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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001010024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900101002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900101002
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-10
-
Monat
1900-10
-
Jahr
1900
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8022 WkswirUchaftlichcr Theil des Leipziger Tageblattes. Ml» für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an dessen verantwortlichen Rrdacteur L. G. L«»e in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Varm. »ud von 4—S Uhr Nach». Vor der Londoner Wotlauction. * Verltn, V. Oktober. Unter dieser Spitzmarke schreibt der „Confectionär" in seinem letzten Situativ nsbcricht Folgendes: Die am S. d. Mts. einsetzende Londoner Wotlauction, die letzte dieses Wahres, dürfte, wie man in den weisen der Inter essenten annimmt, wiederum einen Preisabschlag bringen, der auf 10 bis 15 Proc. «geschätzt wird (vergl. an anderer Stelle das Telegramm: London, 9. Oktober. Moll er uct io n. D. Red.) Mit dieser Preismindcrunng ist lange gerechnet worden, und sie kann bei einem Angcbor von 366 000 Baben einerseits und einer auf 20—30 Proe. zu schätzenden Betricbscinschränkung der Kammgarnspinnereien andererseits kaum Wunder nehmen. Wenn man nun fragt, welche Gründe für diesen außerordentlichen Rückgang in den Preisen und in der Waarenerzeugung maßgebend sind, und was diesen so überraschend gekommenen Tiefstand des Woll marktes und der Wollindustrie unmittelbar nach dem Glanz jahre 1899 herbeigeführr hat, so wird eine Anzahl von Stich worten genannt, die alle einen berechtigten Kern enthalten und die als Ursachen sicher mitgcwirkt haben, die aber sämmilich nicht im Stande gewesen wären, ein so krasses Resultat Hervor zurufen, wenn nicht als Hauptursache etwas binzngckommen wäre, was man bei Krisen gewöhnlich nicht hinreichend in Betracht zieht, wahrscheinlich weil es zu einfach und naheliegend ist, nämlich der Mindcrbedarf an Wolle bei dem confnmirenden Publicum. Dieser Minderbedars war Jahre lang verschleiert, an ibn dachte in den Jahren des geschäft lichen Aufschwungs und der Hausse Niemand. Und doch waren folgerichtig dieser Aufschwung und die Preis höhe in erster Linie daran Schuld, diesen Mindcrbedarf hrrbeizusiihren, denn sie gestalteten allmählich Wollwaarcn zu einem Luxusartikel, der von der großen Menge nicht mehr aufgenommen wurde. Daran hatte offenbar Niemand gedacht, daß das Publicum an einem gewissen Puncte streiken könnte. Im Vollgefühl des Hoch stands der Wollpreise, dessen Ende man gar nicht abschen zu können glaubte, sand eine große Ueberproduction an Maaren in allen Stadien statt, Spinnereien, Webereien wie Grossisten konnten sich in Erzeugung und Anschaffung nicht genug thun, bis der Absatz plövlich zu stauen begann und der Rückschlag schneller, als irgend Jemand ahnen konnte, cintrat. Ein weiteres Moment, das den Minderbedarf an Woll- waaren bewirkte, ist die gefährliche Concurrenz, die ihnen heute mehr als je seitens der immer vollendeter her gestellten Baumwollwaarcu und der zu einem Massen- consumartikel sich entwickelnden billigen Seidenstoffe geboren wird. So erscheint uns die Mode der Hemdenblousen, der heutzutage auch die feinsten Damen in ausgedehntem Maße huldigen, als ein nicht zu unterschätzender Factor für den Minderbedarf wollener Stoffe. Dies allein würde unseres Dafürhaltens genügt haben, di« Wolle von dem hohen Kothurn, auf dem sie voll falschen Selbstgefühls einherschritt, herabzustoßen, wenn wir auch nicht leugnen wollen, daß die complicirenden Nebenerscheinungen, die durch die unnatürliche Preishöhe hervorgcrufcn wurden, das Ihrige dazu beitrugen, die Krise zu verschärfen. Tie von un schön erwähnte Ueberproduction war von einer maßlosen Speculation begleitet, der nicht blos Händler und Spcculanten, sondern auch industrielle Großbetriebe huldigten und die natür lich bei dem ersten Anzeichen eines Rückganges in sich zusammen brach. Nicht blos in Roubaix und Tourcoing, sondern auch in Deutschland und Oesterreich traten die Folgen dieser Ueber- speculation zu Tage, indem alte, festgegründeir Firmen ur allen Fugen krachten und nur mit großen Opfern vor dem Zusammen bruch bewahrt wurden. Die Kammgarnspinnereien, die unvor sichtiger Weis ihre Betriebe zum großen Theil erweitert hatten, waren ernüchtert und schränkten den Betrieb um 20, theilweise sogar um 30 Proc. ein, eine Maßregel, deren vorläufige con- icquente Beibehaltung nur angerathen werden kann. Auf diese Weise wird auch die schwere Krise allmählich und, hoffen wir, in nicht zu ferner Zeit überwunden werden, denn wir ver zweifeln durchaus nicht an einer Gesundung der Lage. Die