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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190005203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19000520
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19000520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-05
- Tag 1900-05-20
-
Monat
1900-05
-
Jahr
1900
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1900
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1. Beilv zm LchMer Lvdlatt ick AHM R. A4, ÄmtU, R Rai lSR Amtlicher Theil. Die Lieferung deS Bedarfs an Fleisch« und Wurstwaaren für die Truppenküchen und daS Lazareth der Garnison Leipzig auf die Zelt vom 1. Juli bis mit 31. Dezember 1900 soll Tonnabend, den 2. Juni 1SVK, Bormittags 10 Uhr in dem Geschäftszimmer des Proviantamtes, woselbst auch die Be dingungen zur Einsicht auSliegrn, öffentlich verdungen werden. Angebote sind bis zum Beginn des Termins versiegelt und mit der Aufschrift: „Angebot auf Flrischlieferung für die Garnison Leipzig" versehen, an das Proviantamt Leipzig portofrei rinzusenden. Intendantur de» XIX. (2. K S.) Armeekorps. Dichterin den Helden eine den stürmischen Fortgang der Hand lung doch nur verzögernde Niederlage, wie Schiller sie plante, nicht erleben lasten und zum Dortheil größerer Einheitlichkeit von einer Darstellung der Verhältnisse in der russischen Armee Abstand genommen. So kann der erste Act wirkungsvoll mit dem unerwarteten Uebertritt des charaktervollen Soltikow zur Sache des Prätendenten schließen. Im dritten Acte wird der Schiller'schen Absicht gemäß der Untergang des Boris und die Enthüllung der wahren Geburt des Demetrius vorgeführt. Die Gestalt von Jwan's Enkel, dem rechtmäßigen Erben Romanow, ist von der Dichterin etwas anders verarbeitet worden, als Schiller beabsichtigt hatte. Dieser wollte ihn erst nach dem Selbstmorde des Boris als Schützer von dessen Kindern Axinia und Fjodor «inführen, Auguste Götze läßt ihn in der Eingangs scene als Werber um Axinia's Hand erscheinen und abgewiesen werden, worauf seine Person verschwindet, bis sie gegen End« des Stückes als siegreich vordringend wieder namhaft gemacht wird. Schiller hatte den merkwürdigen Gedanken, Romanow im Gefängnisse vorzuführen, wie ihm ein Genius den künftigen Sieg seines Geschlechtes weissagt; doch erscheint es bei der Ueber- fülle des Stoffes als zweifelhaft, ob er für diese geschichtliche Fernsicht, die ohnehin dramatischer Nothwendigkeit entbehrt haben würde, den erforderlichen Spielraum gefunden hätte. Die Gestalt, durch welche Demetrius über den Betrug aufgeklärt wird, Jesimoff, ist der Kühne'schenBearbeikung ent nommen und darf als sehr wirkungsvoll bezeichnet werden. Wie Schiller wollte, stößt Demetrius den furchtbaren Mitwisser, nachdem er ihm die Wahrheit enthüllt hat, sofort nieder, und e» erfolgt die innere Peripetie seine» Charakter», der den Glauben an sich selber verloren hat, und ihn eben dethalb von seinem Bolke erzwingen will. Außerdem enthält der dritte Act noch die Begegnung mit Axinia, deren soeben verschiedenem Datei Demetriu», von ihrem Anblick leidenschaftlich ergriffen, auf ihr, Grnysch, Kaufmann Wilhelm Graul, Professor vr. Ernst Haffe, Buchhändler Hermann Kirsten, Ephoralsekretär JnitnS Pisbach. Die AuSscheideuden sind wieder wählbar. Es haben aber die Herren Ephoralsekretär PiSbach und Professor vr. Hasse die Erklärung abgegeben, eine etwaige Wiederwahl nicht anzunehmen. UeberdieS