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Riesaer G Tageblatt rrnd Auxelg^ Metlatt mü> Aiycher). Lrahtanschristr Tageblatt RtrfL, Junruf Nr. M. Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekamttrrrachuu-e» -er »mtS-a«tztma«»fchast «rotzeuhat«. des Amtsgerichts, -er AattSaMvaltschaft -etm Amtsgerichte und -es Rates -er Tta-t Riesa, -es Stuauzamts Riesa ««- des Han-Zollamts Meitze«. Postscheckkonto: Dresden ISS» Girokaffe Riesa Nr. S2. I- 44. Monteg, SS. Februar 1SSS, «tenbs. 7S. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erschUat jede« Da» abend» '/,» vhr mit «usnahm» der Sonn- und Festtag«. vr«» »«Preis, «e««n Dorautzahluna, sür einen Monat 2 Aiark 2L Pfennig durch Last oder durch Voten. Für den Fall de» Eintreten» von Produktion»out«uerung«n, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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All Sie SrM SANS! Aus allen Tellen des deutschen Baterlandeö kommt täglich von der deutschen Jugend der Ruf an mich: auch wir deutsche Jungen nnü Mädchen wollen mithelfen zum Gelingen der Zeppelin-Eckener-Spcnde des deutschen Bolles. CS ist siir mich eine grobe Freude, hieraus ersehe» zu tonnen, wie lebendig das Interesse nnd die Liebe der deutschen Jugend siir das Werk unseres Grafen Zeppelin ist und wie stark und wie lebhaft ihr Wunsch und Wille, das; es uns nicht verloren gehen möge. In der Tat: Zeppelins Werk ist iu Gefahr unterzu gehen! Aber ich bin gewiß, daß dieses nicht geschehen wird. Zeppelins Erbe wird uns erhalten bleiben, weil Deutsch lands Jugend cs so will. Tenn der Lebenswille und tatkräftige Glaube Jung deutschlands ist TentschlandS Zukunft und bestimmt sei» Schicksal. Werte deutschen Erfindergeistes, deutsche Wissen schaft und Technik, die durch die gegenwärtige Not unseres Bolles gefährdet sind, sie werden uns erhalten bleiben für den Wiederaufbau der deutsche« Zukunft, wenn Deutsch lands Jugend ihre Bedeutung hierfür klar erkennt und ihre Erhaltung will. Luftschtffahrt ist not! Kein Volk kann sich »uter den führende» Völkern gleichberechtigt behaupten, das nicht auch in der Luftschiff fahrt führend ist. Es darf nicht geschehen, daß das deutsche Bolk vom Wettbewerb im Wcltluftverkehr sich ausschlicßt, der Volker nnd Kontinente zu verbinden bestimmt ist. Unser Zeppelin-Luftschiff, daS soeben eine Verkehrs leistung von weltgeschichtlicher Tragweite zu voll bringe» und dem deutschen Namen Ruhm und Ehre zu verleihen vermochte, dürfen mir nicht falle» lassen! Wir müssen es weiter entwickeln nnd vollenden! DaS ist auch das Verlangen der deutschen Ingend. Schon einmal hat die deutsche Ingend ihre Zeppelin begeisterung und ihren idealen Sinn bewiesen. Nach dem Unglück von Echterdingen hat sie geholfen mit dem Groschen ans ihren Sparbüchsen ZepvelinS Werk zn retten. Auch jetzt will sie nicht beiseitesteheu, wo eS gilt", die Mittel aufzubringen, die Arbeit auf Ser Lnftschifswerft in Friedrichshafen nen zu beleben und ei» neues Luftschiff zu bauen, das den Ruhm deutscher Technik nnd deutschen Wagemutes in die Welt hinaustragen, das dc» Pol nnd die Meere