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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191703311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170331
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-31
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1917
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öchstpretse Endlich te die zur Entlassung nach erfüllter Scbulpst Eine recht bedenkliche Zeiterscheinung des einen Jahres 12 Schüler gerichtlich bestraft werden muhten. Innerhalb der Schule ist da» Verhalten der Schüler im allgemeinen gut, so dah die Zahl der Karzer- stunden soqar erheblich niedriger ist al» früher; und auch die Zahl der Dableibestunden, von denen '/, auf die „Nn- gelernten" allein entfallen, ist nicht hoch. Fast 94°/, der Schüler konnten daher im Betragen Zensur „1" erhalten. 10 Schüler erhielten eine Prämie. Die Entlassungsansprache führte die deutschen Gestalten «iueü Zeppelin uud eine» Luther vor und faßte die Wünsche, die die au« der Schule Austretenden.geleite» sollen, ,zusammen in den Turnerwahr- —* "Wir werden' gebeten', auf die Einladung de« Gustav-Adolf.FrauenvereinS zur Versammlung für nächsten Dienstag besonders hinzuweisen. — Warnung vor einem Versuch englischer HandelSsvionage. In verschiedenen Zeitungen wird 4-* Entlassung»feiern. Gestern vormittag °^11 Uhr fand die Meier »ur Entlassung der au« den Mädchenbürgerschulen abgehenden Schülerinnen und Schüler — insgesamt 177 — statt. Rach einem Rück blick in Anknüpfung an da« Einganaslted „Bl« bieder bat mich Gott gebracht durch seine grobe Güte" und einem Hin blick auf die besonderen Aufgaben in dieser schweren Zeit, die die Lebendigmachung aller Kräfte im Dienste de» Vaterlan des fordert, wurde nachdrücklich auf den natürlichen Beruf Le« weiblichen Geschlecht« — in Haushalt, für Lucht und Sitte, für Kleinkinderpflrge und -erriehnng — hingewiesen, den nach «Glück" sich iehnendeu jungen Seelen aber an der Hand de« barten LutherworteSr «Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib .... da« Reich muß un« doch bleiben" nahrgelegt, dem wahren Glück, dem himmlischen Vaterland« »uzustreben. so dah di« Ansprache au«klang in dem gemeinsam gesungenen GevetSliedr: «Jesu, geh voran ans der Lebensbahn l" Aus den Knabenschulen wurden 130 Schüler ent lassen. Nach dem Einaangsltede: »Bi« hieher hat mich Gott gebracht" betete Zerr Obl. Böhme den 46. Psalm. Sodann sprach Herr Direktor Fritzsche über die Wort«: Friede sei mit euch! Er wünschte den Schülern den Frie den auf Erden und den Frieden im Herzen. Der Fried« auf Erden sei nötig unserem teuren Vaterland«, den El tern und Lehrern der Schüler auf dem Schlachtfeld« und endlich den schiocrgevrüften Müttern. Den Frieden im Her zen sollen di; Konfirmanden suchen in ihrer Stellung zu Gott, in ihrer geistigen Weltanschauung und in ihrem zukünftigen Berufe. Au Luther lvurde m d«r Ansprache uachgewresen, wie ein bart ringender Kämpfer doch den Frieden finden kann. Nach dem Gesangs der Chorklasse „Der Herr ist mein Hirte", sangen die Scheidenden: „So nimm denn meine Hande". Sodann wurden die Schüler entlassen und dabei ausdrücklich auf die Verpflichtung zum FortbrldungSbesnch und zum Besuch der kirchlichen Unter redungen hingewiesen. Mit dem Liede „Zieht in Frieden eure Pfade" schloß die Feier. In der Fortbildung«, und Fachschule fand die Abschlußfeier am 19. März statt. Vor Beginn de« ab- gelaufenen ScknliahreS waren 8 Herren de» Fortbildnng»- schnlkollegiums aus dem Heeresdienst« entlassen worden; 2 von ihnen sind jedoch vor kurzem erneut «ingezogen, dazu im Lause des Schuljahre« 4 weitere Herren. Die Schüler zahl ist bei 90 Zuzügen und 71 Wegzügen (davon Unge- lernte: 53 und 33) aus 460 (vor 5 Jahren: 8K0) gestiegen; ' - - it gelangten 1S8.