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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280724019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928072401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928072401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-24
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1928
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Sertliches und SSchfischtt. DeskaNungsfeier. Der am 20. d. M. verstorbene Hofmarschall n. D. de» Prinzen Johann Georg, Kammerherr und Major a. D. Hans Freiherr v. Berlepsch, ist gestern auf dem rrinttatibsried. dose in der Familiengruft beigesetzt worden. Vorher halt« tn der Dtakontssenanftalt tm engsten Familienkreise eine Trauer- seier stattgefunden. Obwohl die Feier aus dem Srtedhose. -ein Wunsche de» Verstorbenen gemäß, auch tn der Stille vor sin, gehen sollte, hatte sich außer dem großen Familienkreise doch eine stattliche Anzahl Leidtragender eingefunben, vor allem aus dem Kreise der früheren Hofhaltung, ferner höhere Offiziere -er alten Armee, Vertreter des Albertveretnb. eine Abordnung der Freien Vereinigung ehem. Freiberger Jäger Nr. 12, Ortsgruppe Dresden, mit der uurslorten Fahne «. a. Pfarrer Halach von der Dtakonissenanstalt sprach am Grabe Gebet und Segen. Daraus legte Generalmajor a. D. O' Byrn im Auftrag« des Königs Friedrich August, -er frühere Adju tant v. Elterlein für den Prinzen Johann Georg, v. Anbertenim Namen der Prinzessin Mathilde, eine Ossi- zierSabordnung der 4. Lachs. Nachrichtenabteilung und Pro- kurist Mürbe für die Vereinigung ehem. Jäger Kränze nieder. Bon auswärtigen Offizierkorpö, Beamten und Freun. den waren zahlreiche Blumengebind« als Zeichen treuer An hänglichkeit übersandt worden. Forlschritt im Da« des Deukfchen Syglene - Museums. Der Bau de» Deutschen Hygiene-MuseumS ist in den letzten Wochen programmäßig fortgeschritten. In den Kops- bauten ist die Dachgleiche erreicht, desgleichen folgen auch die Seitenflügel in den nächsten Tagen bis zu dieser Höhe, während der Hauptbau bis zu zwei Drittel fort- geschritten ist. Interessant für die Öffentlichkeit sind in den nächsten Wochen die Aufbringung der GlaS- und Eisenkon- struktivn der Seitenflügel und die Versatzarbeiten des Granits der Eingangshalle, wobei Lasten von 170 Zentner bis zu 22 Meter gehoben werden. Bei dem Fortschritt der Bau. arbeiten ist mit der Feier des Nichts« st eSam 8. Oktober d. I., dem Tage der vorjährigen Grundsteinlegung, bestimmt zu rechnen. Hervorzuheben ist und erstaunlich bleibt, wie die große Aufgabe auf das beste durch ein kleines Büro mit nur wenigem geschulten Personal unter Leitung des Bau meisters Mälzer bisher gelüst worden ist. GroMuer in Rühnih. Slae MSdelsabriit durch Schadens«»« »oUstäadig zerstdrl. Weiseres Fallen -es Elbwasserspiegels. Von den oberhalb Aussigs liegenden Wafferstationen der Elbe ist am Montagvormittag ein weiteres Fallen des Wasser, spiegels gemeldet worden. Aussig selbst gibt einen Fall von 9 Zentimeter an, so daß am Dresdner Elbpegel heute, Dicns. tagvormittag, ein Wasserstand von 210, gegen 210 Zentimeter am Montag zu erwarten ist. Die Sächsisch-Böhmische Dampf- schissahrtsgesellschaft wird trotzdem versuchen, den Betrieb btS Bodcnbach und Mühlberg ausrechtzuerhalten. Nochmals die Wafserpreiserhöhung. Ein Hausbesitzer schreibt uns: „Tie Ausführungen des Stadtverordneten Bösenberg in Nr. 342 Ihrer Zeitung dürsten — wenn sie von Außenstehenden zunächst auch nicht bis ins einzelne nachgeprüfl werden können — richtig sein. Es wird demnach die Erhöhung des Wasserpreises wohl not wendig sein. Die Hausbesitzer und