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Tageblatt für Srsch. tägl. Mora. 7 ll. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Tonnt, bis 2 N.) angenommen in der Expedition: JohanneS-Nlle« . .. u. ÄtaisenhauSstr. ü. Mitredacteur: ll- ^ 6 0 0 01 Ä10 0 ts U)» Abonn. vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgetdl. Lieferung in'« Hau-, Durch die Kgl. Post vierteljährlich 22 Ngr- Einzelne Nummern iNgr 28 Donnerstag, den 26. Januar 186«. Dresden, dm 26. Januar. — Gestern Mittag besuchte Se. k. Hoh. der Kron prinz mit Gemahlin das Stereoscopen-Cabinet des Hrn. Patzal, und hat sichHochderselbe sowohl über die gesammte Ausstellung, als über einzelne Piecen auf das Vortheil- Hafteste geäußert und seine höchste Zufriedenheit zu erken nen gegeben. — Bei der Wahl zur Advocatenkammer für dm Dresdner AppellationsgerichtS-Bezirk wurden splgeude ren gewählt: Opitz, Kohlschütter, Küttner, Zei ^ "" sämmtlich von hier, Halbauer aus Meißen, H0s»«r Nossen, und als Stellvertreter: Klinger, Rud. Eisen Beschorner, Beck, tnsgesammt von hier, Pöschmanfl Pirna, während Fleck und Schaffrath von." Heim aus Freiberg gleiche Stimmen (je 68) mit unter diesen das Loos zu entscheiden hat. — Zu Mozart's Geburtstag wird ^ Juan' zur Aufführung kommen und dieser die des Hosrath l). Pabst »die Tonkunst und' vch d.u.^e Meister" vorangehen. Diese bekanntlich bende Bilder illustrirte Dichtung, deren Tendenz auf Er hebung des Publicums und seiner Verehrung klassischer Meister gerichtet ist, ist. als Manuskript gedruckt worden und wird demnächst aüf mehreren größer» Bühnen Deutsch-, lands, darunter Hannover, Braunschweig, Weimar, Prag, Breslau re. zur Aufführung kommen. — Das »Dresdner Journal" äußert sich bei Be sprechung der von Preußen abgegebenen Erklärungen be züglich IM Revisiön dir Bundeskriegsverfassuflg in sehr scharfer Weise gegen die Auslassung der Berliner .Nätio- nalzeitung": .ES heißt - - sagt das ossicielle Blatt---voll kommen den Sachverhalt. entstellen, wenn , man davon spricht, daß die Mittelstaaren ..Ansprüche auf vollkommen militairische Selbstständigkekt"' .erhalten, wollen. Sölche Ansprüche giebt es nicht, weis dMKestehjknde BündeSrecht, welches die Contingrnte aller deutschen Staaten an Zahl und Eintheilung feststellt und d'eGÄchstrn vom Bunde übertragenen Kommando zu freier Bkwendung intKriege unterstellt, dagegen spricht. Die Geneigtheit, welche sich im vorigen Sommer aussprach, dem Regenten von Preu ßen das höchste Commando zu übertragen, und die für diesen Fall erforderlichen Rücksichten durch zeit weilige Außerkraftsetzung der Bestimmung der Bundes- kriegsverfaffung, wonach der Oberfeldherr in Eid und Pflicht des Bundes genommen wird und einem Kriegs gericht unterworfen werden kann, zu erkennen zu geben, wird sich, sprechen die allgemeinen deutschen Interessen hierfür, gewiß stets wiederholen. Eine principielle Ueber- tragung der Leitung des ganzen deutschen Heerwesens an Preußen oder eine stete und grundsätzliche Theilung dieser Leitung unter Oesterreich und Preußen ist von dieser Ge neigtheit himmelweit verschieden. Es müßte gar keine Er innerung aus der deutschen Geschichte mehr in den deut- grben, wenn man nicht glauben wollte, Men. Stamme KrirgShelden entsprießen sich mit den größten Heerführern Oester- Preußens messen können. Daß ein Berliner sie im Bunde gewährleistete vereinte deutsche auf welcher die europäische Machtstellung Preu- slich mit beruht, überhaupt in so verächtlicher «kann, wird die unendliche Mehrzahl des k wohl nicht .national" nennen. Daß ein von der. .unverbesserlichen Jämmerlichkeit hschast" reden darf, gehört, angesichts «i- die wie die heutige der deutschen Nation »erträum und gegenseitige Werthschätzung jeder nationalen Stammeskraft zur dringenden Pflicht macht, zu den traurigen Zeichen des Tages." 4 . — Bon den hier bestehenden geschloffenen Gesellschaf ten werden Maskenbälle »^gehalten; 1. Febr.: Eintracht in der deutschen Halle; S.'Febr.r Saxonia imMeinhold- schen, Locale; 3. Febr.r Urania im Colosseum; 5. Febr.: Convrrsätion in BraunS Hotel; 6. Febr.r Polyhymniaim Odeüm; 8. Febr.: Amicitia im Reußischen Garten; 9. Febr.: Bürger-Castno von Altstadt im Meinhold'schenLo- cale; 12. Febr. r Bürger-Casino von Neustadt ebendaselbst. — Borgestern Vormittag erhing sich ein ISjähriger Privatschreibrr in seiner Wohnung, kleine Ziegelgasse, und zwar in Folge von Seelenstörung, die durch seine Gebrech lichkeit — er litt an Lähmung des Kinngelenks — hrr- beigeführt worden war. 7- Am 15. d. M. erschoß sich ein Soldat vom 4. Bataillon in der großen Jnsanteriecaserne. — In Zwickau beabsichtigt man die Gründung einer Bergschule zur Ausbildung von Steigern und niederen Bergbeamten. Von den dazu erforderlichen Mitteln wird einen Theil der Staat, den anderen Lheil ein Actienver- «in der Grubenbesitzer übernehmen. Die Kosten sind auf 4000 Lhlr. jährlich veranschlagt. — Wer sich der mächtigen Crinoline der Fürstin