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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050112021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905011202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905011202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-12
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
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Dresdner» Nachrichten. DonnerStag, 12. Januar ir»«>5 »Sll vir. 12 sittlich länger als 13wöck>ig«r S'werd-nnkähigkrit der Verletzten enisalle» 13 aus Sägcwecke. 6 aus Stuhl- und Möbettadrlken. »i aut Tstchlereien. 8 aut Preßspundsadtlken. 3 aus Hol,waren» fadtike». 3 aut Klstrnbauereien. sowie je l aut eine P.iiletitubül. c>olzdreherei und Stellmacherel. Im Jahre Ii>04 wurden über haupt 1314 Nnsälle angerrigt. Entschädtguaaen wurde» tu 841 Füllen erstmalig gezahlt und »war in II Todesfällen. in 319 Füllen mit dauernd teil,veiler und t» 111 Füllen mit vorüber» gebender EriverbSiinlübigkrit der Verletzte» — Für vieles Jahr werden in Ebern nitz grünere offen klicke Bauten aeolant. Ein neues BaynhoiSpost- gebäude (5MOOO Mk>, ein Maaazingebände für das Prooianl- -mir i359 00r> Mk.j, eine Kavalleriekaserne luder 3 Millionen Markt, Erweiterung deS tRirniwnIazarctls ll29 000 Mk.) »nd Oer Technischen Staatsiehransiaitcn. —* Gestern abend mußte wegen Schneever wehung der Zugverkehr aus der Linie B r a » d—Großhart- lnaniiSdvit eingesleill werden. Heule srrch wurde jedoch der regel mäßige Betrieb wieder ausgenommen. Auch in Bayern ichemen durch Schneesall den, Eisenbahnverkehre in den setzten lagen bedeutende Schwierigkeiten erwachse» sein. So traf der 'stachlschnelliiig München-Regensbrng sab München abends 6 Uhr 33 Min t in vergangener Nacht uut nahezu 3' tslü»d>ger Verspätung ln Hof ein. —* Die beiden A i n t e r s o n d e r z ü g e nach dem Erz gebirge von Mügeln nach G e i s i n g-A l t e n b e r g und smit Anschluß von Dresdens von Chemnitz nach Oberwiejenthal und curück, die am vorigen Sonntag nicht zur Ableistung kom men konnten, werden nun. daseln es die Witterung-- und sonstige» Verhältnisse gestatte», nächsten Sonntag, den 15. Januar, ab- a-esertigl werde». Die Berkehrszeilen der Züge sind die be raumen. —» Die Spr» chliste der Ha » vtgcickworenen des Schwurgerichts für die 1. Sitznvgs-Peliode dt-s IatneS Hai irit der Auslosung verschiedene Beiä, demiige» er'ahie» und ent hält nunmehr die Namen folgender Hellen: Fabrikbesitzer Alexan- dcr Koniad Rüger in Sobrigau: vrw, Apotheker Gustav Neubert i» Dresden: Kaufmann llftchaid Ludwig Aognit Schräder in Drrsden: Bannieltlel Friedrich Wilhelm Llio in Pleiße»: Fabiilbcsitzer Gustav Advls Bahr in Deaven : Kaniniann Johannes Emannei Adamla in Dresden: Rentner Iultus Rckaid Adam ln Dresden: Fabrikbcsitztr Franz Dauer.Hnnek i» Nleia: Neiiliicr Eduard Rudoli Schieiver-Buchois i» Liesdcir: Kaiisniann ttarl Anhäuier ln Dresden Proiesivr Geh Hvirat Dr, pb>l Oskar Dinde in Dresden: Fabrikbesitzer Kail Niere! in Lohmen: Fabrik besitzer Tr. Phil. Bantus Alexander Naumann in Diesdeii: Gemeindevoiftnnd Wilhelm Moup Klügei in Wrk'gl: Kanimann Otto Lindcmaiin in Dresden: Rentner Otto Villor Chares l» sti'adcdeiitFvistnieister Baut MaganS Brnhm in Langehrück: Oveigarteiidirellor Fliedricd Bvuchs i» Dresden: Faviilbesitz-.» Iohauncs Albert Cbeit in Radebeul: Obec>ilc»ina»l z. D. Max Freiherr von Friesen in Dresden: Fabulbesitzer Johannes Astiee Berginann in Radebeul: Fabrikbesitzer Gustav Adaibeil Hennia»,, in Potichavvel - Obeist z. D. Kv,»la»tin von Bnuinaii» tn D>es- den: Biichhündler Heiniich Waldemar Schlimpelt in Meißen: Geh. Koiiiinerzieiiial, Kviijul Johann Theodor Mcnz i» Tiesoea: Obe>sl z. D, Alexaiider Salvator von Be>cila in Diesden: Aichitckk Woldemar Scholz >» Dresden: Guksbisitzcl Feidiiianv Baut Starke tn Wcitztg: -Lkifensabiikant Einsl Gältner Stadlrai tn Radcbeig: Richack Alired Anhalt. Fnbnlhesitzei i„ Dresden ^ — Das Reichsgericht verhandelte vorgestern in der Strafsache des ReichStagsabgeordneteii Rechtsanwalts Dr. Joseph Herztcld-Berlin. der am 1. Dezember 1903 vom Landgericht l- Berlin wegen W.alilfälschnng verurteilt worden war. Der Rcicks- anwalt beantragte Verwerfung der Revisionen des Staats anwalts gegen die Freisprechung in Rostock und des Angeklagten gegen die Verurteilung in Berlin. Das Urteil wurde viS zum 7. Februar vertagt. —* Der B e z r r k s - O b st ü a u v e r e > n zu Dresden hielt am Montag abend in den „Drei Raben" unter Vorsitz des Herrn Prot. Tr. Hankel seine 1. diesjährige BezirkSversamm- lnng ab. Nach verschiedenen geschätttichen Mitteilungen und Ausnahme von 7 neuen Mitgliedern erfolgte die Wahl der Rech nungsprüfer für das Jahr 1905. Hierauf hielt Herr Mium- 'ckulenbesitzer Ernst Pstanz 'Vollen einen längeren Vorlrctz, über „Obstbau und L b st v e r w e r t u n g". Der Redner behandelte zunächst in allgemeinen Umrissen und dann im ein zelnen die Frage, welche Wege »ns offen stehen, um den im Gegensatz zu dem Liebhaber-Lbstbau aus den Erwerb gerichteten slaiiLwirlsmastlichen! Obstbau mehr und mehr aut die Höhe zu bringen, zu einem ertragreicheren zu machen und den Abs-ii' der Früchte zu fördern und lohnender zu gestalten. Sicher ist der Obstbau lohnend und gewinnbringend, wenn die 'Sache richtig in die Hand genommeir wird. Vor allein ist der Zorten- anbau den Bodenverhältnissen anznvafseu. Der Sortanwabl muß mehr Beachtung als bisher geichciik, werden. Man braucht nicht zu befürchten, daß man bei größerem Anbau von Obst dieses nicht an den Mann brächte. Wirklich gutes Obst ist stets noch gern gekauft und gut beza'.-lt worden, namentlich die großen, ansel uliche» Sorten. Die Uebertlutung unseres Marktes mit gmerikrnisthein Obst hat manchen Züchter kopflos gemacht. .Heute denkt man anders darüber. Der amerikanische Apfel ist wohl sehr schön und groß, aber im Geschmack sind ihm unsere guten deutschen Sorten doch bedeutend über. Wenn wir dazu gelangen, große Mengen guten Obstes in gleichmäßiger Ware zu produzieren, dann können wir der amerikanischen Konkur renz ganz gut begegnen. Redner führte dann weiter aus, wie der Obstbau zugleich mit der Landwirtschaft ertragreich bc- Ir.eüen werden kann. Tic Obstpstanzungen und vor allem in mö lichtst einfachen Grenzen zu halten, die Bäume auf lü Meter Ennernung-und 8 Meter in der Reibe zu pflanzen und die Anlage je nach den Verbäitniisen mit Beerenobst-Zwischenkultur zu er ehe», aber >o. daß diese in den Rahmen der ganzen Anlage bmeuipcißt. , Solche Anlagen werden nach 10 bis 15 Jahren -ine regelmäßige gute Rente abwerfen, vorausgesetzt, daß bei 'brer Begründung oo» vornherein die richtige ^orlenwahl im Verhältnis zur Vvdenbeichcp'cnbcit. Lage des Grundstückes, zum Klima usw. getrosten worden stl- Ms Bnuwsorin empfiehlt fich in den meisten Fällen der Halbslamm. An den mit vielem Beifall ausgenommenen Vortrag knüpfte sich «ine längere, leb- hafte Aussprach«. Herr Oberst » D. Lauterbach-Hosterwitz macht« aus Grund seiner persönlichen Wahrnehmungen einig« Mitteilungen über