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WWW Zum Jahreswechsel enden? wieder, Jedem in die L F L Z 8 2 Z s- Ein Jahr vorbei! — In rasche» Flug« Schwand es dahin, wir merkten'- kaum; Wir folgten seinem Wanderzuge, Und heute dünkt eS uns — ein Traum. Wir schau'n zurück und eine Frage Drängt sich unS unwillkürlich aus: Zwang unS das alte Jahr zur Klage? War glücklich seiner Tage Lauf? Hott' dir der Himmel Freud' beschicken, Erblüht« dir der Erde Glück, — So sei getrost und sei zufrieden Und blick' voll DankeS heut' zurück. Nicht jedem lachten sonn'ge Tage, — Das Leben ist nicht frei von Schmerz — ES traf niit derbem, wucht gem Schlage Das Schicksal manches Menschenherz. Der Eine weint um einen Todten, Der ihm im Leben theuer war. Dem Andern künden sichre Boten, Daß auch sein Leben in Gefahr. Den Dritten drückt die Sorge nieder Und zehrt an seinem Lebensmark; Er hofft und hoffet immer wieder, Und nur die Hoffnung macht ihn stark. Noch glücklich, wer am ernsten Schaffen Die schönste Lebensfreude fand; Dem seine Kräfte nicht erschlaffen, Der jedem Sturm hält festen Stand. — Was wird das neue Jahr uns bringen, Das neue Hoffnung in uns weckt? Wer kann es wissen, kann durchdringen Ddn Schleier, der die Zukunft deckt? O, lasse nur den Herrgott walten, Vertraue ihm Nur immerdar: Er wird dich wunderbar erhalten, Im neuen wie im alten Jahr! Lass' dir von keinem Zweifler rauben Mit feilem Witz und frechem Spott Den alten angestammten Glauben An einen weisen, güt'gen Gott! Dann wirst Du auch den Frieden finden, Da, ob der Sonnenschein dir lacht, Ob finstre Wolken Sturm verkünden — Das Herz doch glücklich, selig macht. Fahrplan der Riesaer Strassenbahn Abfahrt am Bob»bo': «.SV 7.20 7.SV 340 v.lö S.V, 1v.0( 10.40 11.10 11.40 11.5S 12.25 12.5S 1.201,45 2.20 3.1- 3.5S 4.25 5.00 5.30 6.05 «.45 7.20 7.40 «.05 8.25 v.ll 5. Abfahrt am Albertplatz: 6.30 7.05 7.35 8.25 9.00 S.1S 9 3! 10.20 10.55 11.25 11.40 I I.! 5 12.35 12.55 1.20 1.45 2 05 2.45 3.30 4.10 4.40 5.15 5.50 6.30 7.00 7.40 8.15 8.45 9.25 10.00. in Johanne«barg, d. tz. des Verein» der „Uitlandertz", an die KvlonisKu and Sewohner de« Trans »aal« eia Mäniftss gerichtet, da« folgende Forderungen enthält: ») Gründung einer wahren Republik unter einer vom ganzen Volke genehmigten Verfassung. Gerechte» Stimmrecht und gerechte vertrtung. 8) Gleichberechtigung der englischen mit der holländischen Sprache. 4) Brrmlt- «örtlicher der Depa^tem nischrs» gegenüber der LrMalvr. S) Aushebung aller Rechtsungleichheit wegen religiösen Be kenntnisses. 6) Gründung unabhängtgrr Gerichte und an ständige Bezahlung der Richter. 7) Freisinniger Unter richt. 8) Einführung eine- guten Beamtendienst s nebst anständigen Salären und Pensionen für die Beamten. S) Freihandel in afrikanischen Produkten. Da« Meeting in Johannesburg, auf welchem diese- Manifest genehmigt wurde, sand statt, trotzdem die Behörden von Pretoria auf die Gefährlichkeit desselben für die öffent liche Ruhe aufmerksam gemacht hatten. Am 6. Januar n. I. soll eine große Versammlung der Mitglieder der „Ratio- nalen Union" abzehalten werden. Auf dieser will «an be- schließen, welche Schritte weiter ergriffen werden sollen, um den „Uitlander-" staat-bürgerliche Rechte zu verschaffen. Kirchennachrichte« für Riesa und Welda. Am Neujahr-fest vor«, s Uhr Predigt: k>. Führer; Nach«, s Uhr Predigt: Diac. Burkhardt. Weida: Am