überfliegen wird. Diesen Willen der deutschen Jugend möchte ich er muntern nnd ansenern nnd zu einer gemeinsamen Tat zusammcnfasscn, deren Ihr Euch, deutsche Jungen und .Madel, als Eurer eigenen rühmen und srcncn könnt. Sammelt nnd arbeitet für eine Zeppelin-Spende der deutschen Jugend, die sür mich ein besonderer, nnd zwar der schönste Teil der allgemeinen Volksspende sein wird! Lasset den Nuf zn einer gemeinsamen Sammlung durch alle Eure Iugendkreise schallen in Nord und Süd, in Ost nnd West unseres lieben Vaterlandes und lasset ihn Widerhall finden in Euren begeistcrungSfähigen, jungen Herzen! Stehet zusammen einig und freudig in dem klaren Bewußtsein, durch das Opfer sür den deutschen Zeppelin Euren festen Willen zur Förderung deutscher Technik und Kultur zu bekunden nnd damit der Zukunft Deutschlands zu dienen. Darum gebt Euer Schcrslcin stolz und freudig! Freude nnd Genugtuung wird Euer Herz erfüllen, wenn Ihr beim Anblick des neuen Zeppelin- LuftschiffeS rufen werdet: Auch wir haben Teil daran! Berlin, den 1. Januar 1926. Dr. Hugo Eckener. Ak VkMm Lu SerMvellM LmMt. X Beut Herr. Die Beerdigung de» auf so tragische Weise im polnischen Gefängnis ums Leben gekommenen BerginsprktorS Lamprecht gestaltete sich tu einer eindrucks volle« Kundgebung für da» Deutschtum, an der Tausende und Abertausende teilnahmen. Nach Beendigung der kirch- Uchen Zeremonien in der Leichenhalle des Städtischen Krankenhauses, in die die Leich« im Verlaufe des Freitags urs dem Saal des Feuerlöschdepots Uberaefübrt worden war, bewegte sich der Trauerzug, von beiden Seiten von Berg leuten in ihrer Tracht, von Feuerwehrleuten nnd den, Selbstschutz flankiert, nach dem Friedhof. Die Straßen, durch die der Trauerzug fich bewegte, waren vo» einer ge waltigen Menschenmenge umsäumt. Deputationen ver schiedener Gruben schlossen sich dem Traurrgefolge an. Das Stadtverordnetenkollegium, an der Spitz« die beiden Bürgermeister nnd der Stadtoerordnetenvorsteber, waren vollzählig «rschienen. Schutzpolizisten zu Fuß und zu Pferde sorgten in der Straße für Ordnung und Ruhe. Ob- ivohl der Friedhof polizeilich abgesperrt war, bewegte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge nach der Grabstätte, an der der Geistliche in seiner Rede de» Ber- torbenen als alten Bergmann, liebevollen Gatten und reuen Deutschen schilderte, der als Märtprrer für sein Vaterland, der durch de» Haß und die Feindschaft seiner Scgner den Tod fand. Unter Trommelwirbel und dein Senken der Fahnen wurde der Sarg der Erde übergeben. Zahlreiche Kräuze mit Schleifen in den alten und neuen steichssarben schmücken die Grabstätte. Irgend welche Zwischenfälle haben sich nicht ereignet. Ae um KlllMOlW WWW Dunkle. Durch die Erwcrbslvsenfüriorgc werbe die Wirt schaft mit ungeheuren Lasten nen belegt. Der Bergbau werde durch die Acnderung des Knappschastsgesetzcs schwer belastet. Ter Ncalluhn der Friedenszcit sei bereits erreicht. Abg. Görig sZentr.s verteidigt die Kreditpolitik der Reichsversichernngsanstalt sür Angestellte. Im Bergbau sei das Mißtrauen der Arbeitnehmer gegen die Arbeitgeber