— c es.^ daß innerhalb Schuler im allgemeinen gütlsö daß dl« Zahl der Karzer- stunden sogar^crbeblich niedriger ist al« früher; ,und auch " — drnrn «ui dir „Un- , ist nicht hoch. Fast 94°/. der i Betragen Zensur „1" erhalten. . Prämie. Die Entlassungsansprache führte die deutschen Gestalten eines Zeppelin uud eine« Luther vor und faßte die Wünsche, die, die au« der Schule sprnch: «Frisch" frommt fröhlich, freii" s.. —* .Wir .werden gebeten, auf. Die » sta g besonders hinzuweisen. — Warnung vor einem Versuch HandelSsvionage. In verschiedenen He ein Ausruf betreff» Gründung eines Ternlklub» der in England internierten Deutschen auf der Insel Man ver breitet, i» dem um Uedersenduna von Lehrbüchern, Garn- und Warenproben und Maschrnenskizzen für Web- und Wirkwaren für eine angeblich in einem Kriegsgefangenen- lager in England begründete Tertilfachschul« ersucht wird. Die Vermutung liegt nahe, daß es sich hier um einen Ver such der Engländer handelt, sich in den Besitz von Kennt nissen über unsere Tertilindustrie zu setzen, sodaß ausdrück lich davor gewarnt wird, derartigen Wünschen in diesem sowie in ähnlichen Fällen zu entsprechen. . —* Der ReichSanzeiger veröffentlicht eine Bekannt machung über den Anbau von Krühgemüse auf Tabak- selber«. —*KM Neue Bekanntmachungen. Am 1. April tritt eine Bekanntmachung in Kraft, durch die HöchstpreisefürNatnrrobr (Glanzrobr, Stuhlrohr, Korbrohr, Malakkarohr), Peddigrohr, Flechtrobr, Rohrlchie- nen, Rohrbast, Nohrabfall (Bruchpeddig, Peddigenden), Weiden, Weidenstöcke, Weidenschienen und Weidenrind« festgesetzt werden. — Durch eine am 1. April in Kraft tre tende Nachtragsbekanntmachung zu der Bekanntmachung Nr. OK. u. 888/7. 16. Lkz. vom 8. August ISIS betreffend Höchstpreise und Beschlagnahme von Leder wurde der Verkehr mit den bei einer Gerberei, Zurichterei oder Gerbercivereinigung beschlagnahmten Lederartrn in neuer Weise geregelt. — Ferner wird mit dem 1. Avril eine Bekanntmachung V. lV. 2000/2. 17. LUX. betreffend Beschlagnahme und BestandSerhebuna von Kunstrvolle und Kunstbaumwolle aller Art in ,?raft treten. Gleichzeitig ist ein« Bekanntmachung V. IV. 2500/2. 17. LUX. erschienen, durch welch« Höchstpreise für Kun st wollen aller Art festgesetzt werden. — Endlich ist noch eine neue Bekanntmachung zu erwähnen, die die Beschlagnahme baumwollener Spinnstoffe und Garne (Spinn- und Webverbot) Nr. V. li. 2700/2. 17. betrifft und da« bisher geltende Spinn- und Webver- Hot Nr. ll. 1700/2. IS. Lkx. nebst seinen Nachträgen setzt. Auch diese Bekanntmachung tritt am 1. April in rast. Der Wortlaut sämtlicher vorstehend genannter Be- nintmachungen ist bei den Polizeibehörden einzusehen. -* Keine LebenSmittelsendunarn in« eldl Die wärmere Jahreszeit naht. Doppelt ist damit Mahnung am Platze: Sendet keine Lebensmittel nach i Front und den Etappengebieteni Darum» Einmal tderben sie zu leicht; sodann sind solche Sendungen über- - affig, da für die Truppen draußen durch die Herrr«verwal- -.iiig reichlich gesorgt ist. Di« Heimat braucht ihre Lebens- umel heute selbst; durch unnötig« Felds,ndungrn wird sie schädigt. Darum behaltet zu Haus«, wa« ihr habt, und gnügt euch damit, euren feldarauen , Angehörigen, nur Zigarren, Zigaretten, Tabak und, dergleichen ,u schicken l Draußen nützen