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Nachbarliche Gesälligkeit. „Ach, Herr Sekretär, möchte» S' net so gut sein, herüberkomme» und so lang i fortbleib, a bissel mit den kleinen Katzcrln spiel'n?" Reine Regel ohne Ausnahme. Nich über, sondern unter sich Soll jeder Unzufried'ne schauen, Dann kehrt, so lehrt das Sprichwort mich, Ihm gleich zurück sein Selbstvertrauen, In punkto lvetter aber ir Mit diesem Rat »lischt anzufangen. Au dieser Ansicht inuß gewiß Jetzt jeder Philosoph gelangen. Nich unter, sondern über sich Muß jeder gegenwärtig blicken, Erwartungsvoll, ob denn noch nich Die Götter Weihnachtswctter schicken. Trost. Er (angeheitert in später Nacht nach Hause kommend): „Du hast noch Licht, Klärchen?" Sie: „Ja, ich erschrecke immer so, wenn Du im Finstern hereintrittst!' Er: „Na, warte nur, Schatz — bald geht die Sonne wieder früher auf!" Lin Pechvogel. „Ls ist zum Davonlaufen! Alles auf der Welt geht natürlich zu kaum habe ich »nir aber einen neuen Winterüberzieher machen lassen, da geht das Ding natürlich nicht zu!" Nom Aasernenhos. Unteroffizier: „Müller, Sie sind das größte . . . »a, ich will's nicht aussprechen, aber wenn ich jetzt gleich ein Nadelöhr bei der Hand hätte, da müßten Sie durch!" Lingegangen. Aus der Tür des Landgerichtes traten zwei Herren in eifrigem Gespräch, der Rechtsanwalt und Kgl. Notar Grundgescbeit und der Gutsbesitzer haber- mann und blieben noch eine weile beisammen stehen, anscheinend um sich über einen interessanten Streitfall z» unterhalten. Bein» Abschied dankte haberman». dem Rechtsanwalt für seinen gute» Rat und frng so ganz beiläufig, was er schuldig sei. Grundgescheit lehnte höflich jede Bezahlung ab. „Na, dann werde ich Dir bei der nächsten Jagd ein Dutzend Rebhühner schicken, lieber Freund. Adieu! Grüße Deine Frau!" Damit stieg haber- mann in seinen wagen und das Gefährt rollte davon. Die Zeit entschwand, die Hühnerjagd stand im vollen Flor, ja war schon beinahe vorbei, aber Hühner kamen keine. Mußt nur den» haberman»» einmal einen kleinen Wink geben, dachte Grundgescbeit und so »ahm er denn einen Briefbogen und schrieb: „Lieber Freund! Soeben bringt mir die Post einen Korb mit einem Dutzend ausgesuchter schöner Rebhühner, aber ohne jede schriftliche Mitteilung. Ich weiß deshalb nicht, von wem »nir diese delikate Spende zngeht, besinne mich aber in diesem Augenblicke Deines freundlichen Versprechens und gehe wohl nicht fehl, wenn ich annehme, daß Du der großmütige Geber bist. Nimm vorläufig mit meinem besten Danke vorlicb, die Hühner sollen »nir zu einer Flasche guten Markgräfler herrlich schmecken. Auf baldiges Wieder sehen Dein Felix Grundgescheit. Mit wendender Post lief hierauf folgendes Schreiben bei den, Rechts anwalt ein: „Alte Seele I vn hast ganz richtig vermutet, die Hühner waren von mir — eine kleine Aufmerksamkeit für Deinen freundlichen Rat. Da ich nun weiß, daß Deine Frau eine perfekte Köchin ist und ich gerade in der Stadt zu tun habe, auch Deinen stets wohlbestellten Keller kenne, lade ich mich hiermit für Freitag bei Dir zu Gaste. Aber ganz snns stkns, bitte! Ls freut sich Dich zu sehen Dein Fritz habermann." pünktlich am Freitag erschien der Gutsbesitzer zu Tisch bei dem Rechts anwalt lind ließ sich die Rebhühner gut schmecken. Auch der vorzügliche Ungstciner — Markgräfler gab cs nicht —, mit dem letzterer seinen Aerger über den Reinfall hinunterspülte, tat seine Schuldigkeit und bald herrscht« eitel Fröhlichkeit in der kleinen Tafelrunde. Bilderrätsel. Auflösung des Rätsels in