, wie es in den Bekenntnissen unserer Schaden bringe» würde, so müssen sich gewisse, der Sonne allzu- ^ evangelisch.lutherittben K .. .. »ehr ausgeietzte Pflanzen .wie manche Wiesenblumen . das an j zeit unserer sächsischen LandcSklrche erneuert worden ist. unftiem kahlen Felsabdangen wachlende Edelweiß re.) durch eine» Haar-i lächsüchen evongelilch-lritbenschr» Volke nicht nur ungeschmäleit oder Filzüberzug zu schützen suchen: andere wiederum suchen de» Schatten hoher Bäume oder das Schutzdach dichrer Hecken ans. Eigentümlich ist die Fähigkeit der Pflanzen, die in ihre» Körper aufgenommene Fülle von Licht und Wärme aufzusveichern und gelegentlich — oft erst nach Jahrhunderten - wieder von sich zu geben So gibt im Grunde genommen das im Oien brennende Holz und die Braun-- oder Steinkohle diese»,ge Wärme wieder her. die sie ieinerzcit. als Holz und Kohle noch rn Gestalt lebendiger Waldbäume existierten, von der Sonne bezogen haben, und das Licht einer Rubollampe oder einer Gasflamme ist nichts anderes als Sonnenlicht, das in den RavSkörner» bezw. in der aus unter- begangenen Wäldern entstandenen Ga-kohle autgeipeichert worden Nt. Wenn Mewchen und Tiere die Erdoltuna ihres Daleins, ihre Gesundheit, ihre Muskelkraft vorwiegend dem Umstande veidanken. dag sie ihre Nahrung dem Pflanzenreiche entnehmen, so leuchtet ein. dag auch in diesem Falle der Einfluß des Sonnenlichts eine Hauptrolle spielt: denn ohne Sonne kein Pflanzenleben und ohne Pslainen keine gesunde Ernährung und Kräskebllduna bei Mensch und Tier. Selbst bei animnsticher Ernährungsweise ist der segens reiche Einfluß des Sonnenlichts nicht auSzuscha.ten, denn die als R'alirnngSmittel dienenden Tierkvrper habe» sich selbst erst tm wesentlichen ans grund ibrer pflanzlichen NnhiniiLsausnahnre aus- gebaut. 'Reden diesem indirekten Einflüsse des sonnenlichtS ani Meirich und Tier ist aber auch eine direkte Beeinflnssnng lelcht nachweisbar. Welch wesentliche Einwirkung übt doch das Vor bandensein oder die Abwesenheit des Sonnenlichts auf dir Stiliiiiiliiigen und daS Wohlbefinden des Menschen aus! Wie aroß ist der Einfluß des Lichts auf die Hautfarbe Ves Menschen! Sonnenbrand. Sonnenstich daS Schälen der Hunt bei Glelscher- wandernngen :c. sind nichts anderes als schädigende Emtlüssc einer zu großen Lichtsülle. Bei Tieren äußert sich der Einfluß des Lichts — außer in dem größere» oder geringeren Wohlbefinden derselben — besonders in der Fgrbendildniig oder Farbenoerändernng der Körperbedeckung. In finsteren Grotte» lebende »arblose Molche ; B. färben sich nach einiger Zeit braun, wenn man sie in be lichtetes Wasser dringt: rrntc,!eits bellgesärble Finndern nehmen die dunklere Färbung ihrer Rücke»ieile auch aus der Bauchseite an. wenn sie durch geeignete Vvirichtungcn ietwa durch Spiegel) auck von unten her belichlet weiden :c. Daß in den dunklen Tieien des Meeresgrundes lebende Tiere dennoch zuweilen lebhafte Färbungen answeisen. rührt offenbar daher, daß in diese» Tiefe» andere^Llchtauellen (phosphoreszierende Körper) wirk'am sind als das Sonnenllcht. wie neuerdings vorgenommene Versuche mit photographischen Platten, die man in große McerrStiesen versenkt bat. untrüglich erwiesen haben. Ter des Sonnenlichts unbedingt