Lebensmittel auch dem einzelnen wenig, im Hetmatgebiete schmälert jede Versendung solcher die vor handenen Vorräte erheblich. Darum noch einmal: Unter- bcht all« Leben»mittels«ndung«n in« Feldl suchen und gegebene! nehmen damit ein«: KohlenauSgletch in ! »vartet werden, daß schnellere Bearbeit» reich-Ungarn auf ( auch Reichüdeutschl gezogen werden. ' unb^vrsterreich- vateHndlschen HiÜSdirnst ^erängezogin werden "K, Der Ausschuß beschloß mit geringer Mehrheit, einer Bunde«rat zu erlassenden Verordnung über die H< »tebuna österreichisch-ungarischer Staatsangehöriger -tttSdienft nicht zu widersprechen. Diese Verordnunc mld ergehen. Selbstverständlich hat der Hilfsdienst chuß und der Reichstag de.. ' ihre Wiederaus-ebung zu r -Aufklärung d Präsident^dr« Krirg«amte« Erzelleu» Groener veri folgend« Mahnung: .Im Etiiorrnrhiuri: mit dem preu ßischen GtaatSkommiffar für BolkSernäbrung Exzellenz Michaeli« ordn«, ich an, baß di« Krtea«wirtlchaft«ämt,r sich sofort mit den ihnen" unterstellten KrtrgewirtschaftSftrllen in Verbindung setze», um in weitesten Kreisen der Land- devölkenin, in allen Teilen de« Land,« auf die außer- ordentlich schwierig, Lag« binzuweisen, in der sich dir stad- tische Bevölkerung und di« der Industrie, besonder« der n- en und GachsenchAtenburg mit ihrem natü satzqebiet. Leiter: Generaldirektor Hoffmann: Zwickau: Steinkob- lenzechen und KokSanstalten im Königreich Sachsen; als ' .. ZE,Leiter: Berarat Tit- Ilen haben die bet ihnen ein unzureichende Lieferungen der Berechtigung hin zu unter- e Abhilfe zu sorgen. Sie über- «r Aufgaben, die bisher dem baelegen haben. Cs kann «r- Aelstre-veaSiL^ wird, al« es bei der Ueberfüll« solcher Eingänge bet dem KohlenauSgletch in Berlin infolge Mangel» an Personal möglich war. Die örtliche Lage der neuen KoblenauSgleich stellen zu dem für sie in Frage kommenden BeschafsunaS- äebtet wird außerdem die erforderlichen Prüfungen und die ueberwachung der Ausführung der gegebenen Anord nungen N^rksam unterstützen. S- wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß die KohlenauSgletchstellen sich bei.Erfüllung ibrer Aufgaben nach Möglichkeit der be stehenden Handelsverbindungen bedienen werden. Len Verbrauchern muß dringend empfohlen werden, sich nach wie vor in erster Linie an ihre bisherigen Lieferer zu wen den, und nur dann, wenn diese versagen, an die KohlenauS- gleichstellen heranzutreten. — Kriegswichtige Betriebe und Melde pflicht. Seit dem Erscheinen der Bekanntmachung de» Bundesrate», betreffend Bestimmungen zur Ausführung des Z 7 de» Gesetze» für den vaterländischen Hilfsdienst vom 1. Mär» 1917 werden das MegSamt und die KriegSamtS- stellen mit Sinaaben einzelner Betriebe oder ganzer Be trieb»« ruppen überflutet, in denen nachgewiesrn werden tvill, daß die betreffenden Betrieb« kriegswichtig seien und die in ihnen beschäftigten Personen daher von der Melde pflicht ausgenommen oder doch von ihr auszunehmen seien. Offenbar liegt hier ein Mißverständnis über die Tragweite dieser Verordnung zugrunde. Die Bedeutung der in: z 5 enthaltenen Aufzählung beschränkt sich ausschließlich auf die Registrierung und die ihr dienende Meldepflicht der Hilfsdienstpflichtigen. Keineswegs aber will und soll sie abschließend den Kreis derienigen Tätigkeiten begrenzen, die als vaterländischer Hilfsdienst im Sinne des 8 2 des Gesetzes zu betrachten sind. Die Registrierung der Hilfs dienstpflichtigen lutt den Zweck, die Heranziehung zum Hilfs dienst vorzuberciten. Sie braucht daher Personen nicht zu erfassen, die bereits