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4176 gewesen. Awei Kammer« feine« Revolver-, der sechs Fuß von der Leiche entfernt am Boden lag, waren abg,feuert worden. Der Speer, welcher die tödtlicke Wunde verursach! balle, war augenscheinlich von einer Auböhe, die sich über der Leiche erhob, auS gewoifen worden." Die weiteren Aussagen der Neisruden, insbesondere diejenigen über den Tod des als Kameeltreiber dienenden Afghanen Sdanaway, decke» sich mil de» ickon milgelbeiltea Berlchten. (Wiederbolt.) — Ter Krieg und die Hctrathcu in London. Man bat in England die Befürchtung ausgesprochen, daß die Ab» wesenbeil so vieler junger Leute im besten HeiratbSaUer, die auf den Schlachtfeldern m Südafrika weilen, in der Heimalb die Zabl sitzenblcibender Märchen vergrößern werde. In den Bureaux d«S Haupt»Standesamtes in Somerset- Hous« ei klaren jedoch die Beamten, daß sie von einer Abnabme der Ebeschließnugen nicht« wüßten. Die Zahlen, die sich aus das letzte Viertel des ZahreS 1899 besieden, zeigen, daß der Krieg, wenn er sich über» baupt auf dem „H iratbsmarkt" bcmerkb'r machte, zu einer Vermehrung der Eheschließungen gcfüurt bave. Während jene« Zeiträume- wurden die Heiratben von 148,666 Per sonen eingetragen, was 0,6 per Tausend über dem Durch schnitt während derselben Zeit der letzten zehn Iadre ist. „Wenn der Krieg drei Jahre dauerte, würden die Heiratben sicherlich abnebmen", sagte ein Standesbeamter, „aber augen blicklich bat der Krieg eine anspornenke Wirkung grbabt. Es giebt im ganzen Laude kaum einen Bezirk, in dem nickt Leute au« der Reserve und Freiwillige vor den Altar getreten sind, ehe sie zur Front gingen. Hundert Dinge beiübren die Heiratben weit mebr al- der Krieg, zum Beispiel daS Weiter. Nack einigen sonnigen Wochen werden sich immer mebr Leute verdriratbrn, als nach trübem, regnerischem Wetter. Wenn der Handel blübt, steigen die Heiratben, wenn er stockt, nebmeu sie natürlich in demselben Grade ab, wie der Wohlstand fällt." 6. L Uebcr Vie Frauenbewegung in Nordamerika mackt dir Amerikanerin Susan Anthony, die berühmte Fühverin im Kampfe um das Wahlrecht der Frauen, in der ersten Mai nummer der Wiener „Dokumente der Frauen" interessante Mit- thcilungen, welchen wir Folgendes entnehmen: Nur init wenigen Ausnahmen werden die Frauen jetzt zu allen amerikanischen Universitäten zugelaffen und erlangen den Doctorhut, und fast alle Hochschulinstitutionen in den Vereinigten Staaten besitzen ein weibliches Professorencollegium. Selbst daS Kriegshandwerk schließt die Frauen nicht länger aus. In den Vereinigten Staaten werden die Frauen als trainirte Hilfstruppen zum Militärdienst zugelaffen. (!) Während des spanischen Krieges waren weibliche Pflegerinnen in die Armee ausgenommen worden unter den Bedingungen der Rekrutirung und mit einem contract- lich bestimmten Salär. Frauen erhalten jetzt die Weihen bei den Universalistrn, Unitariern, Independenten und einigen Serien der Methodisten und Baptisten. Die Quäker hatten von jeher Frauen als Geistliche angestellt. Die letzte Zählung in den Ver- einigten Staaten ergicbt 1235 weibliche Geistliche, doch steigt die Zahl stetig. Daß die Frauen auch auf dem Gebiete der Wissen schaften Hervorragendes leisten, ist bekannt. In Nordamerika befinden sich im Staatsdienst zwei berühmte Ethnographinnen; Has Smithson-Jnstitut beschäftigt eine Frau als Expertin in Crustaceen, da- Lckerbauministrrtum eine Frau, die speciell in der Aeunlniß der Gräser bewandert ist, das Bureau für thierische Industrie viele Frauen für mikroskopische Untersuchungen, und der beste technische Jnsecten- zeichner des Landes ist . . . eine Frau in Washington. Die Frauen haben ferner auch das Gebiet der mechanischen Er findungen betreten. Die erste Erfindung einer Frau ist in Amerika im Jahre 1809 patentirt worden; während der folgen den 40 Jahre sind noch 35 officielle Eintragungen von „weib lichen Erfindungen" zu verzeichnen. Während der letzten 25 Jahre sind an Frauen fast 4000 Patente verliehen worden. 