ist für den durch Tod auSgeschiedenen Herrn ReichSgerichtSsekretär LouiS Witt anderweit eine Wahl vor zunehmen. Die Wahl wird am HimmelsahrtSseste den 24. Mai, von Vorm. 1l bi» Nachm. I Uhr in der Sakristei der Kirche stattsinden und hat durch persönlich abzugebende Stimmzettel zu geschehen, was den in die Wahllilre eingetragenen Ttimmberechttgtcn mit der Bitte um zahlreiche Betheiligung an der Wahl hiermit bekannt gemacht wird, zugleich unter Hinweis darauf, daß nach dem Gesetz vom 30. Oktober 1896 wählbar sind nur stimmberechtigte Gemeindeglieder von gutem Rufe, bewährtem christliche» Tinne, kirchlicher Einsicht und Erfahrung, welche das 30. Lebensjahr vollendet haben. Leipzig-GohliS, am 12. Mai 1900. Ter Wahlausschuß. vr. W. Seh del, Pfarrer, Borsitzender. Bekanntmachung. Nach 8 17 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung hat im i d. I. die Hälfte der Mitglieder des hiesigen Kirchenvorstandes j mscheiden. Es sind dies die Herren Bankdirektor vr. Albert Bekanntmachung. In Gemäßheit des 8 1 der Vorschriften für die Ausführung von Anlagen zur Benutzung der städtischen Wasserwerke vom 6. Februar 1888 und der 88 2 und 7 Les Regulativs für Gasrohr- leitungen und Gasbeleuchtungsanlagen in Privatgrundstücken vom 2. März 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Schlosser meister Eruft Eduard Illing — Kronprinzstraße Nr. 36 — zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, am 17. Mai 1900. Der Rath der Stadt Leipzig. X.2193. vr. Tröndlin. Wolfram. Bekanntmachung. Seitens der hiesigen Firma Frege L Eo. ist der Antrag gestellt worden: 1,1VVVVO auf den Inhaber lautende BorzugS-Aktie» der Maschinenbau-Aklicngkscllschaft Golzern-Grimnia — 1100 Stück L 1000 Nr. 1-1100, vom 1. Juli 1899 ob berechtigt zu einer eventuell nachzuzahlenden Vorzugs- dividende bis zum Höchstbetrag von 5"/„ zum Handel und zur Notiz an der Leipziger Börse zuzulaffe». Leipzig, den 19. Mai 1900. Die ZulaffnngSstelle für Werthpapiere an der Börse zu Leipzig. (gez.) SirSkind Sieskind, stellvertretender Vorsitzender. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, de» 23. Mai 1S0Y, Abends «'/, Uhr, im Sitzungssaale am Raschmarkte. Tagesordnung: I. Bericht des Stistungs-, Bau- und Finanzausschusses über bauliche Herstellungen im städtischen Krankenhause zu St. Jacob und in den Gebäuden der ehemaligen Kirchenhausanlage rc. — Drucksache Nr. 10/1900. II. Bericht des Oelonomieausschusses über: ». Bepflanzung der Schönefelder Straße in Leipzig-Eutritzsch mit Bäumen; b. Herstellung eines 5 m breiten Zufuhrweges von der Straße im Rosenthale nach der Kläranlage; e. Herstellung von Fuß- Wegübergängen im Jahre 1900; ck. Herstellung von Fuß wegen in der Könneritzstraße in Leipzig-Schleußig, derSchul- und Louisenstraße in Leipzig-Volkmarksdors, der Weißenfelser Straße in Leipzig-Plagwitz, der Lützener Straße in Leipzig- Lindenau und der Bahnhofstraße in Leipzig-Kleinzschocher rc. > III. Bericht Les Oekonomie« und Finanzausschusses über Her stellung von Strecken der Friedrich Karlstraße und der Dorolheenstraße in Leipzig-Gohlis. IV. Bericht des Oekonomie-, Bau- und Finanzausschusses über das Ratbsschreibe», betr. die Verbreiterung des zwischen der Carl Tauchnitzstraße und der Bismarckstraße gelegenen Theiles der Marschnerstraße, und die hiermit im Zusammen hänge stehende Eingabe des Vezirksveresns „West-Leipzig." V. Bericht des Verkehrs- und Verfassungsausschusses