Ursache, die unserer Meinung nach das Ucbcl hervorgerufen hat, birgt auch das Heilmittel für dieses in sich. Die exorbitanten Preise lähmton die Kauflust des großen Publicums, die niedrigen Preise werden den Geschmack des Publicums an Wolle wieder heben, den Eonsum befördern und so auch dem Wollmarkte die so notwendige Stabilität und Festigkeit wieder verleihen. Wolle ist kein Artikel, der sich auch nur theilweise dauernd aus den Bedürf nissen der Culturmenschheit ausschalten läßt. Ter ganze Ver lauf der Krise und der ibr vorausgehenden gewaltigen Hausse möge aber für unsere Industriellen eine« Warnung sein, sich in der Zukunft von einem Taumel des Aufschwungs nicht willen los fortreißen zu lassen, damit der unvermeidlich folgende Absturz kein allzu tiefer fei. Vermischtes. U Treuen, d. October. Ueber den Geschäftsgang in unseren einheimischen Industriezweigen, namentlich in der Fabvikation von Tüchern und Echarpes, ist zu berichten, daß derselbe im letzten Geschäftsjahre anfangs unter der be ginnenden Wollhauffe viel zu leiden hatte, da Niemand die ge waltige Preissteigerung als in der thatsächlichen Lage der Woll- production begründet, man vielmehr dieselbe allseitig für eine durch die Speculation hervorgeruscne, schnell vorübergehende Erscheinung hielt. Als ein Preisrückgang jedoch nicht eintrat, sondern die Wollpreise immer mehr stiegen und daraufhin in der gesummten Äolltcrtil-Jndustrie höhere Preise verlangt und bezahlt wurden, gewöhnten sich auch die Tuchverkäufer an die höheren Preise, da allseitiger Bedarf vorlag. So war in der ersten Hälfte des Jahres der Geschäftsgang wenig befriedigend, dagegen entwickelte stch in der zweiten Hälfte böi denjenigen Fabrikanten, die sich nur Halbwegs mit Garnen gedeckt haticn, ein flottes Geschäft, wie sie es gelten gehabt hatten, während andererseits Fabrikanten, die ängstlich waren und immer auf billigere Preist warteten, im Verhältniß zu früheren Jahren nur einen sehr kleinen Umsatz erzielten. Dagegen war de: Verdienst in der Tücherfabrikation ein nur geringer. Schuld hieran trägt zum großen Theile die vielfach sinnlose Con currenz der einzelnen Fabrikanten. Ein gemachter Versuch, durch Vereinigung der Fabrikanten zwecks Regelung der Ver kaufs- und Zahlungsbedingungen möglichst Abhilfe zu schaffen, ist leider an dem Widerstände Einzelner gescheitert, und so ge schieht cs, daß der ganze Industriezweig unter diesen traurigen Concurvcnzverhältnisscn von Jahr zu Jahr mehr leidet. Ueber die Absahverhältnisse ist zu berichten, daß besonders das Export geschäft nach Südamerika, Centralamerika und dem Osten unter der starken Woll- und Garnhausse schwer zu leiden hatte. Manche umfangreichen Aufträge mußten äbgclchnt werden, da die ausländischen Käufer die den gestiegenen Rohstoffpreisen entsprechenden Waarcnprcise nicht zahlen wollten und selten Aufschläge bewilligten. Unter den einzelnen Fabrikaten wurden wollene Waffeltücher in bedeutendem Umfange von den deutschen und englischen Grossisten verlangt, dagegen wur den Cachemiretücher weniger gekauft. Die Arbeitslöhne blieben dieselben wie früher. Manche Weber in Treuen widmen sich mehr und mehr der Stickerei-Industrie, da dieser In dustriezweig sich in Treuen und Umgegend immer weiter aus gebreitet hat. Es wurden daher größere Mengen Shawls auf mechanischem Wege hergcstellt. *— Thode sche Papierfabrik zu Hainsberg. Mit dem 1. October ist Herr W. Genscher aus dem Vorstande ausgeschicden und Herr Franz Bergner als kaufmännischer Lvitcr in denselben eingctrcten, um in Gemeinschaft mit dem langjährig bewährten technischen Leiter, Herrn Tirector Schelzig, die Geschäfte der Gesellschaft zu führen. * Dresden, 9. October. Kohlenbesörderung auf den kgl. sächsischen Staatsbahnen während der Woche vom 30. September bis zum 6. Ocwber (In Tonnen zu 1000 kg): Sächsische Steinkohlen au- dem Zwickauer Bezirk» 37 580, auS dem Lugau-Oelsnitzer Be zirke 25 615, au» dem Dresdner Bezirke 8752, zusammen 71977 gegen 70 713 in der entsprechenden Woche deS Vorjahre-, schlesische Steinkohlen 10792, rheinisch-wrstfälische Steinkohlen 6409 und Stein» kohlen anderen Ursprung» (au» Böhmen u. f. w.) 835. demnach Steinkohlen inSgesammt 90013, böhmische Braunkohlen 108383, altrnburgische Braunkohlen 30171, Braunkohlen au» Sachsen 6982 und Braunkohlen au» Preußen 12 968, Braunkohlen demnach im Ganzen 158 504 t. An Kohlen überhaupt wurden hiernach 248 517 t oder jeden Tag im Durchschnitt 35 502 t befördert, während sich dir Gesammtbesörderung an Kohlen in der entsprechenden Woche de- Vor» jahrr» auf 215639 t, jeden Tag durchschnittlich auf 30806 t ge stellt hat. — Im Monat September 1900 betrug dir Besördrrung an Kohlen im Bereiche der kgl. sächsischen StaatLbahnen 1036185 t, jedcn Tag