den Betrieb des Obs»««ieS in Amerika, Australien und Tasmanien. Die nächst« Bezirksversaminlung wird am 6. Februar abgehalten. —« Die Mlkgllrdr» dr« Verbände« Deutscher Dost- »nd Telegraphen-Assistenten versammeln sich Sonntag, den 15. Januar, im Saale de« .Mulendanse«' in tdiem dietzjähiigen Bezlikstng. Dle Veidandlunaen beginnen nachmittag- 4 Uvr. An Voitiügen entvält dle Tage-ordnuna einen V»>trag be« 1. VeibMipStagSvoisivenden. Herrn Ober-Telegraphen-Assistenten Rrdiündei au- Be.li». über: .D>e wichtigsten Fragen unskier Ber» banvsbewegung' und einen Vortrag des Bez>itsve»etn«-Bors>ven» vr». Her»» Posl-A ststenie» van L'»dt-Lre«dr». Über .Da» Den» sronSgelrtz. D en Velhandlniige» schließt sich ein vom Ortsveietn DikSden — Veiband Denticker Post- und Trlrgraphcn-Astisten- ten — veraiislalirter Kommers an. —* In der letzten Sitzung der Dresdner Gesellschaft zur Förderung der Amateur-Photographie e. V wurde eine größere Anzahl von Mitglieder» der Gesellschaft a»ge- lertigter Lichtbilder voigesührt, welche der Verein zur Jördeiung Dresden» »nd veS Fr»l»ocnvelke>»s zn einem Vorträge über die Sächt- Böhm Schweiz zu vklwrnden gedenkt. Die Bilder, weiche al'o gewiss,rmagrn it»e Grneralpivbe zu bestehen halten, wirkte« vorzüglich und war man allgemein der Uederzeuguag. baß sie »echt weht dazu angetan seien, den Ruhm der einzig dastehenden Schön heiten deS Elvtandiieingedirges in alle Ganen DruischlandS zn tragen und zum Besuche etnzuladeii. Anch der frische, die Bilder begleitende Voitrng des Vorsitzenden. Heim Rentier E Frohnr ßiiid lehhaiten Beogll. ES folgte hieraus ein Beucht VeS He>rn 3leda!teu>S H. Schnauß über etnlgr nenerr Foitichilite der Photo- guiphle. 'Ve'viochen wmde zunächst rin neues photogrnphilches Kopieiversahien dcS Engländers Starnrr, welches seinem Weien »ach dein Ehiomatveitahre» iPigmenldruck Otmnmidrnck) zugedölt. aber ans nc»e» Gmndlagen beruht. ES gieln dalthaie Bilder tn »der grivün chle» Fgihc. deie» Korn ir nach der Textur des Ma terials, mit welchem sie »ach dem Entwickeln behandelt weiden, sein wie bei eiiiei» Siweidlucke. oder grob wie hei einer Kreide zeichnung heigrstkllt weide» kann El» weiterer Vorzug diele» Veilnhrens ist der, daß sich dir der Wirtlichkeit nicht entsprechenden jonwerte tin saibige» Bilde sehr lerckt abändkln lassen. Des wetteren gab de, BeilchtcOiatter gleichialls nach einer englische» O.iiellc ein Vernihicn an, um aus Ä>oinsilherge!a!inr-Paptrlen. die »ch sür gewöhnlich nur zm» Veivielsältige» dünn und weich ge haltener Negaiive eignen, auch nach kräftigen Negativen weiche, vaimannche Bilder zu erhalten. Er führte dann ein aus Frankrrtch itamineiides neues Instrument zur Bestimmung der BrilchtungSzeit vor, das ans drnjelbe» Piinzipien verübt, wir da» Akline-Photo meler de» Dresdner Optikers Gustav Hehde. welches vor Kurzen, m der Geiklli.linst vo>grtül»t wurde, aber andere Fori» Kal: besprach dieruns die aktuelle Fiage, ob von den jetzt üblichen zwei Objektiv- ttwen: dem niit vciklticien Linien niib dem mit sieiilehtnden Linien, einer in, Becug aut Lichiilärke den Voirna verdiene und berichtete still eßlich noch über das neue Nümbcrg-L-Mt tMüchung von Sauer- iiost mit Kohlriigas bei last otmost>hä»iichem Drucket, das sich auch in der plwiogiavhistben Prox-s als lehr nützlich eiwetsen düiste. Di, iem Bei-chle, der mit Bestall ausgenommen wurde, reihten sich noch Debatten und Beiprechungen techniicher Fragen an. — Mit einem Hinweis ans den am 19. d. Mis. in MeinkoidS Sälen statt- rndendcn 