Neujahrsfest vorm. '/,9 Uhr Predigt: Diac. Burkhardt. Da- Wochenamt vom 29. Drzember bi- 4. Januar hat D ac. Burkhardt. Kirchenmusik. Ehorgesang: NeujahrSlied von F. Mendelsohn. Ge dicht von I P. Hebel. Mit der Freude zieht der Schmerz traulich durch die Zeiten; schwere Stürme, milde Weste, bange Sorgen, frohe Feste wandeln sich zur Seite. Und wo manche ThrSne fällt, bMht auch manche Rose, schon gemischt, ^noch eh' wir'S bi ten ist für Thronen und sür Hütten Schmer, und Lust im Loose. War's nicht so im alten Jahr? Wird's im neuen Sonnen wallen auf urd nieder, Wolken gehn und kommen und kein Wunsch wird » wenden. -lebe denn, der über unS wägt mit rechter Waage Stnn für seine Freuden, Jedem Muth für seine Leiden neuen Tage. schlagen hätte, daS hat er ihr ohne Zögern bewilligt, ich bi» selbst erstaunt über den Einfluß, den sie schon in der ersten Stunde auf ihn gewonnen hat." „DaS ließ sich ja voraussehen!" nickte Bertha. „Wer könnte der Liebenswürdigkeit Adeles widerstehen!" „Erwartet Ihr, daß ich Euch die Schmeicheleien zurück gebe?" scherzte Adele. „Ich verzichte gern darauf," erwiderte Bertha. „Vielleicht wird die mir angebotene Hülfe «nnvthig, schon in den näch sten Tagen kam« «in Ereigniß eiutreten, daS mich aus allen Verlegenheiten befreit. Da ich ans Eure Verschwiegenheit ver trauen darf, so trage ich kein Bedenken, Euch in das Geheim- niß, soweit es mir selbst bekannt, einzuweihen." Sie berichtete jetzt ihre Unterredung mit Firmer und dem Agent Vollmar und der Verdacht Aller lenkt« sich auf Har- rach, der jetzt einstimmig der Unterschlagung jener Papiere beschuldigt wurde, trotzdem überzeugende Beweise gegen ihn noch nicht Vorlagen. Die Angelegenheit wurde nach allen Seiten hin bespro chen, und man kam überein, strengste Verschwiegenheit »u be obachten, dann aber, wenn in den nächsten Tagen kein Resultat erzielt würde, energisch in die Angelegenheit einzngreisen. In diesem letzteren Falle mußte Firmer gezwungen wer den, den Namen der Person zn nennen, welche die Quittung auf dem Depositenschein ausgefertigt hatte, der Staatsanwalt schaft durfte man alsdann da - Weitere überlassen. Man hielt e- überhaupt für rathsam, dem Agent Vollmar sowohl wie Firmer scharf auf die Finger zu sehen, die Mög lichkeit lag ja nahe, daß sie di« Nachforschungen nur in ihrem eigenen Interesse unternommen hatte». Harrach befand sich noch immer in der gereizten Stim mung, in der er Bertha verlasse» hatte, al- er in« Victoria- Hotel einen Kellner fragte, ob Herr Theodor Schulz au» der Residenz angekonnnen sei. Die Frage wnrde bejaht, der Kellner führte ihn die Treppe hinauf und einige Minuten später stand Harrach dem Grünt- nalbeamtrn gegenüber. MWenes. Gestalt in seine» Armen erzittern. „Ich kann's nicht glatt en " flüsterte sie zu ihm ausschanend, u»d Thränen stürzte» aps wi.cn «.»geil. „Es wäre de- Glücke- zu viel, nnd doch ist dstsser Traum so süß, daß ich wünschen möchte, nimmer a»S ihm zu erwachen." 24 >,Er druckte sie fest nnd innig an sich und küßte sie auf die Lippen. „So liebst Du mich?" fragte er mit bebender Stimme. L „In dic'iin Augenblick erst wird es mir klar, daß ich die Web« zu Dir längst im Herzen trug," erwiderte Bertha, „jetzt Weitz ich, daß diese Liebe e- war, wa- mich zu keiuem Ent- ßchluß kowmcn ließ." „Und hättest Du ih» dennoch gefaßt, so —* - .