im Durchschnitt 34 540 t. " TreS-cu, 9. October. In der Docke vom 30. Scvtembrr bis 6. October find aus den sächsischen Staatsbahnen 108383 t böh mische Braunkohlen befördert worden gegen 89911t in der rnt- sprechenden Wocke dcs Vorjahres (-tz- IS 472 t), seit 31. Tecember 1899 3 022276 t (— 370881 t). *— M ü h l e n b a n a n st a l t u n d M a s ch r n e n f a b r i k vorm. Gebr. Seck in Dresden. Die General-Versamm lung, welche von 9 Actionären mit 867 Aclien besucht war, genehmigte ohne Debatte den Geschäftsbericht, erlheilie Ent lastung und beschloß die Verkeilung von 10 Proc. Dividende, welche sofort zahlbar ist. Nach den neuen Statuten Halle de: gcsammtsAufsichlsrath auszuscheiden, wurde aber acclamations- weise wicdergewählt. -s- Altenburg, 9. Oktober. Zu den wichtigste n In dustriezweigen dcs Herzogtums Altenburg gebürt jedenfalls die P o r z e l l a n f a b r i k a i i o n, welche über den West- und Oslkreis verbreitet ist und dort ihr? Mittelpuncte in Kahla wie Hermsdorf, hier aber ihren Hauvtiitz in Roschütz hat. Wie die Porzellan-Industrie auch bereit in anderen Orten des Hcc- zogthums stßhaft geworden ist, so sucht sie sich noch immer mehr auszudebnen und weitere Ortschaften zu erobern. Erst kürzlich bcrichleteu wir von der Errichtung einer groß angc- legrcn Porzcllaniabrik in Kraftsdorf, und heure tonnen wir von einem ähnlichen Unternehmen 'in Meuselwitz Mit- thcilung machen. BercirS sind dir vorbereitenden Schritte ge- than, und mit Bestimmtheit steht zu erwarten, daß in nicht ferner Zeit die erste Porzellanfabrik von Meuselwitz eröffnet wird, welcher der Bevölkerung ein weiteres lohnendes Feld für ihre Thätigkeit erschließt. V U. 0. Bcrlin, 9. Oktober. Die Mittheilung, daß die Einführung eines Differentialzolles zu Gunsten de: englischen Waaren bei der Einfuhr nach Britisch-Süd afrika in Aussicht stehe, hat Anlaß dazu gegeben, das zwischen dein deursckien Reiche und England gellende Han de l s p r o v i s o r i u m einer Nachprüfung zu unterziehen. Da bei wird von konservativer Seite zwar hervorgehoben, daß die Rcichsregiernna verpflichtet sei, im Falle einer Differenzirung der deutschen Einfuhr nach Britisch-Südafrika den aus Bri- tisch-Südafrika nach Deutschland eingeführten Maaren die Meistbegünstigung zu entziehen, die bisher Großbritannien und seine Colonien mit Ausnahme von Canada und Barbados genießen. Aber, so wird hinzugefügt, das Bedenkliche der Lage bestehe darin, daß Zollkriege zwischen den britischen Colonien und dem deutschen Reiche möglich feien trotz deS verlängerten deulsch-cnglischen Handelöprovisorinms; dieses Provisorium, das dem deutschen Reiche die Meistbegünstigung auferlege, sei für England von greifbarem Werth, denn es sichere ihm das Meistbcgünstignngsrechr gegenüber Tcuischland. Diese Dar stellung trifft den Thatbesiand nichr. Das ltzeietz, das die Han delsbeziehungen Min britischen Reiche nach Aufkündigung deS früheren Handelsvertrages bis zum 30. Juli 1901 provisorisch regelt, sichert England keineswegs bis dahin die Meistbegünsti gung, sondern ermächtigt den BundcSrath nur, die Meist begünstigung bis dahin zu gewähren. Demgemäß laurel auch die unrer dem 23. Juli dieses Jabres erlassene Bekannt machung des Reichskanzlers, daß auf Grund des Gesetzes über die Handelsbeziehungen der Bundesrat beschlossen habe, dem britischen Reiche und seinen Colonien, mir Ausnahme von Canada und Barbados, „bis auf Weiteres" die Meist begünstigung weiter zu gewähren. Damit ist deutlich gesagt, daß auf Beschluß des Bundesrats jeder Zeit England und seinen übrigen Eolouien die Meistbegünstigung entzogen werden kann, daß also das deutsche Reich keineswegs wehrlos dasteht. Graf PosadowSkl) betonte ausdrücklich, daß die Regierung in der Lage sei, wenn beträchtliche Tl-cile des britischen Welt reiches uns diffcrenziren, diesem selbst als Ganzem gegenüber den autonomen Zolltarif zur Geltung zu bringen. Doch müßte man hierbei wie ein kühl berechnender Kaufmann die Bilanz ziehen und prüfen, ob der vorhandene Zustand für unsere Aus fuhr noch vorteilhaft erscheine oder nicht. Daraus crgftbt sich, daß, wenn Britisch-Südafrika Deutschland differenziell behandelt, zunächst die Einfuhr aus dieser englischen Colonie dem autonomen Zolltarif unterworfen wird, und daß dann die deutschen Handelsbeziehungen zu Britisch-Südafrika eingehend daraufhin zu prüfen sind, ob noch ein« groß« zollpolitische Action gegen England erforderlich ist, wo doch in zwei Jahren mit dem neuen Zolltarifgesetz und dem neuen Zolltarif die handelspolitischen Beziehungen auch zwischen Deutschland und England ohnehin auf eine neue Grundlage zu stellen sind. * Berkin, 9. October. Laut dem „B. T." ergingen in Folge dcs hohen Standes dcs Wechselcourfes auf New ?)ork dieser Tage von Amerika Anfragen wegen Bezuges von Gold aus Deutschland nach den Vereinigten Staa ten. Verbliebe der Wechselcours auf der gegenwärtigen Höhe, so wäre mit der Eventualität eines Goldexports «aus Teursch- land nach Amerika zu rechnen. *— Deutsche Reich sbank. Die „Frkf. Ztg." schätzt in eingehender Berechnung die Dividende auf etwa 11 Proc., möglicher Weise auch auf etwas darüber. Die goldenen Fünf mark stücke, deren Aus prägung schon seit dem Jahre 1879 eingestellt ist, gelten be kanntlich wit dem 1. October d. I. nicht mehr als Zahlungs mittel, bei den Reichs- und Landescassen werden sie jedoch noch bis zum 30. September 1901 zum Nennwerte angenom men. Diese Anordnung hat zur Folge gehabt, daß im Monat September noch ein beträchtlicher Theil der halben Kronen zur Einziehung gelaugt ist. Jahre hindurch nämlich belief sich der Bestand der noch im Verkehr befindlichen goldenen Fünfmark stücke andauernd auf nahezu 6 Mill. Mark, während zur Aus prägung insgesammt für nahezu 28 Mill. Mark gelangt waren. Auch während der Zeit, in welckier die Einziehung der halben Kronen durch die Reichs- und Staatskassen angeordnet war, war die Bcftandssumme bisher nicht vermindert, jetzt hat in dem Monat vor der Außercourssetzung der Münze der Verkehrs bestand sich um über !'/-> Mill. Mark ermäßigt, da nach dem letzten amtlichen Ausweise über die Prägungen in den deur- schen Münzstätten nur noch für 4,4 Millionen Mark halbe Kronen im Verkehr geblieben find. Es berechtigt dieser Vorgang zu der Erwartung, daß in dem noch vorliegenden einen Jahre, in welchem der Ncnnwerth von den Reichs- und Landescassen für die halben Kronen noch gezahlt werden muß, die Bestandssumme weitere Ermäßigungen er fahren wird. — Von den ferner zur Einziehung gelangenden Münzsortcn, den silbernen und Nickel-Zwanzigpfennigfrücken, hat sich die im Verkehr befindliche Summe in der Zwischenzeit nicht wesentlich geändert. Von den silbernen Zwanzig pfennigstücken, die in einer Gcsammtswmme von 35,7 Millionen Mark geprägt sind, liefen Ende September noch für 7,7 Millionen und von den Nickelzwanzig pfennigstücken noch fast der ganze zur Ausprägung ge langte Betrag in Höhe von 5 Mill. Mark. *— Buwbinder-Lcinwand. Das amerikanische „Bureau of Foreign Commerce, Department of State", hat nach einer Mittheitung dcs „Export-Journals" cruf Veranlassung einer bedeutenden Lcinwandfabrik in Rhode- Island durch ihre consular'ischen Vertretungen in 35 Ländern Berichte einholen laßen, welche in den Svecial-Consular- Reports XX, 1. abgedruckt sind und Angaben über Menge und Qualität, Preise, Bcziigsquellen, Vertrieb u. s. w. der in den einzelnen Consulatsbezirken zur Verarbeitung kommenden Buch binder-Leinwand enthalten«. Ausführlicher und die Auskünfte aus England, woselbst The Winterbottom Book Cloth Company, Limited. 12 Newton-Str., Piccadillh, Manchester, und The Albion Book Cloth Company, Albion Mills. Pendleton, Man chester, das Feld beherrschen. Conful Pitcairn, Hamburg, be hauptet in seinem kurzen Bericht: „Fast alle in Deutschland gebrauchte Buchbinder-Leinwand wird aus England importirt", während General-Consul Mason, Berlin, ungefähr das Gegen- thcil ausiagt, indem er sein« Auskunft folgendermaßen be ginnt: „Die in Deutschland consuinirte Buchbinder-Leinwand ist in der Hauptsache inländisches Fabrikat, obgleich beträchtliche Mengen besserer Sorten noch aus England erngeführt werden." *— Zeiher Eisengießerei und Maschinen« fabri k Das Unternehmen war das ganze Jahr hindurch in Zeitz und in der Zweigniederlassung Köln-Ehvenfeld gut be schäftigt. Die Kosten der Neuanlagen betragen 79 316,03 .4k. Der Gewinn beträgt 608 791,37 Davon sollen verwendet werden zu Abschreibungen 83 543,52 -F, zur Rückstellung auf Debitoren 40 000 -4t, 4 Proc. Vorzugsdividcnde gleich 72 960 .4t, Tantieme an den Aussichtsrath 40 698,28 .4t, Tantieme an Vor stand u. s. w. 50 872,85 „4t, 16 Proc. Superdividende gleich 291 840 -4t, Gratifikationen an Arbeiter 10000 -4t und Vortrag auf neu« Rechnung 3876,72 ^t. Die Generatl-Veriammlunq findet am 27. Oktober 1900, Nachmittags 2 Uhr, im Ver- waltungsgebäude der Gcscllschast in Zeitz statt. *— Consolidirte B r a u n k o h 1 e n g r u be Marie bei Ahe udorf. In der General-Versammlung, welche die Dividende aus 4 Proc. festsetzte, wurde die Verwaltung er mächtigt, den seit Jahren schwebenden Proceß gegen den früheren Vorstand und Aussichtsunth im Wege dcs Vergleichs zum Ab schluß zu bringen. Bezüglich des laufenden Geschäftsjahres wurde mitgciheili, daß das erste Jahrcsvrertel eine Mehr förderung von 80 885 1>I ergeben habe. Ter Verkauf umfaßte 522 000 bl (i. V. 467 000 lil) mit einer Mehreinnahrne von rund 20 000 *— Harzer Werke zu Rübeland und Zorge. In