32. ProiektionSvortiag über .Dir Kunst i» der Hochgebirgs- l-hvivgiapvie. de, sehr inleiettaiil zu weide» veiivieche. schtoß der Vorsitzende die lehr zahl>e>ch beiuchte Ve>sanuuiu»g. —* Den zahlreichen Weihnachtsfeiern schloß sich am Diens tag abend auch der Zigarren-Abschnrtt-Sammel» Verei » zii Dresden mit einem Feste im großen Saale des Gewerbebauses an. Nach einer herzlichen Begrüßungsansprache des Vorsitzenden, Herrn HutmgchermeistcrS Buchlfolz, wurden sic zu bejchenkcirden 50 Kinder >n den Saal geführt, wobei ein Ouartett des ,.Dresdner 5 rpheus" Beethovens „Hnmne an die Nacht" sang. Nach einer Ansprache des Herr» Pastors Roßberg an die ttinder »nd dem allgemeinen Gesang des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht" erfolgte die Bescherung, die große Freude bei den Beschenkten erregte, konnte doch jedes der 50 Kinder von Kops bis zu Fnß völlig neu eingekleidet n-crden, wiederum ein erfreulicher Erfolg der eifrigen Sammeltätigkeit des Vereins und ein Beweis der Wahrheit des Wortes: „Biele Wenig machen ein Viel, vereinte Kräite führen zum Ziel". Nack der Bescherung konzertierte die Kapelle des 177. Insanterie-Regiments unter veriönlicher Leitung des Königl. Musikdirektors Herrn Röpenack. Das Ouartett des „OrpheuS" sang noch einige entzückende Liedest und der Humorist Herr Richard Merker trug einige zündende Soloszcncn vor. Gegen Mitternacht trat der Tanz in seine Rechte. Tank des kürzlich erfolgten Umbaues des Gcwerbe- sxmses. wonach auch der obere, neu entstandene Galeriesaal zur» Tanzen benutzt werben kann, dürste wohl trotz der ungemein großen Zähl der Gäste jeder in der Lage gewesen sein, Terpsichore ausgiebig huldigen zu können. — Die älteste Dresdner Gnttempler-Loge „Saxonia Nr. 33" veranstaltete am Hol^nncniahrstage von halb 4 Uhr nachmittaas ob in ihrem Sihungslvkale. dein Geiell- fckastssciale des „Kaulbachhoses". Kaulbachstraßc 23, ihr Christ fest sür die Kinder der Milglieder. Von Vorträgen mancherlei Art machte den Kleinen Knecht Ruprechts großes Bilderbuch lLichtbllderl viel Freude, die mit der am Schlüsse des Festes sta!tgehak>wn Plünderuna des reichen Behanges des Christbaumes ihren Höhepunkt erreichte. — De, Kautmiinniscke Ttenoaravbenverein .Giibelsberacr" eiöss» « Acmtog, den it>. liamiar, abends 8 Ilbr Meißen»!!»' 3, 2. Eloge <Lt»c-t Pitscnt neue Elenirntarkurie. In diese», Ai-rrin öl mebest'iidcrc jungen Knust uten zur Erternnna der KurMnsi die güukn.stle cselegkndnt geboten. Es dielet sich terner für soriaeicdritiene UN» oerfekle Ltcmigraeken Oicl ge-keli zu regelmätzigen wöit>r„>ll»en Uebungen und »war Diensiaaä imv Minwochs. Die no» gcnannlei» Aerein gc- irostene Einrichiung, daß L-anceissmuen als »nteistubende Mitglieder bci- lceic» können, wogegen die zur Niisvilvung überwiese,irn «»geilcNien graiis unterrichte! werden, hat innert,olb der diesigen ziansmanntchati sehr viel stuwruch gesunde». Durch dicke Unterstützungen wird e» dem Verein er möglicht, den Mitgliedern in der Sienograpige eine niustergüliigc Ausbil dung angedeüien zu lassen und tüchtige theichäilSstenogravhe» hcranzudilden. näher, da der Flunsch sprachlich wohl zu flennen smittelh. vlannen, vergl. vlans i>er Ncundj gehört. Wenn flennen nickst dnrckiw'cg als schrislsorachüch gilt, so ist wiederum weinen kaum >m Voile gebräuchlich. Fm Meißnischen Sprachgebiet sagt man danir außer heulen und ningeln auch fletschen und iähnstn oser fenzen. Davon ist die Fähnserei, das G-eienie und der Fänzpeter gebildet, und diesem stellt sich der r r ii