über die anderweite Vorlage des RatbeS, den Entwurf eines Orts gesetzes, die Beschäftigung der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter des Handelsgewerbes mit nicht zum öffentlichen Handel ge hörigen Arbeiten lContorarbeiten rc.) betr. — Drucksache Nr. 30/1900 — und die hiermit im Zusammenhänge stehende Eingabe des Zweigverein? Leipzig, iur. P-ric" nationaleu Handlunisaehilsen-Verk^,;^'^" ' VI. Bericht des Schulauss^sses Her «Conto 6 „Schulen" des Haushaltvlines für 1900. Vtl. Berichs des Bat ausschusses über Einführung der Wasser- "äg in die Lothringer Straße zwischen Pariser und Brie- Aaße in Leipzig-Goblis. Bericht des Bau-, Ökonomie- und Bersassungsausschusses ber Abänderung der Fluchtlinien des Baublocks zwischen Schwägerichen-, Pestalozzi-, Ferdinand Rhode-Straße und -traße X und Ausstellung eines Nachtrages zu den Bau- orfchrjsten für die beiden Blöcke zwischen Schwägerichen-, iobert Schumann-, Ferdinand Rhode-Straße und Straße X ... - Drucksache dir. 33/1900. — Bericht dcs Bersassungsausschusses über Proceßeingebung auf ie Klage Les Herrn Otto Bergmann hier gegen die Stadt« gemeinde auf Herausgabe der von der Firma Steuer L Co. „ unterlegten Werthpapiere. ^Bericht des Finanz-, Bau- und OekonomieausschusseS über Zuführung von Betriebsmitteln an den Fonds, der von den öaugrnndstücken der Südvorstadt und der Vorstadt Connr- vitz zu entrichtenden Beiträgen zu den Kosten für die daselbst geplanten Straßenübergänge über die königl. sächsische Staats eisenbahn gebildet werden soll und event. Deckung des Bedarfs —. anS Anleihemitteln — Drucksache Nr. 23/1900. Bericht des Finanzausschusses über: a. die Rechnung über an- thcilige, dem Museum aus der Stiftung für die Stadt Leipzig zukommende Zinsen auf das Jahr 1899; d. Anschaffung eines dritten Gesangenentransportwagens für das Polizeiamt und des Geschirrzeuges für zwei Wagenpferde; c. Gewährung von Functionszulagen an die Maschinisten der Markthalle. Stadtverordneten - Bureau, Katharincnstraßr Nr. 1, H., Drnckexeinplare der über die Verhandlungen in den öffent liche, Plenarsitzungen der Stadtverordneten aufgenommenen Steno- ^""Ine, soweit der Borrath reicht, aus Verlangen unentgeltlich """folgt. Aus Blatt 10761 Les Handelsregisters ist heute die Firma Leipziger Terrain-Gesellschaft in Leipzig (Grimmaischer Steinweg Nr. 15 ll.) und alS deren Inhaberin die Genossenschaft unter dem Namen Leipziger Terrain-Gesellschaft in Leipzig eingetragen worden. Weiter ist noch Folgende» verlautbart worden: Gegenstand des Unternehmens ist die Erwerbung und Ver« äußerung von Grundstücken und der Abschluß von Rechtsgeschäften, dir mit GrundstückSerwerbungrn, -Verwerthungen und -Verwaltungen zusammenhängen, sowie die Betheiligung bei ähnlichen Unter- Bekanntmachung. Nachdem die Königliche Kreishauptmannschast Leipzig daS nach- stehende OrtSgesetz genehmigt hat, wird es hiermit zur öffentlichen Kennt» iß gebracht. Leipzig, am 14. Mai 1900. VI 2652. Der Rath der Stallt Leipzig. ?Isu.674. Vr. Tröndlin. Donack. OrtSgesetz, Sen Kleinhandel mit Heizungsmaterial an Sonn- vnllj Festtage» betrcssettll. Aus Grund von 8 105b Absatz 2 der Reichsgewerbe-Ordnung wird für den Stadtbezirk Leipzig die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Kleinhandel mit Heizungsmaterial an Sonn- und Festtagen nntersagt. Auch darf in offenen Verkaufs- stellen dieser Kleinhandel nach § 41a der Reichsgewerbeordnung künftig an Sonn- und