der Äufsichtsrathssitzung vom 8. d. M. wurde die Bilanz für das verflossene Geschäftsjahr vorgelegt. Der Aufsichts- rarh hat, wie bereits gemeldet, beschloßen, in Anbetracht der allgemeinen Lage der Eisenindustrie nur 12 Proc. Dividende aus dem BetriebSgcwinn in Vorschlag zu bringen und dafür einen höheren Betrag aus dem Gewinn (ca. 100 000 -4t gegen 75 000 -44 im Vorjahre) auf neue Rechnung vorzutragen. Im Vorjahre wurden aus dem Betriebsgewinn ca. 10 Proc. und aus dem Gewinn aus dem Verkaufe des Kalkwerks ca. 15 Proc. vcrtheilt. Für das laufende Geschäftsjahr liegen genügende Aufträge vor. * Frankfurt a. M., 9. Oktober. Die Ladtverordneten- Versammluug beschloß den Ankauf der Eschersheimer Localbahn, deren Capital 350 000 ,4t beträgt, für 500 000 Mark, sowie des Elektricitätswerkcs Bocken heim, wobei die Actien zu 130 Proc. ungerechnet werden. Dagegen sollen 3'/-Proc. Frankfurter Stadt-Obligationen zum Course von 94jL Proc. ausgegeben werden. *— Deutsche Elektricitätswerke zu Aachen, Garbe, Lahmeyer L Co. Der Bruttogewinn für 1899/1900 beläuft sich einschließlich 82 699 ,4t Vortrag auf (>37 798 -4t. Die Abschreibungen und Unkosten betragen 314 702 Mark, so daß ein Reingewinn von 328 095 ,4t verbleibt. Dem Reservefonds werden 12 019 -4t zugeführt. Die TantiSmen erfordern 43 691 ,4t. Die Dividende beträgt 8 Proc. gleich 156 000 ,4/. Auf neue Rechnung werden 111 384 ,4t vorgetragen. '— Aachener Lüwenbrauerei. Die autzerordent- liche General-Versammlung beschloß die Erhöhung des Actien- capitals von 450 000 ,4t auf 700 000 .4t und die Vereinigung mit dem Aachener Brauhaus. Dessen Besitzer Paulßcn wurde in den Vorstand gewählt. *— WestfälischesCoakssyndicat. Anläßlich dcs 10jährigen Bestehens dieser als Actien-Gescllschaft gegründeten Vereinigung ist eine Festschrift veröffentlicht worden, die über die Entwickelung des unternehmens eine Reihe ziffernmäßiger Angaben macht. Danach betrug die Erzeugung der dem Syndicat angehörenden Gesellschaften 1891 3,94 Mill. Tonnen, 1892 4,03, 1893 4,20, 1894 4,74, 1895 4,82, 1896 5,57, 1897 6,04, 1898 6,42, 1899 7,05 Mill. Tonnen. Für 1900 ist eine Coakserzeugung von 7,70 Mill. Tonnen in Aussicht genommen. Die Zunahme von 1891 bis 1899 beziffert sich auf 3,11 Mill. Tonnen oder rund 79 Proc., während in der gleichen Zeit Deutschlands Roheisenerzeugung von 4,66 Mill. Tonnen auf 8,20 Mill. Tonnen Mistiegen ist, also um 3,54 Mill, oder ercha 76 Proc. Ter A bsatz nach dem Minette-Revier stieg von 1312 895 t auf 2 783 338 r; er wird für 1900 auf 3 100 000 t geschätzt. Für die insgesammt abgesetzten Coaks- meuaen stellte sich der durchschnittliche Reinerlös pro Tonne auf: 1891 12,85 ,4t. 1892 10,46 ,4t. 1893 8,73 ,4t, 1891 8,44 ,4t. 1895 9,05 ,4t, 1896 9,81 ,4t, 1897 10,76 -«, 1898 12,79 ,4t, 1899 13,19 <4t und im ersten Halbjahr 1900 auf 16,11 ,4t. Der Werth der gejammten Ruhrcoakserzeugunz er höhte sich, nachdem er von 57)4 Mill. Mark in 1891 bis 1893 auf 43 Mill. Mark zurückgeangen Ivar, bis 1899 auf 109 Mill. Mark. Die gesummte I a h r e s b e t h c i l i g u n g, am 1. Te- cembcr 1890 mir 3,86 Mill. Tonnen beziffert, erhöhte sich bis 1. Januar 1900 auf 7,09 Mill. Tonnen; sie wird für 1901 auf 7,95 Mill. Tonnen berechnet, das sind 855 566 t oder 12,06 Proe. mehr als im vorausgegangencn Jahre. *— Dortmunder Union. Dem Geschäftsbericht der Verwaltung für 1899/1900 ist zu entnehmen, daß die volle Ausnutzung der Betriebsmittel der Gesellschaft wiederholt durch den Mangel an Rohmaterial behindert wurde. Obwohl die Production der deutschen Hohofenwerke im Geschäftsjahre 1899/1900 wiederum um 3,25 Proc. auf 8 080 438 t gestiegen ist, konnte doch der Bedarf der Roheisen verbrauchenden Werke von der inländischen Production nicht voll gedeckt werden, und es mußte ausländisches Roheisen wiederholt zur Deckung des Bedarfs herangeholt werden. Die Production der deutschen Hohöfen wäre eine erheblich größere gewesen, wenn genügend Cocrrs zur Verfügung gestanden hätte; außerdem wurde sie besonders während der Wintcrmouate stark beeinträchtigt durch vielfache Störungen, herbeigeführt durch mangelhafte Qualität des Coaks und der übrigen Schmelzmaterialien, sowie durch den überall herrschenden Mangel an Arbeitern. Obwohl daher auch in den Betrieben der Gesellschaft große Schwierigkeiten zu überwinden waren und der «mit aller Kraft durchgeführte Um- und Neubau der Hohofen- und Walzwerks-Anlage auf dem Dortmunder Werke den regelmäßigen Betrieb vielfach hindern und stören mußte, ist doch die Production der Dort munder Union wiederum gestiegen; an Fertigfabrikatcn wurden 308 786 t gegen 290 554 «r im Vorjahre hcrgeftellt. Die Ver waltung bat sich für verpflichtet gehalten, auf die thunlichst rasche Vollendung der Neuanlagen mit