Volltext Seite (XML)
Graf Lxckner» Wellreise. Die „Vaterland" Im Kaifer-Wilhelm-Kanal. Graf Luckner trat mit seiner „Vaterland" die vielbesprochene Weltreise mit einer Ausstellung deutscher Erzeugnisse an Bord irr diesen Tagen an. Ministerpräsident Poincar« sind die Ungeordnete« «ach einer Sitzung. Die Apto» der Abgeordnete« im Hof des Schlosse» von Versailles. 8» Theodor DäoblerS 50. Gebortstgg. , Tbeodor DSubler, der Verfasser epischer und lyrischer Dichtungen, vor allem des dreibändigen .Nord licht", einer der ersten Vertreter der expressionistischen Richtung, feiert am 17. August seinen SO. Geburts tag. Sustetnt sir Um M »i Nir WrGtnbeit Donau, dl« hoW und verderb mit der am Rhein, tu der Mai, und ast der ken gilt Guoen-Pialmedy.uüd Ksern Köln, 15. Anguft. Di« heutige gross« Kundgebung wurde durch einen Fest,«g ekngeleitet. der sich bei schönstem Wetter durch die von eintr dichten Zuschauermenge um säumten Strassen zur Messhall« bewegte. Unter den darin zahlreich vertretenen landsmannschaftlichen Verbänden be fanden sich neben Saar. Mal». Euven-Malmedy und Mon schau auch Abordnungen aus Ost» und Weftpreussen, Württemberg. Oberschlesien u. a. Die Feier in der Mesthalle begann mit einem Orgel- oortrag, worauf Landeshauptmann Dr. Horia eine Be grüssungsansprache hielt. Ec führte dabet aus: Zu der heutigen Kundgebung haben sich die von nationaler Not in ganz besonderer Weise bedrückten Rheinländer. Saar- ILnder und Pfalzer und unser« deutschen und ewig deutsch bleibenden Brüder in den abgetretenen Gebieten mit Ver tretern aus ganz Deutschland vereinigt, um die Stimme zu erheben zu dem einheitlichen Bekenntnis der Treue zum deutschen Vaterlande und des Willens, einander zu stützen und zu helfen, dass kein Funke Deutschtums un» verloren gehen soll. Unmöglich wird eine einzelne Partei in der Lage sein. Deutschland wieder hoch zu führen und auch unsere Westmark zu schützen; dies ist nur Mötzlich, wenn alle zusammenftehen. Mögt die heutig« Kundgebung unfern Stammesbrüdern, die unter fremder Herrschaft ihre Natio nalität. Sprache und Kultur Hochhalten und verteidigen, und unfern Brüdern, die unter fremder Besatzung noch dem Tag» der Befreiung entgegeuharren. zeigen, wie gan» Deutsch land hinter ihnen fleht Kd mit ihren Nöten denkt und fühlt, und möge von dieser Kundgebung ausgehen ein neuer Strom nationalen Gefühl« überallhin, wo deutsch« Herzen schlagen! Nach dem gemeinschaftlich gejungeuen Deutschland lied überbrachte Oderpräsident Dr. Such» di« Grüsse und Wünsche der Reichsregierung und der preussischen StaatS- regierung zu der Hetmatkundgebuug. Er betonte «. a, unter der von der preussische» Staatsregierung eifrig unter stützten Aussenpolitik der deutschen ReichSregterung stchtnue die Kriegsleidenschaft unter den Völkern »u welchen. An di, Stelle der KriegSleidenschast srtze'sich allmählich di« Vernunft, di« Einsicht, dass nur der Wille zur Verstands- gyug den Völkern Europa» den wahre« Frieden und damit die einzig« Möglichkeit zur Rettung vom Untergang und »um wirtschaftlichen und sittlichen Wiederaufbau geben werde. Di« Retchsrrgiecung und die Regierungen der be teiligten Länder ergriffen dt« heutige Gelegenheü gern, um den landsmannschaftlichen Verbänden Dank und' Anerken nung für ihr« aufopferungsvolle Tätigkeit zu jagen. Die LrrnnungSfchrankeu »wischen uns, so schloss der Redner, und denen, die zu uns geboren, müssen fallen. SS folgte der Vortrag eines ivtönurrchor», worauf Präsident