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Dresdner Nachrichten : 15.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190508151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050815
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-15
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.08.1905
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Dre»dire* Nachrichten. Sir. 225. Sette 2. M« Lisvitto«. 15. August 1V05 liegt und daher an amtlicher Stelle eine freundliche Zurück. Haltung der Nachricht gegenüber geübt wird. Wenn aber muerdingS von englischer «eile behauptet wird, daß die Mel. düng von einer lolr' aufgetaucht fei. fo mu daß dies nicht der Fa! »erst diese Zusammenkunft tn Aussicht gestellt, und in der deut. en Presse ist dann später eine dcotiz erschienen, daß diese ammenkunft wahrscheinlich in Cronm-r-, stattfinden werde, r Umstand, daß >eßt auf einmal der Ursprung der Meldung von englischer Seite nach Deutschland verlegt wird, könnte die Vermutung erregen, daß die ursprüngliche Nachricht von eng lischer Seite nur erfolgt rst. um von deutscher Seite ein Dementi iierootturufen, das dann von gewisser Leite in England gegen Deutlchland ausaeschlachtet werden könnte." Berlin. (Priv.-Tel.) Die „Tagt. Rundsch." schreibt: ..Gutem Vernehmen nach hat die Meldung vom Zusammen treffen des Kaisers mit König Eduard, wovon weder zwilchen den Höfen noch zwischen den Kabinetten die Rede ge wesen ist. nur die Bedeutung einer Zeitungs-Ente englischen Ursprungs." Berlin. (Priv.-Tel.) Offiziös wird mitgeteilt: Dem Gouverneur von Samoa Dr. Solf ist in der Presse un- gerechte und harte Behandlung eines früheren Gouverneinenls- deamten, Eckenweber, und seiner Familie vorgeworfen worden. Auf die erhobenen Beschuldigungen kann im einzelnen erst Aus kunft erteilt werden, wenn der einaesorderte Bericht des Gon- nerneurs von Samoa eingegangen sein wird. Aus Grund des Materials, das an amtlicher Stelle hier vorliegt, ist in- dessen schon jetzt festzustellen, daß Eckenweber wegen verschiedener schwerer Vergehen gegen die Disziplin vom «Gouverneur entlassen worden ist, sowie daß der Gou verneur bereits Anfang April Eckenweoer schriftlich augebolen hat, dessen Frau im Regierungs-Hospital kostenlos behandeln und verpflegen zu lassen, daß vieles Anerbieten jedoch von Ecken- weber wiederholt abgelehnt worden ist. Hierauf ist es wohl zurückzuführen, daß 'eine Frau, erst drei Tage vor ihrem am t. Juni --folgten Tode ins Hospital ausgenommen wurde. Berlin. (Priv.-Tel.) Zwischen der Zivilbevölkeruiig von Windhuk und dem militärischen Gouvernement des Schutz gebiets bestanden schon seit längerer Zeit erm'te Meinungsver schiedenheiten, die jetzt einen akuten Charakter angenommen haben. Der dortige Beirat hat. wie die neueste Nummer der „Deutsch-Südweslasrikanilchen Zeitung" meldet, sein Amt nieder- gelegt. Leipzig (Priv.