allen Kräften hinzu wirken, nm den, wie sie sagt, daraus unzweifelhaft zu erwarten den günstigen Einfluß auf die lltentabilität des Unternehmens so bald wie möglich zu erzielen. Diese Neu- und Ergänzungs bauten haben zwar große Geldsummen erfordert, sie waren aber nöthig, wenn die Geicllichaft ihren Platz unter den ersten Werken des Landes behaupten sollte. Die Verwaltung «spricht die Ueber- zeugung aus, daß nach der Fertigstellung der Bauten, besonders auf dem Werke in Dortmund, und nach Vollendung der Anlagen über und unter Tage auf der Zeche Adolph v. Hansemann die Einrichtungen zu den besten und leistungsfähigsten gezählt wer den dürfen. Zur Deckung der für diese Neuanlagcn und Er gänzungsbauten bereits aufgewendcten und noch aufzuwcnden- den Mittel wird die Gesellschaft bekanntlich eine Obligations schuld von 6 Mill. Mark contrahiren. An Aufträgen lagen am 30. Juni 1900 vor 165 848 t im Verkaufswerthe von 29 012 200 Mark (gegen 188 738 i im Wcrthe von 26 515 795 ,4t am 30. Juni 1899). Bis zum 31. Juli 1900 hat sich dieser Auf tragsbestand auf 179 121 t im Verkaufswerthe von 30 459 722 -4t erhöht. *— RoßLCo., Bierbrauerei-Actien-Gesell- schaft, Dortmund. Die General-Versammlung beschloß einstimmig, aus dem Reingewinn von 142 580 ,4t eine vom 9. October ab zahlbare Dividende von 8 Proc. zu vcrtheilen. Ter Verwaltung wurde Entlastung ertheilt. Der Mehrabsatz im ersten Viertel des laufenden Jahres betrug 875 kl. *— Hochfelder Walzwerks-Actienverein in Duisburg. Nach dem Rechnungsabschluß wurde in dem am 30. Juni 1900 beendeten Geschäftsjahr rin Betriebsgewinn von 486 832 ,4t bei einem Aktienkapital von 650 000 „4t erzielt. Nach Abzug von 61 526 „4t für Abschreibungen und 103 216 ,4t für Unkosten und Zinsen verbleibt zuzüglich Vortrags von 1609 -F aus dem Vorjahre ein Reingewinn von 323 748 -4t. Davon dienen 13 800 „4t für die Rücklage, 29 499 „4t für Ge- winnanthefle, 260 000 „4t als 40 Proc. Dividende, 20 449 „4t als Vortrag. *— Duisburger Ei senwaaren- und Fahr« radfabrik „Schwalbe", Actien-Gesellschaft, vorm. Gebr. Bieber, Duisburg. Die General-Versammlung ge nehmigte die Anträge der Verwaltung, insbesondere die Ver- theiluna von 10 Proc. Dividende für das erste Geschäftsjahr, und beichloß die Erhöhung des Actiencapitals von 350 000 „4t auf 600 000 -4t, die Uebernahme des Schlic'schen Werkes für Esienconstruckion und Maschinenbau in Duisburg-Hochfeld, sowie Abänderung der Firma in Gebrüder Bieber. Actien-Gesellschaft. *— Zur Lage des Rukrkohlenmarktes schreibt die „Rh-Westf. Ztg ": Trotz der in der gejammten Eisen industrie und anderen Gewerben zu verspürenden Flaue hat der Kohlenmarkt bisher noch das alte feste Gefüge bewahrt und ist ein Abnehmen der Nachfrage noch nicht zu verzeichnen gewesen. Der Verwandt erreichte in den letzten Tagen des verflossenen Monats und auch m denen der vergangenen Woche immer noch eine Höhe von ca. 16j4 Tausend Doppelwagen und scheint es. daß diejenigen Kohlenmengen, welche die Industrie heute entbehren kann, fortdauernd gern ausgenommen werden, um die Lücken in den Lagern der großen und kleinen Kohlen händler zu füllen oder als Hausbrand in die Keller der Ver braucher zu wandern. Diese Abflußcanäle werden noch eine ganze Weile willig größere Quantitäten Kohle arsinehmen, aber es wird auch ein Moment kommen, wo die Lager gefüllt sind, und dann vielleicht plötzlich sich Herausstellen, daß die Pro duction den Bedarf übertrifft. Dieser Zeitpunct liegt ja aller Wahrscheinlichkeit nach rioch in ziemlicher Ferne, zumal da die Förderung in den Wiutermonatcn thcils in Folge der größeren Anzahl Feiertage, teils in Folge der durch die Jahreszeit ver- ursachren Störungen etwas nachzulassen pflegt. So dürfte vielleicht noch der ganze Winter vergehen, ehe man eine Ucber- production wird bemerken können; aber wir glauben mit ziem- Uclu'r Bestimmtheit Voraussagen zu dürfen, daß, bevor der April 1901 ins Land gezogen sein wird, die Bechen dazu wer den übergehen müssen, ihre Förderung dem Bedarf anzupassen resp. dieselbe eiiizujchränken. Dies gilt selbstverständlich immer nur für den Fall, daß die Industrie sich aus der mißlichen Lage, in der sie sich zur Zeit befindet, nicht hat befreien können, und müssen wir zu unsrem Bedauern constatiren, daß die Aussichten dafür einstweilen noch reckst geringe sind. Das Snnbicat wird in nächster Zeit seine Verkaufstätigkeit für Lieferungen ab 1. April 1901 aufnehmen, jedoch werden die Preise, mit Ausnahme derjenigen für Magerkohlen, eine Er Höhung kaum erfahren, da die Richtpreise, nach denen sich die Verkaufspreise zu regulircu pflegen, nicht geändert worden sind. Die Richtpreise für Magerkohlen sind durchweg um 25 „z die Tonne, in einzelnen Sorten aber auch u«m SO bis 1,25 ,4/ heraufgcsetzt worden, und wird für die Äerkaufspreise «in ent sprechender Mehrpreis verlangt werden. *— Gewerkschaft Wilhclmsfund in Essen. Bei einer Kohlenförderung von 4897 t ergab das letzte Ge schäftsjahr eine Zubuße von 221 847 -4t. In der Gewerkcn- Verfammlung wurde die Ausschreibung einer Zubuße von 200 -4t auf den Kux beschlossen. In einem Zeitraum von etwa 3 Monaten hofft der Grubenvorstand die Förderung all mählich auf 300 t arbeitstäglich steigern zu können. *— Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Consnlardistricte Hannover betrug im dritten Quartal 1900 946 820,45 „4k, das ist 424113,14 -4! weniger als in 1899. 