im Hilfsdienst tätig Md. Im In teresse der Verminderung de» Schreibwerks und der den OrtSbehürden zufallenden Arbeitslast war es daher zweck mäßig, gewisse Kategorien von Personen von der Melde pflicht auszmtehtznen, deren Beschäftigung im vaterländischen Hilfsdienst — ganz unabhängig von örtlichen Verhält nissen — außer allem Zweifel steht. Die betreffenden Tätigkeiten sind im z 5 Ziffer 1-10 aufgezählt. In Zif- fer 11 ist außerdem den Kriegsamtsstellen die Befugnis Übertragen, darüber hinaus einzelne, in ihren Bezirken befindliche kriegswichtige Betrieb« (also nicht ganze Be rufe oder Betriebsgruppen als solches zu bezeichnen und damit von der Meldepflicht auszunehmen. Ob und in- wieweit die Kriegsamtsstellen von dieser ihrer Befugnis Gebrauch machen wollen, haben sie vorbehaltlich etwa er gehender Anweisungen von feiten des Kriegsamtes nach pflichtgemäßem Ermessen zu entscheiden. Ein rechtlicher Anspruch der einzelnen Betriebe auf eine Erklärung im Sinne des 8 5 Ziffer 11 besteht nicht. Alle Hilfsdienst pflichtigen, die in den im 8 5 Ziffer 1—10 aufgezählten oder gemäß Ziffer lldurch Verfügung der Kriegsamtsstellen bezeichneten Betriebe beschäftigt sind, sind demnach in die Listen nicht aufzunehmen und von der Meldepflicht befreit. Aber auch nur sie. Alle anderen nach dem 30. Juni 1857 und vor dem 1. Januar 1870 geborenen, nicht mehr land- sturmpflichtigen männlichen Deutschen smd meldepflichtig. Daraus aber, daßeine Tätigkeit nicht allgemein oder be sonders von der Meldepflicht ausgenommen ist, folgt kei neswegs, daß sie nicht kriegswichtig,sei, oder — anders auS- gedrückt — oaß die in ihr Beschäftigten nicht als im vater ländischen Hilfsdienst stehend zu gelten hätten. ES gibt zweifellos Betriebe verschiedenster Art, die kriegswichtig sind unk doch in dieser Aufzählung nicht ausgenommen sind (z. B. Presse, Speditionsbetriebe, Banken, Rechtsan waltschaft u. a.). Die Entscheidung, ob eine Hilfsdienst pflichtige Perfon bereits im Hilfsdienst tätig ist, fleht nach ivi« vor allein hem FeststellungsauSschuß zu. Sie hängt auch nicht allein davon ab, ob der Betrieb an und für sich kriegswichtig im Sinne de» 8 2 ist, sondern auch von der iveiteren Feststellung, ob die Zahl der in ihm beschäftigten Personen nicht da» Bedürfnis übersteigt. Werden Hilfs dienstpflichtige durch den EtnberufungSauSschuß herange- zogen, die nach ihrer Auffassung bereits im vaterländischen Hilfsdienst tätig sind, so haben sie die Möglichkeit, den Fest- stellungSauSschuß anzurufen. Und es braucht nicht ein mal di« Heranziehung abgewartet zu werden. Denn nach den DersahrenSvorschriften können die FeststellungSaus- schüfse von jedem, der «in unmittelbare» berechtigtes In- teresfe hat, angerufen »»erden. Erst dies« Entscheidung des Au-schusseS, gegen die Beschwerde an die Zentralstelle zu- lässig ist, steltt fest, ob die Tätigkeit, die jemand bisher auS- geübt hat, als vaterländischer Hilfsdienst zu betrachten ist oder nicht. — Der deutsche Hilfsdienst der Oesterei- cherund Ungarn. Der HilfsdienstauSfchuß de« Reichs- tage« beriet am Freitag darüber. ob zue Erweiterung der nach 8 1 heöLWdienstgefttze« diesem Gesetz unterstellten Personen rin Mschluß de« Reichstage» erforderlich ist, oder ob da« durch BundrSratSvrrordnung mit Zustimmung de« Retch«tag«au»schuffeS geschehen könne. E« können in Oester- . Grund der dortigen Krieg«leistung»a,s«tz, tsche zu.persönlichen KrirgSlristunaen heran- —u. G« ist nun »wischen dem Deutschen Reiche > Oestrrreich-Unaarn vereinbart worden, daß auch