i e p e t c r nebst der Grinstbichse zur Seite. Knaben und Rädoien. die „crckfal grinien" oder grinzen. Dieses Wort ist - ine Verstärkung von greinen, >n älterer Zeit grincn, d. h. lachend ooer uernend den Mund verziehen <davon italienisch clizzrignore die Zähne iletichens. Wenn unser 'ckristdentsches grinsen fich noch als Lacken und Weinen deuten läßt, so scheint bas sächsische Grmsen mir daS letztere zu bezeichnen, heißt cs doch in der Gegend von Waibheim »nd Lersnig: Bei der steckt Lachen und Grinsen in een Gack. Im Gebirge lebt auch noch baS mittel- hochd, Zannen — den Mund verziehen zum Lachen oder Weinen in der Form zon mit der Bedeutung weinen. Demgegenüber ueht das Feixe» iFlatschen um Olberbau und Annobergf. — Z» Sen 2:Zörtern, die in der Mundart nicht Vorkommen, gehört auch töten: auch in Dresden lagt man dafür tormachen. Ichmachdch r u t! Ich ,'chlagdch tut! Ick wardch gle, tutlalichen! sind Drohungen, die man der sächsischen Gemütlichkeit und Höflichkeit fanm zurrauen tollte, die aber häufig zu hören sind, ohne daß freilich die Ausführung folgt. Bedenklicher und aus wirkliche« Tun gerichtet ist das Abmurksen, sollte sich diele Tätigkeit auch nur ans ein Hähnchen und dergleichen erstrecken. Das Ab- marksen schließt eigentlich den Sinn des grausamen, schindenden Tötens in sich: auch daS einfache Murkien bezeichnet ein gnä- lendcs Verfahren beim Arbeiten. Sprechen smorkjen stottern! usw. „So e G e m li r k j e!" sagt man von einem schlechten Stück Arbeit sowohl wie von einer mühsam voraebrachten Aussage. Murksen ist abgeleitet vom mittelhochdeutschen mnirc-. Brocken und brüchig, bedeutet also eigentlich zerstückeln. — Im Erzgebirge ist für töten das Zeitwort sterben im Gebrauch, das aber nicht dem schristveutschen sterben sich starbt entsvricht. sondern dem mittelhochdeutschen Zeitwort.- des Bcwirkens srcrben --- sterben machen und die Vergangenheit sterbte bildet, z. B. er sterbt Fliechu ob. während das ziellose starm — sterben in der Der» gangenhcit storb s--- starbt lautet. — Ein durch viele Zusendimyen belegtes Wort ist Funzel oder Funsel für die Oellampe ohne Z>,linder, mit der unsere Vorfahren sich begnügen mußten. Im Zeitalter des „Elektrischen" snämlich Lichtest spricht man n-.r noch verächtlich von der düster und sckflecht brennenden „alten" Funzel. Alt ist sie ja, sogar sehr alt, falls die Ableitung von dem gotischen kor» --- Feuer szweiter Fall tunins) zu recht besteht, und da ist cs erklärlich, wenn sie funzclt, daS ist schleck, brennt. iHerumsnnzeln bedeutet herumleuchten.I Wie oft mußte der R i h p e l oder Reßpel an ihr entfernt werden, was im Ge- birge als rcspln, obrespln bezeichnet wird. ES ist ein dem Licht zu teil werdendes Räuspern. Der Nelpl gehört freilich einem noch älteren „Leucktkörper" an, er ist eigentlich nicht die Licksi- schnuppe, sondern der Abfall des Kienspans, der im Erzgebirge und Vogtland noch vor einem Mcnschenalter vielfach zur Be leuchtung verwendet wurde. Im Mittelalter hatte man dafür den Ausdruck Neistholz, und das mundartliche (sächsische?! reisten bedeutet: vom brennenden Holze die verkohlten Teile beseitigen. Dieser Tätigkeit pflegten sich an der Funzel besonders gern die Kinder hinzugcbcn aus einer auch heute noch nicht erloschenen Luit am G og e! n. an der Gogclei. Dieses Wort stellt nur die mundartliche Form von gaukeln dar, dem mittelhochdeutschen pconlcc-ln, das ist Zauberei. Narrenpossentreiben, dem eine ger manische Wurzel gug mit der Bedeutung sich in aussällrgcr Weise hin und