gewiß auch alle einsichtigen Mieter verstehen aber nicht, warum der Hausbesitzer diese Er. Höhung aus seiner Tasche bezahlen soll. Ter Wasserverbrauch ist zwar schon mit in der Friedensniiete „abgegolten". Wenn aber eine derartige Erhöhung des Preises eintritt, so spricht doch das Billigkeitßgefühl dafür, daß eine solche rein persün-. liche „Be- bzw, Ausnutzung" der Wohnung — noch mehr wie bei der Erhöhung der Realsteuern — vom Mieter zu tragen ist. Mit anderen Worten: Mit der Erhöhung des Wasser» Preises muß man sich wohl abfinöen, aber nicht damit, -aß nicht Veranlassung genommen wird, dem Hausbesitzer zu ge- statten, die Erhöhung idte ja für jede Mtetspartei nur ganz geringfügig ist» auf diese umzulegen. Selbstverständlich handelt es sich hierbei wohl zunächst um eine reichsgesetzltche Regelung. Man sagt aber doch wohl mit Recht: wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, und an Aenderungen der Gesetzgebung bzw. an Nachträge ist man ja seit Jahren gewöhnt." Ei« V0klll«flger amttlcher Feuerwehrderichl. Die Dresdner BernsSfeuerwehr wurde am «estrige« M»u- tMgnachmilta« ü,dö Uhr nach Rähnitz gerufen, wo in einer Mddelsadrik in» Grundstück Radeburger Straße 1 «in grvßeS Schadenfeuer ««Sgebrochen war. ES brannten zwei Geschosse in ganzer Ausdehnung, die Decken und halbe »nd serttae Fabrikat«. Znr Bekämpsung deS Feuer» wurden ei« 7S»Millt«eter»Rohr «nd zwei S2«Mlllimeter»Rohre. sowie zwei Steckleitergäuge «nd drei Rohre der Freiwilligen Orts« senerwehr eingesetzt. 8,09 Uhr abends rückte die Dresdner Frnerwehr wieder ein. Die SntstehungSnrsachc ist noch nicht testgestellt. « Bon anderer Seite wird uns mitgeteilt: In Rähnitz, umveit der bekannten Hellerschänke. wütete am Montag tn den späten Nachmtttagsstuiiden ein beträcht liches Schadenfeuer. Das Brandvbjekt betraf die an der Stadeburger Straße gelegene frühere Ullrichsche EiS. k e l l e r a n l a g e, die seit vielen Jahren industriellen Zwecke» dienstbar gemacht ist, da sich der Handel mit Natureis nicht mehr lohnt. Was diese ehemalige Eiskelleralllage anlangt, so waren dort bereits dreimal Brände zu verzeichnen. Diese umfangreichen massive» Baulichkeiten dienten In den letzte» Jahren zumeist Tischlereizwcaen. Vorübergehend erfolgte darin auch die Fabrikation chemischer Erzeugnisse. Verschie dentlich wechselten die Inhaber dieser gewerblichen Unter- nehmen. Zuletzt wurde darin ein« Möbelfabrik betrieben, die als Werkstatt für Inneneinrichtungen G, m, b. H., R ä h n i tz-He l l e r a u tn daö Handelsregister eingetragen ist. Auf einem der Dachböden muß schon in der b. Nachmittags- stunde ein Brand entstanden sein, der zunächst längere Zeit unbemerkt geblieben war. Als sich der Werkmeister und andere dort beschäftigte Personen zum Arbcitsschluß anklcidc- ten, brannte daS Dach tn erheblicher Ausdehnung. Nachbarv- leute und zahlreiche vorüberkommende Arbeiter a»S anderen Betrieben griffen sofort hilfsbereit ein und suchte» baS in den Arbeitsräumen ausgestapelte Holzmatertal sowie Halb- und Fertigsabrikate in Sicherheit zu bringe». Es gelang dies auch teilweise. Ebenso konnte di« Kontoreinrichiung geborgen werben. Inzwischen hatte aber da» Feuer große Ausdehnung angenommen. Man alarmierte die OrtS- und sämtliche Nach, barfeuerwehren und erbat sich auch die Hilfe der Dresdner BerufSfeuerwehr. Letztere rückt« mit zwei Lüschziigen. darun. ter mit dem Großbran-lvschzua. au». Gegen 8^4 Uhr nach, mittag« stieg von dem an sich schon hochgelegenen Brandherd aus «ine mächtige schwarze Rauchsäule turmhoch zum Himmel empor. In der ganzen Umgebung, selbst in dem nahe, gelegenen Hellerau. glaubte man zu