Festtagen nicht mehr stattfinden. Zuwiderhandlungen gegen dieses Ortsgesetz werden nach 88 105d Absatz 2, 41a und 146a der Reichsgewerbeordnung mit Geldstrafe bis zu 600 im Unvermögenssalle mit Hast bestraft. Leipzig, am 28. Februar 1900. Ter Rath vcr Stadt Leipzig. Die Stalltverorllueten. (v. 8.) vr. Tröndlin. (V.8.)Mayer. vr.Just. Die Königliche Kreishauptmannschast hat das vorstehende Orts- qesetz aus Grund von 8 142 der Reichsgewerbeordnung genehmigt und hierüber gegenwärtiges Dekret Bekanntmachung. Der Abbruch der alten und Bau der neuen Einfriedigungsmauer sowie die Wegnahme und Wiederausstellung der Einfriedigung am Grundstück Nr. 40 der Leipziger Straße in L.-Connewitz soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Unterlagen für diese Arbeit liegen in unserem Tiesbauamtr, Brühl 80, 3. Obergeschoß, Zimmer Nr. 121, aus und können dort eingejehen oder gegen Entrichtung von 0,50 die auch in Briefmarken cingesendet werden können, entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Abbruch eincr EinfrielligmigSmauer rc. in ver Leipziger Stratze in L.-Eonncwitz" versehen in dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bis zum 3V. Mai 5 Uhr Nachmittags einzureichen. Der Rath behält sich dos Recht vor, sämmtliche Angebote abzuleh en Leipzig, den 19. Wai 1900. . Des «a.Äe» der Stallt Leip,»; T. ä. 3328. LtratznAvMutalion^— Vermiethung von Werk- oder Lagerplätzen. Neben der Schrebergarten-Anlage an der Schönefelder Straße in Leipzig-Eutritzsch ist noch eine größere Fläche zu Werk- oder Lagerplätzen bis zum Jahre 1909 zu vermiethen. In den gepflasterten und mit Schleuse versehenem Zugangsweg ist Gas« und Wasserleitung eingelegt. An diese sowie an die Schleuse können die einzelnen Abtheilungen unter zu vereinbarenden Be- dingungen angeschlossen werden. Die Vermiethung der Plätze erfolgt in jeder gewünschten Größe. Miethgesuche werden aus dem Rathhause, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 22 angenommen. Daselbst wird auch über die besonderen Ber- miethungsbrdingungen Auskunft ertheilt. Leipzig, am 28. März 1900. Der Rath ver Stallt Leipzig. Id. 5145/99. vr. Dittrich. Krumbiegel. U, Fe « rlleto »r. ^»»»Aii-ufte Götze'« „Demetrius". sichlen Bearbeitern der Geschichte des falschen Zaren- 4y-l uguste Götze jedenfalls diejenige gewesen, die stuck 'chey, bemüht hat, das Schiller'sche Bruch- dte er »gr^., Absichten des Dichters zu vollenden, und jede Zeile, Zusaim^jerlassen, wenn sie nur irgend verwendbar war, in den w ,^L»"§.chang der eigenen Dichtung pietätvoll zu verweben. Skeichst.ag^kn diesem Bestreben, abgesehen vom polnischen wt ersten ^ selbstverständlich unangerührt gelassen worden, Manna ui ftje Theile des einleitenden Gespräches zwischen Unterredung Odowalsky, und nach Schluß des Reichstages die abermalige «.^^11 König Siegismund und Demetrius, eine me tzulbigung^„^uiig zwischen Odowalsky und Marina und ^"gkgen'st vo. Pokn; Vivat Lianna! kussias reginal findet», das Sch Verwendung des „gemeinen polnischen Ge- stolz, in einer in seiner Bettelhaftigkeit und seinem Adels- memer Gewinnsua itchenben Drmuth und Unverschämtheit, ge- packender Realistik rasch auflodernden Begeisterung" mit so zum Vortheil emye> keckem Humor gezeichnet hat, vielleicht Andeutungen abgeieh,^ ^.rrßartiger Wirkung bis auf wenige Actes nehmen die w^. wgichni. Den ersten Theil des zweiten herrlichen Monolog „iiderbaren Marfascenen ein, die in dem