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u. wenn veunwivno o»e »»»»» »»—>«« »rr«n«i,» »rrorn. wiezmepe Es sind infolgedessen -wischen dem deutschen Botschafter in I miihten beide Zweige bei aller Selbftändiakeit »usammc» Varis und dem französische« HandelSminifter neu« verband- I und nicht gegeneinander arbeiten. Die Lohnfrage in der Saarinduftrie. X Saarbrücken. Nachdem vor e-niaen Wochen der Arbeltaebervrrband aeaeniiber den Organisationen die Tarifverträge gekündigt batte, baden gestern die Einzelwerk« der Schwerindustrie und der weiterverarbeitenden Industrie auch die Abmachungen über Einzellöbne zum 28.2. gekündigt Die Arbeitslosigkeit iu Frankreich. * Paris. Die „Humaniie" nimmt heut« zu der Ar. beitSlosenkrise in Frankreich Stellung und greift den in dcr offiziellen Statistik zur Schau getragenen OptinriSmuS lieft in «in. Sie veröffentlicht eine Uebersicht, wonach nach offizieller Angabe sich vom 31. Dezember ISS« Vis zum IS. Februar 19S7 die Zahl der Arbeitslose« verfünffacht habe. Tiei? Ziffern blieben aber weit binter der Wahrheit zurück. Tas werde schon dadurch bewiesen, datz am 5. Februar 83275 Ar beitsgesuche nicht hätten befriedigt werden können, während di« offizielle Statistik nur von 86 275 Arbeitslosen spreche. Augenblicklich seien mehr als SW MO Arbeiter beschäftigungs los. Die teilweise Arbeitslosigkeit nehme immer weiter zu und umfass« bereits mehr als 2 Millionen Arbeit«:. ASndlgiritg der Lohntarife in Ott-Vberfchleften. Kattowitz. (Fnnksvrucb.i Die Arbeitsgemeinschaft der Arbeitnebmeroraanisationeu beschloß gestern die so fortige Kündiaung der Lohntarife. Es wird eine allge meine Lohnerhöhung gefordert und Ausgleich,»läge» für die verschiedenen Kategorien von Arbeitern. Zwei gesonderte Kommissionen für die Hüttenindustrie und den Bergbau wurden gebildet, die die Verhandlungen führen sollen. Die Technik der dentsche« ReichSpoft. * Dresden. Im Rahmen eines Lehrganges für Post, und Telegravhenbeamte an der BermaltunaSakademie Dresden sprach am Sonnabend in der Aula der Technischen Hochschule Staatssekretär Gautter vom Neichsvostministe- tlum in Berlin über die Technik der deutschen Reichepost. Der Bortraaende betonte, daß die Tendenz dahinaehe, die Technik in der ReichSpoft vom Betriebe »« trenne«, doch müsse hier mit großer Vorsicht vorgegangen und niemals dürfe eine völlige Trennung vollzogen «erde«, vielmehr sungen über die Ausgestaltung VeS Provisorium» eingelettet worben und es liegen in Bexlin Rückfragen darüber vor, ob man bi« zum Abschlüsse des endgültige» vertrage» dem vertragslosen Zustand einem veränderten und auögebaute» Provisorium den Vorzug geben soll, fall» die deiftschen Zu geständnisse bei weitem das Entgegenkommen Frankreich» itberstetgen. Wahrscheinlich wird di« Regierung auf Vor schlag de» ReichSwirtfchaftSministerö sich für neue Verhand lungen auf der Grundlage gegenseitiger und gleichwertiger Konzessionen aussprechen. Der amerikanische Generalkonsul ikossi« gestorben. Wie Li« Tägliche Rundschau aus Algier meldet, ist dort der aus einer Urlaubsreife befindliche amerikanische Generaltönsul in Berlin, Evfiin, an einem Herzschlag plötzlich gestorben. Sin« dentsche «Hiua-Vrklärnng? Wie der Londoner Vertreter der Bosslschen Zeitung hört, soll die deutsche Bot schaft beauftragt worden sein, der englischen Regierung zu erkläre«, daß alle Gerüchte, als ob Deutschland beabsichtige, die Chinafrage in der Märztagnng