berechtigt. Erforderlich sei ein Ausgleich sür die Sozial rentner im Laargebiet. Abg. Tiedt tttomm.s nennt die Behauptung, daß das Kaiserreich die soziale Fürsorge geschaffen habe, eine Ge schichtslüge. iWidersprnch rechts.) Abg. Thiel <D. Bp.» nimmt das Iohannesstift in Span dau gegen Angriffe der Linken in Schutz. DaS Kassen wesen müße gereinigt werden. Abg. Sparrer iDem.s wendet sich dagegen, daß die Krankenkassen selbst Heilmittel ankaufen und an die Ver sicherten abgeben. Abg. Lambach sTuatl.j stellt fest, daß die Teutichualio- nalen gegen die Zulassung von Rechtsanwälten bei Arbcits- gerichten seien. Ein Rcgierungsverireter erklärt bas Einverständnis der Regierung zn einer Verbesserung der Renten im Saar revier. Abg. Becker-Herborn lSoz.s soröerr Ausbau des Schlich tungswesens. Abg. Gok sTnail.) ist der Ansicht, daß üaü Lchlichiungs- wcsen leinen Zweck völlig verfehlt habe. Es solle angeblich den friedlichen Ausgleich fördern, laiiächlich zwinge cs aber die eine Meinung dein anderen ans. Es sei aber in unserer Zeit der sozialistischen Gedankeuaänge vergeblich, dagegen zn protestieren. Mil aller Schärfe wendet sich der Redner gegen die Berbindlichkeiiserkläruug von Schiedssprüchen. Dieses Scheusal solle man endlich in die Wol'siclKucist werfen. Abg. Fra« Tr. Behm tTnail.s betont, daß in der Heimarbeitersrage das Schlichtungswesen nicht entbehrt werden könne. TaS Heiniarbcitcrgeses muffe so schnell wie möglich verabschiedet werden. Abg. Bertz (Komm.) wirst dem Arbcilc-nnnistcr reaktio näre Haltung in der Lohnpolitik vor. Der Redner bringt einen Mißbillignngsantrag gegen den Rei«hsarbcitsmi«istcr ein. Ei» Regicrungsvertreter entgegnet, daß das Schlich tungswesen sich durchaus bewährt stabe. Daraus werden die Beratungen abgebrochen. Das Haus vertagt sich. Montag, 1. März, nachmittags S Nhr: Weuerbcratung. * MLklkitkksWM IM Mmt MW«. vdz. Berlin. Ter Reichsrat genehmigte am Sonn- abend eine Berorduuug über die Knrzarbeitersürsorge. Dar nach erhalten Arbeitnehmer eines gewerblichen Betriebes, in dem regelmäßig mindestens zehn Arbeitnehmer beschäftigt sind, auS Mitteln der Erwerbslosensürsorge Knrzarbeitcr- unterstiitznng, wenn in einer Kalenderwoche drei, vier oder fünf volle Arbeitstage ansfallen. Die Unterstützungen dür fen in feder Kalenderwoche beim Ausfall von drei Arbeits tagen einen Tagcssatz, von vier Arbeitstagen zwei Tages sätze nnd von sünf Arbeitstagen drei Tagessätzc der Er iverbslosenunterstütznng nicht übersteigen. Kurzarbeiter mit mindestens drei znschlagsbercchrigtcn Angehörigen dürfen, wenn vier Arbeitstage ansfallen, bis zn 2Z Tagessätzcu, wenn fünf ansfallen, bis zn Tagessätzcu erhalten. Tie Unterstützung ist nicht z« gewähre«, wenn -ic An nahme gerechtfertigt ist, Saß sic nicht benötigt wird. Tie Unterstütz«»« darf nur gewährt werden, wenn in dem Betrieb unmittelbar zuvor in zusammenhängenden Kalenderwochen insgesamt mindestens acht volle Arbeits tage, in jeder Kalenderwoche aber mindestens zwei volle Arbeitstage ausgefallen sind. Die Unterstützung bars auch gewährt werden, wenn der Betrieb unmittelbar ztwor mindestens