-Tel.) Die Arbeiter in den Leipziger H a r ta u m m i fa b ri ken haben heute früh die Arbeit ein - gestellt. Da die Fabrikleitimgen es abgelehnt hatten, mit der Tarifkoinmission zu verhandeln, wurde in einer gestern einberufe- ncn, von etwa 200 Personen besuchten Versammlung der Streik vroklomiert mit der Erklärung, daß die Arbeiterschall jederzeit zu Unterhandlungen bereit lei. Tie Fabrikanten wollen nur durch den Arbeitgeberverband verhandeln und die Lohnsrage regeln unter der Voraussetzung. daß die Arbeiter der Konkurrenzfavrike» an anderen Orte» gleiche Verhandlungen einleiten, damit einheitliche Arbeiisverhältnili'e geschaffen und die Konkurrenzfähigkeit der Leipziger Hartgumiittfabriken nicht »»torbniiden werde. Der Aus- ffand erstreckt sich aus fünf Fabriken und 100 'Arbeiter der Hart- gnmmibrnnche. Arbeiter und Arbeiterinnen der Weichginnml- branche halte» sich allen Bewegungen fern Leipzig. (Priv.-Tel.) Der Reichsanwalt hcF gegen de» in Gleiwip verhaftete» großvolnischen Agitator Schuhmacher Johann Wyscsk anS Zabrze die rerchsgerichtliche Untersuchung beantragt wegen Hochverrats in 11 Fällen, begangen durch Vornahme von Handlungen, die die Lostrennnng eines Teiles vom vreußifchcn Staate bezweckt. Der Verhaftete wird bereits diese Woche nach Leipzig überführt. Kiel. (Prio.-Tel.j Die Hauptmanvver der Flotte beginnen nach einem Befehl des Kaisers am 6. Sep tember und endigen am 15. September. Die aktive Schlacht slotte dampft am 24- August nach der Nordsee. Der Ches des Marrnekabrnells. Freiherr v. Senden-Bibran, wohnt den Haupt- manövern bei. Stettin. tPriv.-Tel.j Auf der Oder unterhalb Züllichow stieß en gegen 10 Uhr abends die Pcrwncndampfer „Stetenitz" und „Hanni zusammen. „Stetenitz" wurde am Backbord- bua getroffen, dabei wurde ihm der ^rchaudeckel gebrochen und mehrere Platten über der Wasserlinie eingebogen. „Stetenitz" lief sofort auf eine nahe Wiele ans, doch wurde festacstellt, daß er keinen wesentlichen Schaden genommen hat und dicht ge blieben war. Die Passagiere, etwa 50 an Zahl, wurden nach Stetenitz gebracht. „Hanni" war vollbesetzt und batte etwa 400 Passagiere an Bord. Das Schilf ging sogleich nach Züllichow und letzte dort die Passagiere ab. Verletzt wurde niemand. Weimar. iPriv.-Tei.) Heute morgen wurde das Ehe paar Hummel in der Prioalwohnnng vom Oberpfarrer aus Anlaß der diamantenen Hochzeit eingesegnel. zu der von Fürsten und Künstlern ungezählte Telegramme und Glück- wuittchbriefe eintiewn. Der Direktor des großherzoglichen Museums. Nuland, Kai als Festschrift Karl Hümmels Radierun gen mit Crläiiierungen heransgegeben. G^o ttingen. (Priv.-Tel.) Der Student der Mathematik Mntt Seida aus Hannover wurde bei Begehung eines schweren Einbrucks bei einem Alten Herrn keiner Verbindung, dem Pro'esior Marlins, betroffen und verhaftet. Weiel. (Priv.-Tel.) Aul Befehl des Kaisers wird die 25. Infanterie-Brigade an den dieszährige» Kaisermanövcrn '»(nehmen. weil sie kürzlich auf dem Truppenübungsplatz Friedrichsseld neue Gefechts weise eingeführt hat, die sich an die von den Javanern out den mandschurischen Schlacht feldern geübie anlchnt. Der Monarch will sich nun über die neue Gesechtsweiie informieren. Aachen. (Priv.-Telü Eine stark besuchte Volksver sammlung be'chlotz. die Stadtverwaltung aufzufordern, angesichts der gegenwärtigen F l e i s ch t e u e r u n g die Schlachtsieber auizuheben und Schritte einzuleiten, damit die Grenzsperre und die Viehzölle ausgehoben werden. 