des Völkerbundes vor zubringen, unwahr seien. Deutschland sei in dem Streit zwischen China und den Washingtoner Mächten völlig neutral. Die deutschen Waffen, die nach China gelangte», stammten aus Beständen, die schon vor Jahren wegen der Entwaffnungsbcstimmungen des Versailler Vertrages meist zu Schleuderpreisen an nicht-deutsche Aufkäufer verkauft worden seien. — Eine gleiche Erklärung sollen die deutschen Vertreter bei den anderen in China interessierten Regie rungen abgegeben haben. Sine polnisch« Minderheitenzeit««g beschlagnahmt. Tie Morgenblätter melden aus Warschau: Die von der deut schen, jüdischen, ukrainischen, weihrussischen und litauische» Minderheit in Polen in polnischer, deutscher, französischer und englischer Sprache herausgegebenc Zeitschrift „Ratio" ist bei ihrem erstmalige» Erscheinen in der gesamten Aus lage beschlagnahmt worden. Bei den Redakteure» Ser Zeit schrift wurde» Haussuchungen abg-h-lten. Die französisch« Antwort a« Coolidge. Wie a» unter richteter Stelle verlautet, wird die französische Antwort aus das Memorandum des Präsidenten Coolidge heute fertig, so dah der heute zusammcntrctendc Ministerrat die Geneh migung hierzu erteilen kann. Man rechnet damit, da» die Antwort Frankreichs in einigen Tagen, wahrscheinlich am Donnerstag, veröffentlicht wird. 1,1 Milliarden für die russische Wirtschaft. Aus Mo tau wird gemeldet, dah das Zentralkomitee der Kommiuuüifö-eu Partei der Sowjetunion beschlossen habe, den Wiiiichasts- plan für das Jahr 1928 im Betrage von 1,1 Milliarden Rubel zu bestätigen. Dieser Betrag wirb für den Wieder- eusbau der Wirtschaft der Sowjetunion verwandt werden. Di« restlichen für den Wiederaufbau der russischen Wirt schaft nötigen Gelder sollen durch ausländische Kredite und durch innere Anleihen beschafft werden. Tic Quellen, woher die Sowjctregierung den oben genannten Betrag sich zu beschaffen gedenkt, werden nicht genannt. Balfour spricht i« Berlin. Ter englische Eisen- und Stahl-Industrielle Sir Arihur Balfour wird am 1<>. dieses Monats in Berlin vor der deutschen WirtsckaftS-Enauetc einen Vortrag über* die englische Enaueie-Kominiision, deren Präsident er ist, halten. Balfours Besuch erfolgt au? Grund einer Einladung des Vorsitzenden der deutschen Enauete, des Reichstagsabgeordneten Lammers, die anläh- lich der vorjährigen Tagung der vorbereitenden Weltwirt- schastskonferenz zu Genf ausgesprochen wurde. Anschliehend wird Balfour am 17. Februar auf Einladung vor der deut schen Gruppe der internationalen Handelskammer, deren Mitglied er gleichfalls ist. über englische Wirtschastsfragcn sprechen. Auswirkungen der Svracheuverorduuug i« der Tschccho, slowakei. Tie poliiische Landcsverwaltung hat allen unter geordneten Aemtcrn den Auftrag erteilt, die in deutscher Sprache abgefaßten Gemeindeerklärungen in solchen Fällen, wo diese Erklärungen nicht den Vorschriften des Sprachen gesetzes entsprechen., direkt den für die Gemeinden zustän digen politischen Bczirksverwaltungen zu übergeben, die dann gegen diese das Verfahren nach der SprachenvcrorL- nung einleiten sollen. Ein französischer Kolonialskandal? Nach einer Moracu- blättermcldunq aus Paris richtet die Libertö schwere Au griffe gegen den französischen Kolonialministcr und wirft ihm vor, daß er den Gouverneur von Jndochina, Vaienne. wider besseres Willen decke. Barenne habe einem Freunde den ungesetzlichen Ankauf eines groben Geländes,reitens ermöglicht, zu dessen