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— Nr. 217. - t«9S. — Diese verbreitetste unparteiische Zeitung erscheint Wochentags Abend« (mit Datumdes nächsten LngeS) und lostet mit den süns Wöchentliche» Beiblättern: «leine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllustrirtrs Unter- haltnngSblatt, bei den Postanstaltcn und bei de« Ausgabestellen «,natlich 40 Pfennig,. »«Mt«: I.Nachtrag Nr. 2877. General- Sonntag, den 17. September. «r. »SS. : 0>«l«rila»ikIin für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Lattses-Anzeiger). — Gegrü«v«t 1»78 als „Anzeiger" ie. Verlag und Rotationsmaschtnen-Drnck von Alexander Wied« in Chemnitz, Lheaterstratz» Nr. 8. Inserate» - Preis: Die a spaltene TorpnSzelle oder deren Raum 20 Vsg. (PreiSverzeich« nisse ä Zeile 2ö Pfg.) — Be« »orzngte Stelle (Reklame-Zeile) 60 Pfg. Bei voranSbestcllte» Wiederholungen größerer In serate entsprechender Rabatt. Anzeigen für die Nachmittags erscheinende Nummer lönnen nur bis Bormittag 10 Uhr an genommen werden. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finden fiir billigsten Preis zugleich Verbreitung durch di» täglich erscheinende Chemnitz«« Eisenbahn-Zeitung. Politische Rundschau. Chemnitz, 16. September 1899. Deutsches Reich. — Dem „Hamburgischen Correspoiidenten" wird au» dem Haag im Drahtwege berichtet, daß die Königin Wilh elmina und die Königin-Mutter Emma im Laufe de» nüchsten Monat» in Potsdam eintreffen werden. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Im Anschlüsse an die bisherigen Vorsichtsmaßnahmen gegen die Pest hat der Reichskanzler den Bundesregierungen eine im Gesuudheitsamte aus- gearbeitete Belehrung über da» Wesen und die Verbreitungsweise der Pest übermittelt, um sie den Behörden und der Bevölkerung zugüngig zu machen. Zugleich sind den verbündeten Regierungen Vorschläge für die Einrichtung und den Betrieb von Unter - suchungSstationen zur bakteriologischen Feststellung der Pest, sowie eine Anweisung für die Einsendung verdächtigen Materials an diese Stationen übersandt worden. Diese Einrichtungen sind nicht durch Thatsachen veranlaßt, die die Gefahr eines Aus bruchs der Pest in Deutschland begründen können, sie sind nur Ergänzungen der schon kürzlich de» Bundesregierungen empfohlenen einstweiligen Vorsichtsmaßregeln. — Der Vorstand des Bundes de« Landwirthe hat, wie die „Deutsche Tageszeitung" mittheilt, an diejenigen politische» Beamten, welche z. Z. Mitglieder de- Bunde» sind, »ach stehendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr! Wir sind vom Königlichen Polizei-Präsidium zu Berlin aufgefordert worden, innerhalb 8 Tage» unsere corrigirten Mitgliederlisten ein- znsendcn Angesicht» des Vorgehens der König!. Staats reg i e r»»g gegen den Bund ist es nicht unmöglich, daß Ihre Zu gehörigkeit zum Bunde Sie in einen unerwünschten Conflict mit Ihrer dienstliche» Stellung bringt. Wir möchten deshalb Ihrer gütigen Erwägung anheimgeben, ob es n»!er dest obwaltenden Verhältnissen nicht richtiger sein würde, daß Sie die Mitgliedschaft beim Bunde ausgeben, und würden Sie bitten, uus Ihre Entschließung innerhalb 3 Tagen mitzutheilen, um bei der Auf stellung der Listen danach verfahren zu könne». Mit rc. Der Vorstand dis Bundes der Landwirthe. gez. Frhr. v. Wangenbein,, Per- I. B. End «ll, Vorsitzende. gez. Dr. Hab», Direktor. Das genannte Blatt fügt diesem Schreiben hinzu: „Der Vor stand des Bundes der Landwirthe hat sich der Mitgliedschaft der politischen Beamten stets außerordentlich erfreut und wird sie mit tiefem Bedauern aus dem Bunde scheiden sehen; gleichwohl möchte er das Seine dazu thun, damit diese Herren nicht in »»erwünschte Conflicte komme» und vor Entscheidungen gestellt werden, die dem Einzelnen vielleicht peinlich wären.