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Lies«» Sbüt wkd den Lesan von Dresde» und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Post-Mounenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. KerugsgedW: l»rü<be b^lven unoerümtustlat: »- it«» »r«0V«». HsgvLLrröeL L8L« Mrrtao von Liepsrh L Rerrl-ordt. Anreizen-tanf. limatime von Lnkündizun--» t>,i> na<üml«as« Z Nkr Lonn- ena tzeurta,s nur MiexiNnat», 3L »5» N bis V.rUtii, Die livLlkiaeGrurt i»U« aa « Lüben, so Pia. Lu iundiamiaen auf der P> watnuie .8-'.». L P'a : die rlvaliiae.Zeile a>» i-u, gelaunt' oder auf Lcrlieitc so PK SnNumweni nach Sonn- und tzcie! ta,m >. de», rivalli^ Ärundzeilen so. «a bez so und so P'a »ach tu-, ionderem Tarif. Lu^würilac Lm träae nur gesa,!Lorauodc»-ch>un^ Beleablülier werden Mil loPij. verectmel. Sernivrechaiiichlu^ Amt I Nr. U und Rr. TM»«. V«r»I»riravor» Uli«r lmlililimMlttlm«. ,«,llud,d tl«„i-«. Uormana t «v. ^ millim» kstdsii «»1 tflm -rsülil«!! rs dilllirt«» kn!,«». « «- 8ri>eirei»tr»,»« »»! «r.4S. Wiel: Steurste Drahtberichte. Holnachrlchten, vcrhaiidiuiigen. GeiomtiatSsitzung. Chemnitzer Konferenz. Gewerbeverei». Gerichtö- Ein neuer Bück,mann Gcv.g Bährs Tod. Mittwoch, 18. Aebrnar 1W3. iäligkcit Cuestas gemacht worden iiild. Das Schriftstück hat bei der Bevölkerung einen günstigen Eindruck hervorgernten. Der Wechsel in der Präsidentschaft wird sich in Ruhe vollziehen. Konstantinopel, In der Pforte nahestehenden kreise» - ' - >. ^iw Neueste Drahtmeldungen vom 17. Februar. Berlin. tBriv.-Tel.) Die Bndgetkommissiou des ^ ^ Reichstag- setzte heute die Beratung des Militäretats perlantet, bah tr.e Spezialkommu'sion iür die Nnititalion sott. Beim Kapitel ,,Bekleidung und Ausrüstung der Truppen", Anleihen auf Drängen vom "Iildiz-Palais her wahrscheinlich um wud eine Personal-Vermehrung bei den Bekleidungsämtern des Mittwoch das Maybata vorlegen werde. Ferner nerlauiet, daß tjlardekorps und des 15. Armeekorps vorgesehen, die durch die die Pforte die Teile Publique vcrständigle. das; dieie nicht be- Einfüdrung drS Betriebes mit Zivilhondwerkern bedingt ist. Die rechtiat sei, ohne die Sanktion der Pforte die geplante Erhöhung Forderung wurde vielfach bemängelt, schließlich aber mit 11 gegen des Zinsfußes um ' i Prozent durch,nsühren. Die Ansichten der '" —' r'pqnn sich ' Fmanz. und diplomatisch. Stimmen genehmigt. Eine längere Erörterung entspann ober die Frage der Gehaltsaufbesserung der Oberstleutnants der Fnsanterie. Ucber die Notwendigkeit dieser Gehaltsaufbesserung gingen die Meinungen auseinander. Aus der einen Seite wurde ersucht, diese Frage im Zusammenhänge mit der nächsten Militär- Vorlage zu regeln, andererseits meinte man. die Bewilligung sei nur «in Zeichen der Dankbarkeit für die geleisteten Dienste. Kriegs- qiiiustcr v. Goßlcr ersuchte um Bewilligung. Die Mitteilungen der Zeitungen über Mehrsordcrungcn in der kommenden Militär- Vorlage seien vielfach übertrieben. Der sächsische Militärbcvoll- mächtigte Oberstleutnant Krug v. Nidda bestätigte die Vermin derung des Zudranges zu der» Jnfanteric-Ofsiziersstcllcn. Die Verhandlungen werden morgen fortgesetzt. ' Berlin. In dem Kurpfuscherprozeß wurde heute das Urteil gesprochen: Narden kotier wurde wegen Betrugs und unlaute ren Wettbewerbs zu 3 Jahren Gefängnis. :MO Mk. Geldstrafe und 5 Jahren Ehrverlust, ferner wegen Uebertrctung der Vor- chnsten über den Verkehr mit Giften zu 600 Mk. Geldstrafe ovent. 