Ausbentnna eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von über IM Millionen Franken gebil det worden sei. Man will offenbar durch diese Veröffent lichung eine beschleunigte Debatte in der Kvlonialkourmi'- sion der Kammer und eine Stellungnahme des Kolonial ministers zu diesem Borwurf erreichen. Politische Tagesiiversicht. Demokratische Stelltmguahwe zur Regierungsbildung i« Thüringen. Zur Frag« der Regierungsblldung in Thü ringen hat der erweiterte Vorstand des Landesverbandes Thüringen der Deutschen Demokratischen Partei in einer am Sonnabend in Weimar abgehalienen Sitzung Stellung genomm«n. Die einmütige Ansicht ging dahin, baß sich bi« Demokratische Partei weber an einer «inseitig«» Linksregierung noch an einer einseitigen RechiSregierung beteiligen könne, baß vielmehr die Bildung einer Regie rung auf mittlerer Grundlage notwendig sei, weil «ur eine solche Regierung dem Ausfall der Wahl gerecht werden würde. Man sprach die Hoffnung au», Laß bi« großen Par teien die notwendigen Schritte dazu eiuleite» würden. Di« französische Patri»ie«liga gegen bi« Räum««« der Rheinland«. Die Pariser Patrioienliga kündigt für heut« abend eine Versammlung gegen die Räumung b«r Rhein lande an. Znm Aufenthalt b«S Schulkreuzers HamLnrg iu Grle, chenlaub. Die Blätter heben di« glänzende Avschiedsfei« an Bord des Schulkreuzers Hamburg hervor. Während des ganzen Aufenthaltes der Hamburg in Griechenland sind Offizier« und Kadetten von allen Seiten auf das herzlichste ausgenommen worden. Di« bet Lieser Gelegenheit veran stalteten offiziellen und privaten Festlichkeiten nahmen einen außerordentlich glücklichen Verlauf. Zur Krage der dentsche« Minderheitsschule in Ober» schlesie«. Dem Generalfekretartat des Völkerbundes ist von feiten des deutschen VvlkSbundes in Oberschlesien ei» Appell in Sachen der Zulassung der Kinder zu den Mtnderheitsschulen -»gegangen. Das Dokument ist an den Bölkerbtmdsrat gerichtet und wurde auch durch Ver mittlung der polnischen Regierung zugestellt, die sich vor behält, ihre Bemerkungen zu dem Appell später vorzu bringen. Die Frage wird auf die Tagesordnung der Be ratungen des BölkerbundSrats gesetzt werden. Ei« neues Handelsprovisorium mit Frankreich? Die französischen Weinbauern find, ,vie aus Paris gedrahtet wird, erneut im Handelsministerium wegen der Einfuhr französischer Wein« nach Deutschland vorstellig geworden «nd haben von der Regierung verlangt, datz sie in dte Verlänge rung des HaudelSprovisortumS «ur dann einsttmmen soll«, wenn Deutschland di« Einfuhr französischer Weine gestatte. SuftÜW in ftMtüimlt« MilnM. «ine Red« de- Reichsmiuifters Koch. «Berlin. Im Berliner Kouzerthan« Clou fand am Montag abend eine große Kundgebung der deutjchnationalen Ardenerichait statt, die der Bekämpfung det Kciegsschuio- lüge gewidmet war. A» der Versammlung nahmen neuen zahlreiche» deutschnationaten ReichStagsabgeordneten u. a. Gras von Westarp sowie di« Vertreter der evangelischen Arbeiterorganisationen Berlins teil. Nach Eröffnung derBeriamuiiung ergriff Reich-Verkehrs» minifter Lr. h. e. «och das Wort. In jeiuer Rede betonte er, baß dte Beriiner Arbeiterschaft nicht, wie di« Provinz denke. sozialistisch und kommuinsttsch fei. sondern daß auch deutsch denkend« Arbeiter m Berlin vorhanden sind. Die zustande gelommeu« Regierung, so sagte der Minister, könne von sich veyaupten. daß hinter itzr die größte Zahl der deutschen Arbr»t»»vm«r, soweit sie staatsbesavrnd seien, steh«. L.»