1879 ging in den Vereinigten Staaten ein Gesetz durch, das die Zulassung der Frau zum Barreau des obersten Gerichtshofes ausspricht, und seitdem haben 15 Juristinnen dieses Privilegium erlangt. Das Gesetz öffnete den Frauen alle Bundesgerichtshöfe des Landes. In allen Staaten, wo sie das Wahlrecht inne haben, sitzen die Frauen auf der Geschworenenbank und dem Nichterstuhl. Einen großen socialen Einfluß üben die Frauen durch ihre Clubs aus. Es giebt heute in den verschiedenen Staaten der Union nicht weniger als 2100 FrauenclubS mit einer Gesammtmitgliederzahl von 132 000. Seit 30 Jahren stehen die Frauen Wyomings auf gleichem Fuße mit den Männern hin sichtlich der politischen Rechte. 1893 verlieh Colorado den Frauen daS Recht, zu stimmen und öffentliche Aemter zu be kleiden, und seitdem wurden drei Frauen in seine gesetzgebende Körperschaft gewählt. Die Verfassung des Staates gewährt den Frauen dieselben politischen Rechte, die die Männer besitzen. MrS. Martha Hughes Cannon wurde in den Staatssenat ge wählt und candidirte auch für das Mandat eines Bundes senators. In KansaS werden einige Städte von Zeit zu Zeit nur von Frauen verwaltet, mit einem weiblichen Bürgermeister und einem ausschließlich auS Frauen bestehenden Gemeinderath. In 23 Staaten haben die Frauen das Recht, in Schulangelegen heiten zu stimmen. Die ganze Arbeit des Geldzählens und Be rechnens in der Finanzkammer und in den Münzämtern des Landes wird von Frauen verrichtet. In der Hauptstadt Washington giebt es 6100 Staatsbeamtinnen und viele davon haben verantwortliche Stellen als Bureauchefs inne. Außerdem versieht eine weibliche Armee den Postdienst, und viele Frauen werden von der Negierung zu Fabrikinspcctorinnen, Marktcom- missionärinnen und Zollbeamtinnen ernannt. Einen Begriff von den großen Fortschritten der Frauenbewegung in den Ver einigten Staaten erhält man aus folgenden Daten der letzten Volkszählung; es wurden gezählt: 219 Kohlenarbeiterinnen, 32 Holzlackirerinnen, 30 Steinbrucharbeiterinnen, 59 weibliche Grobschmiede, 129 Fleischhauerinnen, 191 weibliche Zimmer leute, 24 Stallmägde, 4 Lokomotivführerinnen und Heizerinnen, 1 „weiblicher Steuermann", 83 Unternehmerinnen, 2 Auctio- natorinnen, 237 weibliche Kutscher, 32 Maurerinnen, 30 weib liche Küster, 21 Jägerinnen und Fischerinnen, 47 Maschi nistinnen, 5315 Hotelbesitzerinnen, 2 Thierärztinnen, 4555 Aerztinnen, 208 Juristinnen, 1235 weibliche Geistliche, 22 Bau meisterinnen, 337 Zohnärztinnen, 888 Journalistinnen und 10 810 Künstlerinnen. Es ist ganz zweifellos, daß über kurz oder lang die Frauen auch als Abgeordnete im Congreß erscheinen werden. Die ersten werden wahrscheinlich aus dem Westen kommen, der weniger konservativ ist als der Osten. Und wer weiß, ob im nächsten Jahrhundert nicht auch auf dem Präsi dentenstuhl eine Frau sitzen wird? Und warum soll eS keine Weiblichen Botschafter und Minister geben- Daß di« Frauen vorzügliche Diplomaten sind, ist ja längst bekannt! -- vtnen Lchrrz von der vrteutfatzrt, zu der kürz, sich die „Internationale Schlafwagengesellschaft" «ine Anzahl von Gästen geladen hatte, erzählt der Beoichterstatter der „Fr. Z." in Konstantinopel. Es war bei dem großen officiellen Diner, daS den Theilnehmern an der Fahrt gegeben wurde. Der Gou verneur von Konstantinopel, Redwan Pascha, ließ sämmtlichr Herrscher, deren Gebiete der neue Zug Berlin—Konstantinopel passiren muß, hochleben. Da Se. Exrellenz nur türkisch spricht, stand hinter ihm in ehrfurchtsvoller Haltung mit auf dem Bauch überernandergelegten Händen ein