„Denken wir nicht daran, theuerer Mann! Ich will Dich Hm» und lieben bis übers Grab hinan-, und Du wirst mei- MA Kindern ein guter Vater sein." „Nnd Dir selbst ein liebevoller Gatte, das gelobe ich Dir." Ein leises Pochen riß sie an« dem beseligenden Rausche empor, niw im nächsten Augenblicke trat Adele Buttler mit ihrem Verlobte» ein. - Wenige Worte genügte», da- Borgefallene za berichten, »nd die Glückwünsche, mit denen das neue Brautpaar über schüttet wutt e, wollten kein Ende nehmen. „Wir kamen zu Dir, um Dir eine angenehme Nachricht 4» bringen," wandt« Adele sich endlich zu der Freundin, nach- Dem diele die.'Lampe angezündet und au der Seite ihres Ver lobte«: Plast genommen hatte, „nun wird sie Dich wohl kaum Mo interessiren." „Nur iipmer heraus damit!" sagte der Doetor scherzend, „angenehme Nachrichten sind stet» willkommen." - „Mein Vater hat mich beauftragt, die Bücher der Frau Reichberg zu prüfen," sagte Eugen, „er selbst will alsdann den Gläubiger» Vorschläge machen und die nvthige Bürg schaft leisten " „Dafür danke ich Jhstrn und Ihrem Herrn Vater von ll^uzem Herzen," erwidert« Bertha, ihm die Hand reichend, »ich »ihiue diese- Anerbieten gern an." „Danke», Sie nicht un-, sondern meiner Braut!" fahr Mgr» lächelnd fort. „Was mein Vater mir vielleicht abge Meteorologische-. awekchNU xm n. Nathan, V-Illn. 2> Barometerstand Mittag» 12 Uhr. Sehr trocken 770 Lesttbckigschvn^ Schön Wett« Brränderüch 751- Regen 'Vindl Biel Regen 740 Ktmn. 72/st Einige Sekunden laug blickten die Beiden einander for schend an, da- ehrliche, gutmüthige Gesicht deS alten Herrn schien dem Procnristen Vertrauen einznflößen. „Sie sind im Auftrage der Firma Goldschmidt hierher gekommen, nicht wahr?" fragte Harrach. „Und Sie sind wahrscheinlich der Herr, mit dem ich ein Geschäft abschließen soll," erwiderte Schmiedel. „So ist es," nickte Harrach, „nehmen wir Platz. Sind Sie über dieses Geschäft genau nnterrichiet?" „Hier ist der Brief, den mir mein Hall- für Sie über geben hat, er wird mich legitimiren." Otto hatte die Zeilen rasch gelesen, er faltete das Papier gedankenvoll zusammen. „Es handelt sich hier keineswegs nur eine ungesetzliche Sache," sagte er, „andere Gründe zwingen mich, den Verkauf der betreffenden Staatsschnldscheine geheim zn halten. Die Person, die mich mit diesem etwas peinlichen Geschäft beauftragt hat, hat in der Schwindelpcriode fast ihr ganzes Vermögen verloren, nnd muß nun ihre Verluste geheim halten, daniit ihr Credit nicht erschüttert wird. Ich kann Ihnen da- Alles nicht so genau anseinaudersetzen, eS würde zu weit führen und Sie wohl auch nicht interessiren." „ES ist ja auch unnbthig I" „ES war nur insofern nöthig, Ihnen da- za sagen, als ich Ihnen beweisen wollte, daß ich keineswegs gezwungen ein, die Papiere zu jedem Preise zn verkaufen. Sodann muß ich die Bedingung stellen, daß Ihr Hans die Papiere nur nach und nach in möglichst kleinen Posten verkauft, sodaß sie in ver schiedene Hände gelangen." „Diese einschränkende Bedingung maß bei der Feststellung des Preises berücksichtigt werden," schaltete Schmiedel, iv küh lem Geschäftstone ein. „Natürlich, ich habe Ihrem Hause ja geschrieben, baß ich den Preis einige Procent unter dem TageScourse berechnen wolle. Der CourS ist heute hnndertundeinS, ich verkaufe Ihnen die Papiere gegen sofortige baare Zahlung zu achtundiieuu- zig, Eie verdienen also an jedem Hundert: drei." (Fortsetzung folgt.) L4.1S ckBRtz. Ra» «tner