dieser Zeit noch, es sei «tn riesiger Waldbrand entstanden. Bald eine volle Liunde lang hielt dte» Schauspiel, mit allerdings wechselnder Liärke der Rauchwolken, an. Die am Brandplatze «ingetrosfenen Feuerwehren setzten sofort eine ganze Anzahl Gchlauchlel. tlingen tn Tätigkeit. Besonder» wirksam erwies sich da» Eingreifen mit Motorspritzen, von denen zwei seitens der Dresdner Feuerwehr tu Betrieb genommen wurden. Bald gelang es dann, den Brand niederzukämpscn. Bei diesen Löscharbetten wurde ein Dresdner Oberseuerwchrmann Krause von einem herabfallenden brennenden Dachsparren >,e. troffen und an einer Hand anscheinend erheblich verletzt. Er mußte sofort in einem Auto weggebracht werden. Gegen 7 Uhr nachmittags rückten dte Lüschzüge der Dresdner Feuer- mehr wieder ab. Das umfängliche Grundstück brannte s» gut wie völlig aus. Der Schaden ist ganz erheblich, er soll durch Versicherung gedeckt sein. Die Branbursache ließ sich »och nicht restlos klären. In dem Raume, tn dem das Feuer zurrst auSgebrochen war, befanden sich zwei Leimvsen. die während des Tages mit Hvbrlspänen angefeuert worden sind, saivie größere Mengen der zum Spritzen der Möbel benutzten Flüssigkelten. Alles dies bot dem Feuer sehr gute Nahrung. Vom Dresdner Kriminalamt trafen einige Beamte der Brand, kvmmission ein, die im Verein mit der zuständigen Land, gcndarmerle zwecks Feststellung der Ursache dieses Schade». seuerS verschiedene Personen, darunter de» Werkmeister, de» Buchhalter sowie ArbettS. und Nachbarsleute vernahmen. Der jetzige Alleininhabcr dieser Firma mar bet Ausbruch der Feuers abwesend, er wurde noch tn später Abendstunde dazu vernommen. Durch die große Rauchsäule hatte der Brand viel Zuschauer, insbesondere zahllose Radfahrer, angelvclt. Hänisch tragen, sind im Besitze de» Staat!. Historischen Museums. Der Verstorbene war von l872 bis 191» Beamter der Gewehrgalerte. Er galt als eine Autorität aus dem Ge biete des Büchsen« und Armbrustmacherhandmerks, sein Name hatte bei den Fachleuten des In. und Auslandes guten Klang. In den Kreisen aller Freunde und Vertreter des Schießsportes war er eine bekannte und angesehene Persön lichkeit. Die Priv. Dresdner Dogenschiibengesellschaft ver liert in ihm ihr ältestes Mitglied, da er seit 1871 der Gesell- schast angehörte. Wenn der Hof oder tm Austrage des Königs die Kammerherrn sich am Vogelschießen beteiligten, übernahm Hänisch die Bedienung der Rüstungen. Negierungsrat Dr, Ncgtcrungsamimanii — Todesfall. Der ehemalige Inspektor der Kgl. Gewehr- galerie, Theodor Hänisch, ist am Sonntag im Alter von nahezu 83 Jahren gestorben. Er war der letzte Sproß einer Familie, die seit mehr als drei Jahrhunderten, fett der Zelt des Kurfürsten August, tm Dienste des sächsischen Fürsten hauses stand. Als Armbrustmacher und Büchsenspanner haben ihre Mitglieder am Dresdner Hofe angesehene Stellungen bekleidet: eine Anzahl Armbrüste, Meisterstücke von hoher technischer und künstlerischer Vollendung, dte den Namen Gebt für tir gmmelmaim GetSchtntSsvent«! Eammrlltell«! Dresdner Nachrichten. Marienstraße M. — Das End« eines Wieusahrcrö. Am Montagvormittag fand im Elisabethkrankenhaus die Einsegnung der Leiche des vor einigen Tage» in Wien perunglttckte» Teilnehmers am Sängerbundesfeste. August Hsnsel auS Schmölln t. Sa., statt. Der deutiche Gesandte ließ sich durch LeaationSsekretär Dr. Rosenberger vertreten. Die Leiche HenselS wird nach Deutschland übergesührt werden. — Der Polizeiposten Reick mit VezirkSmeldestelle (bisher Hülßestraße 17) befindet sich vom 23. Juli ab Tornaer Straße 28. —* Arbeit für Strafentkasiene. Auf Bl. 219 de» Handels register» für