Sodann aber sind in^r Zarin-Wittwe ihren Abschluß finden. , sehr bemerkenswerther Weise vom Schiller- Dtwtt worden: die Dörferscene, in welcher daS volle Auftritt am Gu^z verlesen wird, und der empfindungs- Pratent^nt den ersten^p^l„ Rußlands, von wo der siegreiche Zarenreich thut („He da» ihm bestimmte, unermeßliche M, welch' rin Anblick I"). Dagegen hat di« ausgestellt. Leipzig, am 28. April 1900. Dekret Die Königliche Kreishauptmannschast. IV. 425. (V. 8.) von Ehrenstein. P. nehmuiigen, endlich der Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften aller Art, die mit obigem Zwecke im Zusammenhänge stehen. Zum Vorstande der Genossenschaft ist bestellt der Kaufmann Earl Emanuel LouiS Hoffmann in Leipzig als Direktor. Besteht der Vorstand auö zwei Direktoren, so dürfen diese nur gemeinschaftlich die Genossenschaft vertreten. Leipzig, Len 18. Mai 1900. Königliches Amtsgericht» Abth. II8. S chmid t. Aus Blatt 9483 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Firma H. Meißner in Leipzig erloschen ist. Leipzig, den 18. Mai 1900. Königliches Amtsgericht, Abth. Ilv. Schmidt. Versteigerung. Montag, Ve» 21. Mai 1SVV, vormittags 1V Uhr sollen im VersteigerungSraume des Königl. Amtsgerichts 1 Sopha, I Vertirow, 2 Sessel, 17 versch. Kiste», Väckereintcnsilien u. v. a. G. meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, den 19. Mat 1900. Ter Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgerichte. — Mehlig. Versteigerung. Montag, den 21. Mai 1S0V, vorm. 11 Uhr sollen im VersteigerungSraume des Königlichen Amtsgericht- allhier 22 werthvolle Original-Oelgemällle zum Theil bekannter Meister, elegant gerahmt, öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, am 17. Mai 1900. Der Gerichtsvollzieher b. Königlichen Amtsgerichte. Sekr. Thierbach. Versteigerung. Mittwoch, den 23. Mai ISVV, Nachmittaas 3 Uhr sollen im Gasthofe zur Oberschanke in L.-GohliS: 1 Geldschrank, I Pianoforte, 1 Brückenwaage, 1 Rover, 3 Waarenschränke, 2 Ladentafeln, 3 Regale, 1 Spieldose (Symphonion) mit 13 Notenschciben, 1 Regulator, 1 Eis- schrank, 17 Convons Valenciennes- und 42 Klövpelspitzen, 17 Bde. Meyer's Convers.-Lexikon, 3 Bilder, sowie eine größere Partie besserer Möbel, darunter: 1 Paneelsopha mit Satteltaschenbezug, mehrere Schreibjekretäre, Pseilerspiegel, Sophos u. v. a. G. meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, 19. Mai 1900. Drr Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgerichte daselbst. In Vertretung: Riedrich. Auction. Dienstag, den 22. Mai» vormittags 10 Uhr kommen L.-Lindenau in der Grüne» Eiche aus einer Concursmaffe stammend Herren- und Knabenanzüge, Paletots, Mäntel, Hosen» Fleischerjacken, Joppen, ferner verschiedene hochfeine Gardine», Damaste, Bettzenge, Handtücher, Wischtücher, vetttuchletnen rc., ferner 1 großer Poften Rothwetn und Eognae, Cigarren öffentlich zur Versteigerung. liömliilck, Localrichter. Konknrs-Auction. Dienstag, den 22., und Mittwoch, den 23. Mai, vor mittags von, s Uhr an sollen in L.-Nenftadt, Etsenbahn- ftrnftc 73 75, die zu Steinhäuser'S Konkursmasse gehörigen Wuareii.^orrätjv, - -Ui- LandeSvroducte, Eo>onia/,^<ren, Eigarrcn rc., ferner verschiedene «aKenein- .Vchünms.