« Kommunisten und Sozialisten besagten nur die StaatSform. Eine gut, Astgemeinpotitik, di« dem ganzen deutschen Volke nütze, sei echt sozial. Auf dieser Grundlage müßten Hs« wirtschaftlichen Verhältnisse gebessert werden. Letzten Ende« fti es eine soziale Jnteressenfragr der Arbeiter- schäft, wenn die zur Erörterung stehend« Frage nicht nur angeschnitten, sondern wenn dl« Ehre de- deutschen Volte« m der Welt wieder bergestellt werde und das deutsche Volk in der Krage der KrtraSfchnldlüg« einig znsammenbait«. Nach Minister Koch ergriffen di« Reichstaasabgeordneten Laverren» und Marziii das Wort zu dem Thema de» Abends »Arbeiterschaft und KrleaSschuldlsige". — Znm Schluß wurde ein« Entschließ«»« angenommen, in der der Protest. der von der deutschen Regierung wiederholt -e-en die Kriegs' schnldlüge erhoben wurde, erneuert wurde. ßa A«k im sie WMeiiMcha sh «Mitkin«. Besprechungen i« Wohlfahrisministerin«. »Berlin. Vertreter der WirkschaftSverbände und des Bundes Deutscher Mieterverein« E. V. lg«gründet 1900s hatten mit de« Sachreferenten des BolkswohlfahrtSwiniste- riumS ein« längere Besprechung über die Auswirkuvge« der «ündigungsfreiheik für «rbeits» und Gefchäfisraummicter. Die Vertreter legten erneut bar, daß die Lündigungsfreiheii infolge uniragbarer Mietzinsforderungen und zahlloser Existenzvernichtungen zu den grüßten Störungen und Schä digungen des Wirtschaftslebens führ«. Den von privater Sette eingerichteten Schiedsstellen könne schon deswegen kein« Bedeutung beigemessen werden, weil die Gutachten dieser Stellen keinerlei rechtsverbindliche Wirkung haben. Der Staatsregierung wurde im Auftrage dieser Ver bände eine besondere Denkschrift überreicht, in welcher unter eingehender Beweisführung die Aufhebung der unter Vor behalt des Widerrufs erlassenen Verordnung des Wohl- fahrisministers vom 11. 11. W gefordert wird. Gleichzeitig wurde» der Staatsregierung Originalunterlage« über wei ter« ca. 1700 Uebergrisfe von Hausbesitzern aus allen Teilen Preußens übergeben, Der Buud Deutscher Mietervcreine hat der Staats regierung und den Fraktionen des Landtages eine Denk schrift überreicht, in der neues schwerwiegendes Material zusammengetragen ist. In der Denkschrift heißt es, daß in Berlin eine Anzahl Warenhäuser und Konzerne mehr als hundert Häuser in eine Hand gebracht und z>uu den Mieter» den vier- bis fünffachen Betrag der Friedenömiet« verlang ten. Es wird darauf hingewiesen, daß das von den Mieter vereinen übergebene Material Uebergriffe von Einzelper sonen, Grundstücksgesellschaficn, inländischen, aber besonders ausländischen Hausbesitzern, umfasse. Der Appell des Wohl- fahrtSministers an die Moral der Hausbesitzer habe restlos versagt. Die Denkschrift ist unterzeichnet von der Juwelier innung Berlin, der Bereinigung der Modellindustrie Berlin, der Jnstallateur-ZwanaSiunung Berlin, dem Rcichoverband d«S Deutschen Korbmachergewerbes, der Haarformerinnung Berlin, Tischlerinnung V rlin, Deutscher Photohändlerver band, Verein der Althändler Deutschlands, Reichsverband der Schokoladengeschäftsinhaber, Verband der Wollhändler Deutschlands, Verband Deutscher Tuchgroftversendcr, Ver band der Beleuchtungsgeschäfte Deutschlands, dem Reichs verband Deutscher Lichtspieltheaterbesitzer, dem Deutschen Zigarrenhändlerbnnd, der Vereinigung Berliner Optiker a. m. » Die StMMlietkiikMn in LbttsWen. Die Stadtverordneten» und Kreistag-Wahlen