Eoldttz ist dte Firma S ch l o ß w e r k st ü t t e n tn Colditz, gemeinnützige Genossenschaft mit beschränkter Haftung, tn Eoldttz eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist, Strafentlassenen, die nach ihrer Entlassung aus einer Strafanstalt nicht im freien Erwerbsleben Unter- kommen finden können, durch Gewährung von Arbeit die Beschaffung ihres Lebensunterhalts zu ermöglichen und mit den Erzeugnissen Anstalten der amtlichen und freien Wohlfahrtspflege sowie die Bevölkerung in gemeinnütziger Weise zu versorgen. Der Betrieb, der aus stimmter Waren nics entlassene auch In ebrachten Berwahrungs- und Korrektionsanstalt be lästigen. Das Stammkapital beträgt 40 000 RM. Zn ,. Der Betrieb, der aus Herstellung be- icht beschränkt ist, darf außer Straf- nsasien der im Schlosse Eoldttz unter- GeschästSführcrn sind bestellt Frau Martha Hcynaer tn Dresden und Gustav Schmidt tn Eoldttz. — Ein weiterer Hünescld-Bortrag in Dresden. Freiherr v. Hllnefelü hat der Ttttmannschen Buchhandlung I» Dresden, die auch den Dresdner Besuch der Ozeanfliegcr vcrinittclt hal, zugesagt, im kommenden Winter erneut nach Dresden zn kommen, um im Rahmen der literarischen Abende einen Bor- trag zu halten. —* Zollbehandlnng des Reisegepäcks nach London. Viel, fach besteht noch die Ansicht, daß das nach London über Heek »an Holland oder Blissingen abgefertigte Reisegepäck bei Nicht- anwesenhett des Reisenden in Harwich nach London »ach- gesandt und dort nachträglich zollamtlich behandelt wird. Tic» ist jedoch unzutreffend. Die zollamtliche Behandlung findet nur in Harwich statt; der Reisende muß dort bet der Iell- bchandlung anwesend sein. Eine Nachsendung des Gepäcks „ach London erfolgt nicht eher, bis die Zollbehandlnng in Harwich tn Gegenwart des Reisenden erledigt ist. — Di« Tapezierer», Polsterer- «ad Dekorateur-Zwangslna«»» hielt ihr« dritte BiertelsahrS-Hauptverfammlung im „Iohanneelios" ab. SS sank die Ausnahme von 27 Lehrlingen statt. Der Vorsitzende der LchrUngSaiiSIchliNc», Meister W. Slau», blclt eine Ansprache und machte, di« Lehrlinge auf die vertragliche Verbindung mit Lehr-,, metfter und Innung aufmerksam, desgleichen ans dpi, schönen Berus, auf die Pflichten der Innung und dem Lehrmeister gegenüber. Auch, in der Fachschule müsse genügend Fleiß gezeigt werden. Nach diesen Worten verpflichtete Obermeister Sachse di« Lehrlinge mü Hand schlag. Tann erössncte der Obermeister die Hauptversammlung. Sr gab Bericht über Unterredungen mit dem Kunstgewerbeverein, über die setzlge wirtschaftliche Lage Im Handwerk sowie über Verband- lungen mit dem Hochbauamt betreffs ZuschlagSertetlung von Arbeite» an die betreffenden Meister. BIS Sachverständiger lehnte der Lber- meister ab, die Bcraniwortung dafür zu übernehmen, bei einer zuletzt vergebenen Arbeit dem Billigsten den Zuschlag zu erteilen, weil ei nicht möglich sei, die Arbeiten für diese Preise einwandsrei bei. zustcllen. Die Versammlung begrüßte bas Vorgehen de» Obermeister» aufs wärmste. — TomiauS« Thalia-Theater. Der große Lachschlager „Die drei Dorsheiligcn" bat jeden Abend trotz der Hitze auSverkaiilic Häuser zu verzeichnen. Alle Vorzugskarteu haben nur wochentags Gültigkeit. Br! HtukIverstvpAna ÄrtrwrnerMm /zk>O7«kxcir K>c« v«r/std«ov'L Kunst uud Mstenschast. ch Dresdner THeaterspielplau fSr heute: Opernhaus und Schauspielhaus geschloffen. Albert.Theater: „Das lebende Magazin" (8j. Residenz.Theater: »Gräfin Mariza" (8j. Die Komödie: »Dte Furcht vor dem Glück" (M). Eentral-Theater: „Der Juxbaron" s8). 