bedürftige PslanzcmvuchS dagegen hört i» einer Meerestieie von etwa l<<) Metern gänzlich auf. Der bochinteressante Vortrag fand lauten Bellall. Als lechnillhe Mitteilung batte zuvor Herr Dozent Stutz (Technische Hochschule) dankbar begrüßte Erläuterungen gegeben über das Versahrrn bei der B e st i m m » n g matbe- li, atisch a e „ a n e r Z c i t fe st ftel l u n g e n im biesige» Köniql. Mathematischen Salon. Auch dieie Aussühinngcn, die sich in einem knappen ZeitiiligSreserat kaum allgemein versländlrch wieder- aeben lassen, wurden durch Lichtbilder unterstützt. — Tie nächste Moiitciasveiiammlung des Gewerbevereins ist die 15«)0. seit Be stehen des Vereins: sie wird sich in eine Haupt- und eine Vor- t-agSver'aminlung gliedern. In der letzteren wird Herr Dr. Eduard E ngel aus Berlin daS zeitgemäße Tliema behandeln: .Welche Forderungen stellen Handel und Gewerbe an die Euenbahnen?" —* Dir unter dem Namen E d e m n i tz e r K o nfc re n; be kannte Vereinigung von Geistlichen und Laien evangelisch- luthernchen Bekenntnisses aus den verichiedeniten Gegenden des ^önigieichS Sachsen hielt ,zeslern abend im Earolahotel die erste llner dieSfährigen aui llwei Tage berechneten Hauptversammlungen ab Der Leiter der Koriierenz, Herr Suprrintelldent Dr Kaiser aus Radcberg eröffnete die Aoendversammlnng mit dem Hinweise, der Konkerenzvorsland kalte letzt einmal eine Verteidigung für not wendig. indem es Sitte geworden sei. diez.wgen. die aus dem Boden des Bekeiimnisses der Landeskirche stehen, als konsessiona- liirrsch zu bezeichnen, obwohl doch Brüder, die ans einem gleichen Amte stehen, sich rucht gegenseitig mit solchen Ausdrücken belegen olltcn. Für sich wollten die Konserenzmitglieder die erwähnte un bewahre» zu helfen, sondern auch zu verbreiten und fruchtbringend »„izugesialten. da wir erkannt haben, daß es die an, meinen fchrisigemäße und dem innersten Bedürfnis der Men'chenserle ent sprechende Klarlegung des Herlswcges darstcüt. 3. In einer Zeit, wo die Wahrheit von de» verschiedensten Seiten arg bedrängt wird und die kirchliche, religiöse und sittliche Verwirrung einen immer bedenklicheren Gr,cd und Umfang annimmt. bitten wir die Glieder unserer Landeskirche, welche dicselbe Erkenntnis haben, wie wir. sich mit uns aus dem Grunde des Wortes Gottes und der Be kenntnisse jnsammeiizuschließeir zu gemeinsamem Kampfe und ernst« Mitarbeit »ür unsere Kirche. —* Ter von Neuem eingetretene F rost — das Thermometer zeigte heute Morgen 7 Grad Kälte — hat die Arbeitsgelegenheiten tm Banhandwerk zu Nichte gemacht. Für Viele bedeutet das wied« eine unangenehme Unterbrechung des täglichen Ver dirnstes — Auch die Borarbeilen zur Ausstellung des BiSmarck« denkmals aus der Ringstraße, welche seil Wvchensrisl wieder aus genommen worden waren, »rußten unterbrochen werden —* 2m Januar fanden statt: 3 Großfeuer, ern 1 außerhalb des Stadtbezirks, 3 Pitteifeuer, 106 Kleinseuer, sammen 112 Brände. — Die Unfallwagen wurden 98 alarmiert. —* P olizei b erich t. 17. Februar. Gestern nachmittag wurde in der Dürerslraße ein vor einen Lastwagen gespanntes Pferd scheu und ging durch. Ter Kutscher wurde von seinem Sitze geschleudert und erlitt verschiedene Verletzungen. Das Geschirr konnte erst auf