60 Tage» Gefäimnis verurteilt. Der Apotheker Klesper wurde sreigesprochen. Dr. Kronheim wurde wegen Beihilse zum Betrug zu 6 Monaten Gefängnis und einem Jahre Ehrverlust verurteilt. Leipzig. DaS Reichsgericht verwarf heut« die Revision des Redakteurs des „Vorwärts", Wilhelm Schröder, der durch Urteil des Landgerichts Berlin vom 16. Juli v. I. tvegcn Be leidigung des oftasiatischen Expeditionskorps zu vier Monaten Gefängnis verurteilt Word«; war. Der Strafantrag des preu- tzischen Krieg-Ministers wurde für gültig angesehen. Hirsckverg i. Schics. Die Frau des Steinsetzers Neu- aebauer und der Schlosser Lorenz, die am 17. November 1901 den Ehemann Neugebauer ermordet unk den Leichnam zerstückelt hatten, wurden heute früh vom Scharsrichter ^rchwietz hin- gerichtet., Madrid. Der Unterstaatssekretär der Marine. Kontre- odmiral. de la Motte, Hot seine Entlassung genommen, Barcelona. Vier werden Unruhen befürchtet. Es sind deshalb Vorsichtsmaßregeln getroffen: doch ist die Ruhe bisher nicht qestört worden Palma. Das italienische Schiff „Iris", von Newyork nach Marseille unterwegs, ist hier einactroffeu. Der Lotse und der Bootsmann sind auf der Fahrt gestorben und mehrere Matrosen erkrankt. Man. glaubt, daß es sich um Bubonen Pest handle. London. Unter dem Vorsitz des Parlamentsmitgliedes Haitianer fand gestern hier eine Versammlung statt, in welcher darüber beraten wurde, ob es wünschenswert sei, ein Nordsec- aejchwadcrzu bilden mit der Basis an der Ostküstc. Während eiinae der Redner, darunter mehrere Parlamentarier, cs als not- ivendig hlnstellteli. spezielle Vorkehrungen an der Ostküste Grotz- snitanniens mit Rücksicht auf die wachsende Macht der deutschen statte zu treffen, rieten andere Redner zu erhöhten Aufwendungen ^ .ffchen Kreise über die Aussichten der baldigen Durchführung der Unifikation sind skeptisch. Kopstantinopcl. Das entichlossene Vorgehen Bulgariens argen die makedonischen Komitees hat in amtlichen türki schen Kreisen lebhafte Befriedigung hervorgcruscn. Lissabon. Der Ftnanznünister Mattoso hat einen Gesetz entwurf eingebracht betr. die Konversion der inneren Schuld in l'/hprozentigc, in 99 Jahren rückzahlbare Titres, sowie einen Gesetzentwurf, nach dem die Regierung ermächtigt wird, bis zu 30 Prozent der Zölle in Gold zu erheben. Puerto Cabcllo. Nachdem die Blockade hier auf gehoben worden ist. wurden die ausgebrachten Segelschiffe dem amerikanischen Vizckonsul übergeben. Peking. Der Einspruch des englischen, amerikanischen und französischen Gesandten gegen die Ernennung Nuclien-Sons beten hat, die von der Regierung angenommen wurde. OertUches uud Sächsisches. Dresden. 17. Februar. —* Se. Majestät der König gedenkt morgen mittag 12 Uhr der Feier des 100jährigen Bestehens des Vereins zu Rat und Tat in der Aula der Annenschule beizuwobnen. —* Se. König!. Hoheit Prinz Georg, der sich eine leichte Erkältung zugezogen hätte, ist genesen und kann das Zimmer wieder verlassen. —* Heuie triih 8 Uhr wurde folgendes Bulletin ausaegeben: Im Befinden Sr. Köntgl. Hoheit des Prinzen Friedrich 'Christian hat sich in den letzten Tagen eine wesentliche Ver- ' anderung nicht vollzogen. Obgleich sich der Prinz bereits in der 1. Krankheitsjpvcke besuchet, zeigt die Körperwärme noch immer nscht die erwünschten Ermäßigungen. Taü Allgemeinbefinden, der Kräften,staild n,ch Appetit betrieviaeu. Tr, Ftedlpr. Dr. Unruh. Ihre Köitial. Hoheit Ppinzessiib Mathilde bc- suchst gestern i>i Begleitung ihrer Hofdame, Freiiir v. Gädttrep das Spesiai-Wäsche.AiisstatiupgS-Geschäst der Firma F. A Horn, Margarets,eustraue 1. und besichtigte