drei Wochen hinter einander geruht hat. Die Unterstützung wird nicht gewährt solchen Kurz arbeitern, die in den letzten zwölf Monaten vor Eintritt der Kurzarbeit weniger als drei Monate hindurch eine versicherungspflichtige Beschäftigung auSgrübt haben. Anzeige über die Fälle, in denen die Unterstützung cinzutretcn hat. muß der Arbeitgeber beim öffentlichen Arbeitsnachweis machen. Unterläßt er die Anzeige, so kann sie vo» der Betriebsvertretung nnd, wenn eine solche nicht besteht, von jedem Arbeitnehmer des Betriebes erstattet werden. Die Unterstützung wird höchstens siir die Däner v»n sechs aufeinanderfolgenden Kalenderwoche« gewährt; sie ist zn versagen »der z« entziehe«, wen« »em Kurzarbeiter anderweit Arbeit nachgewicse« ««de« kann. Zu errechn«: ist die Unterstützung durch die öffentlichen Arbeitsnachweise. Die Anszahlnng kann die Gemeinde dem Arbeitgeber übertragen, der sic kostenlos anSzufiihrcn hat. Für Miß bräuche haftet der Arbeitgeber neben dem Arbeitnehmer, falls ihm ein Verschulden wegen unrichtiger Anzeige trifft. Die Verordnung tritt am t. Miiiz 1928 in Krnst. Bon ba an kann auch bereits Unterstützung gewährt werben, wenn in der Zeit vor Inkrasttreten die Voraussetzungen für »ie Unterstützung Vorgelegen haben. Die Bestimmung der Regierungsvorlage, wonach »er GcmcinLcantcil an dem Aufwand sür die Knrzarbeiterfür- sorg« auf ein Sechstel erhöht wird, wurde vom Neichbrat gestrichen. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, den 26. Februar lvW. Präsident Loebe eröffnet die Sitzung nm 12 Nhr 20 Min. Der vom SteuerauSschnß empfohlene Gesetzentwurf zur Vereinfachung der Lohnsteuer wird ohne Aussprache in zweiter und dritter Lesung angenommen, ebenfalls das dentsch-sranzösische Handelsabkommen vom 12 Februar 1920. Ans der Tagesordnung stehen dann die Vorschläge deü HanShaltsansschnffes über die Erwerbslose«- ««d Kurzarbeiter-Unterstützung. Darnach werden die Unterstützungssätze in de« Ortsklasse« 1, v und 0 mit sofortiger Wirnmg erhöht 1. sür allein stehende Erwerbslose unter 21 Jahren um 20 Prozent, 2. für alleinstehende Erwerbslose über 21 Jahre um 10 Pro zent, 3. sür alle übrigen Hauptuntersttthungsempsängrr, so fern sie bereits acht Wochen nacheinander unterstützt worden sind, ebenfalls nm 10 Prozent. In einer Entschließung wird die Reichsregierung er sucht, mit allem Nachdruck bei den Ländern dahin zu wirken, daß eine unberechtigte Benntznng der Erwerbslosensürsorge bekämpft nnd jede Möglichkeit zur Arbeitsaufnahme mahr- gcnouulten wirb. Die Snrzarbeiternnterftützung beträgt für den 3., 1. und 5. ausgefallenen Arbeitstag den Tagessatz, den der Kurzarbeiter als Vollerwerbsloser erhalten würde. Abg. Anshänser sSoz.) berichtet über die AuSschnßverhand- lnngen. Abg. Dißmann-Frankfurt lSoz.) bedauert die. Ver schlechterung der ursprünglichen Ausschnßbeschltisse durch daS Kompromiß der Regierungsparteien. Er empfiehlt einen Antrag seiner Fraktion, wonach die Unterstützung für die Hauptunterstützungsempsängcr um M Prozent, sür die Familienzuschläge um 1l> Prozent erhöht werden sollen. Ferner soll die Unterstützung