11 l ni. Bei der Wettfahrt um den Herkomerpreis ver unglückte bei Oberfablbeim der Wagen des Geb. Medizinal- rats Professors Tr. Hoffa-Berlin. Hosfa blieb gänzlich unverletzt, während der Chauffeur einen Armbmch erlitt. Wolfskirche» Beim Umstellen von Personen wagen des Zuges 1273 wurden durch ein Versehen drei direkte Wagen nach «chliersee auf einen gebremsten ini vierten Gleis siebenden Wagen gestoßen. Hierdurch wurden sieben Reisende verletzt, davon zwei anscheinend schwer. Kattowitz. (Priv.-Tel.) Die G e n i ck st a r r e geht immer weiter zurück. In der vergangenen Woche ermäßigte sich der Be stand a» Genickstarre Erkrankungen von 23 a»f 13. Genesen sind 5, gesiorben 0 Personen. Ter Zugang betrug nur 4 Peil. <Priv-Tel.) Auf in größeren Städten Ungarns ab- gehaltenen Versammlungen der Sozialisten wurde beschlossen, durch einen allgemeinen Streik und Dcinonslrntioiisninziige das Par lament rur Annahme der Gesetzcsvortage betreffend die Einfüh rung o es a l l g e in e i n e n Wahlrechtszu zwingen. Budapest. tPriv.-Tel.s Nachträglich wird bekannt, daß der KoalirionsauSschnß jüngst auch beschlossen Hot, die Regierung unter Anklage zu stellen und nur mit der Durch führung dieses Beschlusses warten will. Paris. Priv.-Tel.) Vor der Abreise Loubets nach Spa nien wird eine Anzahl französischer Polizeiagenten dorthin entsandt werden, um sich mit der spanische» Polizei in Verbindung zu setze» zwecks U e b e r w a ch u n g d e r zahlreichen französischen Anarchisten, die sich in Spanien nnfhalten. — Den letzte» Nachrichten aus dem Kongo zufolge ist im belgischen Kongostaat der Aufruhr der Stämme im Ucllcgcbiet allgemein. Auch sonst nimmt der Aufruhr zu Alle Transporte nach dem oberen Nil sind unterbrochen. Die Eingeborenen haben sich wegen der Gunimisteuer erhoben. Paris. (Priv.-Tel.) Von den vom Präsident Lonbet gestern in Valence gehaltenen Reden ist besonders sehr beachtens wert, daß er seinen Abschied nach dem «Lepti-mmt offiziell a n - kündigte und hinsichtlich der Lage betont hat, wie wichtig eine starke bewaffnete Machst für Frankreich ist. Madrid. In Sevilla und Osiuna plünderten zahl- reiche Trupps von Arbeitern die Güter und Dörfer der Um gegend bei Nackt und stahlen Vieh. Mehr als 3000 Arbeiter greisen, durch die Hungersnot zum äußersten getrieben, die Güter und Höfe an und durchziehen die Dörfer. Die Lage wird als selxr ernst aufgefaßt, da die ltzendarmerie nickt im stände ist, diese Plünderungen und Unrnhcstörungsn zu verhindern. Zürich. (Priv.-Tel.) Im Abort des Bahnhoss Neu- Solothurn fand man ein enthauptetes sechsjähriges Mäd chen. dessen Körper am Vode» lag. während sich der Kopf im Bassin befand. Es hanbell sich um «inen Lustmord. Haag. Das neu« Kabinett ist wir folgt gebildet Aeußere-: Dr. van Tet- van Goudrian, bisher Gesandter in Berlin. Justiz: Devuttertrr van Raalt«, Inneres: Deputierter Rink. Marine: Kapitänleiitnant Cohen Stuart. Fina, dr Mester, bisher Vizepräsident des Rate» von Niederlän! Indien, Krieg : General Staat, bisher Abtemmäschef im Gene stabe, öffentliche Arbeiten. Industrie und Handel: Krau-, Direktor der Technischen Hochschule, Ackerbau: der früher« Deputierte VeegenS, Kolonien.'Deputierter Fock. Präsident de-Ministerrat ist bi- auf weitere- Finanzminister de Mester. London. Die französische Flotte begann heute früh mit der Ausfahrt cm- dem Hafen von Portsmouth. Große Menschenmengen waren am Ufer versammelt, die die Schiffe beim Verlassen de- Hafen- niit Hochrufen begrüßten. . . . >ki Newyork. lPriv.