der Eanalettostraße angehalte» werden. — Aus der Zjnzendorfstraszc wurde am Montag mittag ein Rad sahrer von emem hinter ihm hcrkourmcndcn c.nspänmgen Korb wagen umgerisscn und überfahren. Er blieb bewußtlos liegen, hatte eine stark blutende Kopfwunde erlitten und mußte in das StadtkrankenhuuS gebracht werden. Das vor den Korbwagen geschirrte Pferd war durchgegangen. Im Wagen saßen eine Frau und e,n Mann, der die Herrschaft über das Tier oollsländia ver loren halte. Wer die beiden waren, ist noch nicht sestgcstcllt. — Am 9. d. M. llt von einem unbekannten, etwa 5k) Jahre alten Manne, etwa I/O Zentimeter groß, schlank, mit schwarzem, etwas meliertem Schnurrbart, Klemmer und dunklen Wüiterüberziehcr tragend, bei Begleichung sein« Zeche an Stelle eines Zwanzig. Markstücks ein niederlänoi'chcS Zehnguldcnstück in Zahlung gegeben worden. Es wird vor diesem Betrüger gewarnt und zu- gleich gebeten, etwaige sachdienliche Wahrnehmungen ruiver§ügl>ch tll. Unbck. Z 598/03 an die Kriminal-Abteilung zu Haupt- polizcigcbäude, Zimmer 29 — gelangen lassen zu wollen. -* Gestern nachmittag veranlnzzte aut der Pragerstraße das Aergernis erregende Gebaren eines etwa 20 Fahre alten Arbeiters einen Menschennnflauf. Der junge Man» rempelte absichtlich ihm nahekommende Damen an. Wie man ihn endlich anhielt, merkte man. daß er geistig gestört war. Er wurde von einem Beamten weggesührt. —* Bei einem Geschäftsmann in der Antonstadt suchte sich vor einigen Tagen eine unbekannte junge Frauenspeoo» einen Posten Waren mit der Anweiiung ans, sie möchten in die Wohnung ihres Vaters, eines Professors, der in der Nähe wohnen sollte gesendet werden. Gleichzeitig nahm die mit einer verblüffen den Sicherheit auttretende „Käuferin" einen Schleier von de» vor handenen Vorräten, band sich ihn sofort vor und erklärte, er werde bei Ablieferung der übrigen Waren mit bezahlt und solle mit aus die Rechnung geschrieben werden Weder existiert, wie sich später ergab, ein Professor unter dem anaegebeiicii Namen, noch das bezetchnete Haus. Die Person war eine Schwindlerin. —* Bio je Witz, 16 Februar. Der Freien Vereinigung zur Einverleibung von Blasewitz sind unmittelbar nach der Ver- sendung des ersten DritteiS der Flugblätter, die an alle «Abständigen Einwohner von Blal'cwrtz verschickt werden, bereits 50 Mitglieder bergetrcten. —* Losch wrtz Aus grund des 8 175 des Reichsstrafgesetz- buchs wurde der hiesige Einwohner A. verhaftet und dem Ge richt zugeführt. - Gestern nachmittag schwamm der Leichnam eines Dienstmädchens aus Dresden in der Nähe der Saloppe an. Nach der Aufhebung wurde der Leichnam nach dem Friedhofe überführt. Das Mädchen soll geistig gestört gewesen sein. ' ndet sich mcht im Ratsprotokoll, sondern auf einem besonderen Blatte, das den Belegen zur Kämmereirechnung für 1737/38 unter Ausgabekavilal M Nr, )7 einverleibt ist: er lautet: „Nachdem der Ziinmerineiller George Bähr zeilherv verschiedene Modelle und Riße vor uns verfertiget, und nicht allein Lenthe dazu gebrauchen, wnvern auch besonderen Aufwand thuu mutzen: Als find dem- rllöen aus unsrer Eämmeren Fünfzig Thaler zu bezahlen, und -rrall dieft-s behäng in Ausgabe zu verfckreibcn. Zumaliln er wlwei den seiner langwierigen lagerhaften Krankheit