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Asch« Lruppex Senfakl» schrEche »«lüfte, dl« durch die Explosion der Munition»laaer «och «chdht »»ch«. Die Explosion der Depot» «folgte mit ungeheurer Ee- walt. Riesige Feuer garben schossen gegen den nächtlichen Himmel, an dem von Osten her gerade die Morgeuräte heraufgog. Der sich entwickelnde Pulverdampf hüllt« die Matt in dichte Volke«. Durch um her fliegend« Mauer stücke wurden zahlreiche Personen getötet oder verstüm melt. Die Hungersnot war in den letzten Lagen bereit« qüs» äußerste gestiegen. Zahlreiche Männer u»d Frauen starben an Entkräftung. La« «ardringe» der «» gare« »et rschataldlcha. Nachrichten au» Sofia und Belgrad melden von einem langsamen aber beständigen Vorrücken der Bul gare« bet Dschataldscha. Sine Reihe bedeutender Dörfer sind unter Kämpfen von den Vulgaren gestürmt wor den. Man befürchtet bei Dschataldscha ein« ähnliche Ka tastrophe für die Türke« wie die Einnahme von Adrja- nopel. — Fern« wird gemeldet: Die bereit» am Sonn tag begonnene bulgarische Offensive scheint sich zu ein« Entscheidungsschlacht bei Tschataldscha zu entwickeln. Bei. Van Stefano wurde ti« Montag abend ununter brochen geschossen. Drei türkische Divisionen unt« Führung Envers Veh gingen am Sonntag in der Rich tung nach So« Stefano, Dschataldscha und DerkoS ab und e» folgten zur See eine Anzahl Transportdampfer. Der Houptangrifs richtete sich am Montag gegen Ka- niköi. Die Türken verteidigten ihre Stellungen mit großer Hartnäckigkeit, verloren aber KOO Gefangene und 500 Tote. Die Agenee Delegraphique Bulgare erklärt: In einer Depesche au» Saloniki werden dem griechischen Minister präsidenten BenizeloS Erklärungen über da» Schicksal Sa- loniki» im Zusammenhang mit der Lage d« bulgarischen Lavee vor Tschataldscha zugeschrieben. Diese Depesche ist vollkommen au» der Luft gegriffen. Die bulgarischen Truppen haben sich nicht nur nicht von Tschataldscha zu rückgezogen, sondern den Türken schwere Niederlagen zugefügt, indem sie sie zwangen, sich zurückzuziehen. Die bulgarische Armee ist heute ebenso wie im Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Feindseligkeiten vollständig in der Lage, dem Feind mit ihren eigenen Kräften entgegen zutreten. Tie im Auslande verbreiteten Gerüchte, wo- - nach Abordnungen der kriegführenden Parteien zunächst in San Remo zusammentreten sollen, um über den Frie- denSschluß zu beraten, entbehrt gleichfalls jeder Grund lage- Dte Großmächte gegen Serbien ««» Mouteuegr«. Sämtliche Gesandten in Cetinje und Belgrad, bis auf dte beiden russischen Gesandten, sind bereits mit Wei sungen über den gemeinsamen Schritt versehen, der von allen Mächten bei der serbischen und montenegrini schen Regierung unternommen werden soll, damit die Be lagerung von Skutari ganz aufgehoben werde und da mit die serbischen und montenegrinischen Truppen das HU Albanien gehörende Gebiet schleunigst verlassen. Man erwartet, daß die russische Regierung ihren Vertretern in Cetinje und Belgrad in kürzester Zeit ebenfalls die Nötigen Ermächtigungen zustellen werde, damit der ge- 'Deinsame Schritt all« Machte unverzüglich erfolge. ',..1 Hmm»- und Deckn»g»»»rlaß, b«Ltiu werd«« wirb u»d di» fü^ h«üt» Ar Bxstcht ^«»«me« war, »ich vlelleicht «st «arg»« stattstud«, vorauSstcktlich »«den di» d«id»» Bor- log«« End« di«s»r Vock« veiösfeatlicht werden. P»r»»fr«i-«tt