für die Taner der Erwerbs losigkeit gegeben werden. Abg. Hartmann lTem.) weist auf die hohen Material preise hin, durch -ie die Notstanbsarbeiten sehr verteuert werbe». Der Export müsse gesteigert, die Kaufkraft ge hoben werde». Abg. Kran Tensch (Zenir.) hebt hervor, daß es den alleinstehende« Erwerbslose« besonders schlecht geh«; ihnen soll nun geholfen werden. Die Unterstützung dürfe aber nicht höher als der Lohn sein. Der Mangel an Arbeitskräfte« aus dem Lande sei geradez« erschrecken». Hier müsse die Arbeitsfreude gehoben werden. Abg. Rädel (Komm.) erklärt, -ie in Aussicht genommrnen Unterstützungssätze würden die Erwerbslosen vor dem Ver hungern nicht schützen. Abg. Hemeter sDnatl.j begründet seinen Antrag, brr von der Deutsch. VolkSp., dem Zentrum, der Wirtschaftlichen Vereinigung, den Völkischen und der Bayerischen Volks partei unterstützt wird, die Erwerbslosennnterftütznng in wesentlich erhöhtem Maße in Sachleistungen, insbesondere in Roggen, Brot, Kartoffel» nnd Milch zn gewähre«. Leiber haben die Gemeinden bisher nnr wenig Gebrauch von ihrem Recht zu solchen Maßnahmen gemacht, un- die Re gierung sollte ihren Einfluß auf die Gemeinden gelten machen, ohne -ie Unterstützung als solche irgendwie z» beeinträchtigen. Reichsarbeitsminister Dr. Branns gibt zu, daß die in den Etat eingestellten Mittel für die Erwerbslosensürsorge zn gering sind. Bis znr »ritten Lesung soll eine Erhöhnng vorbereitet werde«. Abg. Schneider-Berlin sDem.j tritt sür das Kompromiß ein. Alle Wünsche würden nicht erfüllt, aber der dringend sten Not würde abgcholfen. Abg. Pfesser sD. Vp.j erwidert auf Angriffe der Linken, baß ohne bringende Notwendigkeit kein Unternehmer seinen Betrieb stillegt. Damit schließt die Aussprache. Bei der Abstimmung werben alle weitergehenden Anträge abgelehnt 'und die Kompromißbeschlitsse bezüglich der Erwerbslosensürsorge und der Knrzarbeiterfrage angenommen, ebenso die Ent schließung gegen de« Mißbrauch »er Fürsorge. Der Antrag Hemeter sDnatl.j wird dem Sozialpolitischen Ausschuß über wiesen. Darauf wird die zweite Lesung des Haushalts des Reichsarbcitsmiuisteriums fortgesetzt. Abg. Anshänser sSoz.) wendet fick gegen alle Sozial reaktionäre. Der Redner fordert Mobernifiernng des Krankenkassenwesens. Abg. Dr. Rademacher sDnatl.j lehnt das amerikanische System ab, das den Znsammenbrechenden am Wege liegen läßt. Der Redner verweist auf die große« sozialpolitische« Leistungen des dentschen Kaiserreiches. Ans ihnen beruhe die fetzige soziale Fürsorge. Die Borwürse gegen die Rechte, als ob sie jozialreaktionär wäre, seien völlig un berechtigt. Alle sozialpolitischen Gesetze seien mit den Stimmen der Tentsrhualivnalen angenommen wurden. Tic beste Sozialpolitik sei und bleibe eine gesunde Wirtschasts- politik. Ans -er Grundlage des Vertrauens müsse man zn einer Zusammenarbeit kommen. Leider ist aber rin grober Teil der Arbeiterschaft gewissenlos verhetzt worben. Das Gefühl für die Mitverantwortlichkeit für di« Wirtschaft sei bei der Linke» nicht genügend vorhanden. Eine Er- iverbSlosenversicheruna sei untragbar ustb «in Sprung ins .