-Tel.) Präsident Roojevelt erhielt unmittelbar, bevor er seine Reise nach Wilkesbarre antrat, einen Drohbrief. Man werde keinen Zug mit Dynamit in di« Luft sprengen Mit Rücksicht hieraus wurde die sux die Nacht- ruhe des Präsidenten in Autsicht genommene Station heimlich geändert und auch sonst die größte Vorsicht in allen Reise- disvositionen beobachtet. IlttackttS eiuaebenve Levelckre« befinden kleb Seite 4.) « «. iSchlu» , REt n».«. l«»,w. «rldnrr »an, l»I M>. LtaatSdahn —. Lambarden —. LauradUiu . Unaor. Gal» —, t!oi«u,i»I«„ —. rurnnlol, —. Jas». ««slar»»». »raduMn > »nicht. »atzen arr VN«»,, , »ar »«,, — Roggen per VNoder —. »ar Mart —. »»Ichiilttla«. »i»»o». ,V»lre>dema>N.I S„gl Setzen flau. S/, Sch. niedrig«, flamder flau bei „emlich wenig «eichiisi. »>n<kN. Rai» ruhig, sieiig, Tonauer nominell Snglilche« Mebi ieage. t Lch. niedriger, am«rikauisch«r ichwacher. Gerste säst, Later ruhig. — Weiter: Prachiooil. OertlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König besuchte am Sonntag den VormittagSgottesdienst in der Schloßkapelle zu Moritzburg. Nachmittags 2 Uhr fand König!. Familientcifel in Momtzburg lakt.^an der Ihre Königs. Hoheiten Prinz Max und Prinzessin lidl cv im Fasanenschlößchen. —'"Gestern früh 6 Uhr begab sich ^er König mit dem Kronvrinzen nach de», Truppenübungsplätze Zeithain zur Parade der 23. Feldartilleric-Brigade und zum L-chießen und der Besichtigung des 12. Feldartillerie-Negiments. Nach den Truppenübungen, zu denen sich auch der kommandierende General. Exzellenz von Broizem, mit mehreren hohen Offizieren eingesunden hatte, kehrte der Monarch nach Moritzburg zurück. Der Nachmitlagstee wurde auf der Insel im Großleich ein genommen und hierzu der König!. Landstallmeister Graf zu Münster mit Einladung ausgezeichnet. Gegen abend besuchte der König die Fohlenstation des Fohlenaufzuchtvereins in Cunnsrtswalde. — Das König!. Hoflager wird am Sonnabend von Morihburg nach Pillnitz verlegt. — Sonntag, den 27. August, nachmittags 4 Uhr, soll in P irna die Enthüllung des dem König Albert auf dem Marktplatze errichteten B cz i r k sd e n k in a l s erfolgen. König Friedrich August bat sein Erscheinen in Aussicht gestellt. Die Feier wird sich m folgender Weste vollziehen. Nachdem der histo rische Fcstzug, welcher anläßlich der Feier der 50o,äbttgen Zn-> rehöngkcit der Stadt und Landschaft Pirna zu den Wettiner Landen stattsindet, über den Untermarkt, wo der Monarch den Zug in Angenschein nehmen wird, gezogen ist und Aufstellung ge nommen hat. wird nach einem Musikstück Herr Superintendent v. Sepdewitz die Weiherede batten. A» diese schließt sich die Ent hüllung des Denkmals. Beim Fallen der Hülle wird seitens einer hierzu befehligten Batterie ein Salut von 33 Schuß abgegeben. Es folgt dann die Uebergabe des Denkmals durch den Vorsitzen den des Denkmalskomitees und die Uebcrnahme durch den Ver treter der Stadt Pirna, weiter die