- und sonstige Jttvcntargegcustände, 1 Mtlch- Lentrtfuge rc., 1 Pferd, Rapp Wallach, div. Pferdegeschirre, 1 Partie Häcksel rc. öffentlich versteigert werden. kranke, Lokalrichter. Die zur Konkursmasse des Ziuiinermeisters Ernst Louis Börner dahier gehörigen Grundstücke in Leipzig Keilstratze 4 und 6 sind sofort unter entsprechenden Bedingungen durch mich freihändig zu verkaufen. Rechtsanwalt vr. Georgi, Konkursverwalter. Schulanbau Möckern. Für den Anbau an der neuen Schule zu Möckern sollen I. die Klempnerarbeiten, II. - Dachdcckerarbetten, III. . Blttzableitungsarbeiten, IV. . «laserarbeiten, V. . Tischlerarbeiten, VI. . Schlofferarbciten und VII. - Malerarbeiten verdungen werden. Die Anschlagsformulare nebst Bedingungen können von heute ab im hiesigen Gemeindeamte gegen Zahlung von I pro Stück entnommen werden. Die Angebote sind mit der Aufschrift „Schulanban Möckern" versehen bis zum 2S. dieses Monats, abends 6 Uhr, versiegelt und portofrei anher «inzureichen. Später eingehende Kostenanschläge, ebenso etwaige Nach gebote finden keine Berücksichtig»««. Die Auswahl unter den Bewerbern, wie überhaupt jede Ent schließung bleibt Vorbehalten. Für die Ausfüllung der Kostenanschläge wird keine Entschädigung gewährt. Möckern, am 18. Mai 1900. Der Schulvorstand. ' Leisching, Vorsitzender. Aufruf. Unter dem 9. Mai 1900 habe ich einen Ausruf hinter den unbekannten Thäter erlassen, welcher am 5. Mai 1900 auf der Straße zwischen Schkeuditz und Halle a/S. einen Naubansall aus den Arbeiter Karl Mrijelbach auS Weimar verübt hat. In Er- gänzung der Personalbeschreibung deS ThäterS führe ich noch Folgendes an: Sein Gesicht ist länglich und von gesunder Farbe. Sein Kinn ist spitz. Die Backenknochen stehen etwas heraus. Zur Zeit der That trug er ein Hemd ohne Kragen und ohne Schlips. Ich wiederhole mein Ersuchen, Angaben, welche zur Ermitte- lung des ThäterS führen können, mir schleunigst zu meinen Acten — 6 Jf. 531/00 — mitzutheilen. Halle o/S., den 18. Mat 1900. Der Erste Staatsanwalt. (Fortsetzung auS dem Hauptblatke.) L. Berlin, 19. Mai. („Genosse" Göhre.) Mit reclamenhafter Wichtigtbuerei batte die socialdemo kratische Presse angekündigt, Pfarrer a. D. Paul Göhre werde in Chemnitz auseinandersetzen, warum er Socialdemokrat geworden sei. Nun hat „Genosse" Göhre gesprochen, nun weiß der socialdemokratische Parteivorstand, daß er in dem neuen „Genossen" einen folgsamen Inter preten des socialdemokratischen Parteiprogramms gewonnen bat, einen Partcimann, dessen EntschließungS-Farbe durch die Blässe deS Gedankens so wenig angekränkelt wird, wie der Pacteivorstand es sich nur wünschen kann. Fünf Gründe sind eS, die Göhre zur Socialdemokratie geführt haben; zunächst der Gedanke des Christenthnms: „Der Solidaritätsgedanke Les Nazareners hat in der inter nationalen Socialdemokcatie seine moderne Auferstehung gefeiert. Deshalb mußte ich schon als Christ, um des Christenthums willen, Socialdemokcat werden." So sagte Göhre laut dem „Vorwärts" wörtlich, und die „Genossen" spendeten ihm deshalb „großen Beifall". Die Ungeheuerlichkeit dieser Behauptung zeigt sich in voller Klarheit, wenn man den dritten Grund vernimmt, der Göhre Social demokrat werden ließ: die socialdemokratische Taktik des Classenkampfes. Die Solidarität, die Christus lehrte, also die Nächstenliebe, wie Göhre selbst erläuternd binzusetzt, sie soll in der Socialdemokralie ihre moderne Auferstehung feiern? In der Partei, welche durch Wort und Schrift, in der Volksversammlung, wie im Parlament, gemäß ihrer Taktik des Classenkampfes, auf das brutalste und ungerechteste den Samen des Hasses wider den Nächsten auSstreut? „Ter zweite