mit grobem Interesse ein daselbst äusgestelites Kunsttverk der Handstickerei.' —* Der Fürst und die Fürstin Heinrich XXIV. Reusi- Köstritz trafen zu längerem Äusenthalt hier ein und nahmen im Hotel Üontinental Wohnung. , . —* Wie die „Franks. Ztg." erfährt, wäre der chemäligen Kronprinzessin Luise nnd Giro» auch bei fernerer Bor- enthaltung der Legitimationspapierc der Prinzessin sowohl der Aufenthalt als auch die Mcderoerehclichuug — bei letzterer den Glaubenswcchsel vorausgesetzt — im Kanton Gens möglich. Die Nicderlossungsbewilligung an „ichristcnlose" Ausländer ist gegen Flotte zu treffe», rieten andere Reknei zu erhöhte» Aufwendungen Bütgschali zweier in Gent ioohichafter Schivcizcr Vürger oder nie die Marme in allgemeinen Austührungen, ohne speziell aus gegen Erlegung einer vcrboltnismätzig geringen Kaution etwas Alltägliches, und die Heirat jener schriftenloscn Ausländer, die Nachweisen könne», das; kein dort geltendes Eächindernis besteht, ist nicht selten. Die in Deutschland gellende Bestimmung.' die die reuiichlond hinzuweitcn. und forderten gleichzeitig Erinäsiigung der Ausgaben für dos Heer. Nach längerer unwesentlicher De batte tchlotz die Versammlung, ohne daß irgend ein Beschluß- antrag zur Abstimmung gelangt wäre. Maracaibo. Das venezolanische Kriegsschiff „Mi- randa". das^biSher in Maracaibo gelegen hatte, ist mir 1200 Manu Tue, H e irq t zwischen des Ehebruches schuldig Erkannten untersagt, besteht aber, wie schon erwähnt, in Gem nicht. — In . . -r- Lausanne wird behauptet, daß die Vermählung Leopold Wölflings mw zwei Millionen Patronen nach Tucacas abgegaiigen. um der! mit Mlhclmine Ädamowicz schon in der allernächsten Zeit statt- Regierung Verstärkungen zur Unterdrückung der Revolution zu- finden wird: die nötigen Formalitäten seien bereits enülltz Zur zufuhren. Hochzeit werden nur (!> die nächsten Verwandten der Braut ge- Montevldeo. JosS Battlc Ordoncz ist zum Präsidenten laden. Leopold Wölfling soll mit Giro» vollständig gebrochen gewählt worden. Bei der gestrigen Eröffnung des Parlaments haben. wurde eine B o t s ch a f t des Präsidenten Euestaö verlesen, in der, —* Mitteilungen aus der Gesaintrats - Sitzuug. 'cuaeslellt wird, daß die Lage des Landes eine blühende sei, und Der Rat beschloß, die Bestimmungen über Gewährung von ui der me Fortschritte aufgezählt werden, die während der Amts- Zählgeldcrn an städtische Beamte, die unt Kassengeschäften be auftragt worden sind, i» Zukunft nach einheitlichen Grundsätze» zu regeln. Hiernach sollen sämtliche Kasscnbeamlcn Zählgeldcr er halten mit Ausnahme derjenige», die einen Gehalt beziehen, be: besten Festsetzung bereits auf die mit der Koffcniüyrung verbundene Verlustgefahr Rücksicht genommen worden ist. ^Zur Herstellung der einzelnen Planungen für den städtischen Schlacht Hof. mit der dos städtische Hochbauomt beauftragt morden ist, wurde ein Berechnungsgeld von 20000 Mark bewilligt. Im verflossene» Kalenderjahre ist veriuchsweisc davon abgesehen worden, den Hausbesitzern, die mit den Gebühren für die Wasserabgobe, für Prüfungskostcn oder Wassermesscrmictc im Rückstände >uarcn, die Wasserzuleitung abzuspcrren. Ta sich durch diese Maßnahme keine Vergrößerung der Abgabenrüchständc gegenüber den früheren Jahren ergeben hat, io beschließt der Rat, auch in Zukunft vvn dieser Zwangsmaßrcgcl keinen Gebrauch zu machen. Der Ober- auffeber Liichke bei der Rathauswache des Wohlfahrtspolize! amtes, der sich seit über 31 Jahren in städtischen Diensten befindet, wird, seinem