- — Wie die „Elberfelder Zeitung" meldet, hat sich vorgestern in Be>lin die Kolonialgesellschaft „Nordwest-Kamerun" mit einem eingezahlten Kapital von 4 Millionen Mark konstituirt. Den Aufsichtsrath bilden: Dr. Max Schoeller-Berliu, Rechtsanwalt Lobe-Berlin, Max Hiller-Pforzheim, Fürst Hohenlohe-Oehringen und Kommerzienralh Lucas-Berlin. — Wenn die kaiserl. Verordnung über die Inkraftsetzung des Nestes des H and Werks organisati onsgesetz es, die derBnndes- rath i» einer nahen Zeit berathen dürste, in Kraft getreten sein wird, werden die Abschnitte des Gesetzes über die Handwerkskammern und über den Meistertitel i» Geltung treten. Daß der erster« Abschnitt noch nicht hat zur Durchführung gelangen können, erklärt sich daraus, daß umfassende Vorarbeiten, wie Abgrenzung der Handnerkskammerbezirke, Feststellung der zu Wahlen berechtigten Korporationen, Einrichtung des Wahlverfahrens, Vornahme der Wahlen selbst u.^s. w. auszuführe» waren, die sich jetzt ihrem Abschlüsse nähern. Der Abschnitt über de» Meistertitel aber hätte schon früher in Kraft gesetzt werden können, wenn die Verleihung dieses Titels den Innungen übertragen worden wäre. Das ist aber keineswegs der Fall, und cs ist von Wichtigkeit, darauf hiiiznweisc», damit nicht später Jrrthümer über die Bedeutung des Meistertitels entstehen. Gewiß sind die Innungen auch jetzt noch befugt und werden es immer sein, Meisterprüfungen vorzuuehmc», eine solche Prüfung vor der Innung verleiht aber nicht das Recht zur Führung des Meister titels in Verbindung mit der Bezeichnung eines Handwerks. Dieses Recht wird vielmehr nur vor besonderen Prüfungskommissionen er worben, und die Errichtung dieser Prüfungskommissionen, die ans einem- Vorsitzenden und vier Beisitzern bestehen, erfolgt Lurch Ver fügung der höheren Verwaltungsbehörde, welche auch die Mitglieder ernennt, nach Anhörung der Haiidwerkskamwern. Wege» der letztere» Bestimmung war es nöthig, die Inkraftsetzung des Abschnittes über den Meistertitel erst mit demjenigen über die Handwerkskammerii anzuordnen; denn nur nach der Errichtung der Letztere» können die Prüfungskomnilssivnen zur Abnahme der Meisterprüfungen eingesetzt werden. Jedenfalls wird die Begutachtung über diese Kommissionen eine der ersten Arbeiten der neuen Handwerkskammern darstellen. Ausland. Oeste»reich»u«ga»tt» Aus Graz wird unterm 15. September gemeldet: Der Kvrpskommandant Feldzeugmeister v. Succovaty hat den in Graz weilenden Offizieren de» 3. Korps streng verboten, der morgigen Eröffnungsvorstellung im Neuen Stadttheater beizu- wohnen. Aufgeführt wird Schillers .Wilhelm Tell". (Das ist ja schlimmer wie vor 1848 l D. Sied.) . , Frankreich. Die DreyfuS-Afsäre soll jetzt durch die Beguad'guug DreysnS' erledigt werden. Der .Matin" will wissen, der Ministerrath hätte sich bereits im Prinzip damit einverstanden erkört. DaS betreffende Dekret werde am nächsten Dienstag unter zeichnet werden. Zahlreiche Blätter in den Departements bestehe» auf der Begnadigung von Dreyfus; dem „Figaro" zufolge verlangen auch Offiziere die Begnadigung. — Der Pariser „Figaro" meldet, die Niederschlagung von Prozessen in der Complott-As faire würde in zahlreichere» Fällen eintreten, als man glaube, da die Staatsanwaltschaft nur diejenigen Personen vor den Staatsgerichtshof bringen wolle, gegen welche sie erhebliches Belastungsmaterial besitzt. Siecle versichert, in dem Berichte des Staatsanwalts werde festgestellt, daß das Com plott schon seit mehreren Jahren bestehe, wie da» aus einer Reihe