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Postscheckkonto, Dresden lSLS. Gttokass« «es, »L ÜL. «>d Anfoisirr fElbeblM sud Lchei-erj. Vss NW« Ansiifiloft ist da» z« «er-ffentlichnng der amtlich« Vekanntmachungen der Amt«hauptmannschasi Seosteuhai», HM Amtsgericht« und der llmttanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de« Nate» der Stadt Riesch des Uimm-amts Ntela und des Hauptzollamt» Meid«» behördlichersetw bestimmte Blatt. 82. Zehr« I- 1»7 ntLßM. asarn fGv einen Monat 2 Mark 26 Dsennia aGne behalten wie Preiserhöhung nnd Nachsorderuag vor Anzel-e« Erscheine» an bestimmt« Tage» und Plätzen werd nicht übernommen. Gruudprei» für old-Pfuuügr; zeitraubender und labellcürscher Sa, SO»/. Aufschlag. Zeit» Laris». ck»r« gerät. Zahlung*-und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhnltnngebeiiag« er Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichrungen — bat der Bezieher — ' Winterlich «iesa «eschLfttstes«: «oettzestratzr S» Die»StO-, S Jnli 1S2S, abends. der Preiserhöhung und Nachsorderuag vor A«z»!Zeo gen und Plätzen nnrd nicht übernommen. Grundpreis für Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage gen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichrungen — bat der Bezieher ist«. Rotationsdruck und Berlag: Langer st Winterlich «»iesa. GeschäftSsteüe: Gvettzestrasze Ls , Riesa: lür Rnzelaenteil: Wilhelm Dittrich Riesa Fez oder Turba« ? UMche Partei sn^e^ran gehofft^ b-n^Büraeckcisg trn benachbarten Afghanistan für persische Zwecke au». Een »u können. Schon war von Besetzung Herat» durch persische Truppen die Rede gewesen. Netzt hat man den Bürgerkrieg im eigenen Lande! Der Süden empört sich gegen den Norden Dabei ist die Regierung in Teheran selbst zunächst gespalten gewesen. Der Finanzminister stand auf Selten der Putschisten und mutzte in» Gefängnis ge- warfen werden. Ebenso befindet sich da» Haupt de» mäch tigen Stamme» der Kaschkai in Haft, den man bei einem Besuch in Teheran gerade zur rechten Zeit in die Hände bekam. Natürlich haben aber diese beiden Verhaftungen da» Feuer de» Aufstande» in den südlichen Provinzen nur ge» Kürt. Bon den Küsten de» persische« Golfe» bis nach s-chira» und Kirman hinauf stehen an die 50000 Reiter unter den Waffen, denen die Regierung in den dortigen Gegenden zunächst nur 20000 Mann entgegenzustellen hat. Sie wird nun freilich eiligst für Verstärkungen sor gen, sie verfügt auch über Kampfflugzeuge, Panzerauto» mobile, Maschinengewehre und Tank». Die Straßen und Flugzeuglinien von Teheran nach dem Süden sind plan» mäßig ausgebaut. Aber noch fehlen die Eisenbahnen. Die großen Pläne, die in dieser Beziehung bestehen und mit deutscher und amerikanischer Hilfe auSgeführt werden sollen, waren da» Arbeit-Programm der nächsten Jayre. Nach Vollendung dieser Plane wäre der Aufstand der süd lichen Stämme von vornherein zur Aussichtslosigkeit ver- urteilt. Jetzt kommt er sozusagen im lebten Moment, wo er dem L>chah tatsächlich noch gefährlich werden kann; wo militärische Expeditionen der Regierung nach den Süd provinzen noch durch die Verkehrsschwierigkeiten in Um- sang und Wirkung stark beeinträchtigt werden. Die Nach richten vom Kriegsschauplatz widersprechen sich, wie bas so bei allen Kriegsberichten zu sein Pflegt. Auch haben die Anfangsgefechte natürlich noch keine entscheidende Bedeu- tung. Einen Sieg verzeichnen die Reaierungstruppen, einen Sieg dagegen auch die Rebellen. Der EndauSgang dieses persischen Bürgerkrieges, auf den man gespannt sein kann, hängt nicht von diesen ersten Zusammen stößen ab. Wofür die südlichen Stämme kämpfen, das ist der Turban. Die Regierung in Teheran hat an seiner Stelle den Fez einzuführen versucht. Aber diese Äeußerlichkeit ist natürlich nur Symbol. Auch Persien ist von der gro ßen Reformbewegung ergriffen, die