her bewegen, zu gründe zu liegen scheint." lZnschrsi'tep erbeten an den Ausschuß zur -Sammlung sächsischer Volkswörtcr, Dresden--?!.. Brcitcstraße 7, 1. Etage.I d Andrew Carnegie, der große Schenker, hat sich wieder eines kleinen Teils seines scheinbar unerschöpflichen Vermögens entledigt. Wie die Wochenschrift „Science" meldet, hat er für die Errichtung einer nach dem Vorbild dcS Cooper-Instituts zu bildenden Änstalt in Boston eine Summx von 2 200 000 Mark gestiftet. — Gleichzeitig bat der andere amerikanische Nabob, der gleichfalls unermüdlich in der Unterstützung wissen schaftlicher und anderer öffentlicher Zwecke ist. John Nockc- seller in Chicago, der Universität von Nebraska 275 Mt Mark überwiesen, die zur Errichtung eines Gebäudes für reli giöse Veranstaltungen benutzt werden sollen- — Di» -öder« Abteikun« « a « tz«n »ird vftern ISO- p »usnabmc in »1« 4. «lall, a« ^ ». i»»i«en «enninitle und Senigktten. di» echut-r von minierer «,,a»«nr «nt» » Jahren in miNIrren Volksiäml,» odnr sie»,i>s»ra<hlt«d«n Unterricht zu errricken plltgen. Der loltcmaiisL« Unterricht tn Ham-el«- und Konto» «tsienlchast und der Nnlerrtchl im «»atvchen bratnne» erst in der S. Kleffe. * ^ ^ ' ilt d»n au» - - - dt» Schute, ihr» «usgad» tn „och ddherrm Maß« al« V« den au« n dl« Mdaltch- zu vollenden. Bock (Prager Straße). Generalvertretung d«H Klaviersptelapparalr« für Dresden und Umgegend übernommen bat, m Montag abend in lhiem Musiksalon in der Di« neue Levioronunu erleichtert tonstt den aut Boltolchulen kommende» Knadr» den Eintritt in dt» -öder» -andel«schul». «Lh>»nd s entlprech«nd«n Klaffen böberer Schulen tonimenden Lchülrrn teil wahrt, d«n Kursus »er Schul« auch fernerbtn tn »Iaoren A>N:rrdrm tuiudtol ff« dilher zu «rlUUen. — Die Hosmusikalienhandlung von welche die „Phon ola" veranstaltete am Montag .. . , ^ ersten Etage ihre« Geschäftshauses ein Konzert, bet dem die „Phonota" vor einem geladenen Publikum sowohl im Sol»- spiel, als auch in der Begleitung von Liedern mit bestem Lr- solne vorgesührt wurde. Die „Phonola", übrigen« «in deutsche« Favrikat und bei einem Preis« von 850 Mark billiger al« andere Klavierspielapparate, bewältigte, von kundiger Hand regiert, nicht nur mit Leichtigkeit die technischen Schwierigkeiten, sondern erwies sich auch als durchaus verwertbar zur dynamischen Nuan cierung. Freilich gehört, wie schon bemerkt, eure kundig« Hand dazu, um diese Wirkungen bervorrurusen. Die oft verbreitete Meinung, daß rin solcher Klavierspirlapparat jedem Laien er- mögliche, künstlerisch vorzutraaen, dürste wohl eine irrig« sein. Die Soloaes.ingöpartien batte Herr Königl. Hofovernsänaer a. D. Reulche ii vernommen, während der Apparat selbst von Herrn O. Gört» g-Dresden vorgesührt wurde. Am Schluffe de" Konzert« wurde den Anwesenden eine kurze technische Erläuterung des Apparate» gecrbcn. Die „Phonola" wird von der Fabrik Lud- mig Hupseld in Leipzig hergestellt und weist insofern eine Ver- ichiedenbeit von den amerikanischen und sonstigen Instrumenten dieser Art aus. olz Bah und Diskant getrennt sind, daher be sonders »uanciert werden können. — Gewöhnlich verlautet über so manche der alten Baulichkeiten, an denen Dresden noch ziemlich reich ist. erst dann etwas Näheres, wenn sie der immr, weiter fortschreitenden AnShrettung bezw Er neuerung dcS HänseinieeirS »»icier Stadt durch Umbau usw. zum Opfer lallen oder gänsijch verschw'twe». Von dieser allgemeinen Regel macht jedoch daS ans brr Mnnzgassr Rr. 3 belegen« Haus- arundsliick. in dein seit