Dr. »uuf- mann-Berlin eine Rede hüll, 1» der er u. a. sagt«: Wie in jener denkwürdigen Kölner LefrriungSstuud« schlägt auch Amte unser Her» laut und^Alaahmvoll sist di« «och uner- edy uüd Ksern bald ihr« Lebens- «srigen vereinigen raubt« den jranzö-. aus ein« Lösung e. Es giL den im Untergang enden und wird Deutschland zu neuer Grösse und unser geliebtes Rheinland zu neuem Glanze sichren. — Pfarrer Schlich «Saarbrücken), erklärte als Redner de« Bundes der Saarverein«, die Saarfrag« dürfe nur die Lösung kennen: restlose baldmöglich« Wiedervereinigung des Saargebiets mit dem deutschen Mutterlande. Mit Bezug auf die Frage der Saarautonomie erklärte er: Wir deutschen Saarländer halten an sich eine Abstimmung nicht mehr für nötig; unsere Abstimmung war die glänzende Jahrtausendfeier. Mit einem weiteren Bortrage des Männer- gesangvereinS schloss die erbebend« Feier. SchillderlarrnnMeruug. BR. Die Erkenntnis, dass Ler Weltkrieg nicht Sieger «nb Besiegte, sondern nur Schuldner und Gläubiger ge schaffen hat, bricht sich mehr und mehr Bahn. Zu den Bläu- btgern gehören nicht di« angeblichen Sieger, sonder« eS scheint, als ob lediglich Amerika die Früchte dieses Krieges geerntet hat. Daher der Kamps, den Frankreich seit dem Versailler KrtedenSvertrag gegen seine Gläubiger England «ad Amerika führt, daher die Propaganda für Annullierung der Schulde«, die nirgends so stark ist wie in Frankreich. Der anti-amerikanische Feldzug scheint aber mit einer Nie derlage zu enden. Der Brief LlemenceanS au den Präsi denten der Bereinigte» Staaten hat de« letzten Hoffnungen, die man in Frankreich auf ein Einlenken Amerika» fetzte, Len. Todesstoss gegeben. Er hat da» offizielle Amerika zu der eindeutigen Erklärung veranlasst, -ass an «in« Revision Le» französisch-amerikanischen Echuldenabkommen», d. h. also an eine Erleichterung der französisch«» Schulde»,ahlnng, niemals ,« den»« heL Die Widerstände in Frankreich selbst gegen La» Schuldenabkomnren mit Amert« sind aber so gross. Lass aller BorauSsicht nach an -er SchulLeufrage Li« Sanierung -er französischen Währungen und Finanzen schet- teru wird, wenn «» nicht doch noch gelingt eine« Ausweg zu finLen, der nicht nur Frankreich, sondern auch Deutsch land und -te übrigen Gchuldnerländer in den Krei» einer internationalen Schulbenregelung einbezieht. Such Amerika kann sich auf die Dauer Ler Erkenntnis nicht verschliessen, dass Europa durch seine Verschuldung, an Amerika so etwa» wie «ine wirtschaftliche Kolonie der der- einigte« Staaten wird. Man bringt daher auch in de» Ber- einigte« Staate» der europäischen Auflehnung gegen de« amerivantschen Ghylock ein gewisse» Verständnis entg Besonder» in der letzte« Zeit wird von hervorra Amerikanern ei« Feld-«» für die wirtschaftlich« Liquid de» Weltkriege», L. h. Nir eine völlige AunnSiernn, fik Wirtschaftlicher Verpflichtungen, die an» dem yrtede«»ver- trägen Herrühre«, geführt. Der bekannte amerikanische Se- nator Borah, Ler Präsident Le» Au»n>artigen Ausschusses L«S Senate», hat sich ebenfalls in den Dienst de» Kampfe» für Lies« Schuldenannnllterung gestellt. Zugleich aber er klärt er. Lass niemals Amerika allein La» Land sei« dürfe, La» auf di« Eintreibung seiner Schulden verzichtet. Die nächste« 50 Jahre würLen eine« WirtschafiSkampf unter de» einzelne« Länder« und vor allem zwischen Europa «ud Ame rika sehem sodass Amerika seine Stellung in diesem Kampfe nicht Lurch einseitige Schuldenannullterutg selbst erschwere« könne. Die