vornehmlich öeSunni ist. Treßden am d. Marli« 1788. T« Rath zn Trensen " — Unter dieser Ralsoerordirnn^ befindet sich aus dcm- ie.ben Blatte folgender, von Bähr drei -rage vor seinem Tode mit zitternder Hand Unterzeichneter Onittnngsvermcrk: „Vorher- ftcüende Funnzia Thaler habe aus E. Edl. Raths Eämmerch richtig «Hallen, lind wird danieder mit Tanct guittieret. Dreschen de» 10. Marnii 1738. George Bähr Hämmer Meister." — Weiter verzeichne! daS erwähnte RalSprotokoll ans Bl. 201 unterm II. März 1738 folgenden Beschluß: „Verordnung in die Eammereh wegen Erlatzung derer Zügen dem Zün,»«meist« George Bahren von seün schuldig gewesenen Eapüale u 4M THIr. in die Eämmerey nom 25. Oet. 1736 bis izo in Betracht seiner Krantthcü und bi-Shero ox ot'fiello gcthannr Diensten." -- Die hier beschlossene Verordnung vom ll. März lli als erstes Blatt in dem Belegbandc zur Kämmereirechming au« 1737/38 einge bettet und lautet dobn«, daß. nachdem Bä'irn aus sein Ansuchen die fraglichen rückständigen Zinsen „ln Anienung verschiedener , ni uns zeilherv geferoglen Ritze und Modelle, auch dabeh adhibnten Leuthe und selbst gethauen Aniwands bey sortwehren- der «ein« Krnnckhei! erlassen worden, die Obligation gegen Ab- traauua des Kapitals ihm auszuhändigen «ei. Aus diesen Schriftstücken geht vor allem unwiderleglich her- vor. daß Bahr wegen Alter und Krankheit acht Tage vor ieinem Tode in aller Form seinen Abschied glS Ratszimmermeist« nahm Er hatte nach diesem Auoschetden aus dem Amte keine Veranlassung mehr, den Bau der Frauenkirche „einer nochmaligen Prüfung zu unterwerft»" und die Gerüste zu besteigen, selbst wenn die noch als fortdauernd bezeugte „lagerhafte Krankheit" hm dies gestattet hätte. Dies dürste schon genügen, um die Er zählung von einem Sturze Bährs als unglaubhaft erscheinen zu lassen. Volle Gewißheit freilich über die Ursache seines Todes könnten nur die Kirchenbücher geben und diese lind leider beim Brande der Kreuzkirche im Fohre 1760 »u Grunde gegangen — io glaubte mau bisher und batte auch Recht, soweit es sich um oie eigentlichen Kirchenbücher handelt. Aber es gab beim Rate eine Sammlung von Listen über die Getauften, Getrauten und Begrabenen, die ihm die Kirchner der hiesigen Parochirn allwöchentlich einzureichcn halten. Diese Kärchennachrichteu — Wochenauszüge aus den Kirchenbüchern — sind im Ratsarchive in einer Bändereihe vom Jahre 1762 ab ausgestellt: seit Jahr zehnten wußte niemand etwas davon, daß jemals ältere vorhanden gewesen seien. Erst kürzlich ließ mich ei» glücklicher Zufall Schriftstücke nufftndeu, aus denen hervorging, daß eine ältere Reihe dieftr Kirchcnnachrichten von 1703 bis 1760 als Ersatz tiir die verbrannten Kirchenbücher auf Antrag des Kirchners im Fahre 1862 an die Kreuzkirche abgegeben worden war. Im Wechte! der Zeile» und der Personen war dort das Vorhanden sein dieser wertvollen Bände in Vergessenheit geraten und ietzt erst sind sie an« meine Veranlassung wieder hervorgezogen worden. Da findet sich denn unter den am 20. März 1,38 Begrabenen verzeichnet: „H. George Bähr, E. Hoch Edl. Raths Bau meister, cm Ehe»«. 