für, S»itzai»npat«t«. Di« Reich». postv»«valluag ist gegenwärtig damit beschäftigt, zu prüf««, ,d » möglich ist, etaem vom Netchdtag« wiederholt an»- gesprochen«« Wunsch» auf Einführung d«r Portofretheit für Goldotenpaket» zu »utsprechen. D«r letzt« Bischluß di» R«tch»tag» «wüt« Portosreiheit fstr Postpaket« di» zu 5 d§ qn Soldat«« i« B«rk«hr mit ihren »lagehörigen. Segen, ivärltg d«1rägt di« Sebiihr für Soldat«, pake»« für S lrg 2V Pfg. Zu diese« ermäßigten Satz werbe« jährlich 5 Millionen Soldatenpakete deiördert. Da» «eu, Vitlitärluftschiff ,Z. 4" wird nicht, wie zuerst bestimmt «ar, «ach König»b«g kemmen, sondern al» Ersatz für da» zerstörte Lustschist ,Z. 1" nach wetz. Da» zerstört« Luftschiff Ersatz .A. 1" dürst« mit yerbältnitzmäßig nicht bedeutenden Kosten in wenigen Wochen wiederhergestellt fein, da Sandel, Motoren und Instrument« gebrauchsfähig geblieben sind. Neu« Gemeindesteuern für Berlin. Der Oberprästdent der Provlnz Brandenburg hat di« von den Berliner Gemeindebehörden beschiessen« Steuer auf An«- matographtsch« Vorstellungen, sowie dl« Umwandlung de» vraumalzftinerzuschlag» in ein« Biersteu« genehmigt. Beide Steuern sollen am 1. April in Kraft treten. Sperrung der nlehchrländlsche« Grenze gegen di« Einfuhr von Rindvieh. Die Sverrung der niederländischen Grenz« gegen die Einfuhr von Rindvieh lst am 22. d. M. von d« preußischen Regierung angeordnet worden. Damit fällt ein« der Ende September vorigen Jahre» verfüglen Maßnahme« gegen die Fleischteuerung fort, und zwar ohne erhebliche Folgen zu hoben. Schtffgfuugen der Kaiserlichen Marine Jung« Leute, di« zu dem jährlichen EinstellungStermln — im Oktober — nicht jünger sind al« 15 und nicht älter al» 18 Jahre, können, sofern sie vollkommen gesund und kräftig sind, gut« Schulbildung (Volksschule) und «inen in jeder Beziehung einwandfreien Leumund besitzen, in dle Schiffsjungenbivtflon an Bord S. M. S. «König Wilhelm" in Mürwik bei AlenSburg eingestellt werden. Dte Ber. pfleguug, Bekleidung und Erziehung al« Echiff»junge-ist kostenlos für die Angehörigen. Ein Schiffsjunge wirdMri Jahre nach dem Eintritt Matrose, nach zirka 3»/« Jahren Obermatrose, fünf bl« sechs Jahren Maat (Untrrosftzier), acht bi« neun Jahren Obermaat (Sergeant). Nach zwölf, jähriger aktiver Dienstzeit erhält er den Ziviloersorgung». schein. Wer weiter dient, wird Deckoffizier. Der Deck, osfizter ist Gehaltsempfänger und pensiontberechligt. Der Dienstgrad «Ine» Deckosfizier« kann auch früher al» nach zwölfjähriger aktiver Dienstzeit erreicht werden. Da» monat- lich« Einkommen als junger Maat beträgt neben freier Bekleidung, Verpflegung und Unterkunft zirka 55 Mark, al« Obermaat (nach achtjähriger Dienstzeit) 85 bi« 90 Mark. Der Deckosfizier bezieht monatlich zirka 210 Mark, der Oberdeckosfi,ier 250 Mark. Wer in di« Schisirjungendioision eingestellt werden will, meldet sich persönlich beim nächsten BezirkSkommando oder an Bord S- M. G. .Köniz Wilhelm". Beibringung eine« Zeugntfseit, da« der Anwärter schwimmen kann, ist ein« gute Empfehlung. Meldeschluß ist der 20. Juli. Alle dl« Einstellung betreffenden Bestimmungen und ausführlichen Beschreibungen der Lausbahn find in einem kleinen Heft .Nachrichten für Freiwillige, die in di« Schiflsjuugendioistsn etntreten wollen" zusammengestellt; auf Wunsch wird da« Heft kostenfrei durch da» nächste Ve- zirkskommando oder