8 Nene Hamburger Staatsanleihe. Auf die von der Finanzdeputation in Hamburg ausgeschriebene 4proc. Anleihe von 40 000 000 ,4/ vom Jahre 1900 ist schon am 9. October der Zuschlag ertheilt worden, und zwar, wie bereits gemeldet, an die Gruppe der Commerz- und Tisconto-Bank zum Course von 98,28 Proc. Dieser Gruppe war im Jahre 1899 der Zuschlag auf die damals ausgeschriebene 3'/rproc. Ham burger Siaatsanleibe zum Course von 99,33 Proc. ertheilt worden, so daß der für die Anleihe vom Jahre 1900 geborene Cours recht niedrig erscheinen könn-te, wenn man nicht die gegenwärtige Lage der Märkte in Betracht zu ziehen hätte. Im klebrigen ist die zu 99,33 Proc. begebene 3'/2proc. Anleihe von 1899 zu 99,90 Proc. herausgcbrachi worden, so daß man wohl mit Recht auf den Cours gespannt fein darf, zu welchem die zu 98,28 Proc. begebene Anleihe von 1900 hcrausgebrachr werden wird. Bemerkt sei noch, daß auch die Gruppe der Norddeutschen Bank in Hamburg ein Gebot zu 98,27 Proc. abgegeben har, das aber unberücksichtigt geblieben ist. *— Schiffsverkehr im Hamburger Hafen. Der Verkehr umfaßte in vergangener Woche einiommend 170 Dampfer. 6 Segelschiffe, 11 Sceschlehpzüge und 66 Küsten fahrzeuge, ausgehend 177 Dampfer, 2 Segesichisfe und 6 Sc-^ sckleppzüge nebst 70 Küstenfahrzeugen. Gegenwärtig befinden sich 94 Dampfer und 33 Segelschiffe au der Stadl. Im Alronne«: Hafen lagen einschließlich der Küstenfahrzeuge gestern 30, i«. Harburg 32, in ltzlückftadr 2 und im Cuxhavener Hafen 1 Schiss. *— Schlesische Holzindu st r i e, Actien-Gesellschaft, vorm. Ruscheweyh L Schmidt in L a u g e n ö I S. Tas am 30. Juni abgclauseue Geschäftsjahr brachte eine Steigerung des Umsatzes von 1 089 982 auf 1 267 158 ^44. Für die ver mehrten Ausgaben für die Neuanlagcn und zur Beschaffung größerer Betriebsmittel mutzte der Baukcrcdit in Anspruch genommen werden. Nach Abschreibungen in Höhe von 48 697 ,/4 verbleibt ein Reingewinn von 135 208 .//, welcher gestattet, eine Dividende von 9 Proc. (i. V. 8 Proc.) zu vcrthailen, de.n ordentlichen Reservefonds 7000 -4k, dem SpecialreservefonL? 6000 -4/ zuzuwciseii, 20 140 als Tantiemen und Grari ficationen zu Vertheilen, 3000 </k zur Bildung eines Unter stützungsfonds für Beamte und Arbeiter zurückzustellcn und 9067 ,4k auf neue Rechnung vorzutragen. — In das neue G? schäftsjahr ist die Gesellschaft mit belangreichen Aufträgen ver sehen eingetreten, so daß für dasselbe wiederum auf ein günstiges Resultat zu rechnen ist. *— Z u ck e r f a b ri k H a y n a u i. S ch l. In der General- Versammlung wurde dem Vorschläge dcs Aufsichtsraths gemäß die Auszahlung einer Dividende von 7 Proc. beschlossen. *— Nürnberger Gußstahlkugelfavrik. Von dem der Gesellschaft gehörenden Terrain konnten die Liqui datoren noch nichts verkaufen, dagegen sind Maschinen mit einem Erlöse von etwa 50 000 -4k verlauft worden. De u t s ch e V e r l a g s a n st a l t, Stuttgart. Ter AufsichtSvath hat beschlossen, für 1.899/1900 9 Proc. Dividende vorzuschlagen gegen 9Vs Proc. im Vorjahre. *— Oesterreichisch-Ungarische Bank. Der Wockenaus- weis vom 7. Ocwber 1900 läßt erkennen, daß das Institut immer noch eine starke Anspannung erleidet und seit dem Quartal-Wechsel nur eine unwesentliche Erleichterung erfahren hat. Der Notenumlauf ist zwar um 12042000 Kr. aus 1455 273 OM Kr. zurückgeqangen und der Goldbestand ist um 2 507 000 Kr. aus 909057 000 Kr. ge stiegen, dagegen weist der Silbercouront (— 1 895 000 Kr.) einen Rückgang auf und sowohl daS Portefeuille (— 3 095 000 Kr.), als der Lombordverkehr (— 398 000 Kr.) und Hypothekendarlehen (— 103000 Kr.) sind nur wenig entlastet worden. I» Gold zahl bare Wecksiel haben um 1036 000 Kr., die im Umlauf befindlichen Pfandbriefe um 10 000 Kr. und der steuerfreie Notenumlauf nm 11468 000 Kr. zugenommen. * Mailand, 9. October. Die Staatseinnahmen in den ersten drei Monaten des laufenden Rechnungsjahre» übersteigen um 23'/, Mill. Lire die gleiche Zeit in 1899. * Madrid, 9. October. (Agence Havas.) Der Finanz. Minister stellt in Abrede, daß die Regierung beabsichtige, eine Anleihe oufzunehmen, fei es