von Putschversuchen hervorgehe. Großbritannien. Die Meldungen über die Stimmung in, Volksraad hinsichtlich der britische» Vorschläge laute» sehr widersprechend. Eine Depesche des „Daily Telegr." aus Pretoria sagt: Die Mitglieder des RaadS empfingen die Depesche ChamberlainS i» trotziger Haltung. Viel« erklärten, England müsse seine For derungen ermäßigen. Die Regierung ist im Allgemeinen von dem gleichen Geiste beseelt. Gerüchtweise verlautet andererseits, Krüger selbst begünstige die bedingungslose Annahme der Forderungen Eng lands. Es heißt sogar, er wolle, um eine Opposition der unver söhnlichen Mitglieder zu vermeiden, diesen gestatten, Pretoria zu verlassen, um ihre Wähler zu Rathe zu ziehen. Das Attentat ans König Milan. In der Vormittagssitzung vom 14. September erklärte der An geklagte Stoikow lisch, der ehemalige Professor Negvtine habe mit Pawicewitsch al» Advokat in Verbindung gestanden, seine Briefe an den Letzteren enthielten nichts Hochverräterisch«». Die Worte in dem zu Ehren Pasitsch's von ihm gesprochenen Toaste seien in der Anklageschrift unrichtig wiedergegeben. Er sei ein Radikaler ans Ueberzeugung, jedoch kein Gegner der Obrenowitsch, er habe keinen Grund, die Rückkehr der Karageorgewilsch zu wünschen. Es wurde sodann die frühere Aussage des Zeugen Kosta Mladenowitsch ver lesen. aus welcher hervorgeht, daß Stoikowitsch in dem oben er wähnten Toaste sagte, die gegenwärtige Lage sei düster, verfassungs- widrig und den Interessen des Serbenvolkes und der anderen Bal kanvölker nicht entsprechend. Mladenowitsch hält seine Aussage aus recht und beschwört dieselbe. Stoikowitsch leugnet Alles. Der Angeklagte Nowakowitsch erklärt die gegen ihn erhobene Anklage für unbegründet. Der Angeklagte Nadas Marinkowitsch erklärt auf eine Anfrage, er habe vor "dem Attentat nicht gesagt, daß sich ein schwerwiegendes Ereigniß vollziehen werde. Mehrere Zeugen versichern, Marinkowitsch habe immer gewußt, was die Radikalen plane». Der Angeklagte Todvrvwitsch leugnet, vor dem Attentat gesagt zu haben, daß bald Blut fließen werde. Einige Zeugen be stätigen jedoch, daß er sich in dieser Weise geäußert habe. — Eine besonders interessante Aussage soll hier noch Platz finden. Mit beißendem Spott behandelte 1)>. Shiwkowitsch die Behauptung der Anklage, er sei auch deshalb der Verschwörung verdächtig, weil er bei einer Tan-unlerhaltung für einen wohlthätigen Zweck dcmon- trativ zehn Franken mehr gespendet habe, als Milan. „Deshalb verlangt der Staatsanwalt meinen Kopf! Ja," schließt Shiivko- witsch, „dieser ganze Prozeß ist deshalb ersonnen, weil Jemand nach unseren Köpfen lechzt." Umschau im Laude. — Dresden. Prinz Johann Georg wurde zum Oberstleut- nant befördert; ferner wurden ernannt: Generalmajor vo» Kirchbach, bisher von der Armee, zum Kommandeur der 4. Artilleriebrigade Nr- 40, Major Krahl, bisher beim Stabe des Pionierbataillons Nr- 12, zum Kvmmaiideur des neuen Pionierbataillons Rr. 22, Major Fiedler, bisher beim Stabe des Trainbataillons Nr. 12, zum Kommandeur des neuen TrainbataillonS Sir. 19, Major von Watz dorf im 2. Feldartillerie-Regiment zum königl. Fliigcladjulanteu, Rittmeister von Metzsch-Rcichenbach zum Adjutanten bei de», Prinzen Georg. — Wie nunmehr feststeht, wird die 3. und 4. Kompagnie des Trainbataillons Sir. 12 zur Neubildung des Trainbataillvns Nr- 19 in Leipzig abgegeben. — Freiberg. Ceeber's lebende Riesen.PhotograPhicn werden von Donnerstag, 21. September, ab im Hotel zum „Schwarzen Roß" hiersclbst vorgefnhrt. — Grotzvotyktt. Auf dem hiesigen Bahnhöfe verunglückte der 23 Jahre alte Stationsarbeiter Max Löhne aus Leisenan da durch, daß