etwaige Nieberleanng von Kränzen. Mit einem allgemeinen Schlußgefang wird die Feier enden. — Ueber die Köniasreise im Vogtlande wird noch berichtet: Das Frübstück, das die Städte des Vogtländischen Kreises Sr. Majestät dem König darzubieten gedachten, fällt infolge der bekannt gegebenen Veränderung, welche das für die Königsreste aufgestellte'Programm erfahren hat, für dieses Jahr aus: es findet also weder un Äaiserzchlosse zu Mylau noch im Hotel zur „Vogtländischen Schweiz" in Iockcta statt. — Zur Feier desGeburtstagesdesKaisersvon Oesterreich wird auf Veranlassung der hiesigen öster- reichjsch-ungarischen Gesandtschaft nächsten Freitag um 10 Uhr vormittags in der katholischen Hofkirche zu Dresden eine Messe gelesen. — Die Carola-Medaille in Silber ist Frau Margarethe Freifrau v. Reitzenstein geb. Freiin v. Fritsch zu Schön berg und Frau Alma Agnes verw. Bürgermeister Schweitzer geb. Grimm in Marknenkirchen verliehen worden. — Ten Zchriftietzerfaktoren Winter und Ehrhardt bei der Firma Oskar Leiner, Buch- und Akzidenzdruckerei in Leipzig, ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Herr Oberbürgermeister Beutler hat nach Rückkehr vom Urlaube die Leitung der Geichäfte des Rates wieder übernommen. — Ter Vorstelzer der Königl. Gewerbeinspektion Chem- nih, Herr Gewerberat Westpyal, wird am 1. Oktober nach Dresden versetzt. Seine Stelle ist Herrn Gewerberat T e b n e r- Bautzen, der früher bereits als Assistent an der Gewerbe inspektion in Chemnitz tätig war. übertragen worden. - Die sächsische Staatsschuld betrug Ende 1890 abgerundet 829.8 Mill Mk., Ende 1901 abgerundet 980,1 Mill. Mk.. Ende 1903 abgerundet 961,8 Mill. Mk. Inzwischen ist die sächsische Staatsschuld, wie die „Sachs. Polit. Nachr." mitteile», weiter bis ans rund 945,2 Mill. Mk. zurückgcgangcn. Dieselbe ist also in drei Jahren, von Ende 1901 bis Ende 1901, um rund 35 Mil lionen Mark gesunken! Das ist ein höchst erfreuliches Resultat der Verwaltung unseres Herrn Finanzministers Dr. Rüger. 'Außerdem ist darauf hinznwcisen. daß die noch unter dem Ministerium Watzdorf bewilligte 100 Millionen-Anleihe heute noch unberührt in der Fliianzhaiiptkasse ruht, und daß man die Absicht hat, düsen Posten überhaupt zurückzuhalten. Das sind Tatsachen, die denen, die fortwährend über die sächsische Finanz misere schreibe» und zetern, allerdings nicht angenehni sein mögen, weil sie ans das deutlichste beweisen, daß unsere sächsische Fiuanz- wirtschast eine durchaus gesunde ist und in aussteigender Richtung sich bewegt! — Tic Königlichen Ministerien des Innern und der Finanzen baden jetzt im Einvernehmen mit dem Königs. Kultusministerium den Buch- und Zertungshandel auf den Bahn- Höfen der sächsischen Stciatseiscnbahnen, wie bereits kurz mitgeteilt, an Sonn- und Feiertagen mit nachstehen den Einschränkungen allgemein frcigegeben. Danach ist an Sonn- und Feiertagen bis zur Beendigung des Vormittags- aottesdienstes und, wenn ein Nachmittags-Gottesdienst statt- findet, auch während dessen, nur der Verkauf von Zeitungen und Kursbüchern und zwar nur innerbalb der Bahnstcigsvcrre gestattet. Im übrigen bewendet es bei der allgemeinen Frei gabe. Am Ka r f r e i ta g e, an den