i« Beuthen, tAleiwitz. Ratibor «nd Kofel endeten mit einem Erfolg, der all« Erwartungen übertrifft. Zwar war die Wahlbeteiligung fast durchweg sehr gering, sie umfaßte durchschnittlich kaum 40°, der Wahlberechtigten, aber sie brachte wenigstens ein Ergebnis, bas durchweg deutsche bürgerliche MehrbeitSbildüngen möglich macht. Bei allen Wahlen zusammen erhielten die Polen nur IS Stadtver ordnetenmandate, dagegen das Zentrum 107, die Deutsch, nationalen und die Dentsche ÄolkSpartri, die zum Teil Littenverkindnngeu eingeganaen waren, 43, die Kommunisten 42. die Sozialdemokraten 29, die Demokraten 7 und die Splitterparteien 47 Mandate. In Hindenburg vollen sich die Kommunisten eine außerordentlich schwere Wahlnieder lage. Dort batten Ne bis jetzt gemeinsam mit de» Mieter- schtttzlern von 45 Sitzen 26 inne. Trotz der Eingemeindung des reinen Arbeiterdorfes Zaborze sind sie jetzt kehr stark zurückgegangen, und zwar die Kommunisten von 15 auf 11, und die M eterfchützler von 11 auf 2. Die Deutschnatio- nalen und die Deutsche Bolkspartei konnten dagegen ihre Mandatziffer von 3 auf 7 steigern. WM ßMkMviMr. .Der Beschluß der Meicb-reairrung, die Handelsvertrag-» „rßandlungen , mit Polen solange auezufttzen, b>« eine Einigung zwilchen Berlin nnd Warschau über die Gettos- knna des NiedrrlassnngSrechtrS gefunden ist, bat in dm olftziellen Kretftn Polens »inen nicht zu verkennenden ftarkm Eindruck gemacht. Die oMEöft amtliche polnisch, Tele grafenagentur fetzt sich eingehend mit dem Brief Dr. Lemaldtz an dm Vorsitzenden der polnischen Delegation auseinander. Sie bezeichnet di» Behauptung der NeickSregierung, die Polen bifttm MassenauSweilungm vorgenommen, al« nn» richtig und versucht, durch Ceaenüberttellung der Frage der polnischen Wanderarbeiter in Deutschland, zur Ausweisung«. Politik Warschau« denselben Vorwurf, den Deutschland gegen die polnisch, Regierung richtet, nach Berlin zurück- »«schleudern. Demgegenüber ist fettzuttellrn, daß da« Ver hallen der deutschen Behörden gegenüber den polnischen Saisonarbeitern schon aus dem Grunde nicht mit der An«. «eifungStaktlk Warschau« in Verbindung gebracht werden kann. weil e« fick hier um ausländische Arbeiter bandelt, di« nickt beabsichtigen, dauernd in Deutschland Aufenthalt zu nebmm, also nm eine au«gesprockme Wanderbewegung. Die Dmtsckm.AnSweilungen au« Dolen dagegen richten fick gegen deutsche StaatSanaehöriae, die schon feit vielen Jahren in Palm ansässig sind, und dort auf Grund ihrer Kackkenntnisse leitende Stellungen in der Privatwirtschaft vekleiden, die nunmehr für stellenlose polnftcke Anwärter frrigrmackt werden sollen, und »war nock bevor die Ver bandlungen mit Vertin über da« NiederlaffungSreckt abae- schlossen find. Sin solches Verhalten der polnischen Be hörden gerade zu einem Zeitpunkt, wo fick die Delegierten Deutickland« und Polen» an den BerbandlungStilch setzen, entspricht , in keinem Fall den Begriffen des „Treu «nd Glaubens. In diesem sittenwidrigen Verhalten liegt eine Unehrlichkeit, die ElniaunaSvrrbandlungen niemals förder lich sein kann. Vergegenwärtigt man sich ierner die Methoden, mit denen Warschau die fachlichen Fragen des aeplanten HandelSvertraaeS behandelt, erschwert nnd verzögert, so wird man die Berechtigung der deuticken Mißstimmung und de« sich an« ihr resultierenden Entschlusses nicht aut an- zweifeln können. Immerhin zeigt der Brief des Herrn Dr. Lrwald an die polnische Delegation, daß Deutschland