Grund, der mich zum Eintritt in die Social demokratie drängle, ist die soclalistische Wissenschaft, die den Beweis für die Nothwendigkeit und Möglichkeit der Durch führung jener Solidarität erbracht hat." Ein Jahr nach dem Erscheinen der Schrift Bern st ein'S „Die Voraussetzungen des SocialiSmus" nimmt sich die Genügsamkeit Göhre's in puncto Beweiskraft der socialisti- schen Wissenschaft besonders seltsam aus; bat Bernstein doch die Grundpfeiler dieser Wissenschaft, die Verelendungs-, Zu sammenbruchs- und Krisen-Tbeorie, über den Haufen ge worfen. Beiläufig bemerkt: hält Göhre eS auch für den Ausfluß christlicher Nächstenliebe, wenn Liebknecht in Pieschen bei Dresden und nach ihm auf dem Hannoverschen Parlei- tagc andere „Genossen" Bernstein nunmebr als Sitzredacteur und gnftige Null brandmarkten und mcin ' " '»er der „.Neu« > dem also BerlLftcrlen sogar > > .ft--. - schäft un dem genannten Bla.'» verc! , „DaL letzte Motiv zu meinem Uebert N. .s Vor gängen der letzten Jahre. Ich will rn. n . stürz- Vorlage, preußische Beretnsgeievaooeuc, ^».ich^aus. wla-/, die Ber liner Portalgeschichte, da» Auftreten der Behörden in Mecklenburg und Sachsen-Weimar — und nicht zu vergessen Löbtau — erinnern. Die Reaction macht sich in gefahrdrohender Weise breit. Hier kann nur die Socialdemokratie mit Erfolg Widerstand leisten." In Wirklichkeit würde die Socialdemokralie nicht cin einziges der von Göhre angeführte» Gesetze aus eigner Kraft baden zu Fall bringen können, im preußischen Abgeordneten hause ist sie ja überhaupt nicht vertreten. Dieselbe Ignorirung der thatsächlichen Verhältnisse bekundet Göhre, wenn er dir VaterlandSliebe als einen weiteren Grund seines UebertrittS angiebt: es sei wahrer Patriotismus, die Weltmacht-Politik abzulehnen, die dem Lande nur Opfer auserlege, dagegen für die Besserung im Lande wenig übrig lasse. Ist jemals für die „Besserung im Lande" mehr aus gewandt und planmäßiger gearbeitet worden als gegenwärtig? Gerade jetzt rühmen einsichtige Schweizer ihrem neutralen Vaterlande die Weltmacht Deutsch land als vorbildliche Schöpferin einer staat lichen Kranken- und Unfallversicherung, die der neutralen Schweiz noch fehlt. Was Hälse uns aber die ganze „Besserung im Lande", falls wir nicht fähig wären, sie mit bewaffneter Hand zu verlheidigen? Sie würde binnen Kurzem, wie die Welt einmal ist und wie Jeder außer den socialdemokratischen Doktrinären weiß, die Beute eines über- müthigen Siegers werden. Um uns hiergegen zu schützen, bedarf eS allerdings der Opfer. Daß der neue „Genosse" Göbre solche nur vom Nächsten, von Gemeinde und Staat, heischt, aber nichts davon wissen will, Opfer zu bringen, das ist bezeichnend für seine Vaterlandsliebe und daS un trüglichste Merkmal für die Echtheit seinersocialdemokratischen Gesinnung. Bitten ein kaiserliches Begräbniß zugesteht. Dagegen fällt die Zusammenkunft mit Marfa, die Schiller noch im dritten Acte vorführen wollte, in den vierten, in welchem dafür das große Schaustück des Moskauer Einzuges mit den auf dem Prospecte „gewählten Zuschauern" in Wegfall gekommen ist. Ebenso fällt der Einzug der Marina fort, die im Götze'schen Drama erst im fünften Acte Gelegenheit findet, wieder zu er scheinen. Der vierte Act bietet im Uebrigen ganz im Schiller scheu Sinne Gelegenheit, die dem Demetrius verderbenbringen den Gegensätze zu entwickeln, welche bestehen zwischen Polen und Russen, zwischen seiner Lieb« zu Axinia und