eine große oder eine kleine. *— Die Bank von England erhöhte den Verkaufspreis für EagleS'um einen Penny aus 76 8 9 ck. 8 Die Analo-Sicilianische Schwefel-Gesellschaft hat in ihrem mit dem 31. Juli 1900 abgelaufenen Betriebsjahre gute Geschäfte gemacht. Der Bruttogewinn beziffert sich auf 119 701 der sich durch Zinsen und sonstige diverse Einnahmen aus 128 038 L erhöht. Nach Abzug aller Betriebsspesen und nach Verweisung von 8500 L auf Reservefonds bleibt ein Reingewinn von 84 578 L. Daraus ist schon eine JnterimSdividendc von 3 Proc. aus die Prioritäten für daS mit dem 31. Januar 1900 beendete Semester bezahlt worden und eS sollen jetzt abermals 3 Proc. mit 17 167 L auSgekehrt werden, so daß daS JahreSerträgniß der Prioritäten sich auf 6 Proc. beläuft. Von dem verbleibenden Saldo werden 20Proc.--- 10 048 L dem Capital-Garantirsonds zugewiesen, der dadurch dir Höhe von 36 872 L erreicht. Der Reservefonds erhält 20 750 L und beziffert sich damit aus 80521 L. Au» dem Reste von 19 444 L fällt den Prioritätrn-Besitzern ein fernere» Zehntel zu, so daß dir vollgezahlten Stücke noch 1 ck, die mit 15 n eingezahlten Stücke '/« 6 erhalten. Neun Zehntel deS Reste» kommen den gewöhnlichen Actien zu, auS welchem Betrage dieselben 6 ä per Actie --- 50 Proc. erhalten. ?. 0. Afrikanische Bahnen. Wie man un» an» Pari berichtet, ist die Theilstrecke der Bahn Dschibuti-Harrar, zwischen Dschibuti und Dauanleh — 108 km lang — bereits mit Ende Juli diese- Jahre» dem Verkehre übergeben worden, und man hofft, daß bi- Ende November die Bahn bis auf 140 km von der Meeresküste anSgebaut fein wird. In Dauanleh ist man aus reich lichen Wasserzufluß gestoßen. *— TranSvaal-Loncessionen. Au» Capstadt wird den „Times" vom 3. d. Mt». gemeldet: Bor der Commission, die ein- gefetzt worden ist, um dir bestehenden Concrssionra einer Prüfung zu unterziehen, legte dir Minenkammer heute in eingehender Weise dar, daß da» Dynamitmonopol der Eonventlon zuwiderlauft, Idaß die ConcefsionSbedingllngen nicht erfüllt worden seien und jda« Monopol im öffentlichen Interesse für hinfällig erklärt werden müsse. Der Vertreter der DebrerS Company erklärte, daß di« Her stellungskosten deS Dynamits in Amerika sich nur auf 1 D per Kist« stellen. Mr. Fitzpatrick wurde hierüber befragt und gab später auch Erklärungen über die Concefsion der Niederländisch-Südafrikanischen Eijenbahn-Gesellschaft sTranSvaalbayn) ob, für deren Verstaatlichung er plaidirte. Poste und Telegraphenlvefen. *— Postpacketrn mit Wrrthangabe nach Egypten ist zum Gebraucht der rgyptischrn Zollbehörde außer den Declarationen eine Rechnung b« den Inhalt der den Einzelwerth Za Nauru H. Schütze, Sch«sfba« Handel«aes. „Nodlrsi« und Tabakladrcck ! Fr. I. Brab«aer, S LandeI»aeieUsch. Lud «enno Ncfting, Kau, Ü Wodlaeuiulh, Ka« Ed. Sridlcr, Nausm., Seidler, W. Hacke Ti Da« Soncureve« delm Just in Ehem kanten Ernst Siicharl * Hamburg heim befindet si ihre Berpflichtui deutend brthrilig *— Ueber d Ignaz Löwy ii mühte, mit ihre, treffen, wurde rr curS eröffnet. ? zissert, die Actir *— Di« «le stellte mit 1631 land ist betheili, Ve, 25. Octob Stanislav, da» Jahr 1901 gebranntem Gil Grenzsteinen, L Steinen. Nähe Nächstens. 5 bahnen 1) in A Querstücke für l Winkel au» M« Blechtaseln für Stahl, 16 Achse kästen und 2 1 Kupfer Phosph« *- Schlei der Bekanntmai licht, daß für und Steinkohle! in Dresden un Eisenbahn-Dire, des Speciallari vahmetarifs 13 *— Wars« (— 2 984 Nbl.) *— Westsi Pani). Septem 1161 297 Lire Kaiumgarl zeichniß der a gationrn und Inseraten aus Leipzi Die Meld! Auftrage des bevorstehende stinweist, hat genommen, w knappheit bcst Preße nicht l gestern war < Fortschritt fei! liche Äeurthc politischer Hii Kriegsichaupl und der Tort Eisenindustrie Berlin feste Leipziger Bör in gebesserter vereinzelt aus kam. Immer bieten rn eng merkte, fpcciel Die Tendenz unbedeutende Am lebhaj Neichsanleihe Sächsische St wenig verän Dresdner St wurde von de sowie Credit- verfolgte sein mehrfach um Leipziger Hy begegneten d Titt.l L Kr Eisenbahnwei nannt. Jnd Straßenbahn wechsel Ware Jute, Wollkä Zuckerraffine burg-Amerike waren Paris ohne Geschütz Li «»t, Ml s«r e« »ctioil o»ol> 1 d»N«il Mir «li Köder v»reu Seredeu 6«msQtt»dr1Il, HieSer» Mir-, Sott«»»« ikSdUcltei, Meo oocd O«l»niti koreter, kölditrer Sr»r Lodleuveri - ««Mil»» Lu»durr»r 7 w-rdlr. 62,b0 « «»USucker lO-I SSL0 rurd. «8,00 d-8., »8 8«r.Vu.Vl„N! kreue». kk-uSd 4proo. rVlll. «proo. XX XX 4proo. di» Ivo Lw. II. di» I V undd. dl» l! »Iiproo. II, IV b-stpr. Odin. 97, »»brld Uilod, Vurwr»vi«r I «-MM»»«» L»ckl»od» /lot! k»rdM»rd» kli —. Utdrloo cSedlu»».) 8ot Vox. golclrou! koww»u<Ur I Hooduwsr S»rp«u«r 179 ürilL«w. LI»d! v»a»r l72chO, 1
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