alterSherdie Gasiwiltschask .Zum goldenen Faß" betrieben wiid. eine rrsrensiche Ausnahme. Die Orffrnt- j'chkeit wurde vor einiger Zeit plötzlich durch die Nachricht über rascht. dan der alte Vau. der bereits zwei Jahrhunderten getrotzt batte, gerannt werden müßte, da sich ziemlich bedenkliche Svuirn seiner Hinsalltglett zeigten. Die Fniwrge erstreckte sich sogar so wett, dag die Straße sür schweien Fuhrweilsverkchr posizcitich ge- speirt wurde, um iede Er'chnlterung zu vermeiden. DaS würdige Alter dieses ehemaligen Gras Brüh Ischen Weinbaus«» so» wohl als auch die reichen Bestell»»««», dir eS sich in weitesten Kre len durstiger Z-cher in den verichlcdtnslr» Zeitläuften geschaffen, biackten es mit sich, daß sein Sch>ck'nl allenthalben der giößten Tritnahiiie begegnete Hierzu trug noch ein weiterer Umstand ein g»i Teil bei. Die Besitzer des „Goldenen Faß" stehen dcm lustigen Bö kchrn der Ait-sie» sehr nahe, da dieses dort seit Jatne» seine» Beikehl hat. Es iit daher begreiflich, daß die Nachricht von der Bausälllgleit des Hauses weit über da« Weichbild LikSc-rnS hinaus Inlrieste zn erwecken geeignet war. Zum Glück bewahrbettrt sich die Nachr cht indes nicht, wie durch eine eingehende behördliche Unleisiichiing feslgriirllt worbe» ist. Die Fundamrntiernna ist eine ansaezetchnete nno die Kellelelen ans begicifliche» Giünde» besonder» voizügtich D »ich ein srütieies Eingretsrn sind wohl einwe Mauer» schäsle im Eidgeschoß geschwächt worden, so daß sich leichte Risse bildeten Dr» Schaden hat man irdoch durch entsprechende Ver» itälkung der Schälte ei» lür allemal beseitigt. Es ist mithin anzn- nehmcii daß die alte Schniiksiäile noch manches Jahrzehnt Über« dauern weide. Ueber ih>c Entiiehting verlautet nichts Genaueres, doch geut die Sage, ein Knrsurn twetchrr. ist nicht ersichllichi habe einem bksonderS tiinkseiien Manne, seines Zeichens Knser, das Hau» als Eigentum überwiesen. Gleichzeitig sei ihm gestaltet woide». die betd » Fäsiec an der Front, von denen seine nähere Bezeichnung hei.ühit. anznbiingrn. Wie weit dieser Vorgang zur»ck>>eat. ist jedoch, wie geiagt, nicht sesizuiiellen. Zu bcineiken ist dabei nur, daß die Neue oder Gioßc Fsicbcrgasse im Iabre 1556 rrstmalig erwähnt wird. Seit 1810 trägt sie den henlige» Namen Münzgasse. In seiner Beschreibung Dresdens läßt sich Hniche über das Aeunere veS Banwelks eiwa solgrndeunaßen aus. ES besieht aus Unterstock nrbn vier anigeiührlen Etagen und besitzt sieben Fenster Bieiir. Die sonstige -I»sicht in ohne Dekoration und nur da« besondere Kennzeichen tbas Fasst giebt ihm im Wesentlichen sein Gepiäge. Nu beiden Enden deS.Han'eS beffndet sich ei» goldene« Faß sowohl über dcm Tonveg als auch »ber dem ihm ähnlich gemachten Fenster, lliiigi-beii werden diese Wahrzeichen von SimSweck. das d»>ch Verzierungen und Anichwunge unlerttützt wird. Fn, die Erhaltung oeS letzteren Schmuckes sind übizgens namhaite hiesige Archuelten lebhaft eingelrelen. Ans der Sch lderung geht hervor, daß zu ipälerer Zeit ein weiteres Stockwe.k auigrictzt bezw. ein Ausbau vorgenoniinen wurde» ist. wie der Auczenichein lehit. tzaiche be- ieichnet sür de» gegenüdeiiiegenden „Grünen Baum" 1764 ai« Er banungSiahr und n»nmk ferner von einer z» ernem traniige» Ab- ichlnh gekommenen Lwbes-Älssaire Notiz. Damit der Reiz deS stlvniantische». der das Haus „Zum goldenen Faß" nmgiebt, noch erhöht werde fehlt ihm amt, der obligate »iiteriidsiche Gang nickt. Man will ans ihn bei baulicke» Vr>ände,unge» im Innein gestoßen -ei» und hätte dabei anch