S. M. S. »König Wilhelm" (Adresse: FlenSburg-Mürwty zug,sandt. Neber die Preisbewegung der haupt sächlichsten Leben-mittel im Jahre ISIS gibt da- „Reichs - Arbeitsblatt" in seinem Mär-Heft eine Ueberstcht., Aus den angeführten Berechnungen sei her- Vorgehyben > daß dis Kleinhandelspreise für Fleisch allenthalben höher waren als im Jahre 1911. Tas trifft auch auf das Schweinefleisch zu, das im Vorjahr in allen BerichtSorten im Preise gesunken war. Im allge meinen vollzog sich die Preisentwicklung so, daß die höchsten Preise in allmählicher Steigerung im Herbst erreicht wurden, lvährend die letzten Jahresmonate im allgemeinen einen Preisrückgang brachten. Die Preise für Rindfleisch und Kalbfleisch waren, wie gewöhnlich, in Westdeutschland am höchsten, im Osten am niedrigsten. Sehnliches gilt für Hammelfleisch, während Schweine fleisch in Süddeutschland am teuersten war. Die Preise für Kartoffeln und Butter standen in sechs preußischen Städten in der ersten Jahreshälfte — infolge der schlech ten Ernte 1911 — wesentlich über, im letzten Teile deS JahreS unter den vorjährigen. Bei Eiern waren fast allenthalben da» ganze Jahr hindurch höhere Preise al» 1911 zu verzeichnen. Eine Berechnung deS Fleisch verbrauchs im Jahre 1912 — die indessen wegen der zum Teil sehr unsicheren Grundlagen nur zu Annähe rungswerten führen konnte — hat ergeben, daß auf den Kopf der Bevölkerung 53,2 Kilogramm gegen 54,1 Kilogramm in 1911, 52,1 Kilogramm in 1910 entfielen. Danach war ber auf den Kopf entfallende Gesamtfleisch- verbrauch 1912 um 0,9 Kilogramm niedriger als 1911, um 1,1 Kilogramm höher als 1910. Wechsel in d er am er ikanis che n Bo tscha ft in Berlin. Professor Henry Burchard-Fine aus Prince ton hat den ihm angebotenen Botschafterpvsten in Ber ti« abgelehnt. Er begründet diese Ablehnung in einem Schreiben an den Präsidenten Wilson aus München, wo er zu Besuch weilt, mit finanziellen Bedenken. Ausführungsbestimmungen zum Para graphen 8 des LngestelltenversicherungS- ge setze- werden demnächst vom DundcSrat erlassen werden. ES handelt sich hierbei um Bestimmungen über die Befreiung von der Versicherung bei vorübergehenden Dienstleistungen. Sttmmungderverlinervörse vom 26. März. Die heutige Börse eröffnet, in fester Haltung. Besonder» Greys Rede. Sir Edward Grey hat am Dienstag im ««gUschen NOMHavs« über da« Balkanproplem bedeutungsvoll« Er- Uinragen abgegeben» di« wir bereit» gestern ausführlich wiAergegebea haben. Man geht wohl nicht fehl, wenn «an annimmt, daß sie so etwa« wie «inen NechenschastS- bwckcht über die Arbeiten der Londoner votschafteekonferenz darstrllen sollen. Und r» scheint, daß die Rede zugleich auch a» die Adresse der Balkanstaaten gerichtet ist. Der «ugUsche Premierminister hat mit besonderer Lebhaftigkeit bi« Einigkeit der Mächte betont und den Willen ausge sprochen dem Frieden auf dem Balkon den Weg zu bahnen. Besonders bemerkenswert aber ist, was er über di« Klein- asiatisch« Frag« sagte. Wenn dies,» Problem aufgerollt werbe« sollt«, bann würden di« Mächte bi« Roll« al» un- tptSrefsitrt« Vermittler aufgeben und ihr« Ansprüche an- »«Vw«. G» liege, so meint« Grey, im Interesse der Val- San float en, in ihren Frieden»»,dingungen so bescheiden al« möglich zu fei«, nm nicht neu« Schwierigkeiten zu schaffen. Daß der Türket durch die yri«d«n»bidingungen nicht finan ziell« Laster» aufgebürdet werd,« dürfen, um «ine wirt schaftliche Erstarkung de» besiegte« Lande» nicht gänzlich unmöglich zu machen, ist in den letzten Wochen wiederholt gefordert worden. Auch Grey hat sich zu diesem Stand- pvnH bekannt »mb er hat den Balkanflaate» für die Ar beit, bi« ihnen durch die Erschließung der eroberten Lande«, teile: erwächst, die Unterstützung und di, finanzielle Bei- HVfs Europa» in Au»ficht gestellt. Hoffentlich werden di« Ermahnungen etwa» fruchten. Jetzt, wo e» an die Lei- lang her Leut« geht, erwächst den Mächten die Pflicht, darauf z« achten, baß sich die Ansprüche der Sieger in vernünfttßen Grenzen halten. . TageSgeschichtt. Deutsche» Met«. G«rPrt«»v»n Vale» in Karlsruhe. Gestern gegen 6 Uhr ist der Prinz von Wale» in KarUruhe ein- getroffen und im Reffdenzschloß abgestiegen, wo er da» so- »«nannte Kaiserquartier bezogen hat. Di« Abreise de» Prinzen von Wale» nach Stuttgart ist für heut« nach- Mittag in An»stcht genommen. Die Wteberganesung d«» Papste». Der Papst begann gestern wieder die Messen zu lesen; bl, Aerzt« hab«« ihm auch gestatt«», dir üblich«« Smpfänge zum Teil wl«d«ranfzuuehmen. Doch dürste brr greife Papst schwer lich bi« »Ue Rüstigkeit wiedergewinnen, da «r sehr durch ftü» H»chl«iden und durch di« Sicht mita«nommen ist. ZHr Hier«»- und D«ckung»ooriage. Die WtMiftmt* Sitzung d«s Vvndr»rat», in d«r üb» dl« auf d«m Mantaaaktiemnarkt« zeigt« sich r«g« Kauflust. Phbaizaktim war«« l«bhaft gefragt, van Baukwmien ging«« dl« Aktien der Deutschen Sank zu höheren Kurse« u«. Di, fest» Haltung d» Börse hielt sich bi» zum Schluß. Frankreich. Ein groß«« T«ik d«r Press« gibt d» Ansicht Ausdruck', daß nicht blaß di« Stellung de» Ministerium», sand«rn di« politisch« Lag« üb»ho«pt «in« ungewöhnlich« Schwierigkeit fei. Mehrfach wird beton», daß der Sesetzrntwurf über di» dreijährig« Dienstzeit ernstlich g«sährd«t «schein«. - Gngtan». Der gr«is« F«ld«arfchall Lord Wolfeley zog sich auf einer Automobilfahrt nach Mont« Larlo «in« Influenza zu. vi» zum Montag früh «ahm aber dte Srkältnag keinen bö»artig«n Lharakt« an, sodaß man hoffte, daß di« kräftige Verfassung de» greise« Heerführer» de» Uebel« wieder Herr werd»« würde. Allein Montag früh nahm di« Erkrankung plötzlich ein« bedrohlich« Wendung, und 24 Stunden später «lag ihr b« Lord. Etzin«. Der Schöpfer der chinesischen Republik, Sunyatsra, ist in Japan gewesen und ha» dort »«sucht, zwischen China und Japan neue wirtschaftlich, veziehungen anzukuvpfen. Er ist im Jnselreichr freundlich ausgenommen worden und die Presse hat ihm allerlei Wort« de» Lobe» gesagt. Doch dürft« der politisch« Ersolg d« Reise Sunyatsen» niedrig einzuschätzrn sein, da Japan» Politik festgelegt ist und zu einer .Neuorientierung" kein Anlaß vorliegt. Sunyatsen will nun nach Amerika ziehen, um die amerikanisch-chine sischen veziehungen veuzuregeln. Ans aller Welt. Hamburg: DaS Hamburger Seeamt verhandelte über die Kollision deS Hapagdampfers „Amerika" mit dem englischen Unterseeboot B 2, die am 8. Oktober 1912 im englischen Kanal stattfand. Das Unterseeboot sank und 14 Mann der Besatzung ertranken damals. Das Seeamt sprach sich dahin aus, daß der Unfall vom zweiten Offizier der „Amerika" verschuldet wurde, weil er nicht für genügenden Ausguck gesorgt hatte. — München: Nach eine): Meldung der Alpinen Rettungs gesellschaft sollen fünf Herren bei einem Lawinensturz am „Zuckcrhüt 1" verunglückt