beiden Bußtagen und am Totenfestsonntag dagegen ist nur der Verkauf von Zeitungen und Kursbüchern und zwar nur innerbalb der Bahn steigsperre gestattet. — In Tannenbergsthal fand eine Versammlung der liberalen Vertrauensmänner des 43. ländlichen Land tagswahlkreises statt, die sich mit der Kandidatur des »««i Frls. v. Hausen,, Frau Hauptmann Leg! bisherigen Lnndtagsabgeordneien Fabrikbesitzers W o l f k-Ro- dewff'ch beschäftigte und dessen Wiedrranssteltung lebhaft besür- wartete — Bei dem großen Gartenfest des Albertver- eins, das nach siebenjähriger Pause Sonntag, den 27. August, von nachmittags zwei Uhr an im Großen Garten stattsindet, werden drei Militärmusikchöre konzertieren, und zwar am Palais gegenüber dem Königszelte aus einem erhöhten Podium die Kapelle der Gardereiter, zwischen den Restaurationen von Pollender und Jakob die Kapelle des 2. Grenadier-Regiments, und beim Hosgärtner die Pionierkopclle. König Friedrich August läßt das 1683 von den Türken erbeutete Rudowskysche Zelt, sowie ferner ein Direktorialzelt und ein Wachzelt auf seine v. d. Osten, Hoffchausptelenu«« Frau Bast-, Frl. Serba u. a. Den Blumenoerkauf werden tzra» General v. Lchönbera und Frau Oberstallmeister v. Haugk leiten. Die Blumen ^at Herr Hoflieferant Knauer zur yer- fügung gestHt. Bon Herrn Kommerzienrat Boael, i. Fa. Hartung u. Vogel, ist ein kleiner Tempel mit Schokolabenvaren aesttsict worden. Der Verlauf findet unter Leitung de- Herrn Miekh von der Firma Hartwig u. Vogel durch einig« Damen statt. Hier wird Frau General v. Kirchbach aeb. v. Pawel- Rammingen die Honneur- machen. Vom Moertzweigvcrein Olbernhau ist eine Würselbudr mit Olbernbauer Spielwaren zur Verfügung gestellt worden. Der Verkauf findet durch einig« Damen vom Olbernbauer Zweigverein statt. Ferner wird eine Mürkelbude anfgestellt werden, deren Leitung Frl. v. d. Planitz übernimmt. Im Naturtheater findet ein« Bari-tL-Theater- Vorstellung statt. In einer von der Kaiferl. Oberposldirektio« besonder- eingerichteten Postanstalt werden alle Sendungen, lso im besonderen auch Ansicht-Postkarten, den Stempel „Fest- ostanstalt Dresden. Albertsest" erhalten. — Der Reinertrag e- Festes fließt ausschließlich den Freiheiten. Stif. tungendes CarolahciiiseS zu. Der Veranstaltung ist also von Herzen ein recht schöner Erfolg zu wünschen. — Die an den größeren Truppenübungen deS 12. Anneekorp- teilnehmende KorpStelegraphen-Halbabteilung er hält ihre Offiziere und Mannschaften von, Telegraphen-Bataillon Nr. 1 iBkiliitt und wird in der Stärke von 3 Offizieren, 9 Unter offizieren und 49 Mann anfgestellt. Die dazu gehörige Train kolonne wird vom 12. Trainbataillon gestellt. Ein Vorkommando der Fahrzeuge kifft >ten der Telegraphentruppe zur Beladung der Fahrzeuge trifft a« 8. September, die Halbabteilung selbst am 12. September von Berlin in Dresden ein, marschiert am 14. September in das Manövergelände der 32. Division (zwischen Wilsdruff und Freiberg', der sie für die Dauer der Manöver zugeteilt ist. und nimmt vom 15. bis mit 19. September am DwisionS- mauöver und vom 21. bis mit 23. September am Korpsmanöver teil. Am letztgenannten Tage nachmittags erfolgt ihre Rückbeför derung nach Berlin