eine kunilvolic Sckiniedeaibeit answeisende Thür entdeckt. Der Gang soll nach dem ehrmnligen. vom Grasen Friedrtch August Evsei. dcm Sohne der Matlresir ?lngust II.. er- ba>>ten Palais geführt haben. DaS letztere hat », neuerer Zelt als Polizei-Direltionsgevände gedient und vrherbeigt gearnwältig »och eine Reihe staatlicher Behörden. Oberländba»»lr>stkr Knölsel er- lichtete es >m Äustrage des Grasen Eoiel in den Jahre» 1762—1761 an Stelle von zwei durch die 1760 erfolgte Beschießung Dresdens zerstörte» Baute». Vorher, bis zum Jahre 1744. befand sich hier der „alle Pnlvkituim". e>» lehr markanter Bau »eben oder richtiger hinter der Frauenlrrcke. Altmeister Riettchel «dessen hundeitjähriaer Geburtstag eist unlängst seitlich begangen wnroe) und ietne Aka demiker haben seiner Zeit die Räume des „Goldenen Faß" oft und gern ousgeiucht. Beim irtzige» Umbau hat man eine neue Decke zwilchen dcm Erd- und eisten Geichoß etngefügt. um die Gastränme freundlicher zu gestalten. Dabe« ergab sich das überraschende Re sultat. daß hier eigentlich drei Decken übereinander läge». Drei ,roßc Eickenbalken mit bemalten Deckenfeldem und Vergoldung stellten die mittelste dar. weiche von unten durch eine einfache Rohrdecke verhüllt war. Tw wohlerhaitene Bemainng mw. lockte wirbkitim der Matknnst Beflissene von der naben Kunstakademie zu >hrer Brsichtignng und Abzricknnng herbei. Aas die Tatsache, daß vier daS sindere „Brühöche Weinbaus" ,» neuem Lebe» erweckt worden ist, in den, der allmächtige Günstling mit seinem könig lichen Gönner verkehrt habe» soll, weist die Jistchrift an der HauS- ilvnt hi». Außerdem wurden d»,ch Herrn Kunstmaler Kngler im gioßen Gastraum die Porträts August des Stniken und de« Grasen Brühl sowie «ine Tasilriinde im Konüm der damaligen Zrit darge- »rllt. Daß olle diese Veränderungen ein gut Stück Gelb kosten, deutet die am Hause angebrachte launige SvrnchwrtSde't diskret an: „Wer sei» Geld gern los werde» will —Und weiß nic it wie. — Der baue alt, Häuirr a»S — Oder spiele Lotieite! Auf oaS Alter, den Fortbestand der Trtnkstätte und die jetzige Begeben- heft nimmt ein zweiter, minder schöner Spruch Bezug. —'Im„Kaiser-EasS' am Hanpldadnhos bot sich sür Freunde dcS edlen Billardspiels gestern Abend Gelegenheit, einen der Meister de» „KugelsiofflptelS" - wie rnraglerlr Sviach- rriniger zu sagen pstegen, — Herr» Johann Trsbar. protosesur äs dill'ro a„S Parts, In seine, Kunst zu bewundern. Jrank>eich ist ja daS Eldorado und zugleich da» Mntirrland des Biuardtpiel« and tn Paris gibt eS eine ganze Anzahl „Akademien", weiche gegen hohes Honorar in die Mhiteiiei« dieser Knust einweihen. Zn welcher Vollkommenheit und Eleganz sich dlrle« Spiel a»S gestalten läßt und weiche kolossale U:be>legknhe>t ein Künstler auf oer giünen luchsläche über jeden, auch den besten Dilettanten, besitzt, bewies gestern He,r T>obar wieder ans da« Eklatanteste. Er spielte eine Paitie ans 1200 Points gegen einen bissigen aus gezeichnet und sicher spielenden Dilettanten unter folgenden, sür ihn ungemein klickweienbr» Bedingungen: 800 PoiniS Vorgabe an ietnen Gegner: dieter spielte „freie Partie', d h er konnte ans dem Billard überall Bälle nach Belieben machen, wäd>end Herr Trsvar Cadie-Partie spielte, h. h. aus dem duich Kretdrstrlche in acht Na, ds, tder und ein Mstlciseid esiiarteilten B lla>d mir auf dem Milielfeld beliebig, in de» Nandfelven irdoch immer nur je einen Ball machen durfte. Trotzdem dürste der E.kola nicht
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