7 Di« Kamldi«. Ta» mit großem Erfolg ausgeführte Schauspiel „Die Furchtvor dem Glück" von E. G. v. Hüneseld wird heute zum letzten Male ln der Besetzung der Erstausführung gegeben. — Dte Somddl« „Theo macht alle»" wird ab Mittwoch wieder In den Sptelplan ausgenommen. Die Roll« Arcaze^ourette spielt Adel- bert Leopold, Juliette: Bella Erdoe», Loulou: Maro Slau». Mal- votster: Rudols Greving. Aus vielfachen Wunsch ist noch ein« wettere Musiknummer in da» Stück eingefügt worden, die am Mittwoch, dem 2S. Juli, zum ersten Male gesungen wird. 7* Kapellmeister Ott» Erich Et«e««r vom Dre»bn«r Residenz- Theater wurde an da« Groß« Schausptelhau». Berlin, verpflichtet. ch Her»n»n,Jlgeu.S«iftunsi. Vom Ministerium deS Innern konnte auS Anlaß des 72. Geburtstages Gehetmrat Ilgens auS den Erträgnissen der Hermann-Jlgen-Stiftung zehn würdigen, tüchtigen und bedürftigen Malern und Bildhauern Geldbeträge tn Höhe von je 1000 Reichsmark in Anwesenheit deS Stifters überreicht werden. Dadurch ist cs den Künstlern möglich, ihre durch dte Not der Zeit ge- lähmte Schaffenskraft wieder zu entfalten. Ter Stifter richtete trefflich« Worte a» die Künstler, und die Bedachten statteten ihrem Wohltäter ihren Dank ab. ch Jntendantenabschied in Köln. Nach I7jähriger Tätig keit hat sich der Generalintendant der Kölner Stadttheater. Hofrat Fritz Remond. von der Stätte seiner langen künst lerischen Arbeit verabschiedet. — Unüberwindliche Liebe zum Theater trieb Rrmond einst auS dem kaufmännischen Büro fort zur Bühne, ans der er zunächst als Schauspieler, und später —, nachdem er seinen schönen Tenor entdeckt hatte —, als erfolgreicher Sänger wirkte, bis ihm die Stadt Köln die Leitung ihrer Bühnen anvcrtraute. Mit vorbildlicher Pflicht treue hat R^mond diese Theater über die schweren Kricgs- und Jnflationsiahre hinweggesührt. Mag auch dte junge Generation seinem Opern-JnszenierungSstil. der im Wesen der großen Oper wurzelt, fern stehen, muß doch anerkannt werden, daß das Lebeuswerk des scheidenden Generalinten danten. der übrigens seinen Wohnsitz in Köln behalten wird, ehrlich und gradlinig nur nm Dienst an der Kunst bemüht gewesen ist, und dem Nachfolger, Hos Müller, einen wohl bestellten Acker mit reichen Entwtcklungsmöglichkctten hinter- läßt. ch Der neue Direktor der Nürnberger Kunstsammlungen. Der bisherige Hauptkonservator am Germanischen Museum tn Nürnberg. Professor Dr. Franz Traugott Schulz, der die städtischen Kunstsammlungen bislang tm Nebenamt ver waltet hat, ist jetzt von der Stadt Nürnberg zum haupt amtlichen Direktor der Nürnberger städtischen Kunstsamm lungen berufen worden. Schulz hat sich unter anderm auch durch dte Organisation der großen Nürnberger Kunstaus- stellung „Deutsche Kunst der Gegenwart", dte ihre Pforten bi- Ende September geöffnet hält, verdient gemacht. ch Eröffnung der Schwedisch-Pommerschen Ausstellung in Stralsund. Als eigentlicher Auftakt der Stralsunüer Fest woche wurde die Schwebtsch-Pommersche Ausstellung im Großen RathauSsaal unter den alten Bildern, die geschicht lichen Zeugen der deutsch-schwedischen Beziehungen, in Gegen wart zahlreicher Ehrengäste aus Schwebe»» und aus dem Reich« feierlich eröffnet. Bet der Feier waren sowohl die Vertreter der schwedischen Regierung, der Flotte und der Armee, wie auch Gesandter Freytag als Vertreter des AuS- wärttgen Amtes, für die preußische StaatSregternng Regt«. rungSprästdent Dr. Hausmann, ferner Landeshauptmann von Zttzewih anwesend. Zu Beginn begrüßte Oberbürgermeister Dr. Heydemann dte zahlreichen Ehrengäste. Der Oberbürger, meister richtete dann herzliche Worte an den Kammerherrn des schwedischen Kronprinzen, den Grafen von Essen, der sich um die Beziehungen zwischen Schweden und Stralsund große Verdienste erworben