keines wegs beabsichtigt, aus dieser Verärgerung Konsequenzen zu »leben, di, zu einem völligen Bruch führen müßten. Erklärt sich Warschau bereit, ans die deutsche Anregung einzugehen, und gibt die polnische Regierung durch ihr Verhalten gegen über den dentsche» Staalsangehörigen in Polen zu erkennen, daß sie ehrlich eine Annäherung an das deutsche Volk er wünscht, dann lind die Voraussetzungen für eine Wieder» auknahme von VerttändigungSdesprechungen gegeben. Die Entscheidung hat Warschau in der Hand. Der deutsch-polnische Konflikt im Lichte der Pariser Presse. )( D a riS. Die französische Press« wird von Warschau aus ft>t einigen Tagen mit einseitigen Nachrichten über die Unterbrechung der deutsch volnischen Handelsver- trag-verbaudlnngm überschwemmt. Als Beweis dafür, wie selbst ein linkSstebendes Blatt, das ehrlich und auf richtig iür die deutsch-sranzöiiiche Verständigung kämpft, irregefiihrt werden kann, ist Oeuvre anznsehe», das vettern mit den gleichen Argumenten wie die nationalistische pol- niiche nnv iranzöfilae Presse gegen Deutschland vorgebt, die Ausweisung deutscher Untertanen als absolut berechtigt bezeichnet und das nickt einmal anerkennen will, daß die Grundlage für jeden vernünftigen Handelsaustausch die Sictrruna des NiederlaffungSrechteS der Bürger des Staate« bildet, mit dem man einen Handelsvertrag abzuschtießen gedenkt. Die deutsch-polnische Angelegenheit wird von einem Teil der Presse in absolut dmchficbtiger Weile an Bedeutung über den amerikanische» Vorschlag betreffend die Einberufung einer Seeabrnstungskonserenz gestellt. Hinter dieser Pressekampagne stebt offenbar die Absicht, neue Argu mente gegen die Räumung der Rheinlands vorzubringen. Der Teaips kommt zu dem Schluß, die erste Handlung des neuen deutschen Kabinetts lasse klar die Tendenz erkennen, dte Abänderung der deutschen Ostgrenze als erste Forderung aufzustellen. Abrüstung nn- Schnl-enfrage. an. Berlin, 15. Februar. Die euroväische Politik aat fick über den Appell des amerikanischen Präftventen Coolidge in d-r AvrüftungSfrag« «och nicht vernhzgt. Besonders in Frankreich werden die Vor- und Nachteile einer besonderen Abrüstungskonferenz der Rüstungen zu Wasser nach jeder Richtung behandelt und man hat in Berliner maßgebenden Kreise» de» Eindruck, daß der französische Einfluß im Völkerbund dazu benutzt werden wird, die Ausipracke über die von Amerika gewnn chte Abrüstung unmöglich zu machen. Der französische Wider stand wird auf den inneren Zusammenhang des ameri- kanischen Abrüstungswillens mir dein Schuldenproblem in Beziehung gebracht. Da Poinear« noch immer keine Neigung zecht, ons amerikani'ch-französische Schulden abkommen zu ratifizieren, scheint Coolidge eine besonders voputare Politik in der Ausübung des Zwanges aus Frankreichs En schiuffe zu seven, indem er durch inter statiouatr Abmachungen über Rüstungsbeschränkungen zur Leruniiderung der Ausgabe» für das iranzüsiiche Heer und Vie Mar>», beiträgt. Es wird also ohne wc irres ttar, welche Gründe Frankreich zu der ablevnenden Haltung bringen uud mau erwartet an maßgebender Stelle inte- reffante Kundgebungen und Debatten der an der Wrtt- abrustnng beteiligte» Mächte. Die ga»ze Diskussion liegt burcoaus in der Linie der deutschen Reichspalittk und unterstützt die Bestrebungen des Reich rkabinetteS, daß nach völliger Abrüstung DeutichtandS «in Recht daraus bat, die allgemeine Abrüstung in der ganzen Welt zu verlangen.