Anstichen entsprechend, vom 1. April ab mit Pension in den Ruhestand versetzt. Das Louisen Haus in Vorstadt Löbtau soll für Zwecke der Irren- und Sicchcnpflege verwendet werden. —* Im Prozeß Ex »er verkündete heute der Vorsitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsrat Schmidt, die Beweisauf nahme über den von der Verteidigung gestellten Ablchnungsantrag habe nicht zu Ende geführt werden können. Um nun die aus wärts wohnenden Geschworenen nicht wiederum vergeblich vor zuladen, vertage er die Sitzung auf Donnerstag vormittag halb 10 Uhr: alsdann Iverde der Gerichtsbeschluß über den ge stellten Ablehnungsantrag verkündet werden. —* Der Bruch eines Hauptwasserleitungsrohres auf der Maximilians-Allee, dem Hotel Imperial gegenüber, per- ursachte gestern abend gegen Vr8 Uhr eine Verkehrsstörung auf allen in der Nahe befindlichen Straßen. Das Wasser schoß mit elemen tarer Gewalt aus dem Erdboden, so daß sich alles schleunigst flüchten mußte. Die Unfallstelle selbst liegt mitten auf der Pro- menade der Ringstraße. Die dort eingelegten schweren Stein- flielen sind cmporaehoben und auf die Seite geworfen worden, als wären sie nur leichte Stücke Holz. Das Wasser hat eine breite und tieke Oeffliung gerissen und Sandmassen hotten sich in dickeu Schichten aus die beiderseitig liegenden Straßcntrakte ergossen. Der Straßenbahnvcrkehr war aus allen Linien, die über den Pir- uaischen Platz führen, M Stunden lang vollständig gesperrt. Die Wagen beider Gesellschaften standen dies- und jenseits in langen Reihen. Jntereffäiü war es aiHuieheü, wie sich die mächtigen Wassermaste», welche der Bruchstelle entströmten, in die anliegen den Straßen ergossen. Di« König,Johannstraße bis zur Kveuzui^ der Moriystratze, die Schießgane, ebenso die LandhaüSstraHe standen vollständig unter Wasser, so daß es den Passanten einige Zeit laffächlich nicht möglich war, anders, als watend bindurchlzn kommen. Bis zum Neumarkt waren die Wassermaifen vorge drungcn. La auch der Kanal der elektrischen Strom^sühruna in der König Jostannstraße voll Wasser lies, mußte der Strom abge stellt werden, iodaß die Wagen überall srillstanden. Die mit drei Wagen eintreffende Feuerwehr und Angestellte dos Wasserwerkes hatten alle Hände voll zu tun, um die umliegenden Wasserschrote ab- zustellen, bis cs dann endlich gelang, den Hauptschrot, der du Speisung des geplatzten Hauptrohres zu versorgen hatte zu schließen und so ein weiteres AuKströmen des Wassers zu per hindern. Von der Feuerwehr wurde auch ein Mann, der sich zu weit an die Bruchstelle hcrangewagt hatte und in den tiefen Walsertümpel abrutschte, aus dem feuchten Element wieder heraus geholt.' Bei dem Frost, dergestern abend herrschte, wurden die vom Wasser überschwemmten Straßen noch besten Abläufen schnell in Eisbahnen verwandelt und die Straßenreinigungsmannschasten hatten olle Hände voll zu tun, um so schnell wie möglich durch Sandstreuen dieser Kalamität vorzubeugen. Recht unangenehm empfunden wurde dieier Hauptwasserrohrbruch natürlich seiten der vielen Anwohner dieser Strecke, welche samt und sonders plötzlicv ohne Wasser waren. Die Wiederherstellung des ganz beträchtlichen Schadens — die Arbeiten wurden noch des Nachts ausgenommen — dürfte übrigens einige Zeit erfordern, da das äuslaiisenkc Waller zu sehr gehaust bat. Bon seiten des WohlscchrtSamtes und der Polizei wurde selbstverständlich die Bruchstelle sofort abgesverrt. Kunst uud Wissenschaft. 