Dragoman, dem die Aufgabe zu Theil wurde, den Toast ins Französische zu übersetzen. An fangs ging die Uebersehung glatt vor sich. Da aber fing der Dragoman plötzlich zu stottern an, indem er die Worte heraus stieß: „Und auf das Wohl Sr. Excellenz des Königs von Bulgarien." Kolossale Heiterkeit, während welcher eS dem Draaoman, der schon seinen Kopf wackeln fühlte, nicht sehr Wohl zu Muthe gewesen sein muß. Er suchte sich zu verbessern und ruft in die Versammlung hinein „Se. Hoheit der General adjutant Fürst Ferdinand!" Der gegenübevsitzende diplomatische Agent Bulgariens, Herr Ivan Gneschow, wirft ihm einen steckenden Blick zu, der sich bald aber mildert, da ihm von den verschiedensten Seiten zu Ser Beförderung seiner Vater landes zum Königreich still die Hand gedrückt wurde. . . Ans dem Geschäftsverkehr. --— In der Dauernde» Gewcrbcausstrllung erregt oegrn- wärtiq eine neue Ausstellung der Sächsische» Conservenfadrik Pauk Augustin, Leipzig. die Auimerksamkeit aller Besucher. Unter all den schon durch ihr äußeres Ansehen bestechenden, in Glas gesetzten Fruchten, fällt ein selten großes Exemolar AnanaS am meisten ms Auge; die herrliche Frucht ist mit Stiel und Blatt consermrt und erschein» w'e eine frische Frucht. Packlvoll sind auch die Orangen und Pfirsiche gelungen, desgleichen Chniois, wie überhaupt all die verschiedenen Fruchtirten sich prachtvoll auSnehmen Eine besondere Svecialität, welche von der Firma heriestellt wird, sind „Römr sche Pflaumen", dieselben, in seinen Rinckkn mit der Aufschrift „slnrio in Korman/' verpackt, sind so trefflich conservirt, daß sie täuschend den frischen vom Baum gepflückten Pflaumen mit dein schönen bläulichen Tkaudanck gleichen. Eine Orcre auS New Pv'k auf nicht weniger als 3000 Kistchen dieier Pflaumen ist mit aus- gelegt, desgleichen eine telegrovdrsche Ordre eines deutschen Hoies aus Marmeladen, ein Beweis dafür, wie sehr sich die Fabrikate die-er noch jungen sächsischen Conjervensabrik der allgemeinen An- erkcunung erfreuen. -«— Portit;, der freundliche Parthenort, bat von jeher in der Beliebtheit aller Wanderlustigen gestanden. Seine reizende Lage inmitten der Partdeuoue machten es immer zu einem Anziebungs» punct der Leipziger und zogen sie in seine Nähe. Wer einem längeren Spaziergang abdolü, der kann es entweder von der Staiion „Heiterer Bl ck' der Eilenburger Bahn aus erreichen, oder von der E.dstation Mockau der elektrischen „rothen Linie". Bon beiden Puncten aus erichließen sich dankbare, an Naturschöndeiten reiche Wege. Wer daun in Portitz Rost zu halten und Erquickung zu nehmen sucht, dem empfehlen wir Wilhelm Muller'« Gasthof, dessen treffliche Bewirihschaftung von allen Seiten rühmend an erkannt und gewürdigt wird. D ese freundliche Erholungsstätte mit ihrem großen Garien und schönen Saal findet auch bei Ab- Haltung von geselligen Vergnügungen von Vereinen und Gesell schaften vrrdieiiten Anklang und gute Bea utung, kein Wunder, wenn sie als beliebter Ausflugrpunct die Gunst der Leipziger gewinnt. lEkvgefavdt.) „Wvrnun, v« Mßtter". Der „Deutschen Thermophor-Actiengesellschoft", Berlin, ist meine in Nr. 24l diese- Blatte- abgebruckie „Warnung an Mütter" offenbar lehr störend gekomm-n, und sie versucht nun den Mangel an Gründen durch persönliches Sch mvsen auSzuateicheu. Das ist bezeichnend. ES wäre der Gesellschaft leicht geweien, die Ab- kürzung meines Nomen- unter jenem Artikel durch Anfrage bei der R daction zu ergänzen. Die Geiellschast führt die Urtheil» dreier mit Namen genannter Aerzie (Nr. H ist Oekouomierotds lvon den 86 Taulenden Deutich. laud-s ins Feld; von diesen spricht aber der eine nur von einigen Untersuchungen (Deutsche medicinisch, Wochenschrift), der andere nur von seinem Kinde und der dritte eiwähnt in seinem Gutachten