er beim Rangiren in Folge Stvlperns zu Falle kam und von einem abgestoßenen Wagen erfaßt und zu Beden geschlendert wurde. Hierbei blieb der junge Mann mit dem rechten Stiefel absätze am Schieneiistrangc hängen, wobei ihm das vordere Rad der abgestoßenen Lowry über den Fuß ging. Der Berunglückle, welcher dadurch eine erhebliche Verletzung erlitten hatte, mußte sofort »ach Hause geschafft und in ärztliche Behandlung gegeben, nachmals aber nach dem Stadtkrankeilhause zu Leipzig nbcrgcführt werden. — Nascha« bei Oelsnitz. Das Elsterhochwasscr hat hicrselbst ein Menschenleben gesvrdert. Ter l 2jährige Knabe Karl Wolsrum war am Donnerstag Mittag mit d m Auffischcn treibenden Holzes beschäftigt, Hierbei wurde er von der Elsterströmung mit fortge- triebcn und ist leider ertrunken; der entseelte Körper konnte bis zur Stunde noch nicht gefunden werden. — Zwickau» Die angeblich geplante Errichtung eines zweiten Oberlandesgerichts macht auch hier vo» sich reden. In der Stadt- verordiietensitzung vom Mittwoch brachte Herr Stadtverordneter Schreibelmayer die Sache zur Sprache. Er habe gehört, der Ober bürgermeister vo» Chemnitz habe sich darum bemüht, das Oberlander gericht nach Chemnitz zu bringen- Chemnitz sei überhaupt bestrebt, möglichst viele Behörde», Werke, Fabriken u. s. w. an sich zu ziehe», er erinnnere »nr an dessen Bemühungen um die Obcrpostdirektio». Er ersuche den Oberbürgermeister, höheren OrteS vorstellig zu werden, daß Zwickau, dessen Lage mitten zwischen Boigiland und Erzgebirge besonder» dafür günstig sei, Sitz des neuen Oberlandesgerichts werde. Man müsse nach einem Worte Bismarcks recht viel verlangen, um wenigstens etwas zu bekomme». Man möge also zusehen. daß Zwickau in dieser Beziehung nicht zu kurz komme. Der Herr Ober bürgermeister erblickte in den Ausführungen de» Vorredners eine» Vorwurf, de» er zuriickneisen üiüsse. Er sagte dann: „Wir habe» nach verschiedenen Richtungen alles Mögliche getha», um die Inter essen Zwickaus zu wahren. Die Nachricht, die Errichtung eines ^ zweiten Oberlandesgerichts sei geplant, ist vollständig au» der Lust gegriffen. Die Regierung beabsichtigt nicht, dem Landtage eine da hingehende Vorlage zu unterbreiten." — Das Hochwasser der Mulde fällt langsam. Hier wurde durch das Wasser eine Brücke und eine im Bau begriffene Brücke, sowie ISO Meter der Zwickau-Schuee- berger Chaussee fortgerissen. Der im Jahre 1897 ersoffene, kürzlich erst betriebsfähig gewordene Schacht ist wieder ersoffen; dadurch ist eine Anzahl anderer Schächte ebenfalls gefährdet. Mehrere Schächte und Fabriken müssen feiern. — Werda«. Zur weiteren Förderung gute» Einvernehmen» mit ihren Angestellten und zur Weiterbildung eine» treuen Stamme» von Arbeiter» stifteten die Inhaber der Firma Carl Schmelzer so», in Lichteutanne vorgestern, am Geburtstage ihre» seligen Vater-, de» Begründers der Carl Herm. Schmelzer-Stiftung, ein Kapital von 60000 Mark, welches derselben nnverleibt wird und dessen Zinse« alljährlich zu Weihnachten an alle über ein Jahr bei der Firma be schäftigten Personen je nach Berhältniß ihre» Tienstalter» vertheilt werden. — Platts« t» V. Eine humorvolle Einladung in absonder licher Form, auch im Aeußeren. wird soeben hier versandt. Sie geht vom Aufsichtsrath und Direktorium der Dünger-Abfuhr-Äesell- schaft aus und trägt das Motto: Liebe die Kunst, doch lasse die Finger vom künstlichen Dünger. Nachdem „dnftende Grüße voraus» gesandt sind, heißt es: „Wir beabsichtigen vor Ingebrauchnahme unseres Meßbacher Bassins in diesem am 18. September Nachmittag» 4 Uhr die Weihe (!) zu vollziehen und gestatten u»S, unsere Lieserantea und