7* Herr Kammersänger Kraus, der im heutigen Philharmonischen Konzert Mitwirken sollte, mußte m- lolae schwerer Influenza-Erkrankung ab sagen. Die Absage trat erst heute morgen hier ein. Die Riesiche .tzofmusikallen- iLiüiluna hat dennoch einen ebenbürtigen Ersatz zu schaffen ge- wstbt. Zufällig'hatte Frl. Marg.' Münchhofs, die in letzter Äett anderwärts, so in Amerika und Wien, mit großen Erfolgen ausgetreten.ist, den heutigen Abend noch frei. Sie wird nunmehr den gesanglichen Te:l übernehmen. r Ein neucrBüchma n n ist soeben erschienen, in der Reihe 'einer Vorgänger Jahrgang 21! Wiederum ist von dem schönen Buch nach zwei kurzen Jahren eine neue Auslage nötig geworden, du', wie seit drei Jahren, von Eduard Jppcl, den; gelehrten und feinsinnigen Oberb,blwthckor, besorgt worden ist und im alten an- chsil-,mutten Berliner Verlage von Houde und Spcner jA. Weid lings mit gewohnter Sorgfalt gedruckt wurde. Fast um drei Bogen ist die neue Auflage wiederum vermehrt worden, indem euva hundert neue Zitate Aufnahme fanden und gegen dreihundert eine neue Bearbeitung nötig machte». Interessant ist es. daß auch 'mscre hohen Beamten an dem neuen „Bnchmann" aktiv beteiligt "Uv. soweit cS sich um die Schaffung geflügelter Worte handelt. Als ein charakteristisches Diktum für die Stellung der Zensur, d,c sich, fetzt mehrfach in jo unliebsamer Weste betätigt hat, kann doS geflügelte Wort dcS Berliner Polizei-Präsidciiten Freiherr» non Richtlwten gelten „die janze RickUnng paßt „ns nich!", das dieser zu LSkar Blumenthal am 23. Oktober 1890 in mündlicher Unterredung auf die Frage nach den Gründen des Verbots von Sudermanns „SodomS Ende" gesagt hat. Vom Freibcrrn Maxschall von Bieberstein, dem früheren Staatssekretär im Aus- Um'-'inzuiig d«s ursprünglichen Textes itattacfunden. Und von dem jetzigen Reichskanzler, dem Grafe,, von Bülow, stammt dos prägnante Wort „lvir verlangen auch unser» Platz an der Sonne", welches er in bezug auf die Besitzergreifung von Äiautschpu sagte, indem «r damit einem älteren Diktum neue Flügel lieh. Aus einpm /leinen Vorträge von Georg Büchmann in einer Lehrer-Äersamm« chna entstanden, der dem verstorbenen Besitzer der' Verlagsbuch- hanplung Dr. Konrad Weidling so gut gefiel, daß er wn ols Broschüre druckte, hat sich der „Büchmqnn" jetzt zu einem Korpus von über 800 Seite» entwickelt, der eine Fülle von Wissen, ge lehrter Arbeit und müh'eliger Forschung enthält, ein Werk echt deutschen Fleißes, das zu den Zierden unserer Literatur gerechnet werden muß. Meister George Bährs Tod. Bon Tr. Otto Richte r. müde, durch Herabstürzeu vom Baugerüste selbst den Tod ge geben habe. Wer das analvolle Migei, kannte, zu dem der große Künstler durch die Mißgunst seiner Neider und den Kleinmut seiner Gönner verurteilt war. dem mochte ein solches ergreifen des Ende seines mühcreichen Lebens nicht von vornherein unglaub haft erscheinen. Da aber nie jemand auch mir das geringste zur Bcarundnng dieser Sage batte bcibringen Giuien. wurde sic all mählich doch wo»l in Vergessenheit geraten sei», wäre sic nicht aufgefrischt worden durch das Ergebnis der am >2. und 1t. Just 1851 erfolgten Aushebung der Gebeine Bährs auf dem JobnuniS- kirchliche. In der Absicht, seine irdischen flieste in die Katakomben der Frauenkirche überziifülirc». öffnete inan damals ein Grab, daS als das scinigc galt, »nd »and Karin ein Gerippe, von dem der Schädel über de,- rechten Angenhöhlung einen vier Eentimcler breiten Bruch zeigte und auch, drei Rippen aebrochc» waren. ES schien also mit dem Sturze seine volle Richtigkeit zu haben. Demgegenüber hat