72 Jahr, an Stccksl. und Verzehrung. See G. in eigen Hause. — St. Job." — Also langsame Auszehrung und Sticksiuß. nicht ein jäher Sturz vom Baugerüste hat den Meister gelötet! Und der Marin mit geborstenem Schädel und zerbrochenen Rippen, den man init Bährs Denkmal in den Katakomben der Frauenkirche feierlich beigefttzt hat ? Irgend ein armer Verunglückter, der zufällig neben Bähr seine Ruhestätte gesunden hatte und dem man sie nun auch unter seinem Bauwerke weiter gönnen möge! Nur wäre cs setzt wohl an der Zeit, das interessante Grabdenkmal aus dem Dunkel der Katakomben wieder herausznhcben und dem Meist« zu Ehren für jedermann sichtbar in oder an der Kirche auszustellc». Schließlich möge noch die Frage berührt werden, wie die Fabel von dem Sturze Bährs bat entstehen können. Auch sie läßt sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit beantworten. Am 29. August 1730 früh 7 Uhr stürzte sich ein Barou Melchior Ernst voir Kroch«, in Altcndrcsdcn wohnhaft. 10 Ellen hoch vom Gerüst der Frauenkirche herab und blieb zerschmettert liegen. Der Selbstmord dieses verarmten Adeligen — man fand bei ihm mir noch 2 Dreier — machte natürlich großes Aufsehen und blieb dem Volke lange in Erinnerung. Nach hundert Jahren war aber nicht mehr sein Name, sondern nur noch die Tatsache bekannt, daß sich während des Kirchenbaucs einer vom Gerüst yerab- gestürzt batte. Dazu wußte man von den Widerwärtigkeiten, mit denen der Erbauer der Kirche zu kämpfen gehabt Hane — und so lag es um so näher, den Sturz ihm anzuoichten, als es über haupt ein uralter Zug der Volkssage ist. daß sie die Schöpfer großer Bauwerke der deren Ausführung ein tragisches Ende finden laßt. gestellten dies« Auffassung entgegen ün nur für ungebührlich, nicht ab« für verletzend, ' ' ' idirt. ' plaidi ^ emeindevorstaird von Gemeiudcältesler- — zwar hält die inkriminierten Arußnunacn . ad. weshalb « aus in Klient war t» den 89« Fahle» dich «ad bi» vor «hva 2 Mmr «tete indessen i» »wei Fällen r «rtymen und erkennt aus kö Mt. einem weiteren Falle ton selben totla ' verantl iem bat ät仫 lich« Rwok- einem teil tu lv Tage , , kamen die r" vor, die unter Anklage cum als Betrunkener au - " ' 'tellte eS sich «haftete bc «ine BelxidlgungS-Abstcht für Geldstrafe oder 10 Tage Haft. In c es aus Freist),echung zu. weil sich tn dem! stellungeu nicht mehr trxffen lassen. — Der teur der „Sächs. Arbelterzta." Gustav Riem bat Ossszlalversahien wegen Brletdigung zweier Pott» Dortmund zu verantworten. In Nr. 218 vom 25. 'orfall. der zuvor tn Dortmund zugeiragen yane. In dem A Worte „UnerhSrter gestellt sind. In T ^ lehobcn und in Hast gebracht worden; . «aus. daß er ein Bein gebrochen hatte, und auplete, er habe infolge eines Krampfanfalls nicht sprechen können. Strafantrag hat der Dortmund« Oberbürgermeister gestellt. Polizeisergeant Wisselmann verweist bet seiner protokollarisch crsolaten Vernehmung in Dortmund darauf, daß der Aufgehobene nicht über Schmerzen gellagt habe, während er einige der au ihn gerichteten Fragen beantwortet habe. Daß er nicht habe stehen könne», s« seiner Betrunkenheit zugeschoben worden. Auf der Wache, wohin er mittelst eines Wagens transportiert worden sei, habe man den Mann »ach Abnamne 'einer Effekten in eine Zelle getragen und aus eine Pntschc gelegt. Lrst am anderen Morgen, als er zum Waschen anrretcn sollte, agte er. daß er