überhaupt nichts von Säuglingen, für welche ich speciell geschrieben habe. So wenige Fälle bewe sen nur die uralte Erfahrung, daß manche Kinder unglaublich viel Mißhandlung ihres Magens ver- tragen. Aus Grund einer bald lOjährigen specialistiichen, zum Theil klinischen. Erfahrung kann ich die „Deutsche Thermophor- Actiengeiellf liaft" tarud r belehren, baß noch eine seh- «roße Anzahl von Säuglingen übrig bleibt, dir nicht erst durch sauer gewordene M Ich erkranken, sondern schon, wenn sie eine Stunde lang warm gehalten, noch nicht saure Milch zu trinken bekommen. Tie durch letztere Mißhandlung der Milch erzeugien Veränderungen sind bakteriologisch-chemischer Natur »nd für den Ein geübten stede Mutier ist dazu anzuleOen) meistens ohne Schwierigkeit heraus, zuschmecken Gerade diese scheinbar geringfügigen Nachlässigkeiten in der Behandlung der Milch legen, wie jeder aufmerksame Beob- achter im Sommer festslellen kann, nicht selten den Grund za ernster Erkrankung. Es wird keinem gewissenhaften Arzte und keiner gewissenhaften Mutter einsallen, weil irgend eine Methode einem anderen Kinde einmal nicht Gesundheit und Leben gekostet dal, an anderen und dem eigenen Kinde dieselben als gefährlich erkannten Experimente zu wiederholen. Für welche Mütter die „Deutsche Thermophor.Actiengekrllsckast" ihre..Milchthermophore" ge'chassen Hai, sieht man auS ihrem Pro- spect, in dem sie wörtlich schreibt: „Eine jede Mutter weiß davon zu erzählen, welche Schwierigkeiten und Um- stände das War in machen der Milch für ihr Kind des Nachts bereitet: bald plagt eine Fl asche, bald ist dasLämpcken auSqegangen, der letzt, Spiritus ist verbraucht; Er- kältnnqen aller Art sind die Folge deS AusstrheuS, und die Nachtrude ist dahin rc. Alle diese Uebelstäude be- seitigt der Milchthermophor." Eine reckt geschickte Mutter, die noch nickt mit heißem Wasser und GlaS umzug-Heu versteht I und vor Allein eine recht srdent- liche Mutter, die nicht nur die notkwendigsten Hausbedarfsmittel ausgehen läßt, sondern auch zn egoistisch und zu faul ist, Nacht- aus- zusleben, um ihre heiligste Pflicht, die Sorge um ihr Kind, zu er- füllen!!! Wir A rzte sind Professor Soxblet nickt allein dankbar, daß er eine Milch rein zu gewinnen und keimfrei auszubewahren gelehrt hat, sondern weit mehr noch dafür, daß er in den Familien dem Bewußtiein Raum geschaffen hat. daß jede- Kind, besonders aber die künstlich aufgezogenen, bei Tag und bet Nacht der sorgfältigsten Pflege und Reinhaltung (innerlich wie äußerlich!« nordwe ibig zu ihrem Gedeihen bedürfen. Wir Aerzt, sind froh, daß dieses Bewußtsein in immer weitere Kreise dringt und di« un- erhört» Lottere» und Bummelei, die man vor Soxdlet häufiger uoch als jetzt in den Kinderstuben aniraf, auS denselben zu verdrängen begonnen bat. Was ich zu diesem edlen Z ele beitragen kann, weide ich unbekümmert um bi, Geldintereffen eimr Actien-Geiellschaft auch in Zukunft tbun, und ich gebe brr „Deutsch»» Tdermopdor-Actien- Gesellschaft" di, beruhig nde Versicherung: in meiner Clientel ist meine „Autorität" genügend begründet, um allen reclamehafteu Anpreisungen ungesunder Apparate m.t Erfolg »utgegenzutretea. vr. weä. Friedemann, Kinderarzt. Ms" Ecke Markt und Katharinenstratze, empfiehlt RN sowie nnck Ecke Markt und Katharinenstraße. . A Kelilk siel'M'-IeWLßk TTs,rrd,SsI-^s.ssk,SN, in imposanten, köekst sollonon Lxsmplarsn. n. ^ie !ii e»«I ll« i hlamuarU 31 n. 33, Ms llsUÄMö. Midi In Lommi m der 1899 sreundlicke? Bad im Har je nach Lage Das Haus l des vom al und Buchenr Höhenluft; ! Näber, < nr Hl,» Itvl Oosammto Lellenbütiei Oomlort, i trnetv Do Lurk Prospekt Looldl (kost- nuä h Tt Sslllba Großer Eool Pros» Ml Lrste» rsinemlev I »«»udki vier un<l Nassai Llektr. I-ic VI EingangSpn i IM" r Old« v», dek Vor Lääor »Ilse