seinem der Marina geleisteten Eheversprechen, und zwischen seinem inneren Zu sammenbruch und gewaltsamen Bestreben, jeden Zweifel an seiner Geburt zu ersticken. Besonders hervorgehoben zu werden ver dient auch die Einführung des Knaben Casimir, den die liebende Schwester zum Schützer des Demetrius bestellt hatte, als dieser noch beim Woiwoden von Sendomir weilte. „Wie Wallenstein in Eger unmittelbar vor seinem Ende unverhofft in Gordon einen Jugendfreund wiederfindet, der sein« Gedanken noch einmal an den Anfang seiner Bahn zurücklenkt, so muß auch gerade kurz nach den furchtbarsten Schicksalsschlägen dem Demetrius der Bruder der Lodoiska begegnen, der ihn wieder in die glück lichen Tage von Sambor versetzt." (Kettner.) Machtvoll schließt der vierte Act mit drr Begegnung zwischen Marfa und Deme trius, welcher natürlich drr Schiller'sche Prosamtwurf („Sagt Dir Drin Herz nichts?") zu Grunde gelegt worden ist. Im letzten Acte endlich entwickelt sich im Gegensätze zu der tragischen Gestalt des die Unechtheit des Demetriu» erkennenden Soltikow die Derrätherei des Schuisky, dessen Verschwörung die Katastrophe herbeifllhrt, als Demetrius, der da» richtige Gleich maß verloren, die Polen beleidigt, wie er sich durch Begünstigung diesrrdie Russen entfremdet hatte; es entwickelt sich ferner die furchtbar« Eifersucht der Marina auf Axinia, welche von drrm Anbeter Odowalsky vergiftet wird, und das Ganze schließt mit der Verleugnung des Demetrius durch die Marfa ab, worauf er von einem Werkzeug des Schuisky erschossen wird. Die Ver leugnung wird aber durch Demetrius selber herbeigeführt, der nach dem Tode der Axinia ein gebrochener Mann ist, dieser das Geheimniß seiner Geburt anvertraut hat und sich unfähig fühlt, die Herrschaft der Lüge fernerhin aufrecht zu erhalten und seine Mutter zur Lüge zu verleiten. Bei Schiller ist das Ende des Demetrius insofern etwas anders geplant, als er ihn noch einmal mit siegreicher Macht der Beredtsamkeit den Strelitzen gegenüber treten und dann auf der Flucht zu Marfa kommen und sie leiden schaftlich um seine Rettung bestürmen läßt. Auch fehlt das sonderbare, von Schiller in Aussicht genommme Anhängsel eines neuen falschen Demetrius, der den Ausblick in weitere Wirren geboten hätte, gewiß mit Recht; denn auch Schiller würde aller Voraussicht nach diese Postfestumfigur schließlich wieder fallen gelassen haben. Dagegen hat die Dichterin es für wichtig ge halten, uns Demetrius gegenüber der zunehmenden Verfinsterung seines Charakters noch im fünften Acte menschlich näher zu bringen durch die Sehnsucht nach Mutterliebe, die ihn ergreift, als er zum Zeugen des rührenden Verhältnisses wird, das zwischen dem Alexei und seiner Mutter Maschinka besteht. Die beiden Scenen wurden aber bei der Wiesbadener Aufführung fortgelassen, und man muß bekennen, so schön sie empfunden sind, so fein es gedacht ist, zum Schlüsse noch einmal die weichste Seite von des Helden Charakter bloßzulcgen, diesem Bedürfniß ist bereits durch die Scene mit Casimir genügt worden, es liegt daher eine dramatische Nothwendigkeit für diese vorwiegend lyrische Episode nicht mehr vor. Vergleicht man nun das von Auguste Götze Gebotene mit der ganzen Fülle de» Stoffes, die uns in den Schiller'schen Skizzen und Entwürfen vorliegt, so muß man freilich sagen: E» ist noch viele» draußen geblieben. Aber da» könnt« gar nicht andre»
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