Abnehmer geziemend einzuladen ll Hochwasser! Aus den Hochwassergebieten wird uns heute gemeldet: In Leipzig hat das Hochwasser der Elster seinen Höhepliny erreicht ufid ist im Fallen begriffen." Au» den Ä'eb,' rgen werden jedoch seit gestern neue heftige Negengüffe gemeldet. In Dresden ist die Elbe seit gestern außerordentlich rasch gestiegen und dürste wie im September 1690 eine Höhe von 4 Meter erreichen. Die sächsisch-böhmische Daiiipffchl'fffnhils-Gesellschast Hai bereits seit gestern den Betrieb eingestellt. Neuerliche wolkenbrucharlige Negengüffe lasse» auch i» anderen Theilen des Sachsenlaiides die Lage wieder .edrohlich erscheine». — Der Prinzregeiit von Bayern war bei seiner gestrigen Ankunft in München tief erschüttert über die Verheerungen durch das Hochwasser. Die Pri'nzregeiiteii-Brttcke wird auf sei»« Kosten wieder hergcstcllt werden. Tie Staatsregiernug wird vor läufig l'/z Millionen Mark als Hilfe bewilligen, um der ersten Noth zu steuern. Die Isar behält ihren bisherige» Höhestand. Die Donau steigt durch das fortgesetzte Wachsen ihrer Nebenflüsse/ganz rapid, sie erreichte gestern bei Wien eine Höhe von 4,6 Meter über Normalsiand. Auch bei Preßdurg ist das Wasser der Donau schnell gestiegen. Nachmittag herrschte im Marchthale strömender Rege», man befürchtet von Seite» diese- Flusses ebenfalls eine Gefahr. Lokales. — Ei« Bezirkstag der Amlshattptma«,»schuft Chemnitz, einberuse» vom Herril königl. Amtshaiiptmann 1)i-. Hallbauer, soll am Mittwoch den 27. d. M. Nachmittags von 3 Uhr au ^ im Saale des Hotels „Römischer Kaiser" — Markt l5 — hier ab» gehalten werden. Die Verhandlungen sind öffentlich. Eine Tages ordnung für dieselbe hängt im Wartezimmer der amtshauptmann- schaflliche» Geschäftsräume zur Einsichtnahme ans. — In städtischen GittNdstiickc» z« vermiethe« sind sofort bcz. vsm 1. Oktober d. I. ad im Hause Langestraße 58 1 Laden mit Ladcnstube und Zubehör, sowie die II. Etage, bestehend aus 3 zweifenstrigen Zimmern und 1 einfenstrigen Küche sammt Zubehör; im Hause Langestraße 54 3 Niederlagen; im Haus« Wiesen straße 44 die III. Halbetage, bestehend au» 2 zweifenstrige» »nd 2 einfenstrigen Zimmer» mit Zubehör; im Hause Zschopaner- straßc 83 die beiden Dachwohnungen, bestehend ans Stube und Schlafstube sammt Zii'.chör. Näheres ist im Rathhause, Post- slraße 14, I. Obergeschoß links Zimmer Nr. 69 bei Herrn Registrator Gr oh mann zu erfahren; daselbst werden auch Miclh» gcsnche »inndlich oder schriftlich entgegeiigeuommen. — Das Stadt-,niamt schreibt die Schlosser- und Au st reichere, r bei teil für das Brausebad auf dem Fricdrichplatze zur Vergebung aus. Sliigcbvtsverzeichiiisse mit AuSführungs- bedittgungcn können gegen Erlegung der Schreibgebühren bei dem erwähnte» Amte entnommen werde», woselbst auch die mit ent sprechender Aufschrift versehene» Angebote bis znm 25. d. M. Mittag» ei,izu,eichen sind. — Die Geschäfts»«««,, der städtischen Letha,»statt bleiben wegen Reinigung derselbe» am nächsten Dienstag de» 19. d. M. geschlossen. — SchwurgerichtS-TagesordMttig. Im Laufe der dies jährigen ordentliche» SitzungSpenode des königlichen Schwurgerichte» zu Chemnitz, welche unter dem Vorsitze des Herrn Landgerichts direktor Böhme in der Heit vom SO. bi» mit 28. d. M. nbgehalte» werden wird, werden voraussichtlich in folgenden Strafsachen Haupt- verhandluugen abgehalten werden: 1 Mittwoch, 20. September Vorm S Uhr gegen den vormaligen Postassistenten Arno Li nd eman» in Chem nitz wegen schwerer Unterschlagung im Amte; 2. an de« selben Tage Borck.10 Uhr gegen die «nsMrsehesrau Christi«« Lein in Wald he im wiegen schwerer Urkundenfälschung u»