sein. Gestern kehrten meh rere Herren nach Innsbruck zurück und erzählten, daß es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um acht Herren und eine Dame aus München handelt, die mit neun an deren Herren in der Dresdner Hütte gewesen sind. Tarrn aber blieben sie zurück, um eine Besteigung des „Zuckcr hüt 1" zu unternehmen- Seitdem fohlt von diesen neun Personen jede Spur. Tic Rettungsgcsellschaft, die sich sofort auf den Weg machte, könnte noch keinerlei Nach richten über den Verbleib der Vermißten bringen. — Köln: In der Umgegend von Köln treibt eine vier köpfige Bande von Mädchenhändlcrn ihr Unwesen, die sich für Angestellte einer reisenden Schaubude auSgebcn. Nachdem bereits aus Elberfeld, Remscheid unk anderen Orten das plötzliche Verschwinden junger Mädchen irr Begleitung dieser Leute gemeldet worden war, hat man fetzt durch ein junge- Mädchen in Düsseldorf eingehende Angaben über die Bande erhalten. Das junge Mädchen wurde zuerst nach London verschleppt, wo ihr eine Trau ung vorgespicgelt wurde. Sodann versuchte mau, da? Mädchen, das die Töchter sehr angesehener Bürgers leute ist, in Holland an ein öffentliches Haus zu ver kaufen. Da das Mädchen aber der holländischen Sprache mächtig war, gelang cS ihm noch rechtzeitig, sich in Sicherheit zu bringen. Tas Haupt der Bande gibt sich als Referendar oder Bankbeamter aus. Wahrscheinlich haben die Verbrecher Beziehungen zu Angestellten von Budenbesitzern, die mit ihnen Zusammenarbeiten.— Paris: In dem französischen Torfe Litcrne ist nach einer Meldung aus Montpellier ein einfacher Hirt, namens Bonnand durch eine Erbschaft von 37 Mill. Franks überrascht worden. Ter Hirt, der in den ärm lichsten Verhältnissen lebte, war bei fremden Leuten erzogen worden und hatte keine Ahnung, wer sein Later wär. Dieser, ein reicher Mann, hat jedoch seinen Sohn nicht vergessen und ihm sein gesamtes Vermögen ver macht. — Graz: Der Buchhalter ber Spar- und Vor schußkasse deS Marktfleckens Tüffer bei Cilli, der 65- jährige Dillenbesitzer Joseph Droh, unterschlug 400000 Kronen; er erschoß sich, als die Unterschlagung entdeckt wurde. Der Zusammenbruch ber Kasse hat viele Mitglie der, meist kleine Leute, völlig ruiniert. — Newhork: Au den Ueberschwemmüngen in Indiana und Ohio wird weiter gemeldet: In den Straßen von Peru (Indiana) erreicht das Wasser eine Tiefe von 2V Fuß. Zahlreiche Leichen von Frauen und Kindern treiben auf dem Was ser umher. Ueberall verbrachten Frauen, ihre Kinder umarmend, die Nacht auf den Dächern. Die Kälte stei gert die Mot. In Indianapolis ist der Wasserstand weiter gestiegen. Tas dortige vornehme Wohnungsviertel ist überschwemmt. In Peru brach plötzlich ein Schutzdamm des Wabash-FlusseS. Hunderte von Menschen sind er trunken. Auf dem Wabash treiben viele Wohnhäuser. Tie Bewohner haben sich an den Dächern angellam- mert, aber die heftige Strömung macht es unmöglich, sie tnit Booten zu erreichen. Tie Stadt Dayton (Ohio) ist vom Miami-Flusse überschwemmt, der in einer Breite von drei Meilen das Land bedeckt. Man schätzt die Zahl der Ertrunkenen aus 2000 bis 5000. Ein Schulhaus mit 400 Kindern soll weggeschwemmt worden sein. Man 1 «fürchtet, daß alle Kinder ertrunken seien. Tie Lage wird noch verschlimmert durch Brände, die an etwa zwölf Orten zugleich in dem überschwemmten Gebiete au»g«brochen sind, ohne daß Hilfe gebracht werden bann.