seit Beendigung des Weltkrieges durch ganz Dorderasien geht- Kemal Pascha hat die zusammengebrochene Türkei wieder emvorgerissen und ihr durch planmäßige Europäisierung eine geachtete Stellung trotz ihres äußerlich geschmälerten Gebiete- ver schafft. Er hat bei den europäischen Mitten seine Aner kennung gefunden und wird als politischer Faktor von Bedeutung in ihrem diplomatischen, wirtschaftlichen und militärischen Spiel anerkannt. Den Widerstand de- qlten Türkentums gegen die Europäisierung hat er mit harter Hand niedergeworfen, und seine Erfolge haben schließ lich auch manche zweifelnden Gemüter beruhigt. Die- Bei spiel wirkte dann ansteckend, und man weiß, wie teuer Aman Ullah in Afghanistan den Versuch der Nachahmung bezahlen mußte. In Palästina und Syrien, im Irak und in Arabien wird der gleiche Kampf ausgefochten, wobei sich freilich die Verhältnisse durch die Einmischung der sremden Herrenmächte, der Engländer und Franzosen, etwas verwirren. Der Gedanke der Reformer ist aber überall, die europäische Bevormundung durch EuropÄsie- rung überflüssig zu machen und loszuwerden, währen» die konservative Partei die Hilfe umgekehrt in der zum alten Glauben und zu den alten Sitten sieht. Allah soll helfen, die ungläubigen Frevler wieder aus dem Lande »n ver treiben. Allahs Zorn aber könnte gereizt werden, wenn man die Sitten und Lehren der Ungläubigen übernähme. So hat auch der persische Aufstand mit der Erhebung deS Stammes der Memeseni begonnen, an deren Spitze der Jman Kuli Cham steht. Die Jmane sind die GMlichen, die in Persien die gleiche Rolle spielen wie die Mullahs in Afghanistan. Kuli Cham aber wird nun von seinen An hängern geradezu als ein neuer Prophet betrachtet, al ber zwölfte Jman, der nach der Berhettzung daS Reich Gottes auf Erden errichten werde. Bon solchen chiliastischen Hoffnungen getragen, sehen die Rebellen den Bürger krieg unter dem Gesichtspunkt letzter weltgeschichtlicher Entscheidungen, WaS natürlich ihren Mut und ihren Fanatismus ungeheuer steigert. Nüchterner werde« die modernen Regierungsmänner in Teheran die Lage auf fasse«, aber an dem Beispiel Aman Ullah- können sie studieren, daß der Kampf auch ernst genug für sie ist. Was auf ihrer Seite an religiösem Fanatismus fehlt, muß durch moderne Technik der Kriegführung ersetzt wer den. Der persische Kampf ist ein Akt im boroerasiatische» Ringen um die beste Methode der Auseinandersetzung mit Europa. Gleichzeitig bietet auch dieser neue Bürgerkrieg willkommene Gelegenheit für England und Rußlands sich einzumischen und die Stärkung der eigene» Position »» versuchen. So wird die Entscheidung,n«ht bloß für Pev- sien, sondern für die WelHolittk von weittragender Be deutung sei«. - »blatt'« Matz MEKMt. Laut »Berlin« Tai Kreisen, daß d« Berich Bildert schon 1» allerni.. übergeben wird. Es Han! M WWMk MWk I« lk« MM-W. jf Düsseldorf, 8. Juli. Die Spitze» org««isetion der rheinisch-westfälische« Wirtschaft und der Berei« zur Wahr««« der aemeinsameu wirtschaftliche« Interest«« in Rheinland m,d Weftfale«, hatte heute seine Mitglieder und Freunde zu einer außerordentliche« Mitgliederversammlung in die Tonhalle zu Düsseldorf eingelaben, um sie über die Ergebnisse der Pariser Reparationskonferenz zu unter richten und zu dieser Stellung zu nehmen. Zu der Tagung fanden sich etwa 12Ü0 Teilnehmer ein, darunter auch die Spitzen der Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden, der Reichsbahn und RetchSpost, sowie zahlreiche Vertreter der Wissenschaft und Presse. Die führenden Männer der Wirt schaft waren fast ausnahmslos versammelt. Die Tagung «hielt ihre besondere Prägung durch die Anwesenheit der deutschen Sachverständigen auf der Pariser Reparations konferenz, Dr. Bögler, Geheimrat Kastl und Dr. Melchior. In -er SrSsf«»ugsa«sprache brachte der