di« Deutschland lebenden. Oesterreich» und Ungarn »um erländifchen, Hilfsdienst herangezv^n werden können. vom Heran- _— .Hrördnuna*soll ...Ich bat, der Hilfsdienst«»«. dann da« Recht, st« zu prüfen und .. »erlangen. ' ber^Landbevölkerung. Der -öffentlicht sich. Hüne» »art der«», üßtfein er über da« unbedingt ist verbraucht «in Un- Mi «E-tbk.» uchen Nahrung gebraucht werden kann, muß der städtischen Bevölkerung »«geführt werden. Können die Kohlrüben nicht voll sofort jetzt verwendet werden, so sind sie einer TrocknungSanftalt schleunigst zuzufiihren, damit sie nickt verderben. Aus eine restlose Abführung von Molkerei produkten ist imnier wieder binzuweisen. Kein gesunder Erwachsener sollte auf dem Lande Vollmilch trinken. Voll milch ist nur für Kinder und Kranke und zur Bereitung von Butter. S« dürfen nur zur Zucht geeignete Kälber aufgezogen und diese nur in den erste» Wochen mit Voll milch gefüttert werden. E« muß in diesen Besprechungen dararlf.hingewiesen werden, daß «S kein,:: Zweck bat, sich über Maßnahmen, die bisher getroffen sind, zu unterhalten und sonstige rückwärtige Betrachtungen zu machen, sondern nur mit allem Nachdruck muß ««fordert werden, daß alle Nahrungsmittel restlos den zuständigen Stellen »«geführt werden. Ich erwarte, daß die Kriegswirtschaftsämter und die KriegSwtrtschastSstellen sich des Ernstes der Lage be- bewußt werden, und daß die Leiter der Kriegswirtschaft«» ämter sich persönlich davon überzeugen, daß in allen Kreisen mit allem Nachdruck darauf hingearbeitet wird, alle Lebens mittel den städtischen und Jnduftrie-Ardettern zuzufübren." * Gröba. Der Flieger-Unteroffizier und Stellv. Werk meister Ernst Seifert wurde mit der Friedrich-Auguft-M«- daill« in Silber ausgezeichnet. Großenhain. Die 5. Komvagnke der Flieger-Ersatz- Abteilung 6 veranstaltete ein« Abendnnterhaltung. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine markige Ansprache de» Führers der Kompagnie Oberleutnants Trabert. Er mahnte kie, als gut« Staatsbürger und Soldaten ihre Baterlandsltebe auch durch Zeichnen der Krieganleibe zu beweisen. Die aufklärenden und bepeisternden Worte de» KompagniefübrerS hatten einen ungeabntcn Erfolg. An demselben Abend und am nächsten Tage wurden von der etwa 165 Mann starken Koinpagnie 125000 Mk. zur Kriegsanleihe gezeichnet. Roßwein. Der hiesigen Stadtgemeinde wurden von Fabrikbesitzer Traugott Bauch 10000 Mark zu einer -Stadtrat-Trangott-VauÄ-Stistung" überreicht, deren Zin sen zur Jugendfürsorge verwendet werden sollen. Weiter wurden der Stadt von der Finna Metzler L Pil, 1000 M. geschenkt; 500 M. für den „Heimatdank" und 500 M, für die Armen. — Die hiesige städtische Sparkasse zeichnete für die 6. Kriegsanleihe 450000 M? Leipzig. Der Rat der ^:adt hat sich den Schülern höherer Lehranstalten, die sich nach den großen Schneefällen in diesem Winter als Schneesckipprr nützlich gemacht haben, in besonderer Weise erkenntlich gezeigt, indem er einen: jeden ein ErinuerungSblatt an seine freiwillige Hiifsarbeit stiftet. Die von Professor Bruno Haroux geschaffene Radie rung trägt die Aufschrift „Den wackeren Schneeschippern. Andenken an den KriegSwmter 1917" und wird i» diese» Tagen verteilt werden. Die letzten Stunden in Calvins Stadt. Bon Javier Dueno. Die Kathedrale von Novon erscheint unS wie aus Gold in dieser Dämmerstunde. Wir sind aus einen ihrer Türme hinaufgestiegcn. Die ganze Stadt gruppiert sich rings um ihr Gotteshaus herum, wie wenn sie bei ihm Schutz suchte. Die Straßen sind so eng gebaut, daß man die Be