nicht auftreten könne, Werl « das Bern gebrochen ,abe. Ter Angeklagte Riem spricht seine Verwunderung darüber aus. daß Dortmunder Blätter, die den Vorfall viel schärfer be- iproctien hätten, nicht unter Anklage gestellt worden sind, da ihnen die Beweisführung für die in dem beanstandeten Artikel enthalte nen Behauptungen am Orte der Tat viel leichter falle, als ihm. der von Dortmund so entfernt wohne. Zur Bekräftigung, daß der Verunglückte nicht betrunken war. wie auch füg einige andere bewerserhcvliche Punkte benennt der Angeklagte mehrere Zeugen, deren Vernehmung in Dortmund vom Gericht angeordnet wird, und zwar soll die Vernehmung unter Hinzuziehung eines medizinischen Sachverständigen ftattsinden. Der in Frage kommende Verletzte ist inzwischen verstorben. Die Verhandlung wird vertagt. -- «»«erderlM der »omdurgr« Seewari« vom <7. Februar. Ein Maximum von 780 Mm. befindet fick über Lüddeutscblaird. «in Mini mum unter 7K0 Mm. über Nordofi-Emova. Deutl-dland bat rubigeS, bei lere« und kältere« Weiter, stellenweise find Niederschläge gefalle». Tie Fortdauer der Wetterlage ist wadrschetnlich. rassesgeschichte. X Deutsches Reich. Der Kaiser hatte eine Besprechung mit dem Reichskanzler Grasen Bülow. X Nach der Meldung eines parlamentarischen Bericht- ' " - - - Anris > crstatters soll der Reichstag am 3. April die Session tchließei' X Der Zwiespalt zwischen Berlin und Karlsruhe soll ..... .. "olltaris Zusammenhängen. erzog von Baden mit dem Zurückziehung der Zolltarif- läge herbeizuiuhrcin Es war dies um die Zeit, in welcher der Abgeordnete e-attler im Reichstage empfahl, die unnütze Arbeit am Zolltarif auszugedcn. Nur mit großer Anstrengung sei es dem Grafen Bulow gelungen, das Fallentassen des Zolltarifs zu hindern. X Wie gemeldet, hat d« Oberpräsident von Posen. Herr Dr. von Bitter, die Absicht kundgegeben, v»n seinem Amte zurück zutreten. Man geht wohl nicht fehl, wenn man diesen Entschluß des Posen« Lberpräsidenten mit den vielfachen Angriffen, denen er in der letzten Zeit in der liberalen Presse wie im Parlamente ausgesetzt war, in Zui'ammcnhana bringt. Sowohl un Falle Löhning wie in der Affäre des Majors a. D. Endcll und be: dem tragische» Tode des Landrats von Willich juchte die Opposition sein Verhalte» zu bemängeln. Dr. von Bitter trat sein jetziges Amt am 1. Oktober 1899 an. Vorher war er Ministerial direktor im Ministerium des Innern. In Posen wurde er Nach folger des Oberpräsidenten v. Wilamowrtz-Möllendorff, gegen dcn die 'Deutschen wegen seines zu wenig entschiedenen Auftretens zeaen den PoloniSmus Klage führten, von Bitter, d« den Ver- lältnisscn des Ostens als langjähriger Präsident der Königlichen Regierung zu Oppeln nähergctrcten war, galt bei seinem Ernzuge in Poftn als entschiedener Vertreter der schärferen Tonart in der Polenpolitik. X Die Tagung deS preußischen Landes-Oekonorme-KollegiurnS wurde mit einer Rede des LairdwirtschastsmüfistcrS v. Pod- bielski eröffnet. Der Minister wies insbesondere daran« hin, daß das ländliche Schulwesen reformiert werden müsse. Er sei willens, aus diesem Gebiete oorzugehcn. Sein Wunsch sei cS, daS ganze landwirtschaftliche Schulwesen einheitlich aufzubauen Die Landwirtschaftskammern sollte» sich deshalb eingehend« mit