Borsitzende des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen, der Generaldirektor der Gutehoffnungöhütte Oberhausen, Paul Reusch, den Mit gliedern der deutschen Delegation für die Reparationskon serenz für ihre hingebungsvolle Arbeit in Paris aufrichtigen und herzlichen Dank zum Ausdruck. Besonderen Dank sprach er Generaldirektor Dr. Bögler aus und beda»ert« lebhaft die gehässig«» Angriffe, denen Dr. Bögler nach sei nem Austritt aus der Delegation ausgesetzt gewesen wäre. ReichSba«kpr«fi-e«t Dr. Schacht habe i» Mü«che«, so sagte der Redner, in einer großen Rede seine Stellungnahme zum Aoung-Plan oiekanntgegeben und gleichzeitig ein politisches Glaubensbekenntnis abgelegt. Das deutsche Volk habe allen Grund, Ihm dafür zu danken. Ueber den N»«ng-Pla« machte Generaldirektor Reusch u. a. nachstehende Bemerkungen: Daß die SIHe der sorge» sehe««, Anuuitätev für die deutsch« Wirtschaft ««tragbar ist, habe« sämtliche Sachverständige« zu« Ausdruck gebracht. Kein verständiger Mensch glaubt daran, daß diese Annui- »«geuomm«,! Erfolgt im Rahmen unserer gesamten Strt- schaftS- und Sozialpolitik nicht bald ein« grundlegende Um kehr, so m«ß ei« Teil unserer Wirtschaft »erNimmer» «e- sonders gefährdet scheint mir «eben der Landwirtschaft die Schwer- und Rohstofftndustrt«. Ich habe diese Ausführungen nicht gemacht, um die Arbeitnehmer anzugreifen, für deren Bestreben «ach besserer Lebenshaltung im Rahmen de» Mögliche« feder sozial denkende Mensch Verständnis haben muß, sondern au» dem täten aus Ausfuhrüberschüssen aufgebracht werden können. Die Folge wir- sein, -aß, wenn der Noung-Plan in Kraft treten sollte, ein erschrecke«-« AnSoerkauf der deutsche« Wirtschaft eiasetze« wirb. Bon diesem AuSverkanf, der be reit» begonnen hat, wird insbesondere die deutsche Indu strie betroffen werden. Ausländer werben einen erheblichen Teil der deutschen Industrie beherrschen. Bei konsequenter Durchführung de» Noung-Plan« würde daS deutsche Bolk bald aufhören, eine Nation zu sein: Deutschland würde zu einem geographischen Begriff herabfinken. Diebeutfche Wirtschaft Hal ab« «icht ««r ei«« ä»tzer« Fei«», sie hat leider auch in, I«««« um ihre Lxist«, scharf zu kämpfe«. Immer verhängnisvoll« wirkt sich die Tat» fache a«S, daß man sich i« Deutschland nnr ganz unzu reichend Aar ist über die Schwere «nb die vernichtenden Wirk««««, der gewaltige« Belast««», die ««sere Wirtschaft bedrückt. Im gstchr« IW» beträgt die Gesamtmehrbeau- spruchuug der deutsche« Wirtschaft gegenüb« de» Stand «am 1. Januar IM 18.M Milliarde« RR.» dabei ist die Mehrbelastung der Wirtschaft d«rch erhöhte Schulde« und Zinsverpslichtuuge« «icht berücksichtigt. Der Herr Reich-Minister des Inner« Severing hat am 14. April 1929 i« Kiel gesagt: »Verbilligung d« Produktion und Erhöhung der Kaufkraft der Masten find unsere Ziele!* Mit diesen Zielen können auch wir uns einverstanden er- klären. Die bisherige« Maßnahmen unserer Regierung haben jedoch La» erstere Ziel in keiner Weise «reicht. I« Gegenteil: die Erzeug««« wurde «ertmwrt, die Ausfuhr ist Bedürfnis heraus, Regierung und gesetzgebend« Körpert schäfte« zu warne«, aus dem in -e« letzte« Jahre« beschritt t««e« Weg fortzufahreu, einem Weg, der auf die Dau« daS Ziel ein« bessere« Lebenshaltung nicht erreiche« kau«, souder« zur Verelendung des Volkes führe« muß. Die Not d« Zett zwiugt «uS, endlich einmal damit auszuhöre«, unsere Kräfte i» i»«e« Kämpfe» und Reibung«, zu ver. zehre«. Mehr al» je ist heute Einigkeit im deutschen Volke notwendig. Wir müssen deu feste» Willen haben, uns al» Bolk zu behaupten und uns wieder hochzuarbetten, trotz der Schwere der Zeit und -er ungeheuerlichen Lasten, die uns von unseren ehemaligen Feinden aufgebürdet worden find Ich gla»be «icht an die Möglichkeit der Durchführung de» No«»g-Pla«s Ich kau« «icht