habe. Dr. Heydemann überreichte dem Grasen den Shrenbürgerbrief der Stadt Stralsund. Für die eigentliche Eröffnung der Ausstellung hielt dann Museums- btrektor Dr. Adler einen tntereffanten Bortrag über die Be ziehungen zwischen Deutschland und Schweden in den letzten 300 Jahren. Nach seinen Ausführungen unternahmen die Ehrengäste einen Rundgang durch die Ausstellung. ch A. C. Andersen gestorben. AuS Kopenhagen wird ge- meldet, baß der dänische Romanschriftsteller A, C. A n d c r s c n im Alter von 84 Jahren einem Schlaganfall erlegen ist. ch Englischer SSngerbesuch uns der Press«. Der Madrigal chor be» Eambrtdger Trtnitz College gab aus der Prcssa ein Konzert. Da» Programm enthielt u. a. Kompostttvncn von Byrd und Pureeli, dte zur Zeit der Königin Elisabeth den Grund sür eine eigene englische Musikkultur z» legen vcr- suchten, freilich ohne Uber die Zeit ihres Wirkens hinaus dauernde Erfolge erzielen zu können. — Die stimmungs vollen, fein auSgefetlte« Vorträge der englischen Gäste hinter- ließen starke künstlerische Eindrücke. g — ch Dag 799jührige Xante«. Heldensänge einer großen Per. gangenheit klingen träumend um das alte geschichtlich wichiige Etnfalltor tn deutsche» Gebiet. Xanten am Nlcderrhein. Eng verbunden tst dieser Ort, der am 29. Juli dte 700-,choIirscicr seiner Erhebung zur Stadt durch den Kölner Erzbischof Hein- rich von Mvlemark begehen kannn, mit der Siegsriedsage und zahlreichen bedeutungsvollen kriegerischen Ereignissen, die ihren unvergänglichen Stempel auf die politische Entwicklung der Rheinlande brückten. Vor den Toren Xantens wurde im Jahre 93g durch den Sieg Otto I. über den Herzog Giselbert von Lothringen die endgültige Zugehörigkeit Rheinlands znm Deutschen Reiche entschieden. Und viele Jahrhunderte später weilte Brandenburgs großer Kurfürst wiederholt in den Mauern der Stadt, in der er auch eine evangelische Kirche er. bauen ließ. — Anläßlich des Jubiläums will der Xantcner Tombauveretn eine Ausstellung veranstalten, in der an Hand wertvoller alter und neuer Werke, dte sonst der Ocffentlichkcü nicht zugänglich sin-, die Entwicklung kirchlicher Kunst durch dte Jahrhunderte aufgezetgt wird. ch Sin Zwergen-Grab bei der CheopS-Pyramibe entdeckt. Dte Wiener Akademie der Wissenschaften besaß bei den Pyramiden von Gtzeh noch aus der Vorkriegszeit die Kon zession zu Grabungen hinter der Cheopspyramide. Sie hat nun, wie dte „Anttquttäten-Nundschau" berichtet, unter Lei tung von Professor Hermann Junker von der Wiener Uni versität dort graben lassen und ein Glanzstttck unter den Grabkammern gesunden, dte Mastaba sd. i. Mrabbaus de» Zwerge» Seneb. Dies Grab lag am Westrandc de» Frtedhose» tief tm Sande und brachte die besten Funde, die nun alle tm Museum in Kairo aufgestellt worden sind. Im Kultraume der verzweigten Anlage war ein großer Grantt- opferttsch mit Fuß halb tn den Fußboden versenkt: leine Oberflächen und Setten sind mit Darstellungen und In schristen bedeckt. Der Tisch stand vor einer prächtigen Schein- tttr, auf der statt der meist üblichen Beschriftung tn vielen kleinen Relief» bas Leben des Inhabers des Grabes er,M wirb. Hier lernt man den Werdegang und das Glück dc» Seneb kennen. Der einst verlachte Zwerg begann seine Lauf bahn tn der Letnwandkammer de» KünlgShoseS. Er hat sich emporgearbettet, viele hohe Armier tn seiner Hand vereinigt und große Retchtümer gesammelt. Zehntausend« von Rin dern. Eseln und Schafen gehörten z» seinem Besitz Seneb» Aufstieg wurde gekrönt durch eine Heirat mit einer könig lichen Prinzessin, dte ihm drei gut gewachsene Kinder schenkte.
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