Ms« heilu-g der „N. Ar. Pr." plomatische Vertret-» der Vereinigten Vt-aten tü «st de« russischen Ministerm« te» SusMftrigru Wwzuela-Frage Fühlung genommen und soll eben» erhalten haben, daß Rußlands nich- attsche Unterstützung den Vereintgien Staaten werde. Ein ähnliche, Schritt soll auch in Paris besten« geworden, ist Hb angeblich mit Vergnügen bereit, nicht nur in der age iw Sinne Elevelands thätig zu sein, son e ägyptische Krage in Fluß zu bringen. Der . Geldmarkt «erd« nicht u.»hin können, diesen inigten Staate» überaus günstigen Sund der ung zu ziehe«, so daß die Annah«,, die Der- ten würde«, fall- der Konflickt mit England mit einer etwa nöthig werdenden größeren An- swieriglesten stoße«, al» hinfällig betrachtet «er- Da die englische Politik in den l tzren Monaten j Wdtg bestrebt gezrigt habe, Rußland in der orien- s u bereite», so erachte man i Gebot, die Gelegenheit zu «wchmwg mit En,land zu benützen. Bei den großen «nMetst über welch« Rußland verfügt, sei letztere» « Zeit G der Lag», die vereinigten Staaten nicht nur i nifch, sondern auch sehr reell zu unterstützen. Die j ob Rußland iur Nothtalle auch dazu bereit sein «erde, Liz« «itschiedea mit Ja beantworten. Die Gier-sche s d« der IKcaftesammlichg sei vorüber, Fürst Manow sei Vegmn einer «tue» Periode der rassischen Politik , st, welcher Rußland za zeigen habe, daß es seine wlrknL gesammelt hat. Durch diese Bestrebungen . dst russische Politik an und füd sich ganz unabhängig ' lNaen Neig'iNgen de» Ministers dc» Au-wär- ! se» Gepräge. Hierzu komme, daß der Finanz- i Ht? «in schr au-gchrägte- Gefühl daiür besitz», der MachstNtfaltung Rußland» überall entge» deshalb tmmer geneigt sei, für eine gegen Hüte Politik einzutrotea. Rach wie vor halte tf *uwg daran fiest^ daß England »ei urgenügender Sti ohne Kreuodo und Bundesgenossen es nicht ukfffnett« Aonstikt mit den Bereinigte« Staaten lassen. England» ganze» Bestreben sei daher Wivürti« l ur darauf gerichtet, da» zweckmäßwste Mittel rt«r, Lftd.-kmm- seiner diplomatischen Niederlage zu fin Dir Gegner England- würde« aber Alle- aufbieten, diesen Echec so offenkundig als möglich zu gestalten und fluch im Orient nicht ohne Rückwirkung bleiben zu lassen. Haid Ganze klingt durchaus wahrscheinlich und würde auch ft de» Srurdzügen der russische« Politik völlig überein- imm«. UfpfD« Die Republik Transvaal scheint sich, wie ,» dtz« gestrigen Nachrichten hervorging, augenblicklich in ckech Zustande lebhaftester Aufregung zu befinden. Man kickt sogar von einem Bürgerkrieg», von einer Revolution <ß den Goldfeldern nnd »E geheimer vol'Sbewaffnuag. K Gründ» dieser Gährung liegen dem vernehmen nach in t Weigfinog der Transvaalregierung, den Ausländern in der .earWchitk. bürgerlich« Rechte zu gewähren, man wird f ihunahme sicherlich nicht fehlgehen, daß auch di« insbesondere der hinlänglich bekannte Gouverneur onre, Mr. Lecil Rhodes, die Hand im Spiele rauf deutet auch die jedenfalls sehr entschiedene wir hinzufügen möchten, auch nackahmenSwerthe der TranSvaalregierung hin, die in ein m zum per Linsührung der öffentlichen elektrischen Beleuchtung abgeschlossene» Vertrag« den Unternehmern die HckWtg au» englischen Fabriken stammender Ausrüstung«. Würde nittersagt; e» darf lediglich von Fabriken de» öpüischen Festlandes bezogene« Material zur Verw ndung Maten. Dagegen hat der Ausschuß der „Nanonalen Union"