glaube« an ei«e Ver sklavung deS deutsch«, Volkes für deu Rest dieses Jahr hunderts. Nach -er Eröffnungsansprache von Generaldirektor Paul Reusch behandelte Präs. Dr. Web«, Mü«che«, da» Ergebnis ber Paris« Sonsereuz t» einem Vortrag, in dem « «. a. ausführte: Bei logischer Durchdenkuug der wirtschaftliche« Zu sammenhänge könnten einseitige Trtbutleistnngen vo« Deutschland nicht »«langt werden. ES gebe keine vernich tendere Kritik der Reparationen al» die Versicherung -«» Nouug-AuSschuffe», daß man sich bemüht habe, ein Finanz institut zu schaffen, um mittels unserer Tribute »Unter nehmungen zu finanzieren, insbesondere in unentwickelte« Ländern, die man wahrscheinlich sonst mit den vorhandenen Finanzmöglichkeiten nicht in Angriff nehm«, würde*. An den, Herzen Europas i« einem hochentwickelte» Wirtschafts gebiet, da» unter sein« Kapital«» letdet, würde für die Reparationen Kapital herauSgezerrt, um sie irgendwie an der Peripherie der wirtschaftlichen Kultur für wenig drin gende Zwecke anzulegeu. Allgemein sei die Erkenntnis, daß letzten Ende» die breite» Masse« der Bevölkerung die Last der Tribute zahle» müsse. Deutschland hab« aus Grund setuer gewaltigen bisherigen Leistungen theoretisch da» Recht auf seiner Sette, wem, eS wettere Tribute verweigern würde. Ab« eS gebe kett,«, Gerichtshof auf der Wett, vor dem Deutschland seine» Fall anhängig machen könnte. Web« gibt dem DaweSplau, wen« « gehalten würde, wie « gedacht war, de» Vorzug vor de« Houugplau. Statt jedoch die Reparationszahlungen aus dem tatsächliche» Wirtschaft-Überschuß »u leiste», transferiere Deutschland mit gepumpten Devisen*. Die Erschein«,-, daß der hohe Zinsfuß t« Deutschland das Angebot vo« AuSlasdSdarlehe« steig««, führte de« eigenartigen Zustand herbei, daß, je schlecht« eS Deutschland seh«, «« so «Ähr transferiert werde« könne. ES wäre töricht, in unserem Land ausländisches Kapital gänzlich abwehren zu wollen, «»«läßlich sei jedoch brutal» Sparsamkeit im öffentlichen wie im politischen Lebe», ferner eine Politik, die di« Produkttvität d« Arbeit steigert, und eine Sozialpolitik, die nicht an inneren Widerstände« scheitert. Das deutsche Bolk hoch« gezeigt, daß eS Unmög liches möglich machen könne, aber eS liege im Interesse der ganzen Bett, daß ihm nicht zuviel z»gemutet werde. Der Untergang Deutschlands werd« gleichbedeutend sein mit de« Europa-, en«, rhetteffch-westsälische« di« Verantwortung für die PlmwS «h * * Düsseldorf. fTeluniomj Zu« Schluß der Ta gung des LangnamvereiuS wurde folge»-« Entschließung augeuoaunen: MIMlM El rmWU U »urückblicken. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Re- «rat von OberregierunaSrat Dr. Rusch üd« .Wohnungs ust — Wotzuungöba» . Zum Schluff« der Sitzung wurde «ine Glttschltespms angenommen, in der «S u. a. heißt: Die Finanzlage der kleineren sächsischen Landgemeinden ist besonder« im letzten Jahre so unhaltbar geworden. daß außerordentlich« Maß» »ahmen zu ihrer Besserung schnellsten« geboten erscheinen. Der weitau« größt« Teil der kleineren sächsischen Landge- meivden ist. vorwiegend durch dir hohen Straßenunterhal- tuuaSlasten, verschuld«. Di« Vereinigung richtet deshalb die dringend« Bitt« an Regierung und Landtag, di« völlig unzulänglichen Stenvquweifuagen bedeutend zu erhöhen Insbesondere «wartet sie, daß d« LaftenaurgleichSftock von Kauf ö Brokat zu Lasten de» staatlichen Anteil« an den RetchSübmvetsuugSsteueru «höht wird. Di« Vereinigung ford«t «eit« dringend vou Reateruag und Landtag, daß d« Staat die Lasten der Unterhaltung d« vom Verkehr stark belasteten Urmrind«durchaan»«ftraßen durch befand«« Staattbeihilsen weseutltch mildert. Di, Verenigung er- kennt au, daß Maßnahmen zur Reform d« Verwaltung «Meigt «scheuen. St, warut vor dem »waug»wetsen Hiffammenschluff, von Semriudeu^ soweit hierfür nicht st»