aber bereits Aovokat Karl Gautsch, einstiges Mitglied dcS Dresdner GclchichtsvcrcinS, in einem Vor trage am 8. Januar 1875 ausgciührt, daß die Nachricht von dem Sturze Bährs nichts als eine Sage sei, d'e erst hundert Jahre nach seinem Tode auftauche. während die cheichzeitige,, Nachrichten eines solchen Ereignisses ini! keiner L'lbe gedächten. Sie pDresdnischen Merkwürdigkeiten", eiiw Zeii'virift. die kick einen so ouffehcnerregcnden Fall sicher nicht hätte entgehen lasten, be richten m der Mlirznummei dcS Jahres 1788 ganz e'ni'ac»: „Den 16. Mart, starb allhicr der bekannte ArchilcetuS und Ratbs- Zimmermeister. Herr George Bäbr, in hohem "Alter, welcher Baumeister von hiesiger neuen Fruueu-Kirch geweten." Die In schrift auf dem Grabdenkmale kautet auch »u> dahin, daß er „leesta" gestorben kc'. und ebenst, acht die amtliche Nach'ucht ,-> T'tttmrnovfe der Frauenkirche den Toi -sfoa oh»- j-ke Andeutung eines außergewöhnlichen Vorfalls an. Wenn nun sogar auch de.» Chronist Hasche, der dock, sonst gern auf arund mündlicher lieber- liefern»g berichtet, 1781 in seinem „Versuch einer Dresdner Kunstgeichichtc Magazin der sächsischen Geschichte I. IW Bäbrs Leben kurz erzählt und ihn als einen der größten Baumeister feiert, ohne auch nur ein Wort von einem unnatürlichen Tod,- zu sagen, so ist dies der sicherste Beweis dafür, daß,damals die Zabel von dem Sturze noch nicht erfunden war. Erst sin Jahre i831 iauckU sic sonderbarerweise in den vom Stadtrat K. A. Friedrich verfaßten „Nachrichten über die Erbauung der Frauen kirche" auf, die doch im übrigen aktemnäßig und zuverlässig sind. Schon 1811 bemächtigt sich c,n Novellist II. P. Lpstrj und 1807 cin zweiter sFr. Lubojatzkns des dankbaren Stoffes. Elegeimbei jenem Ausgräbnngscrgcbnis aber warf Gautsch mit Recht die -Frage aui, ob denn d'e gefundenen Gebeine wirklich diejenigen Bährs waren'? Trotz alledem hat Richard Srcchc, aus weiter nichts als de,, von dem Maler Proieffor Böhr, einem Nachkommen des Meiste,:-, aufaenommcnen AuSgrabiingLbericht gestützt, die Sage von dein Sturze Bährs iiir geschichtliche Wahrheit genommen, wen» e» auch nicht an Seldsunord, sondern nur an «inen Nnglückssall glauben will, da Bälir zu e-ncr Zeit, wo der bcstrittenste Teil seines Werkes, die ,"kuppe!, glücklich vollendet war. keinen Grund zur Verzweiflung mehr haben tonnte. Leider ist ihm hierin ans, Jea» Louis Svvnscl gewlqt Ick, habe es von jeher bedauert, daß aus ein ganz »»beglaubig teö Gerückn Hildas Andenken des ircfflichen Meisters mit d«n Verdachte des Selbstmordes belastet war. Jetzt aber, wo zu be fürchten ist, daß, au> die Autorität Spoujcls gestützt, alle Hand bückier der Kunstgeschichte den Sturz Bährs als Tatsache be handeln werden, erschien cs mir geradezu als Pflicht, der Sache einmal ans den Grund zu gehe»,. Meine Nachforstyrmgen naä, bisher unbekannten Nachrichten über das Enke des Künstlers sind nickst eriolglos gewesen. Znnächst fand ich in den Rats- Protokollen iRatSarchj» I. II, loo I. Bli 200K.f unterm 8. Mär: 1738 folgende Niederschrift: „Tes alten Rathszimmermeiftel Bohrens Abschieds Schreiben, darin» er zugleich'vor seinen Vetter Job. Georg Schmieden, uud sein Weib uns 6 unerzogen-', Kinder, bittet — abgekeie»." - Das Abschieds- und Bittschreibc» selbst ist uns leider nicht erhalle.,, übel als eine Folge davon muß istf'Nlpar e„l Ratül'-stchlutz betrachtet werden, wonach ihm npch an d,„»selbe» Tage Gr r-ei,ein bene Modelle und Rffsa eine V'crgistlti'q Mn SO Talern bewill >tt wurde. Dieser -BrWnft