amerikanische Propaganda für die Streichung der Kriegsschulden ist, wa» mau In Franlretch nicht ganz etnzusehen scheint, selbstverständlich so gemeint, dass auch Frankreich auf die Reparationen, dt« ihm »ach Le» «er- saUler Fried«u»vertrag zustehen. Verzicht leiste» «üüte. ) ' 1 - Nur unter diese« Bedingungen könnt« anch Amerika an die europäischen Staaten Zugeständnisse machen. Eine vollkom mene Revision de» DaweSplane» wäre demnach die Voraus setzung dafür, dass Frankreich seine auswärtigen Schulden ganz oder zum Teil von den Bereinigten Staaten erlassen würden. In der letzten Zett hat es de» Anschein, al» ob Frank reich einer solchen Revision de» Dawesplanes nicht gan» abgeneigt sei. Di« Gerüchte über die Mobilisation der deutschen ReichSbahnobligattoaen, die sich in Frankreichs Sand befinde«, über ein« Beteiligung Deutschlands an der Stabilisierung der franz. Währung, wollen trotz aller De menti» nicht schweige«; »nmal wenn sich Frankreich vor die Notwendigkeit gestellt steht, seine Kriegsschulden »oll «nd ganz bezahle« z« müsse«, wird eine noch engere wirtschaft lich Anlehnung au Deutschland, die ohne weitgehende Re vision de» DaweSplane» natürlich nicht möglich ist, unauS- bletbltch sein. Wie man sich in Frankreich die Entwicklung der Schuldenfrage in -en nächsten Monaten denkt, ist völlig unklar. Kammer und Senat scheine« nach wie vor ans -em Standpunkt z« stehen, bass weder eine Ratifikation des amerikanischen, noch de» englischen GchnldenabkommenS in Betracht kommen kann. Andererseit» besteht auch tu Ame rika keine Neigung, an dem Beranger-Mellon-ARommen et wa» zu ändern, sodass die Situation für Frankreich nach Wiederaufnahme der parlamentarische» Arbeit ausserordent lich schwierig sei» wird. Dass ohne ausländische Hilse eine Stabilisierung de» Franken nicht möglich sein wird, weiss «an auch 1« Frankreich sehr gut; ebenso. Lass die auslän dische Hilfe ohne di« Ratifikation de» Schuldenabkowmens niemals in Anspruch genommen werden kann. ES scheint also, al» ob eine internationale Regelung der Schulde» unter Einbeziehung Deutschland» nicht zu umgehe» ist. Die Frage »es Reichsehrennals. Anlässlich de» Jahrestage» de» ReichSverbandcS de Rheinländer, der im Rahmen der grossen deutschen Kund gebung für Rhein. Pfalz und Saar gester« in Köln abge- hatten wurde, wurde auch die Frage der Errichtung des RetchSehrerrmal» behandelt «nd folgende Entschliessung ge fasst, die an die Reichsregierung weitergelettet wurde: Die im Hansasaal de» Kölner Rathauses versammelten Vertre ter de» ReichSverbande» der Rheinländer au» dem Reich rmteGützen nachdrücklich de» Wunsch ihrer Landsleute, Lass da» ReichS^renmal am «hei», dem deutsche« Schicksals strom, Ler alte« Bölkerstrasse, errichtet »erLe. Sie hosten dringend, Lab «» gelingen werde, ein« Einigung zum Zwccke der Erfüllung dieses Wunsche- baldigst herbei,»führen. Die vaterUlntisch«, «erbände Bayerns zur ReichSehrew malfrag«. Da» Präsidium der Bereinigte« Vaterländischen Ver bände Bayern» hat an den Reichspräsidenten die Bitte ge richtet, den Platz für da» RrtchSehrenmal nicht im Westen oder im Norden Le» Reich«», sondern, fall» Nordbayern nicht in Frag« kommt, tu Mitt^dentschlanL zu wählen. Die verha«dl«>ie« über Herr deutsch-rasfische» Geftmre>e>O»St««sch »sch »icht «igeschloffe» ? Der Berliner Lokalauzrlaer berichtet, dass entgegen Meldungen der Berliner Press, Zahl und Namen der von den Russen freizugebenden deutschen Staatsangehörige«