mittels Eisenbahn, während die Trainkolonne nach Dresden marschiert. — S ch w > m m üb ung en in der Elbe halten ab: am 18. und IS August das 17. Ulanen-Regime nt bei Merschwitz von seinem Standorte Oschatz aus. am 28. und 29. August das 19 H u sa r e n - R e g l in e n t bei Strechla, vm» Truppenübungsplätze Zeithain aus, wo das Regiment vom 14. August bis 6. September das Regiments- und Brigade- Exerzieren und seine Gesechtsschießübungen erledigt. '» vielfache — Zur Frage der Fleisch not. in die so vielfache verschiedenartige Gesichtspunkte und Interessen hiuein- pielen, erhalten wir von einem Landwirt eine Zuschrift, der wir folgendes entnehmen: .Lu einer Zeit, wo die Grenzen offen standen und Schlachtvieh in beliebiger Menge eingeführt werden konnte, iiid allerdings den heimischen Produzenten Preise gezahlt wor» >en, wo von einem, auch dem kleinsten Verdienst nicht die Rede ein konnte, sondern oft unter dem Herstellungspreis abgegeben werden mußte. Der Preis des Fleisches war aber für den K0N7 umenten durchaus nicht im Verhältnis ebenso billig. Da hierbei >ieFleischer allerdings einen großen Verdienst hatten, haben ich mehr als nötig diesem Berufe gewidmet, und Hab« ich be obachtet, daß in einer mittleren Proomzialstadt sich die Fleischer läden seit 15 bis 20 Jahren verdoppelt haben, ohne daß die Bewohnerzahl nur annähernd " "ch> zu leben, und Wagen zu halten ufw. Es wäre jedenfalls intereffo wenn auch anderwärts in den Städten Erhebungen stattfänd wie sich die Zahl der Fleischer im Verhältnis zur Einwohn enommen hat. Die Folg« davon ist. daß mancher Fleischer wöchentlich nur Z4 bis Rinb, 1—2 Schweine und 1 Kalb umsetzt. Es ist da Wohl nicht gut möglich, von dem Verdienste mit Familie zu leben, sich Pferd " " ' ' - . Znt„xssant, «ttfänden, . . inwohner» Zunahme in den letzten 15 bis 20 Jahren gestaltet hat. Ferner wirkt die Einganasabgabe in größeren Städten auch nicht verbilligend auf das Fleisch. Der Preis, welchen derLandwirtfürSchlachtvie h^erhält, steht meist nicht im Verhältnis zum Fleischpreis in der Stadt. Der Produzent, welcher das Tier erst längere Zeit aufziehen und oft mit teuren Futtermitteln mästen muß. hat bei weitem weniger als der Fleischer und Händler, welcher das Tier in wenig Tagen um- gesetzt hat. Die geringe Qualität des Schlachtviehes auf den Märkten ist doch wohl auch den Fleischern und Händlern mit zur Last zu legen. Würde derartiges Vieh nicht abgenommen, käme es nicht aus den Markt und müßte erst richtig gemästet werden. Für Schlachttiere mittlerer Qualität sind immer Ab nehmer vorhanden." — 'Aus Anlaß des Eisenbahnunglücks bei Spremberg fordert ein Artikel des amtlichen Organs des Vereins Deut scher Eisenbahnverwaltungen eine Verbesserung deS Eisenbahn-Signalsystems. Es heißt darin: „Der Fall zeigt von neuem die Schwäche und Unzuverlässigkeit der mensch lichen 'Natur, und er gibt wieder Anlaß ,u dem Wunsche, daß eS mehr lind mehr gelingen möge, die Bewegung der Züge v 0 n 0 er menschlichen Fühlbarkeit unabhängig zu machen. Wir besitzen bekanntlich in der elektrischen Streaenblockuna ein vorzügliches Mittel hierzu. In Deutschland werden von Jahr zu Jahr immer weitere Strecken mit ihr versehen, fortgesetzt