wohner auf ihnen nicht erkennen kann. Bis zu uns hinauf dringen die fröhlichen Rule der Kinder, die auf den: Platzs vor der Kathedrale spielen. Der Fluß Oise laust, von der niedergehenden Sonne bestrahlt, wie ein silbernes Band dahin. Die Geschütze Mweigen und nichts erinnert an den Krieg. Friede und Ruhe scheint sich aus diese Felder herabgesenkt zu haben, und eS kommt uns vor, als ob der un« begleitende Offizier von fernen Zeiten berichtet, als er zu uns sagte: »Sehen Sie, dort oben auf dem Hügel, der den Wald begrenzt, befinde» sich unsere Schützengraben, die wir bald aufgeben werden." Nur der Offizier spricht vom Kriege; das grüne Feld, die bläulichen Beräe, Noyon ohne Ruinen und die freundlich dahin strömende Oise scheinen ihn Lügen zu strafen. Mer er fährt fort: »Sehen Sre dort die Ruinen von Ribeconrt?" Wir folgen mit unseren Blicken nicht der Richtung, die der Arm des Hauptmanns angibt. Unsere Augen sehen in der Ferne die spitzen Türme der Kathedrale von Com- piLgne. Sie scheinen nach Noyon herüberzuwinken. Und rndem wir uns unserer scharfen Feldstecher bedienen, ent decken wir fern am Horizont euren großen, wcißrichen Nebel, die Ausdünstung von Paris, der Hauptstadt des jetzt so unglücklichen Frankreichs... Es ist Sonntag. Alle Bewohner NoyonS sind auf der Straße und kosten die laue Frühlingsluft aus. Die Verbrüderung dieser Leute mit den deutschen Soldaten ist derartig, daß man denken könnte, keine Eindringling«» sondern eine Friedensgarnison vor sich zu haben. ' Auf dem Wege zu dem Palast, in dem der komman dierende General oer Division S. wohnt, kommen wir au dem Postgebäude vorbei, das nach der Laterne draußen die Worte „PosteS et TelegrapheS" zeigt. Wir wollen eme Karte mit dem Stempel der deutschen Postvecwaltung, da- tiert am Vortage des Abmarsches der deutschen Truppen erstehen, die nun nach 30 Monaren den Franzosen wieder die Stadt überlassen. Das vornehme, palastartige Gebäude, das dem Ge neral S. zur Behausung dient, hat einen großen Park. Das Grundstück gehört einem französischen ReHsanrvalt aus Pari», der nach den Möbeln zu urteilen sicher ein Mann von Geschmack in künstlerischen Dingen war. Mr haben in einem kleinen Salon Platz genommen, dessen zwei große Fenster weit offen stehen. .Ein Soldat will uns ein« Dcethlenlcunpe bringen. „Elektrizität gibt eS nicht mehr" — sagt er. Dies ist da« erste Mal, baß wir an die Vorbereitungen des Ab marsche« erinnert iverden. Die ElektrizitätSerzeugungS- maschinen sind bereit» abmontiert und befinden sich schon auf dem Wege zu den zukünftigen neuen Reservestellunaen der Deutschen. Wir bitten den Soldaten, uns kein Licht zu bringen und geben un» dem Nachdenken hin. Draußen im Garten hören wir die Offiziere de» Stabes sich angeregt anterhalten und von Zeit zu Zeit «in Gelächter. Innerhalb weniger Stunden, so denken wir, werden hier in demselben Salon französische Offiziere, bestaubt und beschmutzt sitzen, die sich von den letzten Kämpfen und den toten Kameraden unterhalten iverden. Auf den Stra ßen-wird man die Marseillaise erklingen hören. Die fran zösische Bevölkerung wird sich erstaunt und ungläubig fia- aen, sobald die letzt« feldgraue Uniform verjchwunden ist: Sind fie wirklich fort? Sind wir wirklich wieder mit un- serm Vaterland vereint? Die Kinder werten den ersten französischen Patrouillen entgegenlaufen und irnter denen, die wieder einziehen, wirk so mancher sein, der feine Frau und Kinder nach zweieinhalbjähriger Trennung wieder um-
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