dem ländlichen Schulwesen beschäftigen und es nicht nur als einen Annex des Schulwesens überhaupt betrachten, sondern es zu einer eigenen lebensfähigen Organisation entwickeln. X In Hamburg trafen mit dem Postdemrpser ,Honig Albert" 18 Offiziere und 515 Mann deutscher Truppen aus Shanghai er». Am Landungsplätze begrüßte der kom mandierende General v Massow im Aufträge des Kaisers die Heimgekehrten, denen er mittelste, daß der Kaiser ihnen seine Zufriedenheit sowohl für ihre militärische Tücht'gkcst, die sie im fernst Osten bewiesen, als auch für ihre allbekannte Disziplin und Manneszucht -aussprechen lass«. Der General 'chloß mit einem Hoch auf Se. Majestät, in das die Ehinakr'egcr begeistert einstimmtcn. Sodann begrüßte Staatssekretär Dr. Hage dorn die Heimgekehrten im Namen des Hamburger Senats. Tic Mannschaften reisen noch heute in das Lager von Munster bei Eelle ab. X Oesterreich. In St. Pölten begann die Iahreskonferenz der Sozialdemokraten NiedcrösterreichS in Form eines auf zwei Tage anberaumten Parteitages. Anläßlich des Parteitages fand eine große Volksversammlung von 2000 Petto neu statt, welche vorn Bürgermeister Völkl und zahlreichen Anhängern der deutschen Volkspartei besucht war. Dle Versammlung nahm eine die Wehr- Vorlage ablehnende Resolution an. X Schweiz. Ter bernijchc Große Rat genehmigte ein- timmig den Vertrag üb« dcn Rückkauf der Jura-Simplon- bahn. X England, lieber die Gesundheit des Königs erhält die „Schics. ZG." aus Kopenhagen folgende Meldung: Am hiesigen Hofe ist cs seit mehreren Tagen bekannt, daß der Zustand des Königs von England wieder zu sehr ernsten Befürchtungen An laß gibt. Nach Ansicht der Aerzte werde binnen kurzem eine nochmalige Operation nötig werden, und falls diese glücklich iidcr- tandcn fei, müsse der König mindestens ein Jahr lang in einem ehr milden Klima zubttngen. Vielleicht würde man hierzu die Kapkvlonie Wähler,. X Türkei. Tie russische »nd die österreichisch-ungarische Re gierung sind üb« die von ihren kiesigen Botschaftern aus. gearbeiteten Vorschläge zur Besserung der Verwaltung der euro- päischcn Vilaiets einig geworden. Die beiden Botschafter erwarten telegraprschc Ordre, urn hierauf bezügliche Schritte bei der Pforte zu tu». X Amerika. Tie venezolanischen Primawechsel, welche ,ur Sicherung der au Deutschland zu leistenden Zahlungen dienen sollen, sind dem deutschen Geskmdten in Washington bereits aus- gehändigt worden. X Ter Sekretär des Präsidenten Roolevelt Eortelhou wurde zum Sekretär des neu errichteten Departements für Handel und Industrie ernannt. X Präsident Palana hat ein Abkommen mit den Beveinigtcir Staaten unterzeichnet, demzufolge dcn letzteren das Recht eingc- räumt wird, auf Kuba Flotten, und c----' Der S ^... -. „u ernchten. x Der Lknat zu Washington bat den Antrag Peilers on znm Entwurs eines MünzgtteheS kür die Phil«ppinen an genommen, der nunmehr den, Revrcllentankenhanke zügelst. x Afrika. Ten letzten Meldungen aus Fez vom N. d. M. haben die Truvven des Sultans die Hvalna-Kabvle». die . :ten des Prätendenten stehen, angearmen. Die Auf- dlsch«n schlugen sie jedoch »urück und Achtet Blutbad unter ihnen an auf st»n hteten eln großes
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