wird an der Vervollkommnung dieser Eimichtunae» gearbeitet. Der Sprem- bcrger Fall lehrt cinoringlich. wie selbst auf Strecken mit einfachen Betriebsverhältnissen die außerhalb jeder Berechnung liegend« Kopflosigkeit eines Beamten schweres Unheil anrichten kann, und eS wird sich daraus für die Eisenbahnverwaltungen ein neuer Ansporn ergeben, durch Vervollkommnung der selbsttätigen Einrichtungen den unkeilvollrn Folgen menschlicher Fehlbar- keit möglichst entgegenzuwirken." Freilich ist hierbei nicht zu ver gessen, daß automatische Einrichtungen unbedingt zuverlässig sein müssen: ohne diese Voraussetzung bergen sie die giößte Gefahr.— Der Ausbau zweigleisiger Strecken bat in den letzten Jahren auf den deutschen Staatsbahnen große Fortschritte gemacht. Die Gesamtlänge der sächfifchen Staatseisenbahnen besteht aus 1799,5 Kilometer Hauptbahnen (hiervon sind S20.5 Kilometer --- 51 Prozent zwei- und mehrgleisig, 879 Kilometer -- 40 Prozent eingleisig), 926.4 Kilometer normalspurigen Neben bahnen «eingleisig) und 422,3 Kilometer schmalspurigen Nebenbahnen (eingleisig) — im ganzen 3148,2 Kilometer. Vom gesamten normal- spnttgen Bahnnetz — Haupt- und Nebenbahnen zusammengerech net — sind 34 Prozent zwei- und mehrgleisig. Im Jahre 1902 betrug der Prozentsatz der zwei- und mehrgleisigen Strecken auf den deutschen Bahnen überhaupt 35.7 v. H., auf den preußisch- hessischen Staatsbabnen 40 v. H. der Betriebslänge, während dieser Prozentsatz beispielsweise in der Schweiz nur 12,6, in Oester reich-Ungar» 10/7. in den Niederlanden 37,6 und in Belgien mit seinem dichten Verkehr 40.8 v. H. betrug. In Frankreich waren 1902 von den Hauptbahnen 42,6 v. H. zweigleisig Rechnet man in Deutschland die Nebenbahnen ab. so ergibt sich rin Prozentsatz der zweigleisigen Hauptbahnen von 56,3 v. H„ bei den prenßisch- hessifchen Staatsbahnen sogar von 62.7 v. H. Der Prozentsatz der Dvppclglcisiakcit in Großbritannien beträgt 55,8 v. «. des Ge- samtnetzcs seiner Bahnen, deren Verkehrsstärke bekanntlich dir der deutschen weit übertnsst. Der Prozentsatz der zweigleisigen Bahnen ist in Deutschland seit mehreren Jahren fast unverändert trotz des steten bedeutenden Znwachses an verkehrsschwachen und daher durchweg eingleisigen Nebenbahnen: der Prozentsatz, nur auf Hauptbahnen oerechnet. ist also in stetem Steigen. — Sonnabend nachmittag nahm der 31. Abgeordnetcntag des Deutschen Kriege rbundeS in Kiel seinen Anfang. Anwesend waren u. 0.: General v. Spitz-Berlin, BundeSvor- sitzender. Geh. Regierunasrat Pros. Dr. Westphal-Berlin, erster Stellvertreter, Major Simons-Berlin, zweiter Stellvertreter, Generalmajor Winneberger-München, Präsident d«S Bayerischen Beteranen-. Krieger- und Kampsgenossen-BundeS, Major Dr. v. Geyer-Stuttgart, Präsident deS Württembergischen Krieger- bnndrS, Schatzmeister Beyer-Dre-den vom Königlich Sächsischen MilitärveretnSbunde, Schatzmeister Backhansen-Berlin vom Deutschen Krieaerbund« und General leutnant Fritzsch-Karlsrube, Präsident der badischen Militär- Vereine. Ehrenvorsitzender des Deutschen Kriegerbund«- ilst bekanntlich Prinz Helnricb von Preußen. Di« Äerbandliingea
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